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Begrüßung Prof. Dr. Beate Hofmann - Evangelische Hochschule ...

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Rede<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Beate</strong> <strong>Hofmann</strong>, Dekanin der Fakultät für Religionspädagogik, Bildungsarbeit undDiakonik, EVHN40. Geburtstags des StudiengangsReligionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit22. März 2013Verehrte Festgäste,in diesem Raum sitzt jetzt die Bildungslandschaft des Studiengangs Religionspädagogik undkirchliche Bildungsarbeit in Bayern. Und so möchte ich die <strong>Begrüßung</strong> zu unseremFestabend gern verbinden mit der Wahrnehmung dieser Landschaft und ich beginne mitdenen, für die dieser Studiengang da ist und bitte Sie, jeweils aufzustehen, manche stehenmöglicherweise mehrfach auf:- derzeit Studierende des Studiengangs Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit,bitte alle aufstehen,- dann gibt es hier viele Ehemalige Studierende,- dann sind da die Dozierenden, derzeitige und frühere,- MentorInnen und Lehrbeauftragte, die uns in der Lehre unterstützen und die musikalischeAusbildung zur D-Prüfung gestalten wie <strong>Dr</strong>. Joachim Roller und- Hochschulleitung und Mitarbeitende sowie KollegInnen aus anderen Fakultäten der EVHN,- die Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern als Träger der <strong>Hochschule</strong> und Arbeitgeberder meisten Religionspädagoginnen, heute vertreten durch OKR Bierbaum undMitarbeitende aus dem LKA, die mit dem Studiengang befasst sind- dann gibt es befreundete Einrichtungen in unserer Landeskirche und darüber hinaus, mitdenen wir vielfältig zusammenarbeiten, z.B. das RPZ, die KSB, die AEEB und ihreMitgliedseinrichtungen, die AEJ, MEW, Schulbeauftragte, Schulstiftung, StudienzentrumJosefstal, das Collegium Oecumenicum,- Die Rummelsberger Diakonie und die Rummelsberger Diakoniennen und Diakonievertreten durch Rektor <strong>Dr</strong>. Breitenbach , sie sind seit 2010 unser Kooperationspartner in derAusbildung der DiakonInnen im Studiengang Diakonik an unserer Fakultät- dann sind heute hier Vertreterinnen andere <strong>Hochschule</strong>n, z.B. aus unserer katholischenSchwesterhochschule in Eichstätt- internationale Gäste aus unseren gerade entstehenden Kooperationen, nämlich von derKirchlich pädagogischen <strong>Hochschule</strong> in Wien/Krems und <strong>Prof</strong>. Boguslav Milerski von derChristlichen Theologischen Akademie in Warschau,- Mitglieder anderer <strong>Hochschule</strong>n aus der Metropolregion, vor allem aus der FAU Erlangen-Nürnberg, mit der wir seit Januar ein gemeinsames Promotionskolleg unterhalten, in dem wirBildung als Landschaft erforschen,- Freunde der <strong>Hochschule</strong> aus Politik, aus der Stadt und dann sind da einige Angehörige vonMenschen, die dieser <strong>Hochschule</strong> verbunden sind.Schön, dass Sie alle heute mit uns feiern.Sie alle sind hier, weil sie in den letzten 40 Jahren irgendwie mit dem Studiengangverbunden waren, ihn studiert oder gestaltet, unterstützt, begleitet oder verantwortet haben.Dafür möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich Danke sagen.1


Manche hier, wie Karl Foitzik oder Karin Spangler als Studentin der ersten Jahre, waren vonAnfang an dabei und sind in Verbindung geblieben, andere wie unsere Gäste von derKirchlich pädagogischen <strong>Hochschule</strong> in Wien/Krems oder aus Warschau sind ganz neueFreunde und Kooperationspartner unserer <strong>Hochschule</strong>.40 Jahre Studiengang Religionspädagogik, d.h. über 1500 Studierende, d.h. 80 Semesterund ca. 7500 LehrveranstaltungenAm Anfang des Studiengangs, wir werden davon später noch mehr hören, stand eine Krise.Ich zitiere die ersten Sätze des ersten Vorlesungsverzeichnisses des Studiengangs aus demJahr 1972. Da heißt es:„Die überkommene religiöse Erziehung ist heute weithin fragwürdig geworden. Der RUbefindet sich in der Krise. Lehrpläne und Lehrkräfte, Lernmittel und Lernwege sind zuProblemen geworden. Ähnliches gilt für die Bildungsarbeit in den Gemeinden und dieErziehungsdienste in den verschiedenen christlichen Gruppen. Hier fehlt es an fachkundigenMitarbeitern. Um für beide Krisenbereiche geeignete Lehrkräfte heranzubilden, ist mitFörderung der evang. Luth. Landeskirche in Bayern und mit ausdrücklicher Genehmigungdes Freistaates Bayern eine hochschulmäßige Ausbildung für Religionspädagogikeingerichtet worden. Sie ist als Fachhochschulstudiengang in die Augustana-Gesamthochschule integriert, die in Neuendettelsau bereits seit 25 Jahren Theologen für denDienst im Pfarramt zurüstet. Es ist zu hoffen, dass der neue Ausbildungsweg sich für Lehrerund Schüler, Schule und Kirche fruchtbar auswirkt. Gerade die Krise kann zur Chancewerden.“Damit begann die Arbeit des Studiengangs und die war in mancher Hinsicht ein Studieren,Lehren und Forschen zwischen verschiedenen Polen und Orten.10 Jahre lang wurde in Neuendettelsau und München ausgebildet, ab 1978 wurden nur nochin München Studierende aufgenommen und 1998 zog der Studiengang etwas wehmütig ausder Weltstadt mit Herz in die neugegründete <strong>Evangelische</strong> <strong>Hochschule</strong> Nürnberg.Der Studiengang suchte seinen Weg zwischen kirchlicher Katechetik und modernerErziehungswissenschaft, zwischen öffentlichem Bildungsauftrag in Jugendarbeit undErwachsenenbildung und kirchlichen Ansprüchen und Erwartungen an die Weitergabe deschristlichen Glaubens, zwischen Wissensvermittlung und Subjektorientierung, aber immer inder Kommunikation des Evangeliums.Bis heute ist dabei eine zentrale Frage: Was sind Religionspädagoginnen eigentlich,zwischen den Pfarrerinnen und Pfarrern einerseits und den Diakonen und Diakoninnenandererseits , was können sie bzw. was sollen sie im Studium können lernen und wo ist ihrOrt in der Kirche?Manche dieser Fragen sind bis heute nicht eindeutig geklärt, für andere hat die Kircheinzwischen eine Antwort gefunden. ReligionspädagogInnen gestalten Bildungsprozesse inSchule und Kirche, sie agieren mit sehr vielfältigen Zielgruppen an sehr unterschiedlichenkirchlichen Orten und seit der letzten Landessynode ist auch endlich gesetzlich geregelt,dass sie dabei am Verkündigungsauftrag der Kirche partizipieren und dafür eingesegnet undbeauftragt werden. Damit haben die ReligionspädagogInnen nach 40 Jahren auchtheologisch einen Platz in der Kirche bekommen, ihre Kompetenzen in Schule undhoffentlich bald auch mehr in der KBA werden wahrgenommen und gelten als unverzichtbar.2


So hat der frühere Landesbischof <strong>Dr</strong>. Johannes Friedrich 2006 beim 30 jährigen Jubiläumder Berufsgruppe gesagt: „Gäbe es diesen Studiengang noch nicht – man müsste ihndringend erfinden“.Viel hat sich im Studiengang seit den Anfängen verändert: Das Lehrprogramm hat sichweiterentwickelt, die Konzepte für den Religionsunterricht haben sich vom curricularen überden erfahrungsorientieren bis zum kompetenzorientierten oder konfessionell kooperativenReligionsunterricht weiterentwickelt, die Gemeindepädagogik hat sich als eigeneFachwissenschaft in Lehre und Forschung etabliert und viele kirchliche Entwicklungenintensiv begleitet, neue Aspekte in vielen Feldern der Theologie und derBildungswissenschaft sind hinzugekommen, da könnte Jede/r Kollege/in jetzt viel erzählen.Aus dem Diplom wurde letztes Jahr ein Bachelor of Education, aus dem Studienplan einstark interdisziplinär gestaltetes Modulhandbuch, aus der Fachhochschule eine <strong>Hochschule</strong>für angewandte Wissenschaften, die den Auftrag für Ausbildung, Fort- und Weiterbildungsowie praxisbezogene Forschung hat und sich international vernetzt. Geblieben ist, und dasist inzwischen eine Besonderheit, das praktische Studienjahr mit 2 Semestern, diegleichzeitig mit reflektierter Praxis in Schule und Kirchlicher Bildungsarbeit gestaltet werden.Sind wir damit als Studiengang damit angekommen, arriviert, sozusagen typische 40er, inden besten Jahren? Langweilig ist es hier jedenfalls auch jetzt nicht, und irgendwie sitzen wirweiter zwischen den Stühlen, sind wir weiter auf dem Weg. Die sinkende Attraktivitätkirchlicher Berufe, der sinkende Bedarf an Religionsunterricht, führen zu sinkendenBewerberzahlen. Das hat uns zur Suche nach neuen Wegen geführt, denn: Gerade dieKrise kann zur Chance werden, das ist uns ja auf den Weg mitgegeben.Arbeitsmöglichkeiten in anderen Landeskirchen oder Ländern, Weiterentwicklung mitanderen Berufszielen, z.B. die Weiterqualifizierung in einem konsekutiven Master Bildungund Beratung z.B. mit einem Schwerpunkt Geragogik, oder im MasterstudiengangErwachsenenbildung, sowie der Weg zur wissenschaftlichen Qualifikation im neuenPromotionskolleg „Bildung als Landschaft erforschen“, auch die Weiterentwicklung desBerufsbildes und die Zusammenarbeit mit dem Studiengang Diakonik, all das gehört zu denChancen, die wir in dieser Krise ergriffen haben.Meine Bitte an Sie: begleiten und unterstützen sie uns auch weiterhin, bleiben Sie inVerbindung, z.B. über den Alumniverein oder unsere Fort- und Weiterbildungsangebote,weisen Sie interessierte Jugendliche auf den Studiengang hin, z.B. mit den violettenPostkarten, so dass weiterhin Chancen wachsen, wo andere Krisen sehen.Herzlichen Dank!<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Beate</strong> <strong>Hofmann</strong>, Dekanin der Fakultät RBD3

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