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Die Bürgerfreundlichkeit des Beschwerdemanagements ... - FHVR AIV

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<strong>Die</strong> <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Beschwerdemanagements</strong> bei der<br />

Städtischen Bestattung der<br />

Lan<strong>des</strong>hauptstadt München<br />

Diplomarbeit<br />

eingereicht am Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung der<br />

Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege<br />

in Bayern<br />

von<br />

Susanne Schreyegg<br />

Matrikelnummer 20050316<br />

Jahrgang 2005/2008


I<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Alphabetisches Abkürzungsverzeichnis...................................................... III<br />

Abbildungsverzeichnis ....................................................................................IV<br />

1 Einleitung................................................................................................ - 1 -<br />

2 Hauptteil.................................................................................................. - 2 -<br />

2.1 Das Beschwerdemanagement ...................................................... - 2 -<br />

2.1.1 Grundsätzliches zum Beschwerdemanagement........................... - 2 -<br />

2.1.2 Grundsatz der Kundenorientierung .............................................. - 3 -<br />

2.1.3 Kundenorientierung im Beschwerdemanagement ........................ - 4 -<br />

2.2 Beschwerdebearbeitung bei der Friedhofverwaltung ................. - 6 -<br />

2.2.1 Interne Abläufe............................................................................. - 6 -<br />

2.2.2 Der „Idealfall“ ............................................................................... - 9 -<br />

2.2.3 Grenzen der <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong>............................................... - 10 -<br />

2.2.4 Erschwerte Umstände bei der Friedhofverwaltung ..................... - 12 -<br />

2.3 <strong>Die</strong> Befragung .............................................................................. - 13 -<br />

2.3.1 <strong>Die</strong> Durchführung....................................................................... - 13 -<br />

2.3.1.1 <strong>Die</strong> Wahl <strong>des</strong> telefonischen Interviews ............................... - 13 -<br />

2.3.1.2 Der Fragebogen ................................................................. - 14 -<br />

2.3.1.3 Fragen und Auswertung ..................................................... - 15 -<br />

2.3.1.4 Probleme bei der Befragung............................................... - 21 -<br />

2.4 Verbesserungsvorschläge .......................................................... - 23 -<br />

2.4.1 <strong>Die</strong> Mitarbeiter............................................................................ - 23 -<br />

2.4.2 Der Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> ............... - 24 -<br />

2.4.3 <strong>Die</strong> Wege der Kommunikation.................................................... - 25 -<br />

2.4.4 Eingangs- und Zwischennachrichten.......................................... - 25 -<br />

2.4.5 <strong>Die</strong> telefonische Erreichbarkeit................................................... - 26 -<br />

2.4.6 <strong>Die</strong> angestrebte Bearbeitungszeit .............................................. - 26 -<br />

3 Fazit....................................................................................................... - 27 -<br />

Abstract ....................................................................................................... - 29 -


II<br />

Quellenverzeichnis...................................................................................... - 30 -<br />

Anlagen........................................................................................................ - 31 -<br />

Erklärung ..................................................................................................... - 38 -


III<br />

ALPHABETISCHES ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

bspw. = beispielsweise<br />

jpg = JPEG File Interchange Format<br />

KGSt = Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmana-<br />

gement<br />

ÖPNV = Öffentlicher Personennahverkehr<br />

RGU = Referat für Gesundheit und Umwelt


IV<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Abbildung 1: Kalenderdatei für die interne Koordinierung und………..- 8 -<br />

Statistik der Friedhofverwaltung<br />

Abbildung 2: Diagramm: Wurde Ihr Problem gelöst?...........................- 15 -<br />

Abbildung 3: Diagramm: Wie zufrieden waren Sie mit der…………....- 15 -<br />

Lösung?<br />

Abbildung 4: Diagramm: Gründe, warum das Problem noch………….- 16 -<br />

besteht<br />

Abbildung 5: Diagramm: Wurden Sie von der Friedhofver-………..….- 17 -<br />

waltung kontaktiert?<br />

Abbildung 6: Diagramm: Wie oft mussten Sie die Friedhof-………..…- 18 -<br />

verwaltung an Ihren Fall erinnern?<br />

Abbildung 7: Diagramm: Dauer <strong>des</strong> Beschwerdeprozesses…….……- 19 -<br />

Abbildung 8: Diagramm: Probleme mit den Ansprechpartner…………-20 -<br />

Abbildung 9: Diagramm: Wie viele Stellen wurden vorher…………….- 21 -<br />

kontaktiert?


1 Einleitung<br />

- 1 -<br />

„Auch ohne Bürger sind wir sehr beschäftigt!“ 1<br />

<strong>Die</strong>ses Zitat hat spätestens seit den Zeiten <strong>des</strong> Neuen Steuerungsmodells in<br />

deutschen Behörden nichts mehr zu suchen. Um solch ein Relikt aus vergange-<br />

nen Tagen endgültig aus den Verwaltungen zu verbannen, wurde in den letzten<br />

Jahren mit zahlreichen Maßnahmen begonnen, die „Amtsstube“ einem kunden-<br />

orientierten Unternehmen so ähnlich als möglich zu machen. Auch bei der Städ-<br />

tischen Bestattung, einem Regiebetrieb innerhalb <strong>des</strong> Referates für Gesundheit<br />

und Umwelt (RGU) der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München hat sich dieser Wandel voll-<br />

zogen.<br />

1996 wurde bei der Friedhofverwaltung, die im Gegensatz zum zweiten Teil der<br />

Städtischen Bestattung, dem „Städtischen Bestattungsdienst“, kein gewerbeähn-<br />

liches kommunales <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen, sondern ein Träger von Ho-<br />

heitsaufgaben ist, ein Beschwerdemanagement eingeführt und immer weiter<br />

entwickelt. Damit wird dem Bürger, der schließlich zahlender Kunde 2 ist, die Mög-<br />

lichkeit gegeben, aktiv am Verbesserungsprozess teilzuhaben.<br />

295 Beschwerden gingen bei der Friedhofverwaltung im Jahr 2007 ein. Da sich<br />

die antiquierte Einstellung „wer sich beschwert ist ein Störenfried“ grundlegend in<br />

Richtung „Beschwerden schaffen Möglichkeiten, aus Fehlern zu lernen und diese<br />

auszumerzen“ entwickelt hat, ist dies kein Grund zur Frustration. Nachdem die<br />

Eingaben <strong>des</strong> vergangenen Jahres ausgewertet worden sind, ist es möglich, so-<br />

wohl die Bitten als auch die Beanstandungen der Bürger in Verbesserungsvor-<br />

schläge umzudeuten und als kostenlose Beratung „von außen“ anzusehen.<br />

Das Ziel der nachfolgenden Arbeit ist, die internen Abläufe <strong>des</strong> Beschwerdema-<br />

nagements der Städtischen Bestattung darzustellen und nach Aspekten der<br />

Kundenfreundlichkeit zu analysieren. Außerdem wird eine telefonische Befra-<br />

gung von 50 Beschwerdeführern zum Thema „die <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong> <strong>des</strong> Be-<br />

schwerdemanagements der Friedhofverwaltung“ erläutert und ausgewertet,<br />

um abschließend mit Verbesserungsvorschlägen zur Optimierung der Bürger-<br />

freundlichkeit <strong>des</strong> Beschwerdewesens beizutragen.<br />

1 Flur: Auch ohne Bürger sind wir sehr beschäftigt, Titelseite<br />

2 In der gesamten Diplomarbeit wird zu Gunsten besserer Lesbarkeit auf die Verwendung der weiblichen<br />

Form verzichtet, wobei anzumerken ist, dass mit der männlichen Form jeweils beide Geschlechter<br />

eingeschlossen sind.


- 2 -<br />

Interne Verbesserungen, die dem Bürger nur indirekt zugutekommen, bzw. nur<br />

die Mitarbeitermotivation betreffen, werden ebenfalls angesprochen, aber nicht<br />

verstärkt analysiert. Da der Städtische Bestattungsdienst noch über kein Be-<br />

schwerdemanagement verfügt, wird der Fokus allein auf die Friedhofverwaltung<br />

gerichtet.<br />

2 Hauptteil<br />

2.1 Das Beschwerdemanagement<br />

2.1.1 Grundsätzliches zum Beschwerdemanagement<br />

Beschwerden sind mündliche oder schriftliche Äußerungen unzufriedener Bürger<br />

gegenüber der Behörde, die fachliche Entscheidungen, persönliches Verhalten<br />

oder organisatorische Abläufe betreffen. Es gab sie schon immer, <strong>des</strong>halb muss-<br />

ten sie auch immer schon bearbeitet werden.<br />

Der Begriff „Beschwerdemanagement“ umfasst jedoch mehr als die Bemühung,<br />

die Kritik eines Bürgers schnellstmöglich vom Tisch zu wischen. Er bedeutet<br />

vielmehr den „systematischen und zielgerichteten Umgang mit den Beschwer-<br />

den“ 3 . Zur Grundstruktur eines <strong>Beschwerdemanagements</strong> gehören genau defi-<br />

nierte Bearbeitungsprozesse, die den Weg, den eine Beschwerde nimmt, einheit-<br />

lich regeln. Um dies zu gewährleisten, sollte die Koordinierung der Beschwerde-<br />

bearbeitung zentral, die eigentliche Bearbeitung der Beschwerden aber dezentral<br />

erfolgen, da die Teile der Behörde, die für die Kritikpunkte verantwortlich sind,<br />

das nötige Hintergrundwissen zu den jeweiligen Vorgängen besitzen.<br />

Um ein effektives Beschwerdemanagement aufbauen zu können, muss zunächst<br />

die eigene Einstellung gegenüber den Beschwerden überdacht werden. Der All-<br />

tag in der Kommune mit zunehmender Arbeitsdichte und dünner werdender Per-<br />

sonaldecke lässt bei manchen den Eindruck aufkommen, dass Beschwerden nur<br />

lästig seien und Ärger und unnötige Arbeit mit sich brächten. Dennoch sollte dar-<br />

an gearbeitet werden, Beschwerden als eine Chance zur Verbesserung zu se-<br />

hen. Sie geben Rückmeldung über bereits geleistete Arbeit und können Mängel<br />

3 Bayerischer Innovationsring, Konzept zur Erprobung eines aktiven Ideen- und Beschwerdemana-<br />

gements in den Landratsämtern, S. 5


- 3 -<br />

aufdecken, die man aus Stress oder Betriebsblindheit übersieht. Sie fordern auf,<br />

sich wieder einmal mit der eigenen, täglichen Arbeit auseinanderzusetzen.<br />

„<strong>Die</strong> Beschwerdebearbeitung dient dazu, den Grund der Unzufriedenheit rasch<br />

zu finden und zu beseitigen.“ 4 Mit einer systematischen Auswertung der Be-<br />

schwerden zeigt das Beschwerdemanagement die Defizite der Behörde und da-<br />

mit Verbesserungsmöglichkeiten an der <strong>Die</strong>nstleistungsqualität auf. Wichtig ist,<br />

alle Eingaben ernst zu nehmen, auch wenn sie subjektiv unberechtigt erscheinen<br />

mögen. Das Beschwerdemanagement sollte sich aber nicht darauf beschränken,<br />

Unmutsbekundungen entgegenzunehmen, sondern die Bürger vielmehr motivie-<br />

ren, Lob, Ideen und Verbesserungsvorschläge einzureichen, um sich auf diese<br />

Weise vielmehr zu einem Ideenmanagement fortzuentwickeln. Aus der Kunden-<br />

zufriedenheitsforschung der freien Wirtschaft ist bekannt, dass ein Beschwerde-<br />

management eine nicht zu unterschätzende Chance zur Steigerung der Kunden-<br />

zufriedenheit bietet. Ideen und Verbesserungsvorschläge der Kunden sollten als<br />

eine „Beratung von außen“ angesehen werden, die im Gegensatz zur Unterneh-<br />

mensberatung nahezu kostenlos erfolgt. 5<br />

2.1.2 Grundsatz der Kundenorientierung<br />

Ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen gelangt schnell an den Punkt, an dem<br />

es erkennen muss, dass ohne die nötige Kundschaft Erlöse und Gewinne aus-<br />

bleiben. Um dem Prinzip der Kundenorientierung gerecht zu werden, müssen<br />

unternehmerische Entscheidungen stets so getroffen werden, dass Erwartungen<br />

der Kunden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen werden. Im Gegensatz zum Ein-<br />

sparungsprinzip entstehen hierbei Kosten, die sich aber durch Stammkundschaft<br />

und Zufluss zahlreicher neuer Kunden durchaus rechnen können.<br />

In der Verwaltung hat der Begriff „Kunde“ nicht zuletzt als ein Verdienst <strong>des</strong> Neu-<br />

en Steuerungsmodells gegenwärtig vor allem symbolischen Charakter, denn er<br />

impliziert, dass ein mündiger Bürger in eine dienstleistungsbezogene Austausch-<br />

beziehung zur Stadtverwaltung tritt. 6 <strong>Die</strong>s ist natürlich nur bedingt der Fall, da<br />

zwar <strong>Die</strong>nstleistungen vermittelt werden, der Bürger aber meist nicht die Wahl<br />

zwischen dem Angebot der Kommune und anderen Anbietern hat. Auch bei den<br />

hoheitlichen Aufgaben der Friedhofverwaltung bleibt dem Kunden keine Wahl-<br />

möglichkeit. <strong>Die</strong> Begriffe „Bürgerorientierung“ und „<strong>Bürgerfreundlichkeit</strong>“ wären<br />

4<br />

Bayerischer Innovationsring, Konzept zur Erprobung eines aktiven Ideen- und <strong>Beschwerdemanagements</strong><br />

in den Landratsämtern, S. 10<br />

5<br />

Fritsch/Wiedemann: Innere Behördenorganisation und Verwaltungstechnik S. 106<br />

6<br />

Kißler/Bogumil/Greifenstein/Wiechmann: Moderne Zeiten im Rathaus? S. 90


- 4 -<br />

alleine <strong>des</strong>halb schon geeigneter als der Begriff der „Kundenorientierung“. Auf-<br />

grund der vielfachen Nennung <strong>des</strong> Begriffs in der Fachliteratur wird im Folgenden<br />

den beiden Begriffen „Kunde“ und „Bürger“ dennoch dieselbe Bedeutung zuer-<br />

kannt.<br />

Gerade in der öffentlichen Verwaltung ist die Kundenorientierung ein sehr wichti-<br />

ges Gestaltungsziel. „In ihren Überlegungen zum Qualitätsmanagement schlägt<br />

die KGSt vor, dass die Ausrichtung kommunaler <strong>Die</strong>nstleistungserstellung an den<br />

Vorstellungen der Bürger orientiert sein sollte.“ 7 Alle Behörden sind daher gehal-<br />

ten, die sich wandelnden Bedürfnisse und Anschauungen der Gesellschaft und<br />

der Bürger zu beobachten und die behördlichen Leistungen, Strukturen und Ab-<br />

läufe daran anzupassen.<br />

2.1.3 Kundenorientierung im Beschwerdemanagement<br />

Obwohl verschiedene Richtlinien zum Beschwerdemanagement aus der Privat-<br />

wirtschaft existieren, sind diese nur bedingt zur Umsetzung in Behörden geeig-<br />

net. Jedoch enthält sowohl das Pilotprojekt „Verwaltungsreform“ <strong>des</strong> Bayerischen<br />

Innovationsrings <strong>des</strong> Landkreistags ein Konzept zur praktischen Erprobung eines<br />

aktiven Ideen- und <strong>Beschwerdemanagements</strong> in den Landratsämtern, als auch<br />

gängige Fachliteratur diverse definierte Grundzüge. <strong>Die</strong>se greifen die Aspekte<br />

der Kundenorientierung optimal auf und dienen als Vergleichsbasis zur bisheri-<br />

gen Umsetzung der Kundenorientierung im Beschwerdemanagement der Fried-<br />

hofverwaltung.<br />

Um die Gründe einer Unzufriedenheit <strong>des</strong> Bürgers optimal aufgreifen zu können,<br />

ist es wichtig, die vorhandenen Beschwerdewege über gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

bekannt zu machen. 8 Es muss aber auch die Möglichkeit geschaffen werden,<br />

Beschwerden problemlos bei jeder Stelle abgeben zu können, ohne davon Nach-<br />

teile, wie z. B. langsamere Bearbeitung, in Kauf nehmen zu müssen. Behördenin-<br />

ternes Wissen, wer genau für die Bearbeitung zuständig ist, bzw. wer die Be-<br />

schwerden „normalerweise“ entgegennimmt, darf nicht vorausgesetzt werden.<br />

Nimmt ein Mitarbeiter einer Behörde eine Beschwerde entgegen, so liegt es in<br />

seiner Verantwortung, dass sie schnellstmöglich die Stelle erreicht, die für ihre<br />

Bearbeitung zuständig ist. Auch bei der Friedhofverwaltung der Lan<strong>des</strong>haupt-<br />

stadt München werden alle Beschwerden, egal an welcher Stelle abgegeben,<br />

7 Kißler/Bogumil/Greifenstein/Wiechmann: Moderne Zeiten im Rathaus? S. 84<br />

8 Bayerischer Innovationsring, Konzept zur Erprobung eines aktiven Ideen- und Beschwerdemana-<br />

gements, S. 7


- 5 -<br />

sofort an die Betriebsabteilung, die das Beschwerdemanagement beinhaltet, wei-<br />

tergeleitet.<br />

<strong>Die</strong> Behördenmitarbeiter müssen die Gabe haben, Verständnis zu zeigen, Span-<br />

nungen abzubauen und Freundlichkeit auch gegenüber jenen Bürgern zu bewah-<br />

ren, die gereizt sind. 9 Bei der Friedhofverwaltung wurde vor allem bei der zentra-<br />

len Beschwerdeannahme auf eine Auswahl von Mitarbeitern mit hoher Kommu-<br />

nikationsfreudigkeit geachtet. Damit wird dem Bürger der Eindruck gegeben,<br />

dass seine Beschwerde und/oder Anregung ausdrücklich erwünscht ist und er<br />

nicht als Querulant betrachtet wird. Auf Beleidigungen aus der Erregung heraus<br />

wird durch die Mitarbeiter in sachlichem Ton eingegangen.<br />

Im Beschwerdemanagement sollte es üblich sein, dem Kunden baldmöglichst<br />

nach dem Eingang der Beschwerde eine Rückmeldung in Form einer Eingangs-<br />

bestätigung zu übersenden. <strong>Die</strong>se soll ihm zeigen, dass seine Beschwerde nicht<br />

„untergegangen“ ist, sondern dass man sich damit tatsächlich auseinandersetzt.<br />

In diesem Schreiben sollten dem Bürger das beabsichtigte weitere Vorgehen und<br />

die voraussichtliche Dauer <strong>des</strong> Bearbeitungsprozesses dargelegt werden. 10 So<br />

erspart man es dem Beschwerdeführer, sich selbst nach etwaigen Fortschritten<br />

erkundigen zu müssen, wenn der Beschwerdeprozess länger dauert als von ihm<br />

erhofft. <strong>Die</strong>ses Versenden von Eingangsbestätigungen ist in der Friedhofverwal-<br />

tung noch nicht Praxis, man spielt aber bereits mit dem Gedanken, diese auch<br />

dort einzuführen.<br />

Während der Bearbeitung der Beschwerde ist auf schnelle Informationsübermitt-<br />

lung zwischen den betroffenen Stellen zu achten, um die Wartezeit für den Bür-<br />

ger so kurz wie möglich zu halten. 11 Auch bei der Friedhofverwaltung wird so<br />

verfahren, worauf im Folgenden (vgl. 2.2.1) weiter eingegangen wird. Ist der Be-<br />

arbeitungsprozess beendet, wird die Entscheidung dem Kunden mitgeteilt. Ab-<br />

schließende Antwortschreiben sollen wertschätzend, freundlich und zeitnah er-<br />

folgen.<br />

Ist die Beschwerde ganz oder auch nur teilweise begründet, sollen Fehler nicht<br />

vertuscht werden. <strong>Die</strong> Reaktion auf ein für den Kunden negativ wahrgenomme-<br />

nes Erlebnis oder auf eine erlittene Beeinträchtigung sollte auf jeden<br />

9 Fritsch/Wiedemann: Innere Behördenorganisation und Verwaltungstechnik, S. 104<br />

10 Bayerischer Innovationsring, Konzept zur Erprobung eines aktiven Ideen- und Beschwerde-<br />

managements, S. 12<br />

11 Bayerischer Innovationsring, Konzept zur Erprobung eines aktiven Ideen- und Beschwerde-<br />

managements, S. 11


- 6 -<br />

Fall mit einer Entschuldigung verbunden sein. Wenn möglich, sollte eine Er-<br />

klärung, wie die Friedhofverwaltung künftig diesen konkreten Fehler zu vermei-<br />

den plant, enthalten sein. In Abhängigkeit vom Sachverhalt wäre zusätzlich zu<br />

entscheiden, ob nicht ein persönliches Gespräch ergänzend zum Antwortschrei-<br />

ben sinnvoll wäre. Auch dies ist bei der Friedhofverwaltung gängige Praxis.<br />

„Gelingt es, die Beschwerdeführer durch die Antwort zu überzeugen, so kann<br />

deren Kundenzufriedenheit sogar über dem Wert beschwerdefreier Kunden lie-<br />

gen.“ 12 Unzufriedene Kunden, die freundlich und schnell zufrieden gestellt wur-<br />

den, sind also die besten Werbeträger.<br />

2.2 Beschwerdebearbeitung bei der Friedhofverwaltung<br />

Gründe, die Leute dazu bewegen sich bei der Friedhofverwaltung zu beschwe-<br />

ren, gibt es viele. Obwohl sich die einzelnen Fälle aufgrund ihrer spezifischen<br />

Besonderheiten nicht miteinander vergleichen lassen, kann man sie trotzdem in<br />

größere Hauptgruppen zusammenfassen. <strong>Die</strong> meisten Beschwerden tauchen<br />

immer wieder auf, da ein Friedhof nicht viele Möglichkeiten für ausgefallenere<br />

Beschwerdegründe bietet.<br />

Oftmals werden Beschwerden über die Sauberkeit der Gräber, Wege oder Ein-<br />

richtungen auf dem Friedhof eingereicht. Daneben gibt es Schadensmeldungen<br />

von Grabbesitzern für nicht von ihnen verursachte Schäden an ihrem Eigentum.<br />

Auch Probleme beim Ablauf von Beerdigungen und Ärger über unfreundliche<br />

Behandlung durch Mitarbeiter sind denkbar. So verschieden die Beweggründe<br />

für eine Beschwerde auch sein mögen: <strong>Die</strong> Gemeinsamkeit der Beschwerdefüh-<br />

rer liegt stets im Verlangen, den Zustand der Tadellosigkeit herbeizuführen, bzw.<br />

verursachte Schäden wieder zu beheben.<br />

Um dem Ziel der Kundenorientierung gerecht werden zu können, reicht das blo-<br />

ße Vorhandensein eines <strong>Beschwerdemanagements</strong> nicht aus. <strong>Die</strong>ses muss auch<br />

so strukturiert sein, dass es den Bürgern wirklich ein kompetenter Ansprechpart-<br />

ner ist.<br />

2.2.1 Interne Abläufe<br />

<strong>Die</strong> grundsätzlichen Abläufe eines Beschwerdevorgangs sind:<br />

• Der Eingang der Beschwerde,<br />

12 Deutsches Kundenbarometer, Deutsche Marketingvereinigung/Deutsche Bun<strong>des</strong>post 1993, S.31


- 7 -<br />

• die Anforderung von Stellungnahmen von den betroffenen Friedhöfen und<br />

anderen Behörden,<br />

• die abschließende Bearbeitung, die auch die Entscheidung beinhaltet<br />

• und schließlich das Erstellen und Versenden eines Antwortschreibens an<br />

den Bürger, in dem ihm diese Entscheidung mitgeteilt wird.<br />

<strong>Die</strong>se grundsätzliche Vorgehensweise besteht seit den Anfängen <strong>des</strong> Beschwer-<br />

demanagements in der Friedhofverwaltung und hat sich bisher nicht geändert.<br />

Gleichwohl wurden die internen Arbeitsschritte soweit vereinfacht, dass für die<br />

Mitarbeiter der Beschwer<strong>des</strong>telle, bei grundsätzlich gleichem Ablauf, eine schnel-<br />

lere Bearbeitung möglich ist.<br />

Das bisherige formale Vorgehen lief zwar strukturiert, aber kompliziert ab. Ging<br />

eine Beschwerde ein, wurde das Schreiben in der Betriebsabteilung aufbewahrt.<br />

<strong>Die</strong> betroffenen Friedhöfe informierte man telefonisch oder per Email über den<br />

Inhalt der Beschwerde, die Stellungnahmen wurden dann per Email oder Brief an<br />

die Beschwer<strong>des</strong>telle gesandt. Das Antwortschreiben verblieb meist nur im Ord-<br />

ner <strong>des</strong> Computers.<br />

So lagen nun einige der Schriftstücke in schriftlicher, andere auch in elektroni-<br />

scher Form vor. Deswegen waren sowohl ein Leitzordnersystem im Büro, als<br />

auch Verzeichnisse im PC mit teilweise unvollständigen Vorgängen erforderlich.<br />

<strong>Die</strong>se Zweigleisigkeit beeinträchtigte die Übersichtlichkeit erheblich.<br />

Auf diese Weise konnten bspw. die Friedhöfe nicht ohne weitere Umwege auf<br />

das ursprüngliche Beschwer<strong>des</strong>chreiben zugreifen. <strong>Die</strong> dadurch entstandenen<br />

Wartezeiten verlangsamten den Bearbeitungsprozess erheblich; kann man doch<br />

pro Postweg von drei Tagen „Liegezeit“ ausgehen, wobei die gelegentlichen Ver-<br />

luste von Schreiben noch nicht eingerechnet sind.<br />

Teile <strong>des</strong> Beschwerdeprozesses wurden nun seit Anfang <strong>des</strong> Jahres 2007 durch<br />

das Konzept <strong>des</strong> „Papierlosen Büros“ vereinfacht. Dabei wird versucht, jegliche<br />

behördeninterne Kommunikation auf elektronischem Wege vorzunehmen. Damit<br />

werden die hinderlichen Berge unnötiger PC-Ausdrucke verringert und ein wich-<br />

tiges Ziel <strong>des</strong> RGU, nämlich „hohe Umweltstandards für eine zukunftsfähige<br />

Stadt zum Wohle aller einzuhalten und weiterzuentwickeln“ 13 , angestrebt.<br />

Zunächst wird für alle Vorgänge, bei denen min<strong>des</strong>tens ein schriftlicher Arbeits-<br />

schritt vorliegt oder zu erwarten ist, im PC-Verzeichnis <strong>des</strong> jeweiligen Friedhofs,<br />

13 URL: http://www.muenchen.de/Rathaus/rgu/unser_haus/84907/index.html,<br />

aufgerufen am 10.12.2007


- 8 -<br />

auf dem der Beschwerdegrund liegt, ein Dateiordner angelegt. In diesem Ordner<br />

werden alle Schriftstücke und Fotos, die zu diesem Vorgang existieren, abge-<br />

speichert. Dokumente, die nicht in digitaler Form vorliegen (z.B. das Anschreiben<br />

<strong>des</strong> Kunden und die Stellungnahmen anderer <strong>Die</strong>nststellen), werden als „jpg“<br />

eingescannt und in einem Word-Dokument gespeichert. Damit liegen alle Doku-<br />

mente zum jeweiligen Vorgang zusammengefasst vor. Sie können nicht mehr<br />

verlegt werden oder verloren gehen. Sowohl das Beschwerdemanagement, als<br />

auch der jeweilige Friedhof haben zu jeder Zeit Zugriff auf je<strong>des</strong> Dokument eines<br />

Vorgangs. Auf diese Weise erübrigen sich, bis auf wenige Ausnahmefälle, die<br />

bisherigen Postwege und interne „Laufzeiten“.<br />

Parallel dazu wird jeder Vorgang in eine beim Beschwerdemanagement geführte<br />

Excel-Tabelle mit dem Namen „Kalender“ eingetragen. In dieser erfolgen die<br />

Steuerung der Bearbeitung und die Terminüberwachung. <strong>Die</strong> einzelnen Doku-<br />

mente sind mit dem Kalender verbunden und über Verlinkungen mit einem<br />

Mausklick abrufbar.<br />

Status<br />

Hauptfried<br />

hof<br />

Friedhof<br />

Grablage Name Anschrift Anliegen Anschreib<br />

en <strong>des</strong><br />

Kunden<br />

Anruf/<br />

Vorsprac<br />

he <strong>des</strong><br />

Kunden<br />

Zum<br />

Friedhof<br />

Stellungnahme<br />

Friedhof<br />

Digitalfoto<br />

Rechnun<br />

g/<br />

Kostenan<br />

gebot<br />

Zwischenna Schadenan<br />

chricht / zeige<br />

Abgabenach<br />

richt<br />

Antwort Zusagen/<br />

Vereinbar<br />

ungen<br />

1 Allg Allg Allgemein Muster Baumallee. Radfahrer im Frh<br />

35, 80997<br />

Manfred München, Tel:<br />

12345<br />

06.11.07 XXX XXX XXX XXX XXX XXX XXX<br />

z OST OST M-re-355 Beispiel<br />

Erika<br />

Kronprinz-Str.<br />

111, 82256<br />

Fürstenfeldbru<br />

ck<br />

Baum am Grab zu<br />

hoch<br />

XXX XXX 12.01.07 XXX XXX XXX XXX 22.01.07 XXX<br />

Abbildung 1 14<br />

Aufgrund unklarer Stellungnahmen waren bisher Ortstermine auf den Friedhöfen<br />

nötig. Bei 29 Friedhöfen, die quer über das Münchner Stadtgebiet verteilt sind,<br />

nahm diese Aufgabe pro Termin bis zu einem halben Arbeitstag in Anspruch.<br />

Jetzt sind die Friedhöfe mit Digitalkameras ausgestattet. Sie können ihre Stel-<br />

lungnahmen mit der unterstützenden Wirkung von Fotos (bei Schadensfällen<br />

etc.) untermauern und diese ebenfalls im Ordner <strong>des</strong> Vorgangs abspeichern. So<br />

kann auf einen Großteil der Ortstermine verzichtet werden. Von den schnelleren<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten abgesehen, ergeben sich durch die Digitalisierung<br />

noch weitere Vorteile:<br />

• <strong>Die</strong> Tabellenform ermöglicht mit wenig Aufwand umfassende Auswer-<br />

tungsmöglichkeiten der laufenden Statistik der Beschwerden, z.B. aufge-<br />

gliedert nach Friedhof, Art der Beschwerde oder Bearbeitungszeit.<br />

14 Namen und Anschriften wurden jeweils geändert


- 9 -<br />

• Ein gezieltes Erkennen einzelner Problemfelder wird einfacher als vorher.<br />

Häufen sich bestimmte Vorkommnisse auf einzelnen Friedhöfen, wird<br />

leicht erkennbar, dass Handlungsbedarf besteht. Das Augenmerk der<br />

Friedhofverwaltung wird konsequenterweise auf die betreffenden Vorfälle<br />

gelenkt, was zur zukünftigen Abstellung <strong>des</strong> Beschwerdegrun<strong>des</strong> führt.<br />

• <strong>Die</strong> Friedhöfe werden durch den uneingeschränkten Zugriff auf die rele-<br />

vanten Falldaten besser in den Prozess eingebunden, was die Bearbei-<br />

tung transparenter und schlüssiger macht.<br />

2.2.2 Der „Idealfall“<br />

Im Idealfall läuft der Bearbeitungsvorgang folgendermaßen ab:<br />

<strong>Die</strong> Schreiben der Bürger werden sofort nach dem Eingang eingescannt und die<br />

Vorgänge mit dem Kalender verknüpft. <strong>Die</strong> Mitarbeiter auf den Friedhöfen prüfen<br />

täglich, ob sie von einem Vorgang betroffen sind, nehmen bei Bedarf gleich den<br />

Grund der Beschwerde in Augenschein, machen nötige Fotos und verfassen die<br />

Stellungnahme. Der Beschwer<strong>des</strong>achbearbeiter in der Betriebsabteilung greift<br />

auf die gespeicherten Dateien zu, entscheidet, wie weiter verfahren wird und ver-<br />

fasst das Antwortschreiben an den Bürger. Theoretisch kann ein Vorgang so in-<br />

nerhalb weniger Tage abgeschlossen werden. Intern wird eine Bearbeitungszeit<br />

von unter einer Woche angestrebt.<br />

Dass die Bearbeitungszeiten in der Praxis zum Teil erheblich vom Idealfall ab-<br />

weichen, ist keine Überraschung. <strong>Die</strong> Beschwer<strong>des</strong>achbearbeitung ist nur eine<br />

Teilaufgabe der Mitarbeiter der Betriebsabteilung. Andere Arbeitsaufträge kön-<br />

nen die unverzügliche Bearbeitung einiger Beschwerden hemmen. Auch ist das<br />

neu eingeführte Konzept vielen Mitarbeitern auf den Friedhöfen noch nicht „ge-<br />

heuer“. Einige bedienen sich beispielsweise nach wie vor <strong>des</strong> Postwegs um ihre<br />

Stellungnahmen zu versenden, da sie sich nur schwer von den bisherigen, „lieb<br />

gewonnenen“, Abläufen lösen können.<br />

Dazu kommen noch Liegezeiten, die durch die hierarchischen Strukturen einer<br />

Behörde verursacht werden. Gut 10% der Beschwerden werden nicht vom Bear-<br />

beiter selbst, sondern von der Amtsleitung unterschrieben. Dabei handelt es sich<br />

meist um Vorgänge, die über das Repertoire der „Standardsituationen“ hinaus-<br />

gehen und denen die Friedhofverwaltung größere Bedeutung beimisst, z.B. die<br />

Auflösung eines Prominentengrabes.<br />

Zeitintensiv sind auch die Beschwerden, die erst über Umwege an die Friedhof-<br />

verwaltung gelangen. Einige Bürger wenden sich mit ihren Anliegen direkt an den


- 10 -<br />

Oberbürgermeister, <strong>des</strong>sen Vorzimmer die Schreiben dann an die zuständigen<br />

Referate weiterleitet. Nach abgeschlossener Sachbearbeitung muss sich das<br />

Antwortschreiben (mit den nötigen Abdrucken) erst den Unterschriftenweg zurück<br />

zum Direktorium bahnen.<br />

In beiden Fällen könnte man das Antwortschreiben zwar theoretisch auch auf<br />

elektronischem Weg an den Zielort bringen, wo es die Auftraggeber selbst aus-<br />

drucken und dann unterzeichnen könnten. <strong>Die</strong>se Innovation kann sich jedoch im<br />

noch größtenteils traditionell geprägten Behördenalltag nur schwer durchsetzen.<br />

Mag die oben angeführte neue Bearbeitungsweise eine noch so große Erleichte-<br />

rung für den Bearbeiter darstellen, und mögen die festgesetzten schematischen<br />

Arbeitsschritte noch so hilfreich sein; für den Bürger sind sie unerheblich. Ihn<br />

persönlich interessiert nur die Behebung seines Problems und die Art und Weise,<br />

wie mit ihm während <strong>des</strong> Prozesses umgegangen wird. Es darf nicht dazu kom-<br />

men, dass ein zu großes Augenmerk auf die internen Vorgänge gerichtet, und<br />

das eigentlich Anliegen <strong>des</strong> Kunden nachrangig wird.<br />

2.2.3 Grenzen der <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong><br />

<strong>Die</strong> Praxis zeigt, dass ca. 95% aller Kundenkontakte im Beschwerdemanage-<br />

ment unproblematisch ablaufen. Obwohl die Kunden offensichtlich mit einer Leis-<br />

tung oder einem Zustand nicht zufrieden waren, machen sie außer dem Versuch<br />

die Friedhofverwaltung darauf hinzuweisen, meist keine Probleme. Nicht so die<br />

restlichen 5% der Beschwerdeführer. <strong>Die</strong>se werden gerne als so genannte „Prob-<br />

lemfälle“ bezeichnet und können grob in zwei Gruppen eingeteilt werden.<br />

Typ 1: „Der Stammkunde“<br />

<strong>Die</strong>se Gruppe beinhaltet Kunden, die ein und dieselbe Beschwerde immer und<br />

immer wieder einreichen, sich täglich nach dem Stand der Bearbeitung erkundi-<br />

gen und auf den Friedhöfen beinahe zwanghaft nach fehlerhaften Details su-<br />

chen. <strong>Die</strong>ses Phänomen tritt meist in einer Person zutage, die einen Großteil<br />

ihrer Zeit auf dem Friedhof verbringt, um dort die Gräber verstorbener Angehöri-<br />

ger zu pflegen. Sie fühlt sich durch jede Kleinigkeit sofort gestört und beschwert<br />

sich daher in regelmäßigen Abständen.<br />

Obwohl ein Grundsatz <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> die 100%ige Bearbeitung<br />

jeder Beschwerde ist, wird bei diesem Kundenkreis manchmal eine Ausnahme<br />

von der Regel gemacht. Ab der dritten unbegründeten Beschwerde gleichen In-


- 11 -<br />

halts „ist Schluss“. Es kann passieren, dass die Vorgänge, wenn nicht weggewor-<br />

fen, so zumin<strong>des</strong>t unbearbeitet bleiben.<br />

Typ 2: „Der Uneinsichtige“<br />

<strong>Die</strong>s sind die Kunden, die ausfallend werden, wenn ihren Wünschen nicht ent-<br />

sprochen wird. Nicht jeder Mensch kann gut mit Rückschlägen umgehen. So ist<br />

es für manche Beschwerdeführer ein Schlag ins Gesicht, wenn ihren Wünschen<br />

nicht sofort oder nicht voll und ganz entsprochen wird. <strong>Die</strong>s äußert sich in man-<br />

chen Fällen durch aggressives Verhalten. Es wird dann der Person entgegenge-<br />

bracht, die für das empfundene „Unrecht“ verantwortlich gemacht wird, nämlich<br />

dem Mitarbeiter, der die Beschwerde bearbeitet hat, oder <strong>des</strong>sen Unterschrift auf<br />

dem Antwortschreiben zu finden ist.<br />

Beispiele hierfür sind Telefongespräche und Parteiverkehr, deren Geräuschpegel<br />

über ein normales Maß hinausgehen, solche beleidigenden Inhalts, und die, bei<br />

denen der Beschwerdeführer aggressiv wird. Bei solchen Kunden bleibt einem<br />

nur eine Möglichkeit. Nämlich sie darauf hinzuweisen, dass das Gespräch bei<br />

fortgesetztem Verhalten zu beenden ist. Reagiert der Kunde nicht auf diese War-<br />

nung, wird er freundlich aus dem Büro gebeten, bzw. der Hörer aufgelegt.<br />

<strong>Die</strong>se Uneinsichtigkeit betrifft oft die Kunden, die den Beschwerdegrund selbst<br />

verursacht haben (unerlaubte Benutzung von Fahrzeugen auf dem Friedhof,<br />

etc.). Sie gehen fälschlicherweise vom Fehlverhalten der Friedhofverwaltung aus<br />

und vertreten ihre Standpunkte auf Gedeih und Verderb.<br />

Eine weitere Grenze der Kundenfreundlichkeit liegt auf einem anderen Gebiet: in<br />

Recht und Gesetz.<br />

<strong>Die</strong> besondere Situation der Beschwerdeführer kann nicht durch „besonders“<br />

gnädige Fallbearbeitung (Kulanz) ausgeglichen werden. So ist es zwar bedauer-<br />

lich, wenn bei einer Beerdigung Vorkommnisse eintreten, die nicht den Wün-<br />

schen der Angehörigen entsprechen. Dennoch führt ein Fehler im Ablauf (Ex-<br />

trembeispiel: das Reißen eines Sarggurtes, das den Absturz <strong>des</strong> Sarges zur Fol-<br />

ge hat), obschon es die Trauernden belastet haben mag, nicht automatisch zu<br />

Schadensersatzansprüchen (die <strong>Die</strong>nstleistung „Absenken <strong>des</strong> Sarges“ wurde<br />

schließlich erfüllt!). <strong>Die</strong>s ist für den Kunden oft unverständlich und veranlasst ihn,<br />

eine Ermäßigung <strong>des</strong> vereinbarten Preises bzw. der Gebühr zu fordern.<br />

<strong>Die</strong>s ist aber in der Hoheitsverwaltung nur sehr eingeschränkt möglich. <strong>Die</strong> Erfül-<br />

lung unberechtigter Ansprüche könnte sogar als <strong>Die</strong>nstvergehen (Verstoß gegen


- 12 -<br />

den Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit gemäß Artikel 61 Absatz 1<br />

Satz 1 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern) geahndet werden. <strong>Die</strong>s<br />

muss man dem Kunden mit viel Fingerspitzengefühl mitteilen, auch wenn es von<br />

diesem nicht einfach nachvollzogen werden kann. Der Kunde muss sich dann<br />

meist mit kleineren Gesten, wie dem Stiften eines Grabgesteckes, zufriedenge-<br />

ben.<br />

2.2.4 Erschwerte Umstände bei der Friedhofverwaltung<br />

<strong>Die</strong> bereits beschriebenen Möglichkeiten, bei denen sich der Umgang mit Kun-<br />

den als schwierig herausstellen kann, außer Acht gelassen. Bei der Friedhofver-<br />

waltung ergeben sich im Gegensatz zu anderen Ämtern und Firmen, die ein Be-<br />

schwerdemanagement ihr Eigen nennen, zusätzliche Probleme. <strong>Die</strong> Beschwer-<br />

degründe, die Kunden dazu bewegen sich an die Friedhofverwaltung zu wenden,<br />

haben gezwungenermaßen mit dem Thema „Tod“ zu tun und lösen <strong>des</strong>halb ver-<br />

stärkt unterschiedliche Emotionen bei den Beschwerdeführern aus.<br />

Von Außenstehenden als vergleichbar empfundene Situationen unterscheiden<br />

sich von Fall zu Fall erheblich. So mag für den einen die Beschädigung am Grab<br />

eines nahen Angehörigen nichts weiter als ein lästiges Problem darstellen, für<br />

andere wiederum wird, zusätzlich zum zerstörten Eigentum, noch das Andenken<br />

an einen Verstorbenen entweiht.<br />

So unterschiedlich die Menschen mit dem Thema Tod umgehen, so unterschied-<br />

lich muss der Umgang mit dem betreffenden Kunden sein.<br />

Für Personen, die vor Kurzem einen To<strong>des</strong>fall in der Familie hatten und sich zu-<br />

sätzlich zum ohnehin emotional schmerzhaften Zustand der Trauer noch mit den<br />

hektischen Vorbereitungen <strong>des</strong> Begräbnisses beschäftigen müssen, ist es ein<br />

schwerer Schlag, wenn dann eine Situation eintritt, die diesen Prozess noch<br />

komplizierter und aufwühlender gestaltet. Dass mit diesen Kunden behutsamer<br />

umgegangen werden muss als mit einem Spaziergänger, der sich über den Zu-<br />

stand der Wege beklagt, versteht sich von selbst.<br />

Jeder Kunde und jede Beschwerde ist aber ein Einzelfall. Deshalb liegt es an der<br />

jeweiligen Ansprechperson festzustellen, welcher Ton angebracht, und wie be-<br />

lastbar die Person im Moment ist. Das Anliegen, eine ohnehin schon unange-<br />

nehme Situation für den Kunden nicht schwieriger als nötig zu gestalten, muss<br />

dabei immer im Vordergrund stehen.


2.3 <strong>Die</strong> Befragung<br />

- 13 -<br />

Als Instrument zur Spiegelung der Kundenzufriedenheit muss das Beschwerde-<br />

management selbst tadellos funktionieren. <strong>Die</strong> Auswertung der Beschwer<strong>des</strong>ta-<br />

tistik eines Jahres kann wichtige Hinweise liefern, auf welchem Gebiet die Kun-<br />

den im vergangenen Jahr die meisten Beanstandungen geäußert haben - wo<br />

also der Handlungsbedarf zum Abbau von Schwachstellen momentan am drin-<br />

gendsten ist. Doch auch das Beschwerdemanagement selbst sollte regelmäßig<br />

nach Schwachpunkten überprüft werden. <strong>Die</strong>s ist in zweierlei Hinsicht möglich.<br />

Zum Einen kann nach Problemstellen gesucht werden, die den reibungslosen<br />

Ablauf der Beschwerdebearbeitung verzögern oder verhindern. <strong>Die</strong>s geschah bei<br />

der Friedhofverwaltung erst in diesem Jahr und resultierte mit der Einführung <strong>des</strong><br />

„Papierlosen Büros“.<br />

Zum Anderen kann untersucht werden, wie sehr das vorhandene System den<br />

Kriterien der Kundenorientierung entspricht. Beurteilen, ob eine Behörde, bzw. ob<br />

ein Beschwerdemanagement kundenorientiert arbeitet, kann jedoch am besten<br />

der Personenkreis, der mit diesem Instrument von außen in Kontakt tritt, nämlich<br />

der Kunde selbst.<br />

Aus diesem Grund fiel der Entschluss, eine Kundenbefragung zum Thema „<strong>Die</strong><br />

<strong>Bürgerfreundlichkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> bei der Friedhofverwaltung“<br />

durchzuführen.<br />

2.3.1 <strong>Die</strong> Durchführung<br />

Anlässlich der Diplomarbeit wurde beschlossen, 50 Beschwerdeführer <strong>des</strong> Jah-<br />

res 2007 zu kontaktieren und ihnen einige Fragen zum damaligen Beschwerde-<br />

prozess zu stellen. Im Hinblick auf 221 Beschwerden von Januar bis September<br />

<strong>des</strong> Jahres erschien eine Zahl von 50 Gesprächen für angemessen.<br />

2.3.1.1 <strong>Die</strong> Wahl <strong>des</strong> telefonischen Interviews<br />

Es wurde erwogen, die Beschwerdeführer zu Hause aufzusuchen, aber unnütze<br />

Zeit mit dem Bereisen <strong>des</strong> ÖPNV-Netzes zu verbringen, nur um am Ziel mögli-<br />

cherweise doch vor verschlossenen Türen zu stehen, war keine Option. Auch<br />

Emailkontakt war unzweckmäßig, da zum Einen nicht alle Emailadressen der<br />

betreffenden Personen bekannt waren und zum Anderen die Befürchtung be-


- 14 -<br />

stand, dass einige der Fragebögen im Spamfilter landen würden. Der Versand<br />

der Fragen auf dem Postweg war nicht nur aufgrund <strong>des</strong> Kostenfaktors un-<br />

zweckmäßig, auch der zu erwartende Rücklauf wäre wahrscheinlich zu niedrig<br />

gewesen.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung fiel <strong>des</strong>halb zugunsten eines telefonischen Interviews. Um das<br />

Ergebnis der Befragung nicht zu beeinflussen, wurde vor den Anrufen weder ge-<br />

prüft, welcher Art die Beschwerde war, noch ob sie Erfolg hatte. Um sowohl Be-<br />

rufstätige als auch Rentner zu erreichen, wurden die Anrufe zu unterschiedlichen<br />

Tageszeiten, also auch in der Mittagszeit und in den Abendstunden durchgeführt.<br />

2.3.1.2 Der Fragebogen<br />

Der Fragebogen ist im Stil eines halbstandardisierten Interviews gehalten. <strong>Die</strong><br />

Entscheidung für diese Befragungsart fiel, um hinsichtlich Reihenfolge und For-<br />

mulierungen eine Grundstruktur für die Fragen zu schaffen, aber im Gegensatz<br />

zum standardisierten Interview noch Möglichkeiten einzuräumen, mit weiteren<br />

Fragen das Gespräch zu unterbrechen und somit neue Aspekte und Verbesse-<br />

rungsmöglichkeiten aufgreifen zu können.<br />

<strong>Die</strong> Fragen wurden überwiegend geschlossen formuliert, sodass die Beschwer-<br />

deführer zur Schaffung klarer Entscheidungskriterien ihre Antworten entweder<br />

mit Hilfe <strong>des</strong> Multiple-Choice Verfahrens oder einer fünfstufigen Skala von „++“ (=<br />

sehr zufrieden) bis „- -“ (= sehr unzufrieden) formulieren konnten. <strong>Die</strong> Skala mit<br />

ungerader Wahlmöglichkeitenanzahl zwang keinen der Befragten, sich entweder<br />

für die „Gute“ oder die „Schlechte“ Seite zu entscheiden.<br />

Am Ende <strong>des</strong> Interviews wurde den Befragten dann noch eine offene Frage nach<br />

Feedback gestellt, bei der jede Antwort möglich war und auch angenommen<br />

wurde. Um die Gefahr der unbewussten Manipulation durch den Fragesteller zu<br />

verringern, wurde darauf geachtet, die Befragten in ihren Antworten auf ge-<br />

schlossen formulierte Fragen weder zu bestärken noch zu hinterfragen.<br />

<strong>Die</strong> Dokumentation je<strong>des</strong> Interviews fand mit einem jeweils eigenen Exemplar<br />

<strong>des</strong> Fragebogens statt, um die Auswertung im Nachhinein einfach gestalten zu<br />

können.


2.3.1.3 Fragen und Auswertung<br />

Wurde das Problem gelöst?<br />

nein<br />

38%<br />

Wie zufrieden waren Sie mit der Lösung?<br />

6%<br />

25%<br />

13%<br />

25%<br />

ja<br />

62%<br />

31%<br />

- 15 -<br />

Es folgt nun die Erläuterung der zum Thema „<strong>Bürgerfreundlichkeit</strong>“ ausschlagge-<br />

benden Fragen, deren Intentionen sowie die Auswertung.<br />

A) Ist der Grund für Ihre damalige Beschwerde jetzt aus der Welt geschafft?<br />

Intention der Frage:<br />

<strong>Die</strong> Problemlösung ist sowohl das Hauptanliegen <strong>des</strong> Beschwerdeführers als<br />

auch das Hauptziel <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong>.<br />

Auswertung:<br />

Abbildung 2<br />

31 der Gesprächsteilnehmer gaben an, dass<br />

ihr Problem zum Zeitpunkt der Befragung<br />

bereits gelöst war. <strong>Die</strong>s sind nur knapp zwei<br />

Drittel der 50 Interviewteilnehmer. <strong>Die</strong><br />

verbleibenden 38%, deren Problem nach wie<br />

vor bestand, kann man jedoch noch nicht als<br />

„Ausfallquote“ betrachten.<br />

Erst muss geklärt werden, ob das ungelöste Problem überhaupt von der Fried-<br />

hofverwaltung zu verantworten war (vgl. Buchstabe C).<br />

Wenn das damalige Problem nicht mehr existierte, konnten die Teilnehmer weite-<br />

re Fragen zum Ablauf <strong>des</strong> damaligen Beschwerdeprozesses beantworten.<br />

B) Waren Sie mit dem Ergebnis zufrieden?<br />

++<br />

+<br />

o<br />

-<br />

- -<br />

Abbildung 3<br />

Intention der Frage:<br />

Hier erfolgte die erste Benotung der<br />

geleisteten Abhilfe. Dass das Prob-<br />

lem nicht mehr besteht, ist zwar<br />

geklärt, aber wurden die<br />

Erwartungen <strong>des</strong> Beschwerdeführers<br />

an die Friedhofverwaltung auch voll<br />

und ganz erfüllt?


Auswertung:<br />

- 16 -<br />

Über die Hälfte der Interviewteilnehmer gaben an, mit der Lösung <strong>des</strong> Problems<br />

zufrieden zu sein, beinahe ein Drittel wählte dabei die Alternative „sehr<br />

zufrieden“. Ein Viertel stand dem Ganzen neutral gegenüber. 18% der Befragten<br />

äußerten ihre Unzufriedenheit. Zwei von ihnen waren „unzufrieden“, die restli-<br />

chen vier sogar „sehr unzufrieden“. Einige der sechs Beschwerdeführer gaben<br />

als Gründe die lange Dauer <strong>des</strong> Lösungsprozesses und die damit verbundenen<br />

Probleme an.<br />

C) Das Problem besteht also weiterhin. Ist der Vorgang abgeschlossen?<br />

Gründe, warum das Problem noch besteht<br />

26%<br />

42%<br />

16% dauert noch an<br />

16%<br />

nicht zuständig<br />

nicht lösbar<br />

wäre zu lösen<br />

Abbildung 4<br />

Intention der Frage:<br />

Bestehen die Beschwer-<br />

den nach wie vor, könnte<br />

sich einem unterbewusst<br />

die Annahme aufdrängen,<br />

das Beschwerdemanage-<br />

ment habe wohl versagt.<br />

<strong>Die</strong>s kann jedoch so nicht pauschal gesehen werden. Ist der Vorgang noch nicht<br />

abgeschlossen, kann noch nicht von einer negativen Entscheidung ausgegangen<br />

werden.<br />

Auswertung:<br />

So kann man nach Vergleich der Aussagen mit den Falldaten herausfinden, dass<br />

dies bei 16% der ungelösten Probleme tatsächlich der Fall war und eine positive<br />

Entscheidung noch im Bereich <strong>des</strong> Möglichen lag. Weitere 16% der Beschwer-<br />

den lagen nicht im Bereich der Zuständigkeit der Friedhofverwaltung. <strong>Die</strong>s war<br />

zumeist bei Schäden der Fall, die durch höhere Gewalt (Orkan, Wühlmäuse, etc.)<br />

entstanden waren.<br />

42% der Beschwerden waren tatsächlich nicht zu lösen. Meist dann, wenn der<br />

Grund der Beschwerde auch in Zukunft nicht vermeidbar sein wird. Ein Beispiel<br />

dafür sind die viel gerügten Radfahrer auf den Friedhofwegen. Zwar ist das Rad-


- 17 -<br />

fahren in den Friedhöfen verboten, doch existiert keine Möglichkeit die Einhal-<br />

tung dieses Verbots zu kontrollieren, sodass dieser Beschwerdegrund wohl auch<br />

zukünftig immer wieder vorkommen wird.<br />

Nach Abgleich mit den Falldaten konnte man allerdings feststellen, dass die rest-<br />

lichen 16% der abgeschlossenen, negativ entschiedenen Beschwerden durchaus<br />

hätten gelöst werden können.<br />

D) Haben Sie von uns Antwort/Zwischenmeldung/Rückmeldung über den Stand<br />

Ihrer Beschwerde erhalten? Welcher Art war diese Ant-<br />

wort/Zwischenmeldung/Rückmeldung? Inwiefern waren Sie damit zufrieden?<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Wurden Sie über das Ergebnis informiert?<br />

27<br />

4<br />

0<br />

Ja Nein Ja Nein Ja Nein<br />

Antw ort Zw ischenmeldung Rückmeldung<br />

3<br />

11<br />

5<br />

Abbildung 5<br />

Intention der Frage:<br />

Nun folgen Fragen nach<br />

Kontaktaufnahmen sei-<br />

tens der Friedhof-<br />

verwaltung. Es wurde<br />

hierbei zwischen „Ant-<br />

wort“,„Zwischenmel- dung“ und „Rückmel-<br />

dung“ unterschieden.<br />

• Antwort: Ein wichtiges Element <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> ist, dem<br />

Beschwerdeführer nach beendetem Vorgang den Grund für die erfolgte<br />

Entscheidung zufriedenstellend darzulegen.<br />

• Zwischenmeldung: Bei Beschwerdeprozessen, die länger dauern, als der<br />

Bürger erwarten würde, ist anzuraten, ihm eine Zwischenmeldung zum<br />

Stand der Beschwerde zukommen zu lassen, um ihm nicht das Gefühl zu<br />

geben, ihn vergessen zu haben.<br />

• Rückmeldung: Bei negativ entschiedenen Anliegen sollte die Behörde das<br />

Antwortschreiben mit besonders viel Sorgfalt verfassen, sodass der Bür-<br />

ger den Grund für die für ihn unbefriedigende Entscheidung bzw. den ab-<br />

gebrochenen Beschwerdevorgang begreift.


Auswertung:<br />

Wie oft mussten Sie sich mit Ihrem Anliegen<br />

an die Friedhofverwaltung wenden?<br />

6%<br />

6%<br />

1 x<br />

26%<br />

62%<br />

- 18 -<br />

27 der 31 Befragten mit positiv abgeschlossenem Vorgang haben eine Antwort<br />

von der Friedhofverwaltung erhalten. Dabei handelte es sich in allen Fällen zu-<br />

min<strong>des</strong>t um ein schriftliches Antwortschreiben, wobei einige angaben, zusätzlich<br />

noch telefonisch kontaktiert worden zu sein. <strong>Die</strong>se Gesprächsteilnehmer zeigten<br />

sich durchweg mit dem Umfang ihrer Antwort zufrieden. <strong>Die</strong> vier Personen, die<br />

nicht kontaktiert worden waren, gaben an, dass sie gerne eine Nachricht erhalten<br />

hätten, da dies zur besseren Übersichtlichkeit <strong>des</strong> Vorganges beigetragen hätte.<br />

Von den drei Beschwerdeführern, deren Vorgänge noch nicht beendet waren,<br />

erhielt keiner eine Zwischennachricht über den Stand seiner Beschwerde. Sie<br />

meinten ebenfalls, dass sie eine Zwischenmeldung wünschenswert gewesen<br />

wäre, um zu erfahren, wie es mit ihrem Vorgang weiter ginge.<br />

Von den 16 Interviewteilnehmern, deren Beschwerde nicht abgeholfen werden<br />

konnte, hatten elf eine erklärende Rückmeldung in Form eines Schreibens erhal-<br />

ten. <strong>Die</strong> fünf Personen die keine erhalten hatten, meinten, dass wenn ihr Problem<br />

schon nicht hatte geklärt werden können, doch wenigstens eine Erklärung von<br />

Nöten sei, die die ausschlaggebenden Gründe für die negative Entscheidung<br />

darlege.<br />

E) Wie oft mussten Sie uns seinerzeit kontaktieren?<br />

Wie lange hat die Problembehebung insgesamt gedauert?<br />

Auswertung:<br />

2 x<br />

3 x<br />

>3x<br />

Abbildung 6<br />

Intention der Fragen:<br />

Falls die Beschwerdeführer den Ein-<br />

druck hatten, dass man sich ihren<br />

Problemen nicht sofort gewidmet<br />

hatte, konnten sie angeben, wie oft<br />

sie an ihre Beschwerde erinnern<br />

mussten und wie lange der Prozess<br />

insgesamt andauerte.<br />

Von den 50 befragten Beschwerdeführern sahen es 19 als nötig an, sich mit der-<br />

selben Beschwerde erneut an das Beschwerdemanagement zu wenden, bevor<br />

eine Entscheidung getroffen worden war. 13 von ihnen nahmen nur ein weiteres<br />

Mal Kontakt mit der Friedhofverwaltung auf, drei Betroffene zusätzlich noch ein


2%<br />

Dauer <strong>des</strong> Beschwerdeprozesses<br />

6%<br />

22%<br />

40%<br />

30%<br />

- 19 -<br />

zweites Mal. Hierbei ist jedoch nicht geklärt, bei wie vielen dies auch sinnvoll ge-<br />

wesen sein mag und wann einfach nur ein Mangel an Geduld ausschlaggebend<br />

war. Von zwei der drei Beschwerdeführer, die öfter als zwei Mal von sich hören<br />

ließen, war nach Abgleich mit den damaligen Vorgängen klar, dass es sich um<br />

„Problemfälle“ (vgl. 2.2.3) gehandelt hatte.<br />

Eine durchschnittliche Bearbeitungszeit zu berechnen ist nicht möglich, da die<br />

Interviewpartner sich nicht an die genaue Dauer <strong>des</strong> Vorgangs erinnerten und<br />

nur ungenaue Angaben machen konnten. Auffallend ist, dass nur bei 30% der 50<br />

Befragten die Bearbeitungszeit unter drei Wochen lag.<br />

20 der Interviewpartner gaben drei bis vier Wochen als Bearbeitungsdauer an, elf<br />

sogar fünf bis acht Wochen. Bei zwei der vier Befragten, die eine Dauer von drei<br />

1-2 Wochen<br />

3-4 Wochen<br />

5-8 Wochen<br />

3-6 Monate<br />

> 6 Monate<br />

Abbildung 7<br />

bis länger als sechs Monaten<br />

angaben, handelte es sich wieder<br />

um „Problemfälle“, bei denen die<br />

lange Bearbeitungsdauer größ-<br />

tenteils auf mangelnde Ko-<br />

operation seitens <strong>des</strong> Beschwer-<br />

deführers zurückzuführen war.<br />

<strong>Die</strong> beiden anderen mussten aus anderen Gründen so lange auf die Lösung Ih-<br />

res Problems warten.<br />

Zusammenfassend wurde klar, dass das von der Friedhofverwaltung angestrebte<br />

Ziel von einer Woche Bearbeitungsdauer pro Vorgang noch nicht im Ansatz er-<br />

reicht werden konnte.<br />

F) Nun ein paar Fragen über Ihre damaligen Ansprechpartner<br />

Intention der Fragen:<br />

Nun sollte geklärt werden, wie der Kontakt zwischen dem Kunden und <strong>des</strong>sen<br />

damaligen Ansprechpartnern gewesen ist. Sollte der Kontakt nur über den Post-<br />

weg, also ohne persönliche Kontakte, von statten gegangen sein, wurde dieser<br />

Teil <strong>des</strong> Fragebogens offen gelassen, sodass die Basis von 50 Befragten bei<br />

dieser Frage nicht herangezogen werden konnte.


12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

6<br />

- 20 -<br />

• Wurden Sie zuvorkommend behandelt?<br />

<strong>Die</strong>s ist die Frage nach den kommunikativen Eigenschaften und sozialen Kompe-<br />

tenzen <strong>des</strong> Sachbearbeiters. Grundsätzlich war hier nach der Höflichkeit und<br />

Freundlichkeit gefragt.<br />

• Hatten Sie einen kompetenten Eindruck von Ihren Ansprechpartnern?<br />

Hier wurden sowohl die fachlichen Fähigkeiten <strong>des</strong> Bearbeiters als auch Unsi-<br />

cherheiten im Auftreten sowie die Unfähigkeit, Fragen zufriedenstellend zu be-<br />

antworten, bewertet.<br />

• Wurde ihr Problem ernst genommen?<br />

Wurde überhaupt der Aufwand betrieben, eine adäquate Lösung zu finden?<br />

• Wurden Sie in einer Weise behandelt, die der besonderen Lage, in der<br />

Sie sich damals befanden, angemessen war?<br />

<strong>Die</strong>se Frage konnte natürlich nur dann beantwortet werden, wenn der damalige<br />

Beschwerdegrund für den Kunden eine seelische Belastung darstellte.<br />

Auswertung:<br />

Probleme mit den Ansprechpartnern<br />

Beschwerdemanagement Friedhof<br />

11<br />

nicht zuvorkommend<br />

7<br />

6<br />

inkompetent nicht ernstgenommen<br />

9<br />

8<br />

2<br />

3<br />

Situation nicht<br />

berücksichtigt<br />

Abbildung 8<br />

Da auf dem Fragebogen<br />

anfangs keine getrennten<br />

Auswahlmöglichkeiten für<br />

verschiedene Gruppen<br />

von Ansprechpartnern<br />

vorhanden waren, wurden<br />

zusätzlich handschriftliche<br />

Anmerkungen ange-<br />

bracht.<br />

Insgesamt wurden 52 Beschwerden über die Ansprechpartner geäußert, wobei<br />

anzumerken ist, dass die meisten Gesprächsteilnehmer, die von Problemen mit<br />

den damaligen Ansprechpartnern berichteten, mehr als nur ein Problemfeld wähl-<br />

ten. Dass besonders auf den Friedhöfen Handlungsbedarf in puncto Kundenum-<br />

gang besteht, sieht man daran, dass von den 20 Befragten, die persönlichen<br />

Umgang mit den Beschäftigten dort hatten, 17 min<strong>des</strong>tens einen Punkt zu bean-<br />

standen hatten. Bei den Mitarbeitern <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> fanden 14<br />

von 48 Kunden Mängel.


- 21 -<br />

G) Hatten Sie sofort Kontakt zu Ihrem zuständigen Ansprechpartner oder wur-<br />

den Sie erst von anderen Stellen weitergeleitet?<br />

Wie viele Stellen mussten Sie kontaktieren?<br />

Auswertung:<br />

33%<br />

11%<br />

56%<br />

1<br />

2<br />

> 2<br />

Abbildung 9<br />

Intention der Frage:<br />

Fanden die Kunden sofort den<br />

richtigen Weg oder mussten sie<br />

sich erst im „Buchbinder-<br />

Wanninger-Prinzip“ auf die<br />

Suche machen?<br />

Von den 18 Personen, die Probleme mit der Erreichbarkeit hatten, wurden zehn<br />

von einer, sechs von zwei anderen Stellen weiter vermittelt. Zwei gaben sogar<br />

an, mehr als zwei Stellen kontaktieren zu müssen, bis der richtige Ansprechpart-<br />

ner gefunden war.<br />

H) Feedback - Was würden Sie uns gerne noch mitteilen?<br />

Anregungen / Verbesserungsvorschläge<br />

Intention der Frage:<br />

<strong>Die</strong>se Frage bot Platz für Anregungen und Wünsche zum Beschwerdemanage-<br />

ment. Dem Thema „Verbesserung in der <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong>“ angepasste Kritik-<br />

punkte wurden jedoch nur von neun der 50 Befragten abgegeben.<br />

Auswertung:<br />

<strong>Die</strong> Anregungen fließen mit in die nachfolgenden Verbesserungsvorschläge (vgl.<br />

2.4) ein.<br />

2.3.1.4 Probleme bei der Befragung<br />

Während der Durchführung der Telefonbefragung taten sich einige Problemfelder<br />

auf, die deutlich zeigten, dass der Umgang mit Kunden aus verschiedenen Grün-<br />

den nicht immer leicht und problemlos ist.


- 22 -<br />

Elf Personen waren nicht gewillt, am Gespräch teilzunehmen, was sie sofort mit<br />

mehr oder weniger freundlichen Worten mitteilten. Angesichts der gesteigerten<br />

Häufigkeit, mit der man dieser Tage von Versandhäusern und Versicherungen<br />

telefonisch mit Lockangeboten und Gewinnspielen belästigt wird, ist eine Ausfall-<br />

quote von 18% (61 Kundenkontakte waren nötig um die 50 angestrebten Ge-<br />

spräche führen zu können) jedoch nicht weiter verwunderlich, da viele Leute of-<br />

fenbar grundsätzlich keine Gespräche mit Unbekannten mehr führen.<br />

Trotz der einführenden Erklärung unmittelbar am Anfang der Gespräche, die den<br />

Sinn der Befragung darstellen sollte, hatten viele Leute Schwierigkeiten, den Hin-<br />

tergrund <strong>des</strong> Gesprächs zu verstehen. So musste im Verlauf <strong>des</strong> Interviews<br />

mehrmals daran erinnert werden, dass es allein um Erfahrungen mit dem Be-<br />

schwerdemanagement und nicht um ihr damaliges Problem an sich ging. Einige<br />

Gespräche wurden von den Befragten sehr ausschweifend und teilweise auch<br />

unsachlich geführt. Häufige Nachfragen waren nötig, um diese Interviewpartner<br />

auf den vorgesehenen Weg <strong>des</strong> Gesprächs zurückzuführen.<br />

Bei zwei der Befragungen artete das Gespräch in Situationen aus, die eine<br />

freundliche Beendigung <strong>des</strong> Telefonats schwierig gestalteten.<br />

Ein Herr verfing sich, nach dem er einen Großteil der Fragen freundlich und hilfs-<br />

bereit beantwortet hatte, ohne jeglichen Grund in übelste Beschimpfungen, die<br />

gegen die deutsche Verwaltungsstruktur im Allgemeinen und die Friedhofverwal-<br />

tung im Besonderen gerichtet waren. Er scheute sich auch nicht vor Vergleichen<br />

mit Vorkommnissen im Dritten Reich. <strong>Die</strong> höfliche, sofortige Beendigung <strong>des</strong> Ge-<br />

spräches war die unabwendbare Folge.<br />

Eine ältere Dame, bei der aufgrund eines Versehens das Denkmal auf dem Grab<br />

ihres Mannes entfernt worden war, brach mitten im Gespräch in Weinkrämpfe<br />

aus und schilderte nochmals aufs Ausführlichste die Situation, in die sie damals<br />

geraten war. Irrationale Anschuldigungen, der Grabstein sei gestohlen und nach<br />

Polen verkauft worden, ließen deutlich erkennen, dass die Interviewpartnerin<br />

Schwierigkeiten hatte, sachlich und fokussiert zu bleiben. Versuche, ihren Rede-<br />

schwall zu unterbrechen, wurden von ihr nicht mehr beachtet. Erst als sie nach<br />

gut 20 Minuten verkündete, ihren Körper nach ihrem Tode der Anatomie zukom-<br />

men zu lassen, um ihren Erben ähnliche Probleme mit „der verhassten Friedhof-<br />

verwaltung“ zu ersparen, konnte das Gespräch beendet werden.<br />

Ein anderes Phänomen trat ebenfalls zutage, welches meiner Meinung nach ver-<br />

antwortlich für die teilweise schlechte Beurteilung der Mitarbeiter durch manche<br />

Beschwerdeführer ist.


- 23 -<br />

Personen, denen eine angestrebte Problemlösung abgeschlagen wurde, waren<br />

tendenziell weniger dazu bereit, die Bearbeiter als kompetent und freundlich ein-<br />

zustufen, als solche, deren Problem aus der Welt geschafft wurde. <strong>Die</strong>s ist leicht<br />

nachvollziehbar, weil die Enttäuschung über den unbefriedigend empfundenen<br />

Abschluss <strong>des</strong> Vorgangs bei Weitem schwerwiegender empfunden wird, als die<br />

Zufriedenheit über die damalige freundliche Umgangsweise und Kompetenz <strong>des</strong><br />

Beschwer<strong>des</strong>achbearbeiters. So war bei fünf der sieben Gesprächsteilnehmer,<br />

die den Ansprechpartner <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> für inkompetent hielten,<br />

das Problem nicht zu ihrer Zufriedenheit gelöst worden.<br />

2.4 Verbesserungsvorschläge<br />

Obwohl man erkennen kann, dass Organisationsstrukturen und festgelegte Vor-<br />

gehensweisen beim Beschwerdemanagement der Friedhofverwaltung der Lan-<br />

<strong>des</strong>hauptstadt München im Allgemeinen gut durchdacht worden sind, ergeben<br />

sich hinsichtlich <strong>des</strong> Faktors „<strong>Bürgerfreundlichkeit</strong>“ nach der genaueren Analyse<br />

der praktizierten Vorgänge und der Auswertung der Kundenbefragung nach wie<br />

vor Punkte, die optimiert werden können bzw. müssen.<br />

2.4.1 <strong>Die</strong> Mitarbeiter<br />

Der größte Handlungsbedarf besteht bei den Mitarbeitern auf den Friedhöfen.<br />

<strong>Die</strong> Tatsache, dass einige der Interviewpartner ausdrücklich auf unfreundliches<br />

und teilweise sogar unverschämtes Verhalten der dortigen Ansprechpartner hin-<br />

gewiesen haben, sollte zu sofortigen Maßnahmen führen!<br />

Auch ist bekannt, dass sich einige Mitarbeiter noch nicht mit den elektronisierten<br />

internen Abläufen zufriedengeben können, da sie diese mangels Vertrautheit<br />

noch nicht ausreichend durchschauen.<br />

Lösungsansätze:<br />

• Gespräche mit den Mitarbeitern auf den Friedhöfen führen und sie nach-<br />

drücklich zu größerer Freundlichkeit ermahnen!<br />

• Mitarbeiter, die mit den Neuerungen im Beschwerdeprozess Schwierigkei-<br />

ten haben, mittels Schulungen auf den richtigen Weg bringen!


- 24 -<br />

Ganz gleich, wie die Einstellung der Mitarbeiter zu Beschwerden und Beschwer-<br />

deführern auch ist, dem Kunden müssen stets Freundlichkeit und Verständnis<br />

entgegengebracht werden. Unhöfliches und respektloses Verhalten trübt das<br />

Verhältnis zum Kunden und muss in Zukunft unbedingt vermieden werden.<br />

Der Fortschritt durch Technik und Kommunikationsmedien ist nur dann erfolg-<br />

reich, wenn deren Möglichkeiten auch genutzt werden. Unkenntnis und Unsi-<br />

cherheiten müssen so schnell es geht abgebaut werden, um alle Vorteile aus-<br />

schöpfen zu können.<br />

2.4.2 Der Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong><br />

Weiter ist festzustellen, dass die Existenz <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> bei den<br />

Kunden noch nicht hinlänglich bekannt ist und Unsicherheit herrscht, wer nun<br />

genau mit der Zuständigkeit für die Bearbeitung von Beschwerden betraut ist.<br />

Zwar erreichen die Beschwerden stets über interne Wege ihren Bestimmungsort.<br />

Das Vertrauen der Kunden in die Friedhofverwaltung könnte jedoch gestärkt<br />

werden, wenn allgemein bekannt wäre, dass sich einzelne Sachbearbeiter gezielt<br />

mit Problemen der Kunden auseinandersetzen.<br />

Lösungsansätze:<br />

• Den Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> steigern!<br />

• Positiv klingenden Namen für die Beschwer<strong>des</strong>telle überlegen!<br />

<strong>Die</strong> Bekanntheit wäre durch einprägsame Aushänge im Foyer <strong>des</strong> Palais Ler-<br />

chenfeld, dem Sitz der Betriebsabteilung, oder an den Schautafeln der Friedhöfe<br />

leicht zu steigern. Auch ein Hinweis in der Internetpräsenz der Friedhofverwal-<br />

tung wäre zweckdienlich.<br />

Obwohl die Friedhofverwaltung schon seit gut zehn Jahren über Sachbearbeiter<br />

verfügt, deren Hauptaufgabe die Bearbeitung von Beschwerden ist, wird der Na-<br />

me „Beschwerdemanagement“, erst seit knapp zwei Jahren verwendet. Er könn-<br />

te durchaus durch einen anderen, positiver klingenden Namen, bspw. „Ideenma-<br />

nagement“ oder „Büro für Kundenanliegen“ 15 , ersetzt werden. So wird dem Bür-<br />

ger der Eindruck vermittelt, dass nicht nur Beschwerden sondern auch Lob und<br />

15 Bayerischer Innovationsring, Konzept zur Erprobung eines aktiven Ideen- und Beschwerde-<br />

managements, S. 9


- 25 -<br />

Anregungen erwünscht sind. Anregungen zum Inhalt eines Anhangbeispiels 16<br />

sind aus der Anlage 3 ersichtlich.<br />

2.4.3 <strong>Die</strong> Wege der Kommunikation<br />

<strong>Die</strong> Wege, auf denen Lob und Beschwerden eingereicht werden können, sind mit<br />

persönlichen Vorsprachen, Briefen und Telefonaten noch nicht ausgeschöpft.<br />

Lösungsansatz:<br />

• Erstellen eines Online-Beschwerdeformulars!<br />

• Aufhängen von Beschwerdebriefkästen!<br />

Der Einsatz von Kommunikationstechnologie zur Beschleunigung von Prozessen<br />

zwischen Behörde und Bürger, kurz eGovernment, kann technisch Versierten<br />

Zeit und überflüssige Wege ersparen. Durch das unkomplizierte Ausfüllen eines<br />

Formulars auf der Homepage der Friedhofverwaltung können Anregungen und<br />

Kritik schneller und unbürokratischer als bisher auf den Weg gebracht werden.<br />

Das Aufhängen von Beschwerdebriefkästen, - umgangssprachlich „Kummerkäs-<br />

ten“ - würde vor allem die Kunden, denen auf dem Weg durch die Münchener<br />

Friedhöfe spontane Ideen kommen, ansprechen. Oftmals werden diese „Geis-<br />

tesblitze“ schnell wieder abgetan, weil das Verfassen eines Briefes oder das Füh-<br />

ren eines Telefonates als zu großer Aufwand betrachtet wird. Durch die Briefkäs-<br />

ten könnten formlose Notizen erfasst werden, die dennoch wertvolle Anregungen<br />

bieten würden.<br />

2.4.4 Eingangs- und Zwischennachrichten<br />

Bis jetzt hat es sich noch nicht durchgesetzt, den Kunden einige Tage nach Ein-<br />

legen der Beschwerde eine Eingangsbestätigung zukommen zu lassen. <strong>Die</strong>se<br />

Verfahrensweise wurde zwar schon angedacht, gehört aber momentan noch<br />

nicht zum Standard. Auch wird noch davon abgesehen, bei längerer Bearbei-<br />

tungsdauer eine Zwischennachricht zu versenden, die auf den noch laufenden<br />

Bearbeitungsprozess der Beschwerde hinweist.<br />

16 Bayerischer Innovationsring, Konzept zur Erprobung eines aktiven Ideen- und Beschwerdema-<br />

nagements, S. 18


Lösungsansatz:<br />

- 26 -<br />

• Versand von Eingangsbestätigungen!<br />

• Erteilen einer Zwischennachricht, wenn sich die Sachbearbeitung verzö-<br />

gert!<br />

Wenn Kunden von Beginn und Fortgang der Bearbeitung ihres Anliegens infor-<br />

miert werden, wird nicht nur eine positive Beziehung zum Kunden aufgebaut.<br />

Daneben ersparen sich die Mitarbeiter die Zeit, die sonst für die Bearbeitung von<br />

Nachfragen nach dem Stand der jeweiligen Beschwerde aufgewendet werden<br />

muss.<br />

2.4.5 <strong>Die</strong> telefonische Erreichbarkeit<br />

Einige der Kunden äußerten sich negativ über die telefonische Erreichbarkeit der<br />

Sachbearbeiter. Deren Arbeitsplätze sind bisweilen aus unterschiedlichen Grün-<br />

den (Besprechungen, Ortstermine) nicht besetzt.<br />

Lösungsansatz:<br />

• Anschaffen von Telefonen mit Anrufbeantwortern!<br />

Durch Verwendung solcher Telefone können die Kunden auf Band eine Nach-<br />

richt mit ihrem Namen und ihrer Rufnummer hinterlassen und sofort zurückgeru-<br />

fen werden, wenn die Stelle wieder besetzt ist. <strong>Die</strong>s ist bereits in den meisten<br />

Ämtern der Lan<strong>des</strong>hauptstadt gängige Praxis.<br />

2.4.6 <strong>Die</strong> angestrebte Bearbeitungszeit<br />

<strong>Die</strong> Bearbeitungszeit der einzelnen Vorgänge ist bisher noch weit von der ange-<br />

strebten Höchstdauer von einer Woche entfernt.<br />

Lösungsansatz:<br />

• Einplanen eines längeren Zeitfensters für die Bearbeitung, wenn das Ziel<br />

bei höchstmöglichem Mitteleinsatz auch langfristig nicht erreicht wird!


- 27 -<br />

<strong>Die</strong> Bearbeitungszeit von einer Woche ist nur im Idealfall und nur bei unkompli-<br />

zierten Beschweranliegen zu erreichen. Unerreichbar hoch gesteckte Ziele, die<br />

nur im Idealfall funktionieren können, führen auf Dauer nur zur Frustration <strong>des</strong><br />

Bearbeiters, was auch negative Auswirkungen auf <strong>des</strong>sen Motivation haben<br />

kann. Eine Möglichkeit wäre, die Beschwer<strong>des</strong>achbearbeiter weitestgehend von<br />

anderen Aufgaben zu befreien. Ist dies nicht möglich, wäre zu überlegen, das<br />

Bearbeitungszeitfenster vorerst auf drei Wochen auszuweiten und nach einem<br />

Testlauf von sechs Monaten erneut zu prüfen, ob es erreicht wurde. Eventuell<br />

kann dann erneut versucht werden, eine kürzere Bearbeitungszeit anzustreben.<br />

3 Fazit<br />

Nachdem ein Überblick über die internen Vorgänge <strong>des</strong> Beschwerdemanage-<br />

ments erstellt wurde und die Ergebnisse der Kundenbefragung erörtert wurden,<br />

kann nun die entscheidende Frage gestellt werden:<br />

Wie zufriedenstellend ist der Aspekt „<strong>Bürgerfreundlichkeit</strong>“ im Beschwerdemana-<br />

gement der Städtischen Bestattung der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München integriert?<br />

Zum Zeitpunkt der Diplomarbeit kann dies noch nicht abschließend geklärt wer-<br />

den. <strong>Die</strong> Funktionalität <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> ist zwar gewährleistet,<br />

jedoch können im Sinne der <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong> noch weitere Schritte nach vor-<br />

ne unternommen werden.<br />

So bewirkte die Einführung <strong>des</strong> „Papierlosen Büros“ eine Verkürzung der Bear-<br />

beitungsdauer und konnte konsequenterweise die Wartezeit für den Kunden ver-<br />

ringern, jedoch ist das angestrebte Bearbeitungszeitfenster noch nicht erreicht.<br />

Außerdem muss man sich fragen, ob für den Kunden eine möglichst schnelle<br />

Bearbeitungsdauer überhaupt das erklärte Ziel ist, oder ob man sich künftig nicht<br />

besser auf einen informativeren und freundlicheren Umgang konzentrieren sollte.<br />

Insbesondere die Mitarbeiter auf den Friedhöfen müssen sich dringend einen<br />

anderen Umgangston mit den Kunden angewöhnen und ihre Defizite im Bereich<br />

„Freundlichkeit“ ausgleichen.<br />

Auch das Versenden von Eingangs- und Zwischennachrichten sollte künftig zur<br />

Regel werden, um dem Bürger den Eindruck zu verschaffen, dass er tatsächlich<br />

ein aktiver Teilnehmer am Verbesserungsprozess sein kann.


- 28 -<br />

Kleinere Neuerungen, wie das generelle Bekanntmachen <strong>des</strong> Beschwerdemana-<br />

gements und die Einführung von eGovernment, können zusätzlich ohne größe-<br />

ren Aufwand zur Akzeptanz beim Kunden führen.<br />

Zusammenfassend kann man anmerken, dass weitere Veränderungen im Sinne<br />

<strong>des</strong> Bürgers angestrebt werden sollten, um die Friedhofverwaltung zu einem<br />

noch kompetenteren und zufriedenstellenderen Partner machen zu können.


- 29 -<br />

Zusammenfassung (Abstract) der Diplomarbeit<br />

1. Persönliche Daten<br />

Name<br />

Schreyegg<br />

2. Thema der Diplomarbeit<br />

Themennummer Thema<br />

Vorname<br />

Susanne<br />

2273 <strong>Die</strong> <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> der<br />

Städtischen Bestattung bei der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München<br />

3. Zusammenfassung<br />

Seit Einführung <strong>des</strong> Neuen Steuerungsmodells hat sich das Prinzip der Kundenorientierung<br />

in den meisten Verwaltungen manifestiert. Bei der Friedhofverwaltung<br />

der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München wurde dieser Entwicklung mit der Einführung<br />

eines <strong>Beschwerdemanagements</strong> Rechnung getragen.<br />

Das Ziel der Diplomarbeit ist, die internen Abläufe <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong><br />

darzustellen und nach Aspekten der Kundenfreundlichkeit zu analysieren.<br />

<strong>Die</strong> Arbeit gliedert sich in vier Teile:<br />

Zunächst wird ein allgemeiner Überblick über die Grundsätze der Beschwerdebearbeitung<br />

geschaffen. Im zweiten Teil wird der Bezug zu den internen Vorgängen<br />

bei der Friedhofverwaltung hergestellt. Im dritten Teil folgt die Auswertung<br />

einer telefonischen Kundenbefragung mit 50 Teilnehmern zum Thema „<strong>Die</strong> <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> bei der Friedhofverwaltung“, um<br />

im vierten Teil mit Verbesserungsvorschlägen zur Optimierung der Kundenorientierung<br />

bei der Bearbeitung beitragen zu können.<br />

Nach Auswertung der Befragung konnten einige Problemfelder aufgedeckt werden,<br />

die mit ein wenig Aufwand seitens der Verwaltung durchaus zu entschärfen<br />

wären.<br />

Um zu sehen, ob die zukünftigen Bemühungen Früchte tragen, müssten nach<br />

angemessener Erprobungszeit weitere Befragungen durchgeführt werden.<br />

4. Schlagworte (3 bis 7)<br />

• Beschwerdemanagement<br />

• <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong><br />

• Kundenbefragung


Literatur und Lehrskripten:<br />

Bayerischer Innovationsring:<br />

- 30 -<br />

QUELLENVERZEICHNIS<br />

Pilotprojekt „Verwaltungsreform“ <strong>des</strong> Bayerischen Landkreistags; Konzept<br />

zur praktischen Erprobung eines aktiven Ideen- und <strong>Beschwerdemanagements</strong><br />

in den Landratsämtern, Bayerischer Landkreistag Dezember 2001<br />

(zitiert: Bayerischer Innovationsring, Konzept zur Erprobung eines aktiven<br />

Ideen- und <strong>Beschwerdemanagements</strong>)<br />

Deutsches Kundenbarometer:<br />

Deutsche Marketingvereinigung/Deutsche Bun<strong>des</strong>post 1993<br />

Flur, Karl Hans:<br />

Auch ohne Bürger sind wir sehr beschäftigt; Von der Schwierigkeit, die<br />

Verwaltung zu modernisieren; Campus Verlag, Frankfurt/Main 1995<br />

(zitiert: Flur: Auch ohne Bürger sind wir sehr beschäftigt)<br />

Fritsch, Gerhard/Wiedemann, Ludwig:<br />

Innere Behördenorganisation und Verwaltungstechnik; Band 16, Bayerische<br />

Verwaltungsschule 2003<br />

(zitiert: Fritsch/Wiedemann: Innere Behördenorganisation und Verwaltungstechnik)<br />

Kißler, Leo/Bogumil, Jörg/Greifenstein, Ralph/Wiechmann, Elke:<br />

Modernisierung <strong>des</strong> öffentlichen Sektors, Sonderband 8, Moderne Zeiten im<br />

Rathaus? Reform der Kommunalverwaltungen auf dem Prüfstand der Praxis;<br />

edition sigma rainer bohn verlag, Berlin 1997<br />

(zitiert: Kißler/Bogumil/Greifenstein/Wiechmann: Moderne Zeiten im Rathaus?)<br />

Internetquelle:<br />

Lan<strong>des</strong>hauptstadt München:<br />

URL: http://www.muenchen.de/Rathaus/rgu/unser_haus/84907/index.html:<br />

aufgerufen am 10.12.2007


- 31 -<br />

ANLAGEN<br />

Anlage 1: Fragebogen der Telefonbefragung „<strong>Die</strong> Bürgerfreund-……….- 32 -<br />

lichkeit <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> bei der<br />

Friedhofverwaltung der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München“<br />

Anlage 2: <strong>Die</strong> Antworten der 50 Interviewteilnehmer, tabellarisch……….- 35 -<br />

aufgeführt<br />

Anlage 3: Beispiel eines Aushangs zur Steigerung <strong>des</strong>…………………..- 37 -<br />

Bekanntheitsgra<strong>des</strong> <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong> nach<br />

dem Vorschlag <strong>des</strong> Bayerischen Innovationsrings


- 32 -<br />

Fragebogen zur <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong><br />

bei der Städtischen Bestattung der Lan<strong>des</strong>hauptstadt<br />

München<br />

Mein Name ist Susanne Schreyegg, ich bin Studentin an der Fachhochschule für öffentliche<br />

Verwaltung und Rechtspflege in Bayern (Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung). Ich<br />

beabsichtige meine Diplomarbeit unter das Thema der <strong>Bürgerfreundlichkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Beschwerdemanagements</strong><br />

der Städtischen Bestattung der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München zu stellen.<br />

Hierzu würde ich gerne eine Kundenbefragung durchführen.<br />

Sie haben sich vor einiger Zeit bei der Städtischen Bestattung gemeldet. Ihr damaliges Anliegen<br />

war (Grund der Beschwerde). In einem 2-3-minütigen Gespräch würde ich Ihnen hierzu<br />

gerne ein paar Fragen stellen.<br />

1. Lösung <strong>des</strong> Problems<br />

Ist der Grund für Ihre damalige Beschwerde jetzt aus der Welt geschafft?<br />

Alternative 1: JA<br />

Dazu würden wir gerne von Ihnen wissen:<br />

-<br />

Ja Nein<br />

- Waren Sie mit dem Ergebnis zufrieden?<br />

- Haben Sie von uns am Ende <strong>des</strong> Prozesses<br />

-<br />

+ + + 0 - -<br />

eine Antwort erhalten? Ja Nein<br />

- Welcher Art war diese Antwort? ________________<br />

- Inwiefern waren Sie damit zufrieden?<br />

Alternative 2: NEIN:<br />

Anruf / Brief / Email / Persönlich<br />

++ + 0 - -<br />

Das Problem besteht also weiterhin. Ist der Vorgang bereits abgeschlossen?<br />

Alternative 2.1: JA<br />

Ja Nein


-<br />

- 33 -<br />

- Haben Sie von uns Zwischenmeldung über den Ja Nein<br />

Stand Ihrer Beschwerde erhalten?<br />

- Welcher Art war diese Zwischenmeldung? ________________<br />

- Inwiefern waren Sie damit zufrieden?<br />

Alternative 2.2: Nein<br />

--<br />

Anruf / Brief / Email / Persönlich<br />

++ + 0 - -<br />

- Haben Sie von uns Rückmeldung erhalten, warum Ihrer Ja Nein<br />

Beschwerde nicht abgeholfen werden konnte?<br />

- Welcher Art war diese Rückmeldung? ________________<br />

- Inwiefern waren Sie damit zufrieden?<br />

Anruf / Brief / Email / Persönlich<br />

++ + 0 -<br />

- Hat man sich ihres Problems gleich angenommen? Ja Nein<br />

- Wie oft mussten Sie uns seinerzeit kontaktieren? x<br />

- Wie lange hat die Problembehebung insgesamt/ ______________<br />

bis jetzt gedauert?<br />

2. Kundenkontakt<br />

Nun ein paar Fragen über Ihre damaligen Ansprechpartner<br />

- Wurden Sie zuvorkommend behandelt? Ja Nein<br />

- Hatten Sie einen kompetenten Eindruck von Ihnen? Ja Nein<br />

- Wurde ihr Problem ernst genommen? Ja Nein<br />

- Wurden Sie in einer Weise behandelt, die der besonderen Ja Nein<br />

Lage, in der Sie sich damals befanden, angemessen war?


3. Feedback<br />

- 34 -<br />

- Hatten Sie sofort Kontakt zu Ihrem zuständigen Ja Nein<br />

Ansprechpartner oder wurden Sie erst von andern<br />

Stellen weitergeleitet? Falls Nein: Stellen<br />

Was würden Sie uns gerne noch mitteilen? Anregungen / Verbesserungsvorschläge…


Beschwerde<br />

gelöst? Dauer?<br />

- 35 -<br />

Ja, Beschwerde gelöst! Beschwerde nicht gelöst! Fragen zum Ansprechpartner<br />

Zufrieden-<br />

heit?<br />

Antwort-<br />

schreiben? Grund<br />

Rück-/<br />

Zwischen-<br />

meldung?<br />

zuvorkommend? kompetent? ernstgenommen? Situation berücksichtigt?<br />

Beschwer-<br />

demanage-<br />

ment<br />

Fried-<br />

hof<br />

Beschwer-<br />

demanage-<br />

ment<br />

Fried-<br />

hof<br />

Beschwer-<br />

demanage-<br />

ment<br />

Fried-<br />

hof<br />

Beschwer-<br />

demanage-<br />

ment<br />

1 Ja 1-2 W ++ Ja - - ja - ja - ja - - - -<br />

2 Ja 3-4 W ++ Nein - - ja nein ja ja ja - ja - 1<br />

3 Ja > 6 M - - Ja - - nein nein nein nein nein nein nein nein 1<br />

4 Nein 3-4 W + - nicht lösbar ja nein - nein - nein - - - >2<br />

5 Ja 5-8 W - - Ja - - ja nein ja nein nein nein - - -<br />

6 Ja 5-8 W ++ Ja - - ja ja ja - ja - - - -<br />

7 Ja 1-2 W ++ Ja - - ja - ja - ja - - - -<br />

8 Ja 1-2 W o Ja - - ja - nein ja nein - - - -<br />

9 Ja 2-4 W o Ja - - ja - ja - ja - ja - -<br />

10 Ja 1-2 W + Ja - ja ja - ja - ja - ja - -<br />

11 Nein 1-2 W -<br />

dauert noch<br />

an nein ja - ja - ja - - - -<br />

12 Nein 1-2 W -<br />

nicht zuständig<br />

ja ja - ja - ja - - - -<br />

13 Ja 1-2 W ++ Ja - - ja - ja - ja - ja - -<br />

14 Nein 3-4 W -<br />

dauert noch<br />

an nein ja - - nein - - - - 2<br />

15 Nein 2-6 M - nicht lösbar ja nein nein nein nein nein nein - - -<br />

16 Nein 5-8 W - nicht lösbar ja ja - ja - ja - - - >2<br />

17 Nein 1-2 W - nicht lösbar ja ja - ja - ja - - - 1<br />

18 Nein >6 M - nicht lösbar ja ja - ja - nein - - - 2<br />

19 Ja 3-4 W - Ja - - ja - ja - ja - - - -<br />

20 Nein 3-4 W - wäre zu lösen nein nein nein ja ja nein nein - - 1<br />

21 Nein 3-4 W - nicht lösbar ja ja nein ja ja ja nein - - -<br />

22 Ja 3-4 W + Ja - - ja - ja - ja - - - -<br />

23 Ja 1-2 W ++ Ja - - ja - ja - ja - ja - 2<br />

24 Ja 3-4 W - - Ja - - ja nein ja - ja - - - 1<br />

25 Nein 3-4 W - wäre zu lösen ja - - - - - - - - -<br />

26 Nein 5-8 W -<br />

dauert noch<br />

an ja ja nein ja nein ja nein - - -<br />

27 Ja > 6 M ++ Ja - - ja - ja - ja nein - - -<br />

Fried-<br />

hof<br />

Wieviele<br />

Stellen<br />

vorher?


Beschwerde<br />

gelöst? Dauer?<br />

- 36 -<br />

Ja, Beschwerde gelöst! Beschwerde nicht gelöst! Fragen zum Ansprechpartner<br />

Zufrieden-<br />

heit?<br />

Antwort-<br />

schreiben? Grund<br />

Rück-/<br />

Zwischen-<br />

meldung?<br />

zuvorkommend? kompetent? ernstgenommen?<br />

Beschwer-<br />

demanage-<br />

ment<br />

Fried-<br />

hof<br />

Beschwer-<br />

demanage-<br />

ment<br />

Fried-<br />

hof<br />

Beschwer-<br />

demanage-<br />

ment<br />

Fried-<br />

hof<br />

Situation berücksichtigt?<br />

Beschwer-<br />

demanage-<br />

ment<br />

28 Ja 3-4 W ++ Ja - - ja - ja - ja - - - -<br />

29 Ja 1-2 W o Ja - - ja - ja - ja nein - - -<br />

30 Ja 3-4 W + Ja - - ja - ja - ja - ja nein 1<br />

31 Nein 3-5 W - wäre zu lösen ja ja - ja - ja - - - -<br />

32 Ja 1-2 W + - - ja ja - ja - ja - ja - -<br />

33 Nein 5-8 W - nicht lösbar nein - nein ja - - nein - - -<br />

34 Ja 5-8 W 0 Ja - - ja - ja - ja - - - 1<br />

35 Ja 3-4 W - - Ja - - nein nein nein nein ja - - - 2<br />

36 Nein 3-4 W -<br />

nicht zuständig<br />

ja ja - ja - ja - - - 1<br />

37 Ja 3-4 W o Ja - - ja - ja - ja - nein - -<br />

38 Ja 5-8 W ++ Ja - - ja nein ja - ja - - - 1<br />

39 Nein 5-8 W - wäre zu lösen ja ja - ja - ja - - - 2<br />

40 Ja 1-2 W + Nein - - ja - ja - ja - - - -<br />

41 Ja 3-4 W o Ja - - ja - ja - ja - ja nein -<br />

42 Ja 5-8 W - Nein - - nein - nein - ja - - - -<br />

43 Ja 5-8 W + Nein - - ja - nein - ja - - - -<br />

44 Nein 1-2 W -<br />

nicht zuständig<br />

ja ja - ja - nein - ja - 1<br />

45 Ja 1-2 W ++ Ja - - ja - ja - ja - - - -<br />

46 Nein 5-8 W - wäre zu lösen ja ja - ja - nein - ja - -<br />

47 Ja 3-4 W o Ja - - ja - ja - ja - - - 2<br />

48 Ja 3-4 W + Ja - - ja - ja - ja - ja - -<br />

49 Ja 3-4 W o Ja - - ja ja ja ja ja ja ja ja 1<br />

50 Nein 1-2 W - nicht lösbar nein ja - ja - nein - - - -<br />

Fried-<br />

hof<br />

Wieviele<br />

Stellen<br />

vorher?


- 37 -<br />

Stelle für Ideenmanagement<br />

Wir möchten ihre Anregungen und Ideen, aber auch Ihre Kritik und Beschwerden ernst nehmen<br />

und sie dazu verwerten, um die Friedhofverwaltung mehr an Ihren Wünschen und Bedürfnissen<br />

ausrichten zu können.<br />

Wie erreicht uns Ihre Idee bzw. Ihre Beschwerde?<br />

…über unsere Telefon-Hotline unter (089) 123 456<br />

…über e-mail (ideenmanagement.xy@muenchen.de)<br />

…mit einem Brief an folgende Adresse: Friedhofverwaltung<br />

Stelle für Ideenmanagement<br />

Damenstiftstraße 12<br />

12345 München<br />

Bei uns hat Herr/Frau (Name) in Zimmer (Nr.) immer ein offenes Ohr für Sie! Er/Sie sorgt<br />

dafür, dass Ihr Anliegen schnell, zuverlässig und kompetent bearbeitet wird!<br />

Vorab einige Hinweise:<br />

• Bitte schildern Sie ihr konkretes Problem<br />

• Nennen Sie bitte Ihren Namen und Ihre Anschrift<br />

• Teilen Sie uns mit, wie wir sie bestmöglich erreichen können


- 38 -<br />

Erklärung<br />

Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne die Benutzung anderer<br />

als der angegebenen Quellen und Hilfsmitteln angefertigt habe; die aus fremden Quellen<br />

direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht.<br />

<strong>Die</strong> Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde<br />

vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Alle abgegebenen Exemplare sind inhaltlich<br />

identisch.<br />

Ort, Datum……………………… Unterschrift……………………….

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