Zwischenbericht - Stiftung Deutsche Jugendmarke eV
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2.1.3 Methodischer Ansatz der Dramaturgie<br />
Der Darstellung des Lebens in den Formen des Lebens, wie Stanislawski fordert, sollte auch<br />
die Dramaturgie Rechnung tragen. Ein Thema der gefunden Geschichte bezog sich auf das<br />
Leben in der Schule, die Auseinandersetzung mit den Lehrkräften und Sanktionen bei Fehlverhalten,<br />
zum Beispiel Rauchen. So lag es nah, als Ort der Aufführung die Schule selbst zu<br />
wählen. Die Aula wurde der Aufführungsort, nicht nur weil die Inszenierung als Schulveranstaltung<br />
galt, sondern weil zum methodischen Ansatz die Dramaturgie des Ortes, hier die der<br />
Schule, gehört. Der Anspruch einer ganzheitlich orientierten Arbeit setzt nicht nur Kunst und<br />
Pädagogik in Beziehung, sondern versucht, mit verschiedenen künstlerischen Mitteln die<br />
Erfahrungs- und Erlebniswelten der Kinder und Jugendlichen in die Aufführung zu integrieren<br />
und zueinander in Beziehung zu setzen. Die realen Orte der Handlung waren die Schulaula<br />
als Kommunikationszentrum der Schüler und ihrer Cliquen, zwei verschiedene Schulklassen,<br />
das Direktorat und das Elternhaus eines Schülers (Wohnzimmer, Küche, Kinderzimmer).<br />
Einige Stückszenen wurden an den authentischen Orten gespielt und mit der Kamera<br />
abgefilmt. Die Filmszenen wurden in das Stück als sechs mal acht Meter Projektion und<br />
damit als Teil des Bühnenbildes und des szenischen Ablaufs der Geschichte an die Schulwand<br />
geworfen. Szenen mit dem authentischen Direktor, Unterrichtszenen mit einer 6. und einer<br />
9. realen Schulklasse und ihren Klassleiterinnen, die viele Kursteilnehmer tatsächlich besuchten,<br />
sowie Szenen mit Eltern und Geschwistern zu Hause bei einem der Schüler (Siehe<br />
Gesamtkonzept, Kapitel 2.8 Einbezug dritter Orte).<br />
Theater als universelles Medium kann viele andere Künste integrieren. Die Pädagogen nahmen<br />
Kontakt zu Neigungskursen auf, die parallel stattfanden. Bei Probenbesuchen fanden<br />
die Schüler aus den Neigungskursen Kunst und Fotografie Zugang zur Stückgeschichte und<br />
entwickelten in ihren Kursen bemalte Dias und Fotografien zur Aufführung, die ebenfalls zu<br />
bestimmten Szenen als Bühnenbild an die Wand projeziert wurden. Zur ganzheitlichen Dramaturgie<br />
gehört auch die technische Umsetzung des Stücks. Bei der technischen Einrichtung<br />
geht es nicht nur darum, zu bestimmten Zeiten Scheinwerfer aus- oder abzuschalten und<br />
Musik einzuspielen. In einer professionellen Aufführung haben Bild, Ton und Licht einen<br />
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