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Kontakt 3/05 - Öffentliche Versicherungen Oldenburg

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KONTAKT<br />

H A U S M A G A Z I N D E R Ö F F E N T L I C H E N V E R S I C H E R U N G E N O L D E N B U R G<br />

Juli 3/20<strong>05</strong><br />

ZUR SACHE S.4<br />

LEISTUNG<br />

MUSS MEHR<br />

ZÄHLEN<br />

Seite 8<br />

Nachge?ragt:<br />

Lernort Bauernhof<br />

Seite 25<br />

Kulturstiftung: Viel<br />

Gelb im Außenraum<br />

Seite 5<br />

Seite 5<br />

Internationale<br />

Käufer


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und<br />

Leser von KONTAKT,<br />

Der Sommer ist zur Hälfte schon vorüber, und<br />

ich hoffe, Sie genießen die Wochen, freuen<br />

sich auf Ihre Ferienreise oder auf einen geruhsamen<br />

Jahresurlaub zu Hause. Politisch dürften<br />

die kommenden Wochen kaum geruhsam<br />

sein, die Ankündigung von Neuwahlen kam ja einem kleinen Erdbeben<br />

gleich. Sofort mit im Fokus der Parteiendiskussion stand das Thema<br />

Altersversorgung und die Stabilisierung der Rentenfinanzen. Wir als<br />

Lebensversicherer verfolgen die Debatten natürlich aufmerksam – aber<br />

mit einer gewissen Gelassenheit. Wir sind überzeugt davon, dass das<br />

Nebeneinander von privater und gesetzlicher Vorsorge wichtig ist und<br />

bleiben wird. Das hat übrigens auch Ex-CDU-Minister Blüm bei seinem<br />

Vortrag zur Jahrestagung bestärkt – Sie finden in KONTAKT einen kleinen<br />

Bericht darüber. Deshalb gilt mehr denn je vor dem Hintergrund<br />

der wechselnden Schlagzeilen: Wer seine Zukunft besonnen plant, ist<br />

gut beraten, auf eine private oder eine zusätzliche private Altersversorgung<br />

zu setzen!<br />

Mit dieser KONTAKT-Ausgabe bieten wir Ihnen wie immer weitere<br />

Aspekte aus unserem Tätigkeitsbereich. Die Globalisierung macht vor<br />

der Wohnungsszene nicht Halt, diesen Hinweis „zur Sache“ erhalten<br />

Sie als Einstieg in dieses Heft. Wie der demografische Wandel auch unser<br />

Ausbildungssystem beeinflusst, ist ein weiteres Thema. Und als Unternehmen,<br />

das besonders auch die Landwirtschaft der Region im Blick<br />

hat, interessiert uns, wie sich die Bauernhöfe den Schulen als Lernort<br />

öffnen. KONTAKT hat sich das Modell im Interview schildern lassen.<br />

Weil unser Geschäftsgebiet ja ein ausgewiesenes „Pferdeland“ ist, lässt<br />

die <strong>Öffentliche</strong> jetzt auch ein Pferd aufgaloppieren – allerdings ohne<br />

Sattel und Reiter. „Feuersturm“ ist der Name des kunterbunten Vierbeiners,<br />

über den Sie in der Rubrik Sponsoring lesen können.<br />

Ferienzeit ist Heimwerker-Zeit. Wenn Sie in diesen Wochen Haus oder<br />

Garage renovieren, beachten Sie den Brandschutz – die Hinweise in<br />

unserer Serie sind nicht nur für Handwerker-Profis gedacht.<br />

Und dann: Bleiben Sie gut gelaunt bei allen Wechselfällen dieses<br />

Sommers!<br />

Ihr<br />

Christian Bunk<br />

<strong>Kontakt</strong> 3.20<strong>05</strong><br />

AUF EINEN BLICK<br />

inhalt<br />

4 Zur Sache: Leistung muss mehr zählen<br />

5 Wohnungen gehen an internationale<br />

Käufer<br />

6 Ausbildung<br />

7 Serie: Wenn Funken fliegen<br />

8 Nachgefragt: Lernort Bauernhof<br />

10 Online: Barrieren abbauen<br />

12 Agenturen vor Ort: Apen und Visbek<br />

14 Kommentar: Heilsamer Schock<br />

15 Intern<br />

18 Von unseren Partnern<br />

20 Sponsoring<br />

25 Kulturstiftung<br />

28 Gesundheit: Aquajogging<br />

30 Viel Spaß<br />

31 Personalien<br />

32 Zu Hause im Nordwesten<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 3


ZURSACHE<br />

Ex-Minister Norbert Blüm war Redner bei der Jahrestagung<br />

der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> im Mai.<br />

Er plädiert engagiert für mehr Gerechtigkeit in der<br />

Altersversorgung. Auch die Fleißigen hätten Anspruch<br />

auf die Leistungen des Sozialstaates.<br />

4 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

desrepublik Deutschland müsse es auch<br />

weiterhin ein ergänzendes Nebeneinander<br />

von gesetzlich und privat geben –<br />

ganz gleich, ob es sich dabei um Renten<br />

oder Gesundheits-Versorgung handele.<br />

In punkto <strong>Versicherungen</strong> stehe außer<br />

Frage, so Blüm, dass „die Kapitaldeckung<br />

das Umlageverfahren nicht vollständig<br />

ersetzen“ könne und dürfe. Aber auch<br />

umgekehrt würde das Umlageverfahren<br />

ohne die kapitalgedeckten Modelle der<br />

privaten Versicherungswirtschaft nicht<br />

funktionieren.<br />

Der Sozialpolitiker betonte, dass er auch<br />

weiterhin an sichere Renten glaube: „Das<br />

hat weniger mit der Höhe der monatlichen<br />

Zahlungen an die Rentner zu tun,<br />

sondern vielmehr mit dem Versprechen,<br />

Leistung<br />

muss mehr zählen<br />

dass es auch künftig eine staatliche Rente<br />

für langgediente Arbeitnehmer in unserem<br />

System geben muss!“<br />

Auch wenn die gesetzlichen Rentenkas-<br />

”<br />

Wir brauchen einen neuen Stellenwert<br />

für menschliche Dienstleistung“,<br />

forderte der CDU-Politiker. Der<br />

Kunden zuzulassen. Loyalität und Rücksichtnahme<br />

bilden nach Blüms Ansicht<br />

die grundsätzliche Basis, wie Sozialstaat<br />

sen heutzutage nicht mehr so prall gefüllt<br />

seien wie früher, dürfe man nicht<br />

gleich das gesamte Altersversorgungs-<br />

System über Bord werfen. Der Sozialstaat<br />

ehemalige Bundesminister für Arbeit und eine funktionierende Marktwirt- dürfe sich nicht nur auf die Bedürftigen<br />

und Sozialordnung (1982 bis 1998) verschaft unter einen Hut gebracht werden konzentrieren. Auch die Fleißigen hätten<br />

misst, was früher die Dienstleistung von können. Beratung gehöre als besonderes ein Anrecht auf Errungenschaften des<br />

Mensch zu Mensch ausmachte, nämlich Schwergewicht dazu. Dieses Element Sozialstaates. „Jemand der ein Leben<br />

die Zuwendungen durch das persönliche müsse allerdings noch weiter ausgebaut lang gearbeitet hat, hat ein Anrecht auf<br />

Gespräch. Den Damen und Herren von werden. Der Grundsatz „Beitrag für Leis- eine angemessene Rente.“ Das dürfe nie<br />

Außen- und Innendienst schrieb er ins tung“ müsse oberste Priorität behalten – vergessen werden. Es sei geradezu gro-<br />

Stammbuch, dass Menschen nicht nur insbesondere dann, wenn es um Risiko- tesk, dass Leute, die wenig geleistet hät-<br />

Informationen benötigen, sondern auf Absicherungen – und ganz speziell um ten, vom Staat versorgt werden, und dass<br />

ausführliche Beratung und Betreuung <strong>Versicherungen</strong> gehe. Insgesamt müsse Arbeiter, die vierzig Jahre und mehr ma-<br />

angewiesen seien. Das erst mache die die Leistung wieder mehr zählen. locht und auch in die Rentenkasse einbe-<br />

Dienstleistung in einem Sozialstaat kom- Blüm betonte, dass er sich auch heute zahlt haben, nichts herausbekommen.<br />

plett.<br />

noch an seinem Ausspruch „Die Rente ist „Mein Sozialstaat ist das nicht“, resü-<br />

Dazu gehörten auch mehr Loyalität und sicher“ aus den achtziger Jahren messen mierte Blüm. Deshalb will er „mit Zäh-<br />

gegenseitige Rücksichtnahme im Ge- lassen müsse. Und so lange es einen Sonen und Klauen“ die beitragsfinanzierte<br />

schäftsalltag. Die persönliche Ansprache zialstaat, wie er ihn versteht, gebe, sei die Altersversorgung weiterhin verteidigen<br />

sei unerlässlich. Es gehe aber auch dar- Rente auch tatsächlich sicher. An der und an ihr festhalten.<br />

um, weniger Egoismus und Eitelkeiten staatlichen Rente müsse auf jeden Fall<br />

im Umgang miteinander und mit den festgehalten werden. Im Sozialstaat Bun-<br />

Ellen Bocquel<br />

I<br />

nsbesondere angelsächsische Investmentgesellschaften<br />

und Banken agieren<br />

mit Milliardenbeträgen in diesem<br />

Geschäftsfeld, das ganz offensichtlich lukrativ<br />

für sie ist. So hat beispielsweise<br />

die US-Fondsgesellschaft Fortress von<br />

der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte<br />

(BfA) die Wohnungsgesellschaft<br />

GAGFAH in Essen mit rund 82.000<br />

Wohneinheiten für 3,5 Milliarden Euro<br />

erworben. Die US-Fondsgesellschaft Cerberus<br />

hat zusammen mit dem Whitehall-<br />

Fonds der US Investmentbank Goldman<br />

Sachs die landeseigene Berliner Siedlungs-<br />

und Wohnungsbaugesellschaft<br />

(GSW) mit rund 66.000 Wohneinheiten<br />

für über zwei Milliarden Euro gekauft.<br />

Jüngst ging die Immobiliengesellschaft<br />

Viterra mit 152.000 Wohneinheiten vom<br />

Düsseldorfer Energiekonzern Eon an die<br />

Deutsche Annington Immobilien Gruppe,<br />

hinter der das Britische Beteiligungsunternehmen<br />

Terre Firma und die Immobilieninvestmentsparte<br />

der Citigroup<br />

(CPI) stehen. Rund 7 Milliarden Euro<br />

wurden gezahlt. Es gibt weitere Beispiele,<br />

auch im <strong>Oldenburg</strong>er Land.<br />

Nach Einschätzung von Experten wird<br />

die Entwicklung anhalten und es werden<br />

in den nächsten Jahren etwa drei Millionen<br />

Wohneinheiten bundesweit zum<br />

Verkauf stehen. Die Umwälzung im wohnungswirtschaftlichen<br />

Sektor hat Folgen<br />

für die deutsche Versicherungswirtschaft<br />

und dabei insbesondere für die öffentlichen<br />

Versicherer, die in Deutschland<br />

fast jedes zweite Wohngebäude versichert<br />

haben. Die etablierten Geschäftsmodelle<br />

werden durchbrochen und<br />

durch neue ersetzt. Die Rahmenbedingungen<br />

für die Entscheidung des Geschäftsführers,<br />

welchen Versicherer er<br />

wählt, ändern sich; sie werden von den<br />

Vertretern der Investmentfondsgesellschaften<br />

oder der kreditgebenden Ban-<br />

ken aus anderen Ländern formuliert. Für<br />

die regional ausgerichteten öffentlichen<br />

Versicherer findet eine Internationalisierung<br />

des Versicherungsgeschäfts statt.<br />

Ratings gewinnen an Bedeutung<br />

In diesem Zusammenhang werden Finanzratings<br />

für Versicherungsunternehmen<br />

in Deutschland noch wichtiger als<br />

bisher: Um einen objektiven Eindruck<br />

über die finanzielle Lage eines Versicherers<br />

zu bekommen, greifen insbesondere<br />

die Investoren und kreditgebenden Banken<br />

aus den angelsächsischen Ländern<br />

auf Finanzratings zurück. Um im Geschäft<br />

zu bleiben, müssen Versicherer<br />

entsprechend ihre Position im Markt<br />

über Ratings definieren, gegebenenfalls<br />

gleich durch mehrere namhafte Rating-<br />

Agenturen. Insbesondere sind hier die<br />

Agentur Standard & Poor’s, die zur Verlagsgruppe<br />

McGraw Hill gehört, sowie<br />

die Agenturen Moody’s, AM Best und die<br />

zum französischen Mischkonzern Fimalac<br />

gehörenden Agentur FitchRatings<br />

einflussreich.<br />

Ein interaktives Rating kann teuer sein,<br />

zudem ist die Geltungsdauer begrenzt.<br />

Das heißt, die Ratings müssen in regel-<br />

ZURSACHE<br />

INTERNATIONALEKÄUFER<br />

Die deutsche Wohnungswirtschaft erlebt seit gut<br />

einem Jahr einen Umbruch. Die öffentliche Hand<br />

verkauft zum Teil ihre Wohnungsbaugesellschaften,<br />

um ihre Kassen zu füllen, Unternehmen verkaufen<br />

ehemalige Werkswohnungen, um Geschäftsfelder<br />

zu arrondieren und Schulden abzubauen.<br />

mäßigen Abständen erneuert werden.<br />

Wenn die geforderten Ratings nicht vorliegen,<br />

muss der Versicherer entscheiden,<br />

ob er selbst Geld dafür ausgibt. Mit<br />

Blick auf die Geschäftsverbindungen<br />

muss er eine Risiko-Chancen-Abwägung<br />

vornehmen. Für die Abwägung sind die<br />

Zusammensetzung der Versicherungsbestände<br />

des Versicherers und die strategische<br />

Ausrichtung in dem Geschäftsfeld<br />

von Bedeutung. Andererseits muss auch<br />

die Kapitalanlageseite der Versicherungsunternehmen<br />

berücksichtigt werden.<br />

Der Produktionsprozess bei Versicherungsunternehmen<br />

führt zum Aufbau<br />

umfangreicher Kapitalanlagebestände.<br />

Im Einzelfall könnte es die günstigere<br />

und bessere Alternative sein, sich im<br />

Rahmen der Kapitalanlage an einer Wohnungsbaugesellschaft<br />

zu beteiligen.<br />

Dies wäre in dem veränderten Umfeld besonders<br />

für regional tätige Versicherungsunternehmen<br />

von Vorteil, denn die<br />

Wohnungsbaugesellschaften sind in der<br />

Regel ja auch regional tätig. Eine solche<br />

Investition in die heimische Wohnungswirtschaft<br />

ist mit einer nachhaltigen<br />

Bündelung regionaler Kräfte verbunden.<br />

J.L.<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 5


ZURSACHE<br />

Die radikalen Veränderungen im Markt<br />

und in der Branche selbst verlangen neue Ausbildungsschwerpunkte<br />

für den Nachwuchs in der Versicherungswirtschaft. Unternehmerisches<br />

Denken und Handeln gehört zu den Tugenden, die künftig verlangt werden.<br />

Ausbildungsleiter Wolfgang Willers erläutert<br />

Prognosen und Programme.<br />

AUSBILDUNG:<br />

Der reine<br />

Schreibtischjob ist<br />

PASSÉ<br />

Die demographische Entwicklung ist ei- 350 junge Leute ihre Bewerbungen ein,<br />

ner der zentralen Punkte in dieser Zu- sind es jetzt noch gerade 150 im Jahr.<br />

kunftsprognose. In den nächsten zehn Ein „Kampf um Talente“ ist also ange-<br />

Jahren werden 17,2 Prozent der Mitarsagt. Er lässt sich leichter gewinnen,<br />

beiter in der Versicherungswirtschaft äl- wenn praxisgerechte Ausbildungsgänge<br />

ter als sechzig Jahre sein. Der Anteil der angeboten werden. Die Versicherungs-<br />

über 50-Jährigen wird sogar auf 40 Probranche wird zunehmend durch den<br />

zent steigen. Parallel hierzu aber wird die eigenen nachhaltigen und intensiven<br />

Zahl der Schulabgänger zur Bevölke- Wandlungsprozess, durch deregulierte<br />

rungsentwicklung in Deutschland bis Märkte, zielgruppenspezifische Produk-<br />

zum Jahr 2007 rapide sinken. Immer te, den Wegfall der Bedingungswerke,<br />

mehr junge Leute beginnen nach dem neue durch Wettbewerber, aber auch<br />

Schulabgang ein Studium. Deshalb ver- durch intensive Kooperationen von Bankleinert<br />

sich die Zahl der Interessenten, ken/Sparkassen und Versicherungsun-<br />

die eine Ausbildung in der Assekuranz ternehmen beeinflusst. Das Anforde-<br />

anstreben, erheblich. Die große Zahl der rungsprofil für junge Bewerber muss die-<br />

ausscheidenden Mitarbeiter kann aus sen Veränderungen konsequent ange-<br />

dem schrumpfenden Bewerbermarkt passt werden.<br />

nicht ausgeglichen werden.<br />

Da Ausbildung Geld kostet und auch für<br />

Schon jetzt ist übrigens ein deutlicher das Unternehmen eine sinnvolle Investi-<br />

Abwärtstrend bei den Bewerbungen zu tion in die Zukunft sein soll, ist der reine<br />

spüren. Reichten vor fünf Jahren noch Wissenstest zur Auswahl der Bewerber<br />

as Thema Ausbildung im Vertrieb ist<br />

ein „Dauerbrenner“. Durch das Alterseinkünftegesetz<br />

und die zu erwartenden<br />

Änderungen in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung kommen<br />

Produkte auf den Markt, die besonders<br />

erklärungsbedürftig sind und neue Herausforderungen<br />

mit sich bringen. Die<br />

„Zukunftswerkstatt <strong>Versicherungen</strong>“ des<br />

Berufsbildungswerkes der Versicherungswirtschaft<br />

erarbeitet derzeit in einem<br />

Projekt Prognosen zur Branchenentwicklung<br />

und zu den künftigen Anforderungen<br />

an die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Assekuranz. Zehn<br />

Einflussgrößen gelten dabei als besonders<br />

wesentlich: Politik und Recht, Kapitalausstattung,<br />

Markt, Absatz, Kosten,<br />

Produkte, Demographie, Kunden, Technik<br />

und natürlich die Mitarbeiter.<br />

D<br />

6 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

für eine Ausbildung in der „<strong>Öffentliche</strong>n“<br />

schon lange überholt. Stattdessen wird<br />

nach einem bestandenen schriftlichen<br />

Testverfahren mit Hilfe eines Assessmentcenters<br />

das Potenzial der Bewerber<br />

ermittelt. Die Teilnehmer der ACs werden<br />

hierbei nach strengen Kriterien beurteilt.<br />

Sie werden auf Handlungskompetenz<br />

geprüft, das heißt, es werden neben<br />

der Fachkompetenz auch Sozial- und Methodenkompetenz<br />

berücksichtigt.<br />

Mit diesem Auswahlverfahren sind die<br />

<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

Vorreiter in der Region.<br />

Verwaltungstätigkeiten ohne Kundenkontakt<br />

wird es im Aufgabengebiet der<br />

Versicherungskauffrau bzw. des Versicherungskaufmanns<br />

künftig nicht mehr<br />

geben. Erfolgreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

werden sich durch eine<br />

fundierte Verkaufsberatung und eine<br />

ausgeprägte Servicebereitschaft auszeichnen.<br />

Neben Verkaufstechniken<br />

muss dabei die Fähigkeit zur systematischen<br />

und ganzheitlichen Analyse der<br />

Kundensituation im Vordergrund stehen.<br />

Für den Aufbau langfristiger Kundenbindungen<br />

– das zentrale Ziel – werden entsprechendeManagement-Qualifikationen<br />

vermittelt.<br />

Zu den Schlüsselqualifikationen zählen<br />

auch ein umfangreiches und spartenübergreifendes<br />

Produkt-Know-how sowie<br />

ein kaufmännisches Wissen mit Verständnis<br />

für die betriebswirtschaftlichen<br />

Zusammenhänge. Insgesamt werden<br />

zukünftig von den Mitarbeitern hohe<br />

Selbstständigkeit, viel Eigeninitiative,<br />

Bereitschaft zu permanentem Lernen sowie<br />

unternehmerisches Denken und<br />

Handeln erwartet.<br />

Die Berufsausbildung zur Versicherungskauffrau<br />

bzw. dem Versicherungskaufmann<br />

„vor Ort“ in den Agenturen<br />

fördern die „<strong>Öffentliche</strong>n“ finanziell,<br />

aber auch durch fachliche Begleitung<br />

und organisatorische Unterstützung. Die<br />

Offensive „ Ausbildung in der Fläche“<br />

soll über die Anbindung der Auszubildenden<br />

an die Ausbildungsagenturen<br />

Identifikation schaffen und auch den<br />

Agenturen qualifizierten Nachwuchs sichern.<br />

Die Agenturen können sich im Übrigen<br />

bei der Auswahl ihrer Auszubildenden<br />

durch das Assessmentcenter unterstützen<br />

lassen und erhalten auch Hilfe bei<br />

der weiteren Betreuung der Auszubildenden.<br />

M<br />

anch einer erinnert sich vielleicht<br />

noch: Im August 1996<br />

brannte der Dachstuhl des Cloppenburger<br />

Rathaus-Neubaus. In Windeseile<br />

entwickelte sich ein Großbrand mit<br />

einem Gesamtschaden von nahezu sechs<br />

Millionen Mark. Die Bauarbeiten kamen<br />

zum Stillstand. Ausgelöst wurde das Feuer<br />

vermutlich durch Hartlötarbeiten an<br />

der Kupferverkleidung des Daches.<br />

Feuergefährliche Arbeiten gehören freilich<br />

nicht nur zum Arbeitsalltag vieler<br />

Handwerksbetriebe. Längst hantieren<br />

auch Hobbyhandwerker mit Geräten, bei<br />

denen Funkenflug, offene Flamme oder<br />

einfach Hitzeentwicklung Gefahrenquellen<br />

sind, die häufig unterschätzt werden:<br />

Trennschleifen, Flämmen, Löten, Heißkleben,<br />

Auftauen oder Schweiß- und<br />

Brennschneiden – die Palette der Arbeiten,<br />

bei denen besondere Vorsicht an den<br />

Tag gelegt werden sollte, ist groß. Die unerlässlichen<br />

Sicherungsmaßnahmen dabei<br />

sind<br />

❚ Alle brennbaren Gegenstände und<br />

Stoffe sowie Staubablagerungen im<br />

Umkreis bis zu 10 Meter (Gefährdungsbereich)<br />

entfernen.<br />

SERIE<br />

SCHADEN VERHÜTEN<br />

Wer feuergefährliche Arbeiten ohne hinreichende<br />

Sicherungsmaßnahmen durchführt, setzt sich dem<br />

Vorwurf grob fahrlässigen Verhaltens aus. So oder<br />

ähnlich argumentieren viele Gerichtsurteile,<br />

wenn es im Zusammenhang mit Brandschäden<br />

um Haftungsfragen geht. Ist diese grobe<br />

Fahrlässigkeit festgestellt,<br />

müssenVersicherer keinen<br />

Schadensersatz<br />

zahlen.<br />

WENN<br />

FUNKEN<br />

fliegen<br />

❚ Unbewegliche brennbare Stoffe und<br />

Bauteile im Gefährdungsbereich, wie<br />

etwa Holzbalken oder Dämmschichten,<br />

müssen abgedeckt werden<br />

❚ Feuerlöschgeräte, z. B. Pulverlöscher,<br />

bereitstellen.<br />

❚ Nach Beendigung der Arbeiten den<br />

gesamten Gefährdungsbereich gründlich<br />

kontrollieren.<br />

Achtung: Durch Funkenflug kann sich<br />

in Fugen und Ritzen auch noch Stunden<br />

nach Abschluss der Arbeiten ein Schwelbrand<br />

entwickeln. Deshalb sollten alle<br />

feuergefährlichen Arbeiten eine bis eineinhalb<br />

Stunden vor Arbeitsende eingestellt<br />

werden.<br />

Sollte trotz aller Vorsicht ein Brand entstehen,<br />

muss sofort die Feuerwehr gerufen<br />

werden. Das Beispiel Cloppenburg<br />

war übrigens auch in dieser Hinsicht<br />

lehrreich: Der schnelle Einsatz der Feuerwehren<br />

aus Cloppenburg und der Umgebung<br />

verhinderte, dass der Brand sich<br />

auf umliegende Gebäude ausdehnte.<br />

Stephan Tautz<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 7


NACHGE?RAGT NACHGE?RAGT<br />

LERNORT<br />

Seit über einem Jahr arbeiten die<br />

Bäuerinnen Heike Oncken und Dorit<br />

Gerdes dafür als „Botschafterin-<br />

nen“. Die „<strong>Öffentliche</strong>“, die der Re-<br />

gion verpflichtet ist, verfolgt mit<br />

besonderem Interesse auch die Ent-<br />

wicklungen in der Landwirtschaft.<br />

Peter Diers führte das Interview zu<br />

diesem beachtenswerten Projekt.<br />

8 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

Bauernhof<br />

Die Milch kommt aus der Tüte, die Wurst aus dem Kühlregal im Supermarkt –<br />

Kinder haben kaum mehr Wissen über Landwirtschaft und landwirtschaftliche Erzeugnisse.<br />

Deswegen wurde das pädagogische Projekt „Lernort Bauernhof“ in der Wesermarsch aufgelegt.<br />

KONTAKT: Wie kam es zum Projekt „Lernort<br />

Bauernhof“?<br />

Dorit Gerdes: Die BSE-Krise hat gezeigt,<br />

wie wenig die Bevölkerung eigentlich<br />

von der Lebensmittelproduktion weiß.<br />

Das hat uns im Kreislandvolkverband<br />

Wesermarsch und in der Kreisarbeitsgemeinschaft<br />

der Landfrauenvereine zu<br />

denken gegeben, und wir haben überlegt,<br />

was wir von unserer Seite da ändern<br />

könnten. Und wir kamen zum Ergebnis,<br />

dass man mit der Aufklärungsarbeit eigentlich<br />

bei den Kindern beginnen muss.<br />

Wenn wir mehr Bewusstsein schaffen<br />

wollen, müssen wir die Kinder direkt zu<br />

uns in die Betriebe holen.<br />

Heike Oncken: Ohne feste Strukturen wäre<br />

das natürlich nicht möglich gewesen.<br />

Das Projekt kostet ja auch Geld. Es wird<br />

gefördert vom Landkreis Wesermarsch,<br />

den Städten und Gemeinden im Kreis<br />

und von der Leader-plus-Initiative „Wesermarsch<br />

in Bewegung“. Außerdem<br />

wurde ein Arbeitskreis gebildet, der das<br />

Projekt begleitet. In ihm sind die Berufsbildenden<br />

Schulen in der Wesermarsch,<br />

der Rüstringer Heimatbund, die Niedersächsische<br />

Milchwirtschaft, die Wirtschaftsförderung<br />

des Kreises, die Ländliche<br />

Erwachsenenbildung sowie die örtlichen<br />

Landfrauen, Landwirte und viele<br />

Lehrkräfte vertreten.<br />

KONTAKT: Wen sprechen Sie genau an<br />

mit dem Projekt?<br />

Heike Oncken: „Lernort Bauernhof“ ist<br />

ein Projekt der Erlebnispädagogik. Damit<br />

konzentrieren wir uns auf Grundschulen.<br />

Wir haben das Programm vorgestellt,<br />

die Schulen sind informiert. Die<br />

Lehrerinnen und Lehrer vereinbaren bei<br />

uns jeweils einen Termin und können<br />

mit ihren Kindern dann eine Lerneinheit<br />

aus vier Modulen bei uns absolvieren.<br />

KONTAKT: Was erwartet die Sechs- bis<br />

Zwölfjährigen?<br />

Dorit Gerdes: Das ganze Projekt geht jeweils<br />

über zwei Wochen, also zwei Mal<br />

zwei Tage. Wir arbeiten mit den Kindern<br />

zum einen in der Schule und zum anderen<br />

in den Betrieben. Die Kinder werden<br />

von uns im Unterricht vorbereitet, erfahren<br />

in einem theoretischen Vorlauf viel<br />

Wissenswertes. Zurzeit geht es um drei<br />

Themen „Vom Kalb zur Kuh“ und „Der<br />

Weg der Milch“. Auf dem Bauernhof<br />

durchlaufen sie dann verschiedene Stationen,<br />

wie zum Beispiel Melken oder<br />

Kälber füttern. Sie sollen eine Vorstellung<br />

über die Arbeitsabläufe auf dem Hof<br />

bekommen.<br />

Der Besuch dauert meist einen ganzen<br />

Vormittag. Die Kinder bekommen dann<br />

eben nicht nur viel erläutert, sie können<br />

auch in die Ställe schauen, oder zum Beispiel<br />

selber versuchen, eine Kuh zu melken.<br />

Den Abschluss dieser Maßnahme<br />

bildet ein gemeinsames Milch-Frühstück,<br />

bei dem Butter und Quarkspeisen<br />

selbst hergestellt werden.<br />

Nach dem Besuch gibt es noch einmal die<br />

Nachbereitung im Schulunterricht. Wir<br />

achten natürlich darauf, dass die vier Module<br />

zeitnah ablaufen.<br />

Heike Oncken: Seit Anfang dieses Jahres,<br />

das möchte ich gerne ergänzen, bieten<br />

wir auch das Thema „ Vom Schaf zum<br />

Pullover“ an, denn Schafe spielen<br />

schließlich eine wichtige Rolle in der<br />

Landwirtschaft der Wesermarsch. Wir<br />

sprechen mit den Kindern über die Schafe,<br />

deren Pflege und Nutzen, aber auch<br />

über den Deichschutz. Und es wird erklärt,<br />

wie aus der Schafwolle ein Pullover<br />

werden kann. Dazu besuchen wir auch<br />

eine Deichschäferei. Besonders die zweiten<br />

Klassen nutzen dieses Angebot zum<br />

Einstieg in die Textilkunde, während die<br />

vierten Klassen dann den Schwerpunkt<br />

Deichsicherheit nutzen.<br />

KONTAKT: Wie ist die Resonanz bei den<br />

Landwirten?<br />

Dorit Gerdes: Das Projekt ist sehr positiv<br />

angenommen worden. Wir hatten ganz<br />

schnell viele Anmeldungen. Wir suchen<br />

die Betriebe immer so aus, dass sie jeweils<br />

in der Nähe der Schule liegen, damit<br />

die Kinder keine langen Wege haben.<br />

Für die Höfe ist das ganze Projekt über<br />

das große Anliegen hinaus ja auch im<br />

Kleinen eine gute Werbung.<br />

KONTAKT: Wie kommt das Projekt bei den<br />

Lehrern und bei den Kindern an?<br />

Heike Oncken: Wir machen absolut positive<br />

Erfahrungen und werden auch von<br />

vielen Seiten unterstützt. Durch die bisherigen<br />

Veranstaltungen sind wir auch<br />

an vielen Orten der Wesermarsch bekannt<br />

– was ja wieder dem Projekt zugute<br />

kommt.<br />

KONTAKT: Wie fühlen Sie sich als „Botschafterinnen“?<br />

War das ein schwieriger<br />

Wechsel von der Tagesarbeit auf dem Hof<br />

in die Pädagogik, in die Schule?<br />

Heike Oncken: Vom Grundsatz her nicht,<br />

denn wir haben sofort erkannt, dass wir<br />

das landwirtschaftliche Leben lebendig<br />

darstellen können – schließlich sind wir<br />

ja selbst als Bäuerinnen tätig. Uns gibt es<br />

viel, dass sich die Kinder so intensiv für<br />

alles interessieren, da sind auch die vielen<br />

Stunden für die Vorbereitungen nicht<br />

vertan. Und gibt es etwas Schöneres, als<br />

die eigenen Erfahrungen berichten und<br />

darstellen zu können?<br />

KONTAKT: Gibt es in unserer Region weitere<br />

solche Projekte?<br />

Dorit Gerdes: Im Landkreis Friesland gibt<br />

es das Modell „Lernort Bauernhof“ schon<br />

seit zehn Jahren. Es läuft – sehr erfolgreich<br />

– in Zusammenarbeit mit dem<br />

Kreislandvolk und dem Regionalen Umweltzentrum<br />

(RUZ). Insgesamt hat man<br />

mit diesem Thema der Erlebnispädagogik<br />

schon breite Erfahrungen, andere<br />

Bundesländer sind auch schon lange dabei,<br />

es gibt bereits eine übergreifende<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort<br />

Bauernhof e.V.<br />

KONTAKT: Wie sehen Sie die Zukunft Ihres<br />

Projektes?<br />

Heike Oncken: Wir wollen auf jeden Fall,<br />

dass das Thema Bauernhof als Lernstoff<br />

in die Schulbücher aufgenommen wird.<br />

Die aktuellen Schulbücher bringen Schülern<br />

zwar etwas über den Kaffeeanbau in<br />

Brasilien bei, nichts aber über die Milchwirtschaft<br />

vor unserer Haustür. Deshalb<br />

muss „Lernort Bauernhof“ in die Lehrpläne<br />

eingebunden werden. Durch unsere<br />

Arbeit können wir insgesamt enorme<br />

Öffentlichkeitsarbeit leisten für die Landwirtschaft.<br />

Wie groß der Informationsbedarf<br />

an Schulen ist, hat sich ja bereits gezeigt.<br />

Wir wollen auf jeden Fall nach den<br />

Grundschulen auch die Hauptschulen<br />

ansprechen. Wir können uns vorstellen,<br />

dass hier möglicherweise Praktikantenstellen<br />

angeboten/vermittelt werden.<br />

Dann können die Schülerinnen und<br />

Schüler wirklich einen fundierten Einblick<br />

in die Landwirtschaft, den Ablauf<br />

auf einem Bauernhof bekommen und<br />

entscheiden sich vielleicht sogar für die<br />

Berufsfelder Landwirtschaft oder Hauswirtschaft.<br />

KONTAKT: Frau Oncken, Frau Gerdes, wir<br />

wünschen Ihnen für Ihr Projekt gutes Gelingen,<br />

viele Interessierte und ein hoffentlich<br />

wachsendes Verständnis für die<br />

Landwirtschaft insgesamt.<br />

Wenn Sie <strong>Kontakt</strong> aufnehmen wollen:<br />

❚ NORD Wesermarsch: Dorit Gerdes, Stollhamm, Tel: 04735 / 8 71 02 22<br />

❚ SÜD Wesermarsch: Heike Oncken, Großenmeer , Tel: 04483 / 12 98<br />

❚ Kreislandvolkverband Wesermarsch: Ovelgönne, Tel: 04401 / 9 80 50<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 9


ONLINE ONLINE<br />

Für behinderte Menschen gewinnt das Internet zunehmend an Bedeutung, nicht nur<br />

für die soziale, sondern auch für die berufliche Integration. So können per Internet viele<br />

Dinge des täglichen Alltags selbstständig erledigt werden. Die gesellschaftliche Mobilität<br />

der behinderten Mitmenschen kann erhöht werden. Doch oft geraten sie auf Webseiten,<br />

BARRIEREN<br />

die für sie nicht nutzbar sind, weil unüberwindliche Barrieren „eingebaut“ sind.<br />

ie Probleme sind auf Anhieb einleuchtend:<br />

Ein Sehgeschädigter<br />

kann mit winzigen Tabellen nichts<br />

anfangen, ein Hörgeschädigter etwa<br />

muss gesprochenes Wort auch in Gebärdensprache<br />

abrufen können. Barrierefreiheit<br />

ist das Stichwort, das für Abhilfe<br />

in diesem Bereich steht. Es stellt an die<br />

Konzeptionen von Internetauftritten<br />

neue und spezielle Anforderungen. Auf<br />

Barrierefreiheit zu achten, ist keine nette<br />

Geste von sozial eingestellten Mensche,<br />

sondern gesetzliche Vorschrift. 1994 legte<br />

der Gesetzgeber als Ergänzung im Artikel<br />

3 des Grundgesetzes fest: „Niemand<br />

darf wegen seiner Behinderung benachteiligt<br />

werden.“ Was das im Einzelnen<br />

heißt, wurde im Behindertengleichstellungsgesetz<br />

(BGG) geregelt. Für den Bereich<br />

der elektronischen Medienwelt<br />

führte das zu der Forderung, dass die Informationstechnik<br />

für Behinderte barrierefrei<br />

zugänglich sein muss. In die<br />

Pflicht genommen werden vom Gesetzgeber<br />

allerdings nur die Bundesverwaltungen,<br />

Körperschaften, Anstalten und<br />

Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie<br />

D<br />

abbauen<br />

Websites können behindertenfreundlich eingerichtet werden<br />

10 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

Landesverwaltungen, die Bundesrecht<br />

ausführen. Sie haben noch bis Ende 20<strong>05</strong><br />

Zeit, ihre Internet-Seiten so zu gestalten,<br />

dass sie auch von Menschen mit Behinderung<br />

uneingeschränkt benutzbar sind.<br />

Die Durchführung regelt die Barrierefreie<br />

Informationstechnik-Verordnung<br />

(BITV). Entsprechende Verordnungen<br />

und Gesetze auf kommunaler und Länderebene<br />

sind bereits in Vorbereitung.<br />

Die Barrierefreie Informationstechnik-<br />

Verordnung (BITV) stellt verschiedenartige<br />

Anforderungen an einen Webauftritt.<br />

Einem großen Teil dieser Anforderungen<br />

kann durch die eingesetzte Technik,<br />

etwa Redaktionssysteme oder die<br />

Verwendung zugänglicher Vorlagen, genügt<br />

werden. Weitere Anforderungen<br />

werden durch die Konzeption eines Gesamtauftrittes<br />

und durch das grafische<br />

Design abgedeckt.<br />

Doch es gibt eine Vielzahl von Behinderungsarten,<br />

die bei der Gestaltung von<br />

barrierefreien Seiten beachtet werden<br />

sollten:<br />

Sehbehinderung:<br />

Schon hier muss zwischen Sehschäden,<br />

Farbblinden und Blinden unterschieden<br />

werden. Für diesen Personenkreis gibt<br />

es spezielle Monitore und Software, die<br />

es ermöglichen, Texte zu vergrößern bzw.<br />

Texte mittels Sprachausgabesystem vorzulesen.<br />

Wichtig in diesem Zusammenhang<br />

ist, dass Bilder betitelt sind. Verspielt-bunte<br />

Aufmachungen der Seiten<br />

sollten vermieden, auf tabellarische Darstellungen<br />

verzichtet werden. Damit ein<br />

Bild am Bildschirm wahrgenommen werden<br />

kann, muss bereits bei der Bildauswahl<br />

auf gute Kontraste geachtet werden.<br />

Problematisch ist es auch, wenn sich Bilder<br />

nur unzureichend vergrößern lassen.<br />

Bildinformationen müssen deshalb im<br />

Originalzustand eine gewisse Mindestgröße<br />

haben.<br />

Körperbehinderte:<br />

Ein an den Rollstuhl gebundener Internetanwender<br />

hat wohl kaum Probleme<br />

beim Umgang mit Maus und Tastatur.<br />

Für Menschen ohne Hände, die unter<br />

Einsatz von Hilfsmitteln an die Informa-<br />

tionen auf dem Bildschirm gelangen wollen,<br />

ist es wichtig, dass man nicht nur per<br />

Mausklick auf die entsprechende Ebenen<br />

gelangen kann, sondern auch etwa<br />

durch eine Tastatureingabe.<br />

Hörgeschädigte:<br />

Im Fernsehen ist das längst alltäglich –<br />

Spielfilme mit Untertitel. Im Internet<br />

wird das jedoch kaum praktiziert. Hier<br />

werden viele Videos und Soundeinlagen<br />

vorgeführt, die von schwerhörigen und<br />

tauben Menschen nicht aufgefasst werden<br />

können. Auch hier kann durch das<br />

Einbinden von Untertiteln das Problem<br />

recht einfach angegangen werden.<br />

Sprachbehinderte:<br />

Diese Behinderung tritt häufig mit anderen<br />

Behinderungen auf, etwa motorischen<br />

Störungen nach einem Schlaganfall.<br />

Der Inhalt des Internetauftritts<br />

(Laufbänder, Fließtexte) sollte deshalb so<br />

gestaltet sein, dass der User die Geschwindigkeit<br />

des Ablaufes nach seinen<br />

eigenen Bedürfnissen einstellen kann.<br />

Geistig Behinderte:<br />

Hierunter fallen unter anderem auch Epileptiker,<br />

die von kurzen und einfachen<br />

Inhalten profitieren. Auf chaotisch blinkende<br />

Animationen sollte verzichtet werden,<br />

da durch die optischen Reize unter<br />

Umständen ein Anfall ausgelöst werden<br />

kann.<br />

Es ist also gar nicht so einfach, einen Internetauftritt<br />

„barrierefrei“ zu gestalten.<br />

Der Anbieter muss einen Spagat schaffen<br />

zwischen optisch ansprechender und behindertengerechter<br />

Aufmachung. Er hat<br />

dafür zwei Möglichkeiten: Entweder baut<br />

er eine zweite Homepage auf, oder er passt<br />

den bestehenden Auftritt an.<br />

Zugänglichkeit von Inhalten über<br />

Hilfsmittel wie Bildschirm-Leseprogramme<br />

oder Großbildsysteme<br />

Am Beispiel der Stadt Karlsruhe<br />

(www.karlsruhe.de) wird auch optisch<br />

sichtbar was Barrierefreiheiheit bedeutet.<br />

Interessante Links:<br />

www.behindertenbeauftragterniedersachsen.de<br />

(In Niedersachsen gibt es einen Beauftragten<br />

des Landes für Behinderte. Der<br />

vom Ministerpräsidenten berufene blinde<br />

Diplom-Pädagoge und Verwaltungsfachmann<br />

Karl Finke kennt die Probleme<br />

und Schwierigkeiten Behinderter aus eigener<br />

Erfahrung.)<br />

www.familienratgeber.de<br />

(Der Familienratgeber informiert Sie umfassend<br />

über Hilfen für behinderte Menschen<br />

und ganz konkret über Ihre Ansprechpartner<br />

vor Ort. Das Adressverzeichnis<br />

ermöglicht eine detaillierte Suche<br />

nach Adressen und Anbietern ganz<br />

in Ihrer Nähe.)<br />

T.H.<br />

Wie war<br />

doch gleich<br />

der Name?<br />

Das kennt jeder: man telefoniert kreuz und<br />

quer, kritzelt viel mit, nur am Ende nicht<br />

den Namen zur Telefonnummer, die auf<br />

dem Notizzettel steht. Peinlich? Mit einer<br />

zusätzlichen Suchfunktion hilft der Telekommunikationsanbieter<br />

DasÖrtliche aus<br />

der Patsche. Er bietet als erster deutscher Anbieter<br />

eine kostenlose „Reverse-Suche“ via Internet<br />

an. Das heißt, man kann Namen und<br />

Anschrift von Telefonbesitzern ermitteln, von<br />

denen nur die Rufnummer bekannt ist. Die<br />

Rückwärtssuche kann allerdings nur funktionieren,<br />

wenn der Teilnehmer dieser Funktion<br />

gegenüber seinem Telefondienstleister nicht<br />

widersprochen hat bzw. tatsächlich auch im<br />

Telefonverzeichnis eingetragen ist. Die Reverse-Suche<br />

eignet sich unter anderem zur Kontrolle<br />

von Telefonrechnungen.<br />

Der findige Service wurde möglich durch eine<br />

Änderung des Telekommunikations-Gesetzes<br />

im vergangenen Jahr. Seither wird er von verschiedenen<br />

Seiten angeboten, allerdings üblicherweise<br />

über eine kostenpflichtigen Software<br />

oder eine gebührenpflichtige Telefon-<br />

Hotline.<br />

Wer auf keinen Fall möchte, dass er über diese<br />

Suchfunktion ermittelt wird, kann jederzeit<br />

Widerspruch über die Rufnummer 0137 - 510<br />

22 00 (12 Cent pro Verbindung) einlegen.<br />

Denn erscheint bei der Suche der Hinweis:<br />

„Möglicherweise hat dieser Teilnehmer einer<br />

Rückwärtssuche widersprochen oder ist nicht<br />

in DasÖrtliche Telefonbuch eingetragen“.<br />

Die kostenlose Suche auf den Internetseiten<br />

von „DasÖrtliche“ ist denkbar einfach. Man<br />

wählt die Internetseite www.dasoertliche.de<br />

und klickt auf „Rückwärtssuche – Suche mit<br />

Telefonnummer“. Dann erscheint eine Suchmaske,<br />

in die man die entsprechende Telefonnummer<br />

einschließlich Vorwahl eingibt. Nach<br />

einem Mausklick auf „Suchen“ erscheint das<br />

entsprechende Ergebnis.<br />

Als weiteren Service bietet dasÖrtliche auch<br />

die „Umgebungssuche“ an. Nach Eingabe eines<br />

Stichwortes in eine entsprechende Suchmaske<br />

(zum Beispiel „Versicherung”) sowie<br />

der Angabe eines Ortes, einer Ortsvorwahl<br />

oder einer Postleitzahl werden automatisch<br />

alle zum Suchwort passenden Einträge angezeigt,<br />

sortiert nach Entfernungen vom<br />

Suchort. Auch dieser Service wird kostenlos<br />

angeboten.<br />

rk<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 11


AGENTUREN VOR ORT: APEN UND VISBEK<br />

Apen<br />

Die Nachteule ist nicht nur ein seltener Vogel, so heißt auch eine Buslinie, die<br />

Die Nachteule ist nicht nur ein seltener Vogel, so heißt auch eine Buslinie, die<br />

Jugendliche zu den verschiedenen Diskotheken und Veranstaltungen in der Region<br />

bringt. Dieser Bus fährt auch nach Tange – eine der ersten Adressen, wenn es ums<br />

Abtanzen geht, und außerdem Teil der attraktiven Gemeinde Apen.<br />

H<br />

ier, wo das Ammerland an die Weiten<br />

Ostfrieslands grenzt, sind jede<br />

Menge ebenso kleine wie hübsche Orte<br />

zu entdecken: Apen, Augustfehn, Vreschen-Bokel,<br />

Hengstforde, Espern, Godensholt,<br />

Nordloh und eben auch Tange.<br />

Alle zusammen, historische Bauerschaften<br />

und auf 77 Quadratkilometer verstreut,<br />

machen die Gemeinde Apen aus.<br />

Jeder Teil hat dabei seine eigenen Attraktionen.<br />

In Hengstforde lädt außer der alten Mühle<br />

ein modernes Freibad zum Verbleiben<br />

ein. Das „Männeken-Theater“ mit überregional<br />

gutem Ruf zeigt interessantes<br />

Figurentheater, nicht nur für Kinder. In<br />

Apen gibt das Schinkenmuseum den Besuchern<br />

Eindrücke aus der Zeit um die<br />

vorletzte Jahrhundertwende, als das Ammerland<br />

noch für die Produktion von<br />

Unser Agenturen vor Ort:<br />

Henner Frohne<br />

Hauptstr. 218, 26689 Apen<br />

Tel: 04489 / 50 20, Fax: 04489 / 52 00<br />

Email: henner.frohne@oevo.de<br />

Anja Lüken und Henner Frohne<br />

12 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten<br />

bekannt war, und die Schinken<br />

aus Apen bis nach Hamburg hin vermarktet<br />

wurden. Heute produziert das<br />

Museum nach alten Verfahren in den historischen<br />

Räumen noch bis zu 200<br />

Schinken im Jahr. Das heute sicher eingedeichte<br />

„Aper Tief“, das früher noch<br />

mit Ursache für regelmäßige Überschwemmungen<br />

war, ist ein begehrtes<br />

Angelparadies, das im Wechsel von Ebbe<br />

und Flut hervorragende Möglichkeiten<br />

für passionierte Sportangler bietet.<br />

Augustfehn, als eine der vielen Fehnsiedlungen<br />

1830 im Zuge der Moorkultivierung<br />

entstanden und nach dem damaligen<br />

Großherzog <strong>Oldenburg</strong>s benannt,<br />

bietet ein lebendiges Stück Industriegeschichte.<br />

Hier wurden Mitte des<br />

Lothar Franceschi<br />

OT. Augustfehn<br />

Mühlenstr.1 c, 26689 Apen<br />

Tel: 04489 / 41 04 02,<br />

Fax: 04489 / 41 06 62<br />

Email: lothar.franceschi@oevo.de<br />

Lothar<br />

Franceschi<br />

und Andrea<br />

Rosendahl<br />

19. Jahrhunderts eine Eisenhütte und ein<br />

Stahlwerk gegründet, letzteres arbeitet<br />

bis heute. Auf dem Werksgelände kann<br />

man noch alte Maschinen besichtigen,<br />

zum Beispiel eine unter Denkmalschutz<br />

stehende Dampfmaschine aus dem Jahr<br />

1911. Der alte Augustfehnkanal, über den<br />

einst nicht nur das Gebiet entwässert,<br />

sondern auch Brenntorf abtransportiert<br />

wurde, ist nach historischem Vorbild vor<br />

einigen Jahren restauriert worden.<br />

Der ganze Landstrich mit seinen vielen<br />

Kanälen und charakteristischen Klappbrücken<br />

ist ein Paradies für alle, die ursprüngliche<br />

Natureindrücke lieben. Wälder,<br />

Moore, Koppeln, Wallhecken, leuchtendes<br />

Wollgras und helle Birken wirken<br />

zusammen wie ein impressionistisches<br />

Gemälde.<br />

P.D.<br />

Rolf Brüntjen<br />

OT. Godensholt, Rinzeldorf 8, 26689 Apen<br />

Tel: 04409 / 92 80 80, Fax: 04409 / 10 48<br />

Email: rolf.bruentjen@oevo.de<br />

Marion Oetje-Weber, Ingrid Brüntjen,<br />

Rolf Brüntjen und Monika Berlemann<br />

Unser Visbeker Land, es hat Lehm und auch Sand,<br />

es hat Eschland und Weide, es hat Ginster und Heide,<br />

hat auch Mühlen am Teich, das ist das Visbeker Reich.<br />

Visbek<br />

MUNTER WIE EIN FISCH IM WASSER<br />

Ihr Vater wollte sie gegen ihren Willen verheiraten. Deshalb wünschte sich die junge Frau,<br />

zu Stein zu werden, samt Brautzug und ungeliebtem Bräutigam.<br />

Die riesigen Großsteingräber aus<br />

dem vierten Jahrtausend vor Chri- M<br />

it Tradition und Geschichte kann<br />

die nördlichste Gemeinde im<br />

Landkreis Vechta mit ihren 13<br />

und die Niederlande. Und der einst rein<br />

landwirtschaftlich strukturierte Ort hat<br />

sich zu einer universalen Wirtschaftseinstus,<br />

die in Visbek Anziehungspunkt Bauernschaften überhaupt reichlich aufheit entwickelt. Sie schließt Betriebe der<br />

für Jung und Alt sind, werden so<br />

wundersam durch die Sage erklärt.<br />

warten. Vom Kloster Visbek aus wurde<br />

einst der gesamt Raum christianisiert.<br />

Kaiser Napoleon soll ganz unstandes-<br />

Intensivtierhaltung und Tierernährung<br />

genauso ein, wie etwa die Bereiche Elektrotechnik,<br />

Maschinenbau und EDV.<br />

gemäß während der Befreiungskriege im In Visbek fühlen sich alle wohl wie der<br />

alten Schafstall von Varnhorn genächtigt Fisch im Wasser, so wirbt die zehntau-<br />

Unser Agentur vor Ort:<br />

haben, als er wegen einer Wagenpanne send Einwohner zählende Gemeinde für<br />

Bernhard Schmidt<br />

Hauptstr.19, 49429 Visbek<br />

Tel: 04445 / 9 62, 50<br />

nicht weiterkam. Ganz alltägliche Spuren<br />

des Menschen im idyllischen „Naturpark<br />

Wildeshauser Geest“ sind die Höfe<br />

sich. Nicht umsonst hat sie schließlich einen<br />

blauen Bach mit Fisch im Wappen.<br />

Besuchern wird es leicht gemacht, dieses<br />

Fax 04445 / 96 25 88<br />

und die vielen Mühlen und Mühlentei- Feeling zu genießen – Wanderwege in<br />

Email: bernhard.schmidt@oevo.de che. Und für 2006 steht bereits ein ganz das idyllische Umland, Radfahrrouten,<br />

pragmatisches Jubiläum an: Die Freiwil- beste Reitmöglichkeiten gehören zu den<br />

lige Feuerwehr besteht dann 130 Jahre. touristischen Potenzialen. Und wie wäre<br />

Doch die Moderne kommt in Visbek es, mit dem Planwagen, gezogen von ei-<br />

ebenso gut auf ihre Kosten. Junge Familinem schwarzen <strong>Oldenburg</strong>er, in den<br />

en erhalten erschwingliches Bauland, Abend hineinzufahren, um diesen mit ei-<br />

Unternehmen haben über die Autobahn nem zünftigen Grillfest auf einem Bau-<br />

die perfekte wirtschaftliche Anbindung ernhof ausklingen zu lassen?<br />

Elke Niemöller, Manfred Gerdes,<br />

Petra Alterbaum, Heinz Kollhoff,<br />

Anja Senst und Bernhard Schmidt<br />

an die Zentren bis hin ins Ruhrgebiet<br />

P.D.<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 13


KOMMENTAR<br />

uropa gleicht derzeit einem Scherbenhaufen.<br />

Das ,,non“ der Franzosen<br />

und das ,,nee“ der Niederländer in<br />

den Referenden zur geplanten EU-Verfassung<br />

hat ein Erdbeben im politischen<br />

Europa ausgelöst. Trotz der vorher absehbaren<br />

ablehnenden Voten gab sich<br />

die politische Elite Europas überrascht.<br />

Wenn Fehler eingestanden wurden,<br />

dann meist nur der eine: Wir haben dem<br />

Bürger nicht klar genug gemacht, was für<br />

ihn gut ist.<br />

E<br />

Was ist passiert?<br />

Franzosen und Niederländer haben eine<br />

Verfassung für ein vereintes Europa abgelehnt,<br />

die sie in weiten Teilen überhaupt<br />

nicht kannten. Kaum jemand hat<br />

sich die Mühe gemacht, die mehr als 400<br />

Seiten zu lesen. Und trotzdem haben<br />

Franzosen und Niederländer instinktiv<br />

richtig entschieden. Denn auf den gut<br />

400 Seiten wird viel mehr festgeschrieben<br />

als Grundrechte und Demokratieverständnis.<br />

Da finden sich Handlungsanweisungen<br />

zur Agrarpolitik oder Ausnahmebestimmungen<br />

für Immobilienbesitz<br />

in einzelnen Mitgliedsländern. Was<br />

hat das in einer Verfassung zu suchen?<br />

Diese Verfassung wird so nie in Kraft treten.<br />

Und das ist gut so. Sie muss entrümpelt<br />

werden.<br />

14 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

EUROPA:<br />

Unsere Zukunft liegt in Europa – keiner<br />

zweifelt ernsthaft daran. Europa ist<br />

dennoch wieder heiß diskutiert.<br />

Der Leiter der Wirtschaftsredaktion<br />

der Nordwest-Zeitung <strong>Oldenburg</strong>,<br />

Klaus-Peter Jordan, kommentiert für<br />

KONTAKT die aktuelle Entwicklung.<br />

Heilsamer<br />

Schock<br />

Was bewegt die Menschen<br />

in Europa?<br />

Franzosen und Niederländer haben zunächst<br />

einmal die Gelegenheit genutzt,<br />

ihren Regierungen einen Denkzettel zu<br />

verpassen. Die EU-Verfassung war dafür<br />

ein guter Sündenbock. Sie stand für die<br />

Fehler der jeweiligen nationalen Regierungen.<br />

Bei einem Referendum antworten<br />

die Wähler nicht auf die gestellte Frage,<br />

sondern auf den Fragesteller, hatte<br />

schon Frankreichs Ex-Präsident Charles<br />

de Gaulle erkannt.<br />

Franzosen und Niederländer haben mit<br />

,,non“ und ,,nee“ aber auch ihre Unzufriedenheit<br />

mit Europa zum Ausdruck<br />

gebracht. Und die sitzt – auch in vielen<br />

anderen Mitgliedstaaten – tief. In Frankreich<br />

haben 46 Prozent der Nein-Sager<br />

ihre Ablehnung mit der hohen Arbeitslosigkeit<br />

begründet. In den Niederlanden<br />

waren 40 Prozent der Ablehner mit der<br />

EU-Osterweiterung vor gut einem Jahr<br />

nicht einverstanden. Sie fürchten eine<br />

Überfremdung.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Zunächst einmal muss die Politik verstehen,<br />

um was es den Bürgern in Europa<br />

geht. Der Erweiterungsprozess (vor allem<br />

der von 2004 mit zehn neuen Mitgliedstaaten<br />

auf einmal) ist vielen zu<br />

schnell gegangen. Sie fürchten, dass die<br />

Integration nicht funktioniert und haben<br />

Angst vor den schon angekündigten<br />

nächsten Erweiterungsschritten (Bulgarien,<br />

Rumänien, Türkei). Hier wird die<br />

Politik Tempo aus dem Prozess nehmen<br />

müssen.<br />

Ein vereinigtes Europa mit Regeln, Vorschriften<br />

und auch Verfassung wird von<br />

den Bürgern nur akzeptiert, wenn es ihnen<br />

Nutzen bringt – und zwar materiellen<br />

Nutzen. In der Lissabon-Agenda wurde<br />

den Bürgern vor fünf Jahren versprochen,<br />

Europa werde die wettbewerbsfähigste<br />

Region der Welt. Heute spielt<br />

ökonomisch die Musik in Nordamerika<br />

und Asien. In weiten Teilen Europas herrscht<br />

Wachstumsschwäche, steigende Arbeitslosigkeit,<br />

und die sozialen Errungenschaften<br />

werden geschliffen. Die wirtschaftliche<br />

Sicherheit wird von den meisten<br />

Bürgern als wichtigster Daseinszweck<br />

eines vereinten Europas gesehen.<br />

Nur nachweisliche wirtschaftliche Erfolge<br />

bringen Akzeptanz. Hier wird die Politik<br />

Tempo in den Prozess bringen müssen.<br />

Das Scheitern der EU-Verfassung in<br />

Frankreich und den Niederlanden ist ein<br />

– vielleicht auch komplizierter – Knochenbruch,<br />

aber keine Querschnittslähmung,<br />

wie es Ex-Bundeskanzler Helmut<br />

Schmidt formulierte. Es sollte ein heilsamer<br />

Schock sein. Weiter so geht nicht.<br />

Kurze Denkpause, Entrümpelung der<br />

EU, mehr Bürgernähe, weniger Regeln,<br />

Richtlinien und Gesetze, Konzentration<br />

auf das, was den Bürgern nutzt. So könnte<br />

der Heilungsprozess funktionieren.<br />

INTERN<br />

Imagepflege für<br />

die Landwirtschaft<br />

Das Image der Landwirtschaft<br />

und der<br />

landwirtschaftlichen<br />

Lebensmittelproduktion<br />

standen im Mittelpunkt<br />

des Agrarforums, zu<br />

dem die „<strong>Öffentliche</strong>“<br />

am 27. Mai Gäste aus<br />

Politik und Wirtschaft<br />

geladen hatte.<br />

Als Referent legte der Geschäftsführer der Centralen Marketing-<br />

Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA), Jörn<br />

Johann Dwehus, dar, welche Marketing-Strategien heute angesichts<br />

der neuen Verbraucher-Sparsamkeit, voller Märkte und<br />

niedriger Preise sinnvoll und erfolgversprechend sind. Er lieferte<br />

dabei auch für regionale Akteure Anregungen en masse.<br />

Das Stichwort „Transparenz“ ist nach Ansicht von Dwehus besonders<br />

in der Lebensmittelproduktion von wachsender Bedeutung.<br />

Die CMA setzt daneben auf Exportförderung – Lebensmittel<br />

„made in Germany“ haben international ein sehr gutes Image.<br />

Im Übrigen, so belegte der gelernte Agrar-Ingenieur mit einer<br />

Reihe von Beispielen aus den Aktivitäten der CMA, könne<br />

auch ohne teuren Werbeaufwand positive Imagepflege für das<br />

Landwirtschafts-Image betrieben werden. Die Palette der Möglichkeiten,<br />

wie im Bewusstsein der Verbraucher landwirtschaftliche<br />

Produkte besser verankert werden können, reicht von positiv<br />

bestärkenden Kundenbeurteilungen („Testimonials“) über<br />

Kooperationen mit Kochsendungen bis etwa zur Zusammenarbeit<br />

mit Schulen, die Kindern das wichtige Wissen über Landwirtschaft<br />

und Ernährung vermitteln. Prominenter Gast beim<br />

Agrarforum war der niedersächsische Minister für Wissenschaft<br />

und Kultur, Lutz Stratmann.<br />

rk<br />

++++++++++<br />

Ein Vierteljahrhundert in Vechta<br />

Sein 25jähriges Dienstjubiläum in Vechta feierte der Leiter der<br />

Geschäftsstelle am Bremer Tor, Willi Schlarmann (l. mit Ehefrau<br />

Brigitte) am 1. Februar. Zum Gratulieren kamen Vertriebsdirektor<br />

Christian Bunk (3.v.l.) und Bereichsdirektor Peter Streckenbach (r.).<br />

Es gab Ehren-Urkunden und, am Rande des Festessens, ein<br />

Erinnerungsfoto mit dem Agenturteam Nadine Meyer,<br />

Brigitte Bokern, Sonja Tappehorn und Jürgen Möhring (v.l.).<br />

++++++++++<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Die Ehrennadel in Silber des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Niedersachsen<br />

e.V. erhielt der Vorsitzende des <strong>Oldenburg</strong>ischen Feuerwehrverbandes,<br />

Gerd Junker aus Bockhorn (l.), bei der 94. Verbandsversammlung<br />

des LFV Ende Mai in Hitzacker. Der LFV ist die Interessenvertretung<br />

von rund 140.000 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsund<br />

Werkfeuerwehren. Ihm gehören 57 Stadt- und Kreisfeuerwehrverbände<br />

an. Junker ist Beisitzer im Vorstand dieses Verbandes.<br />

LFV-Präsident Hans Graulich (3.v.l.) wurde in Hitzacker für vier weitere Jahre<br />

im Amt bestätigt. Mit auf dem Foto: die ebenfalls mit der silbernen Ehrennadel<br />

ausgezeichneten Karla Weißfinger, Hans-Hermann Fehling und Dipl.-<br />

Ing. Jürgen Knabenschuh (v.l.)<br />

rk<br />

Neue Leitung<br />

Andre Lüerßen ist seit 1. April neuer Leiter der Geschäftsstelle in der<br />

Bahnhofstraße 16 in Saterland-Strücklingen. Er folgte damit Franz Schulte nach,<br />

der die Agentur dreizehn Jahre geführt hatte und sich in den wohlverdienten<br />

Ruhestand verabschiedete. Unterstützt wird Lüerßen von Stefanie Laing (l.) und<br />

Elisabeth Tebben (r.). Mit im Team, aber nicht auf dem Foto ist Kerstin Schulte.<br />

Bürozeiten: Mo - Fr 9.00 bis 12.00 und 14.00 bis 17.00 Uhr.<br />

Tel.: 04498 / 92 10 90, Fax: 04498 / 92 10 91<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 15


INTERN<br />

Face-<br />

LIFTiNG<br />

FÜR DAS DIREKTIONSGEBÄUDE<br />

Viele von ihnen haben es schon gemerkt: Unser Direktionsgebäude am Staugraben<br />

wird renoviert! Im Sommer 2007 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.<br />

Tanja Tilgner, Mitglied des Projektteams, gibt einen Überblick.<br />

as wird aber auch so langsam einmal<br />

Zeit, werden einige insgeheim gedacht<br />

oder auch laut gesagt haben. In der<br />

Tat hat unser Verwaltungsgebäude, seit es<br />

1979 bezogen wurde, noch nie ein „Face-<br />

Lifting“ erhalten. Die Renovierung des Gebäudes<br />

am Staugraben ist auf zwei Jahre<br />

angelegt, dabei gibt es auch einige Umbauarbeiten.<br />

Unterstützt werden Planung und Umsetzung<br />

von einem Architekten, der schon<br />

damals den Bau des Gebäudes begleitet<br />

hat, sowie einer Innenarchitektin. Innerhalb<br />

der <strong>Öffentliche</strong>n wurde ein Projektteam<br />

unter der Leitung des Bereiches Allgemeine<br />

Verwaltung (Gerd Laßwitz) gebildet.<br />

Dem Projektteam gehören Vertreter<br />

der Bereiche Haustechnik (Manfred Kreye),<br />

Vermögensverwaltung (Jörg Heiduk), IT-<br />

Koordination (Tanja Tilgner), Vertreter der<br />

Fachbereiche (Annchen Sonnenberg, Ulf<br />

Peters, Peter Lüers) und ein Vertreter des<br />

Personalrats (Gerold Martin) an.<br />

Ende März begannen die Arbeiten am<br />

Haupteingang: Der Granitboden wurde<br />

gereinigt und die äußere Automatiktür ist<br />

jetzt aus Klarglas und wurde nach außen<br />

versetzt. Auch die dunklen Decken- und<br />

Wandbeläge im Eingangsbereich wurden<br />

erneuert und durch satinierte Glaselemente<br />

D<br />

16 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

hell und freundlich gestaltet. Das wertet<br />

nicht nur den Eingang auf, sondern strahlt<br />

auch positiv auf den Empfangsbereich im<br />

Gebäudeinneren aus.<br />

Fast zeitgleich begannen im Frühjahr die<br />

Außenarbeiten. Der Bereich zwischen<br />

Osterstraße und dem Haupteingang wurde<br />

offener gestaltet, um den Blick auf den<br />

Eingangsbereich frei zu geben. Die Beetfläche<br />

ist jetzt zurückgesetzt, der Fahrradständer<br />

rückte näher zum Eingang und vor<br />

dem Haus wurden Fahnenmasten aufgestellt,<br />

so dass ein zusätzlicher Blickfang<br />

gegeben ist. Damit Behinderte oder auch<br />

Kunden mit Kinderwagen leichteren Zugang<br />

haben, wurde an der Treppe vor der<br />

Eingangstür ein Aufzug installiert.<br />

Jetzt werden der Empfangsbereich, der Beratungsbereich<br />

(‘Info’) und die Kasse modernisiert.<br />

Dabei wurde auch die Raumaufteilung<br />

etwas verändert: Der Kassenbereich<br />

hat mehr Platz erhalten, denn die beiden<br />

Arbeitsplätze dort waren bisher sehr beengt.<br />

Außerdem entstanden zwei zusätzliche<br />

Besprechungszimmer und ein Sanitätsraum.<br />

Für diese Erweiterung konnte Bürofläche<br />

der ivv gewonnen werden.<br />

Im gesamten Bereich werden Teppichboden<br />

und Beleuchtungen ausgetauscht,<br />

Wände und Decken erhalten einen neuen,<br />

hellen Anstrich, die Theken für den Empfang<br />

und die Kasse werden erneuert, und<br />

es gibt insgesamt neues Mobiliar. Der<br />

„dunkle“ Stil der 70er Jahre wird zeitgemäß<br />

aufgehellt: im gesamten Gebäude<br />

kommen jetzt überwiegend helle, holzfarbene<br />

Oberflächen zum Einsatz.<br />

Einheitliches Farbkonzept<br />

Fast parallel zu den Arbeiten im Erdgeschoss<br />

hat die Renovierung des ersten<br />

Obergeschosses begonnen. Hier wird das<br />

gleiche Farb- und Materialkonzept umgesetzt,<br />

das im vergangenen Jahr für die Renovierung<br />

des Kundenservice-Centers entwickelt<br />

wurde – vom Teppichboden über<br />

Mobiliar und Leuchtkörper bis zum Einbau<br />

von hellen Deckenplatten und Jalousien.<br />

Außerdem wird der Sicherheitsaspekt<br />

berücksichtigt, indem eine Rauchmeldeanlage<br />

installiert wird. Insgesamt dürfen sich<br />

Kunden und Mitarbeiter auf ein freundliches<br />

Ambiente in unseren Geschäftsräumen<br />

freuen.<br />

Am 1. Juli starten die genannten Renovierungsarbeiten<br />

im Großraumbüro der Kraftfahrzeug-Schadenabteilung.<br />

Damit der<br />

Geschäftsbetrieb ohne größere Störungen<br />

weiterlaufen kann – schließlich können<br />

nicht alle Mitarbeiter gleichzeitig vorüber-<br />

Insgesamt dürfen sich Kunden und Mitarbeiter auf ein<br />

freundliches Ambiente in unserem Geschäftsräumen freuen.<br />

gehend umziehen –, wird das Großraumbüro<br />

in zwei Abschnitten renoviert, das<br />

heißt, es wird jeweils zur Hälfte geräumt.<br />

Eine Staub- und Geräuschschutzwand<br />

schirmt die verbleibende Bürofläche von<br />

den Bauarbeiten ab. Die Schreibtische der<br />

„ausgelagerten“ Mitarbeiter stehen für jeweils<br />

ungefähr zwei Wochen in den Sitzungsräumen<br />

4 und 5 im zweiten Obergeschoss.<br />

Eine Spedition schafft die Möbelund<br />

Akten dorthin, die ivv sorgt für die Installation<br />

der PCs. Und natürlich werden<br />

auch die Telefone dorthin verlegt.<br />

Wenn in der ersten Augustwoche diese Renovierung<br />

abgeschlossen ist, beginnt nach<br />

dem gleichen Muster das Prozedere im gegenüberliegenden<br />

Großraumbüro des ersten<br />

Obergeschosses, in dem die Kraftfahrt-<br />

und Haftpflicht-Betriebsabteilungen<br />

sowie die Haftpflicht-Unfall-Schadengruppe<br />

angesiedelt sind. Mitte September sollen<br />

auch dort die Räume in neuem Glanz<br />

erstrahlen. Dann zieht auch der Bereich Gerichtliches<br />

Mahnwesen vom dritten Geschoss<br />

hierher um.<br />

Wenn dann noch Flure und Sanitärvorräume<br />

auf dieser Etage modernisiert sind, ist<br />

das Renovierungsprogramm 20<strong>05</strong> abgeschlossen.<br />

KONTAKT wird die weitere kosmetische Erneuerung<br />

des Verwaltungsgebäudes weiter<br />

verfolgen. Der Zeitplan sieht vor, dass<br />

im Frühjahr 2006 der Schadenschnelldienst<br />

im Untergeschoss umgebaut wird. Das<br />

Vordach zur Osterstraße wird unterbaut, so<br />

dass das Büro entsprechend vorgesetzt<br />

werden kann. Die gewonnene Fläche innerhalb<br />

des Untergeschosses steht dann zusammen<br />

mit der derzeitigen Garage neben<br />

Auch der Sitztest gehört dazu: Tanja Tilgner<br />

dem Schadenschnelldienst (Tor und Wand<br />

zum Bereich der Materialanlieferung werden<br />

entfernt) als große Freifläche für Fahrzeugbesichtigungen<br />

zur Verfügung.<br />

Im Sommer 2006 werden die Renovierungsarbeiten<br />

der Büroräume und Flurzonen<br />

im zweiten und dritten Obergeschoss<br />

fortgeführt. Im Frühjahr 2007 steht das Betriebsrestaurant<br />

auf dem Renovierungsplan,<br />

außerdem wird der Bereich der Vorstands-Gästebewirtung<br />

umgebaut. Ebenso<br />

wird der Vorstandbereich im vierten Obergeschoss<br />

renoviert. In den Sommermonaten<br />

2007 kommt dann der Schlussspurt mit<br />

der Überarbeitung der Büroräume und<br />

Flurzonen im Erdgeschoss (ivv) und der<br />

restlichen Büroräume des Hypothekenbereichs<br />

und Unternehmenscontrollings im<br />

vierten Obergeschoss.<br />

Reichlich Arbeit<br />

für das Projektteam<br />

Hinter dem Ganzen steckt allerdings ein erheblicher<br />

planerischer und organisatorischer<br />

Aufwand. Das Projektteam und insbesondere<br />

dessen Leitung jedenfalls hat<br />

gut zu tun.<br />

Die Materialien, z.B. Möbel und Lampen,<br />

müssen zunächst nach praktischen Gesichtspunkten<br />

ausgesucht werden; aber<br />

natürlich sollen sie auch „gut aussehen“.<br />

Da die Mitglieder des Projektteams die Organisation<br />

neben dem Tagesgeschäft erledigten,<br />

blieb kaum Zeit, Anschauungsbeispiele<br />

in Büromöbelhäusern etc. zu besichtigen,<br />

sondern die erste Auswahl erfolgte<br />

oftmals nach Katalogen. Danach wurden<br />

Muster bestellt, um den Eindruck „vor Ort“<br />

zu haben. Aufwendiger war dabei unter<br />

anderem die Auswahl der Beleuchtung für<br />

den Empfangsbereich – denn hier wollten<br />

wir den Vorschlag der Innenarchitektin<br />

einmal in natura gesehen haben. Also gab<br />

es einen Ortstermin im Horst-Janssen-Museum,<br />

und dort wunderte man sich vermutlich,<br />

dass eine kleine Besuchergruppe<br />

keinen Blick auf die Bilder an den Wänden<br />

warf, sondern nur minutenlang zur Decke<br />

starrte.<br />

Wenn dann die schwierigen Entscheidungen<br />

gefallen waren, wurden die jeweiligen<br />

Ausschreibungen erledigt bzw. Angebote<br />

eingeholt, bewertet und mit dem Vorstand<br />

besprochen. Dann schließlich konnten die<br />

Aufträge vergeben werden. Ein anderes<br />

Thema sind die Zeitpläne und Regelungen<br />

der organisatorischen Abläufe. Im Übrigen<br />

wird natürlich auch die Chance genutzt,<br />

die Anordnung der Schreibtische und Möbel<br />

und teilweise auch die Raumaufteilung<br />

neu zu gestalten. Für diese organisatorischen<br />

Dinge wurde ein Arbeitskreis der betroffenen<br />

Fachbereiche gebildet.<br />

Auch die technischen Erfordernisse sind<br />

rechtzeitig zu berücksichtigen, denn die<br />

PC-Technik muss teilweise in die Sitzungsräume<br />

und wieder zurück verlagert werden<br />

und, wenn Möbel verstellt werden, müssen<br />

für PCs und Telefone auch neue ‘Strippen’<br />

gezogen werden.<br />

Zu den Aufgaben der Projektgruppe<br />

gehört auch, dafür zu sorgen, dass der<br />

Budgetplan eingehalten wird. Auch wenn<br />

dieser Punkt hier als letzter genannt wurde,<br />

hat er eine große Bedeutung, denn<br />

natürlich schöpft man nicht aus dem Vollen,<br />

sondern hat sich an einen vorab festgelegten<br />

Kostenrahmen zu halten.<br />

Mein erstes Resümee: Es gab und gibt viel<br />

zu tun. Aber die Aussicht auf ein Gebäude,<br />

das in neuem Glanz auch für die Arbeit der<br />

<strong>Öffentliche</strong>n wirbt, hält die Projektgruppe<br />

in Schwung. Versprochen!<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 17


INTERN<br />

Seit 1999 nahmen in jedem Jahr die Boßeler der „<strong>Öffentliche</strong>n” an den Niedersachsenmeisterschaften<br />

teil. Und in jedem Jahr belegten sie gute Plätze im Mittelfeld. In diesem Jahr setzten sie auf Sieg.<br />

Frank Goesmann, Boßelobmann der Betriebssportgruppe, berichtet für KONTAKT.<br />

18 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

Mit großen Würfen<br />

ZUM POKAL<br />

Am Anfang waren die Niedersachsenmeisterschaften im Boßeln in <strong>Oldenburg</strong> 1999. Die<br />

„<strong>Öffentliche</strong>” stellte in diesem Jahr erstmals eine Mannschaft, die auch gleich einen<br />

guten Mittelfeldplatz erreichte. Und da alle Beteiligten Spaß an der Sache hatten, riefen<br />

wir eine Betriebssportgruppe ins Leben. Die hat mittlerweile 13 Mitglieder und stellt im<br />

Ligabetrieb zwei Mannschaften.<br />

Die Betriebssportler starteten bisher immer in der Klasse Männer nicht aktiv. Zu einem<br />

Pokalgewinn reichte es allerdings nie, die Konkurrenz war stets stark. In diesem Jahr, so<br />

hatten wir uns vorgenommen, sollte das anders werden. Wir stellten außerdem zum ersten<br />

Mal auch eine Gruppe in der Klasse Frauen/Männer nicht aktiv.<br />

Der Entscheidungstag war der 19. März. Wir hatten zusammen mit den Betriebssportgruppen<br />

Kurbetriebsgesellschaft Bad Zwischenahn und Finanzamt Westerstede einen<br />

Bus gechartert und machten uns gemeinsam auf Richtung Norden. Rund 500 Boßelerinnen<br />

und Boßeler insgesamt fanden sich in dem Küstenort ein, um sich im traditionellen<br />

Friesensport zu messen. Die Wettkampfstrecke lag direkt am Deich. Für die gemischte<br />

Gruppe war sie 4,8 Kilometer lang, für die Männer einen Kilometer mehr. Die Wettkampfgruppe<br />

„Männer aktiv” hatte sogar 8 Kilometer vor sich.<br />

Die Betriebssportler der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> gingen in der Klasse Männer nicht aktiv mit Ralf Jelken, Werner<br />

Bücking, Detlef Kapels und Eilert Detmers an den Start, in der Klasse Frauen/Männer nicht aktiv waren Frank Goesmann, Jochen<br />

Lewin, Anke Meyer-Stüve, Martina Rinke und Alfred Thiel dabei.<br />

Unsere gemischte Gruppe startete als vierte von insgesamt 27 Mannschaften (2. Paarung). Die drei Männer – von denen ich der<br />

einzige war, der regelmäßig boßelt – hatten einen Supertag. Die Frauen, die beide eine Woche zuvor das erste Mal eine Kugel in<br />

der Hand gehabt hatten, standen ihnen in nichts nach. Die gute Leistung der fünf Werfer/innen hielt bis zum Ende an. Keine<br />

Fehlwürfe (obwohl Alfred Thiel ein paar seiner Würfe als solche bezeichnete), keine konditionellen Schwächen, tolles Wetter: Unser<br />

überragendes Ergebnis war 50 Wurf und 55 Meter. Das ist ein Schnitt von fast 100 Meter pro Wurf.<br />

Ob das wirklich zum Pokal reichte? Beim gemeinsamen Grünkohlessen herrschte natürlich Hochspannung, danach kam endlich<br />

die Siegerehrung. Es wurde Platz 6 aufgerufen. Das Ergebnis war 59 Wurf und 34 Meter. Da war ich mir sicher: Wir haben unser<br />

Ziel erreicht. Mit einem Vorsprung von fast 4 Wurf ging der Pokal tatsächlich nach <strong>Oldenburg</strong>: Der erste Pokal für die Boßeler/innen<br />

der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong>. Den gilt es im nächsten Jahr in Bockenem (Hildesheim) zu verteidigen.<br />

Nicht zu vergessen: Unsere Männer-Mannschaft landete wieder im gesicherten Mittelfeld.<br />

++++++++++++++<br />

Löschen mit weniger Wasser<br />

Dass die <strong>Öffentliche</strong> Brandkasse alljährlich ausgesuchte Freiwillige Feuerwehren<br />

für ihre unermüdlichen Einsätze bei der Brandbekämpfung finanziell<br />

unterstützt, ist mittlerweile Tradition. So gingen auch in diesem Jahr<br />

großzügige Beträge an die Wilhelmshavener Wehren. Neu war in Wilhelmshaven<br />

der Rahmen für die Scheckübergabe: Sie fand im Hydraulik-<br />

Pneumatik-Kontor Jade – HPKJ GmbH – statt. Deren Räume in der Bismarckstraße<br />

waren nicht ohne Grund gewählt. Denn hier wird seit Ende 2004 exklusiv<br />

für den Norden Deutschlands das IFEX-Impuls-Löschsystem vertrieben. Es<br />

erlaubt, mit vergleichsweise geringen Wassermengen großflächig, schnell<br />

und effektiv zu löschen: Das Wasser wird unter hohem Druck zu feinsten Flüssigkeitspartikeln<br />

zerstäubt. In kürzester Zeit werden damit ungewöhnlich<br />

gute Ergebnisse erzielt.<br />

Weiterer Vorteil: Weil wenig Wasser eingesetzt wird, entstehen auch weniger<br />

Folgeschäden durch Löschwasser, die bisher in der Regel 50 – 70 Prozent des<br />

entstehenden Schadens ausmachen.<br />

So hofft man bei den Brandkassen auch, dass die finanzielle Begleitung der<br />

Wehren auch den Einsatz solch neuer Technologien erleichtert. Für entsprechende<br />

Vorhaben jedenfalls hat man ein offenes Ohr – schließlich profitieren<br />

alle davon.<br />

Frank Gadau<br />

+++ VON UNSEREN PARTNERN<br />

Neu im Sparkassenvorstand<br />

Holger Sothmann ist seit 1. April Vorstandsmitglied der Sparkasse Wilhelmshaven.<br />

Er ist zuständig für die Bereiche Kredit, Privatkunden und Unternehmenssteuerung. Der 39-Jährige<br />

kann auf eine mehrjährige Führungsverantwortung als Verbandsprüfer beim Hanseatischen<br />

Sparkassen- und Giroverband Hamburg, als Vorstandsvertreter bei der Kreissparkasse<br />

Ludwigslust und als Vorstandsmitglied bei der<br />

Bordesholmer Sparkasse zurück blicken. rk<br />

++++++++<br />

UKV macht Angebot<br />

für Kinder und Senioren<br />

Ein Kinder-Sorglos-Paket bieten die <strong>Öffentliche</strong>n Versicherer seit Mai über die Union<br />

Krankenversicherung AG (UKV) an. Auch Kinder, die gesetzlich krankenversichert<br />

sind und von ihrer Kasse nur eine Grundversorgung erhalten, können damit<br />

umfassend preiswert abgesichert werden.<br />

Zu den wichtigsten Leistungen dieses Rundum-Schutzes zählen die Behandlung durch<br />

den Chefarzt – sowohl im Krankenhaus als auch ambulant, die Erstattung von Kosten<br />

für Heilpraktiker oder alternative Heilmethoden bei Ärzten, Zahnersatz und Brillen. Leistungen<br />

für Schutzimpfungen sowie die Absicherung des Kindes bei Auslandsreisen bis<br />

zu 60 Tagen einschließlich eines eventuell notwendigen Rücktransports runden das Paket<br />

ab. Das Kinder-Sorglos-Paket kostet für Jungen und Mädchen bis 14 Jahre 12,74 Euro<br />

im Monat.<br />

Eine weitere spezielle Zielgruppe bedient die UKV jetzt mit neuen Zusatztarifen für<br />

Krankenversicherte, die über 50 Jahre alt sind. Mit der Produktlinie „50plus“ können<br />

auch ältere Kunden zu vereinfachten Aufnahmebedingungen besonders günstig Sehhilfen,<br />

Zahnersatz und Auslandsreisen absichern. Für die Aufnahme, so die UKV, werden<br />

nur drei einfache Fragen zur Gesundheit gestellt. Die Beiträge liegen für einen 50-jährigen<br />

Mann bei 16,56 Euro und für eine gleichaltrige Frau bei 17,99 Euro monatlich. Ab einem<br />

Alter von 61 Jahren zahlen Männer 20,04 Euro und Frauen 19,72 Euro monatlich.<br />

rk<br />

++++++++++++++<br />

Dreißig in einem Vertrag<br />

Seit im vergangenen Jahr das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GMG) in Kraft getreten ist, interessieren sich immer mehr gesetzlich<br />

Krankenversicherte für eine zusätzlich private Vorsorge. In diesem Zusammenhang<br />

macht die Union Krankenversicherung AG (UKV) auf die Möglichkeit der Gruppenversicherung<br />

aufmerksam: Unternehmen können so für ihre Mitarbeiter, Verbände etwa<br />

für ihre Mitglieder, <strong>Versicherungen</strong> abschließen. Bei einer Gruppenversicherung tritt<br />

das Unternehmen und nicht der einzelne Mitarbeiter als Versicherungsnehmer auf. Durch<br />

eine homogene Risikogemeinschaft entstehen Kostenersparnisse, die in Form von günstigeren<br />

Beiträgen an die Versicherten weitergegeben werden. Fast alle Tarife der Union<br />

Krankenversicherung sind gruppenversicherungsfähig.<br />

Voraussetzung für eine Gruppenversicherung ist zum einen eine Mindestbeteiligung neu<br />

zu versichernder Personen. Bei Unternehmen mit mindestens 150 Mitarbeitern müssen es<br />

15 Personen sein, bei größeren Unternehmen ab 300 Mitarbeitern sind 30 Personen notwendig.<br />

Wichtig für den Bestand des Gruppenversicherungsvertrags ist des Weiteren,<br />

dass sich innerhalb von 18 Monaten nach Vertragsbeginn die jeweilige Mindestteilnehmerzahl<br />

(15 oder 30 Personen) für den Versicherungsschutz entschieden hat.<br />

Bei Verträgen, die 30 neu zu versichernde Personen betreffen, gelten erleichterte Aufnahmebedingungen.<br />

Arbeitgeber, die den Gruppenversicherungsvertrag mit den <strong>Öffentliche</strong>n<br />

Versicherern abschließen, müssen außerdem keine zusätzlichen Verwaltungsarbeiten<br />

oder zusätzliche Kosten tragen. Die Gruppenversicherung, so die UKV, stellt<br />

außerdem eine attraktive Sozialleistung dar, die dem Arbeitnehmer die bestmögliche<br />

medizinische Versorgung sichert und dem Unternehmen die Chance bietet, im Krankheitsfall<br />

die Arbeitsfähigkeit seiner Beschäftigten schneller wieder herzustellen. Auch für<br />

Kundenberater und Vermittler sind Gruppenversicherungen interessant: Schließlich wird<br />

mit nur einem Vertragspartner eine große Anzahl von Kunden erreicht.<br />

Wechsel im<br />

Vorstand der LZO<br />

Dr. Rüdiger Kamp, zehn Jahre lang Mitglied<br />

des Vorstandes der Landessparkasse<br />

zu <strong>Oldenburg</strong>, wechselte zum 1. Mai nach<br />

Hannover als Vorstandsvorsitzender der LBS<br />

Landesbausparkasse Berlin-Hannover. Der<br />

gebürtige <strong>Oldenburg</strong>er war unter anderem<br />

in zahlreichen Gremien wichtiger regionaler<br />

Unternehmen und Institutionen tätig gewesen,<br />

so auch im Aufsichtsrat der <strong>Öffentliche</strong>n<br />

<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong>. Sein<br />

Nachfolger wurde zum 1. Juli Gerhard<br />

Fiand, zuvor stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />

bei der Sparkasse Karlsruhe.<br />

rk<br />

++++++++<br />

Gegen den Trend<br />

gewachsen<br />

Die ÖRAG Rechtsschutzversicherungs AG, ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

der öffentlichen Versicherer,<br />

legte im Geschäftsjahr 2004 deutlich stärker<br />

zu als die Branche. Während der Markt nur ein<br />

Plus von 3,4 Prozent erzielte, wuchs die ÖRAG um<br />

8,6 Prozent. Sie steigerte ihre Bruttobeitragseinnahmen<br />

auf 162,8 Millionen Euro.<br />

Mit einem Plus von 2,6 Prozent auf 1,13 Millionen<br />

Verträge konnte die ÖRAG 2004 ein besseres Ergebnis<br />

erzielen als die Rechtsschutzbranche insgesamt,<br />

die ein Minus von 0,6 Prozent verzeichnete.<br />

Die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende ÖRAG<br />

hält mit diesem Ergebnis Platz sieben im Markt.<br />

rk<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 19


SPONSORING<br />

20 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

Versöhnlicher<br />

AUSKLANG<br />

Zum dritten Male in Folge ist den<br />

EWE-Baskets <strong>Oldenburg</strong> in der Saison<br />

2004 / 20<strong>05</strong> die Qualifikation für die<br />

Play-off-Runde gelungen. Damit haben<br />

sie dafür gesorgt, dass die so<br />

erfreuliche Basketball-Euphorie<br />

in <strong>Oldenburg</strong> anhält.<br />

bwohl sich die EWE-Baskets zu Beginn<br />

der Saison mit sechs neuen Spielern<br />

verstärkt hatten, mussten sie allerdings<br />

in ihrem ersten Spiel in Berlin<br />

eine Auftaktniederlage hinnehmen.<br />

Während der gesamten Partie waren die<br />

Baskets den Berlinern ebenbürtig, nur<br />

leider fehlte am Ende das Wurfglück. Bei<br />

Alba gab es ein knappes 78:85.<br />

Am zweiten Spieltag der Bundesliga<br />

konnten die Baskets von Trainer Don<br />

Beck ihren ersten „Heimsieg“ einfahren.<br />

Sie mussten wegen einer Veranstaltung<br />

in der Weser-Ems-Halle für ihr Nordderby<br />

gegen Braunschweig nach Bremen<br />

ausweichen. Im Prinzip war es für beide<br />

Mannschaften ein Auswärtsspiel, welches<br />

sehr hart umkämpft war. Die Entscheidung<br />

zu Gunsten der <strong>Oldenburg</strong>er<br />

(79:77) fiel erst in den Schlusssekunden.<br />

Auch im zweiten Auswärtsspiel sind die<br />

EWE-Baskets knapp an einem Erfolg<br />

beim Namensvetter Telekom Baskets<br />

Bonn vorbeigeschrammt. Die <strong>Oldenburg</strong>er<br />

gewannen zwar das dritte Viertel mit<br />

19:9 Punkten, es reichte aber nicht mehr,<br />

noch die mögliche Verlängerung zu erreichen.<br />

Letztlich fehlten drei Punkte<br />

(78:81) bei einem der gehandelten Titelaspiranten.<br />

Am 1. November 2004 stand<br />

dann das erste Heimdebüt in der Weser-<br />

Ems-Halle gegen Bayer Giants Leverkusen<br />

an. Trotz einer furiosen Aufholjagd<br />

fehlte am Ende die Kraft, die Gäste aus<br />

dem Rheinland zu besiegen. Zu Kraft<br />

raubend war die Partie gegen Bonn gewesen,<br />

so dass es zum Schluss 74:84<br />

hieß. Bereits drei Tage später unterlagen<br />

die Baskets im Pokal beim Zweitligisten<br />

Rhöndorf.<br />

Spätestens jetzt konnte man von einem<br />

klassischen Fehlstart sprechen, waren<br />

O<br />

Rückblick auf die Saison 2004/20<strong>05</strong> der EWE-Baskets <strong>Oldenburg</strong><br />

doch zu Beginn der Saison das Erreichen<br />

der Play-offs als Mindestziel ausgegeben<br />

worden, fand man sich jetzt im unteren<br />

Drittel der Tabelle wieder. Dass die Baskets<br />

doch gewinnen können, und dies in<br />

der Fremde, bewiesen sie in Ludwigsburg,<br />

wo man zu einem 100:94 Auswärtssieg<br />

kam. Glaubte man jetzt, dass dieser<br />

Auswärtserfolg für den Beginn einer Siegesserie<br />

stand, sah man sich beim folgenden<br />

„Heimspiel“ bitter enttäuscht.<br />

Wieder einmal mussten die Baskets ihr<br />

Heimspiel auswärts austragen, diesmal<br />

in Bremerhaven. Obwohl sie das Spiel gegen<br />

Bamberg über weite Strecken kontrollierten<br />

und zur Halbzeit noch mit<br />

41:36 in Führung lagen, entglitt ihnen<br />

am Ende der zweiten Halbzeit die Partie,<br />

nicht zuletzt deshalb, weil sie den Bamberger<br />

Neuzugang Hurl Beechum mit seinen<br />

19 Punkten zu keinem Zeitpunkt im<br />

Griff hatten – Endstand 73:79. Das darauffolgende<br />

Auswärtsspiel gegen Rhein-<br />

Energie Köln ging ebenfalls mit 68:79<br />

verloren.<br />

Dies war bereits die fünfte Niederlage im<br />

siebten Saisonspiel und der Tabellenrang<br />

wies Platz 14 aus. Eine völlig unnötige<br />

Niederlage gegen Trier mussten<br />

die <strong>Oldenburg</strong>er in ihrem nächsten<br />

Heimspiel (77:80) hinnehmen. Die neuformierte<br />

Mannschaft aus guten Einzelspielern<br />

hatte sich noch nicht zu einem<br />

harmonischen Team auf dem Spielfeld<br />

zusammengefunden. Das Erreichen der<br />

Play-offs schien ferner denn je.<br />

Anfang Dezember 2004 gewannen die<br />

Baskets in einem vorgezogenen Heimspiel<br />

gegen EnBW Ludwigsburg 73:62<br />

und konnten somit die vorübergehend<br />

belegten Abstiegsränge (!) wieder verlassen.<br />

Diese neu gewonnene Motivation<br />

reichte in Gießen leider nicht aus. Das<br />

Spiel verloren die Baskets knapp 80:85.<br />

Dennoch hatten die EWE-Baskets das<br />

Siegen nicht verlernt. Das Heimspiel gegen<br />

den Aufsteiger Union Baskets<br />

Schwelm wurde klar mit 88:66 gewonnen.<br />

Die Wuppertaler konnten zu keinem<br />

Zeitpunkt die <strong>Oldenburg</strong>er in Bedrängnis<br />

bringen.<br />

Das Wechselbad der Gefühle ging weiter.<br />

Eine Woche vor Weihnachten verlor das<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Team bei der BG Karlsruhe<br />

mit 74:77. Damit verpasste es vorerst den<br />

Anschluss an die Play-off-Plätze. An<br />

Weihnachten machte es sich selbst das<br />

schönste Geschenk. Es besiegte den amtierenden<br />

Deutschen Meister Opel Skyliners<br />

Frankfurt. Der überragende Tyron<br />

McCoy führte das Team mit 21 Punkten<br />

zum deutlichen 84:70 Erfolg.<br />

In Schwung gekommen<br />

Jetzt kamen die EWE Baskets <strong>Oldenburg</strong><br />

langsam in Schwung. Vier Tage später<br />

gelangen ihnen ein knapper aber wichtiger<br />

Sieg in Würzburg (68:66), und das erste<br />

Spiel im neuen Jahr ließ die Siegesserie<br />

der Baskets gegen die Walter Tigers<br />

Tübingen nicht abbrechen. Imposant<br />

wurde der zweite Aufsteiger aus Tübingen<br />

vor mehr als 4000 Zuschauern in der<br />

Weser-Ems-Halle mit 96:73 bezwungen.<br />

Fast hätten die <strong>Oldenburg</strong>er noch zwei<br />

weitere Zähler auf der Habenseite verbuchen<br />

können, wenn das äußerst hochklassige<br />

Derby gegen die Artland Dragons<br />

in Quakenbrück nicht mit 78:82<br />

verloren gegangen wäre.<br />

Der Sammlung knapper Niederlagen<br />

hatte der Bundesligist EWE-Baskets <strong>Oldenburg</strong><br />

ein weiteres Kapitel hinzugefügt.<br />

Ihr „Heimspiel“ im Bremer AWD-<br />

Manager Brämer verlässt die Baskets<br />

Jens Brämer beendet Ende Juli nach sieben Jahren seine Tätigkeit als Manager<br />

der EWE-Baskets <strong>Oldenburg</strong>. Er war 1995 als Spieler zum damaligen Zweitligisten<br />

BC <strong>Oldenburg</strong>/Westerstede gekommen und 1998 Manager des Basketball-Teams<br />

des <strong>Oldenburg</strong>er TB geworden. Seitdem hatte der gebürtige<br />

Bramscher großen Anteil an der sportlichen Entwicklung der Baskets, die im<br />

Jahr 2000 im Aufstieg in die Erste Bundesliga gipfelte.<br />

Der Schritt erfolgt im Einvernehmen mit den Baskets-Geschäftsführern Hermann<br />

Schüller und Gerold Lange. „Der Erfolg in <strong>Oldenburg</strong> ist natürlich mit einer ausgesprochen<br />

intensiven Arbeit fast ohne Pause verbunden, und nach sieben Jahren<br />

in dieser Position ist bei mir der Wunsch nach Veränderung entstanden. Fünf<br />

Jahre Bundesliga und die Fertigstellung der EWE-Arena als unsere neue Spielstätte<br />

sind ein krönender Abschluss dieser Zeit“, so Brämer. Ob der weiter im Bereich<br />

der Basketball-Bundesliga arbeiten wird, ließ er noch offen.<br />

rk<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 21


SPONSORING<br />

Dome hatten die Baskets vor der Rekordkulisse<br />

von 5100 Zuschauern erst nach<br />

Verlängerung 101:104 (89:89) verloren.<br />

Nino Garris ‚schoss' Berlin mit seinen 30<br />

Punkten fast allein zum Sieg. Um das Erreichen<br />

der Play-off-Runde nicht völlig<br />

aus den Augen zu verlieren, verstärkten<br />

sich die EWE-Baskets im Januar 20<strong>05</strong><br />

mit Felipe Lopez. Doch auch mit dem europäischen<br />

Spitzenspieler aus der Dominikanischen<br />

Republik konnte die Pechsträhne<br />

bei der äußerst unglücklichen<br />

Niederlage in Braunschweig (76:77)<br />

nicht gestoppt werden. Einige sehr umstrittene<br />

Schiedsrichterentscheidungen<br />

gegen das Team von Don Beck Sekunden<br />

vor Schluss sorgten für erheblichen Unmut<br />

auf der <strong>Oldenburg</strong>er Seite.<br />

In Leverkusen meldeten sich die Baskets<br />

eindrucksvoll zurück. Ihnen gelang Revanche<br />

mit einem 98:88-Sieg gegen Bayer<br />

Giants Leverkusen. Auch beim Vizemeister<br />

GHP Bamberg gewannen sie. Mit<br />

dem 85:71 leitete die Mannschaft den<br />

Endspurt um die Play-off-Plätze ein.<br />

Auch das dritte Auswärtsspiel wurde in<br />

Trier gewonnen. Bei TBB Trier gab es einen<br />

74:67 Erfolg. Weiter in der Erfolgsspur<br />

folgte gegen die Gießen 46ers nach<br />

77-tägiger Weser-Ems-Hallen-Abstinenz<br />

ein 85:75-Erfolg. Kurz vor Ostern konnten<br />

die EWE-Baskets mit einem 93:87 gegen<br />

die BG Karlsruhe den fünften Sieg in<br />

Serie feiern.<br />

Phasenweise traumhaft<br />

Bereits drei Tage später setzte sich die<br />

Siegesserie fort. Ein zwar mühevoller<br />

Sieg in Schwelm (72:67) ließ den Abstand<br />

zu den Play-off-Plätzen kleiner<br />

werden. Endlich hatte die Mannschaft<br />

um Don Beck zu sich gefunden. Phasen-<br />

weise spielten die <strong>Oldenburg</strong>er traumhaften<br />

Basketball.<br />

Nach sechs Siegen in Folge verloren die<br />

EWE-Baskets bei Opel Skyliners Frankfurt<br />

(82:96). Dies bedeutete jedoch nicht,<br />

dass damit der Zug für die Play-offs abgefahren<br />

war. Letztlich mußte diese Niederlage<br />

beim amtierenden Deutschen<br />

Meister einkalkuliert werden. So blieben<br />

die Baskets weiterhin im Rennen um einen<br />

der acht begehrten Play-off-Plätze,<br />

indem sie die Telekom Baskets aus Bonn<br />

in einer abwechslungsreichen und spannenden<br />

Partie, besonders aufgrund des<br />

bärenstarken Schlussviertels, mit 87:77<br />

niederrangen. Der 18. April 20<strong>05</strong> markierte<br />

einen besonderen Punkt innerhalb<br />

der Saison. Nach dem 84:68 gegen<br />

Würzburg kletterten die <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Korbjäger auf den so lang ersehnten<br />

Platz acht in der Tabelle, der Play-off-Teilnahme<br />

bedeutete. Eine Woche später verloren<br />

die Baskets leichtfertig beim Liganeuling<br />

Walter Tigers in Tübingen 74:77<br />

nach Verlängerung. In den letzten zwei<br />

Hauptrundenspielen musste eins gewonnen<br />

werden, um sicher ein Play-off-Platz<br />

zu erreichen. Kein leichtes Unterfangen,<br />

da Köln und Quakenbrück als nächste<br />

Gegner und bereits feststehende Play-off-<br />

Teilnehmer durch Siege ihrerseits versuchten,<br />

in der Tabelle eine noch bessere<br />

Platzierung zu erreichen. So geriet das<br />

Heimspiel gegen RheinEnergy Köln zum<br />

echten Endspiel. Nach hartem Kampf<br />

und spannendem Spielverlauf, bei dem<br />

die Kölner eineinhalb Minuten vor<br />

Schluss wie die sicheren Sieger aussahen,<br />

drehten die Baskets in den Schlusssekunden<br />

die Partie zu ihren Gunsten<br />

und gewannen noch mit 87:83. Nach dem<br />

Spiel kannte der Jubel bei Zuschauern<br />

und Mannschaft keine Grenzen. Die dritte<br />

Play-off-Teilnahme nacheinander war<br />

geschafft. Wer jetzt glaubte, dass den<br />

EWE-Baskets der Ausgang des Spiels gegen<br />

die Artland Dragons gleichgültig<br />

sein könnte, sah sich getäuscht.<br />

War doch noch eine Rechnung aus Quakenbrück<br />

offen. Es war wieder ein Derby<br />

auf hohem Niveau, das die <strong>Oldenburg</strong>er<br />

vor ausverkauftem Haus mit über 4000<br />

Zuschauern im Schlussviertel für sich<br />

entschieden. Dieser Sieg (89:84) brachte<br />

den Baskets Rang sieben der Abschlusstabelle.<br />

In den Play-offs trafen die <strong>Oldenburg</strong>er,<br />

wie in der letzten Saison, auf Bamberg.<br />

Im vorigen Jahr sah die Bilanz allerdings<br />

eindeutig positiv für den deutschen Vizemeister<br />

aus. Mit drei Niederlagen gegen<br />

die Franken verabschiedeten sich die<br />

Baskets ziemlich schnell aus der Play-off-<br />

Runde. In diesem Jahr wollten sie den<br />

Spieß umdrehen. Doch das blieb ein<br />

Wunschtraum, der mit der Niederlage im<br />

Play-off-Viertelfinale gegen die Franken<br />

schnell zuende war.<br />

Resümee: Die Mannschaft ist jetzt sehr<br />

gut eingespielt. Sie hat in einem grandiosen<br />

Schlussspurt von den letzten zwölf<br />

Begegnungen zehn gewonnen, in der Weser-Ems-Halle<br />

ist sie im Jahr 20<strong>05</strong> noch<br />

unbesiegt.<br />

Trotz des vorzeitigen „Aus“ in den Playoffs<br />

können die Fans, die die packenden<br />

Spiele treu begleiten, sich darauf freuen,<br />

dass die Baskets mit Saisonbeginn gleich<br />

kräftig in der oberen Etage der Basketball-Bundesliga<br />

mitmischen wollen. Mit<br />

der neuen EWE-Arena haben sie einen<br />

echten „Hexenkessel“, der tolle Atmosphäre<br />

bei den Spielen garantiert“.<br />

C.B.<br />

Exzellent „Säule Nummer drei”<br />

Die Neu-Ausrichtung der Organisation bei den EWE Baskets <strong>Oldenburg</strong> nimmt Gestalt an.<br />

Vom 1. August an übernimmt Bärbel Chamier die kaufmännische Leitung des Basketball-<br />

Bundesligisten. Die 39-jährige <strong>Oldenburg</strong>erin und geprüfte Management-Assistentin arbeitete<br />

zuletzt als Assistentin des Finanzvorstandes eines Konzerns mit 6500 Mitarbeitern. Hohe<br />

Priorität möchte sie der Betreuung der Sponsoren geben: „Die Sponsoren investieren in die<br />

EWE Baskets und können dafür ein zuverlässiges und rentables Wirtschaften mit ihrem Geld<br />

erwarten.“<br />

Nach Baskets-Geschäftsführer Hermann Schüller ist es wichtig, das „3-Säulen-Konzept“ der<br />

Neuausrichtung „mit exzellenten und erfahrenen Führungskräften“ umzusetzen. Für den sportlichen<br />

Bereich zeichnen dabei die Trainer Don Beck und Ralph Held verantwortlich. Für die Nachwuchsförderung,<br />

die unsere zweite Säule darstellt, wurde der 32-jährige Thomas Glasauer, der<br />

aus Würzburg zu den <strong>Oldenburg</strong>ern kommt“. „Säule Nummer drei ist der kaufmännische Bereich<br />

inklusive des Marketings. Hier sind wir mit Bärbel Chamier jetzt sehr gut aufgestellt“, so Schüller.<br />

Zum ersten Mal ein<br />

Vollzeit-Trainer<br />

Und da spielt der neue Trainer Leszek<br />

Krowicki eine überaus wichtige Rolle.<br />

Ihm eilt der Ruf voraus, einer der besten<br />

Trainer (siehe seine Erfolge mit TuS Walle<br />

und dem Buxtehuder SV) von Damen-<br />

Handball-Mannschaften zu sein. Das<br />

muss er in <strong>Oldenburg</strong> unter Beweis stellen,<br />

zumal gleich vier Nationalspielerinnen<br />

zu ersetzen sind. Die verdienstvolle<br />

33-jährige Heike Schmidt hat mit Ende<br />

der Saison 2004/20<strong>05</strong> ihre ereignisreiche<br />

aktive Laufbahn beendet; die 27jährige<br />

Daniela Harke scheidet aus dem<br />

Leistungssport aus, und die Verträge mit<br />

der Slowakin Jana Oborilova sowie der<br />

Griechin Grigoria Gkolia – die beide<br />

nicht die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllten<br />

– wurden nicht verlängert.<br />

Mit den weitreichenden Verbindungen<br />

des neuen Trainers Leszek Krowicki sollte<br />

der VfL in der Lage sein, entsprechenden<br />

Ersatz zu verpflichten. Eine erste<br />

Verstärkung konnte bereits mit dem<br />

SPONSORING<br />

Die Bundesliga-Saison 2004/20<strong>05</strong> sollten Mannschaft, Trainer und Vorstand der Handballerinnen<br />

des VfL <strong>Oldenburg</strong> schnell vergessen. Nur zu selten gelang es der nochmals verstärkten Mannschaft,<br />

ihr wahres Können zu zeigen. Glücklicherweise konnte am Ende der Saison durch zwei souverän<br />

herausgespielte Siege gegen den TV Mainzlar die Klasse gehalten werden. Nun gilt es, sich voll<br />

und ganz auf die neue Spielzeit zu konzentrieren und neue Ziele anzuvisieren.<br />

Neuzugang Magdalena Urdea vom Ligakonkurrenten<br />

SG Kirchhof 09 vermeldet<br />

werden. Die 29-jährige 45-fache rumänische<br />

Nationalspielerin gilt als eine der<br />

besten Rechtsaußen der Liga und sollte<br />

so problemlos „Danny“ Harke ersetzen<br />

können. In der gerade abgelaufenen Bundesliga-Saison<br />

erzielte die Linkshänderin<br />

112 Tore. Weitere Neuverpflichtungen<br />

werden in den kommenden Wochen folgen,<br />

wobei auch die eine oder andere<br />

Nachwuchsspielerin hinzukommen wird.<br />

Besteht doch jetzt für den VfL, dank des<br />

Aufstiegs der zweiten Mannschaft in die<br />

zweite Bundesliga, die Möglichkeit, talentierte<br />

Spielerinnen hier an die Bundesliga<br />

heranzuführen.<br />

Aber auch ohne die zu erwartenden Neuverpflichtungen<br />

weist die VfL-Mannschaft<br />

noch reichlich Potenzial auf. Insbesondere<br />

von der Nationalspielerin Marion<br />

Erfmann, der niederländischen in-<br />

ternationalen Diane Lamein sowie von<br />

der auf dem Sprung in die Nationalmannschaft<br />

stehenden Kathrin Scholl<br />

werden Leistungssteigerungen erwartet.<br />

Gleiches gilt unter anderem für Olesija<br />

Nürnberg, Alexandra Hansel und Sarah<br />

Everding. Zudem gibt es mit Heike Zornow<br />

und Janice Fleischer zwei überaus<br />

zuverlässige Torhüterinnen.<br />

Eine zusätzliche Motivation bedeutet sicherlich<br />

der Umzug von der ungastlichen<br />

Sporthalle am Brandsweg in die neue<br />

EWE-Arena. Daneben muss aber auch<br />

durch umfangreiche Werbeaktivitäten<br />

der Zuschauerschnitt bei den Heimspielen<br />

gesteigert werden. Bei Handballspielen<br />

kann die EWE-Arena rund 2500 Zuschauer<br />

fassen. Die bisherigen Aktivitäten<br />

in dieser Richtung wie Einladungen<br />

an Schulklassen und Jugend-Mannschaften<br />

sollten sicher ausgebaut werden. Insgesamt<br />

strebt der VfL eine Professionalisierung<br />

des Umfeldes der beiden in den<br />

Bundesligen spielenden Teams an. Hierzu<br />

trägt sicherlich wesentlich bei, dass<br />

mit dem neuem Trainer Leszek Krowicki<br />

erstmalig in der Geschichte der Handballerinnen<br />

des VfL ein Vollzeit-Trainer verpflichtet<br />

wurde. Damit wurden zweifelsohne<br />

die Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Zukunft geschaffen.<br />

22 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong> KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 23<br />

Heinz Arndt


SPONSORING<br />

NEUESSchmuckstück<br />

<strong>Oldenburg</strong>s neues Schmuckstück ist kreisrund und sieht<br />

ein bisschen aus wie ein gläsernes Ufo. Nach rund<br />

16 monatiger Bauzeit ist die EWE-Arena fertiggestellt. Die<br />

Einweihungsfeier am 11. Juni geriet zum Spitzenevent. Sie<br />

ist „eine der schönsten Hallen, die ich kenne” schwärmte<br />

Oberbürgermeister Dietmar Schütz und zeigte sich sicher,<br />

dass die Arena noch „einige Geschichte schreiben" werde.<br />

Feuersturm<br />

Sein Name ist „Feuersturm“ und er wurde geschaffen von der Künstlerin Ebbe Bongartz – nach Ideen<br />

der Marketing-Abteilung der „<strong>Öffentliche</strong>n“. Mit Feuer, Wasser und Sturm hat der edle <strong>Oldenburg</strong>er<br />

sichtlich etwas zu tun – und einer seiner ersten großen Werbe-Auftritte war im April der Zug vom<br />

Atelier „Altes Feuerwehrhaus“ in Steinfeld zum dortigen Rathaus. Auch in <strong>Oldenburg</strong> zeigte er<br />

sich schon – anlässlich der Jahrestagung der „<strong>Öffentliche</strong>n“ am 20. Mai.<br />

Mit jetzt 61 bunt bemalten Pferdeskulpturen macht die Gemeinde auch in<br />

dieser Saison auf sich und ihr Profil als Ort des Pferdesports und der Pferdezucht<br />

aufmerksam. Aufgelegt hatte sie das Projekt „Pferdestraße“ im vergangenen<br />

Jahr: Auf einer Rundtour durch den Ort wurden zunächst 50 künstlerisch<br />

gestaltete Pferde installiert. Zu den „Einjährigen“ kamen jetzt neue<br />

Vierbeiner aus den Künstlerateliers dazu. Neben dem Werbeeffekt für die Gemeinde<br />

Steinfeld haben die Vierbeiner mit witzigen und ausgefallenen Ideen<br />

auch eine Werbebotschaft des jeweiligen Sponsors parat.<br />

Pünktlich zum Saisonbeginn hatten das Unternehmerforum Steinfeld, die<br />

Tourist-Information Dammer Berge und die Gemeinde Steinfeld im April den<br />

neuen Flyer zur Pferdestraße 20<strong>05</strong> vorgelegt, Die Aktion „Steinfelder Pferdestraße“,<br />

mit der Kunstwerke, Museen und Ausflugsziele auf attraktive Weise<br />

verbunden werden, richtet sich an Einheimische und Auswärtige.<br />

(www.pferdestrasse20<strong>05</strong>.de) Peter Zigan<br />

24 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

Ihr Durchmesser hat rund 70 Meter. Den „Kern“ umschließt<br />

ein zweigeschossiger Umgang als Erschließungs- und Aufenthaltsbereich<br />

für das Publikum. Er ist vollständig verglast und<br />

bietet Ausblick in alle vier Himmelsrichtungen. Auf 244 Pfähle<br />

wurde der Bau gesetzt, 6000 Kubikmeter Beton wurden insgesamt<br />

verbaut, das Dach wird von Seilen mit über 60 Meter<br />

Spannweite gehalten.<br />

Rund neun Millionen Euro Baukosten mussten für den Bau des<br />

innovativen Spielstätte innerhalb des Veranstaltungszentrums<br />

Weser-Ems-Halle aufgebracht werden – und dabei gab es ein<br />

Novum: Die drei Sponsoren EWE AG, <strong>Öffentliche</strong> <strong>Versicherungen</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong> und Landessparkasse zu <strong>Oldenburg</strong> übernahmen<br />

davon 6,5 Millionen Euro und ermöglichten damit im Zusammenwirken<br />

mit Land und Stadt das spektakuläre Projekt.<br />

Bei Basketballspielen fasst die Halle im Veranstaltungszentrum<br />

Weser-Ems-Halle 3200 Zuschauer, bei Boxveranstaltungen<br />

3500, bei Konzerten können sogar 4000 Menschen eingelassen<br />

werden.<br />

Schon eine Woche nach der Eröffnung war die EWE-Arena<br />

Schauplatz des Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiels der<br />

deutschen Damen-Handball-Nationalmannschaft gegen Polen.<br />

Auf dem weiteren Programmzettel stehen auch kulturelle Highlights<br />

– zum Beispiel ein Konzert mit Beethovens „Neunter“<br />

anlässlich des Bremer Musikfestes und das Gastspiel der ostfriesischen<br />

Komiker-Legende Otto.<br />

Heinz Arndt<br />

auf Werbetour<br />

Viel Gelb<br />

im Außenraum<br />

D<br />

ie Skulptur auf Zeit vor der Außenfront des Stadtmuseums war<br />

ein faszinierender Blickfang schon von weitem – ein leichter,<br />

spielerischer Gegenpol zum Strengen und Klobigen der umliegenden<br />

Bauten. Konstruiert war es aus dem Verbundstoff Pecafil, der<br />

eigentlich für den Betonbau entwickelt wurde. Diese metallverstärkten<br />

Platten hatte der Preisträger in einer selbstkonstruierten Maschine<br />

geknickt und sie dann zu einer raumgreifenden Einheit aus<br />

Dreiecken verbunden. Vier Wochen lang war „Outdoor Yellow 11“ zu<br />

sehen. Der Künstler gebe, so erläuterte Dr. Daniel Spanke, Leiter der<br />

Kunsthalle Wilhelmshaven, in seiner Laudatio am 15. April eine Antwort<br />

auf die „alt gewordene Moderne“: Er realisiere in seiner Arbeit<br />

die Freiheit, seine Kultur selbst ohne Normen, ohne Konventionen<br />

von außen zu gestalten. Und darin sei Beutler „sehr vorbildlich“:<br />

Die Kulturstiftung präsentierte im Stadtmuseum auch vier Videoarbeiten<br />

ihres Preisträgers, der zurzeit bundesweit und international<br />

auf Erfolgskurs ist.<br />

„Mit dem Förderpreis der Kulturstiftung“, so betonte Vorstandsvorsitzender<br />

Franz Thole bei der Preisverleihung, „wollen wir auch zur<br />

Qualitätsdebatte ermuntern, die im Bereich der Kunst ebenso unverzichtbar<br />

ist wie in anderen Bereichen. Wir wollen vor allem, dass<br />

man über Kunst und Kultur dieser Region redet“. Für Letzteres ist der<br />

diesjährige Preisträger per se schon eine Gewähr.<br />

R.-M.<br />

KULTURSTIFTUNG<br />

Eindrucksvoll waren schon die Abmessungen: 22 Meter lang und fast zweieinhalb Meter hoch<br />

war das leuchtendgelbe Gebilde, mit dem sich Michael Beutler anlässlich der Verleihung<br />

des Förderpreises für Skulptur und Installation vorstellte.<br />

Vor der Preisverleihung am 15. April:<br />

Künstler Michael Beutler (2.v.r), die Vorstände Franz Thole<br />

und Horst Schreiber sowie Jurymitglied Dr. Daniel Spanke,<br />

der die Laudatio auf den Preisträger hielt.<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 25


KULTURSTIFTUNG<br />

Arp Schnitker<br />

-ORGEL<br />

D<br />

ie gotische Kirche war schon 600<br />

Jahre alt, als sie 1699 mit der prächtigen<br />

Orgel ausgestattet wurde – vorher<br />

konnte sich die Gemeinde ein solches<br />

Instrument nicht leisten. Klar damals,<br />

dass Arp Schnitger, gebürtig aus Schmalenfleth/Brake,<br />

den Auftrag erhielt. Er<br />

war schon zu Lebzeiten für die Klangschönheit<br />

und die besondere Verarbeitung<br />

und Optik seiner Instrumente<br />

berühmt. Orgeln aus seiner Werkstatt<br />

wurden bis nach England, Spanien, Portugal<br />

und Russland geliefert. Außerdem<br />

arbeitete er preisgünstig „aus großer Liebe<br />

zu seiner Heimat“ und besaß im Übrigen<br />

das Privileg des dänischem Königs,<br />

in den Grafschaften <strong>Oldenburg</strong> und Delmenhorst<br />

alle Orgel-Neubauten auszuführen.<br />

Das Instrument in Ganderkesee bringt<br />

heute noch Fachleute zum Schwärmen.<br />

Dem berühmten Orgelbaumeister sei es<br />

wunderbar gelungen, den Klang der Orgel<br />

der Raumakustik anzupassen.<br />

Doch die Zeitläufe hatten dem Instrument<br />

zugesetzt, unsachgemäße Repara-<br />

26 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

in Ganderkesee<br />

SANIERT<br />

Arp Schnitger gilt heute als der berühmteste norddeutsche<br />

Orgelbauer der Barockzeit. Weltweit sind noch dreißig der über 150<br />

Instrumente erhalten, die er schuf. Eines davon steht in der Cyprian- und<br />

Corneliuskirche in Ganderkesee und wurde jetzt originalgetreu restauriert.<br />

turen und Veränderungen, die dem „modernen“<br />

Zeitgeschmack geschuldet waren,<br />

machten eine grundlegende Restaurierung<br />

notwendig. Im November 2002<br />

beschloss der Gemeindekirchenrat das<br />

aufwändige und kostenintensive Unterfangen.<br />

Der Direktor der norddeutschen<br />

Orgelakademie Weener, Professor Harald<br />

Vogel, beriet als Sachverständiger. Zu<br />

den vielen Einzelschritten, die notwendig<br />

waren, um die historische Substanz<br />

zu sichern, gehörte das Reinigen der<br />

rund 1000 Pfeifen und das Restaurieren<br />

aller originalen Bestandteile wie Spieltisch,<br />

Orgelbank oder Pedalmechanik.<br />

Vor allem aber wurde die Orgel in den<br />

Originalzustand „rückgebaut“: Alle Register<br />

und Pfeifen, die nicht mehr auf das<br />

Originalinstrument von Schnitger zurückgingen,<br />

wurden entfernt. Eine Fachfirma<br />

aus Wilhelmshaven ersetzte sie originalgetreu.<br />

Mit einem Gottesdienst und<br />

einem abendlichen Orgelkonzert wurde<br />

am 22. Mai die „Königin der Instrumente“<br />

wieder offiziell eingeweiht.<br />

J.H.<br />

Rätselhaft<br />

Der Titel klingt provokativ und<br />

soll es auch sein: „Schönheit der<br />

Malerei“ nennt die Städtische Galerie<br />

Delmenhorst die Ausstellung,<br />

mit der sie vom 3. Juli an Arbeiten<br />

international renommierter<br />

Künstler präsentiert.<br />

Was Schönheit ist, darüber kann man<br />

lange streiten, denn Schönheit ist<br />

auch etwas Rätselhaftes und lässt<br />

sich nicht systematisch beschreiben.<br />

In der Malerei galt sie in den letzten<br />

Jahrzehnten als etwas Negatives und<br />

wurde in die Nähe von Kitsch und<br />

Dekoration gerückt. Die Delmenhorster<br />

Ausstellung liefert dazu jetzt ein<br />

Korrektiv. Sie präsentiert „Schönheit“<br />

als radikales Konzept und geht damit,<br />

wie schon bereits in zwei großen<br />

Ausstellungen 2001 und 2003, dem<br />

Stellenwert und der Neudefinition<br />

der Malerei heute nach.<br />

Gezeigt werden acht vor allem jüngere<br />

Positionen gegenwärtiger gegenständlicher<br />

Malerei. Vertreten sind<br />

dabei unter anderem Hartmut Neumann,<br />

der aus Delmenhorst stammt<br />

und eine Professur an der Hochschule<br />

für bildende Künste in Braunschweig<br />

hat, und Karin Kneffel, die an der<br />

Bremer Hochschule für Künste lehrt.<br />

Die Ausstellung, die bis zum 4. September<br />

zu sehen ist, wird von einem<br />

vielseitigen Rahmenprogramm begleitet.<br />

J.H.<br />

Bibelfester<br />

AUFTAKT<br />

in Experiment stand am Beginn des<br />

zehntägigen Festivals. Die zehn Gebote,<br />

die zu den folgenreichsten und<br />

wichtigsten Texten der Welt gehören, waren<br />

Thema des ersten Ballett-Abends am<br />

21. Mai. Acht Choreographen und Choreographinnen<br />

aus dem In- und Ausland<br />

– darunter Roni Haver und Guy Weizman<br />

aus Israel – hatten sich, jeder auf seine<br />

Weise, mit einem oder mehreren der Gebote<br />

auseinandergesetzt. Daraus ergab<br />

sich eine Gesamtproduktion mit der <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Tanzkompanie „MS Schritt-<br />

E<br />

macher“. Die Gebote auf ihre Bedeutung<br />

in der Zeit der Globalisierung zu überprüfen,<br />

in der der Ruf nach allgemeingültigen<br />

ethischen Normen immer lauter<br />

wird – das war der künstlerische Anspruch:<br />

„Gerade innerhalb der gegenwärtigen<br />

Diskussion um ethische Leitlinien<br />

für unsere Gesellschaft ist eine<br />

Rückbesinnung auf das uralte Regelwerk<br />

der jüdisch-christlichen Tradition fruchtbar“,<br />

so der Kommentar zur Uraufführung,<br />

die auf begeisterte Resonanz beim<br />

Publikum stieß.<br />

KULTURSTIFTUNG<br />

Ein Dutzend Jahre sind sie jetzt alt – die Internationalen Ballett-Tage <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Das Staatstheater <strong>Oldenburg</strong> hat damit über die regionalen Grenzen hinaus von sich<br />

reden gemacht. Das Festival bot die Gelegenheit, sich unmittelbare und aufregende<br />

Eindrücke über Tendenzen und Aspekte des heutigen Tanztheaters zu verschaffen.<br />

Zu den 7. Internationalen Ballett-Tagen<br />

waren Compagnien u.a. aus den USA,<br />

Portugal, Frankreich, den Niederlanden<br />

und der Schweiz angereist – renommierte<br />

Ensembles, auch Neuentdeckungen,<br />

von denen man noch reden wird. Mit publikumsorientierten<br />

Angeboten wie<br />

Werkeinführungen, einer Tanz-Videothek,<br />

einer Festival-Bar und täglichen Late-Night-Performances<br />

sicherte sich das<br />

Staatstheater einen durchschlagenden<br />

Erfolg.<br />

J.H.<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 27


GESUNDHEIT GESUNDHEIT<br />

Auf der Stelle<br />

TRETEN<br />

28 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

Buchtipp:<br />

❚ Hans Albert Birkner und Johannes Roschinsky,<br />

„Handbuch für Aquajogging“, Meyer & Meyer Verlag,<br />

2. Auflage, Aachen 2003<br />

ie Bewegungsabläufe sind ganz ähnlich.<br />

In aufrechter Körperhaltung<br />

mit leicht vorgebeugtem Oberkörper<br />

bewegen sich die Beine wie bei einer<br />

„Lauf-Rad-Bewegung“ – allerdings ohne<br />

Bodenkontakt. Für den nötigen Auftrieb<br />

im Tiefenwasser kann beispielsweise<br />

ein Schwimmgürtel sorgen.<br />

Doch nicht nur Jogger und andere Fitness-Fans<br />

kommen bei diesem Trendsport<br />

auf ihre Kosten: Aquajogging richtet<br />

sich an jeden, der etwas für sich und<br />

seine Gesundheit tun möchte – egal ob<br />

bereits trainiert oder (noch) untrainiert.<br />

„Nicht die körperliche Fitness ist ausschlaggebend,<br />

sondern vielmehr der<br />

Spaß an der Sache“, meint auch Sportwissenschaftler<br />

und Fitness-Trainer<br />

Holger Ameling aus <strong>Oldenburg</strong>, der seit<br />

sechs Jahren Kurse in diesem Bereich<br />

anbietet. Anders als beim Joggen im<br />

Freien harmonieren Geübte und Ungeübte<br />

beim gemeinsamen Training viel<br />

besser miteinander; der sonst oft vorhandene<br />

Leistungsdruck entfällt.<br />

D<br />

Es gießt in Strömen und die Temperaturen sind auch im Sommer mal nicht so gemütlich?<br />

Da fällt es auch dem motiviertesten Jogger manchmal schwer, den inneren Schweinehund<br />

zu überwinden und die kuschelige Wohnung zu verlassen. Eine wetterunabhängige<br />

Alternative für sportliche Aktivitäten ist Aquajogging.<br />

Wer sonst schnell aus der Puste gerät,<br />

wird feststellen: Sport ist ja gar nicht so<br />

anstrengend. Zwar schwitzt man während<br />

der körperlichen Betätigung auch<br />

im Wasser, doch bei einer Idealtemperatur<br />

von 24 bis 27 Grad wird dies kaum<br />

bemerkt. Hinzu kommt, dass der Körper<br />

dem beständigen Wärmeverlust entgegensteuern<br />

muss. Dabei verbraucht er<br />

mehr Energie und muss schließlich auf<br />

seine Fettreserven zurückgreifen.<br />

„Außerdem kann man seinen Körper<br />

länger und besser als an Land beanspruchen,<br />

die Regeneration nach der<br />

Belastung verläuft einfach schneller“,<br />

sagt Holger Ameling. Ausschlaggebend<br />

dafür ist der Wasserdruck. Dieser unterstützt<br />

den venösen Rücktransport des<br />

Blutes, wobei mehr Blut zum Herzen<br />

strömt und wieder abgegeben wird. Das<br />

Herz muss also weniger arbeiten, um<br />

den Körper mit einer größeren Menge<br />

an sauerstoffreichem Blut zu versorgen.<br />

Die Folge: Die Pulsfrequenz wird ge-<br />

senkt, die eigentliche Anstrengung wird<br />

kaum als solche empfunden. Kein Wunder<br />

also, dass auch weniger Trainierte<br />

locker eine halbe oder sogar eine dreiviertel<br />

Stunde durchhalten.<br />

Ideal ist dieser Sport für Übergewichtige<br />

oder Personen mit Gelenkbeschwerden.<br />

Immerhin wird im Wasser das Körpergewicht<br />

auf zehn Prozent reduziert. Davon<br />

profitieren auch Sehnen und Bänder.<br />

Durch den fehlenden Bodenkontakt<br />

fällt zudem die Auftreffbelastung weg.<br />

Anders als beim herkömmlichen Joggen<br />

trainiert Aquajogging den gesamten<br />

Körper – und das auf eine extrem schonende<br />

Art und Weise.<br />

Entdeckt wurde diese Bewegungsform<br />

1970 von dem Amerikaner Glenn Mc<br />

Waters. Der Militär-Trainer suchte nach<br />

seiner Rückkehr aus Vietnam mit einer<br />

Fußverletzung nach einer Methode, mit<br />

der er sich selbst und körperlich angeschlagenen<br />

Soldaten auch weiterhin<br />

Sport ermöglichen konnte. So kam er auf<br />

die kräftigende Funktion der Bewegungen<br />

in der Schwerelosigkeit Wasser. Populär<br />

wurde diese eng mit Aqua-Fitness<br />

oder Aquarobic verwandte Sportart Ende<br />

der 80er-Jahre durch die Wissenschaftlerin<br />

Mary Sanders, die Ende der<br />

80er-Jahre die Unterschiede zwischen<br />

Körperbewegungen an Land und im<br />

Wasser erforschte. Sie machte diesen<br />

Sport in Amerika bekannt, und schließlich<br />

schwappte die Welle Anfang der<br />

90er auch nach Europa.<br />

Wer Aquajogging betreibt, tut nicht nur<br />

etwas für Herz und Kreislauf. Die Vielfalt<br />

der Übungen, Laufspiele und der hohe<br />

Widerstand des Wassers sorgen für<br />

eine optimale Verbesserung der Muskulatur<br />

und der Koordination. „Durch den<br />

Widerstand und die dadurch langsameren<br />

Bewegungen wird der ganze Körper<br />

trainiert und in Form gebracht“, erklärt<br />

Holger Ameling. Rein physikalisch erklärt<br />

sich dieses Phänomen aus der etwa<br />

tausendfachen Dichte des Wassers im<br />

Gegensatz zur Luft. Insbesondere<br />

Bauch- und Rückenmuskulatur profitieren<br />

von den Bewegungen im kühlen<br />

Nass.<br />

Um den Trainingseffekt noch zu steigern,<br />

kann eine Vielzahl von Übungsmaterialien<br />

eingesetzt werden. Schaumstoffhanteln,<br />

Bälle, Frisbeescheiben,<br />

Bretter, ein spezieller Gürtel oder Aquajogging-Handschuhe<br />

erschweren die Bewegungen<br />

zusätzlich und kräftigen somit<br />

die Muskulatur noch schneller.<br />

Durch das Schweben im angenehm kühl<br />

temperierten Wasser wird außerdem das<br />

Immunsystem gestärkt und der Stoffwechsel<br />

angeregt. Durch die sanfte Massage<br />

wird zudem das Bindegewebe stärker<br />

durchblutet und somit gestrafft.<br />

Aquajogging ist eine Sportart, die altersunabhängig<br />

und für jeden geeignet ist.<br />

Sogar Nichtschwimmer können mit Hilfe<br />

einer Schwimmweste an einem Kursus<br />

teilnehmen. „Lediglich Menschen,<br />

die unter Bluthochdruck leiden, sollten<br />

zur Sicherheit vorher mit ihrem Arzt<br />

sprechen“, so Ameling. Auch mit offenen<br />

Wunden oder akuten Beschwerden<br />

sollte man sich nicht ins Wasser begeben.<br />

Einen Einstiegskursus hält er für<br />

wichtig: „Das Gefühl der Schwerelosigkeit<br />

macht es am Anfang nicht gerade<br />

leicht, daher sollte man die Technik beherrschen,<br />

bevor man alleine loslegt.“<br />

Auch Profisportler nutzen Aquajogging<br />

– als Ausgleich. Nach einer Verletzung<br />

oder einer Operation kann dieser Trend-<br />

Sport als Reha-Maßnahme eingesetzt<br />

und vom Arzt verschrieben werden.<br />

Mittlerweile übernehmen sogar einige<br />

Krankenkassen einen Teil der anfallenden<br />

Kursgebühren. Wer an einem Kursus<br />

teilnimmt, bekommt die Materialien<br />

gestellt. Das Wichtigste dabei ist der Auftriebsgürtel<br />

(„Aqua Belt“). Wer alleine<br />

loslegt, kann sich die Utensilien schon<br />

für rund 15 Euro selbst beschaffen. In einigen<br />

Schwimmbädern kann man sie gegen<br />

eine geringe Gebühr ausleihen.<br />

Melanie Jülisch<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 29


Die Gewinner des letzten Preisrätsels:<br />

1) Margit Zomerland, Gest. Jörg Daniel<br />

2) Ilka Rüffert, Gst. Otmar Schnepel<br />

3) Angela Steigerwald, Abt. Unfall-Betrieb<br />

Einsendungen bitte bis<br />

zum 13. August 20<strong>05</strong> an:<br />

<strong>Öffentliche</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

Redaktion KONTAKT<br />

Staugraben 11, 26122 <strong>Oldenburg</strong><br />

oder per E-Mail an:<br />

KONTAKT@oevo.de<br />

Als Preise winken:<br />

1) Carrybag / Einkaufskorb<br />

2) Drehbares Käsebrett mit Messern<br />

3) Gewürzset „Einkaufswagen“<br />

Die Mitglieder der Redaktion sind<br />

von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

FÜR SIE GELESEN<br />

30 | KONTAKT 3.20<strong>05</strong><br />

VIEL SPASS<br />

Rosengift<br />

Elisabeth Sanders alias Lisa Bratt ist eine erfolgreiche Kriminalschriftstellerin,<br />

gutsituiert, alleinlebend, ihr Privatleben<br />

stimmt. Für sie selbst unerklärlich, bricht in ihr wohlgeordnetes<br />

Leben eine junge Fremde ein, die 18-jährige, alkoholabhängige,<br />

obdachlose Annabella, die sie auf der Straße aufgelesen<br />

hat, um sie vor einem Schlägertyp zu retten. Die wortkarge<br />

junge Frau verändert das Leben und Denken der Autorin.<br />

Das unauffällige Eindringen in das Refugium der Autorin<br />

nimmt bedrohliche Züge an, der Verlauf des Krimis „Rosengift“,<br />

an dem die Autorin gerade arbeitet, spiegelt die Situation.<br />

Die Erfolgsfrau hat nicht mehr im Griff, was die Kindfrau,<br />

deren Identität nie deutlich wird, in ihr auslöst. Sie<br />

strauchelt, die Katastrophe ist nicht aufzuhalten.<br />

Temporeich und mit psychologischem Scharfsinn wird eine<br />

spannende Geschichte auf zwei Ebenen entwickelt, die raffiniert<br />

verzahnt Krimi, Liebesgeschichte und Psychogramm in<br />

einem ist. Mirjam Pressler, bekannt und preisgekrönt als Jugendbauchautorin<br />

und Übersetzerin, empfiehlt sich jetzt<br />

auch mit diesem Roman für Erwachsene als „sehr lesenswert“.<br />

Mirjam Pressler: „Rosengift“<br />

Bloomsbury, Berlin 2004, 250 Seiten, 18 Euro.<br />

rk<br />

AUS DEM OFEN<br />

Spargel-Lachs-Lasagne<br />

Zutaten und Zubereitung (für 3 Personen):<br />

■ 400 g weißen Spargel schälen und in 3 cm lange Stücke<br />

schneiden<br />

■ 300 g grünen Spargel waschen, evtl. das untere Drittel<br />

schälen<br />

■ Wasser zum Kochen bringen und weißen Spargel zufügen,<br />

nach 5 Min. den grünen Spargel zugeben und weitere 5 Min.<br />

kochen<br />

■ 1 Beutel Maggi Fix für Gemüse-Lasagne einrühren und zum<br />

Kochen bringen<br />

■ 100 g Schmand und 2 EL Zitronensaft unterrühren, mit Pfeffer<br />

würzen<br />

■ 150 g Lachsfilet in Streifen schneiden und unterheben<br />

In eine flache Auflaufform (20 x 20 cm) abwechselnd Gemüse-Lachs-Soße<br />

und 6 Blätter Buitoni Lasagne schichten. Dabei<br />

mit der Gemüse-Lachs-Soße beginnen und abschließen.<br />

Mit geriebenem Gouda bestreuen und im vorgeheizten<br />

Backofen bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen.<br />

Vor dem Servieren mit Dill garnieren.<br />

Hilke Drieling<br />

„GUTEN APPETIT“<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Öffentliche</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

Staugraben 11<br />

26122 <strong>Oldenburg</strong><br />

KONTAKT¬ ¬@oevo.de<br />

REDAKTION<br />

Peter Diers (P.D.), Jörg Heiduk (J.H.),<br />

Bärbel Heinrich (B.H.), Thomas Heuer (T.H.),<br />

Jörg Löffler (J.L.), Tanja Tilgner (T.T.),<br />

Uwe Schucht (U.Sch. - Fotos).<br />

Allgemeine redaktionelle Beiträge sind mit rk<br />

gezeichnet.<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />

Christian Bunk (C.B.)<br />

Tel. 0441 – 22 28 316<br />

Fax 0441 – 22 28 440<br />

MEDIABERATUNG/SCHLUSSREDAKTION<br />

rpm Kommunikation <strong>Oldenburg</strong> (R.-M.)<br />

GESTALTUNG<br />

Schwanke/Raasch graphik design, Hannover<br />

DRUCK<br />

Prull-Druck GmbH & Co KG, <strong>Oldenburg</strong><br />

Herzlich Willkommen<br />

bei den <strong>Öffentliche</strong>n<br />

Neue Mitarbeiter/innen<br />

Bärbel Heinrich<br />

Bürokraft Vertrieb<br />

01. April 20<strong>05</strong><br />

Marco Hanke<br />

Sachbearbeiter Sach-Schaden<br />

16. Mai 20<strong>05</strong><br />

In eigener Sache: In der KONTAKT-Redaktion gab es eine<br />

personelle Veränderung: An Stelle von Nicole Warnken, die<br />

sich in den Mutterschutz verabschiedet hat, ist jetzt Bärbel<br />

Heinrich redaktionelle „Anlaufstelle” und nimmt seit Mai<br />

die Aufgaben der Redaktionsassistenz wahr.<br />

KONTAKT 3.20<strong>05</strong> | 31


Das Geschäftsgebiet der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> umfasst das<br />

traditionsreiche ehemalige Land <strong>Oldenburg</strong>. Städtische Zentren und stilles Abseits, Innovation<br />

und Rückzugsorte für Ruhesuchende – die Region hat viele Gesichter. Was sie den Menschen<br />

bedeutet, die hier leben, das will KONTAKT mit einem kurzen Fragenkatalog herausfinden.<br />

Zu Hause im Nordwesten<br />

Antworten gibt diesmal<br />

Vera Dominke<br />

Juristin, CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

für den<br />

Wahlkreis Delmenhorst-<br />

Wesermarsch-<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Land<br />

Was ist für Sie das Typische an unserer Region?<br />

Wie würden Sie sie einem Fremden beschreiben?<br />

Unser Land ist flach – geländemäßig gesehen. Gleichwohl ist es nicht eintönig<br />

platt, sondern bietet eine auf den ersten Blick nicht erwartete Vielfalt: Meer und<br />

Marsch, Geest und Wald, Moor und Sand – alles ist da, sogar ein paar Hügel.<br />

Zudem finden sich unvergleichbare historische Stätten und kulturelle Highlights.<br />

Diesen Landstrich zu entdecken, ist eine echte Herausforderung.<br />

Was lieben Sie an unserer Region?<br />

Vor allem die Menschen. Sie gelten als spröde, sind aber von einer Wärme und<br />

Herzlichkeit, die ich vorher so nie erlebt habe. Das resultiert nicht zuletzt daraus,<br />

dass die Menschen hier verwurzelt sind, dass sie Heimatgefühl leben und ihren<br />

Lokalpatriotismus nicht in Frage stellen. Außerdem liebe ich die Weite des Landes;<br />

das Gefühl, nicht eingeengt zu sein; oder kurz gesagt: einfach (fast) alles.<br />

Haben Sie einen Lieblingsort / Lieblingsspaziergang?<br />

Mehrere: die Stadt Elsfleth ist einer meiner Lieblingsorte. Hier ist alles durchwebt<br />

von maritimem Flair, wie es keine große Hafenstadt bieten kann. Auch Wildeshausen<br />

mit seinen geschichtsträchtigen Anlagen zieht mich immer wieder an. Am Rande<br />

von Delmenhorst etwa findet man naturbelassene Inseln, etwa auf der Großen<br />

Höhe, in denen ich mich stundenlang mit Naturentdeckungen beschäftigen kann.<br />

Ihr Lesetipp zur Region?<br />

Eigentlich erforsche ich lieber selbst, statt über die Region zu lesen. Aber die<br />

Bücher „Elsfleth – Stadt und Hafen an der Weser“ und „<strong>Oldenburg</strong> – ein heimatkundliches<br />

Nachschlagewerk“ gehören zu meiner Standardlektüre.

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