63. Jahresbericht der BIZ - 1993 - Bank for International Settlements

waren und die Leerstandsquoten in Tokio niedrig blieben, beinhaltete die Serie
von Wirtschaftsmaßnahmen, die im August 1992 und im April 1993 verkündet
worden waren, spezielle Schritte zur Stützung der Immobilienpreise, insbesondere
die Beschleunigung staatlicher Grundstückskäufe, eine Erhöhung der Mittel
für die Housing Loan Corporation und steuerliche Vergünstigungen bei der Kreditaufnahme
zum Erwerb von Wohneigentum. Außerdem schufen die Banken
Ende 1992 eine Institution zur Abwicklung von notleidenden immobilienbesicherten
Krediten.
In Kontinentaleuropa verzeichneten im letzten Jahr - neben anderen Städten
- Paris, Madrid und Mailand weitere Rückgänge. Die Preise sanken auch in
Frankfurt, nach einem Jahrzehnt des Anstiegs, und in Berlin. Die französische
Regierung reagierte auf die Marktschwäche Ende Dezember mit der Ankündigung
von Plänen für die Lockerung des Systems, das eine amtliche Genehmigung
für große Büroumzüge innerhalb von Paris erfordert und geschaffen worden
war, um die Verlagerung in andere Regionen zu fördern. Zusätzlich gab es einige
Maßnahmen für eine günstigere steuerliche Behandlung von Immobilientransaktionen
sowie Vermietung bzw. Verpachtung.
Preise für Vermögenswerte: Längerfristige Betrachtung
Die gegenüberstehende Grafik ermöglicht eine längerfristige Betrachtung der
realen Preisbewegungen bei Vermögenswerten in einigen Industrieländern über
die letzten zwei Jahrzehnte. Sie zeigt für jedes Land ein Gesamtmaß für die
Vermögenspreise bzw. einen aggregierten Preisindex für Vermögenswerte, der
als gewogener Durchschnitt der nationalen Aktienkursindizes und der Preisindizes
für Wohnbauten und gewerbliche Immobilien gebildet ist. Die
Gewichtungen sind Schätzungen der Anteile dieser Vermögenswerte am
Gesamtvermögen des Privatsektors. Die Grafik gewährt zahlreiche Einblicke in
das Verhalten der realen Preise für Vermögenswerte sowohl in den verschiedenen
Ländern als auch im Zeitverlauf.
In den letzten zehn Jahren durchliefen die realen aggregierten Preise für
Vermögenswerte in einer großen Anzahl von Ländern einen geschlossenen Zyklus;
das Ausmaß des Preisanstiegs und nachfolgenden Rückgangs war jedoch
höchst unterschiedlich. Die stärksten Bewegungen traten in einigen nordischen
Ländern und in Japan auf. In Schweden und Finnland beispielsweise verzeichneten
die realen Preise für Vermögenswerte von 1980 bis 1989 einen Anstieg um über
200%, der dann in den letzten drei Jahren zu einem Großteil wieder abgebaut
wurde. Auch Norwegen erlebte große Schwankungen, wenngleich nicht ganz so
ausgeprägt. In Großbritannien kann der Aufschwung bis Mitte der siebziger Jahre
zurückverfolgt werden: Der Anstieg um ungefähr 150% vom Preistief zum
Preishoch war von der Rezession Anfang der achtziger Jahre nur mäßig berührt
worden. In anderen Ländern - vornehmlich in Australien - waren die Preisausschläge
für Vermögenswerte in Relation zu den früheren Erfahrungen dieser
Länder ebenfalls ausgeprägt und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf das
Finanzsystem und die Wirtschaft.
Obwohl der aggregierte Index als synthetisches Maß für das Preisverhalten
von Vermögenswerten nützlich ist, verdeckt er einige erwähnenswerte Bewe-
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Aggregierte
Preisindizes für
Vermögenswerte
...
... mit großen
Schwankungen in
den achtziger
Jahren