80 Marktlücke ent<strong>de</strong>ckt: Christian Schmitt bietet nachhaltige Produkte über das Shopping-Magazin livingResponsible im Internet an <strong>Kun<strong>de</strong>nbindung</strong> <strong>durch</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> Ein Produkt, das mit einer Geschichte verknüpft ist. Ein Onlineshop, in <strong>de</strong>m nicht das angebotene Sortiment im Mittelpunkt steht son<strong>de</strong>rn ökologische und soziale Projekte – das ist es, was die E-Commerce-Plattform livingResponsible von allen an<strong>de</strong>ren unterschei<strong>de</strong>t. Das Shopping-Erlebnis erhält eine völlig neue Dimension und Unternehmen interessante Instrumente zur <strong>Kun<strong>de</strong>nbindung</strong>. W ir möchten mit neu- en Technologien <strong>de</strong>n verantwortungsvollen Konsum beflügeln“, erklärt Christian Schmitt, Grün<strong>de</strong>r und Geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>s jungen Unternehmens SOCIAL 2 , die I<strong>de</strong>e, die hinter livingResponsible steckt. Mit einem ausgewählten Angebot an nachhaltig hergestellten Produkten in einem OnlineShopping-Magazin hat <strong>de</strong>r Jungunternehmer eine Marktlücke ent<strong>de</strong>ckt. Denn eine solche Bün<strong>de</strong>lung von Hintergrundberichten und Produkten auf einer Plattform gab es bisher noch nicht. „Nachhaltige Produkte profitierten bisher nicht richtig vom E-Commerce“, sagt Schmitt, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Realisierung von livingResponsible im Mai diesen Jahres nicht nur eine Imageverbesserung für verantwortungsvoll Hergestelltes und Dienstleistungen geschaffen, Wirtschaftsblatt 3/11 Problemlöser SOCIAL² SOCIAL² son<strong>de</strong>rn damit auch eine neue, vertrauensvolle Marke etabliert hat. Lifestyle trifft <strong>Nachhaltigkeit</strong> Neben fair gehan<strong>de</strong>lten Waren bietet das Shopping-Magazin hochwertige, aus recycelten Rohstoffen produzierte Lifestyle-Produkte und stilvolle Handarbeiten an. Das Beson<strong>de</strong>re dabei: Im Mittelpunkt steht nicht allein das Sortiment, son<strong>de</strong>rn die Personen, sozialen Projekte und Geschichten hinter <strong>de</strong>n Produkten. Den Anstoß zur Umsetzung von livingResponsible gab die Messe FA!R in Dortmund. „Wir waren selbst überrascht, welche tollen Produkte dort angeboten wur<strong>de</strong>n: Wohnaccessoires, Möbel aus nachhaltigen Rohstoffen und Upcycling-Produkte. Im Upcycling wer<strong>de</strong>n weggeworfene Dinge zu höherwertigen Produkten verar- livingResponsible: Lifestyle- Produkte aus <strong>de</strong>n Bereichen Living, Fashion und Beauty beitet“, erklärt Schmitt. Köln bot sich als i<strong>de</strong>aler Standort für die Vermarktung solcher Waren an, gera<strong>de</strong> hier gibt es viele Upcycling-Projekte. Als Beispiel benennt er <strong>de</strong>n gemeinnützigen Verein JACK IN THE BOX, bei <strong>de</strong>m Langzeitarbeitslose unter an<strong>de</strong>rem alte Bahncontainer zu Büros, Wohnungen und Verkaufsräumen aufbereiten. Diese sozialen Projekte sind <strong>de</strong>rzeit noch nicht verkaufsorientiert. Aber gera<strong>de</strong> die Geschichten, die hinter <strong>de</strong>n Produkten stehen, schaffen einen beson<strong>de</strong>ren Kaufanreiz. Daher sollen genau diese im journalistisch aufbereiteten Magazin livingResponsible präsentiert wer<strong>de</strong>n und Kun<strong>de</strong>n ansprechen. Es ist die emotionale Bindung mit <strong>de</strong>n Menschen hinter <strong>de</strong>n Produkten, die <strong>de</strong>ren Wertigkeit und Einzigartigkeit signifikant erhöht. „Hintergrundinformation direkt bei <strong>de</strong>r Kaufentscheidung bereitzustellen, ist <strong>de</strong>r gro- ße Mehrwert, <strong>de</strong>n wir bieten“, erklärt <strong>de</strong>r Initiator, <strong>de</strong>r insbeson<strong>de</strong>re mittelständische Firmen als Paten für die Projekte auf livingResponsible gewinnen will. „Unternehmen, die sich unterstützend einbringen, wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Projektbeschreibung im Magazin genannt, so dass ihr verantwortungsvolles Engagement für Kun<strong>de</strong>n direkt transparent wird und nicht – wie bei vielen an<strong>de</strong>ren <strong>Nachhaltigkeit</strong>sberichten – einfach verpufft“, sagt Schmitt. Interessant für Unternehmen Neben <strong>de</strong>r Übernahme von Patenschaften können sich Unternehmen auch einbringen, in<strong>de</strong>m sie die auf livingResponsible angebotenen Produkte direkt erwerben, um sie als Präsente o<strong>de</strong>r Prämien an Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter weiterzugeben. „Unternehmen können mit einem solchen nachhaltigen Geschenk, das sich ebenso wie je<strong>de</strong>s industriell hergestellte auch personalisieren lässt, <strong>de</strong>m Beschenkten eine beson<strong>de</strong>re Wertschätzung zuteil wer<strong>de</strong>n lassen. Das trägt zu einem positiven Image und stärkerer <strong>Kun<strong>de</strong>nbindung</strong> bei“, weiß <strong>de</strong>r Jungunternehmer. Mit <strong>de</strong>m ausgewählten Sortiment aus <strong>de</strong>n Bereichen Living, Fashion und Beauty wird insbeson<strong>de</strong>re auch die stetig wachsen<strong>de</strong> Konsumentengruppe <strong>de</strong>r LOHAS angesprochen, die eine große Kaufkraft besitzt. Der Name steht für „Lifestyle of Health and Sustainability“ (Lebensstil für Gesundheit und <strong>Nachhaltigkeit</strong>), also Personen, die <strong>durch</strong> ihr Konsumverhalten und gezielte Produktauswahl Gesundheit und <strong>Nachhaltigkeit</strong> för<strong>de</strong>rn wollen. Und für diese Käufergruppe ist livingResponsible beson<strong>de</strong>rs interessant, da <strong>durch</strong> die Bün<strong>de</strong>lung von Kaufkraft verantwortungsvoll hergestellte Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen abgegeben wer<strong>de</strong>n können. So erzielt das Projekt eine Win-Win-Situation für alle Seiten. Ausgezeichnetes Engagement „Wir <strong>de</strong>finieren uns über die Dienstleistung. Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette seine Leistung erbringt, soll auch fair dafür bezahlt wer<strong>de</strong>n. Wir selbst sind ein Sozialunternehmen, das in erster Linie nicht an Gewinnmaximierung interessiert ist, son<strong>de</strong>rn auch an<strong>de</strong>re Projekte wie beispielsweise das Social Lab KÖLN unterstützt“, sagt Schmitt. Entstan<strong>de</strong>n ist sein junges und dynamisches SOCIAL2-Team aus <strong>de</strong>m Seminar für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement <strong>de</strong>r Universität zu Köln. Das erklärt, warum das Start-Up gezielt auf die Nutzung innovativer Technologien, crossmedialer Interaktion und die Macht von Social Media setzt. Für ihr Engagement wur<strong>de</strong>n die Initiatoren bereits im Februar von <strong>de</strong>r Ökologie, Ökonomie, Soziales in Dreiklang bringen – das ist die Aufgabe von welt-bewegen<strong>de</strong>-projekte in Unternehmen (v. l.): Regina Sauerborn, Christine Cimera und Eva Kanis Gesellschaft zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Forschungstransfers e. V. mit <strong>de</strong>m GFFT-För<strong>de</strong>rpreis für hervorragen<strong>de</strong> Innovationen im Bereich „Bestes Start-Up“ ausgezeichnet. Nachhaltige Partnerschaften SOCIAL² setzt dabei als Netzwerkagentur gezielt auf Partnerschaften. So auch bei <strong>de</strong>r Ansprache von Unternehmen als Kun<strong>de</strong>n sowie als Paten mit <strong>de</strong>m ebenfalls noch jungen Unternehmen „Institut für weltbewegen<strong>de</strong>-projekte.“ Das Institut ist spezialisiert auf die Implementierung gelebter <strong>Nachhaltigkeit</strong> in Unternehmen und wird geleitet von <strong>de</strong>r Kommunikationsexpertin Regina Sauerborn, <strong>de</strong>r Unternehmensberaterin, Trainerin und Coach Eva Kanis und <strong>de</strong>r Fachjournalistin für nachhaltige Projekte Christine Cimera. Als Spezialistinnen schauen die Grün<strong>de</strong>rinnen mit einem ganzheitlichen Ansatz von außen auf Unternehmen und zeigen ihnen, wie sie <strong>Nachhaltigkeit</strong> als Wachstumsstrategie nutzen können. Die Wirkung zielt gleichermaßen nach außen wie nach innen. „Wir sagen <strong>de</strong>n Unternehmen, wie sie langfristig am Markt bestehen können“, bringt Kanis die Arbeit <strong>de</strong>r Beraterinnen auf <strong>de</strong>n Punkt. „Ökologie, Ökonomie und Soziales sind ein Dreiklang, <strong>de</strong>r die Wettbewerbsfähigkeit langfristig erhält und erhöht. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass <strong>de</strong>m Fachkräftemangel o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m ineffizienten Einsatz von Energie <strong>durch</strong> die För<strong>de</strong>rung von Bildungs- beziehungsweise ökologischen Projekten entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n kann“, sagt Cimera. „Ziel aller Maßnahmen ist es, das Image von Unternehmen zu steigern, die Mitarbeiter zu motivieren und Wettbewerbsvorteile <strong>durch</strong> Wertewan<strong>de</strong>l zu erreichen. Zum Wertewan<strong>de</strong>l gehört auch verantwortungsvoller Konsum, <strong>de</strong>r über livingResponsible geför<strong>de</strong>rt wird“, ergänzt Sauerborn. livingResponsible c/o SOCIAL 2 Venloer Straße 241-245 ∙ 50823 Köln partner@livingresponsible.<strong>de</strong> www.livingresponsible.<strong>de</strong> Institut für welt-bewegen<strong>de</strong>-projekte Kastanienallee 5 ∙ 50968 Köln verein@welt-bewegen<strong>de</strong>-projekte.com www.welt-bewegen<strong>de</strong>-projekte.com 81 Wirtschaftsblatt 3/11