mit Kurt Gravemeier - St. Georg
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PRAXIS<br />
Präsentiert von<br />
Offizieller Ausrüster<br />
des deutschen<br />
Olympiade-Ko<strong>mit</strong>ees<br />
für Reiterei.<br />
Ein guter Sprung<br />
nach optimaler<br />
Vorbereitung:<br />
Levis unter<br />
Kristin Rohbrock.<br />
Um gute Wendungen zu lernen, soll Kristin<br />
wiederholt über <strong>St</strong>angen galoppieren.<br />
70 ST.GEORG 11/2006<br />
Profireitstunde<br />
Weniger ist mehr!<br />
Ganz einfach? Zirkel und Volten<br />
Nicht auf die Menge, sondern auf die Qualität<br />
kommt es an – das versuchte Bundestrainer<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> den drei Gewinnerinnen der<br />
Profi-<strong>St</strong>unde zu ver<strong>mit</strong>teln. Sie durften<br />
viel über <strong>St</strong>angen und wenig über<br />
Sprünge reiten – und haben<br />
dabei eine Menge gelernt...<br />
Trab: Mitte 1,30 m<br />
Um die Grundlagen bei Kristin und Levis kurz zu prüfen,<br />
sollen die beiden nach der Lösungsphase zunächst im Galopp: Mitte 3,50 m<br />
Trab, später im Galopp, erst größere Zirkel, später kleinere<br />
Volten absolvieren. Klingt nach einer leichten Übung, doch sie hat es in sich: Levis weicht oft<br />
nach außen aus, eine runde Linie ist zunächst nicht erkennbar. „Nutze deine äußeren, begrenzenden<br />
Hilfen“, fordert <strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> seine Schülerin auf.Wie viele Reiter findet auch Kristin es<br />
schwer, enge Wendungen zu reiten, ohne dabei am inneren Zügel zu ziehen. „Da<strong>mit</strong> die Übung<br />
gelingt, muss der Hals des Pferdes zunächst gerade bleiben“, rät <strong>Gravemeier</strong>. So lernt Kristin,<br />
sowohl ihre äußeren, begrenzenden Schenkel- als auch Zügelhilfen gezielter zu nutzen.<br />
<strong>mit</strong> <strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> Fotos:<br />
Kristin Rohbrock <strong>mit</strong> Levis<br />
Der neunjährige Levis ist eigentlich ein ideales Springpferd<br />
für Kristin: „Er springt sehr schön rund und rationell und<br />
fühlt sich insgesamt rittig an“, beschreibt sie den Braunen.<br />
Bis zur Klasse L ist die 24-jährige <strong>St</strong>udentin <strong>mit</strong> ihm schon<br />
gestartet. Doch mehr geht nicht, denn die Probleme, die<br />
das Paar hat, sind offensichtlich: Levis ist nicht genügend<br />
geradegerichtet, verliert dadurch viel Kraft. Was tun?<br />
Die Schiefe in der Arbeit:<br />
Kristin kann nicht mehr gerade<br />
über dem Pferd sitzen,<br />
sie knickt in der Hüfte ein.<br />
Energie sparen: besser Geraderichten!<br />
Die gebogene Linie hat schon gezeigt, dass Levis in der dressurmäßigen Arbeit<br />
leichte Defizite hat, die Kristin ja auch eingangs beschrieb. „Das hast<br />
du gut erkannt, Kristin“, lobt der Bundestrainer, bemängelt aber gleichzeitig,<br />
dass Kristin eben an dieser Geraderichtung auf gerader und gebogener Linie<br />
sehr viel mehr arbeiten muss. Drei, vier Sprünge genügen, da<strong>mit</strong> der Bundestrainer<br />
sieht, dass im Springen selbst nicht die Probleme dieses Paares liegen –<br />
sondern eben, wie sehr oft, in der Vorbereitung. Darum geht es weiterhin über <strong>St</strong>angen, wenig über Sprünge. „Prüfe<br />
immer wieder deine Hilfen, setze die äußeren Hilfen stärker ein als bisher, die inneren deutlich weniger.“ Einfache<br />
<strong>St</strong>angen auf dem Boden, auf keine konkrete Distanz gelegt, soll Kristin anschließend auf gerader Linie überwinden.<br />
„Solange Levis so schief ist, verliert er viel Energie, er braucht also mehr Kraft zum Springen als ein geradegerichtetes<br />
Pferd“,<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> rät:<br />
„Kristin ist eine geschmeidige und gefühlvolle<br />
Reiterin, die ihrem Pferd nie zu viel abverlangen<br />
würde, das gefällt mir gut. Manchmal<br />
jedoch ist sie zu rücksichtsvoll, das schadet<br />
dann eher als es nützt: Sie muss daran arbeiten,<br />
dass Levis schon in der täglichen Dressur<br />
aufmerksamer am Schenkel, geschmeidiger<br />
in den Wendungen und gerader auf den Linien<br />
geht. Nur dann kann das Pferd ohne so<br />
viel Energieverlust springen. Viel mehr Gymnastik,<br />
viel mehr Übergänge, Tempiwechsel<br />
und etliche gebogene Linien braucht dieses<br />
Paar. Bei guter Vorbereitung können Kristin<br />
und Levis noch weit kommen, denn Scheu<br />
vor Hindernissen oder Probleme <strong>mit</strong> dem Anreiten<br />
oder Absprung sind nicht vorhanden.“<br />
Die Schiefe beim Springen:<br />
Levis kann dadurch nicht<br />
„energiesparend“ abspringen<br />
und landen.<br />
Foto oben:<br />
Die Kruppe<br />
weist nach innen<br />
– Levis ist noch<br />
ziemlich schief.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong><br />
Er kommt ursprünglich aus<br />
der Dressur-Ecke und das ist<br />
in seinem Unterricht unverkennbar:<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> war<br />
1972 westfälischer Dressur-<br />
Landesmeister, 1973 und<br />
1975 errang er dann im<br />
Springen Bronze bzw. Silber<br />
bei den Junioren-Europameisterschaften.<br />
Später bestritt der<br />
heute 59-Jährige etliche<br />
Nationenpreise, bevor er 1995<br />
ins Trainerlager wechselte.<br />
Von 1997 bis 2000 trainierte<br />
er die Junioren und Jungen<br />
Reiter, seitdem ist er Bundestrainer<br />
der Senioren.<br />
Sein Honorar spendete <strong>Kurt</strong><br />
<strong>Gravemeier</strong> dem Fördercentrum<br />
Mensch & Pferd, Infos:<br />
www.foerdercentrum.de.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> und<br />
Anatol.<br />
erläutert <strong>Gravemeier</strong>.<br />
Die Mischung aus „geradeaus<br />
und um die<br />
Kurve“ in der dressurmäßigen<br />
Arbeit<br />
hilft, dass Kristin am<br />
Ende einen sauberen<br />
Parcours absolviert.<br />
Toffi<br />
Foto links:<br />
Die Schulter<br />
ist nun<br />
optimal vor<br />
der Hüfte,<br />
immer noch ist<br />
aber der innere<br />
Zügel zu stark.
Präsentiert von<br />
Offizieller Ausrüster des deutschen<br />
Olympiade-Ko<strong>mit</strong>ees für Reiterei.<br />
„Du musst gründlicher werden!“<br />
Etwas runder bitte:<br />
Nicole sollte ihre<br />
<strong>St</strong>ute schon beim<br />
Lösen mehr über<br />
den Rücken reiten.<br />
72 ST.GEORG 11/2006<br />
Nicole Völxen <strong>mit</strong> Laurina<br />
„Mein Pferd hat viel Vermögen, aber einen kurzen Galoppsprung“, beschreibt<br />
Nicole ihre zehnjährige Oldenburger <strong>St</strong>ute Laurina. Durch den<br />
kurzen Galoppsprung fällt es dem Paar schwer, normal gebaute<br />
Kombinationen und Distanzen passend zu reiten. „Liegt es am kurzen<br />
Galopp, dass meine <strong>St</strong>ute so oft erst guckt, dann stoppt und schließlich<br />
doch noch springt?“, möchte die 23-Jährige gern wissen.<br />
Vorbereitung: Nicht so schlusig!<br />
Obwohl Nicole in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig in der Dressurarbeit<br />
unterstützt wurde, ist <strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> von der lösenden Arbeit<br />
der jungen Reiterin nicht begeistert: Auf geraden und gebogenen Linien<br />
zu wenig über den Rücken geritten, beim Schenkelweichen ungleich<br />
gymnastiziert und nicht genügend durchlässig. „Die Dressur ist Grundlage<br />
für das Springen, da<strong>mit</strong> darf man nicht so schlusig umgehen“, rät<br />
der Bundestrainer für die Zukunft. Da<strong>mit</strong> Nicole einen Eindruck erhält,<br />
wie akribisch sie sich der Dressur widmen sollte, muss sie zunächst genau wie<br />
Kristin über zwei <strong>St</strong>angen zuerst einen Zirkel, später eine Volte anlegen – natürlich<br />
der gleichmäßigen Gymnastizierung wegen auf beiden Händen. „Auch hier<br />
kannst du schon am Galoppsprung des Pferdes arbeiten“, betont <strong>Gravemeier</strong>.<br />
„Du kennst die Probleme deines Pferdes, versuche, sie von Anfang an zu verbessern“,<br />
rät der Profi. Nicole soll mal innen, mal weiter außen über die <strong>St</strong>angen reiten,<br />
da<strong>mit</strong> Laurina lernt, schnell auf die unterschiedlichen Distanzen zu reagieren.<br />
Nach ein bis zwei<br />
„Anläufen“ gut gelungen:<br />
Der Sprung über ein<br />
unbekanntes Hindernis.<br />
Die gute und die<br />
schlechte Seite:<br />
Schenkelweichen<br />
rechts (Foto links)<br />
fällt dem Paar sehr<br />
schwer, Schenkelweichen<br />
links<br />
dagegen (oben)<br />
klappt recht gut.<br />
Galopp und Absprung kontrollieren<br />
Natürlich kann man den Galoppsprung eines Pferdes nur bedingt verändern<br />
– das ist auch im Fall von Nicole und Laurina gar nicht nötig.<br />
„Wichtig ist, dass dein Pferd in flüssigem Tempo vorwärts galoppiert<br />
und vor allem nicht ins <strong>St</strong>ocken gerät“, fordert <strong>Gravemeier</strong>. Dann gibt es<br />
normalerweise auch keine Probleme <strong>mit</strong> dem Absprung. „Ein Pferd <strong>mit</strong><br />
kleiner Galoppade macht einfach in Distanzen einen kurzen Galoppsprung<br />
mehr, das ist nicht schlimm“, beschreibt der Trainer. „Nur stocken<br />
sollte es eben nicht.“ Da<strong>mit</strong> Nicole das <strong>St</strong>ocken vor<br />
dem Sprung besser in den Griff bekommt, muss sie zunächst<br />
ihr Pferd durch Übergänge (Zulegen und Aufnehmen!)<br />
reaktionsschneller auf den treibenden Schenkel bekommen.<br />
Gelingt dies, sollte sie zuerst lauter Achten, mal<br />
größer und mal kleiner, um <strong>St</strong>angen herum reiten (siehe<br />
Zeichnung), die <strong>St</strong>ange in der Mitte kann sie später als<br />
Sprung in die Übung <strong>mit</strong> einbauen. „Jede Wendung ist anders<br />
und ein Parcours besteht aus Wendungen. Du trainierst<br />
auf diese Weise erst das flüssige<br />
eng weit weit eng<br />
Weiterreiten auch in Wendungen, später<br />
das „Im-Fluss-bleiben“ vor dem Sprung<br />
– egal <strong>mit</strong> welcher Distanz du an den<br />
Sprung heranreitest.“<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> rät:<br />
„Nicole hat die Grundbegriffe<br />
der Reiterei gelernt und verstanden,<br />
muss sie aber insgesamt in<br />
ihrem eigenen Reiten noch konsequenter<br />
umsetzen. Das heißt:<br />
Mehr Arbeit und Lernen investieren,<br />
die Reitstunden so aufbauen,<br />
dass für sie selbst und für das<br />
Pferd ein Lerneffekt entsteht,<br />
zum Beispiel: aus flüssigen Wendungen<br />
heraus später auch flüssiger<br />
an Sprünge heranreiten zu<br />
können. Sie muss in der Dressur<br />
daran arbeiten, ihre <strong>St</strong>ute deutlich<br />
sensibler, gehorsamer und<br />
durchlässiger zu machen. Die<br />
Verweigerungen vor unbekannten<br />
Sprüngen führe ich auf mangelnde<br />
Rittigkeit und zu wenig<br />
Gehorsam des Pferdes zurück.“<br />
Unterbauten findet<br />
Laurina doof: Nur wenn<br />
Nicole ihre <strong>St</strong>ute sicher<br />
an den Hilfen hat,<br />
springt sie gehorsam.<br />
3,50 m 10,50 m 10,50 m 3,50 m<br />
Wendungen<br />
und Absprung<br />
trainieren: Die<br />
Reihe unten<br />
lässt sich beliebig<br />
hoch und<br />
weit stellen.<br />
Einsteiger sollten<br />
die engen<br />
Abstände als<br />
In-out, die weiten<br />
Abständen<br />
auf zwei bis<br />
drei Galoppsprünge<br />
stellen.<br />
Neue Sprünge: Mehr Gehorsam fordern!<br />
Im Verlauf der <strong>St</strong>unde kristallisiert sich ein weiteres Problem heraus,<br />
das <strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> sofort in sein Training <strong>mit</strong> einbezieht: Laurina<br />
mag keine neuen, unbekannten Sprünge und schon gar nichts, was<br />
überbaut ist. „Du wirst sehen, das ist reine Übungssache“, prophezeit<br />
der Bundestrainer seiner Schülerin. An den verschiedensten Hindernissen<br />
spielt sich zunächst immer dasselbe Szenario ab: Nicole reitet an,<br />
Laurina wird langsamer und bleibt immer beim ersten Versuch stehen,<br />
beim zweiten springt sie dann. Ein Problem, das natürlich in einer einzigen<br />
<strong>St</strong>unde nicht zu lösen ist. Der Trainer gibt daher nach einigen<br />
Sprüngen Tipps für die kommenden Wochen: „Fahr auf andere Plätze,<br />
zeige ihr viel Unbekanntes, arbeite bewusster <strong>mit</strong> Lob und <strong>St</strong>rafe. Und,<br />
fast noch wichtiger: Sei fordernder in deiner Hilfengebung, dein Pferd<br />
muss lernen, dir beim Springen besser zu gehorchen!“<br />
Bei jedem neuen<br />
Sprung zögert<br />
Laurina – um ihn<br />
beim zweiten Mal<br />
zu überwinden.<br />
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Olympiade-Ko<strong>mit</strong>ees für Reiterei.<br />
Marita Borgmann <strong>mit</strong><br />
River of Dream<br />
Mit dem neunjährigen Pony River of Dream ist<br />
Marita, gerade mal 13 Jahre jung, schon ganz<br />
schön viel unterwegs. Seit Marita fünf Jahre alt<br />
ist, sitzt sie im Sattel und wie es sich für junge<br />
Reiter gehört, hat sie fast ständig Unterricht.<br />
River of Dream war <strong>mit</strong> seiner Reiterin schon in<br />
Großpferde-A-Springen platziert und springt eigentlich immer –<br />
nur bei Gräben lässt er Marita gern mal unversehens im <strong>St</strong>ich.<br />
Im Galopp noch etwas passiv: Hier sollte Marita mehr<br />
einwirken und ihr Pony besser an die Hilfen stellen.<br />
Abreiten: auf die Hilfen sensibilisieren<br />
Schon nach den ersten fünf Minuten breitet sich auf dem Gesicht des Bundestrainers ein zufriedenes<br />
Lächeln aus – „dass du viel Unterricht bekommst, kann man sehen!“, sagt <strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong>.<br />
Marita löst ihren Wallach konzentriert, reitet viele Übergänge, nur in den ersten Galoppreprisen<br />
rechte und linke Hand entzieht sich River of Dream den Hilfen seiner Reiterin. Der Trainer probiert<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> Marita aus, wie sie ihr Pony noch besser auf ihre Hilfen sensibilisieren kann –<br />
denn der junge Herr ist sehr guckig und schlängelt<br />
sich schon beim Abreiten an jedem Sprung aufgeregt<br />
vorbei. Erst als es an die konkrete Arbeit, zunächst <strong>mit</strong><br />
<strong>St</strong>angen, geht, ist River of Dream genauso konzentriert<br />
bei der Sache wie seine Reiterin. Auch bei der<br />
<strong>St</strong>angenarbeit – im Trab und Galopp – zeigt sich,<br />
dass das Paar gut eingespielt ist, es gibt wenig zu bemängeln.<br />
„Ein schöner Anblick“, freut sich denn<br />
Distanzen extra für Ponys: Im<br />
Trab 1,10 Meter, Galopp 3,00<br />
Meter zwischen den <strong>St</strong>angen.<br />
74 ST.GEORG 11/2006<br />
„Reite entschlossener!“<br />
auch <strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong>. Im Ganzen soll Marita aber<br />
immer wieder versuchen, ihr Pony noch feiner „einzustellen“,<br />
durch Übergänge im Tempo vor allem<br />
seine Reaktion auf Maritas Hilfen zu beschleunigen.<br />
Nur die <strong>St</strong>eigbügel<br />
sollte sie etwas<br />
kürzen: Marita<br />
Borgmann <strong>mit</strong><br />
River of Dream.<br />
Dass die junge Reiterin Dressurunterricht<br />
erhält, kann man sofort erkennen.<br />
Ein bisschen schief:<br />
Auch Marita muss<br />
daran arbeiten,<br />
dass sie ihre Hilfen<br />
rechts und links<br />
gleich stark einsetzt.<br />
Durch dressurmäßige<br />
Arbeit<br />
lässt sich dies<br />
verbessern.<br />
Von schmal nach breit,<br />
immer <strong>mit</strong> einer kleinen<br />
Gasse als Hilfestellung: River<br />
of Dream ist zwar skeptisch,<br />
aber auf diese Weise springt<br />
er jeden Graben.<br />
Gräben: <strong>mit</strong><br />
<strong>St</strong>ruktur steigern!<br />
Schon bei den Trainings-<br />
Sprüngen ist zu sehen,<br />
dass River of Dream ziemlich<br />
guckig ist und jedes fremde<br />
Hindernis zunächst voller Anspannung<br />
beäugt. Dennoch<br />
ist das Pony grundehrlich und<br />
lässt sich von Marita meistens<br />
überzeugen, das Hindernis<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> rät:<br />
„Es ist für einen Trainer eine große<br />
Freude, so junge Talente wie<br />
Marita zu sehen. Obwohl das<br />
Mädchen noch so jung ist, kann<br />
sie sehr konzentriert arbeiten<br />
und es gelingt ihr auf diese Weise,<br />
Tipps und Anweisungen<br />
schnell umzusetzen. Eine positive<br />
Spirale – denn so hat Marita<br />
beim Reiten auch viele Erfolgserlebnisse.<br />
Sie hat selbst nicht geglaubt,<br />
dass ihr Pony all die Gräben<br />
hier springen würde. Aber<br />
sie hat durch gute Vorbereitung,<br />
vor allem dadurch dass sie River<br />
of Dream besser an die Hilfen<br />
gestellt hat, schließlich erreicht,<br />
was wir als Ziel der <strong>St</strong>unde formuliert<br />
hatten. Marita sollte vor<br />
allem an ihrer Hilfengebung und<br />
Einwirkung arbeiten und diese<br />
verfeinern. Fürs Springen ist sie<br />
ansonsten geschmeidig genug.“<br />
auch zu überwinden. „Du solltest dabei aber entschlossener reiten“,<br />
rät <strong>Kurt</strong> <strong>Gravemeier</strong> und ermuntert seine Schülerin, ihre Hilfen gerade<br />
bei problematischen Sprüngen etwas zu verstärken. „Denk daran,<br />
gleich wollen wir Gräben springen, da musst du dein Pony noch mehr<br />
überzeugen!“, ruft der Trainer seiner Schülerin hinterher. Mit sehr viel<br />
System, vom Leichten zum Schweren, vom Schmalen zum Breiten und<br />
vom überbauten zum offenen Wassergraben baut der Bundestrainer<br />
dann <strong>mit</strong> all seiner Erfahrung lauter „goldene Brücken“ für River of<br />
Dream – das Pony lässt sich trotz großer Skepsis auf diese schonende<br />
Weise immer beim ersten Mal überzeugen, dass unten im Graben<br />
doch kein Gespenst auf ihn wartet. Marita reitet deutlich entschlossener<br />
als zu Beginn der <strong>St</strong>unde.<br />
Zum Schluss die „große<br />
Nummer“: eine breit ausgelegte<br />
Plane, die dem Pony<br />
direkt ins Auge sprang. Es<br />
klappte sogar ohne Gasse!<br />
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