Vivid - LOGO Jugendmanagement Steiermark
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VIVID-<br />
Fachstelle für Suchtprävention<br />
Vorbeugung von Onlinesucht bei<br />
Jugendlichen<br />
Referentin:<br />
Barbara Meixner<br />
VIVID – Fachstelle für<br />
Suchtprävention <strong>Steiermark</strong><br />
VIVID, die Fachstelle für Suchtprävention, wurde 1997 eröffnet<br />
und setzt im Auftrag des Gesundheitsressorts des Landes<br />
langfristige suchtvorbeugende Maßnahmen in der ganzen<br />
<strong>Steiermark</strong> um.<br />
Trägerkuratorium<br />
Volkshilfe <strong>Steiermark</strong> und Caritas der Diözese Graz-Seckau<br />
1
Unsere Angebote<br />
richten sich an...<br />
all jene, die einen Beitrag zur Suchtvorbeugung leisten<br />
möchten, wie<br />
Eltern, Lehrkräfte, KindergartenpädagogInnen,<br />
Tagesmütter, MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit,<br />
TrainerInnen in Sportvereinen und<br />
EntscheidungsträgerInnen in Gemeinden, Betrieben<br />
und Organisationen.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.vivid.at<br />
2
VIVID-<br />
Fachstelle für Suchtprävention<br />
Das steht auf dem Programm<br />
• Basiswissen Sucht Entstehung und Merkmale<br />
• Onlinesucht<br />
• Suchtprävention im Familienalltag<br />
• Was Eltern bei Verdacht auf<br />
Suchtgefährdung ihres Kindes tun können<br />
Sucht hat viele Formen<br />
Substanzgebundene<br />
Süchte<br />
LEGALE SUBSTANZEN<br />
Alkohol<br />
Tabak<br />
Medikamente<br />
Schnüffelstoffe<br />
ILLEGALE SUBSTANZEN<br />
Cannabis<br />
Stimulantien (Kokain, Crack)<br />
Opiate (Heroin)<br />
Designerdrogen (Ecstasy)<br />
uvm...<br />
Substanzungebundene<br />
Süchte<br />
Essstörungen<br />
Spielsucht<br />
Konsumsucht<br />
Arbeitssucht<br />
Internetsucht<br />
ONLINESUCHT<br />
3
Onlinesucht<br />
Onlinesucht ist der exzessive Gebrauch des<br />
Mediums Internet. Der Betroffene integriert<br />
nicht das Internet in sein Leben, sondern sein<br />
Leben ins Internet.“<br />
Vgl.: Gross 2002: Hinter jeder Sucht ist eine Sehnsucht.<br />
Formen von Onlinesucht<br />
Online-Spiele<br />
Exzessiv, suchtartiges Spielen, insbesondere bezogen auf Massive Multiplayer<br />
Online Role Playing Games (MMORPGs), zB. WoW<br />
Online-Glücksspiele<br />
Unkontrolliertes Glücksspielverhalten (bspw. In Internetcasinos, Online-Wetten,<br />
Online-Poker)<br />
Informationssuche / -sammlung<br />
Ungezieltes Surfen im netz; Sammeln von größtenteils irrelevanten Informationen<br />
Quelle: Müller, Kai, 2012: Vortrag: Internetsucht – Gefangen im Netz.<br />
4
Formen von Onlinesucht<br />
• Soziale Netzwerke<br />
• Versinken in kommunikationsbasierten Anwendungen; ausufernde Pflege des<br />
eigenen Online-Profils<br />
• Online-Pornographie<br />
• Exzessives Ansehen und Sammeln von pornographischem Material<br />
• Online-Kaufportale<br />
• Ungesteuertes Einkaufen; Vergleichen von Preisen<br />
Schätzung der Abhängigkeit in<br />
Österreich 2012<br />
Quellen: Nikotin: Kunze et al 1999, Alkohol: ÖBIG 2012, Spielsucht: Kalke et al 2011, Internetsucht: Anton Proksch Institut, Opiate: ÖBIG 2012<br />
5
Internet<br />
(b.a.s Internetnutzungsverhalten ab der 9.Schulstufe)<br />
Bei Jugendlichen handelt es sich beim dysfunktionalen<br />
Internetgebrauch häufig nur um ein vorübergehendes Problem.<br />
Quelle: Petry: Dysfunktionialer und pathologischer PC-und Internetgebrauch, Göttingen 2010, S. 88.<br />
6
Vom Genuss zur Sucht<br />
SUCHT<br />
KONSUM / GENUSS<br />
Merkmale einer Sucht sind….<br />
lt. ICD 10<br />
GEWÖHNUNG<br />
SCHÄDL. GEBRAUCH<br />
1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang psychoaktive<br />
Substanzen zu konsumieren.<br />
2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der<br />
Beendigung und der Menge des Konsums.<br />
3. Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder<br />
Reduktion des Konsums<br />
4. Nachweis einer Toleranz.<br />
5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder<br />
Interessen zugunsten des Substanzkonsums, erhöhter<br />
Zeitaufwand um die Substanz zu beschaffen.<br />
6. Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweises eindeutiger<br />
schädlicher Folgen<br />
…. wenn 3 oder mehr Kriterien gleichzeitig innerhalb<br />
des letzten Jahres gegeben waren<br />
7
Kriterien für Onlinesucht<br />
nach Hahn und Jerusalem<br />
• Einengung des Verhaltensspielraums<br />
• Kontrollverlust<br />
• Entzugserscheinungen<br />
• Toleranzentwicklung<br />
• Negative soziale Konsequenzen<br />
Vgl.: Hahn, Andre; Jerusalem Matthias; 2001: Stress and addiction in the internet.<br />
Studienergebnisse<br />
Soziale Problemgruppe von Häufignutzern hat sich<br />
herausgebildet:<br />
• vorwiegend männliche Heranwachsende unterer<br />
sozialer Schichten,<br />
• häufig mit Migrationshintergrund.<br />
Psychopathologische Persönlichkeitsmerkmale:<br />
• Selbstwertprobleme,<br />
• depressive Störungen,<br />
• Suchtproblematiken….<br />
Komplexes Muster personaler und sozialer<br />
Risikofaktoren bzw. fehlender Ressourcen führt zur<br />
Abhängigkeit.<br />
Quelle: Petry: Dysfunktionialer und pathologischer PC-und Internetgebrauch, Göttingen 2010, S. 56.<br />
8
Sucht kommt nicht von Drogen,<br />
sondern von<br />
verborgenen Träumen,<br />
versteckten Sehnsüchten,<br />
verschluckten Tränen<br />
„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben.<br />
Sie ist böse, gottlos und faul (…). Es wird ihr niemals<br />
Gelingen, unsere Kultur zu erhalten.“<br />
(Babylonische Schrifttafel um 1000 v. Chr.)<br />
9
Entwicklungsaufgaben<br />
Hauptziel und Herausforderung in der Pubertät=<br />
• Beziehungen zunehmend selbständig aufbauen,<br />
• pflegen und<br />
• organisieren.<br />
Dazu gehören folgende Entwicklungsaufgaben:<br />
• Abwägen von Belastbarkeiten sozialer Bindungen,<br />
• Herausfinden von verbindenden Interessen,<br />
• Erproben unterschiedlicher Rollen,<br />
• Zugehörigkeit zu Gruppen und Szenen,<br />
• Auseinandersetzung mit gesell. Werten und Normen.<br />
Quelle: Pöttinger & Ganguin (Hrsg.): Lost? Orientierung in Medienwelten, 2008, S.52/53.<br />
Die Grundlage –<br />
Suchtvorbeugung in der Familie<br />
Die Familie ist der erste und wichtigste Ort der<br />
Suchtprävention. Die Erfahrungen, die hier gemacht<br />
werden, prägen den Menschen ein Leben lang.<br />
Quelle: vgl. Bühringer et.al 1993Expertise zur Primärprävention des Substanzmissbrauchs, zit. nach<br />
proJugend 3/2006, S.10)<br />
10
Was können Eltern tun?<br />
Sie müssen kein Experte für Computerspiele, PC und<br />
Internet werden<br />
sondern<br />
Experte für Ihren Sohn / Ihre Tochter<br />
Konstruktive Medienerziehung<br />
heißt<br />
Vorbild sein<br />
Wenn Eltern ihren<br />
Medienkonsum bewusst<br />
gestalten und kontrollieren,<br />
wird dies eine prägende<br />
Wirkung auf ihre Kinder<br />
haben.<br />
im kritischen Umgang mit Inhalten der Neuen Medien<br />
Quelle: http://medienwissen-mv.de/grundlagen.php<br />
11
Die medienkompetente<br />
Familie<br />
Eltern und Jugendliche sollen die Gefahren des Sich-Verlierens<br />
in den speziellen Medienangeboten des Gamens und Chattens<br />
erkennen und Gegenstrategien entwickeln.<br />
Verbindliche Regeln zwischen Jugendlichen und Eltern<br />
sollen vereinbart werden.<br />
Eltern und Jugendliche sollen sich gemeinsam mit den<br />
Chancen und Risiken der Neuen Medien und ihren speziellen<br />
Angeboten beschäftigen.<br />
Aufbau von Alternativen durch gemeinsame Aktivitäten in der<br />
Familie.<br />
Quelle:: Petry 2010: Dysfunktionaler und pathologischer PC- und Internetgebrauch, S. 81<br />
Faszination<br />
• Persönlicher Bezug (chatten, Spielen)<br />
• Soziale Dimension (miteinander bzw.<br />
Gegeneinander spielen)<br />
• Macht, Kontrolle,<br />
• Kommunikation aus der sicheren Distanz<br />
• Informationsquelle und Wissensvermittlung<br />
• Breiter und einfacher Zugang zu vielen interessanten<br />
Themen<br />
• Interessant und aufregend<br />
• Vertreibt Langeweile<br />
12
Medienkompetenz heißt:<br />
Quelle::Klicks-Momente, S.5<br />
Medienkompetenz ist die Fähigkeit,<br />
selbstbestimmt, kreativ und soziale<br />
verantwortlich mit Medien umzugehen und sie<br />
zur Gestaltung der eigenen Lebenswelt, zur<br />
Teilhabe an, sowie zur Mitgestaltung der<br />
(Informations-) Gesellschaft zu nutzen.<br />
Alarmsignale erkennen<br />
• Wenn ihr Kind den Computer als Trostspender nutzt<br />
oder ihn bei Stress als Regulation einsetzt,<br />
• wenn ihrem Kind der Stellenwert des PC‘s wichtiger<br />
als die reale Welt wird,<br />
• wenn der Computer die Freizeitgestaltung Ihres<br />
Kindes hauptsächlich bestimmt.<br />
http://www.ins-netz-gehen.de/check-dich-selbst/bin-ichsuechtig<br />
Selbsttest<br />
für<br />
Jugendliche<br />
13
Wann sollte ich als Elternteil<br />
eingreifen?<br />
• „chronisch“ exzessiver Konsum von Computerspielen / Internet<br />
• Änderung früherer Verhaltensweisen, wie Aufgabe von<br />
Gewohnheiten, Interessen und Hobbies<br />
• deutliche Einschränkungen im Ausgehverhalten /<br />
Freizeitverhalten<br />
• Ärger in der Schule / am Arbeitsplatz - Nachlassen von<br />
schulischen Leistungen<br />
• Schwierigkeiten bei Kontaktaufnahme mit Gleichaltrigen bzw.<br />
Fehlen von Kontakten zu Gleichaltrigen und Angst vor<br />
Zurückweisung von Gleichaltrigen<br />
• Übertriebene Reaktion bei Aufforderung den PC auszuschalten /<br />
Verbot: aggressive, beleidigende Reaktionen; depressives,<br />
ängstliches oder zurückgezogenes Verhalten<br />
Wann sollte ich als Elternteil<br />
eingreifen?<br />
• Reaktion auf Stress: ablenkend-vermeidend (passiv), hilflose<br />
Aggression und Ausweichen in das Internet / Computerspiel<br />
• Unfähigkeit sich ohne PC / Internet / Computerspiel zu<br />
beschäftigen bzw. lustlos, traurig, motivationslos<br />
• Gesprächen zum Umgang mit PC / Internet / Computerspielen<br />
wird aus dem Weg gegangen<br />
• eigenes Computerspielverhalten wird verharmlost<br />
• Veränderte Schlafgewohnheiten, Augenbelastung,<br />
Übermüdung, Veränderung des Gewichtes<br />
14
Was sollte ich als Elternteil<br />
nicht machen<br />
• Keine generellen Verbote!<br />
Sie erhöhen den Reiz das Spiel trotzdem zu spielen.<br />
Der Nachbarsjunge hat das Spiel sicher auch installiert.<br />
• Kein Einsatz als Strafe!<br />
Der Entzug des Spiels macht das Spiel interessanter als es<br />
eigentlich ist.<br />
• Vorsicht bei festgelegter Tagesspieldauer!<br />
Es entsteht eher das Bedürfnis die mögliche Spieldauer<br />
unbedingt auszunützen.<br />
Was kann ich als Elternteil<br />
machen?<br />
Attraktive Alternativprogramme anbieten!<br />
Eventuell gemeinsame Ausflüge / Spiele. Interesse für neue Aktivitäten<br />
wecken. Ein gemeinsamer medienfreier Abend pro Woche!<br />
Interesse an PC-Aktivitäten zeigen!<br />
Interesse an Computerspielen/ Facebook & Co bedeutet auch<br />
Interesse an Ihrem Sohn / Ihrer Tochter. Dann fällt es leichter Ihre<br />
Argumente zu verstehen und zu akzeptieren.<br />
Spiele selbst ausprobieren!<br />
Lassen Sie sich die Spiele zeigen um Ihren Sohn/ Ihre Tochter besser<br />
zu verstehen. Im Gespräch lässt sich auch feststellen was am<br />
Computerspiel so faszinierend ist. Legen Sie sich einen eigenen FB-<br />
Account zu und lassen sie sich bei den Privatsphäre-einstellungen<br />
von ihren Kindern beraten!<br />
Auswahl der Spiele besprechen und über Spielinhalte sprechen!<br />
Sprechen sie auch über die Altersbegrenzungen und über Spielinhalte<br />
– welche Funktionen stehen hinter dem Computerspiel!<br />
15
Was kann ich als Elternteil<br />
machen?<br />
PC / Laptop in Gemeinschaftsraum!<br />
Laptop oder PC sollten nicht im Zimmer der Jugendlichen stehen, da sie<br />
dort uneingeschränkten Zugang haben (dem Alter entsprechend).<br />
Vertrauensbasis herstellen!<br />
Besonders Kinder (jüngere Jugendliche) sollten immer die Möglichkeiten<br />
haben über bestimmte Inhalte im Internet mit Ihnen sprechen zu können.<br />
Klare Regeln für die Benutzung des Internets!<br />
Erstellen Sie gemeinsam klare (überprüfbare) Regeln für die Benutzung<br />
von Computerspielen / dem Internet und legen Sie auch Konsequenzen<br />
fest, wenn diese nicht eingehalten werden. Konsequente Einhaltung ist<br />
wichtig.<br />
Wochenzeitbudget!<br />
Legen Sie gemeinsam ein frei einteilbares Wochenzeitbudget fest, über<br />
das Ihr Sohn / Ihre Tochter eigenverantwortlich bestimmen kann.<br />
Was kann ich als Elternteil<br />
machen?<br />
Freihalten von bestimmten Zeiten / Familienritualen!<br />
Gemeinsames Essen findet immer ohne Internet, Handy oder<br />
Fernseher statt. Gehen Sie als gutes Vorbild voran.<br />
Bei massiven Schwierigkeiten:<br />
Nicht davor zurückschrecken energisch einzugreifen!<br />
Nicht davor zurückschrecken professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen!<br />
Niemals auf ausreichend Anerkennung, Liebe und Zuwendung<br />
vergessen!<br />
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Beratungsstellen<br />
Drogenberatung des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
Friedrichgasse 7, 8010 Graz<br />
Tel: 0316/32 60 44 (Mo-Fr 10:00-12:00 und 17:00-19:00)<br />
drogenberatung@stmk.gv.at<br />
www.drogenberatung-stmk.at<br />
b.a.s. Steirische Gesellschaft für Suchtfragen<br />
Dreihackengasse 1, 8020 Graz<br />
Tel: 0316/ 82 11 99<br />
info@bas.at (Onlineberatung)<br />
www.bas.at<br />
Links:<br />
www.bupp.at<br />
www.vivid.at<br />
Orientierungshilfe bei der Auswahl von Computerspielen<br />
www.klicksafe.de<br />
Informationen und Methoden zu Medienpädagogik und sicherem Surfen<br />
www.saferinternet.at<br />
Hinweise zu Internet und Computerspielen und Sicherheit<br />
www.handywissen.at<br />
Tipps und konkrete Hilfestellung für die sichere und kostengünstige<br />
Nutzung des Handys<br />
www.rataufdraht.at<br />
Notruf für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen<br />
www.stopline.at<br />
Anlaufstelle (anonym) für illegale Inhalte im Internet<br />
www.ombudsmann.at<br />
Internet–Ombudsmann bei Problemen mit Einkäufen im Netz<br />
17
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
www.vivid.at<br />
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