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Pflegewissenschaft - Evangelische Hochschule Nürnberg

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Abenteuer Pflegeforschung……………………………..…<br />

Hätten Sie`s gewusst?<br />

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Können subjektiv erlebte Barrieren (z.B. Spiegel-Folie an Türen zum Treppenhaus)<br />

demenzkranke Bewohner beim ziellosen Umherlaufen einschränken?<br />

Kann durch den Einsatz von Assessment-Instrumenten zur Einschätzung des<br />

Dekubitus-Risikos das Auftreten von Dekubitus reduziert werden?<br />

Kann Aromatherapie zu einer Linderung herausfordernder Verhaltensweisen bei<br />

Demenzkranken beitragen?<br />

Hat die Atemstimulierende Einreibung (ASE) tatsächlich den in der Theorie<br />

beschriebenen Effekt auf die Atmung?<br />

Ist es möglich Symptome und Ausmaß einer bereits bestehenden Harninkontinenz bei<br />

Pflegeheimbewohnern zu reduzieren?<br />

Können durch den Einsatz von Hüftprotektoren Fraktur-Raten bei sturzgefährdeten<br />

älteren Menschen reduziert werden?<br />

Wie hoch liegt in etwa die Rate vermeidbarer Medikationsfehler bei Bewohnern in<br />

deutschen Pflegeheimen?<br />

Auflösung:<br />

1. Nein<br />

2. Nicht<br />

eindeutig<br />

3. Ja<br />

4. Nein<br />

5. Ja<br />

6. Nein<br />

7. Circa 60%<br />

Weitere Informationen →


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Nein. In einer systematischen und umfangreichen Literaturrecherche konnten keine<br />

aussagekräftigen Untersuchungen zu der Fragestellung gefunden werden. In einzelnen<br />

Studien wurde untersucht, ob der Einsatz subjektiver Barrieren die Häufigkeit und Dauer<br />

zielllosen Umherlaufens bei verwirrten Bewohnern beeinflusst. Dabei wurden aber<br />

mögliche schädigende Nebenwirkungen (z.B. zusätzliche psychische Beeinträchtigung)<br />

außer Acht gelassen. Zudem wiesen die Studien grobe Mängel auf.<br />

(Quelle: Price JD, Hermans D, Grimley Evans J. Subjective barriers to prevent wandering of<br />

cognitively impaired people. Cochrane Database of Systematic Reviews 2001, Issue 1. Art.<br />

No.: CD001932.)<br />

Die Frage kann derzeit nicht eindeutig beantwortet werden. In einer umfangreichen<br />

systematischen Literaturstudie konnte keine aussagekräftige Untersuchung gefunden<br />

werden, in der die Auswirkungen eines Dekubitusrisikoassessments mit einer Skala im<br />

Vergleich zu einem unstrukturierten Assessment oder zur klinischen Einschätzung<br />

untersucht wurden. Im Nationalen Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe“ wird daher<br />

darauf verzichtet, den Einsatz von Risikoskalen zu empfehlen.<br />

(Quelle: Moore, Z.E.H. & Cowman, S. (2008). Risk assessment tools for the prevention of<br />

pressure ulcers. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008 (3))<br />

Ja. Eine Literaturstudie konnte zeigen, dass unter der Anwendung von Aromatherapie<br />

die Symptome von Agitation und herausforderndem Verhalten bei älteren Menschen mit<br />

Demenzerkrankungen statistisch signifikant reduziert werden können.<br />

(Quelle: Schoberer, D. et al (2011). Anwendung von Aromapflege in der klinischen<br />

Pflegepraxis: Eine systematische Übersichtsarbeit. ProCare 16 (10): 9-17.).<br />

Nein. Eine Literaturübersicht im Rahmen einer Dissertation hat ergeben, dass die ASE<br />

Entspannung, Wohlbefinden, Konzentrationsfähigkeit, Schlafförderung und<br />

Schmerzlinderung bewirken kann. Zu beachten ist aber, dass die vorliegenden<br />

Untersuchungen kein robustes Studien-Design aufweisen. Einzelne Autoren schlagen<br />

vor, die Maßnahme in „Entspannungsfördernde Einreibung“ (ESE) umzubenennen.<br />

(Quelle: Kopke, K. (2010). Die Atemstimulierende Einreibung (ASE) – Eine pflegerische<br />

Interventionsstudie zur Schmerzreduktion bei mehrfach erkrankten älteren Menschen.<br />

Dissertation, Charité – Universitätsmedizin Berlin.)


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Ja. Eine integrative Literaturstudie hat ergeben, dass professionell Pflegende häufig<br />

kompensatorische Maßnahmen, wie z.B. Vorlagen oder Windelhosen, anderen<br />

Alternativen vorziehen. Dabei gibt es klare Belege dafür, dass mit verhaltensbezogenen<br />

Pflegemaßnahmen, wie z.B. Toiletten-Training oder Führen eines Blasen-Tagebuchs, die<br />

Harnkontinenz gefördert werden kann.<br />

(Quelle: Booth, J.; Kumlien, S.; Zang, Y. (2009). Promoting urinary continence with older<br />

people: key issues for nurses. International Journal of Older People Nursing 4 (1): 63-69.)<br />

Nein. Der aktuelle HTA-Bericht im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit<br />

kommt nach einer umfangreichen Analyse von experimentellen Studien zu dem Schluss,<br />

dass ein positiver Effekt von Hüftprotektoren derzeit als nicht nachgewiesen gelten<br />

kann. Da für viele Ältere Hüftprotektoren auch mit negativen Aspekten (Gefahr von<br />

Druckstellen, Behinderung beim Toilettengang) verbunden sind, wird der Einsatz zur<br />

Frakturprophylaxe nicht mehr empfohlen.<br />

(Quelle: Balzer, K. et al. (2012). Sturzprophylaxe bei älteren Menschen in ihrer persönlichen<br />

Wohnumgebung. DIMDI, HTA-Bericht 116.)<br />

Bei etwa 60%. Eine Studie der Universität Bonn und der Universität Witten/Herdecke<br />

hat gezeigt, dass in etwa zwei von drei Medikationsfehlern bei Pflegeheimbewohnern<br />

hätten vermieden werden können. Als wesentliche Gründe wurden genannt: Fehler bei<br />

Arzneimittelverordnungen, Lagerung und Dokumentation, unzureichende Überwachung<br />

von unerwünschten Nebenwirkungen und mangelnde Kommunikation zwischen<br />

Hausärzten, Heimen und Kliniken. In dem Forschungsbericht werden auch konstruktive<br />

Lösungsansätze aufgezeigt.<br />

(Quelle: Jaehde, U. & Thürmann P.A. (2012). Arzneimittelsicherheit in Alten- und<br />

Pflegeheimen. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 106:<br />

712-716.)<br />

Hätten Sie´s gedacht?<br />

Abenteuer Pflegeforschung…………………………………………………………………….


Einladung<br />

zur Informationsveranstaltung zum Studiengang<br />

Health: Angewandte <strong>Pflegewissenschaft</strong>en<br />

WANN:<br />

WO:<br />

WAS:<br />

UND:<br />

Am 9. April 2013<br />

Um 18:15 Uhr<br />

<strong>Evangelische</strong> <strong>Hochschule</strong><br />

Bärenschanzstraße 4<br />

90429, <strong>Nürnberg</strong><br />

www.weiter-studieren-in-bayern.de<br />

Raum 2.3<br />

(2. Stock, Eingang Bärenschanzstraße)<br />

· Informationen zum Studienaufbau<br />

· Einblicke in die inhaltliche Ausgestaltung des Studiums<br />

· Erfahrungen aktuell Studierender<br />

· Gelegenheit, Fragen zum Studium zu stellen<br />

Weitere interessante Studieninfos unter: www.evhn.de/health

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