Teil 5 : Einkommensteuer 5.1 – 5.7
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<strong>Teil</strong> 5 : <strong>Einkommensteuer</strong> <strong>5.1</strong> <strong>–</strong> <strong>5.7</strong><br />
Alle §§ EStG, wenn nicht anders vermerkt<br />
<strong>5.1</strong> Grundwissen Steuerpflicht und Einkunftsarten<br />
<strong>5.1</strong>.1 Grundwissen <strong>Einkommensteuer</strong><br />
1 B,C,D<br />
2 C<br />
3 A<br />
4 A<br />
5 A<br />
6 B<br />
<strong>5.1</strong>.2 Entstehung der <strong>Einkommensteuer</strong><br />
§ 38 AO sobald der Tatbestand verwirklicht ist, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft.<br />
§ 36 die ESt entsteht mit Ablauf des Veranlagungszeitraumes.<br />
Beispiel: mit Ablauf 31.12.2004 entsteht die ESt für die Einkünfte, die ein Steuerpflichtiger im<br />
Jahr 2004 erzielt hat.<br />
<strong>5.1</strong>.3 Persönliche Steuerpflicht<br />
Fall 1:<br />
unbeschränkte Steuerpflicht, da natürliche Person, die im Inland einen Wohnsitz hat § 1(1)<br />
Fall 2:<br />
beschränkt steuerpflichtig § 1(4), aber auf Antrag unbeschränkt steuerpflichtig § 1(3) und § 1a<br />
Fall 3:<br />
unbeschränkt steuerpflichtig § 1(1), aber nach § 3 Nr. 29 steuerfrei<br />
Fall 4:<br />
beschränkt steuerpflichtig §1(4), weil kein gewöhnlicher Aufenthalt § 9 ,unter 6 Monaten<br />
Fall 5:<br />
beschränkt steuerpflichtig § 1(4) mit ihren inländischen Einkünften<br />
Fall 6:<br />
Herr von Preiss unbeschränkt steuerpflichtig § 1(2) Nr. 2<br />
<strong>5.1</strong>.4 Begriffsdefinitionen<br />
Einnahmen:<br />
Alles, was dem Steuerpflichtigen im Rahmen der sieben Einkunftsarten in Geld oder Geldeswert<br />
zufließt.<br />
Einkünfte:<br />
Bei den Gewinneinkünften = Betriebseinnahmen ./. Betriebsausgaben<br />
Bei den Überschusseinkünften = Einnahmen § 8 ./. Werbungskosten § 9<br />
Werbungskosten:<br />
§ 9 Aufwendungen zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung von Einnahmen.<br />
Liebhaberei:<br />
Keine nachhaltige Gewinnerzielungsabsicht erkennbar, keine Beteiligung am allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Verkehr.<br />
Horizontaler Verlustausgleich:<br />
Ausgleich von Verlusten innerhalb einer Einkunftsart<br />
55
<strong>5.1</strong>.5 Steuerbar, steuerpflichtig oder steuerfrei?<br />
Fall 1:<br />
Lohn = Einnahmen § 19 steuerbar + steuerpflichtig<br />
Trinkgelder steuerfrei in voller Höhe ab 01.01.2002<br />
Fall 2:<br />
keiner der 7 Einkunftsarten zuzurechnen nicht steuerbar<br />
Fall 3:<br />
Geburtsbeihilfe des AG steuerfrei bis max 315,00 Euro § 3 Nr. 15 steuerbar aber steuerfrei<br />
Fall 4:<br />
Liebhaberei weil keine Gewinnerzielungsabsicht<br />
Fall 5:<br />
Honorar = Einkünfte § 18 steuerbar, aber weil von Handwerkskammer (Körperschaft des<br />
öffentlichen Rechts) bis 1.848,00 Euro/Jahr steuerfrei § 3 Nr. 26<br />
<strong>5.1</strong>.7 Begriffsdefinitionen<br />
Betriebsausgaben § 4(1) Beispiel:<br />
Personalkosten eines Unternehmers<br />
Ausgaben, die wirtschaftlich mit den Einnahmen einer Gewinneinkunft in Verbindung stehen.<br />
Betriebseinnahmen<br />
Dieser Begriff ist im EStG nicht definiert. Nach herrschender Auffassung gehören hierzu alle<br />
Güter die dem Steuerpflichtigen in Geld oder Geldeswert,<br />
im Rahmen der ersten drei Einkunftsarten, zufließen.<br />
Aufwendungen für die Lebensführung § 12:<br />
Besuch beim Friseur<br />
Ausgaben, die privaten Zwecken dienen und mit keiner Einkunftsart in wirtschaftlichem<br />
Zusammenhang stehen.<br />
<strong>5.1</strong>.7 Grundwissen Einkunftsarten<br />
Gewinneinkünfte:<br />
Gewerbebetrieb - selbständige Arbeit - Land- u. Forstwirtschaft - Betriebseinnahmen ./.<br />
Betriebsausgaben - Gewinn/Verlust<br />
Überschusseinkünfte:<br />
nichtselbst. Arbeit - Kapitalvermögen - Vermietung und Verpachtung - sonstige Einkünfte -<br />
Einnahmen ./. Werbungskosten - Überschuss/Verlust<br />
<strong>5.1</strong>.8 Abgrenzung verschiedener Begriffe<br />
1. Werbungskosten (=WK abgekürzt)<br />
2. Kosten der Lebensführung<br />
3. Betriebseinnahme<br />
4. Betriebsausgabe<br />
5. / 6 / 7 Freundin: Kosten der Lebensführung, Fachbuchverlag: WK<br />
8. Betriebsausgaben<br />
9. WK<br />
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5.2 Grundwissen Einkunftsermittlung<br />
5.2.1 Grundbegriffe<br />
Gewinneinkünfte:<br />
1. Betriebsvermögensvergleich § 4(1) und § 5<br />
2. Einnahmen-Überschuss-Rechnung/Gewinnermittlung § 4(3)<br />
3. Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen § 13a<br />
Überschusseinkünfte:<br />
4. Einnahmen ./. Werbungskosten= Einkünfte<br />
5.2.2 Wirtschaftsjahr Gewinneinkünfte<br />
Lösungswörter:<br />
Abschluß macht - 12 - weniger - 12 - 01.07.-30.06. - Finanzamts - endet - Kalenderjahr - 4a - 8b -<br />
8 c - EStDV<br />
5.2.3 Abgrenzung Gewinnermittlung gem. § 4(1) und § 4(3)<br />
Beim Betriebsvermögensvergleich ist der Gewinn der Unterschiedsbetrag zwischen dem BV am<br />
Schluss des Wirtschaftsjahres und dem Betriebsvermögen am Schluss des vorangegangenen<br />
Wirtschaftsjahres vermehrt um den Wert der Entnahmen und vermindert um den Wert der<br />
Einlagen. § 4(1)Satz 1<br />
Der Gewinn durch Überschussrechnung errechnet sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen<br />
Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben. § 4(3)<br />
5.2.4 Zufluss-Abfluss-Zurechnungsprinzip<br />
(Falls Sie die Daten ein Jahr weiter gesetzt haben: Lösung blau in Klammer)<br />
Fall 1:<br />
Bezahlung mit Übergabe des Schecks erfolgt, Abfluss im Übergabejahr 28.12.2003 (28.12.2004)<br />
= WK § 11(2)<br />
Fall 2:<br />
Zinsen gelten in dem Jahr zugeflossen, in dem sie entstanden sind, egal wann man sie im<br />
Sparbuch nachtragen lässt. Also: 2003 (2004) § 11(1)<br />
Fall 3:<br />
Mieteingang 05.01.04 gehört zu 2003 § 11 (1) Satz 3 / Mieteingang 05.01.05 gehört zu 2004<br />
Mieteingang 15.01.04 gehört zu 2004 § 11(1) Satz 3 10-Tage-Regel überschritten/ Mieteingang<br />
15.01.05 gehört zu 2005<br />
Fall 4:<br />
Überweisung 27.12.03:gehört wirtschaftlich in 2004, § 11(2) Satz 2 10 Tage Regel<br />
Überweisung 27.12.04 für Zeitraum 2005: gehört wirtschaftlich in 2005<br />
5.3 Veranlagungsformen<br />
5.3.1 Beurteilung Veranlagungsarten<br />
Lösungsjahr spielt keine Rolle, Daten könnten so bleiben<br />
Fall 1:<br />
Wenn ein Ehegatte die getrennte Veranlagung wählt, wird sie durchgeführt. Besteuerung nach<br />
Grundtabelle. § 26 (2)<br />
Wenn sich die Ehegatten einigen, wäre auch noch Zusammenveranlagung möglich, weil alle<br />
Voraussetzungen zu Beginn des VZ vorlagen, dann Splittingtabelle. § 26(1)<br />
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Fall 2:<br />
Jeweils eine Einzelveranlagung, da die beiden nicht verheiratet sind. § 25<br />
Fall 3:<br />
Zusammenveranlagung, da im VZ 2003 geheiratet § 26(1), Splittingtabelle<br />
oder<br />
weiterhin getrennte Veranlagung, wenn ein Ehegatte sie wählt § 26(2), Grundtabelle<br />
oder<br />
besondere Veranlagung für das Jahr der Eheschließung § 26c, Grundtabelle<br />
Fall 4:<br />
Prune ist nur beschränkt steuerpflichtig (weniger als 6 Monate = kein gewöhnlicher Aufenthalt §<br />
9 AO), keine Zusammenveranlagung, Einzelveranlagung, Grundtabelle<br />
Fall 5:<br />
2002: Zusammenveranlagung- SplittingTabelle<br />
2003: Einzelveranlagung - Splittingtabelle (Gnadensplitting)<br />
2004: Wahlrecht: Zusammenveranlagung- Splittingtabelle, getrennte Veranlagung - Grundtabelle<br />
oder besondere Veranlagung - Grundtabelle<br />
Fall 6:<br />
2003: Ehemann ist kein EU-Bürger und nicht unbeschränkt einkommensteuerpflichtig, daher<br />
Einzelveranlagung <strong>–</strong> Grundtabelle<br />
Achtung, ab 01.05.04 ist Tschechien Mitglied der EU: Frau Vankova hat gewöhnlichen<br />
Aufenthalt in Deutschland, unbeschränkt steuerpflichtig § 1a EStG, Wahlrecht zwischen<br />
Zusammenveranlagung oder getrennter Veranlagung in Deutschland § 26(1)Satz1 EStG. Hier<br />
Zusammenveranlagung günstiger, weil Mann keine Einkünfte, hier werden vom BMF gesonderte<br />
Regelungen zur Durchführung ergehen.<br />
5.4 Gewinneinkünfte Umfang und Abgrenzung<br />
5.4.1 Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft<br />
nicht zu den Einkünften aus L+F gehören:<br />
Nr. 2 Nach der Berechnung gem. § 13 (1) Nr. 1 liegt ein Betrieb aus L + F, vor.<br />
Nr. 4 Pension = Einkünfte aus Gewerbebetrieb § 15<br />
Nr. 6 Liebhaberei<br />
Nr. 8 Produkte alle zugekauft, nicht selbst erzeugt daher Einkünfte § 15<br />
5.4.2 Tatbestandsmerkmale Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />
1. Selbständigkeit = Handeln auf eigene Gefahr und Rechnung<br />
2. Nachhaltigkeit = Tätigkeit mit Wiederholungsabsicht<br />
3. Gewinnerzielungsabsicht = Streben nach Gewinn<br />
4. Beteiligung am allg. wirtschaftl. Verkehr = Leistungen werden der Allgemeinheit angeboten<br />
(Werbung!)<br />
5. nicht einer anderen Einkunftsart zuzurechnen = Kein L+F, keine selbständige Arbeit<br />
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5.4.3 Gewinn einer Personengesellschaft<br />
Der Jahresgewinn ist zu verteilen, C hat vorab bereits 36.000,00 erhalten, B hat vorab 1.500 für<br />
die Zinsen erhalten.<br />
Handelsgewinn 83.300,00 + vorab 37.500,00 = steuerlicher Gewinn 120.800,00<br />
Handelsrechtlich wird verteilt: 4 % Verzinsung vom Kapital, der Rest nach Köpfen.<br />
Gesellsch. Beteiligung vorab 4% Zins Rest Gesamtgewinn<br />
A 40.000 1.600 2<strong>5.7</strong>66 27.366<br />
B 60.000 1.500 2.400 2<strong>5.7</strong>67 29.667<br />
C 50.000 36.000 2.000 2<strong>5.7</strong>67 63.767<br />
= 150.000 37.500 6.000 77.300 120.800<br />
Gewinn gesamt 120.800 minus vorab 37.500 minus Zinsen 6.000 = 77.300 geteilt durch drei =<br />
2<strong>5.7</strong>67 (gerundet)<br />
5.4.4 Stille Gesellschafter<br />
Echter stiller Gesellschafter:<br />
2, 5, 6, 8<br />
Unechter stiller Gesellschafter:<br />
1, 3, 4, 7<br />
5.4.5 Einkünfte GmH+Co.KG<br />
GmbH & Co KG gilt als Personengesellschaft, Einkünfte aus Gewerbebetrieb, EStG<br />
5.4.6 Tatbestandmerkmale selbständige Arbeit<br />
1. Selbständigkeit<br />
2. Nachhaltigkeit<br />
3. Gewinnerzielungsabsicht<br />
4. Beteiligung am allg. wirtschaftlichen Verkehr<br />
5. persönlicher Arbeitseinsatz des Steuerpflichtigen<br />
H 136 EStR<br />
5.4.7 Einkünfte gem. § 15 oder § 18 EStG?<br />
§ 15 Gewerbebetrieb:<br />
2, 3, 4, 5, 7, 8, 11<br />
§ 18 selbst. Arbeit:<br />
1, 6, 9, 10<br />
5.4.8 Berechnung der Einkünfte<br />
alle Jahreszahlen ein Jahr weiter gesetzt<br />
§ 13 Einkünfte aus L+F<br />
WJ 2003/2004: 50% von 22.500 = 11.250<br />
WJ 2004/2005: 50% von 17.000 = 8.500<br />
§ 15 Einkünfte Gewerbebetrieb<br />
zusammen 19.750<br />
Beteiligung Direktsaft OHG + 3.800<br />
§ 18 Einkünfte selbst. Arbeit<br />
BE 7.500 ./. BA 4.800 = + 2.700<br />
Summe der Einkünfte = 26.250<br />
59
5.5 Überschusseinkünfte Umfang und Abgrenzung<br />
5.<strong>5.1</strong> Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit: ja oder nein?<br />
1. ja, § 19(1) Nr. 2<br />
2. nein, § 15<br />
3. nein<br />
4. ja, § 19(1) Nr. 1 Nachtzuschläge steuerfrei § 3b<br />
5. nein ( steuerfreie Einnahmen, die dem Progressionsvorbehalt unterliegen)<br />
6. ja § 19(1)Nr. 1<br />
7. ja § 19(1)Nr. 1, Trinkgelder steuerfrei ist der gesamte Betrag - Änderung ab 01.01.2002<br />
8. LVA-Rente § 22 Sonstige Einkünfte, Betriebsrente § 19(1)Nr. 2<br />
5.5.2 Arbeitslohn: Zeitpunkt des Ansatzes<br />
Jahreszahlen haben keine Auswirkung auf die Lösung, daher so gelassen<br />
Gehalt Dezember = laufender Arbeitslohn § 38a(1) Satz 2 gilt als in dem Jahr bezogen in dem der<br />
Lohnzahlungszeitraum endet = 31.12.2003<br />
Prov. und Tantieme = sonstige Bezüge § 38a(1)Satz 3 Zuflussprinzip = 2004<br />
5.5.3 Übung zum Rabatt-Freibetrag<br />
Kauf am 01.07.2004<br />
Rabatte an Personal § 8(3), LStR R 32(2)<br />
Endpreis 6.000<br />
./. 4% - 240<br />
= <strong>5.7</strong>60<br />
./. bezahlt - 4.000<br />
= Arbeitslohn= 1.760<br />
./. Rabatt FB - 1.080 (neu ab 2004)<br />
= steuerpfl. Lohn = 680 muss der Chef in der Lohnabrechnung Juli berücksichtigen<br />
Bei Kauf vom Hersteller würde der Rabatt-Freibetrag grundsätzlich nicht gelten. EStR H 32, dann<br />
wären 6.000 - 4000 = 2.000 zu versteuern.<br />
5.5.4 Incentive Reise<br />
nein, die Incentive Reise gilt als geldwerter Vorteil und ist zu versteuern. Unter bestimmten<br />
Voraussetzungen kann der Arbeitgeber diesen Wert pauschal versteuern, ansonsten muss es der<br />
Arbeitnehmer versteuern.<br />
Genaueres im Schreiben vom 14. Oktober 1996 BStBl I Seite 1192, BMF IV B 2 -S. 2143 -23/96<br />
5.5.5 Versorgungsfreibetrag<br />
Versorgungsfreibetrag § 19(2)<br />
Altersgrenze 63. Lebensjahr ist erreicht<br />
Versorgungsbezüge: Ruhegehalt 250 x 12 = 3.000,davon<br />
40% max. 3.072 = 1.200,- Versorgungsfreibetrag<br />
Altersrente und Textilverein sind keine Versorgungsbezüge.<br />
60
5.5.6 Typische Anlage N eines Arbeitnehmers<br />
Alle Datumsangaben auf 2004 ändern, VZ 2004 berechnen<br />
Einkünfte § 19<br />
Bruttolohn lt. LSt-Karte 15.950<br />
- Werbungskosten § 9<br />
Fahrtkosten Whg./Arbeit<br />
210 Tg. x 20 km x 0,30 = 1.890<br />
Beiträge zur IGM 60<br />
Bewerbungskosten:<br />
Schreibmaterial + Porto + Passbilder 35<br />
Fahrtkosten Berlin<br />
520 km x 0,30 156<br />
Verpflegungsmehraufwand 14,5Std 12<br />
Bahnfahrt Zwickau 25<br />
kein Verpfl.Mehraufw. > 10 Std.<br />
= gesamt aufgerundet 228<br />
CAD-Kurs 225<br />
Sicherheitsschuhe 40<br />
Fachzeitung 45<br />
PC wird anerkannt, priv. Nutzg < 10%<br />
ND 4 Jahre AfA 25%, ab 2004 keine Vereinfachungsregelung mehr, nur noch zeitanteilige AfA<br />
1.750 x 25% x 10/12 = 364,58 365<br />
Kontoführung pauschal 16<br />
Werbungskosten gesamt - 2.869<br />
Einkünfte = 13.081<br />
5.<strong>5.7</strong> Einkünfte aus Kapitalvermögen Grundwissen<br />
keine Einkünfte aus Kapitalvermögen sind:<br />
Nr. 3, Gewerbebetrieb § 15<br />
Nr. 8, dto.<br />
Nr. 9, dto. § 15(1) Nr. 2<br />
5.5.8 Zufluss der Kapitalerträge<br />
Lösungswörter:<br />
11 EStG - Steuerpflichtige - wirtschaftlich verfügen - Zufluss - Beschlußfassung<br />
5.5.9 Einnahmen aus Kapitalvermögen<br />
Lösung VZ 2004, Datumsangaben ein Jahr weiter setzen<br />
Fall 1:<br />
GmbH-Anteil Sparzins<br />
Netto-Div./Zins 2.367,00 (78,9%) 1.708,75 (68,35%)<br />
+ KESt 600,00 750,00<br />
+ Soli 33,00 1,25<br />
=Bardividende 3.000,00 (100%) 2.500,00 (100%)<br />
gem. § 3 (Nr.40) 1/2 frei<br />
= steuerpfl. Ein. 1.500,00 2.500,00 => gesamt 4.000,- Euro<br />
61
Fall 2:<br />
Bauspar Dividende Part.Darl<br />
Nettodiv./Einn 2.939,05 (68,35%) 6.312,00 (78,9 %) <strong>5.1</strong>53,75 (73,625%)<br />
+ KESt 1.290,00 1.600,00 1.750,00<br />
+ Soli 70,95 88,00 96,25<br />
=Bardiv. 4.300,00 (100%) 8.000,00 (100%) 7.000,00 (100%)<br />
gem. § 3 (Nr. 40) 1/2 frei 4.000,00<br />
= stpfl. Einnahme 4.300,00<br />
gesamt § 20 = Euro 15.300,00<br />
4.000,00 7.000,00<br />
betriebliches Festgeld = Betriebseinnahmen § 18<br />
5.<strong>5.1</strong>0 Einkünfte aus Kapitalvermögen<br />
Lösung VZ 2004, Datumsangaben ein Jahr weiter setzen<br />
Einkünfte § 20 Ehemann Ehefrau<br />
1)Sparzins 3.000<br />
2)stiller Gesellschafter KG<br />
ausgezahlt= <strong>5.1</strong>53,75 = 73,625%<br />
Bruttoeinn. = 100% 7.000<br />
3)Dividenden Frau<br />
netto = 7.101 (78,9%)<br />
brutto = 9.000 (100%)<br />
gem. § 3(Nr.40) 1/2 frei 4.500<br />
Dividenden Mann<br />
netto = 8.679<br />
brutto = 11.000<br />
gem. § 3(Nr.40) 1/2 frei 5.500<br />
4)Tafelgeschäfte Zinsabschl. 35%<br />
Einnahme = 5.676,75 (=63,075%)<br />
zu verst.= 9.000,00 (=100%) 9.000<br />
Summe Einnahmen = 12.500 16.500<br />
Werbungskosten R 153(2) EStR<br />
Depotgebühren gem. § 3e nur ½ 30 30<br />
Reisekosten gem. § 3e nur ½ 90<br />
Schuldzinsen H 153 / 320 (insges. 440) 320<br />
Sparer-Freibetrag § 20 Abs. 4 1.370 1.370<br />
= Einkünfte aus Kapitalvermögen = 10.690 = 1<strong>5.1</strong>00<br />
insgesamt 2<strong>5.7</strong>90<br />
5.<strong>5.1</strong>1 Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung<br />
Fall 1:<br />
ja, gesamte Einnahmen § 21(1)<br />
Fall 2:<br />
ja, nur verbilligte Überlassung, Mieteinnahme 1.800 = 60% der ortsüblichen Miete, wenn<br />
Mieteinnahme über 56% der ortsüblichen Miete, dann auch 100% WK-Abzug EStR R 162<br />
62
ABER: lesen Sie mal das BMF-Schreiben vom29.7.2003, das gilt ab 1.1.2004: Bei einer Miete<br />
zwischen 56% und 75% der ortsüblichen Miete kann das FA eine Ertragsprognose verlangen. Die<br />
Ertragsprognose wird auf einen Zeitraum vom 30 Jahren ab Vermietungsbeginn gerechnet. Man<br />
muss die Erträge und Aufwendungen schätzen. Ergibt sich ein Überschuss, sind die<br />
Werbungskosten zu 100% abziehbar. Ergibt die Schätzung einen Verlust, sind die WK nur<br />
anteilig abziehbar. In unserem Fall mit 60% der ortsüblichen Miete wären die WK dann nur zu<br />
60% abziehbar.<br />
Nur bei Mieten von mindestens 75% der ortsüblichen Miete kann man weiterhin problemlos<br />
100% der Werbungkosten abziehen.<br />
Fall 3:<br />
nein, notwendiges Betriebvermögen<br />
Fall 4:<br />
nein, weil Eigennutzung<br />
5.<strong>5.1</strong>2 Werbungskosten aus Vermietung und Verpachtung<br />
keine WK aus V+V:<br />
Nr. 4, der auf die Eigennutzung entfallende <strong>Teil</strong><br />
Nr. 5, Kosten der Lebensf. § 12<br />
Nr. 8, weil Betriebsausgaben<br />
Nr. 9, weil nur Eigennutzung<br />
5.<strong>5.1</strong>3 Abgrenzung Herstellungskosten/Erhaltungsaufwand<br />
Erhaltungsaufwand: 4, 2, 6<br />
Herstellungskosten: 1, 3, 7<br />
wenn Sie die Bausteine in dieser Reihenfolge legen, gibt es einen Sinn.<br />
5.<strong>5.1</strong>4 Anschaffungsnahme Herstellungskosten<br />
Anschaffungsnahe HK EStR R 157(4)<br />
325.000 x 15% = 48.750, Herr Fröhlich liegt darunter, also Werbungskosten<br />
5.<strong>5.1</strong>5 Gebäuderenovierung<br />
Jahreszahlen haben keine Auswirkung, daher so gelassen<br />
Siehe EStR R 157(4)<br />
3-Jahreszeitraum 2001-2003, lässt er die Fenster in dieser Zeit einbauen, übersteigt er die Grenze<br />
von 15% und hat somit anschaffungsnahe HK. Da er noch bis 2005 gut verdient, wäre es sinnvoll<br />
in dieser Zeit möglichst hohe Werbungskosten zu haben. Raten wir ihm also, mit den Kunststoff-<br />
Fenstern bis 2004 oder 2005 zu warten, dann kann er sie als Erhaltungsaufwand sofort absetzen.<br />
Das Streichen der Holzfenster könnte er sich dann bis 2004 oder 2005 eigentlich auch sparen...<br />
5.<strong>5.1</strong>6 Abschreibungen gem. § 7 EStG für Gebäude<br />
Lösung für VZ 2004<br />
Fall 1:<br />
§ 7(4)Nr. 2a 2% v. 200.000 = 4.000 linear<br />
§ 7(5) 1,25% v. 200.000 = 2.500 degressiv<br />
Fall 2:<br />
linear § 7(4) Nr.2a 2% v. 480.000 = 9.600 zeitanteilig 6 Mon. = 4.800<br />
degr. § 7(5) 4% v. 480.000 = 19.200<br />
Fall 3:<br />
R 44(6) EStR , er kann nicht zur linearen AfA übergehen, weil die degressive AfA die<br />
Anwendung höherer AfA-Sätze nicht erlaubt.<br />
1,25% v. 350.000 = 4.375<br />
63
5.<strong>5.1</strong>7 Einkünfte aus V+V gemischt genutztes Grundstück<br />
Lösung VZ 2004, alle Datumsangaben ein Jahr weiter setzen<br />
Einnahmen : EG und 1. OG 0<br />
2. OG und DG 10.400<br />
2 Garagen a 300 600<br />
gesamt = 11.000<br />
Werbungskosten:<br />
direkt dem vermieteten <strong>Teil</strong> zuzurechnen:<br />
Bäder 2.OG und DG 1.500 + 1.800 = 3.300<br />
Dachre. Garage + 360 = 3.660<br />
aufzuteilen vermietet/eigengenutzt 50/50<br />
320 + 1.600 + 220 + 600 + Strom 120<br />
+ AfA 2%= 4.800 = 7.660 davon 50% + 3.830<br />
Werbungskosten gesamt = 7.490<br />
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung = 3.510<br />
nicht absetzbar: 50% der aufgeteilten Kosten Eigennutzung<br />
Hausratvers. Tante, Renovierung Bad eigene Wohnung<br />
5.<strong>5.1</strong>8 Sonstige Einkünfte § 22 EStG wiederkehrende Bezüge<br />
Lassen Sie die Daten am besten gleich, es geht ja nur um ein Prinzip<br />
Fall 1:<br />
§ 22 Leibrente 29%<br />
Fall 2:<br />
Unfall - Rente = Zeitrente auf 4 Jahre, § 55 EStDV 7%<br />
Altersrente = Leibrente § 22 EStG, EA 65 Jahre, 27%<br />
Hamburg-Mannh.= Leibrente § 22 EA 60 Jahre 32%<br />
Fall 3:<br />
steuerfrei § 3 Nr. 1a<br />
Fall 4:<br />
Leibrente § 22, EA 65 Jahre, 27%<br />
5.<strong>5.1</strong>9 Spezialfall Witwenrenten und Waisenrente<br />
Lassen Sie die Daten am besten gleich, es geht ja nur um ein Prinzip<br />
1.)<br />
EStR R 167(8)<br />
Zeitraum 1999 - 2015<br />
große Witwenrente, weil Kind < 18 vom 9.2.99 - 10.10.2015<br />
= Zeitrente Laufzeit 16 Jahre § 55 EStDV Ertragsanteil 29%<br />
2015 - 2022<br />
kleine Witwenrente, weil noch nicht 45 Jahre alt und Kind >18<br />
=Zeitrente Laufzeit 7 Jahre § 55 EStDV Ertragsanteil 13%<br />
ab 28.03.2023<br />
große Witwenrente bis zum Tod der Steuerpfl.<br />
= Leibrente § 22 EStG, EA 45 Jahre Ertragsanteil 48%<br />
Es kann sich in diesem Ablauf einiges ändern, wenn das Kind eine Ausbildung macht und länger<br />
als bis zum 18. LJ als Kind zu berücksichtigen ist.<br />
64
2.)<br />
Die Halbwaisenrente ist eine Sonstige Einkunft § 22 für das Kind, solange es keine<br />
nennenswerten eigenen Einkünfte hat, wird der Grundfreibetrag vermutlich nicht überstiegen. Der<br />
Ertragsanteil wäre nach § 55 EStDV zu berechnen, Laufzeit 16 Jahre 29%<br />
5.5.20 Privates Veräußerungsgeschäft Grundstück<br />
1.<br />
§ 23(1)Nr.1 Veräußerungsgewinn 50% der vermieteten Whg. steuerpflichtig<br />
§ 23(1)Nr.1 Satz 3: Veräußerungsgewinn für eigengenutzten <strong>Teil</strong> nicht zu verst.<br />
2.<br />
Zeitraum: 1.4.93 - 1.7.2003 - 10 Jahreszeitraum vorbei, nicht steuerbar<br />
3.<br />
nichts zu versteuern § 23(1)Nr.1 Satz 3<br />
4.<br />
Veräußerungserlös voll steuerpflichtig § 23(1)Nr. 1<br />
5.<br />
ja, erst mal fremdvermieten bis die 10 Jahre um sind.<br />
Wichtiger Tipp: Die 10-Jahresfrist wurde erst am 1.1.99 eingeführt, vorher galten 2 Jahre. Die<br />
Regierung hatte keine Übergangsregelungen für Altfälle getroffen, so dass Steuerpflichtige, die<br />
ihre Immobilie bis zum 31.12.96 gekauft hatten nun bei Verkauf in die Steuerpflicht geraten<br />
konnten, obwohl ihre alte Spekulationsfrist von 2 Jahren eigentlich abgelaufen war. Dies hält der<br />
BFH für verfassungswidrig. Bei Mandanten, die deswegen Steuern nachzahlen müssen, kann man<br />
Einspruch einlegen und das Ruhen des Verfahrens beantragen. Berufen Sie sich auf den<br />
Vorlagebeschluss des BFH beim BVerfG IX R46/02.<br />
5.5.21 Privates Veräußerungsgeschäft Wertpapiere<br />
Uli hat innerhalb der Veräußerungsfrist von 1 Jahr verkauft.<br />
Verkauf am 1.06.2003: 2.010 - 1.500 = 510,- Veräußerungsgewinn ist unter der Freigrenze von<br />
512 § 23(3) Satz 6, daher nichts zu versteuern<br />
Wenn er am 01.07. verkauft hätte, wäre der Veräußerungserlös 540,- über der Freigrenze und<br />
damit voll steuerpflichtig.<br />
5.5.22 Einkunftsermittlung<br />
Für VZ 2004, Datumsangaben bitte 1 Jahr weiter setzen<br />
Ehemann Ehefrau<br />
§ 19 Pension 14.600<br />
Vers.FB 40% v. 14.600 max - 3072<br />
WK- Pauschbetrag § 9a<br />
§ 22 Rente<br />
6x 1.015,08 = 6.090,48<br />
6x 1.036,90 = 6.221,40<br />
920 10.608<br />
gesamt 12.311,80<br />
Ertragsanteil EA 64 = 28% v. 12.311,80 = 3.447<br />
./. WK Pauschbetrag <strong>–</strong> 102 3.345<br />
Provision ist unter 256,- , daher kein<br />
Ansatz § 22 Nr. 3 Satz 2<br />
§ 23 Veräußerungsgeschäfte<br />
Veräußerung der Wohnung innerhalb 10 Jahren<br />
Veräußerungsgewinn steuerpflichtig<br />
Ehemann: Saldo 484,- + Wohnung 50% + 2.184<br />
Ehefrau: Saldo 1.120 + Wohnung 50% + 2.820<br />
Summe der Einkünfte= 5.529 13.428<br />
insgesamt 18.957<br />
65
5.6 Gewinnermittlung § 4 und § 5 EStG<br />
5.6.1 Grundwissen<br />
A:<br />
Betriebsvermögensvergleich<br />
1. § 4(1)<br />
2. § 5<br />
B:<br />
Gewinnermittlung ohne Betriebsvermögensvergleich<br />
1. § 4(3) Einnahme-Überschuss-Rechung<br />
2. § 13a Durchschnittssätze<br />
5.6.2 Gewinnermittlung durch Betriebsvermögensvergleich<br />
§ 4(1) kann angewendet werden von<br />
1. Land- und Forstwirten, wenn buchführungspflichtig<br />
2. Selbständigen, die freiwillig Bücher führen<br />
Bewertungsvorschriften: EStG<br />
§ 5 Kann angewendet werden von Gewerbetreibenden, die nach § 140 AO oder § 141 AO<br />
buchführungspflichtig sind oder freiwillig Bücher führen<br />
Bewertungsvorschriften: EStG und HGB<br />
5.6.3 Betriebsvermögensvergleich<br />
1. Gewinn: 10.000<br />
2. Gewinn: 18.789<br />
5.6.4 Ermittlung des BV oder einer anderen Größe<br />
1. BV 31.12.03 = 226.600<br />
2. Einlagen = 59.730<br />
5.6.5 Zugehörigkeit zum Betriebsvermögen<br />
1. notwendigen Privatvermögen (=PV), weil betriebl. Nutzg
5.6.7 Gewinnermittlung nach Durchschnittsätzen<br />
Für echte Land- und Forstwirte, die nicht buchführungspflichtig sind und auch freiwillig keine<br />
Bücher führen § 13a (1) Nr. 1.<br />
ja, Herr Bauer erfüllt alle Tatbestandsmerkmale des § 13a(1) Nr.1-4<br />
5.6.8 Gewinnermittlung gem. § 4(3) EStG<br />
1.<br />
selbständiger Handelschemiker = Einkünfte aus selbständiger Arbeit § 18, keine<br />
Buchführungspflicht nach HGB und § 140 AO, weil kein Kaufmann. Keine Buchführungspflicht<br />
nach § 141 AO , weil weder Land- und Forstwirt, noch Gewerbetreibender. Solange er nicht<br />
freiwillig Bücher führt , Gewinnermittlung § 4(3) möglich.<br />
2.<br />
eK = eingetragener Kaufmann = Kaufmann nach HGB = Buchführungspflicht nach HGB und §<br />
140 AO<br />
keine Gewinnermittlung § 4(3) möglich.<br />
3.<br />
kein Kaufmann nach HBG, kein Gewerbe §§ 140 /141 AO, eigentlich Gewinnermittlung nach §<br />
4(3) möglich, aber wenn freiwillig Bücher geführt werden, ist Gewinnermittlung nach § 4(1)<br />
EStG durchzuführen<br />
5.6.9 Gewinnermittlung Mandantenberatung<br />
Prüfung, ob Gewinnermittlung § 4(3) möglich ist:<br />
Buchführungspflicht: Kein kaufmännisch eingerichteter Geschäftsbetrieb = kein Kaufmann nach<br />
HGB, keine Buchführungspflicht nach HGB und § 140 AO.<br />
Prüfung Grenzen § 141 AO: nicht überschritten.<br />
= Frau Gelati kann ihren Gewinn nach § 4(3) ermitteln. Dazu würden wir ihr raten, weil sie ihre<br />
Aufzeichnungen über das Jahr selbst macht und diese Art Gewinnermittlung nicht so aufwendig<br />
ist.<br />
Außerdem scheint ihr Betrieb eine Größenordnung zu haben, in der sie die Kalkulation und<br />
Geschäftsentwicklung auch ohne ausgefeilte Buchführung im Griff haben kann. Ein angenehmer<br />
Nebeneffekt für Frau Gelati ist weiterhin, dass sie Steuerberater-Kosten sparen kann.<br />
Achtung: die Grenzen des § 141 AO haben sich ab 1.1.2004 erhöht!<br />
5.6.10 Gewinnermittlung gem. § 4(3) EStG<br />
VZ 2004, bitte alle Datumsangaben 1 Jahr weiter setzen<br />
Nr. 1 Eiswaffeln:<br />
netto Rechnungsbetrag = Betriebsausgabe, weil Abfluß in 2003 § 11(2), Vorsteuer ist im<br />
Zeitpunkt der Zahlung BA = 2004, 1.626,40 ./. 3% Skto= 1.577,61<br />
Ergebnis : Betriebsausgaben + 1.577,61<br />
Nr. 2 Eisbüffet:<br />
Lieferung + Darreichung = Verzehr an Ort und Stelle § 3(9)Satz 4 UStG = Sonstige Leistung,<br />
hätte Frau Gelati mit 16% USt abrechnen müssen. Sie hat aber nur 7% abgerechnet. Es gibt nun 2<br />
Möglichkeiten: 1. sie setzt sich mit der Firma in Verbindung und berichtigt ihre Rechnung. Das<br />
stört die Firma vermutlich nicht, wenn sie vorsteuerabzugsberechtigt ist. Die zweite Möglichkeit<br />
ist, dass sie die Rechnung so lässt und 16% USt abführt, was zu Lasten ihrer Liquidität geht.<br />
Wir gehen vom zweiten Fall aus.<br />
Ergebnis: keine Änderung der Betriebseinnahmen per Saldo,( nur die abzuführende USt muss um<br />
385,23 erhöht und die netto Einnahmen um 385,23 vermindert werden).<br />
67
Nr. 3 Eismaschine:<br />
Darf den Gewinn nur in Höhe der AfA mindern, daher Storno 7.540,- Innergemeinschaftlicher<br />
Erwerb § 1(1) Nr. 5 i.V.m. § 1a UStG, Erwerbsteuer ist abzuführen und gleichzeitig als Vorsteuer<br />
bei Zahlung abzugsfähig § 15(1)Nr. 3 UStG.<br />
AfA vom netto-Betrag: § 7(2) ND 5 Jahre max AfA 20% von 6.500 = 1.300,-<br />
Jahr 2004 zeitanteilig 7/12 = 758,31 / R44 gestrichen ab 01.01.04<br />
AfA gem. § 7g: ab 01.1.2001 muss eine Ansparabschreibung gebildet worden sein.<br />
Ergebnis: Betriebsausgaben <strong>–</strong> 7.540 (Storno), Betriebsausgaben + 536 (Erwerbsteuer),<br />
Betriebseinnahmen + 536 (Erwerbsteuer), Betriebsausgaben + 758,31 (AfA)<br />
Nr. 4 Darlehen:<br />
Darlehensauszahlung ist keine BE, daher Storno. Zinsen sind BA bei Zahlung § 11(2), für<br />
November bezahlt am 30.11.04, für Dezember am 31.12.04 jeweils<br />
41,67 (10.000 x 5 x30 ):36000)<br />
Ergebnis: Betriebseinnahmen - 10.000 (Storno), Betriebsausgaben + 83,34 (Zinsen)<br />
Nr. 5 Sahnemaschine:<br />
Sahnemaschine= abnutzbares Anlagevermögen, BA ab Nutzung § 4(3)Satz 3 also ab 2003 Betrag<br />
ohne Vorsteuer < 410,- = GWG, § 6(2) im Jahr der Anschaffung voll absetzbar.<br />
Vorsteuer ist erst bei Bezahlung im Jahr 2005 Betriebsausgabe § 11(2) Abfluss<br />
Ergebnis: Betriebsausgaben + 320,-<br />
Berichtigtes Ergebnis:<br />
Summe Betriebseinnahmen + 144.780,00 - 10.000,00 + 536,00 Saldo = 135.316,00<br />
Summe Betriebsausgaben + 111.728,00 + 1.577,61 <strong>–</strong> 7.540,00 + 758,31 + 536,00 + 83,34<br />
+ 320,00 107.463,26<br />
Berichtigter Gewinn = 27.852,74<br />
<strong>5.7</strong>. Bewertung des Betriebsvermögens<br />
<strong>5.7</strong>.1 Bewertungsgrundsätze<br />
Maßgeblichkeit: § 5(1)Satz1<br />
Die Bewertungsgrundsätze der HB sind auch für die StB anzuwenden, es sei denn, es ist<br />
steuerlich zwingend ein anderer Wertansatz vorgeschrieben.<br />
Umgekehrte Maßgeblichkeit: § 5(1)Satz 2<br />
Wenn ein steuerliches Wahlrecht ausgeübt wird, muss man diesen Wertansatz auch in der HB so<br />
bilanzieren.<br />
<strong>5.7</strong>.2 Praktisches Beispiel<br />
Nach Handelsrecht besteht ein Aktivierungswahlrecht § 255 HGB. Wenn er aktiviert wird, ist er<br />
entweder innerhalb von 5 Jahren oder über die Nutzungsdauer abzuschreiben. Steuerlich gibt es<br />
kein Wahlrecht. § 7(1)Satz 3 schreibt die Abschreibung über 15 Jahre zwingend vor. Es könnten<br />
also verschiedene Wertansätze in HB und StB gewählt werden. Die einfachste Möglichkeit wäre,<br />
handelsrechtlich die Abschreibung auf 15 Jahre zu wählen, dann wären HB und STB gleich.<br />
68
<strong>5.7</strong>.3 Bewertungsgrundsätze<br />
Bewertungsgrundsätze:<br />
Bilanzidentität: EB = SB Vorjahr<br />
Fortführung. es wird von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.<br />
Einzelbewertung: Vermögensgegenstände und Schulden sind grundsätzlich einzeln zu bewerten.<br />
Vorsicht: Aktivposten eher niedriger, Passivposten eher höher bewerten.<br />
periodengerechte Abgrenzung: Aufwendungen und Erträge sind dem Geschäftsjahr zuzurechnen,<br />
in das sie wirtschaftlich gehören.<br />
Stetigkeit: Bewertungsmethoden sollen möglichst gleich bleiben<br />
<strong>5.7</strong>.4 Anschaffungskosten<br />
Fall 1:<br />
Kaufpreis netto 62.500<br />
+Transportk. Netto + 1.780<br />
+Transportvers. + 225<br />
+Installation netto + 750<br />
-Rabatt - 3.125<br />
= AK 62.130<br />
Fall 2:<br />
verhältnismäßige Aufteilung 20/80<br />
Kaufpreis gesamt 445.000 + NK 20.750 = 46<strong>5.7</strong>50 davon 20% = 93.150 Grund und Boden<br />
80 % = 372.600 Gebäude = AfA-Bemessungsgrundlage<br />
Fall 3.<br />
Frau Knochenbrecher ist nicht vorsteuerabzugsberechtigt, weil sie nur umsatzsteuerfreie Umsätze<br />
nach § 4 Nr. 14 UStG ausführt. Daher gehört bei ihr die Vorsteuer zu den AK § 9b(1) EStG.<br />
AK = 481,40 ./. 3% Skonto = 466,96 (ohne USt = 402,55)<br />
Die Liege ist ein GWG, weil die AK ohne Vorsteuer nicht mehr als 410,- betragen. Sie kann sie<br />
daher voll als Betriebsausgabe im Jahr der Anschaffung behandeln. § 6(2).<br />
<strong>5.7</strong>.5 Herstellungskosten<br />
Fall 1:<br />
Materialkosten 27.800<br />
Material GK 12% + 3.336<br />
Fertigungskosten + 7.750<br />
Fertigungs GK 20% + 1.550<br />
Sondereinzelk. der Fert.+ 1.750<br />
= HK 42.186<br />
Fall 2:<br />
Zwingender Ansatz:<br />
Materialeinzelkosten, Materialgemeinkosten<br />
+ Fertigungseinzelkosten, Fertigungsgemeinkosten<br />
+ Sondereinzelkosten der Fertigung<br />
Wahlrecht:<br />
+ anteilige Kosten der allgemeinen Verwaltung<br />
= höchstmöglicher Ansatz der HK<br />
Auf keinen Fall darf man Vertriebskosten einbeziehen § 255(2) Satz 6 HGB<br />
69
<strong>5.7</strong>.6 Berechnung der AfA-Sätze<br />
Jahre linear degessiv(bis 31.12.00) degressiv(ab 01.01.2001)<br />
3 33 1/3% max 30% max 20%<br />
4 25 % max 30% max 20%<br />
5 20% max 30% max 20%<br />
6 16 2/3% max 30% max 20%<br />
8 12,5% max 30% max 20%<br />
10 10% max 30% max 20%<br />
12 8 1/3% max 25% max 16 2/3%<br />
16 6,25% max 18,75% max 12,5%<br />
20 5% max 15% max 10%<br />
<strong>5.7</strong>.7 Verständnisfrage AfA-Sätze<br />
Je niedriger die ND, desto höher die AfA. Je höher die AfA, desto höher die Betriebsausgaben. Je<br />
höher die Betriebsausgaben, desto niedriger der Gewinn. Je niedriger der Gewinn, desto weniger<br />
Steuern sind zu zahlen.<br />
<strong>5.7</strong>.8 Höchstmögliche AfA für bewegliche Anlagegüter<br />
AK 01.04 99 24.000<br />
Afa 99 § 7(2) degressiv lineare AfA wäre 4.000,-<br />
Vereinfachungsregel<br />
30% v. 24.000 - 7.200<br />
= Buchwert 31.12.99 =<br />
AfA 2000<br />
16.800<br />
30% von 16.800 - 5.040<br />
lineare AfA wäre 3.360 (RND 5 Jahre)<br />
Buchwert 31.12.2000<br />
AfA 2001<br />
= 11.760<br />
30% - 3.528<br />
lineare AfA wäre 2.940 (RND 4 J.)<br />
Buchwert 31.12.2001 = 8.232<br />
Degressive AfA 2002 2.496<br />
lineare AfA wäre 2.744 (RND 3 J.)<br />
Ratschlag: degressive AfA für die Jahre 1999-2001, ab 2002 Übergang auf lineare AfA, weil<br />
höher.<br />
§ 7(3)<br />
<strong>5.7</strong>.9 Sonderabschreibung gem. § 7g<br />
VZ 2004, bitte Datumsangaben 1 Jahr weiter setzen<br />
1.)<br />
AK 48.000 x 10% (ND 10 Jahre) 4.800 1/12 = 400,00 max. lineare AfA / R44 gestrichen<br />
2.)<br />
AfA 7g in 2004: max 20% der AK = 9.600,-<br />
3.)<br />
AK 28.12.2004 48.000<br />
-AfA 2004 linear <strong>–</strong> 400,00<br />
-AfA § 7g - 9.600<br />
Buchwert 31.12.2004 = 38.000<br />
70
lineare AfA ab 2005:<br />
RND 9 Jahre = 38.000 : 9 = 4.222 Jahresafa<br />
4.)<br />
evtl. schon in 2004 degressiv abschreiben § 7(2). § 7g nicht unbedingt in 2004 schon voll<br />
ausschöpfen, sondern Abschreibungsreserven für 2005 schaffen.<br />
<strong>5.7</strong>.10 Ansparabschreibung § 7g(3)<br />
VZ 2004, bitte Datumsangaben 1 Jahr weiter setzen<br />
Ratschlag: Rücklage in Form einer Ansparabschreibung in 2004.<br />
max Betrag 40% der AK von Euro 7.500 = Euro 3.000 = mindern Gewinn.<br />
Folgen: die Rücklage muss spätestens am Ende des zweiten auf die Bildung der Rückstellung<br />
folgenden WJ gewinnerhöhend aufgelöst werden. Hinzu kommt bei einem Unternehmer, der kein<br />
Existenzgründer ist, ein Zuschlag von 6% pro Jahr. Das heißt, Herr Merkl muss spätestens im Jahr<br />
2006 eine Gewinnerhöhung durch Auflösung der Rücklage und Gewinnzuschlag von 12% in<br />
Höhe von 360 zusätzlich erleiden. § 7g(7) § 7g(5)<br />
<strong>5.7</strong>.11 Ansparabschreibung gem. § 7g(3)<br />
VZ 2004, bitte Datumsangaben 1 Jahr weiter setzen<br />
Arzt ist nicht vorsteuerabzugsberechtigt, weil er steuerfreie Umsätze im Sinne des § 4 Nr. 14<br />
UStG ausführt. Daher gehört die Vorsteuer zu den AK.<br />
Die maximale Ansparabschreibung 2004 beträgt:<br />
§ 7g(3) 40% v. 145.000 = 58.000 und wird als Betriebsausgabe 2004 behandelt. § 7g(6).<br />
<strong>5.7</strong>.12 Bewertungsfreiheit gem. § 6(2)<br />
VZ 2004, bitte Datumsangaben 1 Jahr weiter setzen<br />
Fall 1:<br />
Zahlungsbetrag = 472.60 ohne Vorsteuer = 407,41. Damit ist die Grenze nicht überstiegen und die<br />
Abschreibung zu 100% § 6(2) ist möglich. R 86(4) EStR<br />
Fall 2:<br />
Sie muss die lineare AfA weiterführen. 25% von 928,- = 232,- Da Frau Kräutlein nicht<br />
vorsteuerabzugsberechtigt ist, zählt die Vorsteuer zu den AK.<br />
Evtl. kann sie eine <strong>Teil</strong>wertabschreibung auf einen tatsächlich niedrigeren <strong>Teil</strong>wert vornehmen.<br />
<strong>5.7</strong>.13 Verständnisfrage GWG<br />
VZ 2004, Bearbeitung in 2005, bitte Datumsangaben 1 Jahr weiter setzen<br />
Die Bewertungsfreiheit nach § 6(2) nicht in 2004 in Anspruch nehmen, sondern<br />
Abschreibungsreserven schaffen, indem linear auf die Nutzungsdauer abgeschrieben wird. Man<br />
sollte die Nutzungsdauer möglichst im niedrigen Bereich halten.<br />
<strong>5.7</strong>.14 Gebäudeabschreibungen<br />
VZ 2004, bitte Datumsangaben 1 Jahr weiter setzen<br />
Fall 1:<br />
Fabrikgebäude = Wirtschaftsgebäude, Staffel 85 kann angewendet werden.<br />
Fertigstellung 1.4.90<br />
1990, 1991, 1992, 1993: 4 Jahre 10%<br />
1994, 1995, 1996: 3 Jahre 5 %<br />
ab 1997 insgesamt 18 Jahre 2,5% AfA<br />
2004: 2,5% v. 300.000 = 7.500 § 7(5)Nr. 1<br />
71
Fall 2:<br />
lineare AfA § 7(4)Nr.1 3% von 500.000 = 15.000 Jahresafa<br />
muss zeitanteilig gerechnet werden R 44(2) + R 44(9) EStR<br />
Anschaffung 30.06.03 = 6 Monate ND = 6/12 von 15.000 = 7.500 AfA 2004<br />
Fall 3:<br />
Lineare AfA § 7(4) Nr. 2a 2% von 500.000 = 10.000, zeitanteilig 6/12 = 5.000 AfA 2004<br />
Fall 4:<br />
AfA für den Verkäufer:<br />
5% v. 300.000 = 15.000 Staffel 85 § 7(5) Nr. 1<br />
nur zeitanteilig R 44(9) EStR 5/12 = 6.250,- AfA 2001<br />
<strong>5.7</strong>.15 <strong>Einkommensteuer</strong>-Rätsel zur Auflockerung<br />
waagrecht:<br />
4. Bilanzidentität<br />
8. realisiert<br />
10. Buchwert<br />
senkrecht:<br />
1. Bilanzberichtigung<br />
2. Bilanzänderung<br />
3. Firmenwert<br />
5. <strong>Teil</strong>wert<br />
6. degressiv<br />
7. Verbot<br />
9. GWG<br />
72