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WienTourismus: Prater<br />

(<strong>Videotranskript</strong>)<br />

Dr. Ursula Storch<br />

Wien Museum<br />

1766 hat Joseph der Zweite den Prater, der bis dahin kaiserliches Jagdgebiet<br />

war, für die Öffentlichkeit frei gegeben. Darauf angesprochen, dass er sich ab<br />

nun auch hier unters Volk mischen müsste, meinte er: „ Wenn ich unter<br />

meinesgleichen wandeln wollte, dann könnte ich mich nur in der Kaisergruft<br />

aufhalten“.<br />

Wenn wir hier vor dieser kleinen Autobahn stehen, dann würde ich sagen, es<br />

gibt ganz einfach im Prater immer noch einzelne Dinge, die sehr individuell<br />

sind, die es nur einmal gibt, und nirgends auf der Welt in der Form. Das, finde<br />

ich, ist das Schöne daran.<br />

Fahrgeschäfte wie diese hier haben im Prater auch schon historische<br />

Vorgänger. 1899 hat es bereits die erste Wasserrutsche hier gegeben.<br />

Allerdings war das damals offensichtlich noch keine so sichere Sache: In einem<br />

Zeitungsartikel aus der Zeit steht, dass für ins Wasser gefallene Gäste<br />

Reservekostüme bereit gehalten wurden.<br />

Der Vergnügungspark im Prater, der wird ja von den Wienern als<br />

Wurstelprater bezeichnet. Und hier haben wir die Auflösung, warum dem so<br />

ist: es hat von Anfang an hier im Prater sehr viele Kasperltheater gegeben,<br />

und Kasperltheater sind im Wienerischen auch Wursteltheater.<br />

Hier im Pratermuseum sind über 600 Objekte, die mit der Geschichte des<br />

Wiener Praters zu tun haben, mit vielen Bildern, aber auch mit originalen 3D<br />

Objekten. Die erste elektrische Grottenbahn Europas ist im Wiener Prater<br />

gefahren. Das ist hier der Lindwurm aus der ehemaligen Lindwurm<br />

Grottenbahn, er trägt ein Blumengewand, das gar nicht zu ihm passt, aber<br />

sein ehemaliger Besitzer hat offensichtlich gefunden: das muss sein.<br />

Der Prater war immer ein Ort, wo technische Entwicklungen ausprobiert<br />

worden sind, und so ist 1897 als neueste Sensation, das Riesenrad aufgestellt<br />

worden. Es gab damals schon Riesenräder in Chicago und London, allerdings<br />

ist das Wiener Riesenrad das einzige Riesenrad, das bis heute steht.<br />

Ursprünglich war nur der Stephansdom Wiener Wahrzeichen, dann kam aber<br />

das Riesenrad dazu. Und offensichtlich hat das etwas an sich, was das<br />

Spielerische im Wiener anspricht, und es wurde als gleich als Wahrzeichen


akzeptiert, erst recht, als es nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Betrieb<br />

genommen werden konnte.<br />

Unmittelbar nach Eröffnung des Praters gab es bereits geschäftstüchtige<br />

Wirte, die kleine Imbissbuden eröffnen wollten, und daraus sind die<br />

Gasthäuser des Praters geworden. Eines der berühmtesten ist seit 1868 das<br />

Schweizerhaus. Die Familie Kolarik hat hier vor allem die Bierkultur<br />

institutionalisiert. Man hat dann verschiedene Produkte ausprobiert, jetzt ist<br />

aber seit vielen Jahrzehnten die Stelze das wesentlichste Produkt, das hier<br />

serviert wird.<br />

Ich hab das Gefühl, das ist eine Konstante, die hier mittlerweile durch die<br />

Jahrhunderte durchführt, dass zum Prater auch die Gastronomie - die gute<br />

Gastronomie dazu gehört, die für die Wiener sowieso etwas Wichtiges ist.

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