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2009 [HANDBUCH BREITENSPORT] - DBS

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<strong>2009</strong><br />

[<strong>HANDBUCH</strong> <strong>BREITENSPORT</strong>]<br />

[Ein Hilfswerk zur Unterstützung der Breitensportvereine im Behindertensport]<br />

Stand: Februar <strong>2009</strong><br />

Version 1.0<br />

Herausgeber: Ausschuss Breitensport <strong>DBS</strong><br />

Entwicklung: Christian Meister, Juni 2007


Handbuch Breitensport Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort des Vizepräsidenten Breitensport<br />

1. Einleitung<br />

1.1 Erklärung zur Entstehung der Konzeption Breitensport<br />

1.2 Bedeutung des Breitensports<br />

1.3 Erklärung zur Benutzung des Handbuchs<br />

2. Konzeption Breitensport<br />

3. Definitorische Abgrenzung Breitensport‐Rehabilitationsport‐Leistungssport<br />

4. Sportangebote<br />

4.1 Traditionelle Sportangebote<br />

4.1.1 Boccia<br />

4.1.2 Tennis<br />

4.1.3 Sitzvolleyball<br />

4.1.4 Bosseln<br />

4.1.5 Wandern<br />

4.2 Neue Sportangebote<br />

4.2.1 Frisbee‐Golf<br />

4.2.2 Nordic Walking<br />

4.2.3 Fußball<br />

4.2.4 Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung<br />

5. Veranstaltungen<br />

5.1 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

5.2 Tag der offenen Tür<br />

5.3 Schnupperangebote<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2


Handbuch Breitensport Inhaltsverzeichnis<br />

6. Finanzen<br />

6.1 Kursangebote<br />

6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />

7. Sonstiges<br />

7.1 Ehrenamt<br />

7.2 Sportverein der Zukunft<br />

7.3 Linksammlung<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2


Handbuch Breitensport Vorwort Vizepräsident Breitensport<br />

Vorwort Vizepräsident Breitensport<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

der Deutsche Behindertensportverband mit seinen 17 Landes‐ und 2 Fachverbänden sowie seinen ca.<br />

4700 Vereinen ist der Spitzenverband im DOSB, der sich um den Rehabilitations‐, Breiten‐ und<br />

Leistungssport von Menschen mit Behinderung kümmert. Nachdem in den letzten Jahren der<br />

Leistungssport durch die Paralympics in der öffentlichen Wahrnehmung stand, gilt es nun den<br />

Breitensport mehr Aufmerksamkeit zu geben, um nachhaltig, aber auch präventiv den<br />

Gesundheitszustand von Menschen mit Behinderung zu beeinflussen.<br />

Veränderte Bedarfe durch externe und interne Entwicklungen, wie z.B. die Rahmenvereinbarung zum<br />

Rehabilitationssport (verkürzte Bewilligungszeiträume) und die Verschlechterung der körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, führen dazu, ein ansprechendes und attraktives<br />

Sportangebot in den Vereinen anzubieten. Die Ansprüche der Sporttreibenden wachsen. Um vor<br />

allem jungen Menschen ein attraktives und dauerhaftes Sportangebot zu unterbreiten, müssen die<br />

Vereine über den Rehabilitationssport hinaus Sportarten anbieten, die bisher nicht zu den bekannten<br />

Rehabilitationssportarten gehören. Hier kommen beispielsweise verschiedene traditionelle<br />

Ballspielarten (z.B. Sitzvolleyball, Fußball, Tischtennis etc.) oder klassische Behindertensportarten<br />

Leichtathletik, Radfahren und Schwimmen in Frage.<br />

Das Besondere der Breitensportangebote des <strong>DBS</strong> ist darin begründet, dass eine ärztliche Betreuung<br />

das Sportangebot begleitet. Somit ist es durchaus möglich, dass ein Teilnehmer bei Verschlechterung<br />

seines Gesundheitszustandes vom „Breitensportler“ wieder zum „Rehabilitationssportler“ wird.<br />

Genauso bietet der Breitensport aber auch eine Möglichkeit für den Leistungsport. Mit der<br />

Erweiterung des sportartenorientierten Breitensports wird eine breite Basis für die Nachwuchs‐ und<br />

Talentförderung und damit für den Leistungsport gegeben.<br />

War im Positionspapier von 1997 noch vom Säulenmodell der drei gleichberechtigten Bereiche die<br />

Rede, soll nun der Breitensport als Zentrum des Behindertensports die zentrale Rolle einnehmen.<br />

Hierbei gilt es jedoch nach wie vor, die Übergänge vom/zum Rehabilitationssport und Leistungssport<br />

flexibel zu gestalten und die Voraussetzungen für diese Übergänge zu schaffen.<br />

Ein Schritt in diese Richtung soll mit dem vor Ihnen liegenden „Handbuch Breitensport“ auf<br />

Vereinsebene gemacht werden, welches Ihnen unter www.dbs‐npc.de im Bereich Breitensport<br />

kostenfrei zum Download zur Verfügung steht. Ihnen soll hiermit die Möglichkeit gegeben werden,<br />

ihr Vereinsangebot weiter zu entwickeln. Das Handbuch Breitensport versteht sich als Anregung für<br />

Ihre Vereinsarbeit und soll sich ständig weiterentwickeln. Hierfür benötigen wir Ihre Mithilfe. Geben<br />

Sie uns Rückmeldungen, Anregungen oder Manuskripte von Ihren Vereinsangeboten, von denen<br />

dann andere profitieren können.<br />

Für die Entwicklung der Version 1.0 des Handbuches bedanke ich mich ausdrücklich bei Prof. Dr.<br />

Manfred Wegner und Jupp Vallendar als Mitglieder des Ausschuss Breitensport im <strong>DBS</strong> sowie bei<br />

Holger Wölk, der das Projekt hauptamtlich koordiniert hat, und bei Christian Meister, der die erste<br />

Version im Rahmen seiner Studien‐Abschlussarbeit entwickelt hat.<br />

Ich wünsche mir, dass die Inhalte des Handbuchs für Sie von Nutzen sind und dass wir gemeinsam<br />

das Handbuch in der Zukunft weiter entwickeln. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen und Ihren<br />

Vereinsmitgliedern alles Gute!<br />

Dr. Rainer Kiefer<br />

Vizepräsident Breitensport<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1


Handbuch Breitensport 1.1 Erklärung zur Entstehung der Konzeption Breitensport<br />

1.1 Erklärung zur Entstehung der Konzeption Breitensport<br />

Christian Meister, 2007<br />

Neben den beiden Säulen Rehabilitations‐ und Leistungssport nimmt der Breitensport die zentrale<br />

Bedeutung im Behindertensport ein. War im Positionspapier des <strong>DBS</strong> (1997) noch von drei<br />

gleichberechtigten Bereichen im Behindertensport die Rede, haben Entwicklungen und veränderte<br />

Bedingungen in den beiden anderen Bereichen dazu geführt, den Breitensport inhaltlich und<br />

strukturell neu zu positionieren. Mit den veränderten Bedingungen des Rehabilitationssport und dem<br />

Ziel der Qualitätskriterien zum Qualitätssiegel SPORT PRO REHA, galt es, dem Breitensport eine neue<br />

zentrale Rolle im Kontext des gesamten Behindertensports zu zuordnen. Hierzu war die Entwicklung<br />

einer Konzeption für den Breitensport notwendig.<br />

Bereits 1987 wurden Versuche unternommen, eine Konzeption für den Breitensport zu entwickeln<br />

und Strategien für den Aufbau des Bereichs Breitensport aufzuzeigen. Kernelemente waren<br />

Sportangebote für neue Behinderungsgruppen oder neue Sportarten, die später in den Vereinen<br />

angeboten werden sollten. Es blieb allerdings nur bei Versuchen, die Konzeption ist nie über das<br />

Entwurfsstadium hinausgekommen und wurde letztendlich auf Eis gelegt.<br />

Mit der Entwicklung des Positionspapiers des <strong>DBS</strong> 1997 und den darin beschriebenen Definitionen<br />

der Bereiche des Behindertensports, kam in den letzten Jahren vermehrt der Wunsch nach<br />

Konzepten im Bereich Breitensport auf. Der Hauptvorstand des <strong>DBS</strong> trug diesen Wunsch an den<br />

Ausschuss Breitensport heran, der sich intensiv mit der Erstellung einer bundesweiten Konzeption<br />

beschäftigte. Man kam jedoch nicht zu dem Entschluss, eine bundesweite Konzeption zu realisieren,<br />

da die Tendenzen im Bereich des Sports allgemein und im Behindertensport speziell zu schnelllebig<br />

sind und ihre Aktualität verlieren.<br />

Auf Grund der Entwicklungen im Rehabilitationssport (Rahmenvereinbarung von Oktober 2003) hielt<br />

der Hauptvorstand des <strong>DBS</strong> jedoch an einer Konzeption Breitensport fest und beauftragte eine<br />

Arbeitsgruppe mit der Erstellung der Konzeption. Im Oktober 2004 wurde diese Konzeption<br />

fertiggestellt.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1


Handbuch Breitensport 1.2 Bedeutung des Breitensports<br />

1.2 Bedeutung des Breitensports<br />

Christian Meister, 2007<br />

In dem Positionspapier des <strong>DBS</strong> (1997) wird der Breitensport folgendermaßen definiert:<br />

„Der Breitensport Behinderter unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom Breitensport<br />

Nichtbehinderter. Für den Behindertensport gilt zusätzlich regelmäßige ärztliche Betreuung, Stärkung<br />

und Erhaltung verbliebener Leistungsfähigkeit, Entlastung der Familie von Betreuungsaufgaben u.a.<br />

Im Vordergrund des Breitensports steht Spaß an Bewegung, Spiel und Sport im Zusammenhang mit<br />

den sozialen Komponenten, die das Vereinsleben bietet.<br />

Angebote an Sportarten und ‐disziplinen im Breitensport Behinderter müssen auf<br />

die Funktionsstörung abgestellt sein.<br />

Dabei sind Leistungsvergleiche durchaus inbegriffen. Sie werden in Form von Breitensportturnieren,<br />

Spiel‐ und Sportfesten durchgeführt. Hierbei steht allerdings nicht die absolute Spitzenleistung im<br />

Vordergrund, sondern vielmehr das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Sporttreiben.<br />

Die qualifizierte Betreuung der Gruppen durch ausgebildete Trainer und Übungsleiter im sozialen<br />

Umfeld des Vereins gewährleistet, dass der Breitensport Behinderter eine weitere Stufe in der<br />

Rehabilitation und insbesondere in der gesellschaftlichen Integration Behinderter darstellt. Der<br />

Breitensport leistet somit auch einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsförderung.“<br />

Welche positiven, präventiven und rehabilitativen Effekte Sport und Bewegung für die Gesundheit<br />

und das Wohlempfinden von Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohte Menschen<br />

hat, wurde in diversen Studien untersucht und für dieses Handbuch zusammengefasst.<br />

Im Allgemeinen lassen sich Effekte im therapeutisch‐physiologische Bereich und im<br />

psychologisch/psycho‐sozialen Bereich feststellen (Guttmann, 1976; Lindström, 1980; Montagne,<br />

1995)<br />

Therapeutisch‐physiologisch Effekte<br />

• Sport und Bewegung verbessert das kardiovaskuläre –und Muskelausdauervermögen sowie<br />

die Muskelkraft. Desweiteren wird durch Sport eine Zunahme der physischen Effizienz und<br />

Kondition erreicht, was bedeutet dass der trainierte Sportler für die gleiche Aktivität weniger<br />

Energie aufbringen muss als in nicht trainierten Zustand (De Punder e.a, 1996; Lindström,<br />

1980)<br />

• Die intakten Körperfunktionen, die in Alltag häufig überbelastet werden, können durch<br />

Sportausübung aktiviert werden, wodurch eine höhere Belastung im Alltag erreicht werden<br />

kann (Baken, 1997a)<br />

• Diverse Muskelgruppen werden verstärkt, Gelenke werden aktiviert, die Kondition wird<br />

verbessert, Atrophie der gesunden Muskeln wird verhindert, die Verdauungsorgane werden<br />

positiv beeinflusst, der Blutkreislauf wird ebenso gefördert wie die Atmungsorgane, die<br />

Funktionsschnellheid und Koordination des neuromuskulären Systems nimmt zu (IFLO, 1976;<br />

Dishman et al. , 1980a & 1980b; Blair et al., 1989; Martin et al.; 1990; Shifflett et al., 1994).<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 4


Handbuch Breitensport 1.2 Bedeutung des Breitensports<br />

Psycho‐soziale Effekte<br />

• Sport wirkt auf die Persönlichkeitsstruktur im Sinne der Festigung des Selbstwertgefühls und<br />

Stärkung des Selbstvertrauens (Kosel & Froböse, 1999)<br />

• Durch das Gemeinschaftsgefühl wird vor einer Isolierung bewahrt und die Integration in die<br />

Gesellschaft erleichtert (Kosel & Froböse, 1999)<br />

• Bewusstsein für soziale und selbst wahrgenommene Kompetenzen wird geschärft. Somit ist<br />

Sport zur sozial‐gesellschaftlichen Integration. Sport erreicht eine Zunahme der<br />

•<br />

Selbstständigkeit und des Selbstvertrauens und größere Bewusstwerdung der eigenen<br />

Kapazitäten (De Punder e.a., 1996)<br />

Sport bietet die Möglichkeit den psychischen Problemen die eine Behinderung verursacht die<br />

Stirn zu bieten und so den Eigenwert und das Selbstbild zu stärken (Bosscher, 1976 & 1979;<br />

Sherill, 1984; Van der Loop, 1984 & 1985; Bolk, 1981).<br />

• Die Stärkung des Eigenwertes und die Aufwertung des Selbstbildes sind gemäß einiger<br />

Sprecher auf dem Kongress „Focus on the potential 1993“ (1993) überwiegend die Folge des<br />

Erlernens von Sportfähigkeiten und des Abtastens der eigenen Möglichkeiten.<br />

• Sport trägt zur Integration und Akzeptanz von psychisch behinderten Menschen bei. Die<br />

soziale Funktion des Sports zeigt sich bei allen Behindertengruppen in zunehmenden<br />

Vermögen die oftmals isolierte Lebensumgebung loszulassen und bietet eine größere<br />

Möglichkeit zu interpersönlichen Kontakten (Vermeer, 1986)<br />

• Praktisch formuliert nimmt die Chance für das Finden eines Jobs und der Mobilität zu, ebenso<br />

wie die Chance der Sozialisation und Integration in die valide Gesellschaft (IFLO, 1976; Van<br />

der Loop, 1985) und dem unabhängigen Bestehen innerhalb der validen Gesellschaft<br />

(Auxter, 1993)<br />

Psychologische Effekte<br />

• Die psychologische Funktion von Sport zeigt sich bei Menschen mit physischen –und/oder<br />

Sinnesbehinderung in einem beschleunigten Durchlaufen des Verarbeitungsprozesses den<br />

ein jeder Behinderter durchmacht.<br />

• Das Durchlaufen des Verarbeitungsstadiums, das gekennzeichnet ist durch Leugnung, Nicht‐<br />

Wahrhaben und Aggression, führt im beschleunigten Tempo zur Akzeptanz der Behinderung<br />

• Das Selbstvertrauen und das Ausführen von täglichen Aktivitäten nehmen hierdurch zu.<br />

• Die psychologische Funktion von Sport für Menschen mit geistiger Behinderung zeigt sich in<br />

einer Steigerung der (motorischen) Kompetenzgefühle (Vermeer, 1986) und des kognitiven<br />

Vermögens, sowie der Gehirnkapazität (Van Hal et al., 1984)<br />

• Der Sportler nimmt sich nicht mehr als Behinderter wahr, sondern gewinnt in seiner Identität<br />

als Sportler auch an sozialer Kontrolle über seine Umwelt (Patrick & Bignall, 1984)<br />

Die folgenden sechs Ergebnisaspekte einer langjährigen Sportteilnahme sind aus den Interviews mit<br />

Rollstuhlmarathonathleten zusammengefasst worden:<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 4


Handbuch Breitensport 1.2 Bedeutung des Breitensports<br />

1. Zugewinn an Bewegungsfähigkeit und funktioneller Unabhängigkeit: “In sports you learn to<br />

handle your wheelchair and if you can handle your wheelchair, you can handle your daily<br />

life.”<br />

2. Erfolgserlebnis in der Meisterung besonderer Anforderungen: “Now I can do anything I want<br />

with the rest of my life”<br />

3. Selbstvertrauen: “I am strong, strong in my own aeras”<br />

4. Selbstkonzept: “The speed you achieve with the help oft he racing wheelchair, makes you<br />

feel equal while normally you creep after everybody…”<br />

5. Kontrollerfahrung und Aktivierung: “…when I have problems with accessibility, I am the one<br />

who decides if it is possible for me to pass or not.”<br />

6. Soziale Akzeptanz: “Normal society learns to know you as you represent yourself. If you don’t<br />

feel unfortunate and you do everything by yourself, then they stop feeling pity for you”<br />

(Hutzler, 1990, S. 45 ff)<br />

Schlussfolgerung<br />

Sport und Bewegung erzielt bei Menschen mit jeglicher Behinderung Effekte im physischen,<br />

psychologischen und psycho‐sozialen Bereich. Es ist jedoch auch deutlich, dass die Effekte nicht auf<br />

jeden Menschen mit Behinderung generalisierbar sind, sondern dass die Effekte von der Intensität<br />

und Häufigkeit des Sports und der Bewegung abhängig sind, sowie von den Fähigkeiten der<br />

Menschen mit Behinderung die speziellen Sportarten auszuüben. Ein optimaler Effekt kann also nur<br />

dann erreicht werden, wenn der behinderte Sportler eine an die Behinderung angepasste Sportart<br />

ausübt.<br />

Das positive und präventive Effekte bestehen konnte nachgewiesen und hier aufgeführt werden.<br />

Hiermit erhalten Sie den wissenschaftlichen Beweis, dass Sport und Bewegung positive, präventive<br />

und rehabilitative Effekte für Menschen mit Behinderung hat. Gebrauchen Sie die Informationen um<br />

Mitglieder zu werben und potenzielle Kooperationspartner zu überzeugen, mit Ihnen<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Verwendete Literatur:<br />

Baken, W.C. (1997). Sportbeofening door mensen met een handicap. Een literatuurstudie. Haarlem:<br />

De Vrieseborch.<br />

Kosel, H., Froböse, I. (1999). Rehabilitations‐und Behindertensport. Körper‐und Sinnesbehinderte.<br />

München: Pflaum<br />

NebasNsg (2003). Sporten kan iedereen. Sportmogelijkheden voor mensen met een beperking of<br />

chronische aandeoning. Amsterdam: SWP<br />

Osann, C. (2004). Der Einfluss von Bewegung, Training und Sport auf das Bewegungssystem in der<br />

Prävention. Dissertation. de‐ Verlag im Internet GmbH 2005<br />

Positionspapier des Deutschen Behindertensportverbandes (1997)<br />

Rahmenvereinbarung über den Rehabilitationsport und das Funktionstraining vom 1.Oktober 2003,<br />

i.d.F. vom 1 Januar 2007<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 4


Handbuch Breitensport 1.2 Bedeutung des Breitensports<br />

Rieder, H., Huber, G., Werle, J. (1996). Sport mit Sondergruppen. Ein Handbuch. Schorndorf: Hofmann<br />

Scheid, V. (1995). Chancen der Integration durch Sport. Aachen: Meyer & Meyer<br />

Sijtsema, W.Y (1981). De gehandicapte en de sportgezondheitdszorg. Literatuur en onderzoek<br />

betreffende het belang van sport voor gehandicapten. Wageningen: Veenman en Zonen B.V.<br />

Van de Woude, L.H.V. (2001). Sport voor mensen met een beperking. Houten: Bohn Stafleu van<br />

Loghum<br />

Wegner, M. (2001). Sport und Behinderung. Zur Psychologie der Belastungsverarbeitung im Spiegel<br />

von Einzelfallanalysen. Schorndorf: Hofmann<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 4


Handbuch Breitensport 1.3 Benutzung des Handbuchs<br />

1.3 Benutzung des Handbuchs<br />

Christian Meister, 2007<br />

Das vor Ihnen liegende Handbuch ist auf Grund der Ergebnisse einer durch den <strong>DBS</strong> durchgeführten<br />

quantitativen Untersuchung unter willkürlich ausgewählten Vereinen entstanden.<br />

Durch den Ausschuss Breitensport des <strong>DBS</strong> wurde eine erste Struktur des Handbuchs entworfen.<br />

Daraufhin wurde eine Untersuchung ausgeführt, ob die Struktur und die damit inhaltliche<br />

Verbundenheit den Wünschen und Bedürfnissen der Vereine nach kommen.<br />

Wenn Sie sich mit dem Inhalt des Handbuchs auseinandersetzen, werden Sie eventuell für sich und<br />

Ihren Verein feststellen, dass Teilaspekte des Handbuchs für Sie nicht relevant oder realisierbar sind.<br />

Bei rund 4800 Behindertensportvereinen –und gruppen (Stand: 01.01.2008) ist dies nicht zu<br />

vermeiden.<br />

Hierbei gilt es jedoch auch zu berücksichtigen, dass es sich bei dem Handbuch um eine erste Version<br />

handelt. Im Laufe der Jahre wird dieses stetig angepasst und erweitert.<br />

Handhabung des Handbuchs<br />

Die wesentlichen Aspekte des Handbuchs sind in vier Bereiche eingeteilt. Zum ersten werden<br />

traditionelle Sportarten vorgestellt. Jede Sportart wird beschrieben; Regeln und Materialbedarf<br />

werden aufgezeigt. Es wird erklärt, welche Effekte die jeweiligen Sportarten beinhalten können.<br />

Neben den traditionellen Sportarten werden auch neuere Sportarten vorgestellt, die im Trend der<br />

Zeit liegen. Diese werden auch beschrieben und detailliert erläutert, sodass eine lückenlose<br />

Ausführung der Sportarten möglich ist.<br />

Der zweite Aspekt bietet Ihnen eine Übersicht von Veranstaltungsmöglichkeiten. Zu den jeweiligen<br />

Möglichkeiten sind Checklisten erstellt worden, die es Ihnen erleichtern sollen, eine Veranstaltung zu<br />

organisieren bzw. darauf hinweisen, worauf zu achten ist.<br />

Der dritte Aspekt bezieht sich auf Finanzierungsmöglichkeiten. Hier werden Möglichkeiten vorgestellt<br />

wie der Verein zusätzlich Einnahmen verbuchen kann. Auch wird erklärt, wie ein Sponsorenplan und<br />

Marketingplan geschrieben werden und welche Effekte damit erreicht werden.<br />

Der letzte Aspekt, unter „Sonstiges“ zusammengefasst, beinhaltet eine besondere Betrachtung des<br />

Ehrenamts und der Mitgliederwerbung. Es wird eine Übersicht von Tipps geben, wie man das<br />

Ehrenamt strukturell in den Verein einbinden kann und welche Möglichkeiten der<br />

Mitgliederwerbung neben den klassischen Methoden bestehen. Ferner beinhaltet der Aspekt noch<br />

eine Linksammlung interessanter Internetseiten zum Thema Breitensport.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Konzeption<br />

Breitensport im <strong>DBS</strong><br />

Handlungsstrategien und -empfehlungen<br />

Oktober 2004<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 1 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................................... 2<br />

1. Einleitung ............................................................................................................................... 3<br />

2. Die Ist-Situation des Breitensports im <strong>DBS</strong> ........................................................................... 5<br />

3. Veränderte Bedarfe an den Bereich Breitensport ................................................................... 7<br />

3.1. Veränderte Bedarfe durch externe Entwicklungen ....................................................................... 7<br />

3.2. Veränderte Bedarfe durch die neue Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport .................. 8<br />

3.3. Der Breitensport als Zentrum des Behindertensports ................................................................. 11<br />

3.3.1. Die neue Rolle des Breitensport im <strong>DBS</strong> ............................................................................. 12<br />

3.3.2. Der Übergang vom Rehabilitationssport zum Breitensport ................................................. 13<br />

3.3.3. Der Übergang vom Breitensport zum Leistungssport .......................................................... 13<br />

3.3.4. Der Übungsleiter Breitensport ............................................................................................. 14<br />

4. Schlussfolgerungen .............................................................................................................. 15<br />

4.1. Definition des Breitensports ....................................................................................................... 15<br />

4.2. Strukturveränderungen im Breitensport ...................................................................................... 15<br />

4.3. Finanzierung des Breitensports ................................................................................................... 16<br />

4.4. Ausbildung von qualifizierten Übungsleitern ............................................................................. 16<br />

4.5. Präventionsgedanke .................................................................................................................... 17<br />

4.6. Jugend ......................................................................................................................................... 17<br />

3.7. Fazit ............................................................................................................................................ 18<br />

Anhang ..................................................................................................................................... 19<br />

A) Übersicht über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Vereine der Landesverbände im<br />

<strong>DBS</strong> ................................................................................................................................................... 19<br />

1. Allgemeine Finanzierungsmöglichkeiten ................................................................................... 19<br />

2. Landesspezifische Finanzierungsmöglichkeiten ........................................................................ 19<br />

2.1. Landesspezifische Möglichkeiten - Baden .............................................................................. 19<br />

2.2. Landesspezifische Möglichkeiten - Bayern ............................................................................ 19<br />

2.3. Landesspezifische Möglichkeiten - Berlin .............................................................................. 19<br />

2.4. Landesspezifische Möglichkeiten - Brandenburg ................................................................... 20<br />

2.5. Landesspezifische Möglichkeiten - Bremen ........................................................................... 20<br />

2.6. Landesspezifische Möglichkeiten - Hamburg ......................................................................... 20<br />

2.7. Landesspezifische Möglichkeiten - Hessen ............................................................................ 20<br />

2.8. Landesspezifische Möglichkeiten - Mecklenburg-Vorpommern ............................................ 21<br />

2.9. Landesspezifische Möglichkeiten - Niedersachsen ................................................................. 21<br />

2.10. Landesspezifische Möglichkeiten - Nordrhein-Westfalen .................................................... 21<br />

2.11. Landesspezifische Möglichkeiten - Rheinland-Pfalz ............................................................ 22<br />

2.12. Landesspezifische Möglichkeiten - Saarland ........................................................................ 23<br />

2.13. Landesspezifische Möglichkeiten - Sachsen ......................................................................... 23<br />

2.14. Landesspezifische Möglichkeiten - Sachsen-Anhalt ............................................................. 23<br />

2.15. Landesspezifische Möglichkeiten - Schleswig-Holstein ....................................................... 23<br />

2.16. Landesspezifische Möglichkeiten - Thüringen ..................................................................... 23<br />

2.17. Landesspezifische Möglichkeiten - Württemberg ................................................................. 23<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 2 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

1. Einleitung<br />

In der Entwicklung des Behindertensports in Deutschland hat der Breitensport neben den Bereichen<br />

Rehabilitations- und Leistungssport eine zentrale Bedeutung. Seit vielen Jahren werden Diskussionen<br />

über Konzeptionen für die allgemeine sportliche Betätigung für Menschen mit Behinderungen geführt.<br />

Bereits 1987 wurden erste Versuche unternommen, eine Konzeption zu entwickeln und neue<br />

Strategien für den Aufbau des Bereichs Breitensport aufzuzeigen. Kernelemente waren die<br />

Sportangebote für neue Behinderungsgruppen oder neue Sportarten, die später in den Vereinen<br />

angeboten werden sollten. Allerdings ist diese Konzeption nicht über das Entwurfsstadium<br />

hinausgekommen.<br />

Im Rahmen des Positionspapiers des Deutschen Behindertensportverbandes von 1997 wurde der<br />

Breitensport neben den Säulen Rehabilitations- und Leistungssport wie folgt definiert:<br />

„1.3.3 Breitensport<br />

Der Breitensport Behinderter unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom Breitensport<br />

Nichtbehinderter. Für den Behindertensport gilt zusätzlich regelmäßige ärztliche Betreuung,<br />

Stärkung und Erhaltung verbliebener Leistungsfähigkeit, Entlastung der Familie von<br />

Betreuungsaufgaben u.a.<br />

Im Vordergrund des Breitensports steht Spaß an Bewegung, Spiel und Sport im<br />

Zusammenhang mit den sozialen Komponenten, die das Vereinsleben bietet. Angebote an<br />

Sportarten und -disziplinen im Breitensport Behinderter müssen auf die Funktionsstörung<br />

abgestellt sein.<br />

Dabei sind Leistungsvergleiche durchaus inbegriffen. Sie werden in Form von<br />

Breitensportturnieren, Spiel- und Sportfesten durchgeführt. Hierbei steht allerdings nicht die<br />

absolute Spitzenleistung im Vordergrund, sondern vielmehr das Miteinander, die Begegnung<br />

und das gemeinsame Sporttreiben.<br />

Die qualifizierte Betreuung der Gruppen durch ausgebildete Trainer und Übungsleiter im<br />

sozialen Umfeld des Vereins gewährleistet, daß der Breitensport Behinderter eine weitere<br />

Stufe in der Rehabilitation und insbesondere in der gesellschaftlichen Integration Behinderter<br />

darstellt. Der Breitensport leistet somit auch einen entscheidenden Beitrag zur<br />

Gesundheitsförderung.“<br />

Die inhaltliche Übereinstimmung mit dem Breitensport von Nichtbehinderten kommt hier sehr<br />

deutlich zum Ausdruck, was zeigt, dass Veranstaltungskonzepte aus diesem Bereich sehr gut auf den<br />

Sport von Menschen mit Behinderungen übertragbar sind.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 3 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Nach dieser oben genannten Definition wurde besonders in den letzten Jahren vermehrt der Wunsch<br />

nach Konzepten im Bereich Breitensport geäußert und durch den Hauptvorstand an den Ausschuss<br />

Breitensport herangetragen. Die Mitglieder dieses Ausschusses haben diese Vorstellungen intensiv<br />

diskutiert und die Erstellung einer bundesweiten Konzeption als nicht sinnvoll angesehen, da die<br />

Tendenzen im Bereich des Sports allgemein und im Behindertensport speziell zu schnelllebig sind.<br />

Erstellte Breitensportkonzepte verlieren zu schnell ihre Aktualität und müssen ständig den neuen<br />

Entwicklungen angepasst werden. Ähnliche Ansichten sind auch von Seiten anderer Sportverbände<br />

geäußert worden. Da der Hauptvorstand des <strong>DBS</strong> aufgrund der aktuellen Entwicklungen im<br />

Rehabilitationssport an einer Konzeption Breitensport festgehalten hat, wurde eine Arbeitsgruppe mit<br />

der Erstellung beauftragt, was zu der vorliegenden Konzeption geführt hat.<br />

Die Konzeption beschreibt in Kapitel 2 den aktuellen Stand des Breitensports im <strong>DBS</strong> und seinen<br />

Landesverbänden. Anschließend wird in Kapitel 3 auf die veränderten Bedarfe eingegangen, die in<br />

den letzten Jahren durch verschiedene Tendenzen an den <strong>DBS</strong> herangetragen wurden. Hierbei wird<br />

zwischen dem Bedarf durch neue Altersklassen- oder Behinderungsarten und dem Bedarf durch die<br />

neuen Entwicklungen im Bereich des Rehabilitationssports unterschieden. Weiterhin wird ein neues<br />

Modell für die Bereiche im <strong>DBS</strong> entwickelt und eine neue Einordnung des Breitensports in den<br />

Gesamtkontext des <strong>DBS</strong> vorgenommen. Im abschließenden Kapitel 4 werden Handlungsstrategien<br />

und Anforderungen für die Landesverbände und Vereine sowie Finanzierungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 4 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

2. Die Ist-Situation des Breitensports im <strong>DBS</strong><br />

Für die Erstellung von konzeptionellen Vorschlägen wird zuerst die aktuelle Situation des<br />

Breitensports im <strong>DBS</strong> beschrieben. Hier ist der Breitensport satzungsgemäß durch den<br />

Vizepräsidenten und den Ausschuss Breitensport mit 9 Mitgliedern (z.B. Vertreter der<br />

Landesverbände) verankert. Auf der hauptamtlichen Ebene wird der Bereich durch einen Referenten<br />

Breitensport mit einer halben Stelle abgedeckt. Zu den bundesweiten Aufgaben zählen u.a. das<br />

Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen oder das Bundesseniorensportfest,<br />

welches alle 2 Jahre stattfindet.<br />

Die Ist-Situation des Breitensports in den Landesverbänden des <strong>DBS</strong> hat der Ausschuss Breitensport<br />

des <strong>DBS</strong> im Jahr 2002 anhand eines Erhebungsbogens festgestellt. Hierbei wurden die generelle<br />

strukturelle Verankerung, die bisherigen Breitensportangebote, Probleme und der Stellenwert des<br />

Breitensports in den Landesverbänden abgefragt.<br />

Der <strong>DBS</strong> unterteilt sich in 17 Landesverbände und einen Fachverband, welche im folgenden unter<br />

dem Begriff Landesverbände subsummiert werden. Die personelle Zuständigkeit in den<br />

Landesverbänden zeichnet sich dadurch aus, dass 10 von 18 Landesverbänden einen hauptamtlichen<br />

und 16 einen ehrenamtlichen Ansprechpartner für den Bereich Breitensport haben. Auffallend ist, dass<br />

von den hauptamtlichen Ansprechpartnern keiner explizit nur für den Breitensport zuständig ist,<br />

sondern dies in Union mit anderen Funktionen nebenbei bearbeitet. Die ehrenamtliche Struktur zeigt,<br />

dass in 5 Landesverbänden ein Ausschuss Breitensport existiert, der zwischen 6 und 11 Mitglieder hat.<br />

Die anderen Landesverbände haben keinen eigenen Breitensportausschuss, sondern behandeln die<br />

Thematik in anderen Ausschüssen mit.<br />

Bei der Abfrage der bisherigen Breitensportangebote zeigen die Landesverbänden eine große Palette<br />

von Sportveranstaltungen auf. Angefangen von Spiel- und Sportfesten für die verschiedenen<br />

Zielgruppen (Frauen, GB, Senioren, Familien) und die verschiedenen Sportarten über Freizeiten bis<br />

hin zum Deutschen Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen ist alles vertreten. Diese Vielfalt<br />

im Detail aufzuführen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Es wird auf jeden Fall deutlich,<br />

dass neben den Angeboten der Landesverbände auch die Vereine eine Vielzahl an breitensportlich<br />

orientierten Sportaktivitäten anbieten. Trotz dieser zahlreichen Angebote zeigen die Landesverbände<br />

verschiedene Problemfelder auf. Am häufigsten werden hier die fehlende Definition und Abgrenzung<br />

des Bereichs Breitensport gegenüber Rehabilitations- und Leistungssport sowie<br />

Finanzierungsprobleme von drei Landesverbänden genannt. Weitere Probleme werden im Bereich der<br />

personellen Besetzung sowie des sportlichen Nachwuchses von jeweils 2 Landesverbänden<br />

beschrieben. Jeweils einmal wurden zu wenige Teilnehmer bei Breitensportveranstaltungen, fehlende<br />

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Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Breitensport-Übungsleiter, die Konzentration auf den Rehabilitationssport und die fehlende<br />

Regionalisierung als Problemfelder angegeben. Zwei Landesverbände haben diese Frage nicht<br />

beantwortet und zwei weitere Landesverbände haben angegeben, dass keine Probleme im Bereich<br />

Breitensport vorliegen.<br />

Weiterhin sollten die Landesverbände den Stellenwert der drei Säulen des <strong>DBS</strong> prozentual gewichten.<br />

Hierbei haben 16 Landesverbände geantwortet und es kam zu einer durchschnittlichen Gewichtung<br />

von 12,7 % Leistungssport, 38,3 % Breitensport und 48,9 % Rehabilitationssport. Dabei ist die<br />

Spannbreite der angegebenen Stellenwerte in den drei Bereichen sehr groß. Der Leistungssport wird<br />

zwischen 1 und 33 %, der Breitensport zwischen 15 und 70 % und der Rehabilitationssport zwischen<br />

20 und 82 % bewertet. Dieses zeigt eine sehr heterogene Beurteilung des Stellenwertes der drei<br />

Sportbereiche.<br />

Abschließend konnten die Landesverbände noch Anregungen an den <strong>DBS</strong> geben, die an dieser Stelle<br />

stichwortartig aufgeführt werden und in die Erstellung dieser Konzeption mit eingeflossen sind:<br />

� Kinder- und Jugendliche im Verein, Projekt Schule und Verein (2x)<br />

� Klare Definition/Darstellung, Abgrenzung Bereich Breitensport, Inhaltliche Füllung (2x)<br />

� Aufzeigen/Nennen von Finanzierungsmöglichkeiten<br />

� Benennung Ansprechpartner für die Landesverbände<br />

� Besserer Informationsfluss von <strong>DBS</strong> zu Landesverbänden<br />

� Breitensportliche Angebote auf Bundesebene<br />

� Breitensportprogramme und Veranstaltungsanregungen<br />

� Breitensport-Übungsleiter-Ausbildung<br />

� Etablierung des Familiadenkonzeptes<br />

� Gesamtkonzept Breitensport<br />

� Intensivierung Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen<br />

� Kooperationen mit Förderschulen<br />

� Koordination Zusammenarbeit angrenzender Landesverbände<br />

� Modernes, zukunftsweisendes Konzept zur Profilgewinnung des Breitensports<br />

� Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung<br />

� Zur Verfügung stellen von Handreichungen/Foldern für die Basis<br />

� Zusammenarbeit mit anderen Verbänden<br />

Die durchgeführte Befragung der Landesverbände zeigt ein sehr heterogenes Bild des Bereichs<br />

Breitensport in den einzelnen Landesverbänden und verdeutlicht sehr gut die auftretenden Probleme.<br />

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Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

3. Veränderte Bedarfe an den Bereich Breitensport<br />

Nach der Beschreibung des Ist-Zustandes des Breitensports im <strong>DBS</strong> wird im folgenden Kapitel<br />

beschrieben, welche unterschiedlichen aktuellen Bedarfe aus externen und internen Entwicklungen an<br />

den Breitensport gestellt werden. Anschließend wird auf Grund dieser veränderten Bedarfe das<br />

Säulenmodell des <strong>DBS</strong> überprüft und ein neues Modell vorgeschlagen.<br />

3.1. Veränderte Bedarfe durch externe Entwicklungen<br />

Die aktuelle Diskussion um Bewegung-, Spiel- und Sport im Kinder- und Jugendbereich wird<br />

bestimmt durch zwei Aspekte: Einerseits wachsen mehr Kinder in einer einschränkenden Umwelt auf,<br />

andererseits gab es noch nie ein so umfangreiches Angebot an Bewegungs- und Sportaktivitäten, die<br />

in der Freizeit oder im organisierten Sport genutzt werden können.<br />

Allerdings wird in der Öffentlichkeit und in der Politik vermehrt von einer massiven Verschlechterung<br />

der körperlichen Leistungsfähigkeit gesprochen. Als Folgen eines zu beobachtenden<br />

Bewegungsmangels werden zunehmende Haltungsschwächen und Haltungsschäden beklagt. Fasst<br />

man die vorhandenen empirischen Ergebnisse hinsichtlich der koordinativen Leistungsfähigkeit<br />

zusammen, dann zeigt sich aber generell keine bedeutsame Zunahme der Zahl motorisch auffälliger<br />

Kinder in den letzten 20-25 Jahren. Bei der genaueren Analyse dieser Studien sind die allgemeinen<br />

Aussagen dann allerdings zu differenzieren:<br />

� Vermehrt sind es die städtischen Kindergarten- und Grundschulkinder (ca. 20-30%), die im<br />

Vergleich zu ländlichen Gruppen (ca. 10%) motorisch auffällig sind.<br />

� Es zeigt sich die Tendenz, dass mit ansteigendem Alter die Defizite größer werden.<br />

� Betrachtet man in der Verteilung den Anteil der motorisch schwachen Kinder, so ist dies das<br />

am meisten steigende Potential im Vergleich zu der relativ konstanten Anzahl gut<br />

ausgebildeter Kinder- und Jugendlicher. Dazu gehören u.a. auch die Kinder- und<br />

Jugendlichen mit einer Lern- oder Verhaltensauffälligkeit und einer Behinderung.<br />

Als Ansatzpunkte für eine gezielte Förderung und für einen Abbau der Bewegungsarmut der Kinder<br />

gelten u.a. eine Intensivierung des Sportunterrichtes. Allerdings ist die dritte Sportstunde häufig dem<br />

Einsparpotential der Länder zum Opfer geworden. Die tägliche Sportstunde existiert schon in<br />

Pilotprojekten, ist aber weit von einer umfassenden Realisierung entfernt. Ein Ansatzpunkt, der u.a. im<br />

Sportförderunterricht und in spezifischen Vereinen umgesetzt wird, ist die Psychomotorik, die an den<br />

spezifischen Möglichkeiten von bewegungsauffälligen Kindern und Jugendlichen ansetzt. Darüber<br />

hinaus werden mittlerweile im DSB und seinen Mitgliedsorganisationen Aktivitäten angeboten,<br />

welche als Zielgruppe die ganze Familie einbezieht. Gerade diese Konzepte, die vom DSB unter dem<br />

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Aktionsprogramm „Familie und Sport“ bundesweit propagiert werden, bieten ein Sportprogramm, das<br />

über die Generationen hinweg zielgruppenspezifisch, d.h. auch mit unterschiedlichen<br />

Leistungsvoraussetzungen, umgesetzt werden kann.<br />

Bezieht man diese Diskussion auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, dann bieten sich eine<br />

Reihe von Ansatzpunkten, die auch im organisierten Behindertensport umgesetzt werden könnten. Da<br />

bislang nur knapp 10% der Mitglieder im <strong>DBS</strong> Kinder und Jugendliche sind, ist in diesem Bereich ein<br />

großer Nachholbedarf festzustellen. Es gilt, Aktivitäten und Organisationsformen zu finden, um<br />

besonders Kinder und Jugendliche mit Behinderungen anzusprechen und mit adäquaten Programmen<br />

zu begeistern. Dies gilt einerseits bspw. für den Rehabilitationssport. Hier sollten gezielt Kontakte zu<br />

Behindertenschulen ausgebaut werden und gegebenenfalls eine Rehasportgruppe für spezifische<br />

Behinderungsgruppen (z.B. Asthma) angeboten werden.<br />

Andererseits ist es der Breitensport, der sowohl mit gesundheitsorientierten Programmen als auch mit<br />

Programmen, die an der Bewegungsfreude ausgerichtet sind, einen Ansatzpunkt schaffen könnten.<br />

Diese Ansätze sind zielgruppenspezifisch auszurichten und könnten sich bspw. an der Psychomotorik<br />

oder der Motologie anlehnen, um an Koordinationsdefiziten anzusetzen. Gerade die Gruppe der<br />

Kinder und Jugendlichen mit Bewegungsauffälligkeiten oder einer Lern- und Verhaltensauffälligkeit<br />

könnten dadurch angesprochen werden und auch in gemischten Gruppen integriert werden.<br />

Als Folgerung und Reaktion auf die veränderten Tendenzen in der Bewegungswelt der<br />

Heranwachsenden sollten folgende Überlegungen in die Entwicklung von Angeboten einfließen:<br />

� Der veränderte Bedarf an Bewegungs- und Sportangeboten sollte vom <strong>DBS</strong> erkannt werden,<br />

um Konzepte zu entwickeln, gezielt Mitglieder aus dem Kinder- und Jugendbereich zu<br />

gewinnen.<br />

� Zielgruppenspezifische Programme sollten sich einerseits an den Bedingungen des<br />

Rehasports orientieren, andererseits aber auch die Möglichkeiten des Breitensports nutzen.<br />

� Aktivitäten aus der Psychomotorik, der Motologie oder auch aus dem Familiensport sollten<br />

verstärkt in die Programmstruktur der Vereine aufgenommen werden.<br />

� Die Schulung der Übungsleiter im Rehabilitationssport sollte unbedingt um diese Elemente<br />

erweitert werden.<br />

3.2. Veränderte Bedarfe durch die neue Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport<br />

Nach der Beschreibung der externen Bedarfe werden nun die durch interne Faktoren bestimmten<br />

Bedarfe an den Breitensport aufgezeigt. Hierbei stehen besonders die aktuellen Entwicklungen des<br />

Rehabilitationssports im Mittelpunkt.<br />

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Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Die Rahmenbedingungen für den Rehabilitationssport in Deutschland haben sich mit der<br />

Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport und Funktionstraining vom 01. Oktober 2003<br />

verändert. Durch die stark limitierte Zahl der Übungseinheiten, die von den Leistungsträgern vergütet<br />

werden, steigt die Eigenverantwortung des Rehabilitationssportlers für seine Gesundheit. Dieser<br />

Veränderung muss Rechnung getragen werden.<br />

Die Anforderungen an die Vereine des Deutschen Behindertensportverbandes (<strong>DBS</strong>) erhöhen sich<br />

damit weiter, denn nunmehr müssen vermehrt Angebote vorgehalten werden, die<br />

� den hohen Anforderungen des Rehabilitationssports genügen,<br />

� kostendeckend angeboten werden müssen,<br />

� die Überführung in den Breitensport positiv unterstützen.<br />

Zunächst soll der Versuch unternommen werden, Berührungspunkte und systemübergreifende<br />

Arbeitsbereiche innerhalb des <strong>DBS</strong> und den damit verbunden Aufgaben aufzuzeigen.<br />

Der Deutsche Behindertensportverband als zuständiger Fachverband für den Rehabilitationssport von<br />

Menschen mit Behinderung innerhalb des Deutschen Sportbundes, verfolgt den Zweck, den Sport als<br />

Mittel der Rehabilitation und geeignetes Mittel zur gesellschaftlichen Integration für Menschen mit<br />

Behinderung weiter zu etablieren.<br />

Ziel des Deutschen Behindertensportverbandes ist es, eine bundesweite und flächendeckende<br />

Angebotsstruktur unter Einbindung der Landesbehindertensport- und seiner Fachverbände für den<br />

Rehabilitationssport für Menschen mit Behinderung zur Verfügung zu stellen.<br />

Die gesetzliche Grundlage für den Rehabilitationssport in Deutschland bildet das Sozialgesetzbuch<br />

(SGB) IX. Dieser gesetzliche Rahmen wird durch Vereinbarungen auf Bundes- und Landesebene<br />

zwischen den Kostenträgern und Leistungserbringern ergänzt.<br />

Rehabilitationssport wirkt mit den Mitteln des Sports und sportlich ausgerichteter Spiele ganzheitlich<br />

auf Menschen mit Behinderung ein, um insbesondere ihre Ausdauer, Koordination, Flexibilität und<br />

Kraft zu stärken. Die Übungen, die in regelmäßig stattfindenden Übungsveranstaltungen angeboten<br />

werden, sind keine physikalische Therapie sondern setzen sich aus den anerkannten Sportarten für den<br />

Rehabilitationssport zusammen.<br />

Das Sporttreiben unter Gleichbetroffenen und die Integration in die Sportgruppe, sind neben der<br />

Wirkung der Übungen an sich, Kernelemente des Rehabilitationssports. Dieser zielt nicht immer<br />

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Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

unmittelbar auf die Heilung einer Krankheit ab, sondern ist eine, über die medizinische Behandlung<br />

hinaus, wirkungsvolle anwendbare Maßnahme der ganzheitlichen Rehabilitation mit dem Ziel der<br />

Beseitigung, Linderung oder Kompensation der Behinderung. Die Vermeidung, Verringerung oder<br />

Beseitigung von Krankheitsfolgen, die Einschränkung der Erwerbsfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit,<br />

die Erreichung behindertengerechten Verhaltens zur Bewältigung psychosozialer Krankheitsfolgen,<br />

die Einübung in den Gebrauch technischer Hilfen sowie die Förderung der Selbstverantwortung für<br />

die Gesundheit, können weitere Ziele des Rehabilitationssport sein. Rehabilitationssport versteht sich<br />

als Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Ein basisorientiertes Qualitätsmanagement bildet den Grundstein für eine erfolgreiche<br />

Weiterentwicklung des Rehabilitationssports in Deutschland.<br />

Das Siegel SPORT PRO REHA des Deutschen Sportbunds, mit Richtlinienkompetenz des Deutschen<br />

Behindertensportverbandes ist ein wesentliches Element des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />

(kVP). Dieser fortlaufende Prozess wird durch Evaluationen, die in Kooperation mit den<br />

Landesbehindertensport- und seiner Fachverbände sowie medizinisch, wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen und Universitäten durchgeführt werden, unterstützt. Diese verschiedenen Elemente<br />

ermöglichen die Weiterentwicklung des Rehabilitationssports, um seinen Stellenwert in einem<br />

modernen und zukunftsorientierten Gesundheitswesen zu festigen.<br />

Auf der Basis der dargestellten Rahmenbedingungen ergeben sich intern und extern Veränderungen.<br />

Die Vernetzung der Bereiche Rehabilitationssport auf der einen Seite und Medizin, Lehrwesen und<br />

Breitensport muss massiv vorangetrieben werden. Der qualifizierte Übungsleiter bildet die Grundlage<br />

für einen fachlich kompetent durchgeführten Sport von Menschen mit Behinderung. Eine<br />

Einbeziehung des Lehrwesens in den Bereich der Qualitätssicherung ist von besonderer Bedeutung.<br />

Hierbei ist es dringend erforderlich, dass der Bereich Sportmedizin des <strong>DBS</strong> innerhalb des<br />

Rehabilitationssports seine Beratungsaufgaben weitreichend wahrnimmt. Diese Beratung geht weit<br />

über das bisherige Maß hinaus, da wissenschaftliche Evaluationen innerhalb des <strong>DBS</strong> entsprechend<br />

fachkompetent begleitet werden müssen. Darüber hinaus ist der Bereich Sportmedizin Garant dafür,<br />

dass der Sport von Menschen mit Behinderungen sich zeitgemäß weiterentwickelt und sich auch an<br />

den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen orientiert.<br />

Dem Breitensport kommt eine besondere Bedeutung zu, denn dort müssen die Rehabilitanden aus den<br />

Rehabilitationssportgruppen zukünftig ihre „sportliche Heimat“ finden. Dabei ergibt sich aus den<br />

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Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

dargestellten Rahmenbedingungen eine neue, dreistufige Gruppenstruktur des Sports von Menschen<br />

mit Behinderung im Sektor Rehabilitationssport/Breitensport:<br />

1. Rehabilitationssportgruppe:<br />

Sportgruppen die Rehabilitationssport nach den Vorgaben der Rahmenvereinbarung zum<br />

Rehabilitationssport und Funktionstraining durchführen.<br />

2. Gesundheitsorientierte Sportgruppe:<br />

Sportgruppen, die aus Vereinsmitgliedern bestehen und ein Sportangebot nach den Grundsätzen<br />

des Rehabilitationssports durchführen. Hierbei ist eine Verordnung durch den Arzt<br />

wünschenswert, aber nicht Bedingung. Die gesundheitsorientierten Sportgruppen schließen sich<br />

direkt an die Rehabilitationssportgruppen an und sollen die Rehabilitationssportler zum<br />

lebensbegleitenden Sport motivieren.<br />

3. Breitensportgruppe:<br />

Sportartspezifische Gruppe, in der alle Sportarten (z.B. auch Fun- und Trendsport) für die<br />

Vereinsmitglieder angeboten werden. Es ist zu prüfen, inwieweit für diese Gruppen das Siegel<br />

SPORT PRO GESUNDHEIT beantragt werden kann, um auch in diesen Gruppen die Qualität des<br />

Angebots sicherzustellen.<br />

Es wird zu überprüfen sein, ob diese Dreistufigkeit auch für kleine Vereine umsetzbar ist. Fehlende<br />

Hallenzeiten, kostenintensive Honorare für die Übungsleiter könnten dieser wünschenswerten Struktur<br />

entgegenstehen.<br />

Um eine Finanzierung der Sportgruppen zu unterstützen, erscheint es sinnvoll die<br />

gesundheitsorientierte Sportgruppe in ein Präventionsgesetz sinnvoll einzubinden um die<br />

Ganzheitlichkeit des Rehabilitationssports in Deutschland zu unterstreichen. Den Vereinen des <strong>DBS</strong><br />

obliegt es, ein attraktives Angebot an gesundheitsorientierten Sportgruppen vorzuhalten, um die<br />

Rehabilitanden aus den Rehabilitationssportgruppen verantwortungsvoll zum lebensbegleitenden<br />

Sporttreiben zu motivieren.<br />

3.3. Der Breitensport als Zentrum des Behindertensports<br />

Auf der Grundlage der vorher beschriebenen internen und externen Bedarfe wird das Säulenmodell<br />

des <strong>DBS</strong> kritisch hinterfragt und geprüft, ob es den neuen Entwicklungen gerecht wird.<br />

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Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

3.3.1. Die neue Rolle des Breitensport im <strong>DBS</strong><br />

Wie beschrieben, befindet sich der Breitensport als eine der Säulen des Behindertensports in einer<br />

Stellung, die sich sowohl inhaltlich als auch strukturell massiven Änderungen unterziehen muss.<br />

Der in den vielen Landesverbänden umfassend angebotene Rehabilitationssport und der in der<br />

Öffentlichkeit zunehmend wahrnehmbare Leistungssport ordnen dem Breitensport einen Stellenwert<br />

zu, der mit den realen Notwendigkeiten nicht mehr zu vereinbaren ist.<br />

Mit den veränderten Bedingungen des Rehabilitationssports, vor allem den zu erwartenden verkürzten<br />

Bewilligungszeiträumen, aber auch dem hoch gesteckten Ziel der Qualitätskriterien zum<br />

Qualitätssiegel SPORT PRO REHA, dem lebenslangen Sporttreiben, gilt es, dem Breitensport eine<br />

neue zentrale Rolle im Kontext des gesamten Behindertensports zu zuordnen.<br />

Das im Positionspapier des <strong>DBS</strong> dargestellte und in den vergangenen Jahren kommunizierte<br />

„Säulenmodell“ der drei gleichberechtigten Bereiche des Behindertensports kann und wird es nicht<br />

mehr geben. Vielmehr gilt es, die Übergänge flexibel zu gestalten und die Voraussetzungen und<br />

Rahmenbedingungen für diese Übergänge zu schaffen. Eine andere grafische Anordnung der Bereiche<br />

des <strong>DBS</strong> ist in der Abbildung 1 dargestellt. Die Übergänge werden im folgendem beschrieben.<br />

Abbildung 1: Modell zur Strukturierung der Kernbereiche und möglicher Übergangsbereiche im<br />

organisierten Behindertensport<br />

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Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

3.3.2. Der Übergang vom Rehabilitationssport zum Breitensport<br />

Teilweise ist es bereits heute Realität, dass der Rehabilitationssport nicht nur der vom Arzt<br />

„verordnete“ Rehabilitationssport ist, sondern die Rehabilitationssportgruppen in ihrer<br />

Zusammensetzung heterogen sind. Teilnehmer/innen mit und ohne Verordnung treiben in den<br />

klassischen Rehabilitationssportarten gemeinsam Sport. Hier ist der Übergang unproblematisch<br />

geregelt.<br />

Die Ansprüche unserer Sporttreibenden wachsen. Um vor allem jungen Menschen ein attraktives und<br />

dauerhaftes Sportangebot zu unterbreiten, müssen die Vereine über den Rehabilitationssport hinaus<br />

Sportarten anbieten, die bisher nicht unbedingt zu den klassischen Rehabilitationssportarten gehören.<br />

Verschiedene Ballspielarten (z.B. Sitzvolleyball, Volleyball, Fußball), aber auch Tischtennis und<br />

Tennis sowie Leichtathletik, Radfahren und Schwimmen sind klassische Breitensportangebote, die<br />

sich auch im nichtbehinderten Bereich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Das Besondere<br />

unserer Breitensportangebote ist darin begründet, dass eine ärztliche Betreuung das Sportangebot<br />

begleitet. Diese ärztliche Betreuung ist auch ein Garant dafür, dass ein Teilnehmer durchaus bei<br />

Verschlechterung seines Gesundheitszustandes vom „Breitensportler“ wieder zum<br />

„Rehabilitationssportler“ wird. Um die genannten Übergänge auch wirklich transparent und real<br />

werden zu lassen, muss es ein enges Zusammenspiel der verschiedenen Gruppen innerhalb eines<br />

Vereins oder aber zwischen verschiedenen Vereinen geben. Das bedeutet dann aber auch, dass<br />

Vereine oder Gruppen „loslassen“ müssen, um ihren Teilnehmern das für sie optimale Sportangebot<br />

vorzuhalten.<br />

3.3.3. Der Übergang vom Breitensport zum Leistungssport<br />

Mit der Erweiterung des sportartenorientierten Breitensports schaffen wir eine breite Basis für unsere<br />

Nachwuchs- und Talentförderung und damit für unseren Leistungssport. Der Breitensport schafft mit<br />

seinen Sportfesten und Turnieren Leistungsvergleiche, die auf der einen Seite die Sportlerinnen und<br />

Sportler zu persönlichen Bestleistungen motivieren, die aber andererseits den Übungsleitern das<br />

Sichten von Talenten wesentlich erleichtert.<br />

An dieser Stelle muss eine enge Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, den Landestrainern und den<br />

Abteilungen des <strong>DBS</strong> gesichert sein, um eine optimale Talentförderung so früh wie möglich<br />

einzuleiten.<br />

Andererseits geben wir mit einer breiten Palette der Breitensportangebote ehemaligen<br />

Leistungssportlern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen den Jüngeren motivierend<br />

zurück zu geben.<br />

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3.3.4. Der Übungsleiter Breitensport<br />

Das dargestellte System (vgl. Abb. 1) kann aber nur dann funktionieren, wenn wir Übungsleiterinnen<br />

und Übungsleiter ausbilden, die diese sportartbezogenen Angebote in den Vereinen qualifiziert<br />

umsetzen.<br />

Bisher haben wir im sportartenorientierten Bereich lediglich die hoch qualifizierte Trainerausbildung<br />

(beginnend mit der C-Ausbildung). Innerhalb des <strong>DBS</strong> wird seit vielen Jahren kontrovers über die<br />

Notwendigkeit eines Breitensportübungsleiters nachgedacht. Der Lehrausschuss hat einen<br />

entsprechenden Antrag bereits abgelehnt.<br />

Hier sollte überlegt werden, dass die Fachübungsleiter Rehabilitationssport, die<br />

behinderungsspezifisch ausgebildet sind, sportart- oder altersspezifische weitergebildet werden sollten,<br />

um den Anforderungen von breitensportlichen Gruppen gerecht zu werden. Einen Weg in diese<br />

Richtung hat der Fachbereich Rollstuhlbasketball des DRS bereits getan, in dem er die Ausbildung<br />

zum Fachübungsleiter Rehabilitationsport mit rollstuhlbasketballspezifischen Inhalten verknüpft hat,<br />

um so den Bedarf in den Vereinen zu decken.<br />

Mit der überarbeiteten Definition des Breitensports, der festen Installation des Breitensports als<br />

Zentrum unseres Systems werden alle Bereiche des Behindertensports profitieren und ihn attraktiver<br />

für alle Beteiligten gestalten.<br />

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4. Schlussfolgerungen<br />

Auf Grund der im Kapitel 2 beschriebenen Ist-Situation des Breitensports im <strong>DBS</strong> und der im Kapitel<br />

3 aufgezeigten Erwartungen und Bedürfnisse, die aus anderen Bereichen an den Breitensport gestellt<br />

werden, ergeben sich einige konzeptionelle Vorschläge und Handlungsstrategien für den <strong>DBS</strong> mit<br />

seinen Landesverbänden und Vereinen. Diese werden im Folgenden aufgezeigt.<br />

4.1. Definition des Breitensports<br />

Im Positionspapier des <strong>DBS</strong> soll der Breitensport als „Gesundheitsorientierter Sport für Menschen mit<br />

Behinderungen“ neu definiert werden. Hierdurch soll deutlich gemacht werden, dass der Sport nicht<br />

nur sozialen und freudvollen Motiven unterliegt, sondern gerade bei Menschen mit Behinderungen<br />

primär gesundheitswiederherstellend bzw. –erhaltend ist. In der Zeit, in der die neue<br />

Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport zu einem lebensbegleitenden Sporttreiben anregt, muss<br />

der Gesundheitsaspekt in das Bewusstsein der Vereine rücken. Mit diesem Ansatz soll gleichzeitig der<br />

Präventionsgedanke in Form einer sekundären Prävention in die Angebotspalette der Vereine<br />

aufgenommen werden. Für Menschen mit Behinderungen muss es ein vorrangiges Ziel sein, die<br />

verbleibenden Körperfunktionen zu erhalten, um so den Gesundheitszustand zu stabilisieren bzw. zu<br />

verbessern. Dadurch werden auch die alltäglichen Belastungen außerhalb des Sports und die<br />

allgemeine Mobilität erleichtert. Der Breitensport ist als körperlich-sportliche Aktivität einzustufen, in<br />

der neben dem Gesundheitsaspekt auch weitere Ziele – z.B. psycho-soziale – erreicht werden.<br />

4.2. Strukturveränderungen im Breitensport<br />

Die Analyse der Ist-Situation zeigt deutlich die strukturellen Schwächen im Bereich Breitensport im<br />

<strong>DBS</strong>. In den letzten Jahren war zunehmend zu beobachten, dass der Rehabilitationssport in den<br />

Vordergrund der Vereinsangebote gerückt ist. Dabei ist der Breitensport teilweise vernachlässigt<br />

worden und einfach in den alten Strukturen und Veranstaltungsformen weitergeführt worden.<br />

Entsprechende Konzeptionen wurden in diesem Bereich nicht an die neuen Anforderungen angepasst.<br />

Daher wird vorgeschlagen, dass eine Strukturveränderung angestoßen wird. In jedem Landesverband<br />

soll es einen hauptamtlichen und / oder ehrenamtlichen Verantwortlichen für den Breitensport geben,<br />

der landesspezifische Konzeptionen für die Vereine entwickeln und an der Entwicklung bundesweiter<br />

Konzeptionen partizipieren kann. Darüber hinaus soll es bundesweite Veranstaltungsvorschläge für<br />

die Verbände und Vereine geben, die als Materialsammlung konzipiert werden soll. Hierzu sollen<br />

bestehende Konzeptionen des <strong>DBS</strong> und seiner Landesverbände gesichtet und aufbereitet werden.<br />

Diese Materialsammlung kann dann ständig durch neue Veranstaltungskonzeptionen erweitert werden<br />

und liefert den Vereinen Anregungen für die tägliche Arbeit. Hierdurch kann auch auf den<br />

reichhaltigen Erfahrungsschatz der Vereine zurückgegriffen werden.<br />

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4.3. Finanzierung des Breitensports<br />

Hier muss ebenfalls ein Umdenken der Vereinsverantwortlichen einsetzen. Es ist nicht mehr möglich,<br />

einen Großteil der Vereinsarbeit über den Rehabilitationssport zu finanzieren, sondern es müssen<br />

weitere Finanzierungsmöglichkeiten genutzt werden, um das vielfältige Angebot zu realisieren. Die<br />

Vereine müssen ihre Angebotspalette über den Rehabilitationssport hinaus erweitern, um so die<br />

Teilnehmer an den Rehabilitationssportgruppen nach Ablauf der Verordnungen weiter an den Verein<br />

zu binden. Diesen Teilnehmern muss aufgezeigt werden, dass sie nach Ablauf der Verordnungen<br />

weiter sportlich aktiv sein können, um weiter etwas für ihre Gesundheit zu tun. Hierbei muss unter<br />

anderem die Mitgliedsbeitragsstruktur überdacht werden. Im Vergleich zu vielen kommerziellen<br />

Anbietern, sind die Mitgliedsbeiträge als Finanzierung eines Sportangebotes eher gering. Gerade die<br />

hohen Beiträge kommerzieller Anbieter und deren Auslastung zeigen, dass Teilnehmer generell bereit<br />

sind, etwas für sportliche und gesundheitliche Aktivitäten zu bezahlen. Es muss überprüft werden, ob<br />

die Mitgliedsbeiträge angemessen im Verhältnis zu den qualitativ guten Vereinsangeboten sind. Den<br />

Vereinen muss weiter klar gemacht werden, welche weiteren Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, um<br />

verschiedenartige Vereinsangebote zu finanzieren. Eine Zusammenstellung von allgemeinen und<br />

landesspezifischen Finanzierungstipps ist im Anhang aufgelistet. Auch wenn die Förderungen<br />

landesspezifisch sind, gibt es vielleicht durch diese Übersicht die Möglichkeit, bei den entsprechenden<br />

Stellen nachzufragen.<br />

4.4. Ausbildung von qualifizierten Übungsleitern<br />

Die Struktur der Ausbildung im <strong>DBS</strong> zeigt klar, dass die Schwerpunkte im Rehabilitationssport<br />

(Fachübungsleiter) und auch ein wenig im Leistungsport (Trainer) liegen. Der Bereich Breitensport<br />

wurde bisher in Form von Fortbildungen für die behinderungsspezifisch ausgebildeten<br />

Fachübungsleiter bedient. Hier muss es in der Zukunft neben dem bisherigen System ein<br />

sportartspezifisches Ausbildungssystem für den Bereich Breitensport geben, der entsprechende<br />

Angebote in den Vereinen verwirklichen kann. Dieses ist besonders im Sinne der Qualitätssicherung<br />

der Vereinsarbeit im Bereich Breitensport zwingend notwendig. Hierzu ist ein Übungsleiter<br />

Breitensport nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist hingegen ein Übungsleiter, der sowohl<br />

behinderungs- als auch sportartspezifisch aus- und fortgebildet ist.<br />

Der Ausschuss Lehrwesen des <strong>DBS</strong> hat sich bereits mit diesem Thema beschäftigt und im Rahmen<br />

eines Projektes zusammen mit dem Fachbereich Rollstuhlbasketball eine entsprechende<br />

Ausbildungsmöglichkeit auf den Weg gebracht.<br />

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4.5. Präventionsgedanke<br />

Wie unter Punkt 4.1. schon angedeutet, ist der Breitensport von Menschen mit Behinderungen eng mit<br />

dem Ziel der Prävention verbunden. Hier muss der <strong>DBS</strong> generell entscheiden, ob die Prävention neben<br />

der Rehabilitation eine Rolle spielen kann. Dabei sind besonders auch bestehende Kooperationen zu<br />

beachten, in denen sich der <strong>DBS</strong> ausschließlich dem Rehabilitationssport verschrieben hat. Für den<br />

Bereich Prävention muss es eine bundesweite Regelung geben. Dabei kann es eine enge Verknüpfung<br />

zum Präventionsgesetz geben, welches zurzeit intensiv von der Politik diskutiert wird. Es soll versucht<br />

werden, Begrifflichkeiten aus diesem Gesetzentwurf auf die Strukturen für Menschen mit<br />

Behinderung zu übertragen.<br />

4.6. Jugend<br />

Ein besonderes Problemfeld im <strong>DBS</strong> stellt die Altersstruktur des Verbandes dar (ca. 70 % der<br />

Mitglieder sind älter als 40 Jahre). Auch wenn die Deutsche Behindertensportjugend (<strong>DBS</strong>J), als<br />

Jugendorganisation des <strong>DBS</strong>, sehr gute Arbeit leistet und vielfältige Aktionen anbietet, muss es in den<br />

nächsten Jahren gelingen, vermehrt Kinder und Jugendliche mit Behinderungen zum Behindertensport<br />

zu animieren und so in die Vereine zu bekommen. Dieses kann nur durch eine intensivierte<br />

Jugendarbeit in den Vereinen erreicht werden. Hierbei müssen besonders die Schüler/innen mit<br />

Behinderungen in Regelschulen, Körperbehindertenschulen und Förderschulen angesprochen werden.<br />

Es können zum Beispiel bestehende sportliche Angebote, wie das Deutsche Sportabzeichen für<br />

Menschen mit Behinderungen, bekannter gemacht werden oder neue Konzeptionen, wie zum Beispiel<br />

Jugend trainiert für Paralympics, intensiv umgesetzt werden. Weiterhin können neue Angebote, wie<br />

z.B. die Anpassung von Trendsportarten an die Behinderung oder eine Anpassung der<br />

Bundesjugendspiele für Menschen mit Behinderungen, entwickelt werden. Gerade zum letzten Punkt<br />

gibt es vermehrt Anfragen von Lehrern, Eltern oder Schülern von Regelschulen, welche<br />

Möglichkeiten Schüler mit Behinderungen haben, wenn die nichtbehinderten Mitschüler die<br />

Bundesjugendspiele absolvieren. Zurzeit wird in der Regel immer auch auf die vergleichbaren<br />

Bedingungen im Deutschen Sportabzeichen verwiesen. Die Bundesjugendspiele und das Deutsche<br />

Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen sind gerade in der Schule ideal für die Integration<br />

von Schülern mit Behinderungen.<br />

Generell müssen dazu auch die Lehrer und Sonderpädagogen in Richtung Behindertensport<br />

sensibilisiert und geschult werden, um so die Möglichkeiten des Sports für Schüler mit Behinderungen<br />

zu erkennen und an die Schüler zu vermitteln. Als weitere Möglichkeit gilt es, das Thema<br />

Behindertensport generell in der Schule stärker zu thematisieren. In Behinderten- oder Sonderschulen<br />

erfahren die Schüler dadurch von den Möglichkeiten und den positiven Wirkungen des Sports und in<br />

den Regelschulen kann es zu einem stärkeren Bewusstsein über die Leistungsfähigkeit von Sportlern<br />

mit Behinderungen kommen. Es können bspw. Projektwochen initiiert werden, bei denen<br />

nichtbehinderte Schüler den Behindertensport kennen und erfahren lernen, oder aber Sportler mit<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 17 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Behinderungen berichten über ihre Erfahrungen im Sport, wie es der von Verein „Behinderte helfen<br />

Nichtbehinderten“ bereits umsetzt. Schüler sind in der Regel sehr aufgeschlossen für solche Themen,<br />

da in diesem Alter Berührungsängste kaum vorhanden sind. Weiterhin ist zu überlegen, ob die Vereine<br />

vor Ort in Ganztagsschulprojekte oder in Projekte „Schule und Verein“ integriert werden können.<br />

3.7. Fazit<br />

Auf Grund der oben aufgeführten Schlussfolgerungen wird deutlich, dass der Breitensport im <strong>DBS</strong> in<br />

vielfältiger Form weiterentwickelt werden muss. Nur durch ein generelles Umdenken, können hier<br />

Veränderungsprozesse erreicht werden. Diese Veränderungen müssen auf den Ebenen der Vereine und<br />

Verbände initiiert und umgesetzt werden. Dabei wird von der Bundesebene ein Handbuch mit<br />

Veranstaltungsvorschlägen und Handlungsanweisungen entwickelt, um den Vereinen Anregungen für<br />

die tägliche Arbeit zu geben. Vielleicht ist auch in diesem Rahmen eine bundesweite Kampagne (vgl.<br />

„Sport tut Deutschland gut“ des DSB) vorstellbar. Wichtig ist nur: Es bewegt sich nur etwas, wenn<br />

alle dies wollen und alle mitarbeiten.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 18 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Anhang<br />

A) Übersicht über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Vereine der<br />

Landesverbände im <strong>DBS</strong><br />

1. Allgemeine Finanzierungsmöglichkeiten<br />

a) Mitgliedsbeiträge Angemessene Mitgliedbeiträge für qualitative Vereinsangebote<br />

b) Kursgebühren Eventuelle Kursangebote können über separate Gebühren finanziert<br />

werden<br />

c) Sponsoring Durch Eigeninitiative regional tätige Betriebe, Firmen ansprechen und<br />

um finanzielle Unterstützung fragen<br />

d) Krankenkassen Einige Krankenkassen bieten zur Zeit Bonusprogramme für die<br />

Versicherten an, in denen unter anderem die Mitgliedschaft im<br />

Sportverein oder das Deutsche Sportabzeichen anerkannt werden. Mit<br />

diesem Angebot können Mitglieder geworben werden.<br />

e) Veranstaltungen Durch die Durchführung von Veranstaltungen können Erlöse über<br />

Startgelder, Eintrittskarten oder Verkauf von Speisen und Getränke<br />

erzielt werden.<br />

2. Landesspezifische Finanzierungsmöglichkeiten<br />

2.1. Landesspezifische Möglichkeiten - Baden<br />

Vom Landesverband Baden ist keine Rückmeldung erfolgt.<br />

2.2. Landesspezifische Möglichkeiten - Bayern<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Zuschuss für Staatsministerium Fehlbedarfsfinanzierung Rehasport /<br />

Zivilbehinderte<br />

Breitensport<br />

Zuschuss für Kultusministerium Teilnahme am Schulsport nicht Sportstunden für<br />

Schulsport<br />

möglich<br />

Kinder/Jugend<br />

Zuschuss<br />

BLSV<br />

Mitgliedschaft, Mindestbeitrag Großgeräte,<br />

Sportgeräte/Neubau (Kultusministerium)<br />

Sportstättenum-,<br />

neubau<br />

-<br />

2.3. Landesspezifische Möglichkeiten - Berlin<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Projektförderung LSB Mitgliedschaft, Mitgliedsbeitrag Sportgeräte<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 19 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

2.4. Landesspezifische Möglichkeiten - Brandenburg<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Zuschuss für die Ministerium für Mitgliedschaft, Eigenanteil Projekte<br />

Entwicklung des Jugend und Sport<br />

Kooperation, Schule -<br />

Breitensports im<br />

Verein, Sport- und<br />

Kinder- und<br />

Jugendbereich<br />

Spielfeste<br />

Personelle Ministerium für Mitgliedschaft Projekte<br />

Unterstützung zur Jugend und Sport<br />

Kooperation, Schule -<br />

Förderung des<br />

Kinder- und<br />

Jugendsports,<br />

Zusammenarbeit<br />

mit den Beratern<br />

für<br />

Integrationssport<br />

der staatl.<br />

Schulämter<br />

Verein<br />

2.5. Landesspezifische Möglichkeiten - Bremen<br />

Vom Landesverband Bremen ist keine Rückmeldung erfolgt.<br />

2.6. Landesspezifische Möglichkeiten - Hamburg<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Zuschuss für Behörde für Soziales Fehlbedarfsfinanzierung Breiten- + Rehasport<br />

Sportler ohne<br />

Rehakostenträger<br />

und Familie<br />

Projektzuschüsse Bußgeld-Sammelfond<br />

Veranstaltungen,<br />

der Justizbehörde<br />

Projekte,<br />

Investitionen<br />

KoopSchule -<br />

Verein<br />

Hamburger Sportbund Mitgliedschaft HSB Koopkurse<br />

Integrationssport Hamburger Sportbund Mitgliedschaft HSB Integrationssportproj<br />

ekte und fortlaufende<br />

Angebote<br />

Integrationssport Hamburger<br />

Mitgliedschaft HSB Integrationssportproj<br />

Sportjugend<br />

ekte insb. Reisen<br />

2.7. Landesspezifische Möglichkeiten - Hessen<br />

Vom Landesverband Hessen ist keine Rückmeldung erfolgt.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 20 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

2.8. Landesspezifische Möglichkeiten - Mecklenburg-Vorpommern<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Projektförderrichtli Sozialministerium Mitglied im LSB M-V u.a. Projekte im<br />

nie<br />

Breitensport<br />

(Veranstaltungen,<br />

Modellmaßnahmen)<br />

Richtlinie zur Sozialministerium Mitglied im LSB M-V sportorientierte in-<br />

Förderung<br />

und<br />

Internationaler<br />

Auslandsmaßnahmen<br />

Sportkontakte<br />

mit<br />

Begegnungscharakter<br />

16. Richtlinie des LSB M-V Mitglied im LSB M-V und Anschub Rehasport,<br />

LSB zur Förderung<br />

VBRS M-V<br />

Projekte/Modelle,<br />

des<br />

Kooperation S-V,<br />

Behindertensports<br />

Bildungsmaßnahmen,<br />

in M-V<br />

Überregionale<br />

Veranstaltungen<br />

1., 2. und 6. LSB M-V Mitglied im LSB M-V Projekte im<br />

Richtlinie des LSB<br />

Breitensport, WK-<br />

M-V<br />

Teilnahme im<br />

Breitensport (bis AK<br />

18), Jugendarbeit<br />

Landesjugendplan Landesjugendamt Träger der freien Jugendhilfe Großveranstaltungen,<br />

sportliche<br />

Jugendarbeit<br />

2.9. Landesspezifische Möglichkeiten - Niedersachsen<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

für Vereine<br />

Aktionsprogramm LSB über BSN FÜL Rehabilitationssport,<br />

"Ausbreitung des<br />

Behindertensports<br />

in Niedersachsen"<br />

ärztliche Begleitung<br />

"Initiativ Preis" des<br />

Sparkassen- und<br />

Giroverbandes<br />

BSN verteilt<br />

eingeworbene Gelder<br />

Bewerbung mit den<br />

Initiativen des letzten Jahres<br />

2.10. Landesspezifische Möglichkeiten - Nordrhein-Westfalen<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

für Vereine<br />

Zuschuss<br />

LSB Mitgliedschaft,<br />

Sportgeräte /<br />

Neubau<br />

Mindestbeitrag<br />

Was wird<br />

gefördert?<br />

Anschubfinanzierung<br />

(50 UE) für ÜL,<br />

Geräte, im Bereich<br />

Kinder und<br />

Jugendliche dauerhaft<br />

ÜL, Fahrkosten der<br />

TN, ggf. Helfer<br />

Initiativen zur<br />

Integration<br />

Behinderten in den<br />

Sport<br />

Was wird<br />

gefördert?<br />

Großgeräte,<br />

Sportstättenumbau,<br />

Sportstättenneubau<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 21 von 23


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Talentsuche/- LSB Mitgliedschaft,<br />

förderung<br />

Mindestbeitrag<br />

Zuschuss für ÜL LSB Mitgliedschaft,<br />

Mindestbeitrag<br />

2.11. Landesspezifische Möglichkeiten - Rheinland-Pfalz<br />

ÜL-Mitfinanzierung<br />

Übungsleiter<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Zuschuss für BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft,<br />

Geräte ab<br />

Sportgeräte<br />

Mindestbeitrag<br />

Mindestwert von 260<br />

Euro<br />

Zuschuss für BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft,<br />

Bezirks-, landes- oder<br />

Turniere<br />

Mindestbeitrag<br />

bundesoffene<br />

Turniere<br />

Zuschuss für BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft,<br />

Teilnahme an<br />

Fahrtkosten<br />

Mindestbeitrag<br />

deutschen oder<br />

internationalen<br />

Meisterschaften<br />

Zuschuss für BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft Sportstunden für<br />

Kinder- und<br />

Kinder/Jugend<br />

Jugendgruppen<br />

Zuschuss für<br />

Sondergruppen<br />

Zuschuss für<br />

Gruppenneugründu<br />

ngen<br />

Zuschuss für<br />

nebenberufliche<br />

Fachübungsleiter<br />

Zuschuss für<br />

Vereinsmanager<br />

Zuschuss für<br />

Sportgeräte<br />

Zuschuss für<br />

Sport-<br />

veranstaltungen<br />

Zuschuss für<br />

Baumaßnahmen<br />

bis 10.000 Euro<br />

Zuschuss für<br />

Baumaßnahmen<br />

zwischen 10.000<br />

und 50.000 Euro<br />

Zuschuss für<br />

Jugendfreizeiten<br />

BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft, keine<br />

Förderung durch<br />

Krankenkassen<br />

BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft,<br />

Berichterstattung über<br />

Sportbünde Pfalz,<br />

Rheinhessen und<br />

Rheinland<br />

Sportbünde Pfalz,<br />

Rheinhessen und<br />

Rheinland<br />

Sportbünde<br />

Rheinhessen und<br />

Rheinland<br />

Fortbestand der Gruppe<br />

Mitgliedschaft,<br />

Mindestbeitrag, Schriftlicher<br />

Vertrag zwischen Verein und<br />

Übungsleiter mit gültiger<br />

Lizenz<br />

Mitgliedschaft,<br />

Mindestbeitrag, Schriftlicher<br />

Vertrag zwischen Verein und<br />

Vereinsmanager mit gültiger<br />

Lizenz<br />

Mitgliedschaft,<br />

Mindestbeitrag<br />

Sportbund Rheinland Mitgliedschaft,<br />

Mindestbeitrag,<br />

Sportbünde Pfalz,<br />

Rheinhessen und<br />

Rheinland<br />

Landessportbund<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Sportjugend<br />

Rheinland-Pfalz im<br />

Auftrag des<br />

Finanzierungsplan<br />

Mitgliedschaft,<br />

Mindestbeitrag, Anlage muss<br />

in Vereinseigentum sein<br />

Mitgliedschaft,<br />

Mindestbeitrag, Anlage muss<br />

in Vereinseigentum sein<br />

mindestens 7 Teilnehmer<br />

zwischen 7 und 27 Jahren,<br />

Mindestdauer 3 Tage<br />

Sportstunden mit<br />

indikationsspezifisch<br />

em Sport<br />

Investitionszuschuss<br />

für neue Gruppen<br />

Förderung pro<br />

Übungsleiter und<br />

Förderung pro<br />

jugendlichem<br />

Mitglied<br />

Förderung von<br />

Beschäftigung von<br />

Vereinsmanagern<br />

Geräte ab<br />

Mindestwert von 300<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 22 von 23<br />

Euro<br />

Einzelfallentscheidung<br />

Förderung kleinerer<br />

Baumaßnahmen<br />

Förderung mittlerer<br />

Baumaßnahmen<br />

Förderung von<br />

Bildungs- und<br />

Freizeitmaßnahmen


Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />

Zuschuss zur<br />

Schulung<br />

ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter<br />

Landesjugendamtes<br />

Sportjugend<br />

Rheinland-Pfalz im<br />

Auftrag des<br />

Landesjugendamtes<br />

mindestens 7 Teilnehmer<br />

über 14 Jahre, Mindestdauer<br />

2 Tage, detailliertes<br />

Programm<br />

Förderung der Aus-<br />

und Fortbildung<br />

ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter<br />

2.12. Landesspezifische Möglichkeiten - Saarland<br />

Im Saarland gibt es, nach Auskunft des Landesverbandes, keine spezifischen Förderprogramme.<br />

2.13. Landesspezifische Möglichkeiten - Sachsen<br />

Vom Landesverband Sachsen ist keine Rückmeldung erfolgt.<br />

2.14. Landesspezifische Möglichkeiten - Sachsen-Anhalt<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Projektförderung Sozialministerium Mitgliedschaft, Beitrag Rehasport,<br />

Breitensport<br />

2.15. Landesspezifische Möglichkeiten - Schleswig-Holstein<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Zuschuss für Sozialministerium Sport mit Behinderten ohne Reha-/ Breitensport<br />

Zivilbehinderte<br />

Kostenträger<br />

Projektförderung Innenministerium Fehlbedarfsfinanzierung Lehrgänge<br />

Meisterschaften<br />

2.16. Landesspezifische Möglichkeiten - Thüringen<br />

Im Thüringen gibt es, nach Auskunft des Landesverbandes, keine spezifischen Förderprogramme.<br />

2.17. Landesspezifische Möglichkeiten - Württemberg<br />

Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />

Was wird<br />

für Vereine<br />

gefördert?<br />

Zuschuss<br />

Zivilbehinderung<br />

MKJS / Reg. Präs. Sport ohne Kostenträger Breitensport<br />

Projektförderung Regierungspräsidium Mitgliedschaft Lehrgänge<br />

Meisterschaften<br />

/<br />

Projektförderung MKJS / Reg. Präs. Mitgliedschaft ( Zuschüsse ) Sportliche<br />

Veranstaltungen<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 23 von 23


Handbuch Breitensport 3. Definitorische Abgrenzung Breiten‐/Rehabilitations‐/Leistungssport<br />

3. Definitorische Abgrenzung Breitensport‐Rehabilitationssport‐<br />

Leistungssport<br />

Christian Meister, 2007<br />

Breitensport<br />

Der Breitensport Behinderter unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom Breitensport<br />

Nichtbehinderter. Für den Behindertensport gilt zusätzlich regelmäßige ärztliche Betreuung, Stärkung<br />

und Erhaltung verbliebener Leistungsfähigkeit, Entlastung der Familie von Betreuungsaufgaben u.a.<br />

Im Vordergrund des Breitensports steht Spaß an Bewegung, Spiel und Sport im Zusammenhang mit<br />

den sozialen Komponenten, die das Vereinsleben bietet.<br />

Angebote an Sportarten und ‐disziplinen im Breitensport Behinderter müssen auf die<br />

Funktionsstörung abgestellt sein.<br />

Dabei sind Leistungsvergleiche durchaus inbegriffen. Sie werden in Form von Breitensportturnieren,<br />

Spiel‐ und Sportfesten durchgeführt. Hierbei steht allerdings nicht die absolute Spitzenleistung im<br />

Vordergrund, sondern vielmehr das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Sporttreiben.<br />

Die qualifizierte Betreuung der Gruppen durch ausgebildete Trainer und Übungsleiter im sozialen<br />

Umfeld des Vereins gewährleistet, dass der Breitensport Behinderter eine weitere Stufe in der<br />

Rehabilitation und insbesondere in der gesellschaftlichen Integration Behinderter darstellt. Der<br />

Breitensport leistet somit auch einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsförderung.<br />

Rehabilitationssport<br />

Rehabilitationssport definiert sich im Sinne des sozialen Leistungsrechts als ergänzende Leistung zur<br />

Rehabilitation, die im Rahmen der für einzelne Sozialleistungsbereiche (GKV, GRV, GUV) geltenden<br />

Vorschriften den Betroffenen vom Arzt verordnet und in Gruppen unter ärztlicher Betreuung<br />

ausgeübt wird.<br />

Dazu führt die Gesamtvereinbarung über den Rehabilitationssport und das Funktionstraining vom<br />

1.1.1994 weiter aus:<br />

Rehabilitationssport umfasst bewegungstherapeutische Übungen im Rahmen regelmäßig<br />

abgehaltener Übungsveranstaltungen, die von einem Übungsleiter mit besonderem<br />

Qualifikationsnachweis (Lizenz) geleitet werden müssen.<br />

Rehabilitationssport wirkt mit den Mitteln des Sports und sportlich ausgerichteter Spiele ganzheitlich<br />

auf den Behinderten ein, um insbesondere seine Ausdauer, Koordination, Flexibilität und Kraft zu<br />

stärken. Als Mittel des Sports und sportlich ausgerichteter Spiele gelten zur Zeit Gymnastik,<br />

Leichtathletik, Schwimmen und Bewegungsspiele in Gruppen, darüber hinaus für Rollstuhlfahrer das<br />

Bogenschießen und für Blinde das Sportkegeln, soweit es sich bei den genannten Sportarten um auf<br />

die Behinderung abgestellte Übungen handelt. Weitere Inhalte des Rehabilitationssportes können<br />

auch Maßnahmen sein, die einem behinderungsgerechten Verhalten und der Bewältigung<br />

psychosozialer Krankheitsfolgen dienen sowie die Beratung über Ausstattung mit und die Einübung<br />

im Gebrauch von technischen Hilfsmitteln.<br />

Der Rehabilitationssport soll dem Zweck dienen, durch den Einsatz von Mitteln des Sports und<br />

sportlich ausgerichteter Spiele, die auf die Art und Schwere der Behinderung und den<br />

gesundheitlichen Allgemeinzustand des Behinderten abgestimmt sein müssen, das Ziel der<br />

Rehabilitation zu erreichen oder zu sichern.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2


Handbuch Breitensport 3. Definitorische Abgrenzung Breiten‐/Rehabilitations‐/Leistungssport<br />

Rehabilitationssport soll auch Hilfe zur Selbsthilfe sein, insbesondere, um die eigene<br />

Verantwortlichkeit des Behinderten für seine Gesundheit und seine Motivation zum angemessenen<br />

Bewegungstraining zu stärken.<br />

Leistungssport<br />

Unter Leistungssport versteht man den mit dem Ziel der Erreichung einer persönlichen<br />

Höchstleistung betriebenen Sport.<br />

Leistungssport kann je nachdem, ob Leistung als absoluter oder relativer Wert aufgefasst wird, einen<br />

engen oder weiten Bedeutungsspielraum erhalten.<br />

Im weiteren Sinne ist jedes Sporttreiben Leistungssport, da der Leistungsvollzug einen<br />

Grundbestandteil des Bewegungsverhaltens darstellt, das sich in verschiedenen Sportarten (und<br />

Sportformen) konkretisiert. Das entscheidende Kriterium für den Leistungssport im weitesten Sinn ist<br />

das an persönlichen und damit an relativen Grenzen orientierte Anspruchsniveau der Leistungssport<br />

treibenden Menschen.<br />

Im engeren Sinne wird Leistungssport Behinderter dann zu Spitzen‐ bzw. Hochleistungssport, wenn<br />

ein Höchstmaß an persönlichem Einsatz (Zeit, Leistungsvermögen, Leistungswille) notwendig ist, um<br />

den vorgegebenen absoluten Normen des Rekordes, erzielt in den jeweils international gültigen<br />

Schadensklassen/Wettkampfklassen und der Meisterschaft (in den jeweils gültigen<br />

Schadensklassen/Wettkampfklassen), möglichst nahe zu kommen bzw. neue derartige Normen zu<br />

setzen.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2


Handbuch Breitensport 4.1.1 Boccia<br />

4.1.1 Boccia<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Boccia ist eine Sportart, die durch Menschen mit einer schweren Einschränkung ausgeübt werden<br />

kann. Ein Spielset besteht aus 1 weißen Ball, 6 roten Bällen und 6 blauen Bällen. Ein Los bestimmt,<br />

welcher Spieler als Erster den weißen Ball spielen darf. Der weiße Ball wird nun ins Feld gerollt bzw.<br />

geworfen und derselbe Spieler versucht nun mit seinem gefärbten Ball so nah wie möglich an den<br />

weißen Ball heran zuwerfen/rollen. Danach spielt ein Spieler der anderen Farbe seinen Ball. Weiter<br />

geht es nun mit der Partei, deren Ball am weitesten vom weißen Ball entfernt ist. Abwechselnd wird<br />

nun die jeweilige Farbe gespielt. Das Runde ist zu Ende, wenn alle gefärbten Bälle (6 pro Partei)<br />

gespielt sind.<br />

Jeder Ball der näher am weißen Ball liegt als der am nahsten liegende Ball der Gegenpartei, bringt<br />

einen Punkt. Ein Spiel besteht aus 4‐6 Runden. Falls der weiße Ball während der Runde durch<br />

Kontakt mit einem gefärbten Ball das Feld verlässt, wird er auf einer zentralen Stelle im Feld<br />

zurückgesetzt. Danach spielt die Partei den Ball, die am weitesten vom weißen Ball entfernt ist.<br />

Gefärbte Bälle die das Feld während der Runde verlassen scheiden aus.<br />

Zielgruppe<br />

Boccia hat spezielle eine Bedeutung für Menschen mit einer schweren körperlichen Einschränkung<br />

und wird z.B. durch Menschen mit Zerebralparese (Hirnschädigung) und Menschen die auf Grund<br />

ihrer körperlichen Einschränkung kaum fähig sind andere Sportarten auszuüben, gespielt. Eine<br />

zunehmende Zielgruppe bilden CVA (Cerebro Vasculair Accident)‐Patienten.<br />

Worauf muss geachtet werden?<br />

Bevor ein Spieler Boccia spielen wird, muss dieser für sich entdecken, wie er den Ball am besten<br />

rollen/werfen kann. Dies kann per Hand (Innenhand/Handoberfläche), per Fuß oder, falls jemand<br />

nicht in der Lage ist per Hand oder Fuß zu spielen, mit Hilfe eines Gegenstandes geschehen.<br />

Eine harte, ebene Fläche ist optimal für Boccia. Das Feld misst 12.5m x 6m, inklusive der Abwurfzone.<br />

Das Feld kann aber auch den Wünschen der Gruppe angepasst werden. Die Bälle wiegen ungefähr<br />

290gr und haben einen Durchschnitt von 82mm und sind mit Leder überzogen, sodass sie leicht zu<br />

halten sind.<br />

Sportform<br />

Boccia wird zur Rehabilitation oder im Wettstreit gespielt.<br />

Mehr Informationen?<br />

Deutscher Behindertensportverband<br />

Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />

47055 Duisburg<br />

Tel. 0203‐7174‐170<br />

Fax 0203‐7174‐178<br />

E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2


Handbuch Breitensport 4.1.1 Boccia<br />

Beauftragter für Hallenboccia:<br />

Teddy Östreicher<br />

Moltkestraße 18<br />

92637 Weiden<br />

Tel.: 0961‐380135<br />

Fax: 0961‐3814932<br />

E‐Mail: ts.oestreicher@t-online.de<br />

Mobil: 0170‐8165686<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2


Handbuch Breitensport 4.1.2 Tennis<br />

4.1.2 Tennis<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Tennis kann durch verschiedene Zielgruppen gespielt werden. Eine bekannte Variante ist<br />

Rollstuhltennis für Menschen mit physischer Behinderung, aber auch Menschen mit geistiger<br />

Behinderung finden immer häufiger Gefallen an dieser Sportart.<br />

Rollstuhltennis kann im Sommer, wie auch im Winter ausgeübt werden. Dieser Sport entwickelt<br />

Kraft, Koordination und Kondition und gemeinsam mit validen Sportlern gespielt werden. Er bietet<br />

somit auch eine hervorragende Möglichkeit zur Integration.<br />

Zielgruppe<br />

Rollstuhltennis kann durch Menschen mit einer permanenten physischen Einschränkung gespielt<br />

werden, die es ihnen nicht ermöglicht Tennis auf validem Niveau zu spielen. Für Menschen die den<br />

Sport nicht mehr stehend ausführen können, ihn jedoch nicht aufgeben möchten, bietet<br />

Rollstuhltennis eine Herausforderung.<br />

Voraussetzung für einen Rollstuhltennisspieler ist, dass sein Oberkörper funktionstüchtig ist, da er<br />

seinen Rollstuhl bewegen und seinen Schläger gebrauchen muss. Die Einschränkung betrifft im<br />

Allgemeinen also den Unterkörper.<br />

Oft wird der Sport auch durch Menschen mit einer Rückenmarkstörung oder Beinamputation<br />

ausgebübt. Aber auch durch Menschen mit MS und Poliomyelitis. Sogar Menschen mit einer<br />

eingeschränkten Arm‐und Handfunktion können Tennis spielen und zwar unter der Bezeichnung<br />

„Quad Tennis“. Hierbei wird der Schläger fest an der Hand bzw. dem Unterarm befestigt.<br />

Neben dem Rollstuhltennis hat sich in den letzten Jahren vermehrt die Sportart Tennis auch bei der<br />

Zielgruppe der Menschen mit geistiger Behinderung entwickelt.<br />

Worauf ist zu achten?<br />

Rollstuhltennis unterliegt einer wichtigen Regelanpassung. Im Gegensatz zum validen Tennis darf der<br />

Ball zwei Mal aufkommen, bevor er zurückgeschlagen werden muss.<br />

Der Spieler muss neben dem Tennisspiel selbst vor allem die Fähigkeit trainieren, mit einem<br />

Tennisschläger in der Hand Rollstuhl zu fahren. Ein guter Sportrollstuhl ist daher unerlässlich. Für<br />

dass Rollstuhltennis gibt es speziell entwickelte Stühle, die sehr leicht und wendig sind.<br />

Der Sport kann überall auf jeder Bahn gespielt werden. Bis auf die o.g. Ausnahme gelten die<br />

allgemein bekannten Tennisregeln. Eine Klassifikation entfällt beim Rollstuhltennis. Tatsächlich<br />

klassifiziert sich der Sportler selbst durch das Niveau auf dem er spielt: Offen‐, A‐, B‐‐, C‐ oder D‐<br />

Klasse. Menschen mit einer Arm‐ bzw. Handeinschränkung können in eine „Quad“ Klasse eingestuft<br />

werden.<br />

Regeländerungen für Menschen mit geistiger Behinderung gibt es nicht.<br />

Mehr Informationen?<br />

Deutscher Behindertensportverband<br />

Beauftragter Tennis GB<br />

Hermann Wendt<br />

Wagenfuhr 10<br />

45309 Essen<br />

Tel: 0201‐2 94 44 67<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2


Handbuch Breitensport 4.1.2 Tennis<br />

Deutscher Rollstuhl‐Tennis‐Verband e.V.<br />

Bahnhofstr. 38<br />

90559 Burgthann<br />

Telefon 09183/16 52<br />

Telefax 09183/902737<br />

E‐Mail: edwin.kornel@freenet.de<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2


Handbuch Breitensport 4.1.3 Sitzvolleyball<br />

4.1.3 Sitzvolleyball<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Volleyball kennt im Behindertensport eine stehende und eine sitzende Variante. Jede Form besteht<br />

aus funktionellen Gruppen. Sitzvolleyball ist eine Alternative für Menschen die nicht stehend<br />

Volleyball spielen können. Die Sitzfläche oder ein Teil des Rumpfes muss bei jeder Spielaktion<br />

Kontakt mit dem Boden halten.<br />

Sitzvolleyball wird mit zwei Teams, pro Team 6 Spieler, gespielt. Das Netz hängt auf einer Höhe von<br />

maximal 1,15m bei Männer und 1,05m bei Frauen. Die Spielfeldgröße beträgt 10 x 6 Meter.<br />

Zielgruppe<br />

Im Prinzip kann jeder Sitzvolleyball ausführen. Menschen mit oder ohne physische Einschränkung<br />

genauso wie geistig Behinderte. Die Arm‐ und Handfunktion muss in geringem Maße gewährleistet<br />

sein.<br />

Worauf ist zu achten?<br />

Sitzvolleyball wird im Prinzip nach den internationalen Regeln der FIVB gespielt. Die wichtigste<br />

Anpassung besteht darin, dass der Ball nur dann gespielt werden darf, wenn ein Teil des Rumpfes<br />

(meistens die Sitzfläche) Kontakt mit dem Spielboden hält.<br />

Sportform<br />

Sitzvolleyball wird sowohl zur Rehabilitation als auch im Sinne des Wettstreits gespielt.<br />

Mehr Informationen?<br />

Abteilung Volleyball im <strong>DBS</strong><br />

Deutscher Behindertensportverband<br />

Abteilungsleiter<br />

Tilo Garlin<br />

Wiederitzscher Str. 3<br />

04155 Leipzig<br />

Telefon 0341‐9614362<br />

E‐Mail: kontakt@bvleipzig.de<br />

www.sitzvolleyball.de<br />

Weitere Ansprechpartnerin (Sitzvolleyball Frauen):<br />

Mandy Küsel<br />

HSV Magdeburg<br />

E‐Mail: emka313@sivoba.de<br />

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Handbuch Breitensport 4.1.4 Bosseln<br />

4.1.4 Bosseln<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Auf einem Spielfeld, das eine Wurfbahn und ein Zielfeld umfasst, spielen 2 Mannschaften mit je 3<br />

Spielern und einem Mannschaftsführer gegeneinander.<br />

Die Spieler beider Mannschaften versuchen mit gezielten Würfen ihre Bosseln möglichst nahe an die<br />

im Zielfeld liegende Daube heranzubringen. Dabei ist es erlaubt, mit dem eigenen Wurf gegnerische<br />

Bossel aus dem Zielfeld herauszustoßen oder die Daube innerhalb des Zielfeldes in eine für den<br />

Gegner ungünstige und für die eigene Mannschaft günstige Stellung zu bringen.<br />

Alle Bosseln im Zielfeld erhalten Wurfpunkte. Gewonnen hat die Mannschaft, die in einem<br />

Durchgang/Spiel die meisten Punkte erzielt hat.<br />

Die Summe der Punktzahlen der Spieler darf die vorgeschriebene Gesamtpunktzahl nicht<br />

unterschreiten. Die Punkte des Mannschaftsführers werden für die Gesamtpunktzahl nicht<br />

mitgezählt.<br />

Rollstuhlfahrer dürfen eine Hilfe zum Anreichen der Bosseln o.ä. in Anspruch nehmen.<br />

Das Spielfeld ist 16 m lang und 2 m breit. Es umfasst die Wurfbahn und das Zielfeld. Der Hallenboden<br />

muss eben und möglichst glatt sein.<br />

Die Mitte des Zielfeldes ist mit einem Kreuz dauerhaft zu markieren. Die Mindestlänge der Schenkel<br />

des Kreuzes sind: vorderer Schenkel (in Richtung Abwurflinie) 60 cm, die der drei anderen Schenkel<br />

30 cm, jeweils vom Kreuzmittelpunkt gemessen. Auf die Kreuzmitte wird die "Daube" (Holzwürfel) so<br />

gesetzt, dass sie mit ihren Seitenflächen parallel zu den Begrenzungslinien des Zielfeldes liegt. Zu<br />

einem Spiel gehören 6 Bosseln, von denen jeweils 3 gleichfarbig sind, sich aber deutlich voneinander<br />

unterscheiden müssen (z.B. 3 weiß/3 grün). Das Spiel wird von der Mannschaft eröffnet, die Farbe<br />

"weiß" gewählt hat. Sie hat den ersten Wurf. Jedes Spiel besteht aus 6 Durchgängen, jeder<br />

Durchgang aus 3 Würfen für jede Mannschaft. Die Würfe erfolgen abwechselnd zwischen beiden<br />

Mannschaften. Jeder Durchgang wird wechselweise zwischen den Mannschaften begonnen (weiß,<br />

grün, weiß, grün...).<br />

Jeder Spieler hat bei jedem Durchgang nur einen Wurf. Die Reihenfolge innerhalb einer Mannschaft<br />

ist beliebig. Die Bosseln sind durch einen regelgerechten Wurf möglichst nahe an die Daube<br />

heranzubringen. Hierbei darf die Bossel die Wurfbahn oder das Zielfeld nicht verlassen. Eine Bossel<br />

befindet sich außerhalb des Spielfeldes, wenn sie die Begrenzungslinien mit vollem Umfang<br />

einschließlich Gummiring überschritten hat.<br />

Wird die Daube durch Aufprall einer Bossel aus dem Zielfeld geschoben, so wird sie auf die freie<br />

markierte Stelle in der Zielfeldmitte (Kreuzmitte) in die Anfangsstellung zurückgelegt. Steht eine<br />

Bossel zentral auf diesem Mittelpunkt (Kreuzmitte), ist die Daube parallel zu den Seitenlinien, in<br />

Richtung der Abwurflinie vor diese Bossel zu legen.<br />

Sollte hier ebenfalls eine Bossel stehen, muss die Daube möglichst vor die zentral stehende Bossel so<br />

angelegt werden, dass sie parallel zu den Seitenlinien der Kreuzmitte am nächsten liegt.<br />

Ist die Kreuzmitte nicht zentral abgedeckt, wird die Daube so gelegt, dass sie parallel zu den<br />

Seitenlinien der Zielfeldmitte (Kreuzmitte) am nächsten liegt. Die Richtung zur Abwurflinie wird<br />

hierbei nicht mehr beachtet.<br />

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Handbuch Breitensport 4.1.4 Bosseln<br />

Die Wertung erfolgt durch Vergabe von Wurf und Spielpunkten. Nach jedem Durchgang erhält die<br />

Bossel im Zielfeld, die der Daube am nächsten steht, 2 Wurfpunkte. Alle anderen Bosseln erhalten<br />

nur einen Punkt.<br />

Stehen 2 Bosseln verschiedener Mannschaften als nächste gleichweit von der Daube entfernt, wobei<br />

Unterschiede von weniger als 5 mm als gleich gelten, so erhalten diese Bosseln je einen Punkt. In<br />

diesem Durchgang erhält keine Bossel 2 Wurfpunkte. Nach Spielende werden die Wurfpunkte der<br />

6 Durchgänge zusammengezählt. Sieger ist die Mannschaft mit der höchsten Wurfpunktzahl. Sie<br />

erhält 2 Plusspielpunkte.<br />

Jedes Turnier wird von einem Turnierleiter geleitet. Zu seiner Unterstützung benennt er vor jedem<br />

Spiel für jede Bahn einen Schieds‐ und Linienrichter.<br />

Zielgruppe<br />

Teilnehmen kann im Prinzip jeder, egal ob eine geistige oder physische Behinderung vorliegt. Die<br />

Arm bzw. Handfunktionalität muss allerdings gewährleistet sein.<br />

Sportform<br />

Bosseln wird zur Rehabilitation oder im Wettstreit gespielt.<br />

Mehr Informationen?<br />

Beauftragter für Bosseln des <strong>DBS</strong>:<br />

Klaus Fritsche<br />

Rudolfstr. 16b<br />

48429 Rheine<br />

Telefon: 05971 / 66726<br />

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Handbuch Breitensport 4.1.5 Wandern<br />

4.1.5 Wandern<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Der Wandersport ist eine gesunde und sportliche Freizeitbeschäftigt die im Allgemeinen durch jeden<br />

ausgeführt werden kann. Viel mehr als ein geeignetes Paar Schuhe ist nicht nötig. Wandertouren<br />

werden in verschiedenen Gebieten organisiert, sowohl in der Stadt als auch im Wald, der Heide,<br />

Dünen u.a., wodurch die Teilnehmer sich Eindrücke der verschiedenen Landschaften machen<br />

können.<br />

Ziel der Wandertouren ist es, eine vorab bestimmte Distanz zu erreichen. Diese Distanzen sind<br />

abhängig vom Alter der Teilnehmer. Um an Wandertouren teilnehmen zu wollen, ist es keine<br />

Voraussetzung Mitglied in einer Wandersportorganisation zu sein. Mitglieder genießen jedoch<br />

Vorteile wie zeitige Informierung über Aktivitäten, Rabat auf Einschreibungsgebühren, eine<br />

kostenlose Monatsbroschüre und ein jährliches Wanderprogramm.<br />

Zielgruppe<br />

Ab einem Alter von vier Jahren kann man an organsierten Wandertouren teilnehmen. Es besteht<br />

auch die Möglichkeit die Wanderroute auf Menschen die auf einen Rollstuhl angewiesen sind,<br />

abzustimmen. Auch Blinde und schlecht Sehende können, mit oder ohne Begleitung, an den Touren<br />

teilnehmen.<br />

Worauf ist zu achten?<br />

In erster Linie werden die Routen aus Sicht eines validen Menschen geplant. Das bedeutet, dass die<br />

Strecke über nicht gefestigte Wege und Wald –und Dünenpfade führen kann. Es ist jedoch oft<br />

möglich die Route auf die Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer anzupassen. Auch sind die Routen<br />

zugänglich für physisch Behinderte und Sinnesbehinderte die nicht auf einen Rollstuhl angewiesen<br />

sind.<br />

Sportformen<br />

Der Wandersport ist eine Aktivität die in vielen Formen ausgeführt werden kann. Alleine, mit der<br />

Familie oder dem Verein. Die Abstände variieren zwischen 5km und 50km, dazwischen bestehen<br />

noch diverse Möglichkeiten.<br />

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Handbuch Breitensport 4.2.1 Frisbee‐Golf<br />

4.2.1 Frisbee‐Golf<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Wie beim richtigen Golf soll versucht werden, eine Frisbeescheibe mit möglichst wenig Versuchen in<br />

ein Ziel zu werfen.<br />

Eine Mannschaft besteht aus 5 Teilnehmern/innen (keinerlei Unterteilung nach Behinderung, Alter,<br />

Geschlecht). Zu Beginn des Spiels wirft der erste Spieler/in seine Frisbeescheibe in Richtung Ziel Nr. 1,<br />

als nächstes wirft der zweite Spieler/in, dann der dritte usw. Wenn der letzte Spieler/in geworfen<br />

hat, geht jeder Spieler/in zu der Stelle, an der seine Frisbeescheibe liegen geblieben ist. Von diesem<br />

Punkt macht der erste Spieler/in seinen zweiten Wurf, dann folgt der zweite Spieler/in usw. Dieses<br />

Vorgehen wiederholt sich solange, bis alle Spieler der Mannschaft das erste Ziel getroffen haben. Die<br />

Anzahl der benötigten Würfe von jedem Spieler/in werden als Punktzahl in die Startkarte<br />

eingetragen. Anschließend wird von Ziel Nr. 1 in gleicher Reihenfolge weiter in Richtung Ziel Nr. 2<br />

geworfen. So geht es weiter bis alle Mannschaftsteilnehmer erfolgreich die 6 Ziele getroffen haben.<br />

Wertung:<br />

Für jeden Spieler/in werden die Punktzahlen der einzelnen Ziele addiert und als Gesamtpunktzahl in<br />

die Startkarte eingetragen. Zur Ermittlung des Mannschaftsergebnisses werden die drei besten, also<br />

niedrigsten Gesamtpunktzahlen addiert, so dass eine Mannschaft zwei Streichergebnisse hat. Die<br />

Mannschaft mit der niedrigsten Punktzahl ist Sieger.<br />

Zielgruppe<br />

Teilnehmen können Menschen mit und ohne Behinderung, wobei die Art der Behinderung nur eine<br />

untergeordnete Rolle spielt. Einen besonderen sozialen Aspekt bietet Frisbee‐Golf Menschen mit<br />

geistiger Behinderung. Frisbee‐Golf ermöglicht das Zusammenspiel zwischen Menschen mit und<br />

ohne Behinderung und somit die Integration in die valide Gesellschaft.<br />

Worauf ist zu achten?<br />

Die Anzahl der Ziele und der Abstand von einem Ziel zum nächsten hängen vom Platz, der zur<br />

Verfügung stehenden Zeit und der Teilnehmerzahl ab. Das Spiel ist schnell aufgebaut, kann von<br />

jedem gespielt werden, ist leicht zu erklären, nach Bedarf variabel anzupassen und macht<br />

Teilnehmern in allen Alters‐ und Behinderungsklassen viel Spaß.<br />

Spielmaterial:<br />

Frisbeescheiben, Tücher (Kartons oder anderes geeignetes Material) mit großen Zahlen, Heringe,<br />

Klebeband, Eddings, Stoppuhren, Wertungszettel.<br />

Sportformen<br />

Anstelle eines Mannschaftswettbewerbes kann auch ein Einzelwettbewerb durchgeführt werden.<br />

Hierbei werden vermehrt Kampfrichter benötigt.<br />

Konditionell anspruchsvoll ist ein Wettbewerb auf Zeit. Dabei versucht ein Spieler oder eine<br />

Mannschaft, den gesamten Parcours in möglichst kurzer Zeit zu durchlaufen und dabei die<br />

Frisbeescheibe(n) in die Ziele zu werfen. Die Zeit wird gestoppt, wenn die Frisbeescheibe auf dem<br />

letzten Ziel landet.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2


Handbuch Breitensport 4.2.1 Frisbee‐Golf<br />

Mehr Informationen?<br />

Deutscher Behindertensportverband<br />

Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />

47055 Duisburg<br />

Tel. 0203‐7174‐170<br />

Fax 0203‐7174‐178<br />

E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />

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Handbuch Breitensport 4.2.2 Nordic Walking<br />

4.2.2 Nordic Walking<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Der Einsatz von Stöcken macht aus dem klassischen Walking ein effektives Ganzkörpertraining, bei<br />

dem der gesamte Muskelapparat sanft und schonend trainiert wird und deutlich mehr Kalorien<br />

verbraucht werden. Nicht nur die Ausdauer wird verbessert, Nordic Walking stärkt zusätzlich<br />

Oberkörper einschließlich der Rücken‐, Arm‐ und Schultermuskulatur und löst Verspannungen. Dabei<br />

ist Nordic Walking für ambitionierte Sportler ebenso geeignet wie für untrainierte Menschen. Gerade<br />

älteren Menschen bieten die Stöcke wichtigen Halt und reduzieren so das Verletzungsrisiko. Der<br />

Ablauf wird durch bewussten Umgang mit den Stöcken gesteuert. Der rechte Stock hat immer dann<br />

Bodenberührung, wenn die linke Ferse aufsetzt, der linke Stock, wenn die rechte Ferse aufsetzt. Die<br />

Stöcke werden nah am Körper geführt. Die Schultern sollen stets locker und entspannt sein. Die<br />

Stöcke werden schräg nach hinten eingesetzt; der Stockeinsatz sollte immer unterhalb des<br />

Körperschwerpunktes, also in der Schrittstellung auf der vertikalen Körperachse erfolgen. Um eine<br />

hohe Trainingswirkung zu erzielen, sollte Folgendes beachtet werden: lange Schritte machen, gut<br />

abrollen, die Arme lang nach vorne schwingen, möglichst gerade halten und nach hinten arbeiten,<br />

d.h. man soll mit der Hand weit über die Hüfte hinaus kommen.<br />

Der lange Schritt und der lange Arm erhöhen den Trainingsreiz, wodurch es zu einer höheren und<br />

auch gewollten Belastung kommt<br />

Zielgruppe<br />

Nordic Walking ist bedenkenlos für Menschen mit geistiger Behinderung geeignet. Selbst Menschen<br />

mit physischer Behinderung können den Sport ausüben, z.B. Beinamputierte mit Prothesen.<br />

Mehr Informationen?<br />

Deutscher Behindertensportverband<br />

Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />

47055 Duisburg<br />

Tel. 0203‐7174‐170<br />

Fax 0203‐7174‐178<br />

E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />

http://www.nordic‐walking‐online.de<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1


Handbuch Breitensport 4.2.3 Fußball<br />

4.2.3 Fußball<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Fußball für Menschen mit einer Behinderung kennt drei Unterscheidungen in Deutschland: GB/LB‐<br />

Fußball, CP‐Fußball und Blindenfußball.<br />

GB/LB‐Fußball<br />

GB/LB‐Fußball ist Fußball für Menschen mit einer geistigen Behinderung und einer Lernbehinderung.<br />

Unter der Organisation des <strong>DBS</strong> findet regelmäßig das Turnier zur Vergabe des Länderpokals statt, an<br />

denen die Auswahlmannschaften der 16 Bundesländer teilnehmen. Gespielt wird nach den Regeln<br />

der FIFA.<br />

Auch innerhalb der Landesverbände finden regelmäßig Turniere statt, die gerne zu Scouting‐Zwecken<br />

für die Nationalmannschaft genutzt werden. Innerhalb der BRD bestehen ca. 700 Mannschaften.<br />

Fußball ist somit auch im Behindertensport die populärste Sportart.<br />

Zielgruppe<br />

Zur Zielgruppe gehören nur Menschen mit einer geistigen Behinderung und einer Lernbehinderung.<br />

Worauf ist zu achten?<br />

Maßgebend sind die FIFA Regeln: Auf einem normalen Fußballfeld wird 11 gegen 11 gespielt. Die<br />

deutsche Behindertennationalmannschaft vertritt Deutschland bei internationalen Meisterschaften.<br />

Die besten Fußballer mit einem IQ unter 75 kommen hierfür nur in Frage.<br />

Sportform<br />

Internationale Meisterschafte wie die WM und EM. Nationale Meisterschaften wie der Länderpokal<br />

und sonstige Breitensportturniere.<br />

CP‐Fußball<br />

CP‐Fußball wird durch Menschen mit einer Zerebralen Bewegungsstörung (Cerebral Palsy) gespielt<br />

und nur international ausgetragen. Gespielt wird mit sieben Spielern pro Team auf einem<br />

verkleinerten Fußballfeld mit verkleinerten Toren. Ansonsten gelten die Regeln der FIFA.<br />

CP‐Fußball wird durch Menschen gespielt, die In Folge einer Hirnschädigung (CP) spastisch sind.<br />

Durch diese Spastizität, ein andauernd unwillkürlicher Krampfzustand in einem Teil des Körpers, sind<br />

die Sportler in ihrer Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt. Der Gebrauch von Krücken oder<br />

Rollstühlen ist beim CP‐Fußball nicht erlaubt.<br />

Zielgruppe<br />

Die Zielgruppe besteht aus Fußballern mit einer physischen Einschränkung, die nicht Gebrauch<br />

machen von Krücken oder Rollstühlen. Alle Spieler haben eine Hirnschädigung, deren Folge<br />

Spastizität ist.<br />

Worauf ist zu achten?<br />

CP‐Fußball wird auf einem Spielfeld von 75 x 55 Metern gespielt. Die Tore messen 5 x 2 Meter.<br />

Gespielt wird nach den Regeln der FIFA. Einige Regeln wurden durch die CP‐ISRA (Cerebral Palsy<br />

International Sports and Recreation Association) modifiziert:<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 3


Handbuch Breitensport 4.2.3 Fußball<br />

� Ein Team besteht aus 6 Feldspielern und einem Torhüter<br />

� Es wird ohne die Abseitsregel gespielt<br />

� Der Torhüter darf nach Rückpass eines Mitspielers den Ball mit den Händen aufnehmen<br />

� Der Ball darf eingeworfen sowie eingerollt werden<br />

� Die Spieldauer beträgt 2 x 30 Minuten (Pause von 15 Minuten)<br />

Sportform<br />

International werden Paralympische Spiele, Weltmeisterschaften und kontinentale Meisterschaften<br />

organisiert.<br />

Blindenfußball<br />

Blindenfußball ist genauso rasant und spannend wie das Spiel nicht Sehbehinderter. Gespielt wird<br />

5er‐Fußball (Football 5‐a‐side). Mannschaften von je vier Spielern und einem Torwart agieren nach<br />

den Regeln der International Blind Sports Federation (IBSA), die sich an die Regeln der FIFA anlehnen.<br />

Bei IBSA‐Meisterschaften beträgt die Spieldauer 50 Minuten auf einem etwa 20x40 m großen<br />

Spielfeld, das durch eine durchgehende Bande abgegrenzt wird.<br />

Die Spieler im Feld sind blind im Sinne des höchsten Schweregrads B1, Augenklappen oder Binden<br />

gleichen eventuelle Unterschiede in der Sehschädigung unter den Spielern aus. Die Torwarte sind als<br />

einzige nicht blind. Sie und die mannschaftseigenen guides, die jeweils hinter dem gegnerischen Tor<br />

positioniert sind, dirigieren mit Zurufen ihre Spieler. Der Ball der blinden Fußballer ist im Inneren mit<br />

Rasseln versehen und ist auf diese Weise "hörbar".<br />

Die letzten wichtigen Blindenfußballereignisse waren die Paralympics 2004 in Athen mit dem<br />

Goldmedaillengewinner Brasilien und die WM im Dezember 2004 in Manchester mit dem<br />

Weltmeister Weißrussland. In Deutschland wird Football 5‐a‐side bisher kaum gespielt. (Quelle:<br />

www.ibcc-2006.de).<br />

Dennoch gibt es in Deutschland stets mehr werdende Institutionen und Vereine, die Blindenfußball<br />

anbieten. Momentan eifern ca. 100 Blinde der Sportart nach. Es werden sogar Workshops zur<br />

Erlernung des Blindenfußballs angeboten.<br />

Zielgruppe<br />

Teilnehmer des Blindenfußballs klassifizieren sich in drei Bereiche:<br />

B1: Keine Lichtempfindung bis Lichtempfindung; unfähig die Gestalt der Hand zu erkennen (in<br />

jeglichem Abstand und in jeglicher Richtung)<br />

B2: fähig die Gestalt der Hand zu erkennen mit einer Sehschärfe von 2/60 und/oder einem Sehfeld<br />

von weniger als 5 Grad.<br />

B3: Sehschärfe von über 2/60 bis 6/60 und/oder einem Sehfeld von mehr als 5 Grad und weniger als<br />

20 Grad<br />

Sportform<br />

Blindenfußball ist eine Paralympische Sportart. Seit den 90er Jahren finden unter dem Dach der IBSA<br />

nationale und internationale Meisterschaften im Blindenfußball statt, die zum großen Teil von den<br />

Ländern getragen werden, in denen Blindenfußball bereits etabliert ist: Brasilien (52 B1‐<br />

Mannschaften), Kolumbien (40 B1‐Mannschaften), Argentinien (28 B1‐Mannschaften) und Spanien (6<br />

B1‐Mannschaften). Mit Unterstützung der UEFA realisiert die IBSA derzeit im Rahmen ihres Futsal‐<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 3


Handbuch Breitensport 4.2.3 Fußball<br />

Entwicklungsprogramms für Blinde europaweit Blindenfußball‐Seminare für Trainer und<br />

Schiedsrichter der FIFA‐Landesverbände.<br />

Deutscher Behindertensporverband<br />

Koordinator Projekt Fußball<br />

Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />

47055 Duisburg<br />

Tel. 0203‐7174‐170<br />

Fax 0203‐7174‐178<br />

E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 3


Handbuch Breitensport 4.2.4 Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung<br />

4.2.4 Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung<br />

Christian Meister, 2007<br />

Beschreibung<br />

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) verleiht als Auszeichnung für gute und vielseitige<br />

körperliche Leistungen das Deutsche Sportabzeichen.<br />

Es soll dem/der behinderten Sportler/in Selbstvertrauen zur eigenen Leistungsfähigkeit geben und<br />

ihn/sie aus einer vermeintlichen Isolierung herausführen. Das Sportabzeichen soll Anreiz sein,<br />

Menschen mit Behinderung zu einer regelmäßigen Sportaktivität zu motivieren und durch den Sport<br />

eine vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit zu erwerben. Mit der Ableistung der einzelnen<br />

Bedingungen beweist der Behindertensportler/in sein/ihr gutes Maß an Leistungsfähigkeit der<br />

inneren Organe, an Schnelligkeit, an Gewandtheit, an Geschicklichkeit und an Ausdauer. Die<br />

geforderten Leistungen können nur nach ausreichendem und regelmäßigem Training erbracht<br />

werden.<br />

Worauf ist zu achten?<br />

Die Bedingungen für Menschen mit Behinderung wurden vom Deutschen Behindertensportverband<br />

(<strong>DBS</strong>) im Einvernehmen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund festgelegt.<br />

Das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung bietet bei einem dauernden Grad der<br />

Behinderung von 20% und mehr die Möglichkeit einer angemessenen breitensportlichen Betätigung.<br />

Unter Berücksichtigung der sporttechnischen Funktionsbehinderung soll es zum Ausgleich und zur<br />

Prävention anregen.<br />

Eine sportärztliche Beratung und Eingangsuntersuchung mit dem Ziel einer ärztlichen Aussage über<br />

die Leistungsfähigkeit und die Einstufung in die zuständige Behinderungsklasse mit Untergruppe ggf.<br />

mit Rücksprache mit dem Sportwart des Behindertensportvereins/ dem Sportabzeichenprüfer ist<br />

erforderlich.<br />

Es bestehen insgesamt zehn Behinderungsklassen, unterteilt von A‐J.<br />

A = Allgemeine Behinderung<br />

B = Einseitige Beinbehinderung und Endo‐Prothesen<br />

C = Doppelseitige Beinbehinderung und Endo‐Prothesen<br />

D = Einseitige Armbehinderung<br />

E = Doppelseitige Armbehinderung<br />

F = Behinderung durch Einschränkung oder Ausfall von Sinnesorganen und Sehschädigungen<br />

G = Querschnittslähmung (Rollstuhlfahrer)<br />

H = Cerebralparese (Spastiker)<br />

I = Lernbehinderung<br />

J = Geistige Behinderung<br />

Sportformen<br />

Das Sportabzeichen ist in 5 Disziplinen abzulegen. Dazu zählen Schwimmen, Sprung, Lauf, Wurf und<br />

Dauerleistung. Damit die Leistung nicht verloren geht, trägt der Prüfer die erbrachten Leistungen in<br />

eine Prüfkarte ein. Wenn alle fünf Prüfungen absolviert sind, wird die Prüfkarte an den zuständigen<br />

Landessportbund zur Bearbeitung eingereicht.<br />

Das komplette Handbuch zum Deutschen Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen ist im<br />

Internet unter www.dbs‐npc.de im Bereich Breitensport verfügbar.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2


Handbuch Breitensport 4.2.4 Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung<br />

Mehr Informationen?<br />

Deutscher Behindertensportverband<br />

Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />

47055 Duisburg<br />

Tel. 0203‐7174‐170<br />

Fax 0203‐7174‐178<br />

E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2


Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

Informationsmaterial<br />

zum<br />

Geschicklichkeitswettbewerb<br />

in Form eines Zehnkampfes für Seniorinnen<br />

und Senioren mit und ohne Behinderung<br />

Inhalt:<br />

Übersicht<br />

Inhalte<br />

Startkarte<br />

Materialliste<br />

© 2003 - Deutscher Behindertensportverband e.V.<br />

Friedrich-Alfred-Str. 10<br />

47055 Duisburg<br />

Tel.: 0203 – 71 74 170<br />

Fax.: 0203 – 71 74 178<br />

Mail: dbs@dbs-npc.de<br />

Internet: www.dbs-npc.de<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 1 von 9


Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

Der Geschicklichkeitswettbewerb wird als Zehnkampf in der Sport bzw. Turnhalle<br />

ausgetragen. Dabei ist eine Klassifizierung in Startklassen nicht vorgesehen. Ferner kann auch<br />

jede / jeder Begleitperson mit und ohne Behinderung an diesem Wettbewerb teilnehmen.<br />

Dieser Veranstaltungstyp ist ein hervorragendes Beispiel für die Integration einmal<br />

andersherum – Menschen mit Behinderungen integrieren Menschen ohne Behinderungen.<br />

Der Wettbewerb wird als Einzel- und Mannschaftswettbewerb durchgeführt. Eine Mannschaft<br />

besteht aus 6 Teilnehmern / innen. Ein Verein kann auch mehrere Mannschaften bilden.<br />

Die Wertung basiert auf einer 1.000 Punkte Wertung, d.h. pro Disziplin können max. 1.000<br />

Punkte ermittelt werden. In Addition der 10 Disziplinen ergibt sich eine max.<br />

Gesamtpunktzahl von 10.000 Punkten. Das hierfür entwickelte EDV-Programm des <strong>DBS</strong><br />

erstellt automatisch die Einzelwertung und stellt die Mannschaft vereinsweise zusammen, so<br />

dass die 6 besten Teilnehmer / innen eines Vereins die 1. Mannschaft bilden.<br />

Die Ausführungsbestimmungen für die einzelnen Disziplinen sind auf den folgenden Seiten<br />

zu entnehmen.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 2 von 9


Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

Geschicklichkeitswettbewerb<br />

(inhaltliche Beschreibung)<br />

Wichtige Anmerkung<br />

Von 10 aufgebauten Stationen müssen 10 Stationen absolviert werden. Sollte ein/e Teilnehmer/in auf Grund seiner/ihrer Behinderung<br />

eine Haupt - oder Ausweichübung nicht ausführen können, bekommt er/sie für diese Station eine Gutpunktzahl von 300 Punkte. Diese<br />

Gutzahl ist insgesamt nur zweimal zu vergeben!<br />

Station – Nr. 1<br />

1. Station: Sandsäckchen – Zielwurf<br />

Aus dem Stand das 250 g. Säckchen in einen<br />

Reifen werfen. Jeder Teilnehmer hat 5<br />

Versuche.<br />

Entfernung: 5 Meter.<br />

Wertung: Siehe Zeichnung.<br />

Ein Teil des Sandsäckchens muß den Boden<br />

innerhalb des Reifens berühren.<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />

schießen das Säckchen mit dem Fußrist.<br />

Entfernung: 3 Meter.<br />

Für Sehgeschädigte wird ein akustischer<br />

Signalgeber im 200er Reifen installiert.<br />

Entfernung: 3 Meter.<br />

2.Station: Zielbosseln<br />

Aus einer angegebenen Entfernung versucht<br />

der Teilnehmer, die Bossel auf das<br />

höchstbewertete Feld zu schieben. Jeder<br />

Teilnehmer hat 5 Versuche.<br />

Entfernung: 5 Meter.<br />

Wertung: Punkte siehe Zeichnung.<br />

Für die Wertung ist der Mittelpunkt der Bossel<br />

maßgebend. Kommt eine Bossel direkt auf der<br />

Linie zum Stillstand, wird das nächst höhere<br />

Feld bewertet.<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />

schießen mit dem Fuß einen Tennisring in das<br />

Feld. Entfernung: 5 Meter.<br />

Für Sehgeschädigte wird ein akustischer<br />

Signalgeber auf der Daube installiert.<br />

Entfernung: 5 Meter.<br />

3.Station: Ballprellen<br />

Prelle einen Basketball über die Distanz von<br />

2x5 Meter um zwei Hindernisse, kleiner<br />

Kasten, siehe Zeichnung. Jeder Teilnehmer<br />

hat 5 Versuche.<br />

Wertung: Gesamte Strecke = 200 Punkte.<br />

Halbe Strecke = 100 Punkte.<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />

führenden Ball am Fuß (dribbeln) !<br />

Sehgeschädigte transportieren den Ball in der<br />

Hand wobei auf den Hindernissen und am<br />

Ziel ein akustischer Signalgeber installiert ist.<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Wurf – und Schußrichtung<br />

2 2 m m<br />

200 P. X<br />

150 P.<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Wurf – und Schußrichtung<br />

Kasten<br />

X<br />

150 P.<br />

150 P.<br />

30 cm<br />

100 P.<br />

5m<br />

5 m<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Geh – und Dribbelrichtung<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 3 von 9<br />

2 m<br />

50 P.<br />

100 P.<br />

150 P.<br />

200 P.<br />

X<br />

20 cm<br />

Kastenmaße: LxBxH =70x50x40<br />

1,5 m<br />

Kasten<br />

X<br />

3 m<br />

5 m<br />

5m<br />

Start<br />

1,5 m<br />

Start<br />

Station – Nr. 2<br />

Start<br />

Station – Nr. 3<br />

Start<br />

Ziel<br />

X


Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

4. Station: Zielschießen -Tennisball-<br />

100 P.<br />

15 cm<br />

Der Tennisball muss die Ziellinie zwischen<br />

den Kegeln überqueren. Entsprechend der<br />

Behinderung kann wahlweise das Zielschießen<br />

150 P.<br />

mit der Hand oder dem Fuß erfolgen. Jeder<br />

Teilnehmer hat 5 Versuche.<br />

200 P. X<br />

Entfernung: 5 Meter.<br />

Wertung: Punkte siehe Zeichnung.<br />

Für Sehgeschädigte wird ein akustischer<br />

Signalgeber in der Mitte der 200er Wertung<br />

150 P.<br />

installiert. 100 P.<br />

5 m<br />

5. Station: Zielwurf<br />

Entsprechend der Behinderung kann<br />

wahlweise geworfen oder geschossen werden<br />

mit einem Volleyball durch einen Reifen, der<br />

an der Wand befestigt ist. Jeder Teilnehmer<br />

hat 5 Versuche.<br />

Entfernung: 5 Meter.<br />

Wertung: Durchwerfen des Reifens = 200<br />

Punkte. Berühren des Reifenrandes = 150<br />

Punkte. Treffen des markierten Feldes = 100<br />

Punkte.<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />

mit einem Volleyball durch einen Reifen<br />

schießen.<br />

Für Sehgeschädigte ist ein akustischer<br />

Signalgeber im Reifen installiert.<br />

6. Station: Sandsäckchentransport<br />

Das Sandsäckchen 250 g. auf dem Kopf über<br />

eine Entfernung von 5 Meter transportieren.<br />

Jeder Teilnehmer hat 5 Versuche.<br />

Entfernung: 5 Meter.<br />

Wertung: 5 Meter = 200 Punkte. 4 Meter = 150<br />

Punkte. 3 Meter = 100 Punkte.<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />

bewegen einen Luftballon mit dem Fußgelenk<br />

über die angegebene Strecke ohne das der<br />

Ballon den Boden berührt.<br />

Für Sehgeschädigte ist am Ziel ein akustischer<br />

Signalgeber installiert.<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Zielschußrichtung<br />

1 m<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Wurf – und Schußrichtung<br />

X<br />

Ziel<br />

80 cm<br />

X<br />

5m<br />

= akustischer Signalgeber<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003<br />

= Gehrichtung<br />

Seite 4 von 9<br />

X<br />

1 m<br />

1,5 m<br />

1,5 m<br />

1 m<br />

Wand senkrecht<br />

5 m<br />

3 m<br />

Station – Nr. 4<br />

Start<br />

Station – Nr. 5<br />

Start<br />

Station – Nr. 6<br />

Start


Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

7. Station: Hockey – Zielschlag<br />

Den Tennisball mit dem Hockeyschläger in<br />

einen Kasten schießen. Jeder Teilnehmer hat<br />

5 Versuche.<br />

Entfernung: 5 Meter.<br />

Wertung: Treffer Kasten = 200 Punkte.<br />

Treffer Bande in den Kasten = 100 Punkte.<br />

Erstberührung wird gewertet!<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte,<br />

Blinde schießen den Tennisball mit dem Fuß<br />

in den Kasten.<br />

Für Sehgeschädigte mit akustischem<br />

Signalgeber auf dem Kasten.<br />

8. Station: Ziel – Prellball<br />

Den Volleyball in zwei hintereinander<br />

liegende Reifen prellen. Jeder Teilnehmer hat<br />

5 Versuche.<br />

Wertung: Erster Reifen = 100 Punkte. Erster<br />

und zweiter Reifen = 200 Punkte.<br />

Reifenberührung zählt!<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />

den herabfallenden Ball mit dem Fußrist in<br />

den Reifen spielen.<br />

Für Sehgeschädigte mit akustischem<br />

Signalgeber zwischen ersten und zweiten<br />

Reifen.<br />

9. Station: Kasten – Zielwurf<br />

Den Gymnastikball aus dem Sitz (Stuhl) in<br />

einen Kasten werfen. Jeder Teilnehmer hat<br />

10 Versuche.<br />

Entfernung: 3 Meter.<br />

Wertung : Jeder Treffer = 100 Punkte.<br />

Herausspringende Bälle aus dem Kasten sind<br />

gültige Treffer!<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />

werfen oder schießen den Gymnastikball mit<br />

den Füßen in den Kasten.<br />

Entfernung: 2 Meter.<br />

Für Sehgeschädigte wird ein akustischer<br />

Signalgeber vor dem Kastengestell am<br />

Boden installiert. Entfernung: 2,5 Meter.<br />

Kastengröße: LxBxH = 70x50x40 cm<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Schußrichtung<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Wurf - Schußrichtung<br />

Kastenmaße: LxBxH = 150x50x70 cm<br />

X<br />

80 cm 80 cm<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Wurf – und Schußrichtung<br />

1,5 m<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 5 von 9<br />

X<br />

30 cm<br />

X<br />

2,80 m<br />

5m<br />

2 m<br />

2,5 m<br />

3 m<br />

Start<br />

2m<br />

Start<br />

Station – Nr. 7<br />

Start<br />

Station – Nr. 8<br />

Start<br />

Station – Nr. 9<br />

Start


Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

10. Station: Blind – Zielwurf<br />

Den Volleyball rückwärts über den Kopf auf<br />

einer Matte in das markierte Feld an der<br />

Wand werfen. Feldgröße an der Wand 1x1<br />

Meter. Rollstuhlfahrer werfen aus dem<br />

Rollstuhl. Jeder Teilnehmer hat 5 Versuche.<br />

Entfernung: 3 Meter.<br />

Wertung: Jeder Treffer = 200 Punkte.<br />

Randberührung = 100 Punkte.<br />

Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />

liegen mit dem Rücken zum Ziel. Aus der<br />

Rücklage mit beiden Beinen den Ball zu<br />

Wand schleudern.<br />

Für Sehgeschädigte ist ein akustischer<br />

Signalgeber in Feld befestigt.<br />

Teilnehmer, die nicht auf die Matte können,<br />

werfen auf dem Stuhl sitzend wie ein<br />

Rollstuhlfahrer.<br />

Feldgröße: 1 x 1 m<br />

X = akustischer Signalgeber<br />

= Wurf – und Schleuderrichtung<br />

Raum für persönliche Notizen<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 6 von 9<br />

1 m<br />

3 m<br />

Hochsprungmatte quer zur Wand<br />

Station – Nr. 10


Station – Nr. 1<br />

Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

X<br />

Station – Nr. 3<br />

Kasten<br />

X<br />

Station – Nr. 5<br />

Station – Nr. 7<br />

X<br />

Station – Nr. 9<br />

X<br />

X<br />

.<br />

Startkarte<br />

Geschicklichkeitswettbewerb<br />

.<br />

Kasten<br />

X<br />

Wand senkrecht<br />

.<br />

Start<br />

Start<br />

Ziel<br />

Start<br />

X<br />

Start<br />

Start<br />

Station – Nr. 2<br />

Station – Nr. 4<br />

Station – Nr. 6<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 7 von 9<br />

2<br />

m<br />

X<br />

X<br />

Ziel<br />

Station – Nr. 8<br />

Station – Nr. 10<br />

X<br />

Gesamtpunktzahl:<br />

X<br />

Start<br />

Start<br />

Start<br />

Start


Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

Geräteliste -Geschicklichkeitswettbewerb-<br />

1.Station<br />

Sandsäckchenzielwurf 5 Stück Gymnastikringe 70 cm Durchmesser<br />

5 Stück Sandsäckchen, 250 g<br />

1 Stück Tennisring<br />

(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, transparent)<br />

Bemerkung: Befestigung der Reifen auf Hallenboden<br />

(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />

2.Station Zielbosseln 5 Stück Bosselstöcke<br />

(3 Stück Rollen PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Bosselfelder<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />

3. Station Ballprellen 1 Stück Sprungkasten 70 x 50 x 40 cm<br />

1 Stück Basketball<br />

(1 Stück Rolle PP-Tesa-Klebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien, Start / Ziel<br />

4. Station Zielschießen 5 - 10 Stück Tennisbälle<br />

6 Stück Markierungskegel<br />

Bemerkung: Größe 205 x 205 x 380 oder 130 x 130 x 230 cm<br />

(1 Stück Rolle PP-Klebeband 50 mm breit, transparent)<br />

Bemerkung: Befestigung der M. - Kegel auf Hallenboden<br />

(1 Stück Rolle PP-Klebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />

5. Station Zielwurf 1 Stück Gymnastikreifen 70 cm Durchmesser<br />

Bemerkung: Gymnastikreifen rot<br />

(1Stück Rolle PP-Klebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />

6. Station<br />

Sandsäckchenzielwurf 5 Stück Gymnastikringe 70 cm Durchmesser<br />

5 Stück Sandsäckchen, 250 g<br />

1 Stück Tennisring<br />

(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, transparent)<br />

Bemerkung: Befestigung der Reifen auf Hallenboden<br />

(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />

7. Station Hockeyzielschlag 2 Stück Hockey - Schläger<br />

5 - 10 Stück Tennisbälle<br />

1 Stück Sprungkasten 70 x 50 x 40 cm<br />

Bemerkung: Aufbau des Kasten, hochkant<br />

1 Stück Pappe 40 x 40 cm, 3 - 4 cm dick<br />

Bemerkung: Als Einlauframpe in den Kasten<br />

2 Stück Turnbänke etwa 2,80 m lang<br />

Bemerkung: Als Prallwand für den Tennisball zum Kasten<br />

(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, transparent)<br />

Bemerkung: Befestigung der Pappeinlauframpe<br />

(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 8 von 9


Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />

8. Station Ziel-Prellball 2 Stück Gymnastikreifen 70 cm Durchmesser<br />

1 Stück Vollyball<br />

(1 Stück Rolle PP-Klebeband, transparent)<br />

Bemerkung: Befestigung der Reifen auf der Wand<br />

(1 Stück Rolle PP-Klebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />

9. Station Kasten - Zielwurf 1 Stück Stuhl<br />

1 Stück Sprungkasten dreiteilig 150 x 40 ,x 70 cm<br />

Bemerkung: Aufbau des Kasten, quer zur Wurfrichtung<br />

10 Stück Gymnastikbälle<br />

(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />

10. Station Blind - Zielwurf 1 Stück Turnmatte 200 x 100 x 8 cm<br />

1 Stück Volleyball (alternativ Softball)<br />

(1Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />

Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinienen und Feld<br />

Zubehör 12 Stück Klemmbretter<br />

Bemerkung: Für Wettkampfkarten<br />

12 Stück Kugelschreiber<br />

Bemerkung: Für Eintragungen der Punkte auf<br />

Wettkampfkarte<br />

5 Stück Filius - Messer<br />

Bemerkung: Abtennung der Begrenzungs - und Feldlinien<br />

2 Stück Scheren<br />

Bemerkung: Für Abrennungszwecke von Klebeband<br />

5 - 10 Stück Filzschreiber edding 500<br />

Bemerkung: Beschriften vn Markierungslinien<br />

3 Stück Maßstab 2 Meter<br />

Bemerkung: Abmessung der Begrenzungs - und Feldlinien<br />

2 Stück Maßbänder 20 Meter<br />

Bemerkung: Abmessung der Begrenzungs - und Feldlinien<br />

1 Stück Schachtel Heftzwecken<br />

Bemerkung: Befestigung von Schriftstücke<br />

10 Stück Klingeln<br />

Bemerkung: Für sehgeschädigte Sportler an den Stationen<br />

Bemerkung: Bei Aufbau von zwei Stationen ist es erforderlich die Anzahl der Geräte zu<br />

erhöhen!<br />

© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 9 von 9


Handbuch Breitensport 5.2 Tag der offenen Tür<br />

5.2 Tag der offenen Tür<br />

Christian Meister, 2007<br />

Der Tag der offenen Tür ist ein Tag, an dem Institutionen, Einrichtungen, Unternehmen oder auch<br />

Vereine für Besucher geöffnet sind. Ziel solcher Tage ist, dass sich die Besucher über diese<br />

Einrichtung informieren können. Dabei sind in der Regel die meisten Bereiche dieser Einrichtung zur<br />

Besichtigung zugänglich.<br />

Vereine haben durch einen Tag der offenen Tür die Möglichkeit sich der Öffentlichkeit zu<br />

präsentieren und ihre Reputation zu verbessern. Das primäre Ziel ist, durch eine solche Veranstaltung<br />

Mitglieder zu gewinnen.<br />

Viele Firmen/Institutionen veranstalten den "Tag der offenen Tür" regelmäßig (jährlich, alle zwei<br />

Jahre, alle fünf Jahre), andere führen ihn einmalig aus, etwa zur Eröffnung oder zu einem bestimmten<br />

Anlass, beispielsweise zum Stadtfest oder zum 50‐jährigen Bestehen einer Firma. Öfter als einmal im<br />

Jahr wird der "Tag der offenen Tür" nicht veranstaltet.<br />

Worauf ist bei der Organisation eines Tag der offenen Tür zu achten?<br />

� Location auswählen (muss genügend Platz für Besucher und Aktivitäten bieten, z.B.<br />

Sportplatz mit anliegendem Vereinsheim oder eine Sport/Turnhalle. Ferner sollte ein Termin<br />

in den späten Sommermonaten geplant werden, um das schöne Wetter zu nutzen und die<br />

Haupturlaubssaison zu umgehen).<br />

� Das Event muss publik gemacht werden<br />

‐ Regionale Presse benachrichtigen<br />

‐ Werbung in Form von Plakaten und Bannern in der Stadt und umliegenden Gemeinden<br />

‐ Regionales Radio um Unterstützung bitten<br />

� Sponsoren suchen bzw. vorhandene Sponsoren einbinden<br />

� Ehrenamtliche Mitarbeiter müssen motiviert sein/werden<br />

� Ausreichend freiwillige Helfer müssen zur Verfügung stehen, Helfer müssen organisiert<br />

werden<br />

� Plan aufstellen (Was muss organisiert werden, wer organisiert was?)<br />

‐ Zeitrahmen des Events festlegen, aber mit etwas Spielraum<br />

‐ Verpflegung (Was soll angeboten werden? Für wie viele Besucher? Preise für<br />

Verpflegung bestimmen, 25%‐50% Gewinnspanne, wer organisiert die Getränke, das<br />

Essen?)<br />

‐ Was soll vorgestellt werden? Welche Elemente will der Verein präsentieren? (Tipp:<br />

Aktivitäten vorstellen, an denen die Besucher teilnehmen können). Festlegen, wer für<br />

welche Präsentation verantwortlich ist, gemeinsam über Inhalt der vorzustellenden<br />

Elemente beschließen.<br />

‐ Arbeitseinteilung erstellen, sowohl für die Vorbereitung als auch für den Tag der offenen<br />

Tür selbst (Wer gibt Getränke und Essen aus? Moderation? Etc.)<br />

� Attraktionen anbieten, die Besucher anzieht, wie z.B. eine Tombola mit Gewinnpreisen von<br />

Sponsoren, einer Hüpfburg für Kinder, eventuell Bierstand etc.<br />

� Wichtig ist, dass der Vorstand mit dem gesamten „Organisationskomitee“ die einzelnen<br />

Bereiche (z.B. Verpflegung, Präsentation der Elemente, Unterhaltung etc.) nach<br />

Materialbedarf durchläuft und die Organisation dafür festlegt.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1


Handbuch Breitensport 5.3 Schnupperangebote<br />

5.3 Schnupperangebote<br />

Christian Meister, 2007<br />

Schnupperangebote bieten Interessenten die Möglichkeit, Einblicke in die Sportangebote der Vereine<br />

und Gruppen zu bekommen, um sie dafür zu begeistern. Auch hier ist die Mitgliedergewinnung<br />

definiertes Ziel. Die Idee ist, dass ein Interessent kostenlos 2‐3mal oder bis zu einem bestimmten<br />

Zeitraum (z.B. einen Monat) an den Angeboten teilnehmen kann. Danach muss der Interessent sich<br />

für eine Mitgliedschaft bzw. kostenpflichtige Kursteilnahme entscheiden oder aber mit dem Training<br />

aufhören.<br />

Schnupperangebote sollten öfters als einmal im Jahr stattfinden. Vom Umfang her sind sie weniger<br />

aufwendig zu organisieren als ein Tag der offenen Tür. Ob man nun ein oder mehrere Sportangebote<br />

an einem Schnupper‐Tag anbietet, liegt im Ermessen des Vorstandes. Das hängt in erster Linie<br />

natürlich auch davon ab, auf welche und wie viele Ressourcen der Verein dann zurückgreifen kann.<br />

Wenn ein Verein oder eine Gruppe sich entschlossen hat Schnupperangebots‐Tage anzubieten, gilt<br />

die größte Priorität der Promotion dieser Tage. Es ist wichtig eine größtmögliche Zielgruppe<br />

anzusprechen und darauf aufmerksam zu machen, damit die Schnupperangebots‐Tage gut besucht<br />

werden. Hierzu bieten sich regionale Zeitungen bestens an. Aber auch Werbungen in Form von<br />

Plakaten in den umliegenden Gemeinden erfüllen ihren Zweck.<br />

An den Tagen selbst ist es wichtig, die Interessenten sehr gut zu betreuen. Ebenso sollte das<br />

„Drumherum“ auch gut organisiert sind. Verpflegung (leichte Kost und Getränke) sollten kostenlos<br />

bereit stehen.<br />

Checkliste/Tipps:<br />

� Im Vorfeld für Promotion/Werbung sorgen<br />

� Im Vorfeld festlegen, wie viele Personen benötigt werden und wer welche Aufgaben zugeteilt<br />

bekommt<br />

� Das Sportangebot inhaltlich sehr gut vorbereiten und aufbauen<br />

� Den Schnupper‐Tag planen, zeitlichen Rahmen festlegen: Wann wird was vorgestellt? Wann<br />

finden Pausen statt (Pausen können auch als Informationsrunde dienen)<br />

� Am Ende des Tages die Interessenten um Feedback bitten, nach ihrer Meinung fragen und für<br />

das nächste Mal Verbesserungen einzubringen<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1


Handbuch Breitensport 6.1 Kursangebote<br />

6.1 Kursangebote<br />

Christian Meister, 2007<br />

Kursangebote bieten eine weitere Möglichkeit die Finanzen durch Nicht‐Mitglieder aufzustocken.<br />

Hinter dem Gedanken der Kursangebote steckt die Idee, dass Interessenten befristet, sei es z.B.<br />

durch eine Zehnerkarte, an einem Kurs teilnehmen können, den der Verein oder die Gruppe<br />

anbietet. Eine Mitgliedschaft ist hierzu nicht erforderlich; über die Kursangebote ist es natürlich<br />

erstrebenswert diese zu erreichen.<br />

Im Prinzip ist jeder Behindertensportverein und jede Behindertensportgruppe in der Lage, ein<br />

Kursangebot für jede Altersgruppe zu erstellen. Man kann hier z.B. an Gymnastik, Schwimmen,<br />

Rückentraining etc. denken.<br />

Falls man dazu keine fachliche Kompetenz in den eigenen Reihen hat, kann der Verein bzw. die<br />

Gruppe auch externe Trainingsleiter einstellen. Die Entlohnung wird dann über die Kursgebühren<br />

finanziert. Das macht allerdings nur Sinn, wenn eine ausreichend große Teilnehmerzahl an den<br />

Kursen teilnimmt, da sich andernfalls die Einstellung eines Trainingsleiters nicht rentiert.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1


Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

Christian Meister, 2007<br />

Das folgende Kapitel gibt eine Übersicht und Erläuterungen zum Thema Marketing. Es soll Ihnen<br />

helfen den Begriff „Marketing“ zu verstehen und Aspekte des Marketings für Ihren Verein<br />

anzuwenden.<br />

Marketing ist eine Strategie, ein Instrument aus der Wirtschaft zur Gewinnung und Bindung von<br />

(Neu)Kunden. Dabei geht es um Zielgruppen, Vermarktung von Produkten, Werbung und Verkauf.<br />

Ein Marketingplan dient dazu, die Ziele und Maßnahmen einer Organisation konkret über einen<br />

bestimmten Zeitraum zu durchdenken, zu planen und transparent zu machen, so dass die<br />

Realisierbarkeit der Ziele durch spezifische Maßnahmen erleichtert wird.<br />

Der Umfassungszeitraum eines solchen Plans hängt in erster Linie von der Größe und dem Umfang<br />

der zu erreichenden Ziele ab, sowie von der Umgebung, in der die Organisation operiert:<br />

• Simpel versus Komplex<br />

o Simpel: Markt ist gut zu übersehen, einfaches Produkt an eine Zielgruppe<br />

o Komplex: Markt ist schwer zu übersehen, viele Parteien, schwierige Fragen<br />

• Stabil versus Turbulent<br />

o Stabil: wenige Veränderungen, konstanter Markt, geringe Forderung an<br />

Produktvariationen<br />

o Turbulent: Viele Veränderungen, Produkte veralten schnell, Fragen, Menge und<br />

Sorten wechseln (dynamisch)<br />

• Kombinationen:<br />

o Simpel und Stabil: ruhige übersichtliche Situation (z.B. Massenproduktion)<br />

o Simpel und Turbulent: übersichtlich, aber unruhig<br />

o Komplex und Stabil: schwierige Fragen, vorhersehbar (z.B. Krankenhaus)<br />

o Komplex und Turbulent: unvorhersehbare und verändernde Situationen (z.B. IT<br />

Branche)<br />

Im Allgemeinen beschränkt sich ein Marketingplan auf die Dauer eines Geschäftsjahrs.<br />

Was beinhaltet der Marketingplan?<br />

Der Marketingplan beinhaltet die Strategie, die der Verein verfolgt, um letztendlich weiter bestehen<br />

zu können. Ein solcher Plan ist ein erster Schritt Richtung Professionalisierung und dient dem Verein<br />

als Leitfaden, als Ausgangspukt sämtlicher Aktivitäten und Handlungen.<br />

In einem Marketingplan wird auf folgende Fragen eine Antwort gegeben:<br />

Bestimmung der Strategie:<br />

• Wie ist die IST‐Situation? Wo wollen wir hin? Welche Ziele streben wir an? Was bieten wir<br />

unsern Kunden/Mitgliedern für einen Nutzen? Wer sind unsere Kunden/Mitglieder? Warum<br />

sind die Kunden/Mitglieder gerade bei uns?<br />

• Wie wollen wir diese Ziele erreichen? Welche Mittel sind dafür nötig? Dabei geht es nicht nur<br />

um finanzielle Mittel!<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 7


Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

• Wann wollen wir diese Ziele erreicht haben? Hierbei wird der Zeitraum bestimmt, in dem<br />

Ziele realisiert sein sollen. Berücksichtigen muss man hier allerdings die Prioritäten. Oftmals<br />

ist es so, dass bestimmte Ziele erst erreicht sein müssen, um andere zu realisieren.<br />

Die Erstellung eines solchen Plans verläuft in Phasen. In der ersten Phase, der Analysephase, wird<br />

inventarisiert: Wo stehen wir? Was sind unsere Stärken und Schwächen, wo liegen unsere Chancen<br />

und Risiken? Worauf muss man Rücksicht nehmen, inwieweit sind vorher angedachte Ziele schon<br />

erreicht? Welche und wie viele Mittel stehen zur Verfügung?<br />

Nachdem diese Fragen beantwortet sind, folgt die Planungsphase. In dieser Phase werden die Ziele<br />

formuliert, die Strategie gewählt und ein Maßnahmenkatalog erstellt.<br />

In der Implementierungsphase wird der Plan mit seinen Maßnahmen schließlich realisiert.<br />

Die letzte Phase umfasst die Kontrolle und Rückkopplung auf die vorhergehenden Phasen.<br />

Im Folgenden werden hier die Schritte zur Erstellung eines Marketingplans aufgezählt:<br />

Schritt 1<br />

Bevor man mit der Erstellung des Plans beginnt, muss die Business Mission(Aufgabe/Zweck) der<br />

Organisation festgelegt werden. Die Mission gibt eine Antwort auf die Frage wofür der Verein steht:<br />

• Wer sind wir?<br />

• Was wollen wir für die Gesellschaft bedeuten?<br />

• Was wollen wir erreichen?<br />

In der Mission liegen die Ausgangspunkte des Marketingplans.<br />

Schritt 2<br />

Prioritäten setzen! Nachdem die Mission festgelegt ist, muss deutlich werden was der Plan exakt<br />

beinhalten soll. Was steht möglicherweise schon auf Papier, welche Vorstellungen haben die<br />

Verantwortlichen? Welcher Zielgruppe wollen Sie sich widmen? Sammeln Sie hierzu Informationen<br />

und orientieren Sie sich.<br />

Führen Sie eine Marktanalyse durch. Diese dient Ihnen zur Orientierung für die Marketingstrategie,<br />

da sie Aufschluss über potenzielle Zielgruppen und die Arbeit der Konkurrenz gibt.<br />

Grenzen Sie Ihre Zielgruppe systematische ein, zum Beispiel nach<br />

• nach regionalen Aspekten:<br />

‐ Wie groß ist das Einzugsgebiet des Vereins?<br />

‐ Wo wohnen die (potenziellen) Kunden?<br />

• nach soziodemografischen Aspekten:<br />

‐ Ist die Zielgruppe eher weiblich oder männlich oder gemischt?<br />

‐ Handelt es sich um Mitglieder von Familien (Eltern und im Haus lebende Kinder)<br />

oder Alleinstehende (Singles, Verwitwete)?<br />

• nach sozialem und beruflichem Hintergrund:<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 7


Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

‐ Welche Themen interessieren die Zielgruppen?<br />

‐ Welche Umgangsformen pflegen sie?<br />

‐ Sind sie in ihren Berufen eher Entscheider oder Ausführende?<br />

• nach wirtschaftlichen Merkmalen:<br />

‐ Über welches Einkommen verfügen sie?<br />

‐ In welchen Besitzverhältnissen leben sie?<br />

• nach bestimmten Wertorientierungen:<br />

‐ Was ist ihnen wichtig, zum Beispiel Umweltschutz, Selbstbestimmung, Disziplin?<br />

Je mehr Sie über ihre Zielgruppe wissen, desto genauer können sie ihre Strategie danach ausrichten.<br />

Konkurrenzanalyse<br />

Von (kommerziellen) Wettbewerbern lässt sich viel lernen: Wo haben sie Stärken, an denen<br />

sich Ihr Sportverein orientieren könnte? Finden Sie heraus, wie die Konkurrenz erfolgreich<br />

Kunden gewinnt und bindet. Überlegen Sie, welche der Ideen Ihr Verein übernehmen<br />

könnte.<br />

Aber nicht nur von Stärken kann man lernen. Wo liegen die Schwächen der Mitbewerber?<br />

Sind das auch die Schwächen Ihres Angebotes? Wie lassen sie sich vermeiden? Oder hat Ihr<br />

Sportverein hier Stärken, die Sie ausbauen könnten?<br />

Vor allem Antworten auf folgende Fragen über Wettbewerber helfen weiter:<br />

• Angebote und Leistungsspektrum?<br />

• Betriebsgröße und Marktanteile?<br />

• Bekanntheitsgrad und Image?<br />

• Öffentlichkeitsarbeit und Werbemaßnahmen?<br />

• Service bei der Kundenbetreuung?<br />

• Überschneidungen mit dem eigenen Angebot?<br />

Um Kenntnisse über die Wettbewerber zu erlangen, hilft zum Beispiel der Blick in Selbstdarstellungen<br />

(z.B. im Internet), Prospekte, Flyer und Jahresberichte der verschiedenen Anbieter. Auch der Blick in<br />

einschlägige Fachzeitschriften bringt Gewinn.<br />

Betreiben Sie Konkurrenzanalyse mit System. Dazu sollten Sie ein Archiv einrichten. Sortieren Sie<br />

Unterlagen nach Konkurrenzideen, Zielgruppenideen, Daten über potenzielle Förderer usw.<br />

Schritt 3 und 4<br />

Durch Mittel der SWOT‐Analyse (S=Strenghts=Stärken; W=Weaknesses=Schwächen;<br />

O=Opportunities=Möglichkeiten/Chancen; T=Threats=Bedrohungen, s. Abbildung 1) wird das<br />

interne und externe Bild der Organisation deutlich gemacht. Die IST‐Situation wird erfasst. Man<br />

inventarisiert die Stärken und Schwächen (intern) der Organisation sowie die Chancen und Risiken<br />

(extern). Bei der internen und externen Analyse untersucht man die folgenden Punkte:<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 7


Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

A. Entwicklung der Mitglieder<br />

Interne Analyse: Wie hat sich der Mitgliederbestand über die letzten Jahre entwickelt? Hierzu kann<br />

man z.B. den jährlichen Verlauf der Mitgliedszahlen per Abteilung/Bereich analysieren. Externe<br />

Analyse: Demographische Untersuchung. Wo kommen die Mitglieder her? Wie ist die<br />

Altersverteilung?<br />

B. Das Angebot<br />

Das Angebot des Vereins kann z.B. beurteilt werden an Hand eines Marketingkonzeptes.<br />

• Produkt: Erfüllt das Angebot die Wünsche der Mitglieder? Wie ist die Qualität?<br />

• Preis: Wie ist das Preis/Leistungsverhältnis?<br />

• Zeit: Erfüllen die geregelten Sportzeiten die Bedürfnisse der Mitglieder/Sportler? Oder<br />

besteht eine größere Nachfrage zu einem anderen Zeitpunkt?<br />

Antworten auf diese Fragen erhält man ziemlich leicht durch erstellen und verteilen eines<br />

durchdachten!!! Fragebogens.<br />

C. Heutiges und gewünschtes Profil des Vereins<br />

Hierbei geht es um das Image und den Ruf des Vereins. Wie wird man gesehen? Wofür ist man<br />

bekannt? Wie will man gesehen werden? Auch hier gibt eine Umfrage unter Bürgern Aufschluss.<br />

D. Das Personal<br />

Verfügt der Verein über ausreichend ehrenamtliches Personal um Funktionen zu besetzen? Auch, um<br />

darüber hinaus funktionieren zu können? Besteht ein qualitatives und/oder quantitatives Defizit?<br />

E. Akkommodation/Ausstattung?<br />

Wer besitzt was innerhalb des Vereins? Bestehen Privatisierungspläne? Wie ist der Zustand der<br />

Sportumgebung? Kabinen? Sportfelder? Material, Klubgebäude etc.?<br />

F. Interne Kommunikation<br />

Wie kommuniziert der Verein mit seinen Mitgliedern? Sind die Mitglieder damit zufrieden? Wie<br />

kommuniziert der /Vereinsvorstand miteinander? Email? Telefon? Nur auf Versammlungen?<br />

G. Externe Kommunikation<br />

Wie verläuft der Kontakt mit externen Parteien? Gibt es einen Pressesprecher? Wie ist die<br />

Promotion generell geregelt? Was wird dafür getan?<br />

H. Finanzen<br />

Wie steht es um die finanzielle Situation des Vereins? Wie ist das Verhältnis zwischen<br />

Mitgliedsbeiträgen, Sponsoreneinnahmen und möglichen Subventionen?<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 7


Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

SWOT‐<br />

Analyse<br />

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Interne Analyse<br />

Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses)<br />

S‐O‐Strategien:<br />

Verfolgen von neuen W‐O‐Strategien:<br />

Chancen<br />

Möglichkeiten, die gut zu Schwächen eliminieren, um<br />

(Opportunities)<br />

den Stärken des neue Möglichkeiten zu nutzen.<br />

Unternehmens passen.<br />

Risiken<br />

(Threats)<br />

S‐T‐Strategien:<br />

W‐T‐Strategien:<br />

Verteidigungen entwickeln, um<br />

Stärken nutzen, um Risiken vorhandene Schwächen nicht<br />

abzuwenden.<br />

zum Ziel von Bedrohungen<br />

werden zu lassen.<br />

Abbildung 1: SWOT‐Matrix (http://de.wikipedia.org/wiki/SWOT‐Analyse, 2007)<br />

Desweiteren werden folgende Fragen beantwortet:<br />

� Welchen konkreten Nutzen bieten wir unseren Kunden/Mitgliedern?<br />

� Was haben unsere Kunden/Mitglieder davon, dass sie unsere Dienste in Anspruch nehmen?<br />

� Wer genau sind unsere Kunden? (Alter, Beruf, Einkommen, Herkunftsort)<br />

� Was unterscheidet uns von unseren Mitbewerbern? Was können wir besser?<br />

Um die Informationen zu den Fragen zu erhalten, die bei der SWOT‐Analyse aufkommen, ist es<br />

nützlich eine Befragung unter den Mitgliedern durch zu führen. Anhand der Befragung können Sie<br />

ermitteln, wie die Mitglieder z.B. die Qualität des Sportangebots und des Preis‐/Leistungsverhältnis<br />

beurteilen, ob das Sportangebot überhaupt bei den Bedürfnissen der Mitglieder anschließt etc.<br />

Hierdurch erfahren Sie ihre Stärken und Schwächen und können dementsprechend Ziele formulieren.<br />

Schritt 5<br />

Auf Grund der Ergebnisse der internen und externen Analyse und der Mission vor Augen werden<br />

jetzt die Marketing‐Ziele für einen bestimmten Zeitraum (z.B. 6 Monate oder 1 Jahr) formuliert. Die<br />

Ziele der Organisation formen den zentralen Punkt des Plans. Die Soll‐Situation wird verdeutlicht.<br />

Um konkrete Ziele verfolgen zu können, müssen diese konkret formuliert werden, nämlich SMART:<br />

• Spezifisch<br />

• Messbar<br />

• Akzeptabel<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 5 von 7


Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

• Realistisch<br />

• Terminiert<br />

Z.B.: “Bis zum Jahresende mindestens 100 Neuanmeldungen erreichen.“<br />

Warum Marketing‐Ziele festlegen?<br />

Eine Zielplanung ist notwendig um ein dauerhaftes und langfristiges Marketing zu betreiben. Ohne<br />

das Planen und Festlegen von Zielen können diese schnell aus den Augen verloren werden.<br />

Außerdem dient das Festlegen von Zielen der Festlegung des Marketing‐Budgets. Wenn die Ziele<br />

feststehen, können Sie ausrechnen, was es ungefähr Kosten wird die Ziele zu erreichen.<br />

Ziele können meistens nicht gleichzeitig ausgeführt werden. Darum ist es wichtig Prioritäten zu<br />

setzen. Desweiteren bedingt das Erreichen eines Ziels die Realisierung eines weiteren Ziels.<br />

Um Ziele realisieren zu können, müssen Maßnahmen entwickelt werden. Sprich, konkrete<br />

Handlungspunkte die zur Realisation der Ziele führen. Diese Handlungen werden ebenso in den Plan<br />

aufgenommen.<br />

Schritt 6<br />

Die Marketingmaßnahmen werden bestimmt. Diese hängen davon ab, wer ihre Zielgruppe ist und<br />

mit welcher Maßnahme sie diese am besten erreichen können.<br />

Eine Auswahl an Marketing‐Maßnahmen:<br />

- Vereinsinfo (Broschüre) per Post oder Email<br />

- Organisation von z.B. Festen<br />

- Anzeigen in der regionalen Presse<br />

- Eintragung ins Branchenverzeichnis<br />

- Radio‐Werbung<br />

- Außenwerbung (Plakate etc.)<br />

- Tag der offenen Tür<br />

- kostenlose Schnupperangebote<br />

- Kooperieren mit anderen Organisationen (Networken) oder Personen<br />

- Internetpräsenz<br />

- Eintragen der Website in Suchmaschinen<br />

- Eintragung in kostenlosen und kostenpflichtigen Online‐Marktplätze<br />

- Werbung in Email‐Newslettern<br />

Schritt 7<br />

Das Budget für das Marketing wird festgelegt. Bedenken Sie für jedes Ihrer Marketing‐Ziele einen<br />

passenden Betrag. Rechnen Sie die Beträge zusammen und schon ergibt sich ihr Budget.<br />

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Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />

Schritt 8<br />

Nachdem nun die Strategie und die Ziele festgelegt sind, die Maßnahmen geplant und das zur<br />

Verfügung stehende Budget berechnet ist, wird nun ein Aktionsplan erstellt, indem konkret Aktionen<br />

für das Erreichen eines Marketingziels erarbeitet werden.<br />

In dieser Implementierungsphase wird der entwickelte Plan umgesetzt. Hierbei gilt es zu<br />

berücksichtigen, dass es weniger selbstverständlich ist, dass das was im Plan geschrieben steht, auch<br />

so automatisch ausgeführt wird. Darum ist es umso wichtiger in Schritt 5 jeden so gut wie möglich an<br />

der Formulierung der Ziele mitwirken zu lassen. Dies kann z.B. in einer Gruppendiskussion mit<br />

festem Vorsitz getan werden. Nur so erreicht man die gewünschte Identifikation mit dem Plan und<br />

den Vorhaben der Organisation, sodass alle an einem Strang ziehen.<br />

Schritt 9<br />

Evaluierung und Rückkopplung<br />

Viele Marketingpläne verschwinden in Schubladen oder werden nur teilweise umgesetzt. Ursachen<br />

hierfür können sein:<br />

• Unzureichende Mittel, Personal, organisatorische Versorgung<br />

• Übereinstimmung zwischen Zielen und Mittel ist weniger groß als erwartet<br />

• Defizite in der Informationsbereitstellung und Kommunikation<br />

• Verantwortliche führen eigene Ideen aus und handeln nicht nach Plan<br />

• Es treten Entwicklungen auf, die man nicht einschätzen konnte<br />

Es ist darum von Wichtigkeit, regelmäßig zu inventarisieren ob die gestellten Ziele im angegeben<br />

Zeitraum zu realisieren sind. Scheint es, dass Ziele nicht erreichbar sind, muss der Marketingplan<br />

angepasst werden.<br />

Darum ist es sinnvoll, in der Planung zur Realisation der Ziele regelmäßig Evaluierungsmomente<br />

einzubauen, die widerspiegeln inwieweit der Verein den tatsächlich geplanten Handlungen<br />

nachgekommen ist.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 7 von 7


Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />

6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />

Christian Meister, 2007<br />

Die folgenden Seiten bieten Einblicke in die Erstellung eines Sponsorenplans. Obwohl der Begriff<br />

Sponsoring recht weit verbreitet ist und seine Bedeutung auch weitgehend bekannt ist, nutzen viel<br />

zu wenige Vereine dieses hervorragende Marketinginstrument. Hiermit erhalten Sie brauchbare<br />

Informationen um Ihre Sponsoringaktivitäten weiter auszubauen.<br />

Sponsoring ist eine Partnerschaft zwischen zwei Parteien, dem Sponsor und dem Sponsornehmer.<br />

Der Sponsor ist Geber von Finanz –und Sachmittel und erwartet durch den Sponsornehmer Kontakt<br />

zu einer bestimmten Zielgruppe bzw. Werbeleistung. In der Regel wird eine langfristige für beide<br />

Seiten nutzbringende Partnerschaft.<br />

Ziele des Sponsorings sind:<br />

� Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />

� Imagestärkung (Imagetransfer), Imageveränderung<br />

� Leistungsdemonstration<br />

Sportsponsoring ist die beliebteste Sponsoring‐Art mit Ausgaben von über 1 Milliarde Euro jährlich.<br />

Dies lässt einfach dadurch erklären, dass Sport als Unterhaltungsmedium vor allem wirtschaftlich<br />

weltweit unverzichtbar geworden ist. Besonders im Bereich des Leistungssports.<br />

Aber gerade im Bereich des Breitensports sind Vereine darauf angewiesen Sponsorenpartnerschaften<br />

einzugehen, um ökonomisch existenzfähig zu bleiben. Das Bestehen eines Sponsorenplans, der die<br />

für einen Verein geplanten Aktivitäten systematisch wiedergibt und ein strukturiertes Vorgehen<br />

beinhaltet, ist in vielen Vereinen unbekannt. Und falls man doch über das Bestehen weiß, fehlt doch<br />

meist einfach das Wissen für die Erstellung eines Sponsorenplans.<br />

Im folgenden Plan wird dem Vereinsmanager Schritt für Schritt erklärt, wie ein Sponsorenplan<br />

aufgebaut wird und worauf zu achten ist.<br />

Der Plan umfasst 8 Schritte:<br />

1. Die Vorbereitung<br />

2. Die Analyse<br />

3. Das Sponsoringangebot<br />

4. Das Auswählen von Sponsoren<br />

5. Kontaktieren von Sponsoren<br />

6. Erstellen eines Vertrages<br />

7. Die Ausführung des Sponsoring<br />

8. Sponsoringkontrolle<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 6


Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />

Schritt 1: Die Vorbereitung<br />

Die Vorbereitungsphase besteht aus zwei Teilen.<br />

Die Organisation<br />

- Wer ist verantwortlich für die Sponsoringaktivitäten?<br />

- Wie lauten die Zielsetzungen?<br />

- Wie werden der Vorstand und der Verein über die Vorhaben informiert?<br />

- Wo liegt die Kostengrenze?<br />

Kenntnis‐ und Informationserwerbung<br />

- Durch Bücher, Kurse und Seminare<br />

- Erfahrungsaustausch mit anderen Vereinen<br />

- Informelle Gespräche mit Unternehmen<br />

- Studieren der Richtlinien und Vorschriften, die innerhalb des eigenen Sportbundes gelten<br />

- Studieren von Subventionsregeln und die Konsequenzen des Sponsorings darauf<br />

Schritt 2: Die Analyse<br />

Der Umfang der Analyse die der Sportverein machen muss, ist abhängig vom Umfang des<br />

Sponsoringplans. Geht es um den ganzen Verein oder um Sponsoring von einem Turnier? Das ist ein<br />

ziemlicher Unterschied.<br />

Wir beschränken uns hier auf ein übersichtliches Ziel: Das Sponsoring eines Event.<br />

Diejenigen die sich mit dem Sponsoring innerhalb eines Vereins befassen müssen die folgenden<br />

Aspekte ausarbeiten:<br />

1. Zielsetzungen und was gesponsert werden muss<br />

Welche Leistung bietet man dem Sponsor an? Denken Sie daran, was schon verkauft ist<br />

(schon gesponsert wird); was ist innerhalb des Reglement erlaubt?; was denken die<br />

Mitglieder etc.<br />

2. Welche Gegenleistung erwartet man vom Sponsor? Denken Sie nicht nur an Geld, sondern<br />

auch Ware und Dienste. Diese Dinge können dem Budget ein ganz anderes Gesicht geben, so<br />

dass Einnahmen aus Eintrittsgeldern bspw. für andere Ziele gebraucht werden können.<br />

3. Das Budget<br />

Unterscheiden Sie zwischen dem Budget des kompletten Events (welche Rolle spielt<br />

Sponsoring hierbei) und arbeiten Sie nachgereichte Spenden/Schenkungen bis ins Detail aus.<br />

Denken Sie auch an mögliche Kosten die zur Beschaffung von Sponsoren und zur Ausführung<br />

des Sponsorings angefallen sind.<br />

4. Planung<br />

Wann findet der Event statt? Wann ist eine definitive Entscheidung in sämtlichen Fragen<br />

fällig? Wann müssen die Sponsoringziele feststehen, wann muss das Angebot an die<br />

Sponsoren fertig sein? Planen Sie das genau und realistisch.<br />

5. Organisation<br />

Wer macht was? Bestimmen Sie, wer das Angebot für den Sponsor entwickelt und weiter<br />

ausarbeitet. Wer sucht Kontakt mit Sponsoren, wer vereinbart Termine, wer führt die<br />

Gespräche, wer verhandelt und stellt letztendlich den Vertrag auf?<br />

6. Verträge<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 6


Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />

Gebraucht man Standardverträge, reicht eventuell auch ein Brief aus oder müssen spezielle<br />

Verträge ausgehandelt werden die juristischen Rat benötigen? Machen Sie es nicht<br />

komplizierter als nötig, aber beugen Sie Missverständnissen und Problemen vor.<br />

7. Vorbereitung auf die Ausführung<br />

Denken Sie gut darüber nach! Wer führt das Sponsoring aus, wann, was passiert mit den<br />

Kosten, sind einige Dinge für mehrere Sponsoren gleichzeitig auszuführen?<br />

So beugen Sie vor, dass Aktivitäten an Sponsoren verkauft werden, die später in der Praxis<br />

nicht auszuführen sind.<br />

Schritt 3: Das Sponsoringangebot<br />

In diesem Schritt wir ein genaues Angebot formuliert, dass dem potenziellen Sponsor vorgelegt<br />

werden soll. Es besteht meist aus einem Packet von Leistungen, die der Verein standardmäßig zu<br />

erbringen hat oder einem Angebot das speziell auf die Wünsche und Bedürfnisse von potenziellen<br />

Sponsoren zugeschnitten ist.<br />

Die Ausführung des Angebots kann variieren, über einen deutlichen Brief bis hin zu einem gut<br />

dokumentierten Heft.<br />

Die folgenden Themen müssen auf jeden Fall aufgenommen sein:<br />

• Eine Präsentation des Vereins und welche Sportart(en) ausgeübt werden können<br />

• Das Sponsorprojekt, die zu sponsernde Aktivität<br />

• Wieso Sponsoren gesucht werden und wie der Verein mit Sponsoren umgeht<br />

• Die kommerziellen Aspekte<br />

Wieso ist der Event kommerziell reizvoll? Nennen Sie die zu erwartende Anzahl Besucher, die<br />

Publizität die daran gekoppelt wird (Presse/Promotion etc.), die Auflage von Materialien,<br />

eventuelle Verkaufsmöglichkeiten<br />

• Die Leistungen die der Verein anbietet. Für welchen Zeitraum und in welcher Form die<br />

Leistungen geliefert werden sollen<br />

• Die Gegenleistungen des Sponsors<br />

Auch hier ist Deutlichkeit notwendig. Außerdem muss die Gegenleistung im gleichen<br />

Verhältnis zu den angebotenen Leistungen des Vereins stehen.<br />

Einige Vorschläge für die Ausarbeitung eines Sponsoringangebots:<br />

• Schriftlich ausarbeiten<br />

• Keine Rechtschreib –und Grammatikfehler, ordentliches Lay‐out<br />

• Frage und Angebot stehen im Verhältnis<br />

• Kommerziell relevant für potenziellen Sponsor<br />

• Deutlich eingeteilt und systematisch aufgebaut<br />

• Geben Sie Beweise, Referenzen und Vorbilder an<br />

• So persönlich wie möglich<br />

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Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />

Schritt 4: Auswählen von Sponsoren<br />

• Die Auswahl von potenziellen Sponsoren beginnt mit einer Analyse des Mitgliederbestandes,<br />

einer Inventarisation von Betrieben mit denen schon eine Sponsorpartnerschaft besteht und<br />

Betrieben die Waren/Material an den Verein liefert.<br />

• Betriebe, die einen kommerziellen Nutzen von dem Event haben (z.B.: Taxibetrieb)<br />

• Betriebe, die Produkte verkaufen oder anbieten die eine direkte Relation mit Zielgruppe des<br />

Event haben<br />

• Betriebe, die allgemein viel sponsern<br />

• Betriebe mit einem persönlichen Interesse an dem Management für die Sportart<br />

Schritt 5: Kontaktieren von Sponsoren<br />

Wenn kein direkter Kontakt zu einem potenziellen Sponsor besteht, ist das herantreten nicht einfach.<br />

Möglicherweise gibt es Mitglieder in ihrem Verein die einen Kontakt zu Stande bringen können.<br />

Einige Tipps:<br />

• Bereiten Sie sich gut vor auf ein Gespräch mit einem Sponsor; wissen Sie worüber sie reden<br />

• Versuchen Sie direkt die zuständige Person zu kontaktieren<br />

• Schicken Sie zuerst einen Vorschlag auf Papier, adressiert an die zuständige Person und<br />

persönlich unterschrieben<br />

• Nehmen Sie danach Kontakt per Telefon auf<br />

• Halten sie die Kontaktierung so persönlich wie möglich<br />

Schritt 6: Erstellen eines Vertrags<br />

Wenn die Verhandlungen erfolgreich waren, ist es an der Zeit die Vereinbarungen vertraglich<br />

festzulegen.<br />

Was wird festgelegt:<br />

• Leistung,<br />

• Gegenleistung<br />

• Dauer und Ausführung der Vereinbarung<br />

• Eventuell entbindende Faktoren<br />

Folgende formelle Möglichkeiten bestehen:<br />

• Ein Brief von einem der beiden Parteien an den anderen Vertragspartner, mit Bitte zur<br />

Unterzeichnung und Rücksendung<br />

• Ein Standartkontrakt des betreffenden Sportbundes<br />

• Ein von einer der beiden Parteien aufgestellter Vertrag (kann viel Zeit kosten; juristische<br />

Implikationen berücksichtigen; niemals einfach so dem Vertrag zustimmen, sondern genau<br />

prüfen)<br />

Schritt 7: Die Ausführung des Sponsorings<br />

Nachdem der Sponsorvertrag von beiden Parteien unterzeichnet ist, entwickelt sich oftmals das<br />

seltsame Phänomen, dass dem Sponsor mit einmal weniger Beachtung geschenkt wird.<br />

Seltsam deshalb, weil nun eigentlich der Moment gekommen ist, die abgesprochenen Leistungen in<br />

die Praxis umzusetzen. Und wenn möglich sollte sogar mehr gegeben werden als abgesprochen,<br />

denn dass erhöht die Chance, dass<br />

• Sponsoren die Zusammenarbeit verlängern nach Ablauf des Vertrages<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 6


Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />

• neue Sponsoren gefunden werden können, denn Sie können beweisen Absprachen umsetzen<br />

zu können, die Sie zuvor versprochen haben zu erbringen.<br />

Einige praktische Tipps:<br />

• Nennen Sie eine oder mehrere Personen die für die Ausführung verantwortlich sind<br />

• Erstellen Sie einen deutlichen Aktionsplan für die Ausführung und beschreiben Sie auf jeden<br />

Fall die folgenden Dinge:<br />

‐ Wer macht was?<br />

‐ Der Zeitplan<br />

‐ verfügbare Budget<br />

‐ Drehbuch mit Zeichnungen und Locationübersicht<br />

‐ Besprechen Sie den Aktionsplan mit Vertretern der Sponsoren und stimmen sie ihn mit<br />

ihnen und anderen Betroffenen ab.<br />

‐ planen Sie Überlegmomente vor und während des Events<br />

‐ Sorgen Sie dafür, dass Sponsoraussagen durch Sportler und andere Betroffene<br />

akzeptiert werden und kontrollieren Sie ob Regeln von Bunden oder Verbänden nicht<br />

gebrochen werden.<br />

‐ Treten Sie pro‐aktiv an die Sponsoren heran, besonders an den Hauptsponsor. Es kann<br />

nicht schaden wenn sie mehr kriegen als formell abgesprochen.<br />

‐ Stimmen Sie die Ziele der verschiedenen Sponsoren aufeinander ab, vermeiden Sie<br />

Konflikte, indem Sie die Sponsoren zuvor zusammenbringen. Eventuell können sie<br />

Gemeinsam noch weitere Aktivitäten entwickeln.<br />

‐ Treffen Sie deutliche Absprachen auf wessen Rechnung Kosten für die Ausführung des<br />

Sponsoring anfallen. Denken Sie hierbei an Aktivitäten und Dienste, die extra Geld<br />

Kosten.<br />

Verlieren Sie den Sponsor nicht aus den Augen, sorgen Sie für eine korrekte und sachliche<br />

Ausführung und stimmen Sie das regelmäßig mit dem Sponsor ab.<br />

Schritt 8: Sponsoringkontrolle<br />

Die Kontrolle und das Messen der kommerziellen Effekte des Sponsorings sind aus diversen Gründen<br />

wichtig:<br />

• Betriebe/Vereine wollen sachliche Ziele durch Sponsoring erreichen. Wenn nachgewiesen<br />

wird, dass dies funktioniert, sind sie eher geneigt das Sponsoring fortzusetzen.<br />

• Personen die entscheiden ihren Verein zu sponsern, müssen dies innerhalb ihres Betriebs<br />

auch gut argumentieren und vertreten.<br />

• Die Ergebnisse des Sponsorings durch einen bestimmten Betrieb können durch ihren Verein<br />

gebraucht werden um die Möglichkeiten für neue und kommende Sponsoren aufzuzeigen.<br />

Es bestehen relativ einfache Möglichkeiten den Effekt des Sponsorings zu messen. Der Sponsor<br />

bekommt dadurch einen guten Eindruck über die Ergebnisse des Sponsorings.<br />

• Übersicht Anzahl Teilnehmer und Anzahl Zuschauer<br />

• Übersicht von Zeitungsausschnitten mit einer Übersicht der Frequentierung des Namens des<br />

Sponsors<br />

• Videobänder und Kassetten von TV‐ und Radiosendungen<br />

• Fotos und Videoaufnahmen des Sportevents<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 5 von 6


Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />

• Interviews mit Teilnehmern und Zuschauern<br />

Präsentieren Sie die Daten in einer ordentlichen Form an den Sponsor:<br />

• Dokumentationsmappe<br />

• Besuchen Sie den Sponsor persönlich<br />

• Laden Sie alle Sponsoren ein und präsentieren Sie die Ergebnisse<br />

Organisieren Sie immer eine Nachbesprechung mit den Sponsoren. Nutzen Sie die Besprechung um<br />

Dinge zu bereden, die gut und weniger gut verlaufen sind. Versuchen Sie die Gründe dafür zu nennen<br />

und geben Sie mögliche Verbesserungen an.<br />

Die Meinung des Sponsors über die Ausführung der Vereinbarung ist von großer Wichtigkeit. Falls<br />

Unsicherheit darüber besteht, fragen Sie ihren Sponsor direkt. Nichts ist frustrierender, wenn der<br />

Sponsor plötzlich und ohne ein Signal gegeben zu haben die Partnerschaft beenden will.<br />

Pflegen Sie das Verhältnis zu Ihrem Sponsor, so beugen Sie genannter Überraschung vor.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 6 von 6


Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />

7.1 Ehrenamt<br />

Christian Meister, 2007<br />

A) Wie kann das Ehrenamt attraktiver gestaltet werden?<br />

In Deutschland ist jeder dritte Bundesbürger ehrenamtlich engagiert. Dennoch sind viele<br />

Vereinsmitglieder unschlüssig, ob sie aktiv im Verein mitmachen und dort freiwillig übernommene<br />

Aufgaben oder Arbeiten ausüben wollen. Folgende Anregungen sollen helfen, das ehrenamtliche<br />

Engagement im Sportverein attraktiver zu gestalten:<br />

Übertragung von Verantwortung und Mitspracherechten an Ehrenamtliche<br />

- ehrenamtliche Mitarbeiter sind – anders als hauptamtliche – in ihrer Position nicht durch<br />

eine Reihe von Gesetzen und Verordnung geschützt<br />

- das Mitwirken an wichtigen Entscheidungsprozessen in der Vereinsarbeit trägt zur<br />

Verbesserung der Zusammenarbeit mit hauptberuflich Tätigen bei<br />

Verbesserung der Kommunikationsstruktur<br />

‐ klare zeitliche Absprachen<br />

- eindeutige Stellen‐ und/oder Aufgabenbeschreibung<br />

- Flexibilität statt rigide Vorschriften<br />

Kostenerstattung von entstandenen Auslagen<br />

- Anspruch auf Erstattung von Kosten, z. B. Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel,<br />

Telefonkarten, Prepaid‐Karten<br />

öffentliche Anerkennung<br />

- Ehrungen, Feiern und Auszeichnungen<br />

- emotionale Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit, z. B. durch Urkunden, Wahl zum<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter des Jahres<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Tagungen, Seminare, Workshops zum Thema Ehrenamt<br />

- Versand von Pressemitteilungen<br />

- Berichterstattung in der Lokalpresse<br />

Fortbildung und Supervisionen<br />

- organisierte, "bescheinigte" Weiterbildung<br />

- in Abstimmung mit dem jeweiligen privaten Lebensumfeld<br />

kontinuierliche Begleitung Ehrenamtlicher<br />

- Amt eines Beauftragten für Ehrenamtliche<br />

- Vertretung der Rechte von Ehrenamtliche<br />

- Regelmäßige Sprechstunde<br />

persönlicher Zugewinn durch ehrenamtliche Tätigkeit<br />

- Vorbild sein<br />

- anderen verdeutlichen, dass die Übernahme ehrenamtlicher Tätigkeiten Spaß macht und<br />

einen persönlichen Gewinn bringt<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 5


Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />

- sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />

- Anerkennung und Bestätigung<br />

(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />

B) Motivationsgespräch mit Interessenten für ehrenamtliche Mitarbeit<br />

Ist ein Vereinsmitglied an einer ehrenamtlichen Mitarbeit im Vorstand oder anderen Gremien<br />

interessiert, sollte ein Mitglied des Vorstands sich die Zeit für ein gemeinsames Gespräch nehmen, in<br />

dem alle offenen Fragen von beiden Seiten besprochen werden können. Um dem Interessenten sein<br />

zukünftiges ehrenamtliches Engagement näher zu bringen, sollte folgende Inhalte angesprochen<br />

werden:<br />

Vorstellen des Vereins<br />

- Geschichte des Vereins<br />

- Struktur des Vereins<br />

- Schwerpunkte der Vereinsarbeit<br />

- (kurz‐, mittel‐ und langfristige) Vereinsziele<br />

Möglicher Arbeitsbereich des Mitarbeiters<br />

- Welche Arbeiten im Verein werden durch Freiwillige übernommen?<br />

- Welche Aufgaben könnte der Interessent übernehmen?<br />

- Welche Verantwortung ist mit dieser Position verknüpft?<br />

- Wie grenzt sich dieser Tätigkeitsbereich von anderen ab?<br />

Unterstützung des neuen Mitarbeiters/Zusammenarbeit<br />

- Mit welchen Mitarbeitern wird der Interessent in seiner neuen Position zusammenarbeiten?<br />

- Wie tauschen die Mitarbeiter Informationen untereinander aus?<br />

- Mit wem sind Absprachen zu treffen?<br />

- Wer ist weisungsbefugt?<br />

- Wer steht in Konfliktfällen für Fragen zur Verfügung?<br />

Zeitrahmen<br />

- Ist der Einsatz zeitlich befristet?<br />

- Wie viel Zeit muss pro Tag/Woche/Monat aufgewendet werden?<br />

- Mit wem sind konkrete Zeitabsprachen zu treffen?<br />

- Wer springt ein, wenn der Mitarbeiter verhindert ist (Urlaub, Krankheitsfall etc.)?<br />

- Ist der Interessent selbst bereit einzuspringen, wenn Kollegen ausfallen?<br />

Einarbeitung<br />

- Wer übernimmt die Einarbeitung des neuen Mitarbeiters?<br />

- Wie lange wird die Einführungsphase dauern?<br />

- Gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Einarbeitung vorzunehmen?<br />

- Wenn ja, welche bietet sich an?<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 5


Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />

Aufwandsentschädigung/Kostenerstattung<br />

- Wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt? Wenn ja, in welcher Höhe?<br />

- Welche anfallenden Kosten werden erstattet?<br />

- Wie funktioniert die Abrechnung der Kostenerstattung?<br />

Versicherungen<br />

- Werden Versicherungen für ehrenamtliche Mitarbeiter abgeschlossen? Wenn ja, welche?<br />

- Wie sollen sich Mitarbeiter in Schadensfällen verhalten?<br />

Aus‐ und Weiterbildung<br />

- Welche Ausbildung hat der Interessent?<br />

- Welche Qualifikationen erfordert die angestrebte Tätigkeit? Ist ein Gruppenleiterausweis,<br />

Trainerschein oder die Teilnahme an einem Erste‐Hilfe‐Kurs erforderlich?<br />

- Welche internen und externen Möglichkeiten der Aus‐ und Weiterbildung bietet der Verein<br />

seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern an?<br />

- Wer finanziert die Aus‐ und Weiterbildung?<br />

Mitbestimmung in Gremien<br />

- Welche Gremien gibt es im Verein?<br />

- In welchen Ausschüssen können ehrenamtliche Mitarbeiter ihre Interessen einbringen und<br />

aktiv an der Vereinsgestaltung mitarbeiten?<br />

- Welche informelle Formen des Austauschs gibt es (Gesprächskreise, Arbeitsgruppen etc.)?<br />

Beendigung der ehrenamtlichen Tätigkeit<br />

- Wie kann die ehrenamtliche Tätigkeit beendet werden?<br />

- Gibt es eine "Kündigungsfrist" für Freiwillige?<br />

(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />

C) Motive für die ehrenamtliche Mitarbeit<br />

Die ehrenamtlich Tätigen sind das wichtigste Kapital des Sportvereins. Ob im Übungsbetrieb oder<br />

beim Leistungstraining, bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, in der Vorstandsarbeit oder<br />

in Gremien – ohne Ehrenamtliche ist der Vereinsalltag kaum vorstellbar. Doch die Motive, sich<br />

ehrenamtlich zu engagieren, sind höchst unterschiedlich. In Situationen wie Bewerbungs‐ oder<br />

Motivationsgesprächen kann es sinnvoll sein, sie zu kennen.<br />

- Verantwortungsgefühl<br />

- Tradition<br />

- Freude am Umgang mit Menschen<br />

- Stolz auf den Verein<br />

- Freizeitgestaltung<br />

- Engagement für das Gemeinwohl<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 5


Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />

- Geselligkeit<br />

- gemeinsames Erleben mit eigenen Familienmitgliedern<br />

- Einbringen eigener Vorstellungen<br />

- Anerkennung und Prestige<br />

- Ausgleich zum Beruf<br />

- Fort‐ und Weiterbildung<br />

- Bestätigung durch die offizielle Funktion<br />

- Reisen<br />

- Macht<br />

- politischer Einfluss<br />

- sozialer Zugewinn<br />

- Vorbildfunktion<br />

Spaß<br />

- Weitergabe des eigenen Know‐how<br />

(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />

D) Vorschläge für Ehrungen und Danksagung<br />

Ein anerkennender Blick, ein ausdrückliches „Danke schön!“, eine kleine Aufmerksamkeit –<br />

Anerkennung braucht weder große Anlässe noch große Gesten. Hat aber enorme Wirkung:<br />

Menschen, die sich be‐ und geachtet wissen, engagieren sich gern. Die alltägliche Würdigung ihres<br />

Einsatzes sollte deshalb in Ihrem Sportverein eine Selbstverständlichkeit sein. Manchmal darf es<br />

aber noch ein bisschen mehr sein: Eine öffentliche Würdigung zum Beispiel. Der Kreativität sind<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Nachfolgend finden Sie einige Ideen, an die sie anknüpfen können. Noch viel mehr zum Thema<br />

lesen Sie in dem Baustein Dank und Anerkennung<br />

Maßnahme & Wirkung<br />

jährlicher Tag des Ehrenamts im Verein<br />

Einmal im Jahr dreht sich alles um die Ehrenamtlichen. Das wertet ihre Arbeit auf, verstärkt die<br />

Motivation – und animiert andere, ebenfalls mitzumachen.<br />

Wahl zum ehrenamtlichen Mitarbeiter des Jahres<br />

Spornt Ehrenamtliche an, ihre Sache besonders gut zu machen, bekundet den hohen Stellenwert<br />

des Ehrenamtes im Verein und ist Ausdruck der Anerkennung von Leistung.<br />

Präsentationswand für die Ehrenamtlichen mit Foto und kurzer Vorstellung<br />

Drückt Wertschätzung und Zugehörigkeit aus und trägt zur Identifikation mit dem Verein bei.<br />

Vorstellung ehrenamtlicher Kinder‐Betreuer auf Elternabenden.<br />

Das Ehrenamt bekommt ein persönliches Gesicht: Die Eltern lernen die Betreuer ihrer Kinder<br />

kennen. Der Ehrenamtliche wird vom anonymen Helfer zur geschätzten Vertrauensperson.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 5


Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />

Vereinskleidung auch für Ehrenamtliche<br />

Fördert die Identifikation der Ehrenamtlichen und ist zusätzliche Werbung für den Verein.<br />

Kostenlose Fortbildungen<br />

Gibt einen materiellen Anreiz, wertet die Arbeit der ehrenamtlich Tätigen auf, stärkt ihr<br />

Selbstbewusstsein.<br />

Aktionen, an denen ausschließlich die Ehrenamtlichen (und ihre Partner) teilnehmen (gemeinsames<br />

Frühstück, Theaterbesuch u.ä.)<br />

Es entsteht ein „Wir‐Gefühl“, das die Gruppendynamik verstärkt. Gegenseitige Achtung und<br />

gemeinsame Motivation verhindern, fördern den Spaß an der Arbeit. Das Verständnis des Partners<br />

wird größer.<br />

(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />

E) Die Anerkennung ehrenamtlicher Mitarbeit<br />

Der Einsatz der Ehrenamtlichen ist das wichtigste Gut eines Sportvereins. Pflegen Sie deshalb das<br />

Ehrenamt systematisch. Geben Sie beiden Elementen ‐ dem Amt und der Ehre – ihren Stellenwert!<br />

Wer ehrenamtliche Mitarbeit angemessen anerkennt, sorgt für eine engagierte, lebendige<br />

Vereinskultur.<br />

Nachfolgend finden Sie einige Leitlinien für eine Kultur der Anerkennung.<br />

Wir überprüfen ...<br />

wie laut Satzung Mitarbeit gewürdigt wird und die Kultur der Anerkennung gestärkt werden kann<br />

wie einzelne Gruppen im Verein Mitarbeit würdigen<br />

welche Möglichkeiten der Ehrung durch Verbände für unseren Verein zu nutzen sind<br />

welche Möglichkeiten unsere Kommune bietet<br />

welche Möglichkeiten der Förderung der ehrenamtlichen Mitarbeiter durch den Staat genutzt<br />

werden können<br />

wie auch „soziale Talente“ im Jugendalter gefördert werden können<br />

wie wir Mitglieder auch ohne konkrete Leistung würdigen können<br />

Dabei berücksichtigen wir...<br />

die Verbesserung ideeller Anerkennung<br />

- Würdigung der persönlichen Leistung<br />

- Wertschätzung bei besonderen Anlässen<br />

- originelle Veranstaltungen<br />

- kleine, persönliche Geschenke<br />

die Anerkennung durch Qualifizierung (kostenlose Weiterbildung)<br />

die Erleichterung der Arbeitsbedingungen<br />

die Erstattung von Ausgaben<br />

die finanzielle Entschädigung<br />

(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 5 von 5


Handbuch Breitensport 7.2 Sportverein der Zukunft<br />

7.2 Sportverein der Zukunft<br />

Christian Meister, 2007<br />

Sportvereine haben in den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe von Veränderungen durchlebt. Wie<br />

aber könnte der Sportverein der Zukunft aussehen?<br />

Ein moderner Sportverein hat eine Vision<br />

‐ Eine Vision ist mehr als ein in der Satzung verankerter Zweck.<br />

‐ Eine Vision ist konkret formuliert.<br />

‐ Beispiel: neue Sportangebote einführen, um Sport für alle anbieten zu können<br />

Ein moderner Sportverein hat festgelegte Ziele<br />

‐ Ziele werden gemeinsam erarbeitet.<br />

‐ Ziele sollten schriftlich festgehalten werden.<br />

‐ Ziele sind innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu erreichen.<br />

‐ Beispiel: mehr frauenfreundliche Sportstätten einrichten<br />

Ein moderner Sportverein ist eigenständig und unabhängig<br />

‐ Vereine, die neue Wege gehen, sind unabhängig von Verbandsvorschriften.<br />

‐ Beispiel: eigenverantwortliche Nutzung von Sportstätten, Erhöhung der Mitgliedsbeiträge<br />

Ein moderner Sportverein antizipiert Systemveränderungen und reagiert zeitnah<br />

‐ Der Verein beobachtet sein Umfeld.<br />

‐ Beispiel: Beobachtung, dass Sport nicht nur vom Verein angeboten wird, sondern ebenfalls von<br />

Fitness‐Studios oder Krankenkassen<br />

‐ Beispiel: Auseinandersetzung mit der Frage, ob die veränderten Öffnungszeiten Einfluss auf die<br />

Teilnahme an traditionellen Übungsabenden nehmen<br />

‐ Beispiel: Schaffung von Angeboten am Vormittag<br />

Ein moderner Sportverein strafft seine Entscheidungsstrukturen und beschleunigt<br />

Entscheidungsvorgänge<br />

‐ Änderungen in den Finanz‐ und Geschäftsordnungen sorgen für mehr Entscheidungsspielräume bei<br />

Vorstandsmitgliedern und anderen Mitarbeitern.<br />

‐ Neue Trendsportarten u. ä. führen dazu, dass schnellere Entscheidungswege geschaffen werden<br />

müssen.<br />

Ein moderner Sportverein ist risikofreudig<br />

‐ Die Risikofreudigkeit liegt in dem Mut, neue Wege im Verein offensiv zu diskutieren,<br />

Entscheidungen herbei zu führen.<br />

‐ Im Vorfeld gemeinschaftlich getroffene Entscheidungen werden entschlossen und konsequent<br />

umgesetzt.<br />

Ein moderner Sportverein ist wachstumsorientiert<br />

‐ Langfristiges Ziel ist es, mehr Mitglieder zu gewinnen.<br />

‐ Der Vereinsvorstand bemüht sich um mehr politische Einflussnahme.<br />

‐ Der Verein engagiert sich für mehr eigene Sportstätten.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2


Handbuch Breitensport 7.2 Sportverein der Zukunft<br />

Ein moderner Sportverein legt hohen Wert auf Qualität der Angebote und qualifizierte Mitarbeiter<br />

‐ Es werden nur ausgebildete Übungsleiter eingesetzt.<br />

‐ Die Mitarbeiter erhalten Unterstützung im Bereich Aus‐ und Fortbildung.<br />

‐ Eine qualitative Beratung der Vereinsmitglieder ist selbstverständlich.<br />

Ein moderner Sportverein geht konstruktiv und bewusst mit Macht um<br />

‐ Der Vorstand benutzt diese Macht, um die festgelegten Ziele verwirklichen zu können.<br />

‐ Kritik ist nicht ausgeschlossen, sondern ausdrücklich erwünscht.<br />

Ein moderner Sportverein schafft Arbeitsplätze und beteiligt sich an der "sozialen Sportwirtschaft"<br />

‐ Der Neubau von Sportstätten findet in Koordination mit Behörden statt.<br />

‐ Langzeitarbeitslose und arbeitslose Jugendliche werden in Projekten eingesetzt.<br />

(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2


Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />

7.3 Linksammlung interessanter Internetseiten zum Thema Breitensport von Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Christian Meister, 2007<br />

A) Sportverbände<br />

www.dbs-npc.de<br />

Der Deutsche Behindertensportverband e.V. (<strong>DBS</strong>) informiert über die Vielfalt des Sports für<br />

Menschen mit Handicap. Im Deutschen Olympischen Sportbund und im Internationalen<br />

Paralympischen Komitee vertritt der <strong>DBS</strong> die Interessen behinderter Sportler.<br />

Von den Internetseiten des <strong>DBS</strong> klicken Sie sich zu den angeschlossenen Landesverbänden, zu<br />

Vereinen und Sportgruppen in Ihrer Stadt. Informieren Sie sich über die Stars in verschiedenen<br />

Disziplinen und notieren Sie sich alle Termine von Meisterschaften. Mit Stellungnahmen und<br />

Ansprechpartnern widmet der <strong>DBS</strong> dem Anti‐Doping einen ganzen Themenbereich.<br />

www.dbsj.de<br />

Die Deutsche Behinderten‐Sportjugend (<strong>DBS</strong>J) ist die Jugendorganisation im Deutschen<br />

Behindertensportverband (<strong>DBS</strong>) e.V. und informiert über ihre Aktivitäten.<br />

www.drs.org<br />

Vom Klinikbett zum Sportverein: Diesem optimistischen Motto entsprechend berät der Deutsche<br />

Rollstuhl‐Sportverband e.V. (DRS), denn trotz Rollstuhl kann das Leben aktiv und bewegt sein.<br />

Auf den Seiten des DRS können Sie sich per geografischer, alphabetischer oder Postleitzahlsuche<br />

über Rollstuhl‐Sportvereine und Rollstuhl‐Tanzvereine in ihrer Nähe informieren oder Reha‐<br />

Ratschläge und Tipps zu wichtigen Themen rund um die Mobilität im Rollstuhl abfragen.<br />

www.dg-sv.de<br />

Mit Leib und Seele Sportler: Der Deutsche Gehörlosen‐Sportverband e.V. (DGS) verschafft seit<br />

Jahrzehnten den besonderen Belangen des Sports ohne akustische Wahrnehmung gesellschaftlich<br />

Gehör.<br />

Im internationalen Vergleich gehört der DGS – zumindest in den Sommersportarten – zur absoluten<br />

Weltspitze. In seinem Webangebot finden Sie Gehörlosen‐Sportvereine mit Abteilungen von<br />

Badminton über Handball und Schießsport bis Wintersport, Links zu den Landesverbänden sowie die<br />

Terminübersicht nationaler und internationaler Veranstaltungen.<br />

B) Landes‐ und Fachverbände im <strong>DBS</strong><br />

Badischer Behinderten‐Sportverband e.V.<br />

email: bbs@bbsbaden.de<br />

Link: www.bbsbaden.de<br />

Behinderten‐und Versehrten‐Sportverband Bayern e.V.<br />

email: boede@bvs-bayern.com<br />

Link: www.bvs-bayern.com<br />

Behinderten‐Sportverband Berlin e.V.<br />

email: info@bsberlin.de<br />

Link: www.bsberlin.de<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 5


Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />

Behindertensportverband Brandenburg e.V.<br />

email: sigridfinck@bsbrandenburg.de<br />

Link: www.bsbrandenburg.de<br />

Behinderten‐Sportverband Bremen e.V.<br />

email: info@behindertensport-bremen.de<br />

Link: www.behindertensport-bremen.de<br />

Behinderten‐Sportverband Hamburg e.V.<br />

email: mail@brs-hamburg.de<br />

Link: www.behindertensport.de/brshamburg<br />

Hessischer Behinderten‐und Rehabilitations‐Sportverband<br />

e.V.<br />

email: geschaeftsstelle@hbrs.de<br />

Link: www.hbrs.de<br />

Verband für Behinderten‐ und Rehabilitationssport<br />

Mecklenburg‐Vorpommern e.V. (VBRS M‐V e.V.)<br />

email: Kontakt@vbrs-mv.de<br />

Link: www.vbrs‐mv.de<br />

Behinderten‐Sportverband Niedersachsen e.V.<br />

email: info@bsn-ev.de<br />

Link: www.bsn-ev.de<br />

Behinderten‐Sportverband Nordrhein‐Westfalen e.V.<br />

email: bsnw@bsnw.de<br />

Link: www.bsnw.de<br />

Behinderten‐Sportverband Rheinland‐Pfalz e.V.<br />

email: info@bsv-rlp.de<br />

Link: www.bsv-rlp.de<br />

Behinderten‐ und Rehabilitationssportverband Saarland e.V.<br />

email: brs-saarland@t-online.de<br />

Link: www.brs-saarland.de<br />

Sächsischer Behinderten‐ und Versehrtensportverband e.V.<br />

email:sbv@behindertensport-sachsen.de<br />

Link: www.behindertensport-sachsen.de<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 5


Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />

C) Außerordentliche Mitglieder des <strong>DBS</strong><br />

Behinderten‐und Rehabilitations‐Sportverband Sachsen‐<br />

Anhalt e.V.<br />

email: info@bssa.de<br />

Link: www.bssa.de<br />

Rehabilitions‐und Behinderten‐Sportverband Schleswig‐<br />

Holstein e.V.<br />

email: rbsv-sh@foni.net<br />

Link: www.rbsv‐sh.de<br />

Thüringer Behinderten‐u. Rehabilitations‐Sportverband e.V.<br />

email: Tbrsv@t-online.de<br />

Link: www.behinderten‐rehasport.de<br />

Württembergischer‐Behinderten‐u. Rehabilitations‐<br />

Sportverband e.V.<br />

email: info@wbrs‐online.net<br />

Link: www.wbrs-online.net<br />

Deutscher Rollstuhl‐Sportverband e.V.<br />

email: info@rollstuhlsport.de<br />

Link: www.rollstuhlsport.de<br />

Deutscher Schwerhörigen Sportverband<br />

email: gefiz@web.de<br />

Link: www.d-s-s-v.de<br />

www.dkthr.de Deutsches Kuratorium für therapeutisches Reiten<br />

www.sovd‐bv.de Sozialverband Deutschland (SoVD)<br />

www.dbsv.org Deutscher Blinden‐ und Sehbehindertenverband<br />

www.specialolympics.de Special Olympics Deutschland<br />

www.psychomotorik.com Arbeitskreis Psychomotorik<br />

www.bgc‐golf.de Behinderten Golf Club Deutschland<br />

www.dtvfb.de Deutsch‐Türkischer Verein zur Förderung des<br />

Behindertensports<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 5


Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />

D) Portale zur Unterstützung von Vereinen<br />

www.ehrenamt-im-sport.de<br />

Eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Commerzbank. Ein sehr<br />

informatives und nützliches Portal für den Ehrenamtlichen, der sich durch die Informationen zum<br />

Vereinsmanger weiterbilden kann.<br />

www.wir-im-sport.de<br />

Vereins, Informations,‐ Beratungs‐ und Schulungssystem (VIBBS)<br />

VIBSS ‐ ONLINE ist ein Portal, das Führungskräfte von Sportvereinen zu deren Zufriedenheit beraten<br />

und informieren will.<br />

Das System hat das Ziel, aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen einer optimalen Gestaltung des<br />

Vereinslebens gerecht zu werden und darin eine bestmögliche Unterstützung zu bieten.<br />

www.userpage.fu-berlin.de<br />

Info Center für den Behindertensport in Deutschland. Das Info‐Center für Behindertensport in<br />

Deutschland sammelt und verteilt Informationen aller Art rund um den Sport von Menschen mit<br />

Behinderungen. Dazu gehören insbesondere Adressen von Gruppen und Vereinen in ganz<br />

Deutschland.<br />

www.behindertensport.de<br />

Agentur, die Behindertensportvereine/Organisationen seit 25 Jahren unterstützt und ihnen seit<br />

2000 einen kostenfreien Auftritt im Internet unter www.behindertensport.de anbietet. Außerdem<br />

erstellt sie auch eine kostenlose Broschüre für ihre Öffentlichkeitsarbeit.<br />

www.vvs‐frankfurt.de<br />

Der Vereins‐ und Verbandsservice ist die Nachfolgeorganisation des Vereinshilfe GmbH des<br />

Deutschen Sportbundes.<br />

E) Portale verschiedener Behindertensportarten<br />

www.blindenschachbund.de<br />

Matt in acht Zügen – Schach: die Königin der Spiele. Der Deutsche Blinden‐ und Sehbehinderten‐<br />

Schachbund (<strong>DBS</strong>B) hat den Status eines Landesverbandes innerhalb des Deutschen Schachbundes.<br />

Wer hat in welchem Turnier welche Runde erreicht? Wer wird Weltmeister im Blinden‐ und<br />

Sehbehinderten‐Schach? Die Internet‐Ergebnistafel des <strong>DBS</strong>B gibt Auskunft. Weitere Features sind<br />

Anschriften regionaler Schachvereine, Veranstaltungstermine und das Gesamtangebot der <strong>DBS</strong>B‐<br />

Seiten in der englischen Übersetzung.<br />

www.wassersporthandicaps.de<br />

Ziel des Fördervereins Wassersporthandicaps e.V. ist es, Menschen mit unterschiedlichen<br />

Behinderungen in bestehende Ruder‐, Kanu‐ und Segelvereine zu integrieren und ihnen den Zugang<br />

zu diesen Sportarten zu erleichtern.<br />

Das Modellprojekt nennt im Internet die Adressen von Sportvereinen mit speziellen Angeboten für<br />

gehandicapte Wassersportler. In der Rubrik „Events“ werden sportliche Erfolge in Wort und Bild<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 5


Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />

gewürdigt. Wer das nächste Mal live dabei sein möchte, wirft einen Blick in den<br />

Veranstaltungskalender.<br />

www.rolliflieger.de<br />

Sportpilot werden, als Rollstuhlfahrer? Flugbegeisterte mit und ohne körperliche Behinderungen<br />

gründeten 1993 die Interessengemeinschaft Luftsport treibender Behinderter e.V., kurz „Die Rolli<br />

Flieger“.<br />

Unter www.rolliflieger.de erfahren Sie, wie Sie eine Pilotenlizenz im Ultraleicht‐, Segel‐ oder<br />

Motorflug erwerben. Außerdem finden Sie Informationen ums Drachen‐ und Gleitschirmfliegen trotz<br />

schwerer Behinderung der Beine. Links zu Flugmedizin, Vereinen, Flugschulen oder Firmen, die<br />

Hilfsmittel für körperbehinderte Flieger herstellen, ergänzen das Angebot.<br />

www.sitzfussball.de<br />

Eine besondere Variante des Hallenfußballs, bei der sich die Aktiven nur im Sitzen fortbewegen<br />

dürfen, ist Sitzfußball. Eine oberkörperbetonte Koordination und Geschicklichkeit werden dabei<br />

trainiert. Deswegen ist dieser Ballsport sehr geeignet für Gehbehinderte und Beinamputierte.<br />

Fünf Vereine aus Deutschland und Österreich haben sich zu einer Sitzfußball‐Liga<br />

zusammengeschlossen. Auf ihrer Website stellen sich die Teams vor und informieren Interessierte<br />

über Trainingsmöglichkeiten. Zweimal im Jahr findet ein länderübergreifendes Turnier statt.<br />

www.rollstultanz.de<br />

Interessiert am Rollstuhltanz?<br />

Hier finden Sie alle Informationen über den Rollstuhltanz als Breiten‐ und Leistungssport.<br />

www.drs-rollstuhlbasketball.de<br />

Über die Erfolge vieler Aktiver im Rollstuhl unter den Körben informiert Sie der Fachbereich<br />

Rollstuhlbasketball des Deutschen Rollstuhlsportverbandes (DRS).<br />

Im offiziellen Internetauftritt finden Sie Ansprechpartner aus den Bereichen Breiten‐ und<br />

Leistungssport, Ergebnisse der deutschen Ligen, Resultate der Nationalmannschaften oder andere<br />

wichtige Termine der Rollstuhlbasketball‐Szene. Außerdem lassen sich Formulare zu Regelfragen<br />

herunterladen.<br />

www.handbikesport.de<br />

Das Portal stellt die Sportart Handbiken vor und bietet eine deutschlandweite Fahrerbörse an, die es<br />

ermöglicht Trainingspartner zu finden.<br />

© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 5 von 5

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