2009 [HANDBUCH BREITENSPORT] - DBS
2009 [HANDBUCH BREITENSPORT] - DBS
2009 [HANDBUCH BREITENSPORT] - DBS
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<strong>2009</strong><br />
[<strong>HANDBUCH</strong> <strong>BREITENSPORT</strong>]<br />
[Ein Hilfswerk zur Unterstützung der Breitensportvereine im Behindertensport]<br />
Stand: Februar <strong>2009</strong><br />
Version 1.0<br />
Herausgeber: Ausschuss Breitensport <strong>DBS</strong><br />
Entwicklung: Christian Meister, Juni 2007
Handbuch Breitensport Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort des Vizepräsidenten Breitensport<br />
1. Einleitung<br />
1.1 Erklärung zur Entstehung der Konzeption Breitensport<br />
1.2 Bedeutung des Breitensports<br />
1.3 Erklärung zur Benutzung des Handbuchs<br />
2. Konzeption Breitensport<br />
3. Definitorische Abgrenzung Breitensport‐Rehabilitationsport‐Leistungssport<br />
4. Sportangebote<br />
4.1 Traditionelle Sportangebote<br />
4.1.1 Boccia<br />
4.1.2 Tennis<br />
4.1.3 Sitzvolleyball<br />
4.1.4 Bosseln<br />
4.1.5 Wandern<br />
4.2 Neue Sportangebote<br />
4.2.1 Frisbee‐Golf<br />
4.2.2 Nordic Walking<br />
4.2.3 Fußball<br />
4.2.4 Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung<br />
5. Veranstaltungen<br />
5.1 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
5.2 Tag der offenen Tür<br />
5.3 Schnupperangebote<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2
Handbuch Breitensport Inhaltsverzeichnis<br />
6. Finanzen<br />
6.1 Kursangebote<br />
6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />
7. Sonstiges<br />
7.1 Ehrenamt<br />
7.2 Sportverein der Zukunft<br />
7.3 Linksammlung<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2
Handbuch Breitensport Vorwort Vizepräsident Breitensport<br />
Vorwort Vizepräsident Breitensport<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
der Deutsche Behindertensportverband mit seinen 17 Landes‐ und 2 Fachverbänden sowie seinen ca.<br />
4700 Vereinen ist der Spitzenverband im DOSB, der sich um den Rehabilitations‐, Breiten‐ und<br />
Leistungssport von Menschen mit Behinderung kümmert. Nachdem in den letzten Jahren der<br />
Leistungssport durch die Paralympics in der öffentlichen Wahrnehmung stand, gilt es nun den<br />
Breitensport mehr Aufmerksamkeit zu geben, um nachhaltig, aber auch präventiv den<br />
Gesundheitszustand von Menschen mit Behinderung zu beeinflussen.<br />
Veränderte Bedarfe durch externe und interne Entwicklungen, wie z.B. die Rahmenvereinbarung zum<br />
Rehabilitationssport (verkürzte Bewilligungszeiträume) und die Verschlechterung der körperlichen<br />
Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, führen dazu, ein ansprechendes und attraktives<br />
Sportangebot in den Vereinen anzubieten. Die Ansprüche der Sporttreibenden wachsen. Um vor<br />
allem jungen Menschen ein attraktives und dauerhaftes Sportangebot zu unterbreiten, müssen die<br />
Vereine über den Rehabilitationssport hinaus Sportarten anbieten, die bisher nicht zu den bekannten<br />
Rehabilitationssportarten gehören. Hier kommen beispielsweise verschiedene traditionelle<br />
Ballspielarten (z.B. Sitzvolleyball, Fußball, Tischtennis etc.) oder klassische Behindertensportarten<br />
Leichtathletik, Radfahren und Schwimmen in Frage.<br />
Das Besondere der Breitensportangebote des <strong>DBS</strong> ist darin begründet, dass eine ärztliche Betreuung<br />
das Sportangebot begleitet. Somit ist es durchaus möglich, dass ein Teilnehmer bei Verschlechterung<br />
seines Gesundheitszustandes vom „Breitensportler“ wieder zum „Rehabilitationssportler“ wird.<br />
Genauso bietet der Breitensport aber auch eine Möglichkeit für den Leistungsport. Mit der<br />
Erweiterung des sportartenorientierten Breitensports wird eine breite Basis für die Nachwuchs‐ und<br />
Talentförderung und damit für den Leistungsport gegeben.<br />
War im Positionspapier von 1997 noch vom Säulenmodell der drei gleichberechtigten Bereiche die<br />
Rede, soll nun der Breitensport als Zentrum des Behindertensports die zentrale Rolle einnehmen.<br />
Hierbei gilt es jedoch nach wie vor, die Übergänge vom/zum Rehabilitationssport und Leistungssport<br />
flexibel zu gestalten und die Voraussetzungen für diese Übergänge zu schaffen.<br />
Ein Schritt in diese Richtung soll mit dem vor Ihnen liegenden „Handbuch Breitensport“ auf<br />
Vereinsebene gemacht werden, welches Ihnen unter www.dbs‐npc.de im Bereich Breitensport<br />
kostenfrei zum Download zur Verfügung steht. Ihnen soll hiermit die Möglichkeit gegeben werden,<br />
ihr Vereinsangebot weiter zu entwickeln. Das Handbuch Breitensport versteht sich als Anregung für<br />
Ihre Vereinsarbeit und soll sich ständig weiterentwickeln. Hierfür benötigen wir Ihre Mithilfe. Geben<br />
Sie uns Rückmeldungen, Anregungen oder Manuskripte von Ihren Vereinsangeboten, von denen<br />
dann andere profitieren können.<br />
Für die Entwicklung der Version 1.0 des Handbuches bedanke ich mich ausdrücklich bei Prof. Dr.<br />
Manfred Wegner und Jupp Vallendar als Mitglieder des Ausschuss Breitensport im <strong>DBS</strong> sowie bei<br />
Holger Wölk, der das Projekt hauptamtlich koordiniert hat, und bei Christian Meister, der die erste<br />
Version im Rahmen seiner Studien‐Abschlussarbeit entwickelt hat.<br />
Ich wünsche mir, dass die Inhalte des Handbuchs für Sie von Nutzen sind und dass wir gemeinsam<br />
das Handbuch in der Zukunft weiter entwickeln. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen und Ihren<br />
Vereinsmitgliedern alles Gute!<br />
Dr. Rainer Kiefer<br />
Vizepräsident Breitensport<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1
Handbuch Breitensport 1.1 Erklärung zur Entstehung der Konzeption Breitensport<br />
1.1 Erklärung zur Entstehung der Konzeption Breitensport<br />
Christian Meister, 2007<br />
Neben den beiden Säulen Rehabilitations‐ und Leistungssport nimmt der Breitensport die zentrale<br />
Bedeutung im Behindertensport ein. War im Positionspapier des <strong>DBS</strong> (1997) noch von drei<br />
gleichberechtigten Bereichen im Behindertensport die Rede, haben Entwicklungen und veränderte<br />
Bedingungen in den beiden anderen Bereichen dazu geführt, den Breitensport inhaltlich und<br />
strukturell neu zu positionieren. Mit den veränderten Bedingungen des Rehabilitationssport und dem<br />
Ziel der Qualitätskriterien zum Qualitätssiegel SPORT PRO REHA, galt es, dem Breitensport eine neue<br />
zentrale Rolle im Kontext des gesamten Behindertensports zu zuordnen. Hierzu war die Entwicklung<br />
einer Konzeption für den Breitensport notwendig.<br />
Bereits 1987 wurden Versuche unternommen, eine Konzeption für den Breitensport zu entwickeln<br />
und Strategien für den Aufbau des Bereichs Breitensport aufzuzeigen. Kernelemente waren<br />
Sportangebote für neue Behinderungsgruppen oder neue Sportarten, die später in den Vereinen<br />
angeboten werden sollten. Es blieb allerdings nur bei Versuchen, die Konzeption ist nie über das<br />
Entwurfsstadium hinausgekommen und wurde letztendlich auf Eis gelegt.<br />
Mit der Entwicklung des Positionspapiers des <strong>DBS</strong> 1997 und den darin beschriebenen Definitionen<br />
der Bereiche des Behindertensports, kam in den letzten Jahren vermehrt der Wunsch nach<br />
Konzepten im Bereich Breitensport auf. Der Hauptvorstand des <strong>DBS</strong> trug diesen Wunsch an den<br />
Ausschuss Breitensport heran, der sich intensiv mit der Erstellung einer bundesweiten Konzeption<br />
beschäftigte. Man kam jedoch nicht zu dem Entschluss, eine bundesweite Konzeption zu realisieren,<br />
da die Tendenzen im Bereich des Sports allgemein und im Behindertensport speziell zu schnelllebig<br />
sind und ihre Aktualität verlieren.<br />
Auf Grund der Entwicklungen im Rehabilitationssport (Rahmenvereinbarung von Oktober 2003) hielt<br />
der Hauptvorstand des <strong>DBS</strong> jedoch an einer Konzeption Breitensport fest und beauftragte eine<br />
Arbeitsgruppe mit der Erstellung der Konzeption. Im Oktober 2004 wurde diese Konzeption<br />
fertiggestellt.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1
Handbuch Breitensport 1.2 Bedeutung des Breitensports<br />
1.2 Bedeutung des Breitensports<br />
Christian Meister, 2007<br />
In dem Positionspapier des <strong>DBS</strong> (1997) wird der Breitensport folgendermaßen definiert:<br />
„Der Breitensport Behinderter unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom Breitensport<br />
Nichtbehinderter. Für den Behindertensport gilt zusätzlich regelmäßige ärztliche Betreuung, Stärkung<br />
und Erhaltung verbliebener Leistungsfähigkeit, Entlastung der Familie von Betreuungsaufgaben u.a.<br />
Im Vordergrund des Breitensports steht Spaß an Bewegung, Spiel und Sport im Zusammenhang mit<br />
den sozialen Komponenten, die das Vereinsleben bietet.<br />
Angebote an Sportarten und ‐disziplinen im Breitensport Behinderter müssen auf<br />
die Funktionsstörung abgestellt sein.<br />
Dabei sind Leistungsvergleiche durchaus inbegriffen. Sie werden in Form von Breitensportturnieren,<br />
Spiel‐ und Sportfesten durchgeführt. Hierbei steht allerdings nicht die absolute Spitzenleistung im<br />
Vordergrund, sondern vielmehr das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Sporttreiben.<br />
Die qualifizierte Betreuung der Gruppen durch ausgebildete Trainer und Übungsleiter im sozialen<br />
Umfeld des Vereins gewährleistet, dass der Breitensport Behinderter eine weitere Stufe in der<br />
Rehabilitation und insbesondere in der gesellschaftlichen Integration Behinderter darstellt. Der<br />
Breitensport leistet somit auch einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsförderung.“<br />
Welche positiven, präventiven und rehabilitativen Effekte Sport und Bewegung für die Gesundheit<br />
und das Wohlempfinden von Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohte Menschen<br />
hat, wurde in diversen Studien untersucht und für dieses Handbuch zusammengefasst.<br />
Im Allgemeinen lassen sich Effekte im therapeutisch‐physiologische Bereich und im<br />
psychologisch/psycho‐sozialen Bereich feststellen (Guttmann, 1976; Lindström, 1980; Montagne,<br />
1995)<br />
Therapeutisch‐physiologisch Effekte<br />
• Sport und Bewegung verbessert das kardiovaskuläre –und Muskelausdauervermögen sowie<br />
die Muskelkraft. Desweiteren wird durch Sport eine Zunahme der physischen Effizienz und<br />
Kondition erreicht, was bedeutet dass der trainierte Sportler für die gleiche Aktivität weniger<br />
Energie aufbringen muss als in nicht trainierten Zustand (De Punder e.a, 1996; Lindström,<br />
1980)<br />
• Die intakten Körperfunktionen, die in Alltag häufig überbelastet werden, können durch<br />
Sportausübung aktiviert werden, wodurch eine höhere Belastung im Alltag erreicht werden<br />
kann (Baken, 1997a)<br />
• Diverse Muskelgruppen werden verstärkt, Gelenke werden aktiviert, die Kondition wird<br />
verbessert, Atrophie der gesunden Muskeln wird verhindert, die Verdauungsorgane werden<br />
positiv beeinflusst, der Blutkreislauf wird ebenso gefördert wie die Atmungsorgane, die<br />
Funktionsschnellheid und Koordination des neuromuskulären Systems nimmt zu (IFLO, 1976;<br />
Dishman et al. , 1980a & 1980b; Blair et al., 1989; Martin et al.; 1990; Shifflett et al., 1994).<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 4
Handbuch Breitensport 1.2 Bedeutung des Breitensports<br />
Psycho‐soziale Effekte<br />
• Sport wirkt auf die Persönlichkeitsstruktur im Sinne der Festigung des Selbstwertgefühls und<br />
Stärkung des Selbstvertrauens (Kosel & Froböse, 1999)<br />
• Durch das Gemeinschaftsgefühl wird vor einer Isolierung bewahrt und die Integration in die<br />
Gesellschaft erleichtert (Kosel & Froböse, 1999)<br />
• Bewusstsein für soziale und selbst wahrgenommene Kompetenzen wird geschärft. Somit ist<br />
Sport zur sozial‐gesellschaftlichen Integration. Sport erreicht eine Zunahme der<br />
•<br />
Selbstständigkeit und des Selbstvertrauens und größere Bewusstwerdung der eigenen<br />
Kapazitäten (De Punder e.a., 1996)<br />
Sport bietet die Möglichkeit den psychischen Problemen die eine Behinderung verursacht die<br />
Stirn zu bieten und so den Eigenwert und das Selbstbild zu stärken (Bosscher, 1976 & 1979;<br />
Sherill, 1984; Van der Loop, 1984 & 1985; Bolk, 1981).<br />
• Die Stärkung des Eigenwertes und die Aufwertung des Selbstbildes sind gemäß einiger<br />
Sprecher auf dem Kongress „Focus on the potential 1993“ (1993) überwiegend die Folge des<br />
Erlernens von Sportfähigkeiten und des Abtastens der eigenen Möglichkeiten.<br />
• Sport trägt zur Integration und Akzeptanz von psychisch behinderten Menschen bei. Die<br />
soziale Funktion des Sports zeigt sich bei allen Behindertengruppen in zunehmenden<br />
Vermögen die oftmals isolierte Lebensumgebung loszulassen und bietet eine größere<br />
Möglichkeit zu interpersönlichen Kontakten (Vermeer, 1986)<br />
• Praktisch formuliert nimmt die Chance für das Finden eines Jobs und der Mobilität zu, ebenso<br />
wie die Chance der Sozialisation und Integration in die valide Gesellschaft (IFLO, 1976; Van<br />
der Loop, 1985) und dem unabhängigen Bestehen innerhalb der validen Gesellschaft<br />
(Auxter, 1993)<br />
Psychologische Effekte<br />
• Die psychologische Funktion von Sport zeigt sich bei Menschen mit physischen –und/oder<br />
Sinnesbehinderung in einem beschleunigten Durchlaufen des Verarbeitungsprozesses den<br />
ein jeder Behinderter durchmacht.<br />
• Das Durchlaufen des Verarbeitungsstadiums, das gekennzeichnet ist durch Leugnung, Nicht‐<br />
Wahrhaben und Aggression, führt im beschleunigten Tempo zur Akzeptanz der Behinderung<br />
• Das Selbstvertrauen und das Ausführen von täglichen Aktivitäten nehmen hierdurch zu.<br />
• Die psychologische Funktion von Sport für Menschen mit geistiger Behinderung zeigt sich in<br />
einer Steigerung der (motorischen) Kompetenzgefühle (Vermeer, 1986) und des kognitiven<br />
Vermögens, sowie der Gehirnkapazität (Van Hal et al., 1984)<br />
• Der Sportler nimmt sich nicht mehr als Behinderter wahr, sondern gewinnt in seiner Identität<br />
als Sportler auch an sozialer Kontrolle über seine Umwelt (Patrick & Bignall, 1984)<br />
Die folgenden sechs Ergebnisaspekte einer langjährigen Sportteilnahme sind aus den Interviews mit<br />
Rollstuhlmarathonathleten zusammengefasst worden:<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 4
Handbuch Breitensport 1.2 Bedeutung des Breitensports<br />
1. Zugewinn an Bewegungsfähigkeit und funktioneller Unabhängigkeit: “In sports you learn to<br />
handle your wheelchair and if you can handle your wheelchair, you can handle your daily<br />
life.”<br />
2. Erfolgserlebnis in der Meisterung besonderer Anforderungen: “Now I can do anything I want<br />
with the rest of my life”<br />
3. Selbstvertrauen: “I am strong, strong in my own aeras”<br />
4. Selbstkonzept: “The speed you achieve with the help oft he racing wheelchair, makes you<br />
feel equal while normally you creep after everybody…”<br />
5. Kontrollerfahrung und Aktivierung: “…when I have problems with accessibility, I am the one<br />
who decides if it is possible for me to pass or not.”<br />
6. Soziale Akzeptanz: “Normal society learns to know you as you represent yourself. If you don’t<br />
feel unfortunate and you do everything by yourself, then they stop feeling pity for you”<br />
(Hutzler, 1990, S. 45 ff)<br />
Schlussfolgerung<br />
Sport und Bewegung erzielt bei Menschen mit jeglicher Behinderung Effekte im physischen,<br />
psychologischen und psycho‐sozialen Bereich. Es ist jedoch auch deutlich, dass die Effekte nicht auf<br />
jeden Menschen mit Behinderung generalisierbar sind, sondern dass die Effekte von der Intensität<br />
und Häufigkeit des Sports und der Bewegung abhängig sind, sowie von den Fähigkeiten der<br />
Menschen mit Behinderung die speziellen Sportarten auszuüben. Ein optimaler Effekt kann also nur<br />
dann erreicht werden, wenn der behinderte Sportler eine an die Behinderung angepasste Sportart<br />
ausübt.<br />
Das positive und präventive Effekte bestehen konnte nachgewiesen und hier aufgeführt werden.<br />
Hiermit erhalten Sie den wissenschaftlichen Beweis, dass Sport und Bewegung positive, präventive<br />
und rehabilitative Effekte für Menschen mit Behinderung hat. Gebrauchen Sie die Informationen um<br />
Mitglieder zu werben und potenzielle Kooperationspartner zu überzeugen, mit Ihnen<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Verwendete Literatur:<br />
Baken, W.C. (1997). Sportbeofening door mensen met een handicap. Een literatuurstudie. Haarlem:<br />
De Vrieseborch.<br />
Kosel, H., Froböse, I. (1999). Rehabilitations‐und Behindertensport. Körper‐und Sinnesbehinderte.<br />
München: Pflaum<br />
NebasNsg (2003). Sporten kan iedereen. Sportmogelijkheden voor mensen met een beperking of<br />
chronische aandeoning. Amsterdam: SWP<br />
Osann, C. (2004). Der Einfluss von Bewegung, Training und Sport auf das Bewegungssystem in der<br />
Prävention. Dissertation. de‐ Verlag im Internet GmbH 2005<br />
Positionspapier des Deutschen Behindertensportverbandes (1997)<br />
Rahmenvereinbarung über den Rehabilitationsport und das Funktionstraining vom 1.Oktober 2003,<br />
i.d.F. vom 1 Januar 2007<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 4
Handbuch Breitensport 1.2 Bedeutung des Breitensports<br />
Rieder, H., Huber, G., Werle, J. (1996). Sport mit Sondergruppen. Ein Handbuch. Schorndorf: Hofmann<br />
Scheid, V. (1995). Chancen der Integration durch Sport. Aachen: Meyer & Meyer<br />
Sijtsema, W.Y (1981). De gehandicapte en de sportgezondheitdszorg. Literatuur en onderzoek<br />
betreffende het belang van sport voor gehandicapten. Wageningen: Veenman en Zonen B.V.<br />
Van de Woude, L.H.V. (2001). Sport voor mensen met een beperking. Houten: Bohn Stafleu van<br />
Loghum<br />
Wegner, M. (2001). Sport und Behinderung. Zur Psychologie der Belastungsverarbeitung im Spiegel<br />
von Einzelfallanalysen. Schorndorf: Hofmann<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 4
Handbuch Breitensport 1.3 Benutzung des Handbuchs<br />
1.3 Benutzung des Handbuchs<br />
Christian Meister, 2007<br />
Das vor Ihnen liegende Handbuch ist auf Grund der Ergebnisse einer durch den <strong>DBS</strong> durchgeführten<br />
quantitativen Untersuchung unter willkürlich ausgewählten Vereinen entstanden.<br />
Durch den Ausschuss Breitensport des <strong>DBS</strong> wurde eine erste Struktur des Handbuchs entworfen.<br />
Daraufhin wurde eine Untersuchung ausgeführt, ob die Struktur und die damit inhaltliche<br />
Verbundenheit den Wünschen und Bedürfnissen der Vereine nach kommen.<br />
Wenn Sie sich mit dem Inhalt des Handbuchs auseinandersetzen, werden Sie eventuell für sich und<br />
Ihren Verein feststellen, dass Teilaspekte des Handbuchs für Sie nicht relevant oder realisierbar sind.<br />
Bei rund 4800 Behindertensportvereinen –und gruppen (Stand: 01.01.2008) ist dies nicht zu<br />
vermeiden.<br />
Hierbei gilt es jedoch auch zu berücksichtigen, dass es sich bei dem Handbuch um eine erste Version<br />
handelt. Im Laufe der Jahre wird dieses stetig angepasst und erweitert.<br />
Handhabung des Handbuchs<br />
Die wesentlichen Aspekte des Handbuchs sind in vier Bereiche eingeteilt. Zum ersten werden<br />
traditionelle Sportarten vorgestellt. Jede Sportart wird beschrieben; Regeln und Materialbedarf<br />
werden aufgezeigt. Es wird erklärt, welche Effekte die jeweiligen Sportarten beinhalten können.<br />
Neben den traditionellen Sportarten werden auch neuere Sportarten vorgestellt, die im Trend der<br />
Zeit liegen. Diese werden auch beschrieben und detailliert erläutert, sodass eine lückenlose<br />
Ausführung der Sportarten möglich ist.<br />
Der zweite Aspekt bietet Ihnen eine Übersicht von Veranstaltungsmöglichkeiten. Zu den jeweiligen<br />
Möglichkeiten sind Checklisten erstellt worden, die es Ihnen erleichtern sollen, eine Veranstaltung zu<br />
organisieren bzw. darauf hinweisen, worauf zu achten ist.<br />
Der dritte Aspekt bezieht sich auf Finanzierungsmöglichkeiten. Hier werden Möglichkeiten vorgestellt<br />
wie der Verein zusätzlich Einnahmen verbuchen kann. Auch wird erklärt, wie ein Sponsorenplan und<br />
Marketingplan geschrieben werden und welche Effekte damit erreicht werden.<br />
Der letzte Aspekt, unter „Sonstiges“ zusammengefasst, beinhaltet eine besondere Betrachtung des<br />
Ehrenamts und der Mitgliederwerbung. Es wird eine Übersicht von Tipps geben, wie man das<br />
Ehrenamt strukturell in den Verein einbinden kann und welche Möglichkeiten der<br />
Mitgliederwerbung neben den klassischen Methoden bestehen. Ferner beinhaltet der Aspekt noch<br />
eine Linksammlung interessanter Internetseiten zum Thema Breitensport.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
Konzeption<br />
Breitensport im <strong>DBS</strong><br />
Handlungsstrategien und -empfehlungen<br />
Oktober 2004<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 1 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................................... 2<br />
1. Einleitung ............................................................................................................................... 3<br />
2. Die Ist-Situation des Breitensports im <strong>DBS</strong> ........................................................................... 5<br />
3. Veränderte Bedarfe an den Bereich Breitensport ................................................................... 7<br />
3.1. Veränderte Bedarfe durch externe Entwicklungen ....................................................................... 7<br />
3.2. Veränderte Bedarfe durch die neue Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport .................. 8<br />
3.3. Der Breitensport als Zentrum des Behindertensports ................................................................. 11<br />
3.3.1. Die neue Rolle des Breitensport im <strong>DBS</strong> ............................................................................. 12<br />
3.3.2. Der Übergang vom Rehabilitationssport zum Breitensport ................................................. 13<br />
3.3.3. Der Übergang vom Breitensport zum Leistungssport .......................................................... 13<br />
3.3.4. Der Übungsleiter Breitensport ............................................................................................. 14<br />
4. Schlussfolgerungen .............................................................................................................. 15<br />
4.1. Definition des Breitensports ....................................................................................................... 15<br />
4.2. Strukturveränderungen im Breitensport ...................................................................................... 15<br />
4.3. Finanzierung des Breitensports ................................................................................................... 16<br />
4.4. Ausbildung von qualifizierten Übungsleitern ............................................................................. 16<br />
4.5. Präventionsgedanke .................................................................................................................... 17<br />
4.6. Jugend ......................................................................................................................................... 17<br />
3.7. Fazit ............................................................................................................................................ 18<br />
Anhang ..................................................................................................................................... 19<br />
A) Übersicht über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Vereine der Landesverbände im<br />
<strong>DBS</strong> ................................................................................................................................................... 19<br />
1. Allgemeine Finanzierungsmöglichkeiten ................................................................................... 19<br />
2. Landesspezifische Finanzierungsmöglichkeiten ........................................................................ 19<br />
2.1. Landesspezifische Möglichkeiten - Baden .............................................................................. 19<br />
2.2. Landesspezifische Möglichkeiten - Bayern ............................................................................ 19<br />
2.3. Landesspezifische Möglichkeiten - Berlin .............................................................................. 19<br />
2.4. Landesspezifische Möglichkeiten - Brandenburg ................................................................... 20<br />
2.5. Landesspezifische Möglichkeiten - Bremen ........................................................................... 20<br />
2.6. Landesspezifische Möglichkeiten - Hamburg ......................................................................... 20<br />
2.7. Landesspezifische Möglichkeiten - Hessen ............................................................................ 20<br />
2.8. Landesspezifische Möglichkeiten - Mecklenburg-Vorpommern ............................................ 21<br />
2.9. Landesspezifische Möglichkeiten - Niedersachsen ................................................................. 21<br />
2.10. Landesspezifische Möglichkeiten - Nordrhein-Westfalen .................................................... 21<br />
2.11. Landesspezifische Möglichkeiten - Rheinland-Pfalz ............................................................ 22<br />
2.12. Landesspezifische Möglichkeiten - Saarland ........................................................................ 23<br />
2.13. Landesspezifische Möglichkeiten - Sachsen ......................................................................... 23<br />
2.14. Landesspezifische Möglichkeiten - Sachsen-Anhalt ............................................................. 23<br />
2.15. Landesspezifische Möglichkeiten - Schleswig-Holstein ....................................................... 23<br />
2.16. Landesspezifische Möglichkeiten - Thüringen ..................................................................... 23<br />
2.17. Landesspezifische Möglichkeiten - Württemberg ................................................................. 23<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 2 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
1. Einleitung<br />
In der Entwicklung des Behindertensports in Deutschland hat der Breitensport neben den Bereichen<br />
Rehabilitations- und Leistungssport eine zentrale Bedeutung. Seit vielen Jahren werden Diskussionen<br />
über Konzeptionen für die allgemeine sportliche Betätigung für Menschen mit Behinderungen geführt.<br />
Bereits 1987 wurden erste Versuche unternommen, eine Konzeption zu entwickeln und neue<br />
Strategien für den Aufbau des Bereichs Breitensport aufzuzeigen. Kernelemente waren die<br />
Sportangebote für neue Behinderungsgruppen oder neue Sportarten, die später in den Vereinen<br />
angeboten werden sollten. Allerdings ist diese Konzeption nicht über das Entwurfsstadium<br />
hinausgekommen.<br />
Im Rahmen des Positionspapiers des Deutschen Behindertensportverbandes von 1997 wurde der<br />
Breitensport neben den Säulen Rehabilitations- und Leistungssport wie folgt definiert:<br />
„1.3.3 Breitensport<br />
Der Breitensport Behinderter unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom Breitensport<br />
Nichtbehinderter. Für den Behindertensport gilt zusätzlich regelmäßige ärztliche Betreuung,<br />
Stärkung und Erhaltung verbliebener Leistungsfähigkeit, Entlastung der Familie von<br />
Betreuungsaufgaben u.a.<br />
Im Vordergrund des Breitensports steht Spaß an Bewegung, Spiel und Sport im<br />
Zusammenhang mit den sozialen Komponenten, die das Vereinsleben bietet. Angebote an<br />
Sportarten und -disziplinen im Breitensport Behinderter müssen auf die Funktionsstörung<br />
abgestellt sein.<br />
Dabei sind Leistungsvergleiche durchaus inbegriffen. Sie werden in Form von<br />
Breitensportturnieren, Spiel- und Sportfesten durchgeführt. Hierbei steht allerdings nicht die<br />
absolute Spitzenleistung im Vordergrund, sondern vielmehr das Miteinander, die Begegnung<br />
und das gemeinsame Sporttreiben.<br />
Die qualifizierte Betreuung der Gruppen durch ausgebildete Trainer und Übungsleiter im<br />
sozialen Umfeld des Vereins gewährleistet, daß der Breitensport Behinderter eine weitere<br />
Stufe in der Rehabilitation und insbesondere in der gesellschaftlichen Integration Behinderter<br />
darstellt. Der Breitensport leistet somit auch einen entscheidenden Beitrag zur<br />
Gesundheitsförderung.“<br />
Die inhaltliche Übereinstimmung mit dem Breitensport von Nichtbehinderten kommt hier sehr<br />
deutlich zum Ausdruck, was zeigt, dass Veranstaltungskonzepte aus diesem Bereich sehr gut auf den<br />
Sport von Menschen mit Behinderungen übertragbar sind.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 3 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
Nach dieser oben genannten Definition wurde besonders in den letzten Jahren vermehrt der Wunsch<br />
nach Konzepten im Bereich Breitensport geäußert und durch den Hauptvorstand an den Ausschuss<br />
Breitensport herangetragen. Die Mitglieder dieses Ausschusses haben diese Vorstellungen intensiv<br />
diskutiert und die Erstellung einer bundesweiten Konzeption als nicht sinnvoll angesehen, da die<br />
Tendenzen im Bereich des Sports allgemein und im Behindertensport speziell zu schnelllebig sind.<br />
Erstellte Breitensportkonzepte verlieren zu schnell ihre Aktualität und müssen ständig den neuen<br />
Entwicklungen angepasst werden. Ähnliche Ansichten sind auch von Seiten anderer Sportverbände<br />
geäußert worden. Da der Hauptvorstand des <strong>DBS</strong> aufgrund der aktuellen Entwicklungen im<br />
Rehabilitationssport an einer Konzeption Breitensport festgehalten hat, wurde eine Arbeitsgruppe mit<br />
der Erstellung beauftragt, was zu der vorliegenden Konzeption geführt hat.<br />
Die Konzeption beschreibt in Kapitel 2 den aktuellen Stand des Breitensports im <strong>DBS</strong> und seinen<br />
Landesverbänden. Anschließend wird in Kapitel 3 auf die veränderten Bedarfe eingegangen, die in<br />
den letzten Jahren durch verschiedene Tendenzen an den <strong>DBS</strong> herangetragen wurden. Hierbei wird<br />
zwischen dem Bedarf durch neue Altersklassen- oder Behinderungsarten und dem Bedarf durch die<br />
neuen Entwicklungen im Bereich des Rehabilitationssports unterschieden. Weiterhin wird ein neues<br />
Modell für die Bereiche im <strong>DBS</strong> entwickelt und eine neue Einordnung des Breitensports in den<br />
Gesamtkontext des <strong>DBS</strong> vorgenommen. Im abschließenden Kapitel 4 werden Handlungsstrategien<br />
und Anforderungen für die Landesverbände und Vereine sowie Finanzierungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 4 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
2. Die Ist-Situation des Breitensports im <strong>DBS</strong><br />
Für die Erstellung von konzeptionellen Vorschlägen wird zuerst die aktuelle Situation des<br />
Breitensports im <strong>DBS</strong> beschrieben. Hier ist der Breitensport satzungsgemäß durch den<br />
Vizepräsidenten und den Ausschuss Breitensport mit 9 Mitgliedern (z.B. Vertreter der<br />
Landesverbände) verankert. Auf der hauptamtlichen Ebene wird der Bereich durch einen Referenten<br />
Breitensport mit einer halben Stelle abgedeckt. Zu den bundesweiten Aufgaben zählen u.a. das<br />
Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen oder das Bundesseniorensportfest,<br />
welches alle 2 Jahre stattfindet.<br />
Die Ist-Situation des Breitensports in den Landesverbänden des <strong>DBS</strong> hat der Ausschuss Breitensport<br />
des <strong>DBS</strong> im Jahr 2002 anhand eines Erhebungsbogens festgestellt. Hierbei wurden die generelle<br />
strukturelle Verankerung, die bisherigen Breitensportangebote, Probleme und der Stellenwert des<br />
Breitensports in den Landesverbänden abgefragt.<br />
Der <strong>DBS</strong> unterteilt sich in 17 Landesverbände und einen Fachverband, welche im folgenden unter<br />
dem Begriff Landesverbände subsummiert werden. Die personelle Zuständigkeit in den<br />
Landesverbänden zeichnet sich dadurch aus, dass 10 von 18 Landesverbänden einen hauptamtlichen<br />
und 16 einen ehrenamtlichen Ansprechpartner für den Bereich Breitensport haben. Auffallend ist, dass<br />
von den hauptamtlichen Ansprechpartnern keiner explizit nur für den Breitensport zuständig ist,<br />
sondern dies in Union mit anderen Funktionen nebenbei bearbeitet. Die ehrenamtliche Struktur zeigt,<br />
dass in 5 Landesverbänden ein Ausschuss Breitensport existiert, der zwischen 6 und 11 Mitglieder hat.<br />
Die anderen Landesverbände haben keinen eigenen Breitensportausschuss, sondern behandeln die<br />
Thematik in anderen Ausschüssen mit.<br />
Bei der Abfrage der bisherigen Breitensportangebote zeigen die Landesverbänden eine große Palette<br />
von Sportveranstaltungen auf. Angefangen von Spiel- und Sportfesten für die verschiedenen<br />
Zielgruppen (Frauen, GB, Senioren, Familien) und die verschiedenen Sportarten über Freizeiten bis<br />
hin zum Deutschen Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen ist alles vertreten. Diese Vielfalt<br />
im Detail aufzuführen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Es wird auf jeden Fall deutlich,<br />
dass neben den Angeboten der Landesverbände auch die Vereine eine Vielzahl an breitensportlich<br />
orientierten Sportaktivitäten anbieten. Trotz dieser zahlreichen Angebote zeigen die Landesverbände<br />
verschiedene Problemfelder auf. Am häufigsten werden hier die fehlende Definition und Abgrenzung<br />
des Bereichs Breitensport gegenüber Rehabilitations- und Leistungssport sowie<br />
Finanzierungsprobleme von drei Landesverbänden genannt. Weitere Probleme werden im Bereich der<br />
personellen Besetzung sowie des sportlichen Nachwuchses von jeweils 2 Landesverbänden<br />
beschrieben. Jeweils einmal wurden zu wenige Teilnehmer bei Breitensportveranstaltungen, fehlende<br />
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Breitensport-Übungsleiter, die Konzentration auf den Rehabilitationssport und die fehlende<br />
Regionalisierung als Problemfelder angegeben. Zwei Landesverbände haben diese Frage nicht<br />
beantwortet und zwei weitere Landesverbände haben angegeben, dass keine Probleme im Bereich<br />
Breitensport vorliegen.<br />
Weiterhin sollten die Landesverbände den Stellenwert der drei Säulen des <strong>DBS</strong> prozentual gewichten.<br />
Hierbei haben 16 Landesverbände geantwortet und es kam zu einer durchschnittlichen Gewichtung<br />
von 12,7 % Leistungssport, 38,3 % Breitensport und 48,9 % Rehabilitationssport. Dabei ist die<br />
Spannbreite der angegebenen Stellenwerte in den drei Bereichen sehr groß. Der Leistungssport wird<br />
zwischen 1 und 33 %, der Breitensport zwischen 15 und 70 % und der Rehabilitationssport zwischen<br />
20 und 82 % bewertet. Dieses zeigt eine sehr heterogene Beurteilung des Stellenwertes der drei<br />
Sportbereiche.<br />
Abschließend konnten die Landesverbände noch Anregungen an den <strong>DBS</strong> geben, die an dieser Stelle<br />
stichwortartig aufgeführt werden und in die Erstellung dieser Konzeption mit eingeflossen sind:<br />
� Kinder- und Jugendliche im Verein, Projekt Schule und Verein (2x)<br />
� Klare Definition/Darstellung, Abgrenzung Bereich Breitensport, Inhaltliche Füllung (2x)<br />
� Aufzeigen/Nennen von Finanzierungsmöglichkeiten<br />
� Benennung Ansprechpartner für die Landesverbände<br />
� Besserer Informationsfluss von <strong>DBS</strong> zu Landesverbänden<br />
� Breitensportliche Angebote auf Bundesebene<br />
� Breitensportprogramme und Veranstaltungsanregungen<br />
� Breitensport-Übungsleiter-Ausbildung<br />
� Etablierung des Familiadenkonzeptes<br />
� Gesamtkonzept Breitensport<br />
� Intensivierung Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen<br />
� Kooperationen mit Förderschulen<br />
� Koordination Zusammenarbeit angrenzender Landesverbände<br />
� Modernes, zukunftsweisendes Konzept zur Profilgewinnung des Breitensports<br />
� Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung<br />
� Zur Verfügung stellen von Handreichungen/Foldern für die Basis<br />
� Zusammenarbeit mit anderen Verbänden<br />
Die durchgeführte Befragung der Landesverbände zeigt ein sehr heterogenes Bild des Bereichs<br />
Breitensport in den einzelnen Landesverbänden und verdeutlicht sehr gut die auftretenden Probleme.<br />
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3. Veränderte Bedarfe an den Bereich Breitensport<br />
Nach der Beschreibung des Ist-Zustandes des Breitensports im <strong>DBS</strong> wird im folgenden Kapitel<br />
beschrieben, welche unterschiedlichen aktuellen Bedarfe aus externen und internen Entwicklungen an<br />
den Breitensport gestellt werden. Anschließend wird auf Grund dieser veränderten Bedarfe das<br />
Säulenmodell des <strong>DBS</strong> überprüft und ein neues Modell vorgeschlagen.<br />
3.1. Veränderte Bedarfe durch externe Entwicklungen<br />
Die aktuelle Diskussion um Bewegung-, Spiel- und Sport im Kinder- und Jugendbereich wird<br />
bestimmt durch zwei Aspekte: Einerseits wachsen mehr Kinder in einer einschränkenden Umwelt auf,<br />
andererseits gab es noch nie ein so umfangreiches Angebot an Bewegungs- und Sportaktivitäten, die<br />
in der Freizeit oder im organisierten Sport genutzt werden können.<br />
Allerdings wird in der Öffentlichkeit und in der Politik vermehrt von einer massiven Verschlechterung<br />
der körperlichen Leistungsfähigkeit gesprochen. Als Folgen eines zu beobachtenden<br />
Bewegungsmangels werden zunehmende Haltungsschwächen und Haltungsschäden beklagt. Fasst<br />
man die vorhandenen empirischen Ergebnisse hinsichtlich der koordinativen Leistungsfähigkeit<br />
zusammen, dann zeigt sich aber generell keine bedeutsame Zunahme der Zahl motorisch auffälliger<br />
Kinder in den letzten 20-25 Jahren. Bei der genaueren Analyse dieser Studien sind die allgemeinen<br />
Aussagen dann allerdings zu differenzieren:<br />
� Vermehrt sind es die städtischen Kindergarten- und Grundschulkinder (ca. 20-30%), die im<br />
Vergleich zu ländlichen Gruppen (ca. 10%) motorisch auffällig sind.<br />
� Es zeigt sich die Tendenz, dass mit ansteigendem Alter die Defizite größer werden.<br />
� Betrachtet man in der Verteilung den Anteil der motorisch schwachen Kinder, so ist dies das<br />
am meisten steigende Potential im Vergleich zu der relativ konstanten Anzahl gut<br />
ausgebildeter Kinder- und Jugendlicher. Dazu gehören u.a. auch die Kinder- und<br />
Jugendlichen mit einer Lern- oder Verhaltensauffälligkeit und einer Behinderung.<br />
Als Ansatzpunkte für eine gezielte Förderung und für einen Abbau der Bewegungsarmut der Kinder<br />
gelten u.a. eine Intensivierung des Sportunterrichtes. Allerdings ist die dritte Sportstunde häufig dem<br />
Einsparpotential der Länder zum Opfer geworden. Die tägliche Sportstunde existiert schon in<br />
Pilotprojekten, ist aber weit von einer umfassenden Realisierung entfernt. Ein Ansatzpunkt, der u.a. im<br />
Sportförderunterricht und in spezifischen Vereinen umgesetzt wird, ist die Psychomotorik, die an den<br />
spezifischen Möglichkeiten von bewegungsauffälligen Kindern und Jugendlichen ansetzt. Darüber<br />
hinaus werden mittlerweile im DSB und seinen Mitgliedsorganisationen Aktivitäten angeboten,<br />
welche als Zielgruppe die ganze Familie einbezieht. Gerade diese Konzepte, die vom DSB unter dem<br />
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Aktionsprogramm „Familie und Sport“ bundesweit propagiert werden, bieten ein Sportprogramm, das<br />
über die Generationen hinweg zielgruppenspezifisch, d.h. auch mit unterschiedlichen<br />
Leistungsvoraussetzungen, umgesetzt werden kann.<br />
Bezieht man diese Diskussion auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, dann bieten sich eine<br />
Reihe von Ansatzpunkten, die auch im organisierten Behindertensport umgesetzt werden könnten. Da<br />
bislang nur knapp 10% der Mitglieder im <strong>DBS</strong> Kinder und Jugendliche sind, ist in diesem Bereich ein<br />
großer Nachholbedarf festzustellen. Es gilt, Aktivitäten und Organisationsformen zu finden, um<br />
besonders Kinder und Jugendliche mit Behinderungen anzusprechen und mit adäquaten Programmen<br />
zu begeistern. Dies gilt einerseits bspw. für den Rehabilitationssport. Hier sollten gezielt Kontakte zu<br />
Behindertenschulen ausgebaut werden und gegebenenfalls eine Rehasportgruppe für spezifische<br />
Behinderungsgruppen (z.B. Asthma) angeboten werden.<br />
Andererseits ist es der Breitensport, der sowohl mit gesundheitsorientierten Programmen als auch mit<br />
Programmen, die an der Bewegungsfreude ausgerichtet sind, einen Ansatzpunkt schaffen könnten.<br />
Diese Ansätze sind zielgruppenspezifisch auszurichten und könnten sich bspw. an der Psychomotorik<br />
oder der Motologie anlehnen, um an Koordinationsdefiziten anzusetzen. Gerade die Gruppe der<br />
Kinder und Jugendlichen mit Bewegungsauffälligkeiten oder einer Lern- und Verhaltensauffälligkeit<br />
könnten dadurch angesprochen werden und auch in gemischten Gruppen integriert werden.<br />
Als Folgerung und Reaktion auf die veränderten Tendenzen in der Bewegungswelt der<br />
Heranwachsenden sollten folgende Überlegungen in die Entwicklung von Angeboten einfließen:<br />
� Der veränderte Bedarf an Bewegungs- und Sportangeboten sollte vom <strong>DBS</strong> erkannt werden,<br />
um Konzepte zu entwickeln, gezielt Mitglieder aus dem Kinder- und Jugendbereich zu<br />
gewinnen.<br />
� Zielgruppenspezifische Programme sollten sich einerseits an den Bedingungen des<br />
Rehasports orientieren, andererseits aber auch die Möglichkeiten des Breitensports nutzen.<br />
� Aktivitäten aus der Psychomotorik, der Motologie oder auch aus dem Familiensport sollten<br />
verstärkt in die Programmstruktur der Vereine aufgenommen werden.<br />
� Die Schulung der Übungsleiter im Rehabilitationssport sollte unbedingt um diese Elemente<br />
erweitert werden.<br />
3.2. Veränderte Bedarfe durch die neue Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport<br />
Nach der Beschreibung der externen Bedarfe werden nun die durch interne Faktoren bestimmten<br />
Bedarfe an den Breitensport aufgezeigt. Hierbei stehen besonders die aktuellen Entwicklungen des<br />
Rehabilitationssports im Mittelpunkt.<br />
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Die Rahmenbedingungen für den Rehabilitationssport in Deutschland haben sich mit der<br />
Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport und Funktionstraining vom 01. Oktober 2003<br />
verändert. Durch die stark limitierte Zahl der Übungseinheiten, die von den Leistungsträgern vergütet<br />
werden, steigt die Eigenverantwortung des Rehabilitationssportlers für seine Gesundheit. Dieser<br />
Veränderung muss Rechnung getragen werden.<br />
Die Anforderungen an die Vereine des Deutschen Behindertensportverbandes (<strong>DBS</strong>) erhöhen sich<br />
damit weiter, denn nunmehr müssen vermehrt Angebote vorgehalten werden, die<br />
� den hohen Anforderungen des Rehabilitationssports genügen,<br />
� kostendeckend angeboten werden müssen,<br />
� die Überführung in den Breitensport positiv unterstützen.<br />
Zunächst soll der Versuch unternommen werden, Berührungspunkte und systemübergreifende<br />
Arbeitsbereiche innerhalb des <strong>DBS</strong> und den damit verbunden Aufgaben aufzuzeigen.<br />
Der Deutsche Behindertensportverband als zuständiger Fachverband für den Rehabilitationssport von<br />
Menschen mit Behinderung innerhalb des Deutschen Sportbundes, verfolgt den Zweck, den Sport als<br />
Mittel der Rehabilitation und geeignetes Mittel zur gesellschaftlichen Integration für Menschen mit<br />
Behinderung weiter zu etablieren.<br />
Ziel des Deutschen Behindertensportverbandes ist es, eine bundesweite und flächendeckende<br />
Angebotsstruktur unter Einbindung der Landesbehindertensport- und seiner Fachverbände für den<br />
Rehabilitationssport für Menschen mit Behinderung zur Verfügung zu stellen.<br />
Die gesetzliche Grundlage für den Rehabilitationssport in Deutschland bildet das Sozialgesetzbuch<br />
(SGB) IX. Dieser gesetzliche Rahmen wird durch Vereinbarungen auf Bundes- und Landesebene<br />
zwischen den Kostenträgern und Leistungserbringern ergänzt.<br />
Rehabilitationssport wirkt mit den Mitteln des Sports und sportlich ausgerichteter Spiele ganzheitlich<br />
auf Menschen mit Behinderung ein, um insbesondere ihre Ausdauer, Koordination, Flexibilität und<br />
Kraft zu stärken. Die Übungen, die in regelmäßig stattfindenden Übungsveranstaltungen angeboten<br />
werden, sind keine physikalische Therapie sondern setzen sich aus den anerkannten Sportarten für den<br />
Rehabilitationssport zusammen.<br />
Das Sporttreiben unter Gleichbetroffenen und die Integration in die Sportgruppe, sind neben der<br />
Wirkung der Übungen an sich, Kernelemente des Rehabilitationssports. Dieser zielt nicht immer<br />
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unmittelbar auf die Heilung einer Krankheit ab, sondern ist eine, über die medizinische Behandlung<br />
hinaus, wirkungsvolle anwendbare Maßnahme der ganzheitlichen Rehabilitation mit dem Ziel der<br />
Beseitigung, Linderung oder Kompensation der Behinderung. Die Vermeidung, Verringerung oder<br />
Beseitigung von Krankheitsfolgen, die Einschränkung der Erwerbsfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit,<br />
die Erreichung behindertengerechten Verhaltens zur Bewältigung psychosozialer Krankheitsfolgen,<br />
die Einübung in den Gebrauch technischer Hilfen sowie die Förderung der Selbstverantwortung für<br />
die Gesundheit, können weitere Ziele des Rehabilitationssport sein. Rehabilitationssport versteht sich<br />
als Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
Ein basisorientiertes Qualitätsmanagement bildet den Grundstein für eine erfolgreiche<br />
Weiterentwicklung des Rehabilitationssports in Deutschland.<br />
Das Siegel SPORT PRO REHA des Deutschen Sportbunds, mit Richtlinienkompetenz des Deutschen<br />
Behindertensportverbandes ist ein wesentliches Element des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />
(kVP). Dieser fortlaufende Prozess wird durch Evaluationen, die in Kooperation mit den<br />
Landesbehindertensport- und seiner Fachverbände sowie medizinisch, wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen und Universitäten durchgeführt werden, unterstützt. Diese verschiedenen Elemente<br />
ermöglichen die Weiterentwicklung des Rehabilitationssports, um seinen Stellenwert in einem<br />
modernen und zukunftsorientierten Gesundheitswesen zu festigen.<br />
Auf der Basis der dargestellten Rahmenbedingungen ergeben sich intern und extern Veränderungen.<br />
Die Vernetzung der Bereiche Rehabilitationssport auf der einen Seite und Medizin, Lehrwesen und<br />
Breitensport muss massiv vorangetrieben werden. Der qualifizierte Übungsleiter bildet die Grundlage<br />
für einen fachlich kompetent durchgeführten Sport von Menschen mit Behinderung. Eine<br />
Einbeziehung des Lehrwesens in den Bereich der Qualitätssicherung ist von besonderer Bedeutung.<br />
Hierbei ist es dringend erforderlich, dass der Bereich Sportmedizin des <strong>DBS</strong> innerhalb des<br />
Rehabilitationssports seine Beratungsaufgaben weitreichend wahrnimmt. Diese Beratung geht weit<br />
über das bisherige Maß hinaus, da wissenschaftliche Evaluationen innerhalb des <strong>DBS</strong> entsprechend<br />
fachkompetent begleitet werden müssen. Darüber hinaus ist der Bereich Sportmedizin Garant dafür,<br />
dass der Sport von Menschen mit Behinderungen sich zeitgemäß weiterentwickelt und sich auch an<br />
den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen orientiert.<br />
Dem Breitensport kommt eine besondere Bedeutung zu, denn dort müssen die Rehabilitanden aus den<br />
Rehabilitationssportgruppen zukünftig ihre „sportliche Heimat“ finden. Dabei ergibt sich aus den<br />
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dargestellten Rahmenbedingungen eine neue, dreistufige Gruppenstruktur des Sports von Menschen<br />
mit Behinderung im Sektor Rehabilitationssport/Breitensport:<br />
1. Rehabilitationssportgruppe:<br />
Sportgruppen die Rehabilitationssport nach den Vorgaben der Rahmenvereinbarung zum<br />
Rehabilitationssport und Funktionstraining durchführen.<br />
2. Gesundheitsorientierte Sportgruppe:<br />
Sportgruppen, die aus Vereinsmitgliedern bestehen und ein Sportangebot nach den Grundsätzen<br />
des Rehabilitationssports durchführen. Hierbei ist eine Verordnung durch den Arzt<br />
wünschenswert, aber nicht Bedingung. Die gesundheitsorientierten Sportgruppen schließen sich<br />
direkt an die Rehabilitationssportgruppen an und sollen die Rehabilitationssportler zum<br />
lebensbegleitenden Sport motivieren.<br />
3. Breitensportgruppe:<br />
Sportartspezifische Gruppe, in der alle Sportarten (z.B. auch Fun- und Trendsport) für die<br />
Vereinsmitglieder angeboten werden. Es ist zu prüfen, inwieweit für diese Gruppen das Siegel<br />
SPORT PRO GESUNDHEIT beantragt werden kann, um auch in diesen Gruppen die Qualität des<br />
Angebots sicherzustellen.<br />
Es wird zu überprüfen sein, ob diese Dreistufigkeit auch für kleine Vereine umsetzbar ist. Fehlende<br />
Hallenzeiten, kostenintensive Honorare für die Übungsleiter könnten dieser wünschenswerten Struktur<br />
entgegenstehen.<br />
Um eine Finanzierung der Sportgruppen zu unterstützen, erscheint es sinnvoll die<br />
gesundheitsorientierte Sportgruppe in ein Präventionsgesetz sinnvoll einzubinden um die<br />
Ganzheitlichkeit des Rehabilitationssports in Deutschland zu unterstreichen. Den Vereinen des <strong>DBS</strong><br />
obliegt es, ein attraktives Angebot an gesundheitsorientierten Sportgruppen vorzuhalten, um die<br />
Rehabilitanden aus den Rehabilitationssportgruppen verantwortungsvoll zum lebensbegleitenden<br />
Sporttreiben zu motivieren.<br />
3.3. Der Breitensport als Zentrum des Behindertensports<br />
Auf der Grundlage der vorher beschriebenen internen und externen Bedarfe wird das Säulenmodell<br />
des <strong>DBS</strong> kritisch hinterfragt und geprüft, ob es den neuen Entwicklungen gerecht wird.<br />
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3.3.1. Die neue Rolle des Breitensport im <strong>DBS</strong><br />
Wie beschrieben, befindet sich der Breitensport als eine der Säulen des Behindertensports in einer<br />
Stellung, die sich sowohl inhaltlich als auch strukturell massiven Änderungen unterziehen muss.<br />
Der in den vielen Landesverbänden umfassend angebotene Rehabilitationssport und der in der<br />
Öffentlichkeit zunehmend wahrnehmbare Leistungssport ordnen dem Breitensport einen Stellenwert<br />
zu, der mit den realen Notwendigkeiten nicht mehr zu vereinbaren ist.<br />
Mit den veränderten Bedingungen des Rehabilitationssports, vor allem den zu erwartenden verkürzten<br />
Bewilligungszeiträumen, aber auch dem hoch gesteckten Ziel der Qualitätskriterien zum<br />
Qualitätssiegel SPORT PRO REHA, dem lebenslangen Sporttreiben, gilt es, dem Breitensport eine<br />
neue zentrale Rolle im Kontext des gesamten Behindertensports zu zuordnen.<br />
Das im Positionspapier des <strong>DBS</strong> dargestellte und in den vergangenen Jahren kommunizierte<br />
„Säulenmodell“ der drei gleichberechtigten Bereiche des Behindertensports kann und wird es nicht<br />
mehr geben. Vielmehr gilt es, die Übergänge flexibel zu gestalten und die Voraussetzungen und<br />
Rahmenbedingungen für diese Übergänge zu schaffen. Eine andere grafische Anordnung der Bereiche<br />
des <strong>DBS</strong> ist in der Abbildung 1 dargestellt. Die Übergänge werden im folgendem beschrieben.<br />
Abbildung 1: Modell zur Strukturierung der Kernbereiche und möglicher Übergangsbereiche im<br />
organisierten Behindertensport<br />
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3.3.2. Der Übergang vom Rehabilitationssport zum Breitensport<br />
Teilweise ist es bereits heute Realität, dass der Rehabilitationssport nicht nur der vom Arzt<br />
„verordnete“ Rehabilitationssport ist, sondern die Rehabilitationssportgruppen in ihrer<br />
Zusammensetzung heterogen sind. Teilnehmer/innen mit und ohne Verordnung treiben in den<br />
klassischen Rehabilitationssportarten gemeinsam Sport. Hier ist der Übergang unproblematisch<br />
geregelt.<br />
Die Ansprüche unserer Sporttreibenden wachsen. Um vor allem jungen Menschen ein attraktives und<br />
dauerhaftes Sportangebot zu unterbreiten, müssen die Vereine über den Rehabilitationssport hinaus<br />
Sportarten anbieten, die bisher nicht unbedingt zu den klassischen Rehabilitationssportarten gehören.<br />
Verschiedene Ballspielarten (z.B. Sitzvolleyball, Volleyball, Fußball), aber auch Tischtennis und<br />
Tennis sowie Leichtathletik, Radfahren und Schwimmen sind klassische Breitensportangebote, die<br />
sich auch im nichtbehinderten Bereich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Das Besondere<br />
unserer Breitensportangebote ist darin begründet, dass eine ärztliche Betreuung das Sportangebot<br />
begleitet. Diese ärztliche Betreuung ist auch ein Garant dafür, dass ein Teilnehmer durchaus bei<br />
Verschlechterung seines Gesundheitszustandes vom „Breitensportler“ wieder zum<br />
„Rehabilitationssportler“ wird. Um die genannten Übergänge auch wirklich transparent und real<br />
werden zu lassen, muss es ein enges Zusammenspiel der verschiedenen Gruppen innerhalb eines<br />
Vereins oder aber zwischen verschiedenen Vereinen geben. Das bedeutet dann aber auch, dass<br />
Vereine oder Gruppen „loslassen“ müssen, um ihren Teilnehmern das für sie optimale Sportangebot<br />
vorzuhalten.<br />
3.3.3. Der Übergang vom Breitensport zum Leistungssport<br />
Mit der Erweiterung des sportartenorientierten Breitensports schaffen wir eine breite Basis für unsere<br />
Nachwuchs- und Talentförderung und damit für unseren Leistungssport. Der Breitensport schafft mit<br />
seinen Sportfesten und Turnieren Leistungsvergleiche, die auf der einen Seite die Sportlerinnen und<br />
Sportler zu persönlichen Bestleistungen motivieren, die aber andererseits den Übungsleitern das<br />
Sichten von Talenten wesentlich erleichtert.<br />
An dieser Stelle muss eine enge Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, den Landestrainern und den<br />
Abteilungen des <strong>DBS</strong> gesichert sein, um eine optimale Talentförderung so früh wie möglich<br />
einzuleiten.<br />
Andererseits geben wir mit einer breiten Palette der Breitensportangebote ehemaligen<br />
Leistungssportlern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen den Jüngeren motivierend<br />
zurück zu geben.<br />
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3.3.4. Der Übungsleiter Breitensport<br />
Das dargestellte System (vgl. Abb. 1) kann aber nur dann funktionieren, wenn wir Übungsleiterinnen<br />
und Übungsleiter ausbilden, die diese sportartbezogenen Angebote in den Vereinen qualifiziert<br />
umsetzen.<br />
Bisher haben wir im sportartenorientierten Bereich lediglich die hoch qualifizierte Trainerausbildung<br />
(beginnend mit der C-Ausbildung). Innerhalb des <strong>DBS</strong> wird seit vielen Jahren kontrovers über die<br />
Notwendigkeit eines Breitensportübungsleiters nachgedacht. Der Lehrausschuss hat einen<br />
entsprechenden Antrag bereits abgelehnt.<br />
Hier sollte überlegt werden, dass die Fachübungsleiter Rehabilitationssport, die<br />
behinderungsspezifisch ausgebildet sind, sportart- oder altersspezifische weitergebildet werden sollten,<br />
um den Anforderungen von breitensportlichen Gruppen gerecht zu werden. Einen Weg in diese<br />
Richtung hat der Fachbereich Rollstuhlbasketball des DRS bereits getan, in dem er die Ausbildung<br />
zum Fachübungsleiter Rehabilitationsport mit rollstuhlbasketballspezifischen Inhalten verknüpft hat,<br />
um so den Bedarf in den Vereinen zu decken.<br />
Mit der überarbeiteten Definition des Breitensports, der festen Installation des Breitensports als<br />
Zentrum unseres Systems werden alle Bereiche des Behindertensports profitieren und ihn attraktiver<br />
für alle Beteiligten gestalten.<br />
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4. Schlussfolgerungen<br />
Auf Grund der im Kapitel 2 beschriebenen Ist-Situation des Breitensports im <strong>DBS</strong> und der im Kapitel<br />
3 aufgezeigten Erwartungen und Bedürfnisse, die aus anderen Bereichen an den Breitensport gestellt<br />
werden, ergeben sich einige konzeptionelle Vorschläge und Handlungsstrategien für den <strong>DBS</strong> mit<br />
seinen Landesverbänden und Vereinen. Diese werden im Folgenden aufgezeigt.<br />
4.1. Definition des Breitensports<br />
Im Positionspapier des <strong>DBS</strong> soll der Breitensport als „Gesundheitsorientierter Sport für Menschen mit<br />
Behinderungen“ neu definiert werden. Hierdurch soll deutlich gemacht werden, dass der Sport nicht<br />
nur sozialen und freudvollen Motiven unterliegt, sondern gerade bei Menschen mit Behinderungen<br />
primär gesundheitswiederherstellend bzw. –erhaltend ist. In der Zeit, in der die neue<br />
Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport zu einem lebensbegleitenden Sporttreiben anregt, muss<br />
der Gesundheitsaspekt in das Bewusstsein der Vereine rücken. Mit diesem Ansatz soll gleichzeitig der<br />
Präventionsgedanke in Form einer sekundären Prävention in die Angebotspalette der Vereine<br />
aufgenommen werden. Für Menschen mit Behinderungen muss es ein vorrangiges Ziel sein, die<br />
verbleibenden Körperfunktionen zu erhalten, um so den Gesundheitszustand zu stabilisieren bzw. zu<br />
verbessern. Dadurch werden auch die alltäglichen Belastungen außerhalb des Sports und die<br />
allgemeine Mobilität erleichtert. Der Breitensport ist als körperlich-sportliche Aktivität einzustufen, in<br />
der neben dem Gesundheitsaspekt auch weitere Ziele – z.B. psycho-soziale – erreicht werden.<br />
4.2. Strukturveränderungen im Breitensport<br />
Die Analyse der Ist-Situation zeigt deutlich die strukturellen Schwächen im Bereich Breitensport im<br />
<strong>DBS</strong>. In den letzten Jahren war zunehmend zu beobachten, dass der Rehabilitationssport in den<br />
Vordergrund der Vereinsangebote gerückt ist. Dabei ist der Breitensport teilweise vernachlässigt<br />
worden und einfach in den alten Strukturen und Veranstaltungsformen weitergeführt worden.<br />
Entsprechende Konzeptionen wurden in diesem Bereich nicht an die neuen Anforderungen angepasst.<br />
Daher wird vorgeschlagen, dass eine Strukturveränderung angestoßen wird. In jedem Landesverband<br />
soll es einen hauptamtlichen und / oder ehrenamtlichen Verantwortlichen für den Breitensport geben,<br />
der landesspezifische Konzeptionen für die Vereine entwickeln und an der Entwicklung bundesweiter<br />
Konzeptionen partizipieren kann. Darüber hinaus soll es bundesweite Veranstaltungsvorschläge für<br />
die Verbände und Vereine geben, die als Materialsammlung konzipiert werden soll. Hierzu sollen<br />
bestehende Konzeptionen des <strong>DBS</strong> und seiner Landesverbände gesichtet und aufbereitet werden.<br />
Diese Materialsammlung kann dann ständig durch neue Veranstaltungskonzeptionen erweitert werden<br />
und liefert den Vereinen Anregungen für die tägliche Arbeit. Hierdurch kann auch auf den<br />
reichhaltigen Erfahrungsschatz der Vereine zurückgegriffen werden.<br />
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4.3. Finanzierung des Breitensports<br />
Hier muss ebenfalls ein Umdenken der Vereinsverantwortlichen einsetzen. Es ist nicht mehr möglich,<br />
einen Großteil der Vereinsarbeit über den Rehabilitationssport zu finanzieren, sondern es müssen<br />
weitere Finanzierungsmöglichkeiten genutzt werden, um das vielfältige Angebot zu realisieren. Die<br />
Vereine müssen ihre Angebotspalette über den Rehabilitationssport hinaus erweitern, um so die<br />
Teilnehmer an den Rehabilitationssportgruppen nach Ablauf der Verordnungen weiter an den Verein<br />
zu binden. Diesen Teilnehmern muss aufgezeigt werden, dass sie nach Ablauf der Verordnungen<br />
weiter sportlich aktiv sein können, um weiter etwas für ihre Gesundheit zu tun. Hierbei muss unter<br />
anderem die Mitgliedsbeitragsstruktur überdacht werden. Im Vergleich zu vielen kommerziellen<br />
Anbietern, sind die Mitgliedsbeiträge als Finanzierung eines Sportangebotes eher gering. Gerade die<br />
hohen Beiträge kommerzieller Anbieter und deren Auslastung zeigen, dass Teilnehmer generell bereit<br />
sind, etwas für sportliche und gesundheitliche Aktivitäten zu bezahlen. Es muss überprüft werden, ob<br />
die Mitgliedsbeiträge angemessen im Verhältnis zu den qualitativ guten Vereinsangeboten sind. Den<br />
Vereinen muss weiter klar gemacht werden, welche weiteren Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, um<br />
verschiedenartige Vereinsangebote zu finanzieren. Eine Zusammenstellung von allgemeinen und<br />
landesspezifischen Finanzierungstipps ist im Anhang aufgelistet. Auch wenn die Förderungen<br />
landesspezifisch sind, gibt es vielleicht durch diese Übersicht die Möglichkeit, bei den entsprechenden<br />
Stellen nachzufragen.<br />
4.4. Ausbildung von qualifizierten Übungsleitern<br />
Die Struktur der Ausbildung im <strong>DBS</strong> zeigt klar, dass die Schwerpunkte im Rehabilitationssport<br />
(Fachübungsleiter) und auch ein wenig im Leistungsport (Trainer) liegen. Der Bereich Breitensport<br />
wurde bisher in Form von Fortbildungen für die behinderungsspezifisch ausgebildeten<br />
Fachübungsleiter bedient. Hier muss es in der Zukunft neben dem bisherigen System ein<br />
sportartspezifisches Ausbildungssystem für den Bereich Breitensport geben, der entsprechende<br />
Angebote in den Vereinen verwirklichen kann. Dieses ist besonders im Sinne der Qualitätssicherung<br />
der Vereinsarbeit im Bereich Breitensport zwingend notwendig. Hierzu ist ein Übungsleiter<br />
Breitensport nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist hingegen ein Übungsleiter, der sowohl<br />
behinderungs- als auch sportartspezifisch aus- und fortgebildet ist.<br />
Der Ausschuss Lehrwesen des <strong>DBS</strong> hat sich bereits mit diesem Thema beschäftigt und im Rahmen<br />
eines Projektes zusammen mit dem Fachbereich Rollstuhlbasketball eine entsprechende<br />
Ausbildungsmöglichkeit auf den Weg gebracht.<br />
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4.5. Präventionsgedanke<br />
Wie unter Punkt 4.1. schon angedeutet, ist der Breitensport von Menschen mit Behinderungen eng mit<br />
dem Ziel der Prävention verbunden. Hier muss der <strong>DBS</strong> generell entscheiden, ob die Prävention neben<br />
der Rehabilitation eine Rolle spielen kann. Dabei sind besonders auch bestehende Kooperationen zu<br />
beachten, in denen sich der <strong>DBS</strong> ausschließlich dem Rehabilitationssport verschrieben hat. Für den<br />
Bereich Prävention muss es eine bundesweite Regelung geben. Dabei kann es eine enge Verknüpfung<br />
zum Präventionsgesetz geben, welches zurzeit intensiv von der Politik diskutiert wird. Es soll versucht<br />
werden, Begrifflichkeiten aus diesem Gesetzentwurf auf die Strukturen für Menschen mit<br />
Behinderung zu übertragen.<br />
4.6. Jugend<br />
Ein besonderes Problemfeld im <strong>DBS</strong> stellt die Altersstruktur des Verbandes dar (ca. 70 % der<br />
Mitglieder sind älter als 40 Jahre). Auch wenn die Deutsche Behindertensportjugend (<strong>DBS</strong>J), als<br />
Jugendorganisation des <strong>DBS</strong>, sehr gute Arbeit leistet und vielfältige Aktionen anbietet, muss es in den<br />
nächsten Jahren gelingen, vermehrt Kinder und Jugendliche mit Behinderungen zum Behindertensport<br />
zu animieren und so in die Vereine zu bekommen. Dieses kann nur durch eine intensivierte<br />
Jugendarbeit in den Vereinen erreicht werden. Hierbei müssen besonders die Schüler/innen mit<br />
Behinderungen in Regelschulen, Körperbehindertenschulen und Förderschulen angesprochen werden.<br />
Es können zum Beispiel bestehende sportliche Angebote, wie das Deutsche Sportabzeichen für<br />
Menschen mit Behinderungen, bekannter gemacht werden oder neue Konzeptionen, wie zum Beispiel<br />
Jugend trainiert für Paralympics, intensiv umgesetzt werden. Weiterhin können neue Angebote, wie<br />
z.B. die Anpassung von Trendsportarten an die Behinderung oder eine Anpassung der<br />
Bundesjugendspiele für Menschen mit Behinderungen, entwickelt werden. Gerade zum letzten Punkt<br />
gibt es vermehrt Anfragen von Lehrern, Eltern oder Schülern von Regelschulen, welche<br />
Möglichkeiten Schüler mit Behinderungen haben, wenn die nichtbehinderten Mitschüler die<br />
Bundesjugendspiele absolvieren. Zurzeit wird in der Regel immer auch auf die vergleichbaren<br />
Bedingungen im Deutschen Sportabzeichen verwiesen. Die Bundesjugendspiele und das Deutsche<br />
Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen sind gerade in der Schule ideal für die Integration<br />
von Schülern mit Behinderungen.<br />
Generell müssen dazu auch die Lehrer und Sonderpädagogen in Richtung Behindertensport<br />
sensibilisiert und geschult werden, um so die Möglichkeiten des Sports für Schüler mit Behinderungen<br />
zu erkennen und an die Schüler zu vermitteln. Als weitere Möglichkeit gilt es, das Thema<br />
Behindertensport generell in der Schule stärker zu thematisieren. In Behinderten- oder Sonderschulen<br />
erfahren die Schüler dadurch von den Möglichkeiten und den positiven Wirkungen des Sports und in<br />
den Regelschulen kann es zu einem stärkeren Bewusstsein über die Leistungsfähigkeit von Sportlern<br />
mit Behinderungen kommen. Es können bspw. Projektwochen initiiert werden, bei denen<br />
nichtbehinderte Schüler den Behindertensport kennen und erfahren lernen, oder aber Sportler mit<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 17 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
Behinderungen berichten über ihre Erfahrungen im Sport, wie es der von Verein „Behinderte helfen<br />
Nichtbehinderten“ bereits umsetzt. Schüler sind in der Regel sehr aufgeschlossen für solche Themen,<br />
da in diesem Alter Berührungsängste kaum vorhanden sind. Weiterhin ist zu überlegen, ob die Vereine<br />
vor Ort in Ganztagsschulprojekte oder in Projekte „Schule und Verein“ integriert werden können.<br />
3.7. Fazit<br />
Auf Grund der oben aufgeführten Schlussfolgerungen wird deutlich, dass der Breitensport im <strong>DBS</strong> in<br />
vielfältiger Form weiterentwickelt werden muss. Nur durch ein generelles Umdenken, können hier<br />
Veränderungsprozesse erreicht werden. Diese Veränderungen müssen auf den Ebenen der Vereine und<br />
Verbände initiiert und umgesetzt werden. Dabei wird von der Bundesebene ein Handbuch mit<br />
Veranstaltungsvorschlägen und Handlungsanweisungen entwickelt, um den Vereinen Anregungen für<br />
die tägliche Arbeit zu geben. Vielleicht ist auch in diesem Rahmen eine bundesweite Kampagne (vgl.<br />
„Sport tut Deutschland gut“ des DSB) vorstellbar. Wichtig ist nur: Es bewegt sich nur etwas, wenn<br />
alle dies wollen und alle mitarbeiten.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 18 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
Anhang<br />
A) Übersicht über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Vereine der<br />
Landesverbände im <strong>DBS</strong><br />
1. Allgemeine Finanzierungsmöglichkeiten<br />
a) Mitgliedsbeiträge Angemessene Mitgliedbeiträge für qualitative Vereinsangebote<br />
b) Kursgebühren Eventuelle Kursangebote können über separate Gebühren finanziert<br />
werden<br />
c) Sponsoring Durch Eigeninitiative regional tätige Betriebe, Firmen ansprechen und<br />
um finanzielle Unterstützung fragen<br />
d) Krankenkassen Einige Krankenkassen bieten zur Zeit Bonusprogramme für die<br />
Versicherten an, in denen unter anderem die Mitgliedschaft im<br />
Sportverein oder das Deutsche Sportabzeichen anerkannt werden. Mit<br />
diesem Angebot können Mitglieder geworben werden.<br />
e) Veranstaltungen Durch die Durchführung von Veranstaltungen können Erlöse über<br />
Startgelder, Eintrittskarten oder Verkauf von Speisen und Getränke<br />
erzielt werden.<br />
2. Landesspezifische Finanzierungsmöglichkeiten<br />
2.1. Landesspezifische Möglichkeiten - Baden<br />
Vom Landesverband Baden ist keine Rückmeldung erfolgt.<br />
2.2. Landesspezifische Möglichkeiten - Bayern<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Zuschuss für Staatsministerium Fehlbedarfsfinanzierung Rehasport /<br />
Zivilbehinderte<br />
Breitensport<br />
Zuschuss für Kultusministerium Teilnahme am Schulsport nicht Sportstunden für<br />
Schulsport<br />
möglich<br />
Kinder/Jugend<br />
Zuschuss<br />
BLSV<br />
Mitgliedschaft, Mindestbeitrag Großgeräte,<br />
Sportgeräte/Neubau (Kultusministerium)<br />
Sportstättenum-,<br />
neubau<br />
-<br />
2.3. Landesspezifische Möglichkeiten - Berlin<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Projektförderung LSB Mitgliedschaft, Mitgliedsbeitrag Sportgeräte<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 19 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
2.4. Landesspezifische Möglichkeiten - Brandenburg<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Zuschuss für die Ministerium für Mitgliedschaft, Eigenanteil Projekte<br />
Entwicklung des Jugend und Sport<br />
Kooperation, Schule -<br />
Breitensports im<br />
Verein, Sport- und<br />
Kinder- und<br />
Jugendbereich<br />
Spielfeste<br />
Personelle Ministerium für Mitgliedschaft Projekte<br />
Unterstützung zur Jugend und Sport<br />
Kooperation, Schule -<br />
Förderung des<br />
Kinder- und<br />
Jugendsports,<br />
Zusammenarbeit<br />
mit den Beratern<br />
für<br />
Integrationssport<br />
der staatl.<br />
Schulämter<br />
Verein<br />
2.5. Landesspezifische Möglichkeiten - Bremen<br />
Vom Landesverband Bremen ist keine Rückmeldung erfolgt.<br />
2.6. Landesspezifische Möglichkeiten - Hamburg<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Zuschuss für Behörde für Soziales Fehlbedarfsfinanzierung Breiten- + Rehasport<br />
Sportler ohne<br />
Rehakostenträger<br />
und Familie<br />
Projektzuschüsse Bußgeld-Sammelfond<br />
Veranstaltungen,<br />
der Justizbehörde<br />
Projekte,<br />
Investitionen<br />
KoopSchule -<br />
Verein<br />
Hamburger Sportbund Mitgliedschaft HSB Koopkurse<br />
Integrationssport Hamburger Sportbund Mitgliedschaft HSB Integrationssportproj<br />
ekte und fortlaufende<br />
Angebote<br />
Integrationssport Hamburger<br />
Mitgliedschaft HSB Integrationssportproj<br />
Sportjugend<br />
ekte insb. Reisen<br />
2.7. Landesspezifische Möglichkeiten - Hessen<br />
Vom Landesverband Hessen ist keine Rückmeldung erfolgt.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 20 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
2.8. Landesspezifische Möglichkeiten - Mecklenburg-Vorpommern<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Projektförderrichtli Sozialministerium Mitglied im LSB M-V u.a. Projekte im<br />
nie<br />
Breitensport<br />
(Veranstaltungen,<br />
Modellmaßnahmen)<br />
Richtlinie zur Sozialministerium Mitglied im LSB M-V sportorientierte in-<br />
Förderung<br />
und<br />
Internationaler<br />
Auslandsmaßnahmen<br />
Sportkontakte<br />
mit<br />
Begegnungscharakter<br />
16. Richtlinie des LSB M-V Mitglied im LSB M-V und Anschub Rehasport,<br />
LSB zur Förderung<br />
VBRS M-V<br />
Projekte/Modelle,<br />
des<br />
Kooperation S-V,<br />
Behindertensports<br />
Bildungsmaßnahmen,<br />
in M-V<br />
Überregionale<br />
Veranstaltungen<br />
1., 2. und 6. LSB M-V Mitglied im LSB M-V Projekte im<br />
Richtlinie des LSB<br />
Breitensport, WK-<br />
M-V<br />
Teilnahme im<br />
Breitensport (bis AK<br />
18), Jugendarbeit<br />
Landesjugendplan Landesjugendamt Träger der freien Jugendhilfe Großveranstaltungen,<br />
sportliche<br />
Jugendarbeit<br />
2.9. Landesspezifische Möglichkeiten - Niedersachsen<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
für Vereine<br />
Aktionsprogramm LSB über BSN FÜL Rehabilitationssport,<br />
"Ausbreitung des<br />
Behindertensports<br />
in Niedersachsen"<br />
ärztliche Begleitung<br />
"Initiativ Preis" des<br />
Sparkassen- und<br />
Giroverbandes<br />
BSN verteilt<br />
eingeworbene Gelder<br />
Bewerbung mit den<br />
Initiativen des letzten Jahres<br />
2.10. Landesspezifische Möglichkeiten - Nordrhein-Westfalen<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
für Vereine<br />
Zuschuss<br />
LSB Mitgliedschaft,<br />
Sportgeräte /<br />
Neubau<br />
Mindestbeitrag<br />
Was wird<br />
gefördert?<br />
Anschubfinanzierung<br />
(50 UE) für ÜL,<br />
Geräte, im Bereich<br />
Kinder und<br />
Jugendliche dauerhaft<br />
ÜL, Fahrkosten der<br />
TN, ggf. Helfer<br />
Initiativen zur<br />
Integration<br />
Behinderten in den<br />
Sport<br />
Was wird<br />
gefördert?<br />
Großgeräte,<br />
Sportstättenumbau,<br />
Sportstättenneubau<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 21 von 23
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
Talentsuche/- LSB Mitgliedschaft,<br />
förderung<br />
Mindestbeitrag<br />
Zuschuss für ÜL LSB Mitgliedschaft,<br />
Mindestbeitrag<br />
2.11. Landesspezifische Möglichkeiten - Rheinland-Pfalz<br />
ÜL-Mitfinanzierung<br />
Übungsleiter<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Zuschuss für BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft,<br />
Geräte ab<br />
Sportgeräte<br />
Mindestbeitrag<br />
Mindestwert von 260<br />
Euro<br />
Zuschuss für BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft,<br />
Bezirks-, landes- oder<br />
Turniere<br />
Mindestbeitrag<br />
bundesoffene<br />
Turniere<br />
Zuschuss für BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft,<br />
Teilnahme an<br />
Fahrtkosten<br />
Mindestbeitrag<br />
deutschen oder<br />
internationalen<br />
Meisterschaften<br />
Zuschuss für BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft Sportstunden für<br />
Kinder- und<br />
Kinder/Jugend<br />
Jugendgruppen<br />
Zuschuss für<br />
Sondergruppen<br />
Zuschuss für<br />
Gruppenneugründu<br />
ngen<br />
Zuschuss für<br />
nebenberufliche<br />
Fachübungsleiter<br />
Zuschuss für<br />
Vereinsmanager<br />
Zuschuss für<br />
Sportgeräte<br />
Zuschuss für<br />
Sport-<br />
veranstaltungen<br />
Zuschuss für<br />
Baumaßnahmen<br />
bis 10.000 Euro<br />
Zuschuss für<br />
Baumaßnahmen<br />
zwischen 10.000<br />
und 50.000 Euro<br />
Zuschuss für<br />
Jugendfreizeiten<br />
BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft, keine<br />
Förderung durch<br />
Krankenkassen<br />
BSV Rheinland-Pfalz Mitgliedschaft,<br />
Berichterstattung über<br />
Sportbünde Pfalz,<br />
Rheinhessen und<br />
Rheinland<br />
Sportbünde Pfalz,<br />
Rheinhessen und<br />
Rheinland<br />
Sportbünde<br />
Rheinhessen und<br />
Rheinland<br />
Fortbestand der Gruppe<br />
Mitgliedschaft,<br />
Mindestbeitrag, Schriftlicher<br />
Vertrag zwischen Verein und<br />
Übungsleiter mit gültiger<br />
Lizenz<br />
Mitgliedschaft,<br />
Mindestbeitrag, Schriftlicher<br />
Vertrag zwischen Verein und<br />
Vereinsmanager mit gültiger<br />
Lizenz<br />
Mitgliedschaft,<br />
Mindestbeitrag<br />
Sportbund Rheinland Mitgliedschaft,<br />
Mindestbeitrag,<br />
Sportbünde Pfalz,<br />
Rheinhessen und<br />
Rheinland<br />
Landessportbund<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Sportjugend<br />
Rheinland-Pfalz im<br />
Auftrag des<br />
Finanzierungsplan<br />
Mitgliedschaft,<br />
Mindestbeitrag, Anlage muss<br />
in Vereinseigentum sein<br />
Mitgliedschaft,<br />
Mindestbeitrag, Anlage muss<br />
in Vereinseigentum sein<br />
mindestens 7 Teilnehmer<br />
zwischen 7 und 27 Jahren,<br />
Mindestdauer 3 Tage<br />
Sportstunden mit<br />
indikationsspezifisch<br />
em Sport<br />
Investitionszuschuss<br />
für neue Gruppen<br />
Förderung pro<br />
Übungsleiter und<br />
Förderung pro<br />
jugendlichem<br />
Mitglied<br />
Förderung von<br />
Beschäftigung von<br />
Vereinsmanagern<br />
Geräte ab<br />
Mindestwert von 300<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 22 von 23<br />
Euro<br />
Einzelfallentscheidung<br />
Förderung kleinerer<br />
Baumaßnahmen<br />
Förderung mittlerer<br />
Baumaßnahmen<br />
Förderung von<br />
Bildungs- und<br />
Freizeitmaßnahmen
Handbuch Breitensport 2. Konzeption Breitensport<br />
Zuschuss zur<br />
Schulung<br />
ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter<br />
Landesjugendamtes<br />
Sportjugend<br />
Rheinland-Pfalz im<br />
Auftrag des<br />
Landesjugendamtes<br />
mindestens 7 Teilnehmer<br />
über 14 Jahre, Mindestdauer<br />
2 Tage, detailliertes<br />
Programm<br />
Förderung der Aus-<br />
und Fortbildung<br />
ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter<br />
2.12. Landesspezifische Möglichkeiten - Saarland<br />
Im Saarland gibt es, nach Auskunft des Landesverbandes, keine spezifischen Förderprogramme.<br />
2.13. Landesspezifische Möglichkeiten - Sachsen<br />
Vom Landesverband Sachsen ist keine Rückmeldung erfolgt.<br />
2.14. Landesspezifische Möglichkeiten - Sachsen-Anhalt<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Projektförderung Sozialministerium Mitgliedschaft, Beitrag Rehasport,<br />
Breitensport<br />
2.15. Landesspezifische Möglichkeiten - Schleswig-Holstein<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Zuschuss für Sozialministerium Sport mit Behinderten ohne Reha-/ Breitensport<br />
Zivilbehinderte<br />
Kostenträger<br />
Projektförderung Innenministerium Fehlbedarfsfinanzierung Lehrgänge<br />
Meisterschaften<br />
2.16. Landesspezifische Möglichkeiten - Thüringen<br />
Im Thüringen gibt es, nach Auskunft des Landesverbandes, keine spezifischen Förderprogramme.<br />
2.17. Landesspezifische Möglichkeiten - Württemberg<br />
Förderprogramm Förderinstitution Voraussetzungen<br />
Was wird<br />
für Vereine<br />
gefördert?<br />
Zuschuss<br />
Zivilbehinderung<br />
MKJS / Reg. Präs. Sport ohne Kostenträger Breitensport<br />
Projektförderung Regierungspräsidium Mitgliedschaft Lehrgänge<br />
Meisterschaften<br />
/<br />
Projektförderung MKJS / Reg. Präs. Mitgliedschaft ( Zuschüsse ) Sportliche<br />
Veranstaltungen<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Oktober 2004 Seite 23 von 23
Handbuch Breitensport 3. Definitorische Abgrenzung Breiten‐/Rehabilitations‐/Leistungssport<br />
3. Definitorische Abgrenzung Breitensport‐Rehabilitationssport‐<br />
Leistungssport<br />
Christian Meister, 2007<br />
Breitensport<br />
Der Breitensport Behinderter unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom Breitensport<br />
Nichtbehinderter. Für den Behindertensport gilt zusätzlich regelmäßige ärztliche Betreuung, Stärkung<br />
und Erhaltung verbliebener Leistungsfähigkeit, Entlastung der Familie von Betreuungsaufgaben u.a.<br />
Im Vordergrund des Breitensports steht Spaß an Bewegung, Spiel und Sport im Zusammenhang mit<br />
den sozialen Komponenten, die das Vereinsleben bietet.<br />
Angebote an Sportarten und ‐disziplinen im Breitensport Behinderter müssen auf die<br />
Funktionsstörung abgestellt sein.<br />
Dabei sind Leistungsvergleiche durchaus inbegriffen. Sie werden in Form von Breitensportturnieren,<br />
Spiel‐ und Sportfesten durchgeführt. Hierbei steht allerdings nicht die absolute Spitzenleistung im<br />
Vordergrund, sondern vielmehr das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Sporttreiben.<br />
Die qualifizierte Betreuung der Gruppen durch ausgebildete Trainer und Übungsleiter im sozialen<br />
Umfeld des Vereins gewährleistet, dass der Breitensport Behinderter eine weitere Stufe in der<br />
Rehabilitation und insbesondere in der gesellschaftlichen Integration Behinderter darstellt. Der<br />
Breitensport leistet somit auch einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsförderung.<br />
Rehabilitationssport<br />
Rehabilitationssport definiert sich im Sinne des sozialen Leistungsrechts als ergänzende Leistung zur<br />
Rehabilitation, die im Rahmen der für einzelne Sozialleistungsbereiche (GKV, GRV, GUV) geltenden<br />
Vorschriften den Betroffenen vom Arzt verordnet und in Gruppen unter ärztlicher Betreuung<br />
ausgeübt wird.<br />
Dazu führt die Gesamtvereinbarung über den Rehabilitationssport und das Funktionstraining vom<br />
1.1.1994 weiter aus:<br />
Rehabilitationssport umfasst bewegungstherapeutische Übungen im Rahmen regelmäßig<br />
abgehaltener Übungsveranstaltungen, die von einem Übungsleiter mit besonderem<br />
Qualifikationsnachweis (Lizenz) geleitet werden müssen.<br />
Rehabilitationssport wirkt mit den Mitteln des Sports und sportlich ausgerichteter Spiele ganzheitlich<br />
auf den Behinderten ein, um insbesondere seine Ausdauer, Koordination, Flexibilität und Kraft zu<br />
stärken. Als Mittel des Sports und sportlich ausgerichteter Spiele gelten zur Zeit Gymnastik,<br />
Leichtathletik, Schwimmen und Bewegungsspiele in Gruppen, darüber hinaus für Rollstuhlfahrer das<br />
Bogenschießen und für Blinde das Sportkegeln, soweit es sich bei den genannten Sportarten um auf<br />
die Behinderung abgestellte Übungen handelt. Weitere Inhalte des Rehabilitationssportes können<br />
auch Maßnahmen sein, die einem behinderungsgerechten Verhalten und der Bewältigung<br />
psychosozialer Krankheitsfolgen dienen sowie die Beratung über Ausstattung mit und die Einübung<br />
im Gebrauch von technischen Hilfsmitteln.<br />
Der Rehabilitationssport soll dem Zweck dienen, durch den Einsatz von Mitteln des Sports und<br />
sportlich ausgerichteter Spiele, die auf die Art und Schwere der Behinderung und den<br />
gesundheitlichen Allgemeinzustand des Behinderten abgestimmt sein müssen, das Ziel der<br />
Rehabilitation zu erreichen oder zu sichern.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2
Handbuch Breitensport 3. Definitorische Abgrenzung Breiten‐/Rehabilitations‐/Leistungssport<br />
Rehabilitationssport soll auch Hilfe zur Selbsthilfe sein, insbesondere, um die eigene<br />
Verantwortlichkeit des Behinderten für seine Gesundheit und seine Motivation zum angemessenen<br />
Bewegungstraining zu stärken.<br />
Leistungssport<br />
Unter Leistungssport versteht man den mit dem Ziel der Erreichung einer persönlichen<br />
Höchstleistung betriebenen Sport.<br />
Leistungssport kann je nachdem, ob Leistung als absoluter oder relativer Wert aufgefasst wird, einen<br />
engen oder weiten Bedeutungsspielraum erhalten.<br />
Im weiteren Sinne ist jedes Sporttreiben Leistungssport, da der Leistungsvollzug einen<br />
Grundbestandteil des Bewegungsverhaltens darstellt, das sich in verschiedenen Sportarten (und<br />
Sportformen) konkretisiert. Das entscheidende Kriterium für den Leistungssport im weitesten Sinn ist<br />
das an persönlichen und damit an relativen Grenzen orientierte Anspruchsniveau der Leistungssport<br />
treibenden Menschen.<br />
Im engeren Sinne wird Leistungssport Behinderter dann zu Spitzen‐ bzw. Hochleistungssport, wenn<br />
ein Höchstmaß an persönlichem Einsatz (Zeit, Leistungsvermögen, Leistungswille) notwendig ist, um<br />
den vorgegebenen absoluten Normen des Rekordes, erzielt in den jeweils international gültigen<br />
Schadensklassen/Wettkampfklassen und der Meisterschaft (in den jeweils gültigen<br />
Schadensklassen/Wettkampfklassen), möglichst nahe zu kommen bzw. neue derartige Normen zu<br />
setzen.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2
Handbuch Breitensport 4.1.1 Boccia<br />
4.1.1 Boccia<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Boccia ist eine Sportart, die durch Menschen mit einer schweren Einschränkung ausgeübt werden<br />
kann. Ein Spielset besteht aus 1 weißen Ball, 6 roten Bällen und 6 blauen Bällen. Ein Los bestimmt,<br />
welcher Spieler als Erster den weißen Ball spielen darf. Der weiße Ball wird nun ins Feld gerollt bzw.<br />
geworfen und derselbe Spieler versucht nun mit seinem gefärbten Ball so nah wie möglich an den<br />
weißen Ball heran zuwerfen/rollen. Danach spielt ein Spieler der anderen Farbe seinen Ball. Weiter<br />
geht es nun mit der Partei, deren Ball am weitesten vom weißen Ball entfernt ist. Abwechselnd wird<br />
nun die jeweilige Farbe gespielt. Das Runde ist zu Ende, wenn alle gefärbten Bälle (6 pro Partei)<br />
gespielt sind.<br />
Jeder Ball der näher am weißen Ball liegt als der am nahsten liegende Ball der Gegenpartei, bringt<br />
einen Punkt. Ein Spiel besteht aus 4‐6 Runden. Falls der weiße Ball während der Runde durch<br />
Kontakt mit einem gefärbten Ball das Feld verlässt, wird er auf einer zentralen Stelle im Feld<br />
zurückgesetzt. Danach spielt die Partei den Ball, die am weitesten vom weißen Ball entfernt ist.<br />
Gefärbte Bälle die das Feld während der Runde verlassen scheiden aus.<br />
Zielgruppe<br />
Boccia hat spezielle eine Bedeutung für Menschen mit einer schweren körperlichen Einschränkung<br />
und wird z.B. durch Menschen mit Zerebralparese (Hirnschädigung) und Menschen die auf Grund<br />
ihrer körperlichen Einschränkung kaum fähig sind andere Sportarten auszuüben, gespielt. Eine<br />
zunehmende Zielgruppe bilden CVA (Cerebro Vasculair Accident)‐Patienten.<br />
Worauf muss geachtet werden?<br />
Bevor ein Spieler Boccia spielen wird, muss dieser für sich entdecken, wie er den Ball am besten<br />
rollen/werfen kann. Dies kann per Hand (Innenhand/Handoberfläche), per Fuß oder, falls jemand<br />
nicht in der Lage ist per Hand oder Fuß zu spielen, mit Hilfe eines Gegenstandes geschehen.<br />
Eine harte, ebene Fläche ist optimal für Boccia. Das Feld misst 12.5m x 6m, inklusive der Abwurfzone.<br />
Das Feld kann aber auch den Wünschen der Gruppe angepasst werden. Die Bälle wiegen ungefähr<br />
290gr und haben einen Durchschnitt von 82mm und sind mit Leder überzogen, sodass sie leicht zu<br />
halten sind.<br />
Sportform<br />
Boccia wird zur Rehabilitation oder im Wettstreit gespielt.<br />
Mehr Informationen?<br />
Deutscher Behindertensportverband<br />
Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />
47055 Duisburg<br />
Tel. 0203‐7174‐170<br />
Fax 0203‐7174‐178<br />
E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2
Handbuch Breitensport 4.1.1 Boccia<br />
Beauftragter für Hallenboccia:<br />
Teddy Östreicher<br />
Moltkestraße 18<br />
92637 Weiden<br />
Tel.: 0961‐380135<br />
Fax: 0961‐3814932<br />
E‐Mail: ts.oestreicher@t-online.de<br />
Mobil: 0170‐8165686<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2
Handbuch Breitensport 4.1.2 Tennis<br />
4.1.2 Tennis<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Tennis kann durch verschiedene Zielgruppen gespielt werden. Eine bekannte Variante ist<br />
Rollstuhltennis für Menschen mit physischer Behinderung, aber auch Menschen mit geistiger<br />
Behinderung finden immer häufiger Gefallen an dieser Sportart.<br />
Rollstuhltennis kann im Sommer, wie auch im Winter ausgeübt werden. Dieser Sport entwickelt<br />
Kraft, Koordination und Kondition und gemeinsam mit validen Sportlern gespielt werden. Er bietet<br />
somit auch eine hervorragende Möglichkeit zur Integration.<br />
Zielgruppe<br />
Rollstuhltennis kann durch Menschen mit einer permanenten physischen Einschränkung gespielt<br />
werden, die es ihnen nicht ermöglicht Tennis auf validem Niveau zu spielen. Für Menschen die den<br />
Sport nicht mehr stehend ausführen können, ihn jedoch nicht aufgeben möchten, bietet<br />
Rollstuhltennis eine Herausforderung.<br />
Voraussetzung für einen Rollstuhltennisspieler ist, dass sein Oberkörper funktionstüchtig ist, da er<br />
seinen Rollstuhl bewegen und seinen Schläger gebrauchen muss. Die Einschränkung betrifft im<br />
Allgemeinen also den Unterkörper.<br />
Oft wird der Sport auch durch Menschen mit einer Rückenmarkstörung oder Beinamputation<br />
ausgebübt. Aber auch durch Menschen mit MS und Poliomyelitis. Sogar Menschen mit einer<br />
eingeschränkten Arm‐und Handfunktion können Tennis spielen und zwar unter der Bezeichnung<br />
„Quad Tennis“. Hierbei wird der Schläger fest an der Hand bzw. dem Unterarm befestigt.<br />
Neben dem Rollstuhltennis hat sich in den letzten Jahren vermehrt die Sportart Tennis auch bei der<br />
Zielgruppe der Menschen mit geistiger Behinderung entwickelt.<br />
Worauf ist zu achten?<br />
Rollstuhltennis unterliegt einer wichtigen Regelanpassung. Im Gegensatz zum validen Tennis darf der<br />
Ball zwei Mal aufkommen, bevor er zurückgeschlagen werden muss.<br />
Der Spieler muss neben dem Tennisspiel selbst vor allem die Fähigkeit trainieren, mit einem<br />
Tennisschläger in der Hand Rollstuhl zu fahren. Ein guter Sportrollstuhl ist daher unerlässlich. Für<br />
dass Rollstuhltennis gibt es speziell entwickelte Stühle, die sehr leicht und wendig sind.<br />
Der Sport kann überall auf jeder Bahn gespielt werden. Bis auf die o.g. Ausnahme gelten die<br />
allgemein bekannten Tennisregeln. Eine Klassifikation entfällt beim Rollstuhltennis. Tatsächlich<br />
klassifiziert sich der Sportler selbst durch das Niveau auf dem er spielt: Offen‐, A‐, B‐‐, C‐ oder D‐<br />
Klasse. Menschen mit einer Arm‐ bzw. Handeinschränkung können in eine „Quad“ Klasse eingestuft<br />
werden.<br />
Regeländerungen für Menschen mit geistiger Behinderung gibt es nicht.<br />
Mehr Informationen?<br />
Deutscher Behindertensportverband<br />
Beauftragter Tennis GB<br />
Hermann Wendt<br />
Wagenfuhr 10<br />
45309 Essen<br />
Tel: 0201‐2 94 44 67<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2
Handbuch Breitensport 4.1.2 Tennis<br />
Deutscher Rollstuhl‐Tennis‐Verband e.V.<br />
Bahnhofstr. 38<br />
90559 Burgthann<br />
Telefon 09183/16 52<br />
Telefax 09183/902737<br />
E‐Mail: edwin.kornel@freenet.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2
Handbuch Breitensport 4.1.3 Sitzvolleyball<br />
4.1.3 Sitzvolleyball<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Volleyball kennt im Behindertensport eine stehende und eine sitzende Variante. Jede Form besteht<br />
aus funktionellen Gruppen. Sitzvolleyball ist eine Alternative für Menschen die nicht stehend<br />
Volleyball spielen können. Die Sitzfläche oder ein Teil des Rumpfes muss bei jeder Spielaktion<br />
Kontakt mit dem Boden halten.<br />
Sitzvolleyball wird mit zwei Teams, pro Team 6 Spieler, gespielt. Das Netz hängt auf einer Höhe von<br />
maximal 1,15m bei Männer und 1,05m bei Frauen. Die Spielfeldgröße beträgt 10 x 6 Meter.<br />
Zielgruppe<br />
Im Prinzip kann jeder Sitzvolleyball ausführen. Menschen mit oder ohne physische Einschränkung<br />
genauso wie geistig Behinderte. Die Arm‐ und Handfunktion muss in geringem Maße gewährleistet<br />
sein.<br />
Worauf ist zu achten?<br />
Sitzvolleyball wird im Prinzip nach den internationalen Regeln der FIVB gespielt. Die wichtigste<br />
Anpassung besteht darin, dass der Ball nur dann gespielt werden darf, wenn ein Teil des Rumpfes<br />
(meistens die Sitzfläche) Kontakt mit dem Spielboden hält.<br />
Sportform<br />
Sitzvolleyball wird sowohl zur Rehabilitation als auch im Sinne des Wettstreits gespielt.<br />
Mehr Informationen?<br />
Abteilung Volleyball im <strong>DBS</strong><br />
Deutscher Behindertensportverband<br />
Abteilungsleiter<br />
Tilo Garlin<br />
Wiederitzscher Str. 3<br />
04155 Leipzig<br />
Telefon 0341‐9614362<br />
E‐Mail: kontakt@bvleipzig.de<br />
www.sitzvolleyball.de<br />
Weitere Ansprechpartnerin (Sitzvolleyball Frauen):<br />
Mandy Küsel<br />
HSV Magdeburg<br />
E‐Mail: emka313@sivoba.de<br />
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Handbuch Breitensport 4.1.4 Bosseln<br />
4.1.4 Bosseln<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Auf einem Spielfeld, das eine Wurfbahn und ein Zielfeld umfasst, spielen 2 Mannschaften mit je 3<br />
Spielern und einem Mannschaftsführer gegeneinander.<br />
Die Spieler beider Mannschaften versuchen mit gezielten Würfen ihre Bosseln möglichst nahe an die<br />
im Zielfeld liegende Daube heranzubringen. Dabei ist es erlaubt, mit dem eigenen Wurf gegnerische<br />
Bossel aus dem Zielfeld herauszustoßen oder die Daube innerhalb des Zielfeldes in eine für den<br />
Gegner ungünstige und für die eigene Mannschaft günstige Stellung zu bringen.<br />
Alle Bosseln im Zielfeld erhalten Wurfpunkte. Gewonnen hat die Mannschaft, die in einem<br />
Durchgang/Spiel die meisten Punkte erzielt hat.<br />
Die Summe der Punktzahlen der Spieler darf die vorgeschriebene Gesamtpunktzahl nicht<br />
unterschreiten. Die Punkte des Mannschaftsführers werden für die Gesamtpunktzahl nicht<br />
mitgezählt.<br />
Rollstuhlfahrer dürfen eine Hilfe zum Anreichen der Bosseln o.ä. in Anspruch nehmen.<br />
Das Spielfeld ist 16 m lang und 2 m breit. Es umfasst die Wurfbahn und das Zielfeld. Der Hallenboden<br />
muss eben und möglichst glatt sein.<br />
Die Mitte des Zielfeldes ist mit einem Kreuz dauerhaft zu markieren. Die Mindestlänge der Schenkel<br />
des Kreuzes sind: vorderer Schenkel (in Richtung Abwurflinie) 60 cm, die der drei anderen Schenkel<br />
30 cm, jeweils vom Kreuzmittelpunkt gemessen. Auf die Kreuzmitte wird die "Daube" (Holzwürfel) so<br />
gesetzt, dass sie mit ihren Seitenflächen parallel zu den Begrenzungslinien des Zielfeldes liegt. Zu<br />
einem Spiel gehören 6 Bosseln, von denen jeweils 3 gleichfarbig sind, sich aber deutlich voneinander<br />
unterscheiden müssen (z.B. 3 weiß/3 grün). Das Spiel wird von der Mannschaft eröffnet, die Farbe<br />
"weiß" gewählt hat. Sie hat den ersten Wurf. Jedes Spiel besteht aus 6 Durchgängen, jeder<br />
Durchgang aus 3 Würfen für jede Mannschaft. Die Würfe erfolgen abwechselnd zwischen beiden<br />
Mannschaften. Jeder Durchgang wird wechselweise zwischen den Mannschaften begonnen (weiß,<br />
grün, weiß, grün...).<br />
Jeder Spieler hat bei jedem Durchgang nur einen Wurf. Die Reihenfolge innerhalb einer Mannschaft<br />
ist beliebig. Die Bosseln sind durch einen regelgerechten Wurf möglichst nahe an die Daube<br />
heranzubringen. Hierbei darf die Bossel die Wurfbahn oder das Zielfeld nicht verlassen. Eine Bossel<br />
befindet sich außerhalb des Spielfeldes, wenn sie die Begrenzungslinien mit vollem Umfang<br />
einschließlich Gummiring überschritten hat.<br />
Wird die Daube durch Aufprall einer Bossel aus dem Zielfeld geschoben, so wird sie auf die freie<br />
markierte Stelle in der Zielfeldmitte (Kreuzmitte) in die Anfangsstellung zurückgelegt. Steht eine<br />
Bossel zentral auf diesem Mittelpunkt (Kreuzmitte), ist die Daube parallel zu den Seitenlinien, in<br />
Richtung der Abwurflinie vor diese Bossel zu legen.<br />
Sollte hier ebenfalls eine Bossel stehen, muss die Daube möglichst vor die zentral stehende Bossel so<br />
angelegt werden, dass sie parallel zu den Seitenlinien der Kreuzmitte am nächsten liegt.<br />
Ist die Kreuzmitte nicht zentral abgedeckt, wird die Daube so gelegt, dass sie parallel zu den<br />
Seitenlinien der Zielfeldmitte (Kreuzmitte) am nächsten liegt. Die Richtung zur Abwurflinie wird<br />
hierbei nicht mehr beachtet.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2
Handbuch Breitensport 4.1.4 Bosseln<br />
Die Wertung erfolgt durch Vergabe von Wurf und Spielpunkten. Nach jedem Durchgang erhält die<br />
Bossel im Zielfeld, die der Daube am nächsten steht, 2 Wurfpunkte. Alle anderen Bosseln erhalten<br />
nur einen Punkt.<br />
Stehen 2 Bosseln verschiedener Mannschaften als nächste gleichweit von der Daube entfernt, wobei<br />
Unterschiede von weniger als 5 mm als gleich gelten, so erhalten diese Bosseln je einen Punkt. In<br />
diesem Durchgang erhält keine Bossel 2 Wurfpunkte. Nach Spielende werden die Wurfpunkte der<br />
6 Durchgänge zusammengezählt. Sieger ist die Mannschaft mit der höchsten Wurfpunktzahl. Sie<br />
erhält 2 Plusspielpunkte.<br />
Jedes Turnier wird von einem Turnierleiter geleitet. Zu seiner Unterstützung benennt er vor jedem<br />
Spiel für jede Bahn einen Schieds‐ und Linienrichter.<br />
Zielgruppe<br />
Teilnehmen kann im Prinzip jeder, egal ob eine geistige oder physische Behinderung vorliegt. Die<br />
Arm bzw. Handfunktionalität muss allerdings gewährleistet sein.<br />
Sportform<br />
Bosseln wird zur Rehabilitation oder im Wettstreit gespielt.<br />
Mehr Informationen?<br />
Beauftragter für Bosseln des <strong>DBS</strong>:<br />
Klaus Fritsche<br />
Rudolfstr. 16b<br />
48429 Rheine<br />
Telefon: 05971 / 66726<br />
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Handbuch Breitensport 4.1.5 Wandern<br />
4.1.5 Wandern<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Der Wandersport ist eine gesunde und sportliche Freizeitbeschäftigt die im Allgemeinen durch jeden<br />
ausgeführt werden kann. Viel mehr als ein geeignetes Paar Schuhe ist nicht nötig. Wandertouren<br />
werden in verschiedenen Gebieten organisiert, sowohl in der Stadt als auch im Wald, der Heide,<br />
Dünen u.a., wodurch die Teilnehmer sich Eindrücke der verschiedenen Landschaften machen<br />
können.<br />
Ziel der Wandertouren ist es, eine vorab bestimmte Distanz zu erreichen. Diese Distanzen sind<br />
abhängig vom Alter der Teilnehmer. Um an Wandertouren teilnehmen zu wollen, ist es keine<br />
Voraussetzung Mitglied in einer Wandersportorganisation zu sein. Mitglieder genießen jedoch<br />
Vorteile wie zeitige Informierung über Aktivitäten, Rabat auf Einschreibungsgebühren, eine<br />
kostenlose Monatsbroschüre und ein jährliches Wanderprogramm.<br />
Zielgruppe<br />
Ab einem Alter von vier Jahren kann man an organsierten Wandertouren teilnehmen. Es besteht<br />
auch die Möglichkeit die Wanderroute auf Menschen die auf einen Rollstuhl angewiesen sind,<br />
abzustimmen. Auch Blinde und schlecht Sehende können, mit oder ohne Begleitung, an den Touren<br />
teilnehmen.<br />
Worauf ist zu achten?<br />
In erster Linie werden die Routen aus Sicht eines validen Menschen geplant. Das bedeutet, dass die<br />
Strecke über nicht gefestigte Wege und Wald –und Dünenpfade führen kann. Es ist jedoch oft<br />
möglich die Route auf die Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer anzupassen. Auch sind die Routen<br />
zugänglich für physisch Behinderte und Sinnesbehinderte die nicht auf einen Rollstuhl angewiesen<br />
sind.<br />
Sportformen<br />
Der Wandersport ist eine Aktivität die in vielen Formen ausgeführt werden kann. Alleine, mit der<br />
Familie oder dem Verein. Die Abstände variieren zwischen 5km und 50km, dazwischen bestehen<br />
noch diverse Möglichkeiten.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1
Handbuch Breitensport 4.2.1 Frisbee‐Golf<br />
4.2.1 Frisbee‐Golf<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Wie beim richtigen Golf soll versucht werden, eine Frisbeescheibe mit möglichst wenig Versuchen in<br />
ein Ziel zu werfen.<br />
Eine Mannschaft besteht aus 5 Teilnehmern/innen (keinerlei Unterteilung nach Behinderung, Alter,<br />
Geschlecht). Zu Beginn des Spiels wirft der erste Spieler/in seine Frisbeescheibe in Richtung Ziel Nr. 1,<br />
als nächstes wirft der zweite Spieler/in, dann der dritte usw. Wenn der letzte Spieler/in geworfen<br />
hat, geht jeder Spieler/in zu der Stelle, an der seine Frisbeescheibe liegen geblieben ist. Von diesem<br />
Punkt macht der erste Spieler/in seinen zweiten Wurf, dann folgt der zweite Spieler/in usw. Dieses<br />
Vorgehen wiederholt sich solange, bis alle Spieler der Mannschaft das erste Ziel getroffen haben. Die<br />
Anzahl der benötigten Würfe von jedem Spieler/in werden als Punktzahl in die Startkarte<br />
eingetragen. Anschließend wird von Ziel Nr. 1 in gleicher Reihenfolge weiter in Richtung Ziel Nr. 2<br />
geworfen. So geht es weiter bis alle Mannschaftsteilnehmer erfolgreich die 6 Ziele getroffen haben.<br />
Wertung:<br />
Für jeden Spieler/in werden die Punktzahlen der einzelnen Ziele addiert und als Gesamtpunktzahl in<br />
die Startkarte eingetragen. Zur Ermittlung des Mannschaftsergebnisses werden die drei besten, also<br />
niedrigsten Gesamtpunktzahlen addiert, so dass eine Mannschaft zwei Streichergebnisse hat. Die<br />
Mannschaft mit der niedrigsten Punktzahl ist Sieger.<br />
Zielgruppe<br />
Teilnehmen können Menschen mit und ohne Behinderung, wobei die Art der Behinderung nur eine<br />
untergeordnete Rolle spielt. Einen besonderen sozialen Aspekt bietet Frisbee‐Golf Menschen mit<br />
geistiger Behinderung. Frisbee‐Golf ermöglicht das Zusammenspiel zwischen Menschen mit und<br />
ohne Behinderung und somit die Integration in die valide Gesellschaft.<br />
Worauf ist zu achten?<br />
Die Anzahl der Ziele und der Abstand von einem Ziel zum nächsten hängen vom Platz, der zur<br />
Verfügung stehenden Zeit und der Teilnehmerzahl ab. Das Spiel ist schnell aufgebaut, kann von<br />
jedem gespielt werden, ist leicht zu erklären, nach Bedarf variabel anzupassen und macht<br />
Teilnehmern in allen Alters‐ und Behinderungsklassen viel Spaß.<br />
Spielmaterial:<br />
Frisbeescheiben, Tücher (Kartons oder anderes geeignetes Material) mit großen Zahlen, Heringe,<br />
Klebeband, Eddings, Stoppuhren, Wertungszettel.<br />
Sportformen<br />
Anstelle eines Mannschaftswettbewerbes kann auch ein Einzelwettbewerb durchgeführt werden.<br />
Hierbei werden vermehrt Kampfrichter benötigt.<br />
Konditionell anspruchsvoll ist ein Wettbewerb auf Zeit. Dabei versucht ein Spieler oder eine<br />
Mannschaft, den gesamten Parcours in möglichst kurzer Zeit zu durchlaufen und dabei die<br />
Frisbeescheibe(n) in die Ziele zu werfen. Die Zeit wird gestoppt, wenn die Frisbeescheibe auf dem<br />
letzten Ziel landet.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2
Handbuch Breitensport 4.2.1 Frisbee‐Golf<br />
Mehr Informationen?<br />
Deutscher Behindertensportverband<br />
Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />
47055 Duisburg<br />
Tel. 0203‐7174‐170<br />
Fax 0203‐7174‐178<br />
E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2
Handbuch Breitensport 4.2.2 Nordic Walking<br />
4.2.2 Nordic Walking<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Der Einsatz von Stöcken macht aus dem klassischen Walking ein effektives Ganzkörpertraining, bei<br />
dem der gesamte Muskelapparat sanft und schonend trainiert wird und deutlich mehr Kalorien<br />
verbraucht werden. Nicht nur die Ausdauer wird verbessert, Nordic Walking stärkt zusätzlich<br />
Oberkörper einschließlich der Rücken‐, Arm‐ und Schultermuskulatur und löst Verspannungen. Dabei<br />
ist Nordic Walking für ambitionierte Sportler ebenso geeignet wie für untrainierte Menschen. Gerade<br />
älteren Menschen bieten die Stöcke wichtigen Halt und reduzieren so das Verletzungsrisiko. Der<br />
Ablauf wird durch bewussten Umgang mit den Stöcken gesteuert. Der rechte Stock hat immer dann<br />
Bodenberührung, wenn die linke Ferse aufsetzt, der linke Stock, wenn die rechte Ferse aufsetzt. Die<br />
Stöcke werden nah am Körper geführt. Die Schultern sollen stets locker und entspannt sein. Die<br />
Stöcke werden schräg nach hinten eingesetzt; der Stockeinsatz sollte immer unterhalb des<br />
Körperschwerpunktes, also in der Schrittstellung auf der vertikalen Körperachse erfolgen. Um eine<br />
hohe Trainingswirkung zu erzielen, sollte Folgendes beachtet werden: lange Schritte machen, gut<br />
abrollen, die Arme lang nach vorne schwingen, möglichst gerade halten und nach hinten arbeiten,<br />
d.h. man soll mit der Hand weit über die Hüfte hinaus kommen.<br />
Der lange Schritt und der lange Arm erhöhen den Trainingsreiz, wodurch es zu einer höheren und<br />
auch gewollten Belastung kommt<br />
Zielgruppe<br />
Nordic Walking ist bedenkenlos für Menschen mit geistiger Behinderung geeignet. Selbst Menschen<br />
mit physischer Behinderung können den Sport ausüben, z.B. Beinamputierte mit Prothesen.<br />
Mehr Informationen?<br />
Deutscher Behindertensportverband<br />
Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />
47055 Duisburg<br />
Tel. 0203‐7174‐170<br />
Fax 0203‐7174‐178<br />
E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />
http://www.nordic‐walking‐online.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1
Handbuch Breitensport 4.2.3 Fußball<br />
4.2.3 Fußball<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Fußball für Menschen mit einer Behinderung kennt drei Unterscheidungen in Deutschland: GB/LB‐<br />
Fußball, CP‐Fußball und Blindenfußball.<br />
GB/LB‐Fußball<br />
GB/LB‐Fußball ist Fußball für Menschen mit einer geistigen Behinderung und einer Lernbehinderung.<br />
Unter der Organisation des <strong>DBS</strong> findet regelmäßig das Turnier zur Vergabe des Länderpokals statt, an<br />
denen die Auswahlmannschaften der 16 Bundesländer teilnehmen. Gespielt wird nach den Regeln<br />
der FIFA.<br />
Auch innerhalb der Landesverbände finden regelmäßig Turniere statt, die gerne zu Scouting‐Zwecken<br />
für die Nationalmannschaft genutzt werden. Innerhalb der BRD bestehen ca. 700 Mannschaften.<br />
Fußball ist somit auch im Behindertensport die populärste Sportart.<br />
Zielgruppe<br />
Zur Zielgruppe gehören nur Menschen mit einer geistigen Behinderung und einer Lernbehinderung.<br />
Worauf ist zu achten?<br />
Maßgebend sind die FIFA Regeln: Auf einem normalen Fußballfeld wird 11 gegen 11 gespielt. Die<br />
deutsche Behindertennationalmannschaft vertritt Deutschland bei internationalen Meisterschaften.<br />
Die besten Fußballer mit einem IQ unter 75 kommen hierfür nur in Frage.<br />
Sportform<br />
Internationale Meisterschafte wie die WM und EM. Nationale Meisterschaften wie der Länderpokal<br />
und sonstige Breitensportturniere.<br />
CP‐Fußball<br />
CP‐Fußball wird durch Menschen mit einer Zerebralen Bewegungsstörung (Cerebral Palsy) gespielt<br />
und nur international ausgetragen. Gespielt wird mit sieben Spielern pro Team auf einem<br />
verkleinerten Fußballfeld mit verkleinerten Toren. Ansonsten gelten die Regeln der FIFA.<br />
CP‐Fußball wird durch Menschen gespielt, die In Folge einer Hirnschädigung (CP) spastisch sind.<br />
Durch diese Spastizität, ein andauernd unwillkürlicher Krampfzustand in einem Teil des Körpers, sind<br />
die Sportler in ihrer Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt. Der Gebrauch von Krücken oder<br />
Rollstühlen ist beim CP‐Fußball nicht erlaubt.<br />
Zielgruppe<br />
Die Zielgruppe besteht aus Fußballern mit einer physischen Einschränkung, die nicht Gebrauch<br />
machen von Krücken oder Rollstühlen. Alle Spieler haben eine Hirnschädigung, deren Folge<br />
Spastizität ist.<br />
Worauf ist zu achten?<br />
CP‐Fußball wird auf einem Spielfeld von 75 x 55 Metern gespielt. Die Tore messen 5 x 2 Meter.<br />
Gespielt wird nach den Regeln der FIFA. Einige Regeln wurden durch die CP‐ISRA (Cerebral Palsy<br />
International Sports and Recreation Association) modifiziert:<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 3
Handbuch Breitensport 4.2.3 Fußball<br />
� Ein Team besteht aus 6 Feldspielern und einem Torhüter<br />
� Es wird ohne die Abseitsregel gespielt<br />
� Der Torhüter darf nach Rückpass eines Mitspielers den Ball mit den Händen aufnehmen<br />
� Der Ball darf eingeworfen sowie eingerollt werden<br />
� Die Spieldauer beträgt 2 x 30 Minuten (Pause von 15 Minuten)<br />
Sportform<br />
International werden Paralympische Spiele, Weltmeisterschaften und kontinentale Meisterschaften<br />
organisiert.<br />
Blindenfußball<br />
Blindenfußball ist genauso rasant und spannend wie das Spiel nicht Sehbehinderter. Gespielt wird<br />
5er‐Fußball (Football 5‐a‐side). Mannschaften von je vier Spielern und einem Torwart agieren nach<br />
den Regeln der International Blind Sports Federation (IBSA), die sich an die Regeln der FIFA anlehnen.<br />
Bei IBSA‐Meisterschaften beträgt die Spieldauer 50 Minuten auf einem etwa 20x40 m großen<br />
Spielfeld, das durch eine durchgehende Bande abgegrenzt wird.<br />
Die Spieler im Feld sind blind im Sinne des höchsten Schweregrads B1, Augenklappen oder Binden<br />
gleichen eventuelle Unterschiede in der Sehschädigung unter den Spielern aus. Die Torwarte sind als<br />
einzige nicht blind. Sie und die mannschaftseigenen guides, die jeweils hinter dem gegnerischen Tor<br />
positioniert sind, dirigieren mit Zurufen ihre Spieler. Der Ball der blinden Fußballer ist im Inneren mit<br />
Rasseln versehen und ist auf diese Weise "hörbar".<br />
Die letzten wichtigen Blindenfußballereignisse waren die Paralympics 2004 in Athen mit dem<br />
Goldmedaillengewinner Brasilien und die WM im Dezember 2004 in Manchester mit dem<br />
Weltmeister Weißrussland. In Deutschland wird Football 5‐a‐side bisher kaum gespielt. (Quelle:<br />
www.ibcc-2006.de).<br />
Dennoch gibt es in Deutschland stets mehr werdende Institutionen und Vereine, die Blindenfußball<br />
anbieten. Momentan eifern ca. 100 Blinde der Sportart nach. Es werden sogar Workshops zur<br />
Erlernung des Blindenfußballs angeboten.<br />
Zielgruppe<br />
Teilnehmer des Blindenfußballs klassifizieren sich in drei Bereiche:<br />
B1: Keine Lichtempfindung bis Lichtempfindung; unfähig die Gestalt der Hand zu erkennen (in<br />
jeglichem Abstand und in jeglicher Richtung)<br />
B2: fähig die Gestalt der Hand zu erkennen mit einer Sehschärfe von 2/60 und/oder einem Sehfeld<br />
von weniger als 5 Grad.<br />
B3: Sehschärfe von über 2/60 bis 6/60 und/oder einem Sehfeld von mehr als 5 Grad und weniger als<br />
20 Grad<br />
Sportform<br />
Blindenfußball ist eine Paralympische Sportart. Seit den 90er Jahren finden unter dem Dach der IBSA<br />
nationale und internationale Meisterschaften im Blindenfußball statt, die zum großen Teil von den<br />
Ländern getragen werden, in denen Blindenfußball bereits etabliert ist: Brasilien (52 B1‐<br />
Mannschaften), Kolumbien (40 B1‐Mannschaften), Argentinien (28 B1‐Mannschaften) und Spanien (6<br />
B1‐Mannschaften). Mit Unterstützung der UEFA realisiert die IBSA derzeit im Rahmen ihres Futsal‐<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 3
Handbuch Breitensport 4.2.3 Fußball<br />
Entwicklungsprogramms für Blinde europaweit Blindenfußball‐Seminare für Trainer und<br />
Schiedsrichter der FIFA‐Landesverbände.<br />
Deutscher Behindertensporverband<br />
Koordinator Projekt Fußball<br />
Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />
47055 Duisburg<br />
Tel. 0203‐7174‐170<br />
Fax 0203‐7174‐178<br />
E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 3
Handbuch Breitensport 4.2.4 Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung<br />
4.2.4 Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung<br />
Christian Meister, 2007<br />
Beschreibung<br />
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) verleiht als Auszeichnung für gute und vielseitige<br />
körperliche Leistungen das Deutsche Sportabzeichen.<br />
Es soll dem/der behinderten Sportler/in Selbstvertrauen zur eigenen Leistungsfähigkeit geben und<br />
ihn/sie aus einer vermeintlichen Isolierung herausführen. Das Sportabzeichen soll Anreiz sein,<br />
Menschen mit Behinderung zu einer regelmäßigen Sportaktivität zu motivieren und durch den Sport<br />
eine vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit zu erwerben. Mit der Ableistung der einzelnen<br />
Bedingungen beweist der Behindertensportler/in sein/ihr gutes Maß an Leistungsfähigkeit der<br />
inneren Organe, an Schnelligkeit, an Gewandtheit, an Geschicklichkeit und an Ausdauer. Die<br />
geforderten Leistungen können nur nach ausreichendem und regelmäßigem Training erbracht<br />
werden.<br />
Worauf ist zu achten?<br />
Die Bedingungen für Menschen mit Behinderung wurden vom Deutschen Behindertensportverband<br />
(<strong>DBS</strong>) im Einvernehmen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund festgelegt.<br />
Das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung bietet bei einem dauernden Grad der<br />
Behinderung von 20% und mehr die Möglichkeit einer angemessenen breitensportlichen Betätigung.<br />
Unter Berücksichtigung der sporttechnischen Funktionsbehinderung soll es zum Ausgleich und zur<br />
Prävention anregen.<br />
Eine sportärztliche Beratung und Eingangsuntersuchung mit dem Ziel einer ärztlichen Aussage über<br />
die Leistungsfähigkeit und die Einstufung in die zuständige Behinderungsklasse mit Untergruppe ggf.<br />
mit Rücksprache mit dem Sportwart des Behindertensportvereins/ dem Sportabzeichenprüfer ist<br />
erforderlich.<br />
Es bestehen insgesamt zehn Behinderungsklassen, unterteilt von A‐J.<br />
A = Allgemeine Behinderung<br />
B = Einseitige Beinbehinderung und Endo‐Prothesen<br />
C = Doppelseitige Beinbehinderung und Endo‐Prothesen<br />
D = Einseitige Armbehinderung<br />
E = Doppelseitige Armbehinderung<br />
F = Behinderung durch Einschränkung oder Ausfall von Sinnesorganen und Sehschädigungen<br />
G = Querschnittslähmung (Rollstuhlfahrer)<br />
H = Cerebralparese (Spastiker)<br />
I = Lernbehinderung<br />
J = Geistige Behinderung<br />
Sportformen<br />
Das Sportabzeichen ist in 5 Disziplinen abzulegen. Dazu zählen Schwimmen, Sprung, Lauf, Wurf und<br />
Dauerleistung. Damit die Leistung nicht verloren geht, trägt der Prüfer die erbrachten Leistungen in<br />
eine Prüfkarte ein. Wenn alle fünf Prüfungen absolviert sind, wird die Prüfkarte an den zuständigen<br />
Landessportbund zur Bearbeitung eingereicht.<br />
Das komplette Handbuch zum Deutschen Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen ist im<br />
Internet unter www.dbs‐npc.de im Bereich Breitensport verfügbar.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2
Handbuch Breitensport 4.2.4 Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung<br />
Mehr Informationen?<br />
Deutscher Behindertensportverband<br />
Friedrich‐Alfred‐Str.10<br />
47055 Duisburg<br />
Tel. 0203‐7174‐170<br />
Fax 0203‐7174‐178<br />
E‐Mail: dbs@dbs-npc.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
Informationsmaterial<br />
zum<br />
Geschicklichkeitswettbewerb<br />
in Form eines Zehnkampfes für Seniorinnen<br />
und Senioren mit und ohne Behinderung<br />
Inhalt:<br />
Übersicht<br />
Inhalte<br />
Startkarte<br />
Materialliste<br />
© 2003 - Deutscher Behindertensportverband e.V.<br />
Friedrich-Alfred-Str. 10<br />
47055 Duisburg<br />
Tel.: 0203 – 71 74 170<br />
Fax.: 0203 – 71 74 178<br />
Mail: dbs@dbs-npc.de<br />
Internet: www.dbs-npc.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 1 von 9
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
Der Geschicklichkeitswettbewerb wird als Zehnkampf in der Sport bzw. Turnhalle<br />
ausgetragen. Dabei ist eine Klassifizierung in Startklassen nicht vorgesehen. Ferner kann auch<br />
jede / jeder Begleitperson mit und ohne Behinderung an diesem Wettbewerb teilnehmen.<br />
Dieser Veranstaltungstyp ist ein hervorragendes Beispiel für die Integration einmal<br />
andersherum – Menschen mit Behinderungen integrieren Menschen ohne Behinderungen.<br />
Der Wettbewerb wird als Einzel- und Mannschaftswettbewerb durchgeführt. Eine Mannschaft<br />
besteht aus 6 Teilnehmern / innen. Ein Verein kann auch mehrere Mannschaften bilden.<br />
Die Wertung basiert auf einer 1.000 Punkte Wertung, d.h. pro Disziplin können max. 1.000<br />
Punkte ermittelt werden. In Addition der 10 Disziplinen ergibt sich eine max.<br />
Gesamtpunktzahl von 10.000 Punkten. Das hierfür entwickelte EDV-Programm des <strong>DBS</strong><br />
erstellt automatisch die Einzelwertung und stellt die Mannschaft vereinsweise zusammen, so<br />
dass die 6 besten Teilnehmer / innen eines Vereins die 1. Mannschaft bilden.<br />
Die Ausführungsbestimmungen für die einzelnen Disziplinen sind auf den folgenden Seiten<br />
zu entnehmen.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 2 von 9
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
Geschicklichkeitswettbewerb<br />
(inhaltliche Beschreibung)<br />
Wichtige Anmerkung<br />
Von 10 aufgebauten Stationen müssen 10 Stationen absolviert werden. Sollte ein/e Teilnehmer/in auf Grund seiner/ihrer Behinderung<br />
eine Haupt - oder Ausweichübung nicht ausführen können, bekommt er/sie für diese Station eine Gutpunktzahl von 300 Punkte. Diese<br />
Gutzahl ist insgesamt nur zweimal zu vergeben!<br />
Station – Nr. 1<br />
1. Station: Sandsäckchen – Zielwurf<br />
Aus dem Stand das 250 g. Säckchen in einen<br />
Reifen werfen. Jeder Teilnehmer hat 5<br />
Versuche.<br />
Entfernung: 5 Meter.<br />
Wertung: Siehe Zeichnung.<br />
Ein Teil des Sandsäckchens muß den Boden<br />
innerhalb des Reifens berühren.<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />
schießen das Säckchen mit dem Fußrist.<br />
Entfernung: 3 Meter.<br />
Für Sehgeschädigte wird ein akustischer<br />
Signalgeber im 200er Reifen installiert.<br />
Entfernung: 3 Meter.<br />
2.Station: Zielbosseln<br />
Aus einer angegebenen Entfernung versucht<br />
der Teilnehmer, die Bossel auf das<br />
höchstbewertete Feld zu schieben. Jeder<br />
Teilnehmer hat 5 Versuche.<br />
Entfernung: 5 Meter.<br />
Wertung: Punkte siehe Zeichnung.<br />
Für die Wertung ist der Mittelpunkt der Bossel<br />
maßgebend. Kommt eine Bossel direkt auf der<br />
Linie zum Stillstand, wird das nächst höhere<br />
Feld bewertet.<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />
schießen mit dem Fuß einen Tennisring in das<br />
Feld. Entfernung: 5 Meter.<br />
Für Sehgeschädigte wird ein akustischer<br />
Signalgeber auf der Daube installiert.<br />
Entfernung: 5 Meter.<br />
3.Station: Ballprellen<br />
Prelle einen Basketball über die Distanz von<br />
2x5 Meter um zwei Hindernisse, kleiner<br />
Kasten, siehe Zeichnung. Jeder Teilnehmer<br />
hat 5 Versuche.<br />
Wertung: Gesamte Strecke = 200 Punkte.<br />
Halbe Strecke = 100 Punkte.<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />
führenden Ball am Fuß (dribbeln) !<br />
Sehgeschädigte transportieren den Ball in der<br />
Hand wobei auf den Hindernissen und am<br />
Ziel ein akustischer Signalgeber installiert ist.<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Wurf – und Schußrichtung<br />
2 2 m m<br />
200 P. X<br />
150 P.<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Wurf – und Schußrichtung<br />
Kasten<br />
X<br />
150 P.<br />
150 P.<br />
30 cm<br />
100 P.<br />
5m<br />
5 m<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Geh – und Dribbelrichtung<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 3 von 9<br />
2 m<br />
50 P.<br />
100 P.<br />
150 P.<br />
200 P.<br />
X<br />
20 cm<br />
Kastenmaße: LxBxH =70x50x40<br />
1,5 m<br />
Kasten<br />
X<br />
3 m<br />
5 m<br />
5m<br />
Start<br />
1,5 m<br />
Start<br />
Station – Nr. 2<br />
Start<br />
Station – Nr. 3<br />
Start<br />
Ziel<br />
X
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
4. Station: Zielschießen -Tennisball-<br />
100 P.<br />
15 cm<br />
Der Tennisball muss die Ziellinie zwischen<br />
den Kegeln überqueren. Entsprechend der<br />
Behinderung kann wahlweise das Zielschießen<br />
150 P.<br />
mit der Hand oder dem Fuß erfolgen. Jeder<br />
Teilnehmer hat 5 Versuche.<br />
200 P. X<br />
Entfernung: 5 Meter.<br />
Wertung: Punkte siehe Zeichnung.<br />
Für Sehgeschädigte wird ein akustischer<br />
Signalgeber in der Mitte der 200er Wertung<br />
150 P.<br />
installiert. 100 P.<br />
5 m<br />
5. Station: Zielwurf<br />
Entsprechend der Behinderung kann<br />
wahlweise geworfen oder geschossen werden<br />
mit einem Volleyball durch einen Reifen, der<br />
an der Wand befestigt ist. Jeder Teilnehmer<br />
hat 5 Versuche.<br />
Entfernung: 5 Meter.<br />
Wertung: Durchwerfen des Reifens = 200<br />
Punkte. Berühren des Reifenrandes = 150<br />
Punkte. Treffen des markierten Feldes = 100<br />
Punkte.<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />
mit einem Volleyball durch einen Reifen<br />
schießen.<br />
Für Sehgeschädigte ist ein akustischer<br />
Signalgeber im Reifen installiert.<br />
6. Station: Sandsäckchentransport<br />
Das Sandsäckchen 250 g. auf dem Kopf über<br />
eine Entfernung von 5 Meter transportieren.<br />
Jeder Teilnehmer hat 5 Versuche.<br />
Entfernung: 5 Meter.<br />
Wertung: 5 Meter = 200 Punkte. 4 Meter = 150<br />
Punkte. 3 Meter = 100 Punkte.<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />
bewegen einen Luftballon mit dem Fußgelenk<br />
über die angegebene Strecke ohne das der<br />
Ballon den Boden berührt.<br />
Für Sehgeschädigte ist am Ziel ein akustischer<br />
Signalgeber installiert.<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Zielschußrichtung<br />
1 m<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Wurf – und Schußrichtung<br />
X<br />
Ziel<br />
80 cm<br />
X<br />
5m<br />
= akustischer Signalgeber<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003<br />
= Gehrichtung<br />
Seite 4 von 9<br />
X<br />
1 m<br />
1,5 m<br />
1,5 m<br />
1 m<br />
Wand senkrecht<br />
5 m<br />
3 m<br />
Station – Nr. 4<br />
Start<br />
Station – Nr. 5<br />
Start<br />
Station – Nr. 6<br />
Start
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
7. Station: Hockey – Zielschlag<br />
Den Tennisball mit dem Hockeyschläger in<br />
einen Kasten schießen. Jeder Teilnehmer hat<br />
5 Versuche.<br />
Entfernung: 5 Meter.<br />
Wertung: Treffer Kasten = 200 Punkte.<br />
Treffer Bande in den Kasten = 100 Punkte.<br />
Erstberührung wird gewertet!<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte,<br />
Blinde schießen den Tennisball mit dem Fuß<br />
in den Kasten.<br />
Für Sehgeschädigte mit akustischem<br />
Signalgeber auf dem Kasten.<br />
8. Station: Ziel – Prellball<br />
Den Volleyball in zwei hintereinander<br />
liegende Reifen prellen. Jeder Teilnehmer hat<br />
5 Versuche.<br />
Wertung: Erster Reifen = 100 Punkte. Erster<br />
und zweiter Reifen = 200 Punkte.<br />
Reifenberührung zählt!<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />
den herabfallenden Ball mit dem Fußrist in<br />
den Reifen spielen.<br />
Für Sehgeschädigte mit akustischem<br />
Signalgeber zwischen ersten und zweiten<br />
Reifen.<br />
9. Station: Kasten – Zielwurf<br />
Den Gymnastikball aus dem Sitz (Stuhl) in<br />
einen Kasten werfen. Jeder Teilnehmer hat<br />
10 Versuche.<br />
Entfernung: 3 Meter.<br />
Wertung : Jeder Treffer = 100 Punkte.<br />
Herausspringende Bälle aus dem Kasten sind<br />
gültige Treffer!<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />
werfen oder schießen den Gymnastikball mit<br />
den Füßen in den Kasten.<br />
Entfernung: 2 Meter.<br />
Für Sehgeschädigte wird ein akustischer<br />
Signalgeber vor dem Kastengestell am<br />
Boden installiert. Entfernung: 2,5 Meter.<br />
Kastengröße: LxBxH = 70x50x40 cm<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Schußrichtung<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Wurf - Schußrichtung<br />
Kastenmaße: LxBxH = 150x50x70 cm<br />
X<br />
80 cm 80 cm<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Wurf – und Schußrichtung<br />
1,5 m<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 5 von 9<br />
X<br />
30 cm<br />
X<br />
2,80 m<br />
5m<br />
2 m<br />
2,5 m<br />
3 m<br />
Start<br />
2m<br />
Start<br />
Station – Nr. 7<br />
Start<br />
Station – Nr. 8<br />
Start<br />
Station – Nr. 9<br />
Start
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
10. Station: Blind – Zielwurf<br />
Den Volleyball rückwärts über den Kopf auf<br />
einer Matte in das markierte Feld an der<br />
Wand werfen. Feldgröße an der Wand 1x1<br />
Meter. Rollstuhlfahrer werfen aus dem<br />
Rollstuhl. Jeder Teilnehmer hat 5 Versuche.<br />
Entfernung: 3 Meter.<br />
Wertung: Jeder Treffer = 200 Punkte.<br />
Randberührung = 100 Punkte.<br />
Doppelober- u. Doppelunterarm-Amputierte<br />
liegen mit dem Rücken zum Ziel. Aus der<br />
Rücklage mit beiden Beinen den Ball zu<br />
Wand schleudern.<br />
Für Sehgeschädigte ist ein akustischer<br />
Signalgeber in Feld befestigt.<br />
Teilnehmer, die nicht auf die Matte können,<br />
werfen auf dem Stuhl sitzend wie ein<br />
Rollstuhlfahrer.<br />
Feldgröße: 1 x 1 m<br />
X = akustischer Signalgeber<br />
= Wurf – und Schleuderrichtung<br />
Raum für persönliche Notizen<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 6 von 9<br />
1 m<br />
3 m<br />
Hochsprungmatte quer zur Wand<br />
Station – Nr. 10
Station – Nr. 1<br />
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
X<br />
Station – Nr. 3<br />
Kasten<br />
X<br />
Station – Nr. 5<br />
Station – Nr. 7<br />
X<br />
Station – Nr. 9<br />
X<br />
X<br />
.<br />
Startkarte<br />
Geschicklichkeitswettbewerb<br />
.<br />
Kasten<br />
X<br />
Wand senkrecht<br />
.<br />
Start<br />
Start<br />
Ziel<br />
Start<br />
X<br />
Start<br />
Start<br />
Station – Nr. 2<br />
Station – Nr. 4<br />
Station – Nr. 6<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 7 von 9<br />
2<br />
m<br />
X<br />
X<br />
Ziel<br />
Station – Nr. 8<br />
Station – Nr. 10<br />
X<br />
Gesamtpunktzahl:<br />
X<br />
Start<br />
Start<br />
Start<br />
Start
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
Geräteliste -Geschicklichkeitswettbewerb-<br />
1.Station<br />
Sandsäckchenzielwurf 5 Stück Gymnastikringe 70 cm Durchmesser<br />
5 Stück Sandsäckchen, 250 g<br />
1 Stück Tennisring<br />
(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, transparent)<br />
Bemerkung: Befestigung der Reifen auf Hallenboden<br />
(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />
2.Station Zielbosseln 5 Stück Bosselstöcke<br />
(3 Stück Rollen PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Bosselfelder<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />
3. Station Ballprellen 1 Stück Sprungkasten 70 x 50 x 40 cm<br />
1 Stück Basketball<br />
(1 Stück Rolle PP-Tesa-Klebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien, Start / Ziel<br />
4. Station Zielschießen 5 - 10 Stück Tennisbälle<br />
6 Stück Markierungskegel<br />
Bemerkung: Größe 205 x 205 x 380 oder 130 x 130 x 230 cm<br />
(1 Stück Rolle PP-Klebeband 50 mm breit, transparent)<br />
Bemerkung: Befestigung der M. - Kegel auf Hallenboden<br />
(1 Stück Rolle PP-Klebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />
5. Station Zielwurf 1 Stück Gymnastikreifen 70 cm Durchmesser<br />
Bemerkung: Gymnastikreifen rot<br />
(1Stück Rolle PP-Klebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />
6. Station<br />
Sandsäckchenzielwurf 5 Stück Gymnastikringe 70 cm Durchmesser<br />
5 Stück Sandsäckchen, 250 g<br />
1 Stück Tennisring<br />
(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, transparent)<br />
Bemerkung: Befestigung der Reifen auf Hallenboden<br />
(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />
7. Station Hockeyzielschlag 2 Stück Hockey - Schläger<br />
5 - 10 Stück Tennisbälle<br />
1 Stück Sprungkasten 70 x 50 x 40 cm<br />
Bemerkung: Aufbau des Kasten, hochkant<br />
1 Stück Pappe 40 x 40 cm, 3 - 4 cm dick<br />
Bemerkung: Als Einlauframpe in den Kasten<br />
2 Stück Turnbänke etwa 2,80 m lang<br />
Bemerkung: Als Prallwand für den Tennisball zum Kasten<br />
(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, transparent)<br />
Bemerkung: Befestigung der Pappeinlauframpe<br />
(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 8 von 9
Handbuch Breitensport 4.2.3 Geschicklichkeitswettbewerb<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />
8. Station Ziel-Prellball 2 Stück Gymnastikreifen 70 cm Durchmesser<br />
1 Stück Vollyball<br />
(1 Stück Rolle PP-Klebeband, transparent)<br />
Bemerkung: Befestigung der Reifen auf der Wand<br />
(1 Stück Rolle PP-Klebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />
9. Station Kasten - Zielwurf 1 Stück Stuhl<br />
1 Stück Sprungkasten dreiteilig 150 x 40 ,x 70 cm<br />
Bemerkung: Aufbau des Kasten, quer zur Wurfrichtung<br />
10 Stück Gymnastikbälle<br />
(1 Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinien<br />
10. Station Blind - Zielwurf 1 Stück Turnmatte 200 x 100 x 8 cm<br />
1 Stück Volleyball (alternativ Softball)<br />
(1Stück Rolle PP-Tesaklebeband 50 mm breit, rot)<br />
Bemerkung: Abklebung der Entfernungslinienen und Feld<br />
Zubehör 12 Stück Klemmbretter<br />
Bemerkung: Für Wettkampfkarten<br />
12 Stück Kugelschreiber<br />
Bemerkung: Für Eintragungen der Punkte auf<br />
Wettkampfkarte<br />
5 Stück Filius - Messer<br />
Bemerkung: Abtennung der Begrenzungs - und Feldlinien<br />
2 Stück Scheren<br />
Bemerkung: Für Abrennungszwecke von Klebeband<br />
5 - 10 Stück Filzschreiber edding 500<br />
Bemerkung: Beschriften vn Markierungslinien<br />
3 Stück Maßstab 2 Meter<br />
Bemerkung: Abmessung der Begrenzungs - und Feldlinien<br />
2 Stück Maßbänder 20 Meter<br />
Bemerkung: Abmessung der Begrenzungs - und Feldlinien<br />
1 Stück Schachtel Heftzwecken<br />
Bemerkung: Befestigung von Schriftstücke<br />
10 Stück Klingeln<br />
Bemerkung: Für sehgeschädigte Sportler an den Stationen<br />
Bemerkung: Bei Aufbau von zwei Stationen ist es erforderlich die Anzahl der Geräte zu<br />
erhöhen!<br />
© Deutscher Behindertensportverband, 2003 Seite 9 von 9
Handbuch Breitensport 5.2 Tag der offenen Tür<br />
5.2 Tag der offenen Tür<br />
Christian Meister, 2007<br />
Der Tag der offenen Tür ist ein Tag, an dem Institutionen, Einrichtungen, Unternehmen oder auch<br />
Vereine für Besucher geöffnet sind. Ziel solcher Tage ist, dass sich die Besucher über diese<br />
Einrichtung informieren können. Dabei sind in der Regel die meisten Bereiche dieser Einrichtung zur<br />
Besichtigung zugänglich.<br />
Vereine haben durch einen Tag der offenen Tür die Möglichkeit sich der Öffentlichkeit zu<br />
präsentieren und ihre Reputation zu verbessern. Das primäre Ziel ist, durch eine solche Veranstaltung<br />
Mitglieder zu gewinnen.<br />
Viele Firmen/Institutionen veranstalten den "Tag der offenen Tür" regelmäßig (jährlich, alle zwei<br />
Jahre, alle fünf Jahre), andere führen ihn einmalig aus, etwa zur Eröffnung oder zu einem bestimmten<br />
Anlass, beispielsweise zum Stadtfest oder zum 50‐jährigen Bestehen einer Firma. Öfter als einmal im<br />
Jahr wird der "Tag der offenen Tür" nicht veranstaltet.<br />
Worauf ist bei der Organisation eines Tag der offenen Tür zu achten?<br />
� Location auswählen (muss genügend Platz für Besucher und Aktivitäten bieten, z.B.<br />
Sportplatz mit anliegendem Vereinsheim oder eine Sport/Turnhalle. Ferner sollte ein Termin<br />
in den späten Sommermonaten geplant werden, um das schöne Wetter zu nutzen und die<br />
Haupturlaubssaison zu umgehen).<br />
� Das Event muss publik gemacht werden<br />
‐ Regionale Presse benachrichtigen<br />
‐ Werbung in Form von Plakaten und Bannern in der Stadt und umliegenden Gemeinden<br />
‐ Regionales Radio um Unterstützung bitten<br />
� Sponsoren suchen bzw. vorhandene Sponsoren einbinden<br />
� Ehrenamtliche Mitarbeiter müssen motiviert sein/werden<br />
� Ausreichend freiwillige Helfer müssen zur Verfügung stehen, Helfer müssen organisiert<br />
werden<br />
� Plan aufstellen (Was muss organisiert werden, wer organisiert was?)<br />
‐ Zeitrahmen des Events festlegen, aber mit etwas Spielraum<br />
‐ Verpflegung (Was soll angeboten werden? Für wie viele Besucher? Preise für<br />
Verpflegung bestimmen, 25%‐50% Gewinnspanne, wer organisiert die Getränke, das<br />
Essen?)<br />
‐ Was soll vorgestellt werden? Welche Elemente will der Verein präsentieren? (Tipp:<br />
Aktivitäten vorstellen, an denen die Besucher teilnehmen können). Festlegen, wer für<br />
welche Präsentation verantwortlich ist, gemeinsam über Inhalt der vorzustellenden<br />
Elemente beschließen.<br />
‐ Arbeitseinteilung erstellen, sowohl für die Vorbereitung als auch für den Tag der offenen<br />
Tür selbst (Wer gibt Getränke und Essen aus? Moderation? Etc.)<br />
� Attraktionen anbieten, die Besucher anzieht, wie z.B. eine Tombola mit Gewinnpreisen von<br />
Sponsoren, einer Hüpfburg für Kinder, eventuell Bierstand etc.<br />
� Wichtig ist, dass der Vorstand mit dem gesamten „Organisationskomitee“ die einzelnen<br />
Bereiche (z.B. Verpflegung, Präsentation der Elemente, Unterhaltung etc.) nach<br />
Materialbedarf durchläuft und die Organisation dafür festlegt.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1
Handbuch Breitensport 5.3 Schnupperangebote<br />
5.3 Schnupperangebote<br />
Christian Meister, 2007<br />
Schnupperangebote bieten Interessenten die Möglichkeit, Einblicke in die Sportangebote der Vereine<br />
und Gruppen zu bekommen, um sie dafür zu begeistern. Auch hier ist die Mitgliedergewinnung<br />
definiertes Ziel. Die Idee ist, dass ein Interessent kostenlos 2‐3mal oder bis zu einem bestimmten<br />
Zeitraum (z.B. einen Monat) an den Angeboten teilnehmen kann. Danach muss der Interessent sich<br />
für eine Mitgliedschaft bzw. kostenpflichtige Kursteilnahme entscheiden oder aber mit dem Training<br />
aufhören.<br />
Schnupperangebote sollten öfters als einmal im Jahr stattfinden. Vom Umfang her sind sie weniger<br />
aufwendig zu organisieren als ein Tag der offenen Tür. Ob man nun ein oder mehrere Sportangebote<br />
an einem Schnupper‐Tag anbietet, liegt im Ermessen des Vorstandes. Das hängt in erster Linie<br />
natürlich auch davon ab, auf welche und wie viele Ressourcen der Verein dann zurückgreifen kann.<br />
Wenn ein Verein oder eine Gruppe sich entschlossen hat Schnupperangebots‐Tage anzubieten, gilt<br />
die größte Priorität der Promotion dieser Tage. Es ist wichtig eine größtmögliche Zielgruppe<br />
anzusprechen und darauf aufmerksam zu machen, damit die Schnupperangebots‐Tage gut besucht<br />
werden. Hierzu bieten sich regionale Zeitungen bestens an. Aber auch Werbungen in Form von<br />
Plakaten in den umliegenden Gemeinden erfüllen ihren Zweck.<br />
An den Tagen selbst ist es wichtig, die Interessenten sehr gut zu betreuen. Ebenso sollte das<br />
„Drumherum“ auch gut organisiert sind. Verpflegung (leichte Kost und Getränke) sollten kostenlos<br />
bereit stehen.<br />
Checkliste/Tipps:<br />
� Im Vorfeld für Promotion/Werbung sorgen<br />
� Im Vorfeld festlegen, wie viele Personen benötigt werden und wer welche Aufgaben zugeteilt<br />
bekommt<br />
� Das Sportangebot inhaltlich sehr gut vorbereiten und aufbauen<br />
� Den Schnupper‐Tag planen, zeitlichen Rahmen festlegen: Wann wird was vorgestellt? Wann<br />
finden Pausen statt (Pausen können auch als Informationsrunde dienen)<br />
� Am Ende des Tages die Interessenten um Feedback bitten, nach ihrer Meinung fragen und für<br />
das nächste Mal Verbesserungen einzubringen<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1
Handbuch Breitensport 6.1 Kursangebote<br />
6.1 Kursangebote<br />
Christian Meister, 2007<br />
Kursangebote bieten eine weitere Möglichkeit die Finanzen durch Nicht‐Mitglieder aufzustocken.<br />
Hinter dem Gedanken der Kursangebote steckt die Idee, dass Interessenten befristet, sei es z.B.<br />
durch eine Zehnerkarte, an einem Kurs teilnehmen können, den der Verein oder die Gruppe<br />
anbietet. Eine Mitgliedschaft ist hierzu nicht erforderlich; über die Kursangebote ist es natürlich<br />
erstrebenswert diese zu erreichen.<br />
Im Prinzip ist jeder Behindertensportverein und jede Behindertensportgruppe in der Lage, ein<br />
Kursangebot für jede Altersgruppe zu erstellen. Man kann hier z.B. an Gymnastik, Schwimmen,<br />
Rückentraining etc. denken.<br />
Falls man dazu keine fachliche Kompetenz in den eigenen Reihen hat, kann der Verein bzw. die<br />
Gruppe auch externe Trainingsleiter einstellen. Die Entlohnung wird dann über die Kursgebühren<br />
finanziert. Das macht allerdings nur Sinn, wenn eine ausreichend große Teilnehmerzahl an den<br />
Kursen teilnimmt, da sich andernfalls die Einstellung eines Trainingsleiters nicht rentiert.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 1
Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
Christian Meister, 2007<br />
Das folgende Kapitel gibt eine Übersicht und Erläuterungen zum Thema Marketing. Es soll Ihnen<br />
helfen den Begriff „Marketing“ zu verstehen und Aspekte des Marketings für Ihren Verein<br />
anzuwenden.<br />
Marketing ist eine Strategie, ein Instrument aus der Wirtschaft zur Gewinnung und Bindung von<br />
(Neu)Kunden. Dabei geht es um Zielgruppen, Vermarktung von Produkten, Werbung und Verkauf.<br />
Ein Marketingplan dient dazu, die Ziele und Maßnahmen einer Organisation konkret über einen<br />
bestimmten Zeitraum zu durchdenken, zu planen und transparent zu machen, so dass die<br />
Realisierbarkeit der Ziele durch spezifische Maßnahmen erleichtert wird.<br />
Der Umfassungszeitraum eines solchen Plans hängt in erster Linie von der Größe und dem Umfang<br />
der zu erreichenden Ziele ab, sowie von der Umgebung, in der die Organisation operiert:<br />
• Simpel versus Komplex<br />
o Simpel: Markt ist gut zu übersehen, einfaches Produkt an eine Zielgruppe<br />
o Komplex: Markt ist schwer zu übersehen, viele Parteien, schwierige Fragen<br />
• Stabil versus Turbulent<br />
o Stabil: wenige Veränderungen, konstanter Markt, geringe Forderung an<br />
Produktvariationen<br />
o Turbulent: Viele Veränderungen, Produkte veralten schnell, Fragen, Menge und<br />
Sorten wechseln (dynamisch)<br />
• Kombinationen:<br />
o Simpel und Stabil: ruhige übersichtliche Situation (z.B. Massenproduktion)<br />
o Simpel und Turbulent: übersichtlich, aber unruhig<br />
o Komplex und Stabil: schwierige Fragen, vorhersehbar (z.B. Krankenhaus)<br />
o Komplex und Turbulent: unvorhersehbare und verändernde Situationen (z.B. IT<br />
Branche)<br />
Im Allgemeinen beschränkt sich ein Marketingplan auf die Dauer eines Geschäftsjahrs.<br />
Was beinhaltet der Marketingplan?<br />
Der Marketingplan beinhaltet die Strategie, die der Verein verfolgt, um letztendlich weiter bestehen<br />
zu können. Ein solcher Plan ist ein erster Schritt Richtung Professionalisierung und dient dem Verein<br />
als Leitfaden, als Ausgangspukt sämtlicher Aktivitäten und Handlungen.<br />
In einem Marketingplan wird auf folgende Fragen eine Antwort gegeben:<br />
Bestimmung der Strategie:<br />
• Wie ist die IST‐Situation? Wo wollen wir hin? Welche Ziele streben wir an? Was bieten wir<br />
unsern Kunden/Mitgliedern für einen Nutzen? Wer sind unsere Kunden/Mitglieder? Warum<br />
sind die Kunden/Mitglieder gerade bei uns?<br />
• Wie wollen wir diese Ziele erreichen? Welche Mittel sind dafür nötig? Dabei geht es nicht nur<br />
um finanzielle Mittel!<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 7
Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
• Wann wollen wir diese Ziele erreicht haben? Hierbei wird der Zeitraum bestimmt, in dem<br />
Ziele realisiert sein sollen. Berücksichtigen muss man hier allerdings die Prioritäten. Oftmals<br />
ist es so, dass bestimmte Ziele erst erreicht sein müssen, um andere zu realisieren.<br />
Die Erstellung eines solchen Plans verläuft in Phasen. In der ersten Phase, der Analysephase, wird<br />
inventarisiert: Wo stehen wir? Was sind unsere Stärken und Schwächen, wo liegen unsere Chancen<br />
und Risiken? Worauf muss man Rücksicht nehmen, inwieweit sind vorher angedachte Ziele schon<br />
erreicht? Welche und wie viele Mittel stehen zur Verfügung?<br />
Nachdem diese Fragen beantwortet sind, folgt die Planungsphase. In dieser Phase werden die Ziele<br />
formuliert, die Strategie gewählt und ein Maßnahmenkatalog erstellt.<br />
In der Implementierungsphase wird der Plan mit seinen Maßnahmen schließlich realisiert.<br />
Die letzte Phase umfasst die Kontrolle und Rückkopplung auf die vorhergehenden Phasen.<br />
Im Folgenden werden hier die Schritte zur Erstellung eines Marketingplans aufgezählt:<br />
Schritt 1<br />
Bevor man mit der Erstellung des Plans beginnt, muss die Business Mission(Aufgabe/Zweck) der<br />
Organisation festgelegt werden. Die Mission gibt eine Antwort auf die Frage wofür der Verein steht:<br />
• Wer sind wir?<br />
• Was wollen wir für die Gesellschaft bedeuten?<br />
• Was wollen wir erreichen?<br />
In der Mission liegen die Ausgangspunkte des Marketingplans.<br />
Schritt 2<br />
Prioritäten setzen! Nachdem die Mission festgelegt ist, muss deutlich werden was der Plan exakt<br />
beinhalten soll. Was steht möglicherweise schon auf Papier, welche Vorstellungen haben die<br />
Verantwortlichen? Welcher Zielgruppe wollen Sie sich widmen? Sammeln Sie hierzu Informationen<br />
und orientieren Sie sich.<br />
Führen Sie eine Marktanalyse durch. Diese dient Ihnen zur Orientierung für die Marketingstrategie,<br />
da sie Aufschluss über potenzielle Zielgruppen und die Arbeit der Konkurrenz gibt.<br />
Grenzen Sie Ihre Zielgruppe systematische ein, zum Beispiel nach<br />
• nach regionalen Aspekten:<br />
‐ Wie groß ist das Einzugsgebiet des Vereins?<br />
‐ Wo wohnen die (potenziellen) Kunden?<br />
• nach soziodemografischen Aspekten:<br />
‐ Ist die Zielgruppe eher weiblich oder männlich oder gemischt?<br />
‐ Handelt es sich um Mitglieder von Familien (Eltern und im Haus lebende Kinder)<br />
oder Alleinstehende (Singles, Verwitwete)?<br />
• nach sozialem und beruflichem Hintergrund:<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 7
Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
‐ Welche Themen interessieren die Zielgruppen?<br />
‐ Welche Umgangsformen pflegen sie?<br />
‐ Sind sie in ihren Berufen eher Entscheider oder Ausführende?<br />
• nach wirtschaftlichen Merkmalen:<br />
‐ Über welches Einkommen verfügen sie?<br />
‐ In welchen Besitzverhältnissen leben sie?<br />
• nach bestimmten Wertorientierungen:<br />
‐ Was ist ihnen wichtig, zum Beispiel Umweltschutz, Selbstbestimmung, Disziplin?<br />
Je mehr Sie über ihre Zielgruppe wissen, desto genauer können sie ihre Strategie danach ausrichten.<br />
Konkurrenzanalyse<br />
Von (kommerziellen) Wettbewerbern lässt sich viel lernen: Wo haben sie Stärken, an denen<br />
sich Ihr Sportverein orientieren könnte? Finden Sie heraus, wie die Konkurrenz erfolgreich<br />
Kunden gewinnt und bindet. Überlegen Sie, welche der Ideen Ihr Verein übernehmen<br />
könnte.<br />
Aber nicht nur von Stärken kann man lernen. Wo liegen die Schwächen der Mitbewerber?<br />
Sind das auch die Schwächen Ihres Angebotes? Wie lassen sie sich vermeiden? Oder hat Ihr<br />
Sportverein hier Stärken, die Sie ausbauen könnten?<br />
Vor allem Antworten auf folgende Fragen über Wettbewerber helfen weiter:<br />
• Angebote und Leistungsspektrum?<br />
• Betriebsgröße und Marktanteile?<br />
• Bekanntheitsgrad und Image?<br />
• Öffentlichkeitsarbeit und Werbemaßnahmen?<br />
• Service bei der Kundenbetreuung?<br />
• Überschneidungen mit dem eigenen Angebot?<br />
Um Kenntnisse über die Wettbewerber zu erlangen, hilft zum Beispiel der Blick in Selbstdarstellungen<br />
(z.B. im Internet), Prospekte, Flyer und Jahresberichte der verschiedenen Anbieter. Auch der Blick in<br />
einschlägige Fachzeitschriften bringt Gewinn.<br />
Betreiben Sie Konkurrenzanalyse mit System. Dazu sollten Sie ein Archiv einrichten. Sortieren Sie<br />
Unterlagen nach Konkurrenzideen, Zielgruppenideen, Daten über potenzielle Förderer usw.<br />
Schritt 3 und 4<br />
Durch Mittel der SWOT‐Analyse (S=Strenghts=Stärken; W=Weaknesses=Schwächen;<br />
O=Opportunities=Möglichkeiten/Chancen; T=Threats=Bedrohungen, s. Abbildung 1) wird das<br />
interne und externe Bild der Organisation deutlich gemacht. Die IST‐Situation wird erfasst. Man<br />
inventarisiert die Stärken und Schwächen (intern) der Organisation sowie die Chancen und Risiken<br />
(extern). Bei der internen und externen Analyse untersucht man die folgenden Punkte:<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 7
Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
A. Entwicklung der Mitglieder<br />
Interne Analyse: Wie hat sich der Mitgliederbestand über die letzten Jahre entwickelt? Hierzu kann<br />
man z.B. den jährlichen Verlauf der Mitgliedszahlen per Abteilung/Bereich analysieren. Externe<br />
Analyse: Demographische Untersuchung. Wo kommen die Mitglieder her? Wie ist die<br />
Altersverteilung?<br />
B. Das Angebot<br />
Das Angebot des Vereins kann z.B. beurteilt werden an Hand eines Marketingkonzeptes.<br />
• Produkt: Erfüllt das Angebot die Wünsche der Mitglieder? Wie ist die Qualität?<br />
• Preis: Wie ist das Preis/Leistungsverhältnis?<br />
• Zeit: Erfüllen die geregelten Sportzeiten die Bedürfnisse der Mitglieder/Sportler? Oder<br />
besteht eine größere Nachfrage zu einem anderen Zeitpunkt?<br />
Antworten auf diese Fragen erhält man ziemlich leicht durch erstellen und verteilen eines<br />
durchdachten!!! Fragebogens.<br />
C. Heutiges und gewünschtes Profil des Vereins<br />
Hierbei geht es um das Image und den Ruf des Vereins. Wie wird man gesehen? Wofür ist man<br />
bekannt? Wie will man gesehen werden? Auch hier gibt eine Umfrage unter Bürgern Aufschluss.<br />
D. Das Personal<br />
Verfügt der Verein über ausreichend ehrenamtliches Personal um Funktionen zu besetzen? Auch, um<br />
darüber hinaus funktionieren zu können? Besteht ein qualitatives und/oder quantitatives Defizit?<br />
E. Akkommodation/Ausstattung?<br />
Wer besitzt was innerhalb des Vereins? Bestehen Privatisierungspläne? Wie ist der Zustand der<br />
Sportumgebung? Kabinen? Sportfelder? Material, Klubgebäude etc.?<br />
F. Interne Kommunikation<br />
Wie kommuniziert der Verein mit seinen Mitgliedern? Sind die Mitglieder damit zufrieden? Wie<br />
kommuniziert der /Vereinsvorstand miteinander? Email? Telefon? Nur auf Versammlungen?<br />
G. Externe Kommunikation<br />
Wie verläuft der Kontakt mit externen Parteien? Gibt es einen Pressesprecher? Wie ist die<br />
Promotion generell geregelt? Was wird dafür getan?<br />
H. Finanzen<br />
Wie steht es um die finanzielle Situation des Vereins? Wie ist das Verhältnis zwischen<br />
Mitgliedsbeiträgen, Sponsoreneinnahmen und möglichen Subventionen?<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 7
Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
SWOT‐<br />
Analyse<br />
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Interne Analyse<br />
Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses)<br />
S‐O‐Strategien:<br />
Verfolgen von neuen W‐O‐Strategien:<br />
Chancen<br />
Möglichkeiten, die gut zu Schwächen eliminieren, um<br />
(Opportunities)<br />
den Stärken des neue Möglichkeiten zu nutzen.<br />
Unternehmens passen.<br />
Risiken<br />
(Threats)<br />
S‐T‐Strategien:<br />
W‐T‐Strategien:<br />
Verteidigungen entwickeln, um<br />
Stärken nutzen, um Risiken vorhandene Schwächen nicht<br />
abzuwenden.<br />
zum Ziel von Bedrohungen<br />
werden zu lassen.<br />
Abbildung 1: SWOT‐Matrix (http://de.wikipedia.org/wiki/SWOT‐Analyse, 2007)<br />
Desweiteren werden folgende Fragen beantwortet:<br />
� Welchen konkreten Nutzen bieten wir unseren Kunden/Mitgliedern?<br />
� Was haben unsere Kunden/Mitglieder davon, dass sie unsere Dienste in Anspruch nehmen?<br />
� Wer genau sind unsere Kunden? (Alter, Beruf, Einkommen, Herkunftsort)<br />
� Was unterscheidet uns von unseren Mitbewerbern? Was können wir besser?<br />
Um die Informationen zu den Fragen zu erhalten, die bei der SWOT‐Analyse aufkommen, ist es<br />
nützlich eine Befragung unter den Mitgliedern durch zu führen. Anhand der Befragung können Sie<br />
ermitteln, wie die Mitglieder z.B. die Qualität des Sportangebots und des Preis‐/Leistungsverhältnis<br />
beurteilen, ob das Sportangebot überhaupt bei den Bedürfnissen der Mitglieder anschließt etc.<br />
Hierdurch erfahren Sie ihre Stärken und Schwächen und können dementsprechend Ziele formulieren.<br />
Schritt 5<br />
Auf Grund der Ergebnisse der internen und externen Analyse und der Mission vor Augen werden<br />
jetzt die Marketing‐Ziele für einen bestimmten Zeitraum (z.B. 6 Monate oder 1 Jahr) formuliert. Die<br />
Ziele der Organisation formen den zentralen Punkt des Plans. Die Soll‐Situation wird verdeutlicht.<br />
Um konkrete Ziele verfolgen zu können, müssen diese konkret formuliert werden, nämlich SMART:<br />
• Spezifisch<br />
• Messbar<br />
• Akzeptabel<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 5 von 7
Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
• Realistisch<br />
• Terminiert<br />
Z.B.: “Bis zum Jahresende mindestens 100 Neuanmeldungen erreichen.“<br />
Warum Marketing‐Ziele festlegen?<br />
Eine Zielplanung ist notwendig um ein dauerhaftes und langfristiges Marketing zu betreiben. Ohne<br />
das Planen und Festlegen von Zielen können diese schnell aus den Augen verloren werden.<br />
Außerdem dient das Festlegen von Zielen der Festlegung des Marketing‐Budgets. Wenn die Ziele<br />
feststehen, können Sie ausrechnen, was es ungefähr Kosten wird die Ziele zu erreichen.<br />
Ziele können meistens nicht gleichzeitig ausgeführt werden. Darum ist es wichtig Prioritäten zu<br />
setzen. Desweiteren bedingt das Erreichen eines Ziels die Realisierung eines weiteren Ziels.<br />
Um Ziele realisieren zu können, müssen Maßnahmen entwickelt werden. Sprich, konkrete<br />
Handlungspunkte die zur Realisation der Ziele führen. Diese Handlungen werden ebenso in den Plan<br />
aufgenommen.<br />
Schritt 6<br />
Die Marketingmaßnahmen werden bestimmt. Diese hängen davon ab, wer ihre Zielgruppe ist und<br />
mit welcher Maßnahme sie diese am besten erreichen können.<br />
Eine Auswahl an Marketing‐Maßnahmen:<br />
- Vereinsinfo (Broschüre) per Post oder Email<br />
- Organisation von z.B. Festen<br />
- Anzeigen in der regionalen Presse<br />
- Eintragung ins Branchenverzeichnis<br />
- Radio‐Werbung<br />
- Außenwerbung (Plakate etc.)<br />
- Tag der offenen Tür<br />
- kostenlose Schnupperangebote<br />
- Kooperieren mit anderen Organisationen (Networken) oder Personen<br />
- Internetpräsenz<br />
- Eintragen der Website in Suchmaschinen<br />
- Eintragung in kostenlosen und kostenpflichtigen Online‐Marktplätze<br />
- Werbung in Email‐Newslettern<br />
Schritt 7<br />
Das Budget für das Marketing wird festgelegt. Bedenken Sie für jedes Ihrer Marketing‐Ziele einen<br />
passenden Betrag. Rechnen Sie die Beträge zusammen und schon ergibt sich ihr Budget.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 6 von 7
Handbuch Breitensport 6.2 Erstellung eines Marketingplans<br />
Schritt 8<br />
Nachdem nun die Strategie und die Ziele festgelegt sind, die Maßnahmen geplant und das zur<br />
Verfügung stehende Budget berechnet ist, wird nun ein Aktionsplan erstellt, indem konkret Aktionen<br />
für das Erreichen eines Marketingziels erarbeitet werden.<br />
In dieser Implementierungsphase wird der entwickelte Plan umgesetzt. Hierbei gilt es zu<br />
berücksichtigen, dass es weniger selbstverständlich ist, dass das was im Plan geschrieben steht, auch<br />
so automatisch ausgeführt wird. Darum ist es umso wichtiger in Schritt 5 jeden so gut wie möglich an<br />
der Formulierung der Ziele mitwirken zu lassen. Dies kann z.B. in einer Gruppendiskussion mit<br />
festem Vorsitz getan werden. Nur so erreicht man die gewünschte Identifikation mit dem Plan und<br />
den Vorhaben der Organisation, sodass alle an einem Strang ziehen.<br />
Schritt 9<br />
Evaluierung und Rückkopplung<br />
Viele Marketingpläne verschwinden in Schubladen oder werden nur teilweise umgesetzt. Ursachen<br />
hierfür können sein:<br />
• Unzureichende Mittel, Personal, organisatorische Versorgung<br />
• Übereinstimmung zwischen Zielen und Mittel ist weniger groß als erwartet<br />
• Defizite in der Informationsbereitstellung und Kommunikation<br />
• Verantwortliche führen eigene Ideen aus und handeln nicht nach Plan<br />
• Es treten Entwicklungen auf, die man nicht einschätzen konnte<br />
Es ist darum von Wichtigkeit, regelmäßig zu inventarisieren ob die gestellten Ziele im angegeben<br />
Zeitraum zu realisieren sind. Scheint es, dass Ziele nicht erreichbar sind, muss der Marketingplan<br />
angepasst werden.<br />
Darum ist es sinnvoll, in der Planung zur Realisation der Ziele regelmäßig Evaluierungsmomente<br />
einzubauen, die widerspiegeln inwieweit der Verein den tatsächlich geplanten Handlungen<br />
nachgekommen ist.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 7 von 7
Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />
6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />
Christian Meister, 2007<br />
Die folgenden Seiten bieten Einblicke in die Erstellung eines Sponsorenplans. Obwohl der Begriff<br />
Sponsoring recht weit verbreitet ist und seine Bedeutung auch weitgehend bekannt ist, nutzen viel<br />
zu wenige Vereine dieses hervorragende Marketinginstrument. Hiermit erhalten Sie brauchbare<br />
Informationen um Ihre Sponsoringaktivitäten weiter auszubauen.<br />
Sponsoring ist eine Partnerschaft zwischen zwei Parteien, dem Sponsor und dem Sponsornehmer.<br />
Der Sponsor ist Geber von Finanz –und Sachmittel und erwartet durch den Sponsornehmer Kontakt<br />
zu einer bestimmten Zielgruppe bzw. Werbeleistung. In der Regel wird eine langfristige für beide<br />
Seiten nutzbringende Partnerschaft.<br />
Ziele des Sponsorings sind:<br />
� Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />
� Imagestärkung (Imagetransfer), Imageveränderung<br />
� Leistungsdemonstration<br />
Sportsponsoring ist die beliebteste Sponsoring‐Art mit Ausgaben von über 1 Milliarde Euro jährlich.<br />
Dies lässt einfach dadurch erklären, dass Sport als Unterhaltungsmedium vor allem wirtschaftlich<br />
weltweit unverzichtbar geworden ist. Besonders im Bereich des Leistungssports.<br />
Aber gerade im Bereich des Breitensports sind Vereine darauf angewiesen Sponsorenpartnerschaften<br />
einzugehen, um ökonomisch existenzfähig zu bleiben. Das Bestehen eines Sponsorenplans, der die<br />
für einen Verein geplanten Aktivitäten systematisch wiedergibt und ein strukturiertes Vorgehen<br />
beinhaltet, ist in vielen Vereinen unbekannt. Und falls man doch über das Bestehen weiß, fehlt doch<br />
meist einfach das Wissen für die Erstellung eines Sponsorenplans.<br />
Im folgenden Plan wird dem Vereinsmanager Schritt für Schritt erklärt, wie ein Sponsorenplan<br />
aufgebaut wird und worauf zu achten ist.<br />
Der Plan umfasst 8 Schritte:<br />
1. Die Vorbereitung<br />
2. Die Analyse<br />
3. Das Sponsoringangebot<br />
4. Das Auswählen von Sponsoren<br />
5. Kontaktieren von Sponsoren<br />
6. Erstellen eines Vertrages<br />
7. Die Ausführung des Sponsoring<br />
8. Sponsoringkontrolle<br />
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Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />
Schritt 1: Die Vorbereitung<br />
Die Vorbereitungsphase besteht aus zwei Teilen.<br />
Die Organisation<br />
- Wer ist verantwortlich für die Sponsoringaktivitäten?<br />
- Wie lauten die Zielsetzungen?<br />
- Wie werden der Vorstand und der Verein über die Vorhaben informiert?<br />
- Wo liegt die Kostengrenze?<br />
Kenntnis‐ und Informationserwerbung<br />
- Durch Bücher, Kurse und Seminare<br />
- Erfahrungsaustausch mit anderen Vereinen<br />
- Informelle Gespräche mit Unternehmen<br />
- Studieren der Richtlinien und Vorschriften, die innerhalb des eigenen Sportbundes gelten<br />
- Studieren von Subventionsregeln und die Konsequenzen des Sponsorings darauf<br />
Schritt 2: Die Analyse<br />
Der Umfang der Analyse die der Sportverein machen muss, ist abhängig vom Umfang des<br />
Sponsoringplans. Geht es um den ganzen Verein oder um Sponsoring von einem Turnier? Das ist ein<br />
ziemlicher Unterschied.<br />
Wir beschränken uns hier auf ein übersichtliches Ziel: Das Sponsoring eines Event.<br />
Diejenigen die sich mit dem Sponsoring innerhalb eines Vereins befassen müssen die folgenden<br />
Aspekte ausarbeiten:<br />
1. Zielsetzungen und was gesponsert werden muss<br />
Welche Leistung bietet man dem Sponsor an? Denken Sie daran, was schon verkauft ist<br />
(schon gesponsert wird); was ist innerhalb des Reglement erlaubt?; was denken die<br />
Mitglieder etc.<br />
2. Welche Gegenleistung erwartet man vom Sponsor? Denken Sie nicht nur an Geld, sondern<br />
auch Ware und Dienste. Diese Dinge können dem Budget ein ganz anderes Gesicht geben, so<br />
dass Einnahmen aus Eintrittsgeldern bspw. für andere Ziele gebraucht werden können.<br />
3. Das Budget<br />
Unterscheiden Sie zwischen dem Budget des kompletten Events (welche Rolle spielt<br />
Sponsoring hierbei) und arbeiten Sie nachgereichte Spenden/Schenkungen bis ins Detail aus.<br />
Denken Sie auch an mögliche Kosten die zur Beschaffung von Sponsoren und zur Ausführung<br />
des Sponsorings angefallen sind.<br />
4. Planung<br />
Wann findet der Event statt? Wann ist eine definitive Entscheidung in sämtlichen Fragen<br />
fällig? Wann müssen die Sponsoringziele feststehen, wann muss das Angebot an die<br />
Sponsoren fertig sein? Planen Sie das genau und realistisch.<br />
5. Organisation<br />
Wer macht was? Bestimmen Sie, wer das Angebot für den Sponsor entwickelt und weiter<br />
ausarbeitet. Wer sucht Kontakt mit Sponsoren, wer vereinbart Termine, wer führt die<br />
Gespräche, wer verhandelt und stellt letztendlich den Vertrag auf?<br />
6. Verträge<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 6
Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />
Gebraucht man Standardverträge, reicht eventuell auch ein Brief aus oder müssen spezielle<br />
Verträge ausgehandelt werden die juristischen Rat benötigen? Machen Sie es nicht<br />
komplizierter als nötig, aber beugen Sie Missverständnissen und Problemen vor.<br />
7. Vorbereitung auf die Ausführung<br />
Denken Sie gut darüber nach! Wer führt das Sponsoring aus, wann, was passiert mit den<br />
Kosten, sind einige Dinge für mehrere Sponsoren gleichzeitig auszuführen?<br />
So beugen Sie vor, dass Aktivitäten an Sponsoren verkauft werden, die später in der Praxis<br />
nicht auszuführen sind.<br />
Schritt 3: Das Sponsoringangebot<br />
In diesem Schritt wir ein genaues Angebot formuliert, dass dem potenziellen Sponsor vorgelegt<br />
werden soll. Es besteht meist aus einem Packet von Leistungen, die der Verein standardmäßig zu<br />
erbringen hat oder einem Angebot das speziell auf die Wünsche und Bedürfnisse von potenziellen<br />
Sponsoren zugeschnitten ist.<br />
Die Ausführung des Angebots kann variieren, über einen deutlichen Brief bis hin zu einem gut<br />
dokumentierten Heft.<br />
Die folgenden Themen müssen auf jeden Fall aufgenommen sein:<br />
• Eine Präsentation des Vereins und welche Sportart(en) ausgeübt werden können<br />
• Das Sponsorprojekt, die zu sponsernde Aktivität<br />
• Wieso Sponsoren gesucht werden und wie der Verein mit Sponsoren umgeht<br />
• Die kommerziellen Aspekte<br />
Wieso ist der Event kommerziell reizvoll? Nennen Sie die zu erwartende Anzahl Besucher, die<br />
Publizität die daran gekoppelt wird (Presse/Promotion etc.), die Auflage von Materialien,<br />
eventuelle Verkaufsmöglichkeiten<br />
• Die Leistungen die der Verein anbietet. Für welchen Zeitraum und in welcher Form die<br />
Leistungen geliefert werden sollen<br />
• Die Gegenleistungen des Sponsors<br />
Auch hier ist Deutlichkeit notwendig. Außerdem muss die Gegenleistung im gleichen<br />
Verhältnis zu den angebotenen Leistungen des Vereins stehen.<br />
Einige Vorschläge für die Ausarbeitung eines Sponsoringangebots:<br />
• Schriftlich ausarbeiten<br />
• Keine Rechtschreib –und Grammatikfehler, ordentliches Lay‐out<br />
• Frage und Angebot stehen im Verhältnis<br />
• Kommerziell relevant für potenziellen Sponsor<br />
• Deutlich eingeteilt und systematisch aufgebaut<br />
• Geben Sie Beweise, Referenzen und Vorbilder an<br />
• So persönlich wie möglich<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 6
Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />
Schritt 4: Auswählen von Sponsoren<br />
• Die Auswahl von potenziellen Sponsoren beginnt mit einer Analyse des Mitgliederbestandes,<br />
einer Inventarisation von Betrieben mit denen schon eine Sponsorpartnerschaft besteht und<br />
Betrieben die Waren/Material an den Verein liefert.<br />
• Betriebe, die einen kommerziellen Nutzen von dem Event haben (z.B.: Taxibetrieb)<br />
• Betriebe, die Produkte verkaufen oder anbieten die eine direkte Relation mit Zielgruppe des<br />
Event haben<br />
• Betriebe, die allgemein viel sponsern<br />
• Betriebe mit einem persönlichen Interesse an dem Management für die Sportart<br />
Schritt 5: Kontaktieren von Sponsoren<br />
Wenn kein direkter Kontakt zu einem potenziellen Sponsor besteht, ist das herantreten nicht einfach.<br />
Möglicherweise gibt es Mitglieder in ihrem Verein die einen Kontakt zu Stande bringen können.<br />
Einige Tipps:<br />
• Bereiten Sie sich gut vor auf ein Gespräch mit einem Sponsor; wissen Sie worüber sie reden<br />
• Versuchen Sie direkt die zuständige Person zu kontaktieren<br />
• Schicken Sie zuerst einen Vorschlag auf Papier, adressiert an die zuständige Person und<br />
persönlich unterschrieben<br />
• Nehmen Sie danach Kontakt per Telefon auf<br />
• Halten sie die Kontaktierung so persönlich wie möglich<br />
Schritt 6: Erstellen eines Vertrags<br />
Wenn die Verhandlungen erfolgreich waren, ist es an der Zeit die Vereinbarungen vertraglich<br />
festzulegen.<br />
Was wird festgelegt:<br />
• Leistung,<br />
• Gegenleistung<br />
• Dauer und Ausführung der Vereinbarung<br />
• Eventuell entbindende Faktoren<br />
Folgende formelle Möglichkeiten bestehen:<br />
• Ein Brief von einem der beiden Parteien an den anderen Vertragspartner, mit Bitte zur<br />
Unterzeichnung und Rücksendung<br />
• Ein Standartkontrakt des betreffenden Sportbundes<br />
• Ein von einer der beiden Parteien aufgestellter Vertrag (kann viel Zeit kosten; juristische<br />
Implikationen berücksichtigen; niemals einfach so dem Vertrag zustimmen, sondern genau<br />
prüfen)<br />
Schritt 7: Die Ausführung des Sponsorings<br />
Nachdem der Sponsorvertrag von beiden Parteien unterzeichnet ist, entwickelt sich oftmals das<br />
seltsame Phänomen, dass dem Sponsor mit einmal weniger Beachtung geschenkt wird.<br />
Seltsam deshalb, weil nun eigentlich der Moment gekommen ist, die abgesprochenen Leistungen in<br />
die Praxis umzusetzen. Und wenn möglich sollte sogar mehr gegeben werden als abgesprochen,<br />
denn dass erhöht die Chance, dass<br />
• Sponsoren die Zusammenarbeit verlängern nach Ablauf des Vertrages<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 6
Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />
• neue Sponsoren gefunden werden können, denn Sie können beweisen Absprachen umsetzen<br />
zu können, die Sie zuvor versprochen haben zu erbringen.<br />
Einige praktische Tipps:<br />
• Nennen Sie eine oder mehrere Personen die für die Ausführung verantwortlich sind<br />
• Erstellen Sie einen deutlichen Aktionsplan für die Ausführung und beschreiben Sie auf jeden<br />
Fall die folgenden Dinge:<br />
‐ Wer macht was?<br />
‐ Der Zeitplan<br />
‐ verfügbare Budget<br />
‐ Drehbuch mit Zeichnungen und Locationübersicht<br />
‐ Besprechen Sie den Aktionsplan mit Vertretern der Sponsoren und stimmen sie ihn mit<br />
ihnen und anderen Betroffenen ab.<br />
‐ planen Sie Überlegmomente vor und während des Events<br />
‐ Sorgen Sie dafür, dass Sponsoraussagen durch Sportler und andere Betroffene<br />
akzeptiert werden und kontrollieren Sie ob Regeln von Bunden oder Verbänden nicht<br />
gebrochen werden.<br />
‐ Treten Sie pro‐aktiv an die Sponsoren heran, besonders an den Hauptsponsor. Es kann<br />
nicht schaden wenn sie mehr kriegen als formell abgesprochen.<br />
‐ Stimmen Sie die Ziele der verschiedenen Sponsoren aufeinander ab, vermeiden Sie<br />
Konflikte, indem Sie die Sponsoren zuvor zusammenbringen. Eventuell können sie<br />
Gemeinsam noch weitere Aktivitäten entwickeln.<br />
‐ Treffen Sie deutliche Absprachen auf wessen Rechnung Kosten für die Ausführung des<br />
Sponsoring anfallen. Denken Sie hierbei an Aktivitäten und Dienste, die extra Geld<br />
Kosten.<br />
Verlieren Sie den Sponsor nicht aus den Augen, sorgen Sie für eine korrekte und sachliche<br />
Ausführung und stimmen Sie das regelmäßig mit dem Sponsor ab.<br />
Schritt 8: Sponsoringkontrolle<br />
Die Kontrolle und das Messen der kommerziellen Effekte des Sponsorings sind aus diversen Gründen<br />
wichtig:<br />
• Betriebe/Vereine wollen sachliche Ziele durch Sponsoring erreichen. Wenn nachgewiesen<br />
wird, dass dies funktioniert, sind sie eher geneigt das Sponsoring fortzusetzen.<br />
• Personen die entscheiden ihren Verein zu sponsern, müssen dies innerhalb ihres Betriebs<br />
auch gut argumentieren und vertreten.<br />
• Die Ergebnisse des Sponsorings durch einen bestimmten Betrieb können durch ihren Verein<br />
gebraucht werden um die Möglichkeiten für neue und kommende Sponsoren aufzuzeigen.<br />
Es bestehen relativ einfache Möglichkeiten den Effekt des Sponsorings zu messen. Der Sponsor<br />
bekommt dadurch einen guten Eindruck über die Ergebnisse des Sponsorings.<br />
• Übersicht Anzahl Teilnehmer und Anzahl Zuschauer<br />
• Übersicht von Zeitungsausschnitten mit einer Übersicht der Frequentierung des Namens des<br />
Sponsors<br />
• Videobänder und Kassetten von TV‐ und Radiosendungen<br />
• Fotos und Videoaufnahmen des Sportevents<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 5 von 6
Handbuch Breitensport 6.3 Erstellung eines Sponsorenplans<br />
• Interviews mit Teilnehmern und Zuschauern<br />
Präsentieren Sie die Daten in einer ordentlichen Form an den Sponsor:<br />
• Dokumentationsmappe<br />
• Besuchen Sie den Sponsor persönlich<br />
• Laden Sie alle Sponsoren ein und präsentieren Sie die Ergebnisse<br />
Organisieren Sie immer eine Nachbesprechung mit den Sponsoren. Nutzen Sie die Besprechung um<br />
Dinge zu bereden, die gut und weniger gut verlaufen sind. Versuchen Sie die Gründe dafür zu nennen<br />
und geben Sie mögliche Verbesserungen an.<br />
Die Meinung des Sponsors über die Ausführung der Vereinbarung ist von großer Wichtigkeit. Falls<br />
Unsicherheit darüber besteht, fragen Sie ihren Sponsor direkt. Nichts ist frustrierender, wenn der<br />
Sponsor plötzlich und ohne ein Signal gegeben zu haben die Partnerschaft beenden will.<br />
Pflegen Sie das Verhältnis zu Ihrem Sponsor, so beugen Sie genannter Überraschung vor.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 6 von 6
Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />
7.1 Ehrenamt<br />
Christian Meister, 2007<br />
A) Wie kann das Ehrenamt attraktiver gestaltet werden?<br />
In Deutschland ist jeder dritte Bundesbürger ehrenamtlich engagiert. Dennoch sind viele<br />
Vereinsmitglieder unschlüssig, ob sie aktiv im Verein mitmachen und dort freiwillig übernommene<br />
Aufgaben oder Arbeiten ausüben wollen. Folgende Anregungen sollen helfen, das ehrenamtliche<br />
Engagement im Sportverein attraktiver zu gestalten:<br />
Übertragung von Verantwortung und Mitspracherechten an Ehrenamtliche<br />
- ehrenamtliche Mitarbeiter sind – anders als hauptamtliche – in ihrer Position nicht durch<br />
eine Reihe von Gesetzen und Verordnung geschützt<br />
- das Mitwirken an wichtigen Entscheidungsprozessen in der Vereinsarbeit trägt zur<br />
Verbesserung der Zusammenarbeit mit hauptberuflich Tätigen bei<br />
Verbesserung der Kommunikationsstruktur<br />
‐ klare zeitliche Absprachen<br />
- eindeutige Stellen‐ und/oder Aufgabenbeschreibung<br />
- Flexibilität statt rigide Vorschriften<br />
Kostenerstattung von entstandenen Auslagen<br />
- Anspruch auf Erstattung von Kosten, z. B. Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel,<br />
Telefonkarten, Prepaid‐Karten<br />
öffentliche Anerkennung<br />
- Ehrungen, Feiern und Auszeichnungen<br />
- emotionale Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit, z. B. durch Urkunden, Wahl zum<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiter des Jahres<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Tagungen, Seminare, Workshops zum Thema Ehrenamt<br />
- Versand von Pressemitteilungen<br />
- Berichterstattung in der Lokalpresse<br />
Fortbildung und Supervisionen<br />
- organisierte, "bescheinigte" Weiterbildung<br />
- in Abstimmung mit dem jeweiligen privaten Lebensumfeld<br />
kontinuierliche Begleitung Ehrenamtlicher<br />
- Amt eines Beauftragten für Ehrenamtliche<br />
- Vertretung der Rechte von Ehrenamtliche<br />
- Regelmäßige Sprechstunde<br />
persönlicher Zugewinn durch ehrenamtliche Tätigkeit<br />
- Vorbild sein<br />
- anderen verdeutlichen, dass die Übernahme ehrenamtlicher Tätigkeiten Spaß macht und<br />
einen persönlichen Gewinn bringt<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 5
Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />
- sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />
- Anerkennung und Bestätigung<br />
(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />
B) Motivationsgespräch mit Interessenten für ehrenamtliche Mitarbeit<br />
Ist ein Vereinsmitglied an einer ehrenamtlichen Mitarbeit im Vorstand oder anderen Gremien<br />
interessiert, sollte ein Mitglied des Vorstands sich die Zeit für ein gemeinsames Gespräch nehmen, in<br />
dem alle offenen Fragen von beiden Seiten besprochen werden können. Um dem Interessenten sein<br />
zukünftiges ehrenamtliches Engagement näher zu bringen, sollte folgende Inhalte angesprochen<br />
werden:<br />
Vorstellen des Vereins<br />
- Geschichte des Vereins<br />
- Struktur des Vereins<br />
- Schwerpunkte der Vereinsarbeit<br />
- (kurz‐, mittel‐ und langfristige) Vereinsziele<br />
Möglicher Arbeitsbereich des Mitarbeiters<br />
- Welche Arbeiten im Verein werden durch Freiwillige übernommen?<br />
- Welche Aufgaben könnte der Interessent übernehmen?<br />
- Welche Verantwortung ist mit dieser Position verknüpft?<br />
- Wie grenzt sich dieser Tätigkeitsbereich von anderen ab?<br />
Unterstützung des neuen Mitarbeiters/Zusammenarbeit<br />
- Mit welchen Mitarbeitern wird der Interessent in seiner neuen Position zusammenarbeiten?<br />
- Wie tauschen die Mitarbeiter Informationen untereinander aus?<br />
- Mit wem sind Absprachen zu treffen?<br />
- Wer ist weisungsbefugt?<br />
- Wer steht in Konfliktfällen für Fragen zur Verfügung?<br />
Zeitrahmen<br />
- Ist der Einsatz zeitlich befristet?<br />
- Wie viel Zeit muss pro Tag/Woche/Monat aufgewendet werden?<br />
- Mit wem sind konkrete Zeitabsprachen zu treffen?<br />
- Wer springt ein, wenn der Mitarbeiter verhindert ist (Urlaub, Krankheitsfall etc.)?<br />
- Ist der Interessent selbst bereit einzuspringen, wenn Kollegen ausfallen?<br />
Einarbeitung<br />
- Wer übernimmt die Einarbeitung des neuen Mitarbeiters?<br />
- Wie lange wird die Einführungsphase dauern?<br />
- Gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Einarbeitung vorzunehmen?<br />
- Wenn ja, welche bietet sich an?<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 5
Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />
Aufwandsentschädigung/Kostenerstattung<br />
- Wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt? Wenn ja, in welcher Höhe?<br />
- Welche anfallenden Kosten werden erstattet?<br />
- Wie funktioniert die Abrechnung der Kostenerstattung?<br />
Versicherungen<br />
- Werden Versicherungen für ehrenamtliche Mitarbeiter abgeschlossen? Wenn ja, welche?<br />
- Wie sollen sich Mitarbeiter in Schadensfällen verhalten?<br />
Aus‐ und Weiterbildung<br />
- Welche Ausbildung hat der Interessent?<br />
- Welche Qualifikationen erfordert die angestrebte Tätigkeit? Ist ein Gruppenleiterausweis,<br />
Trainerschein oder die Teilnahme an einem Erste‐Hilfe‐Kurs erforderlich?<br />
- Welche internen und externen Möglichkeiten der Aus‐ und Weiterbildung bietet der Verein<br />
seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern an?<br />
- Wer finanziert die Aus‐ und Weiterbildung?<br />
Mitbestimmung in Gremien<br />
- Welche Gremien gibt es im Verein?<br />
- In welchen Ausschüssen können ehrenamtliche Mitarbeiter ihre Interessen einbringen und<br />
aktiv an der Vereinsgestaltung mitarbeiten?<br />
- Welche informelle Formen des Austauschs gibt es (Gesprächskreise, Arbeitsgruppen etc.)?<br />
Beendigung der ehrenamtlichen Tätigkeit<br />
- Wie kann die ehrenamtliche Tätigkeit beendet werden?<br />
- Gibt es eine "Kündigungsfrist" für Freiwillige?<br />
(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />
C) Motive für die ehrenamtliche Mitarbeit<br />
Die ehrenamtlich Tätigen sind das wichtigste Kapital des Sportvereins. Ob im Übungsbetrieb oder<br />
beim Leistungstraining, bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, in der Vorstandsarbeit oder<br />
in Gremien – ohne Ehrenamtliche ist der Vereinsalltag kaum vorstellbar. Doch die Motive, sich<br />
ehrenamtlich zu engagieren, sind höchst unterschiedlich. In Situationen wie Bewerbungs‐ oder<br />
Motivationsgesprächen kann es sinnvoll sein, sie zu kennen.<br />
- Verantwortungsgefühl<br />
- Tradition<br />
- Freude am Umgang mit Menschen<br />
- Stolz auf den Verein<br />
- Freizeitgestaltung<br />
- Engagement für das Gemeinwohl<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 5
Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />
- Geselligkeit<br />
- gemeinsames Erleben mit eigenen Familienmitgliedern<br />
- Einbringen eigener Vorstellungen<br />
- Anerkennung und Prestige<br />
- Ausgleich zum Beruf<br />
- Fort‐ und Weiterbildung<br />
- Bestätigung durch die offizielle Funktion<br />
- Reisen<br />
- Macht<br />
- politischer Einfluss<br />
- sozialer Zugewinn<br />
- Vorbildfunktion<br />
Spaß<br />
- Weitergabe des eigenen Know‐how<br />
(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />
D) Vorschläge für Ehrungen und Danksagung<br />
Ein anerkennender Blick, ein ausdrückliches „Danke schön!“, eine kleine Aufmerksamkeit –<br />
Anerkennung braucht weder große Anlässe noch große Gesten. Hat aber enorme Wirkung:<br />
Menschen, die sich be‐ und geachtet wissen, engagieren sich gern. Die alltägliche Würdigung ihres<br />
Einsatzes sollte deshalb in Ihrem Sportverein eine Selbstverständlichkeit sein. Manchmal darf es<br />
aber noch ein bisschen mehr sein: Eine öffentliche Würdigung zum Beispiel. Der Kreativität sind<br />
keine Grenzen gesetzt.<br />
Nachfolgend finden Sie einige Ideen, an die sie anknüpfen können. Noch viel mehr zum Thema<br />
lesen Sie in dem Baustein Dank und Anerkennung<br />
Maßnahme & Wirkung<br />
jährlicher Tag des Ehrenamts im Verein<br />
Einmal im Jahr dreht sich alles um die Ehrenamtlichen. Das wertet ihre Arbeit auf, verstärkt die<br />
Motivation – und animiert andere, ebenfalls mitzumachen.<br />
Wahl zum ehrenamtlichen Mitarbeiter des Jahres<br />
Spornt Ehrenamtliche an, ihre Sache besonders gut zu machen, bekundet den hohen Stellenwert<br />
des Ehrenamtes im Verein und ist Ausdruck der Anerkennung von Leistung.<br />
Präsentationswand für die Ehrenamtlichen mit Foto und kurzer Vorstellung<br />
Drückt Wertschätzung und Zugehörigkeit aus und trägt zur Identifikation mit dem Verein bei.<br />
Vorstellung ehrenamtlicher Kinder‐Betreuer auf Elternabenden.<br />
Das Ehrenamt bekommt ein persönliches Gesicht: Die Eltern lernen die Betreuer ihrer Kinder<br />
kennen. Der Ehrenamtliche wird vom anonymen Helfer zur geschätzten Vertrauensperson.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 5
Handbuch Breitensport 7.1 Ehrenamt<br />
Vereinskleidung auch für Ehrenamtliche<br />
Fördert die Identifikation der Ehrenamtlichen und ist zusätzliche Werbung für den Verein.<br />
Kostenlose Fortbildungen<br />
Gibt einen materiellen Anreiz, wertet die Arbeit der ehrenamtlich Tätigen auf, stärkt ihr<br />
Selbstbewusstsein.<br />
Aktionen, an denen ausschließlich die Ehrenamtlichen (und ihre Partner) teilnehmen (gemeinsames<br />
Frühstück, Theaterbesuch u.ä.)<br />
Es entsteht ein „Wir‐Gefühl“, das die Gruppendynamik verstärkt. Gegenseitige Achtung und<br />
gemeinsame Motivation verhindern, fördern den Spaß an der Arbeit. Das Verständnis des Partners<br />
wird größer.<br />
(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />
E) Die Anerkennung ehrenamtlicher Mitarbeit<br />
Der Einsatz der Ehrenamtlichen ist das wichtigste Gut eines Sportvereins. Pflegen Sie deshalb das<br />
Ehrenamt systematisch. Geben Sie beiden Elementen ‐ dem Amt und der Ehre – ihren Stellenwert!<br />
Wer ehrenamtliche Mitarbeit angemessen anerkennt, sorgt für eine engagierte, lebendige<br />
Vereinskultur.<br />
Nachfolgend finden Sie einige Leitlinien für eine Kultur der Anerkennung.<br />
Wir überprüfen ...<br />
wie laut Satzung Mitarbeit gewürdigt wird und die Kultur der Anerkennung gestärkt werden kann<br />
wie einzelne Gruppen im Verein Mitarbeit würdigen<br />
welche Möglichkeiten der Ehrung durch Verbände für unseren Verein zu nutzen sind<br />
welche Möglichkeiten unsere Kommune bietet<br />
welche Möglichkeiten der Förderung der ehrenamtlichen Mitarbeiter durch den Staat genutzt<br />
werden können<br />
wie auch „soziale Talente“ im Jugendalter gefördert werden können<br />
wie wir Mitglieder auch ohne konkrete Leistung würdigen können<br />
Dabei berücksichtigen wir...<br />
die Verbesserung ideeller Anerkennung<br />
- Würdigung der persönlichen Leistung<br />
- Wertschätzung bei besonderen Anlässen<br />
- originelle Veranstaltungen<br />
- kleine, persönliche Geschenke<br />
die Anerkennung durch Qualifizierung (kostenlose Weiterbildung)<br />
die Erleichterung der Arbeitsbedingungen<br />
die Erstattung von Ausgaben<br />
die finanzielle Entschädigung<br />
(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 5 von 5
Handbuch Breitensport 7.2 Sportverein der Zukunft<br />
7.2 Sportverein der Zukunft<br />
Christian Meister, 2007<br />
Sportvereine haben in den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe von Veränderungen durchlebt. Wie<br />
aber könnte der Sportverein der Zukunft aussehen?<br />
Ein moderner Sportverein hat eine Vision<br />
‐ Eine Vision ist mehr als ein in der Satzung verankerter Zweck.<br />
‐ Eine Vision ist konkret formuliert.<br />
‐ Beispiel: neue Sportangebote einführen, um Sport für alle anbieten zu können<br />
Ein moderner Sportverein hat festgelegte Ziele<br />
‐ Ziele werden gemeinsam erarbeitet.<br />
‐ Ziele sollten schriftlich festgehalten werden.<br />
‐ Ziele sind innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu erreichen.<br />
‐ Beispiel: mehr frauenfreundliche Sportstätten einrichten<br />
Ein moderner Sportverein ist eigenständig und unabhängig<br />
‐ Vereine, die neue Wege gehen, sind unabhängig von Verbandsvorschriften.<br />
‐ Beispiel: eigenverantwortliche Nutzung von Sportstätten, Erhöhung der Mitgliedsbeiträge<br />
Ein moderner Sportverein antizipiert Systemveränderungen und reagiert zeitnah<br />
‐ Der Verein beobachtet sein Umfeld.<br />
‐ Beispiel: Beobachtung, dass Sport nicht nur vom Verein angeboten wird, sondern ebenfalls von<br />
Fitness‐Studios oder Krankenkassen<br />
‐ Beispiel: Auseinandersetzung mit der Frage, ob die veränderten Öffnungszeiten Einfluss auf die<br />
Teilnahme an traditionellen Übungsabenden nehmen<br />
‐ Beispiel: Schaffung von Angeboten am Vormittag<br />
Ein moderner Sportverein strafft seine Entscheidungsstrukturen und beschleunigt<br />
Entscheidungsvorgänge<br />
‐ Änderungen in den Finanz‐ und Geschäftsordnungen sorgen für mehr Entscheidungsspielräume bei<br />
Vorstandsmitgliedern und anderen Mitarbeitern.<br />
‐ Neue Trendsportarten u. ä. führen dazu, dass schnellere Entscheidungswege geschaffen werden<br />
müssen.<br />
Ein moderner Sportverein ist risikofreudig<br />
‐ Die Risikofreudigkeit liegt in dem Mut, neue Wege im Verein offensiv zu diskutieren,<br />
Entscheidungen herbei zu führen.<br />
‐ Im Vorfeld gemeinschaftlich getroffene Entscheidungen werden entschlossen und konsequent<br />
umgesetzt.<br />
Ein moderner Sportverein ist wachstumsorientiert<br />
‐ Langfristiges Ziel ist es, mehr Mitglieder zu gewinnen.<br />
‐ Der Vereinsvorstand bemüht sich um mehr politische Einflussnahme.<br />
‐ Der Verein engagiert sich für mehr eigene Sportstätten.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 2
Handbuch Breitensport 7.2 Sportverein der Zukunft<br />
Ein moderner Sportverein legt hohen Wert auf Qualität der Angebote und qualifizierte Mitarbeiter<br />
‐ Es werden nur ausgebildete Übungsleiter eingesetzt.<br />
‐ Die Mitarbeiter erhalten Unterstützung im Bereich Aus‐ und Fortbildung.<br />
‐ Eine qualitative Beratung der Vereinsmitglieder ist selbstverständlich.<br />
Ein moderner Sportverein geht konstruktiv und bewusst mit Macht um<br />
‐ Der Vorstand benutzt diese Macht, um die festgelegten Ziele verwirklichen zu können.<br />
‐ Kritik ist nicht ausgeschlossen, sondern ausdrücklich erwünscht.<br />
Ein moderner Sportverein schafft Arbeitsplätze und beteiligt sich an der "sozialen Sportwirtschaft"<br />
‐ Der Neubau von Sportstätten findet in Koordination mit Behörden statt.<br />
‐ Langzeitarbeitslose und arbeitslose Jugendliche werden in Projekten eingesetzt.<br />
(Quelle: www.ehrenamt‐im‐sport.de)<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 2
Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />
7.3 Linksammlung interessanter Internetseiten zum Thema Breitensport von Menschen<br />
mit Behinderung<br />
Christian Meister, 2007<br />
A) Sportverbände<br />
www.dbs-npc.de<br />
Der Deutsche Behindertensportverband e.V. (<strong>DBS</strong>) informiert über die Vielfalt des Sports für<br />
Menschen mit Handicap. Im Deutschen Olympischen Sportbund und im Internationalen<br />
Paralympischen Komitee vertritt der <strong>DBS</strong> die Interessen behinderter Sportler.<br />
Von den Internetseiten des <strong>DBS</strong> klicken Sie sich zu den angeschlossenen Landesverbänden, zu<br />
Vereinen und Sportgruppen in Ihrer Stadt. Informieren Sie sich über die Stars in verschiedenen<br />
Disziplinen und notieren Sie sich alle Termine von Meisterschaften. Mit Stellungnahmen und<br />
Ansprechpartnern widmet der <strong>DBS</strong> dem Anti‐Doping einen ganzen Themenbereich.<br />
www.dbsj.de<br />
Die Deutsche Behinderten‐Sportjugend (<strong>DBS</strong>J) ist die Jugendorganisation im Deutschen<br />
Behindertensportverband (<strong>DBS</strong>) e.V. und informiert über ihre Aktivitäten.<br />
www.drs.org<br />
Vom Klinikbett zum Sportverein: Diesem optimistischen Motto entsprechend berät der Deutsche<br />
Rollstuhl‐Sportverband e.V. (DRS), denn trotz Rollstuhl kann das Leben aktiv und bewegt sein.<br />
Auf den Seiten des DRS können Sie sich per geografischer, alphabetischer oder Postleitzahlsuche<br />
über Rollstuhl‐Sportvereine und Rollstuhl‐Tanzvereine in ihrer Nähe informieren oder Reha‐<br />
Ratschläge und Tipps zu wichtigen Themen rund um die Mobilität im Rollstuhl abfragen.<br />
www.dg-sv.de<br />
Mit Leib und Seele Sportler: Der Deutsche Gehörlosen‐Sportverband e.V. (DGS) verschafft seit<br />
Jahrzehnten den besonderen Belangen des Sports ohne akustische Wahrnehmung gesellschaftlich<br />
Gehör.<br />
Im internationalen Vergleich gehört der DGS – zumindest in den Sommersportarten – zur absoluten<br />
Weltspitze. In seinem Webangebot finden Sie Gehörlosen‐Sportvereine mit Abteilungen von<br />
Badminton über Handball und Schießsport bis Wintersport, Links zu den Landesverbänden sowie die<br />
Terminübersicht nationaler und internationaler Veranstaltungen.<br />
B) Landes‐ und Fachverbände im <strong>DBS</strong><br />
Badischer Behinderten‐Sportverband e.V.<br />
email: bbs@bbsbaden.de<br />
Link: www.bbsbaden.de<br />
Behinderten‐und Versehrten‐Sportverband Bayern e.V.<br />
email: boede@bvs-bayern.com<br />
Link: www.bvs-bayern.com<br />
Behinderten‐Sportverband Berlin e.V.<br />
email: info@bsberlin.de<br />
Link: www.bsberlin.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 1 von 5
Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />
Behindertensportverband Brandenburg e.V.<br />
email: sigridfinck@bsbrandenburg.de<br />
Link: www.bsbrandenburg.de<br />
Behinderten‐Sportverband Bremen e.V.<br />
email: info@behindertensport-bremen.de<br />
Link: www.behindertensport-bremen.de<br />
Behinderten‐Sportverband Hamburg e.V.<br />
email: mail@brs-hamburg.de<br />
Link: www.behindertensport.de/brshamburg<br />
Hessischer Behinderten‐und Rehabilitations‐Sportverband<br />
e.V.<br />
email: geschaeftsstelle@hbrs.de<br />
Link: www.hbrs.de<br />
Verband für Behinderten‐ und Rehabilitationssport<br />
Mecklenburg‐Vorpommern e.V. (VBRS M‐V e.V.)<br />
email: Kontakt@vbrs-mv.de<br />
Link: www.vbrs‐mv.de<br />
Behinderten‐Sportverband Niedersachsen e.V.<br />
email: info@bsn-ev.de<br />
Link: www.bsn-ev.de<br />
Behinderten‐Sportverband Nordrhein‐Westfalen e.V.<br />
email: bsnw@bsnw.de<br />
Link: www.bsnw.de<br />
Behinderten‐Sportverband Rheinland‐Pfalz e.V.<br />
email: info@bsv-rlp.de<br />
Link: www.bsv-rlp.de<br />
Behinderten‐ und Rehabilitationssportverband Saarland e.V.<br />
email: brs-saarland@t-online.de<br />
Link: www.brs-saarland.de<br />
Sächsischer Behinderten‐ und Versehrtensportverband e.V.<br />
email:sbv@behindertensport-sachsen.de<br />
Link: www.behindertensport-sachsen.de<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 2 von 5
Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />
C) Außerordentliche Mitglieder des <strong>DBS</strong><br />
Behinderten‐und Rehabilitations‐Sportverband Sachsen‐<br />
Anhalt e.V.<br />
email: info@bssa.de<br />
Link: www.bssa.de<br />
Rehabilitions‐und Behinderten‐Sportverband Schleswig‐<br />
Holstein e.V.<br />
email: rbsv-sh@foni.net<br />
Link: www.rbsv‐sh.de<br />
Thüringer Behinderten‐u. Rehabilitations‐Sportverband e.V.<br />
email: Tbrsv@t-online.de<br />
Link: www.behinderten‐rehasport.de<br />
Württembergischer‐Behinderten‐u. Rehabilitations‐<br />
Sportverband e.V.<br />
email: info@wbrs‐online.net<br />
Link: www.wbrs-online.net<br />
Deutscher Rollstuhl‐Sportverband e.V.<br />
email: info@rollstuhlsport.de<br />
Link: www.rollstuhlsport.de<br />
Deutscher Schwerhörigen Sportverband<br />
email: gefiz@web.de<br />
Link: www.d-s-s-v.de<br />
www.dkthr.de Deutsches Kuratorium für therapeutisches Reiten<br />
www.sovd‐bv.de Sozialverband Deutschland (SoVD)<br />
www.dbsv.org Deutscher Blinden‐ und Sehbehindertenverband<br />
www.specialolympics.de Special Olympics Deutschland<br />
www.psychomotorik.com Arbeitskreis Psychomotorik<br />
www.bgc‐golf.de Behinderten Golf Club Deutschland<br />
www.dtvfb.de Deutsch‐Türkischer Verein zur Förderung des<br />
Behindertensports<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 3 von 5
Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />
D) Portale zur Unterstützung von Vereinen<br />
www.ehrenamt-im-sport.de<br />
Eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Commerzbank. Ein sehr<br />
informatives und nützliches Portal für den Ehrenamtlichen, der sich durch die Informationen zum<br />
Vereinsmanger weiterbilden kann.<br />
www.wir-im-sport.de<br />
Vereins, Informations,‐ Beratungs‐ und Schulungssystem (VIBBS)<br />
VIBSS ‐ ONLINE ist ein Portal, das Führungskräfte von Sportvereinen zu deren Zufriedenheit beraten<br />
und informieren will.<br />
Das System hat das Ziel, aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen einer optimalen Gestaltung des<br />
Vereinslebens gerecht zu werden und darin eine bestmögliche Unterstützung zu bieten.<br />
www.userpage.fu-berlin.de<br />
Info Center für den Behindertensport in Deutschland. Das Info‐Center für Behindertensport in<br />
Deutschland sammelt und verteilt Informationen aller Art rund um den Sport von Menschen mit<br />
Behinderungen. Dazu gehören insbesondere Adressen von Gruppen und Vereinen in ganz<br />
Deutschland.<br />
www.behindertensport.de<br />
Agentur, die Behindertensportvereine/Organisationen seit 25 Jahren unterstützt und ihnen seit<br />
2000 einen kostenfreien Auftritt im Internet unter www.behindertensport.de anbietet. Außerdem<br />
erstellt sie auch eine kostenlose Broschüre für ihre Öffentlichkeitsarbeit.<br />
www.vvs‐frankfurt.de<br />
Der Vereins‐ und Verbandsservice ist die Nachfolgeorganisation des Vereinshilfe GmbH des<br />
Deutschen Sportbundes.<br />
E) Portale verschiedener Behindertensportarten<br />
www.blindenschachbund.de<br />
Matt in acht Zügen – Schach: die Königin der Spiele. Der Deutsche Blinden‐ und Sehbehinderten‐<br />
Schachbund (<strong>DBS</strong>B) hat den Status eines Landesverbandes innerhalb des Deutschen Schachbundes.<br />
Wer hat in welchem Turnier welche Runde erreicht? Wer wird Weltmeister im Blinden‐ und<br />
Sehbehinderten‐Schach? Die Internet‐Ergebnistafel des <strong>DBS</strong>B gibt Auskunft. Weitere Features sind<br />
Anschriften regionaler Schachvereine, Veranstaltungstermine und das Gesamtangebot der <strong>DBS</strong>B‐<br />
Seiten in der englischen Übersetzung.<br />
www.wassersporthandicaps.de<br />
Ziel des Fördervereins Wassersporthandicaps e.V. ist es, Menschen mit unterschiedlichen<br />
Behinderungen in bestehende Ruder‐, Kanu‐ und Segelvereine zu integrieren und ihnen den Zugang<br />
zu diesen Sportarten zu erleichtern.<br />
Das Modellprojekt nennt im Internet die Adressen von Sportvereinen mit speziellen Angeboten für<br />
gehandicapte Wassersportler. In der Rubrik „Events“ werden sportliche Erfolge in Wort und Bild<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 4 von 5
Handbuch Breitensport 7.3 Linksammlung<br />
gewürdigt. Wer das nächste Mal live dabei sein möchte, wirft einen Blick in den<br />
Veranstaltungskalender.<br />
www.rolliflieger.de<br />
Sportpilot werden, als Rollstuhlfahrer? Flugbegeisterte mit und ohne körperliche Behinderungen<br />
gründeten 1993 die Interessengemeinschaft Luftsport treibender Behinderter e.V., kurz „Die Rolli<br />
Flieger“.<br />
Unter www.rolliflieger.de erfahren Sie, wie Sie eine Pilotenlizenz im Ultraleicht‐, Segel‐ oder<br />
Motorflug erwerben. Außerdem finden Sie Informationen ums Drachen‐ und Gleitschirmfliegen trotz<br />
schwerer Behinderung der Beine. Links zu Flugmedizin, Vereinen, Flugschulen oder Firmen, die<br />
Hilfsmittel für körperbehinderte Flieger herstellen, ergänzen das Angebot.<br />
www.sitzfussball.de<br />
Eine besondere Variante des Hallenfußballs, bei der sich die Aktiven nur im Sitzen fortbewegen<br />
dürfen, ist Sitzfußball. Eine oberkörperbetonte Koordination und Geschicklichkeit werden dabei<br />
trainiert. Deswegen ist dieser Ballsport sehr geeignet für Gehbehinderte und Beinamputierte.<br />
Fünf Vereine aus Deutschland und Österreich haben sich zu einer Sitzfußball‐Liga<br />
zusammengeschlossen. Auf ihrer Website stellen sich die Teams vor und informieren Interessierte<br />
über Trainingsmöglichkeiten. Zweimal im Jahr findet ein länderübergreifendes Turnier statt.<br />
www.rollstultanz.de<br />
Interessiert am Rollstuhltanz?<br />
Hier finden Sie alle Informationen über den Rollstuhltanz als Breiten‐ und Leistungssport.<br />
www.drs-rollstuhlbasketball.de<br />
Über die Erfolge vieler Aktiver im Rollstuhl unter den Körben informiert Sie der Fachbereich<br />
Rollstuhlbasketball des Deutschen Rollstuhlsportverbandes (DRS).<br />
Im offiziellen Internetauftritt finden Sie Ansprechpartner aus den Bereichen Breiten‐ und<br />
Leistungssport, Ergebnisse der deutschen Ligen, Resultate der Nationalmannschaften oder andere<br />
wichtige Termine der Rollstuhlbasketball‐Szene. Außerdem lassen sich Formulare zu Regelfragen<br />
herunterladen.<br />
www.handbikesport.de<br />
Das Portal stellt die Sportart Handbiken vor und bietet eine deutschlandweite Fahrerbörse an, die es<br />
ermöglicht Trainingspartner zu finden.<br />
© Deutscher Behindertensportverband, Februar <strong>2009</strong> Seite 5 von 5