Marktanteile Marktanteile - Öffentliche Versicherungen Oldenburg
Marktanteile Marktanteile - Öffentliche Versicherungen Oldenburg
Marktanteile Marktanteile - Öffentliche Versicherungen Oldenburg
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KONTAKT<br />
H A U S M A G A Z I N D E R Ö F F E N T L I C H E N V E R S I C H E R U N G E N O L D E N B U R G<br />
April2/2006<br />
ZUR SACHE S.6<br />
WENN DAS GELD<br />
FÜR DIE KREDITE<br />
FEHLT<br />
Seite 15<br />
Azubis: Uni meets<br />
Handball<br />
Seite 26<br />
Kulturstiftung:<br />
Förderpreisträger<br />
Matthias Langer<br />
Seite 4<br />
<strong>Marktanteile</strong><br />
<strong>Marktanteile</strong><br />
WEITER AUSGEBAUT
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und<br />
Leser von KONTAKT,<br />
Der Winter hat uns dieses Mal länger rangenommen<br />
als üblich. Ich hoffe, Sie sind trotzdem<br />
frohgemut und voller Schwung. Die <strong>Öffentliche</strong>n<br />
<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> haben<br />
ihrerseits besten Grund für gute Laune: Der<br />
vorläufige Geschäftsbericht für 2005 hat wieder hervorragende Zahlen<br />
ausgewiesen. Wir breiten sie in dieser Ausgabe von KONTAKT natürlich<br />
gerne vor Ihnen aus. Und wir bieten Ihnen insgesamt wieder eine interessante<br />
Themenmischung. Sie lernen neue Produkte kennen, Sie bekommen<br />
Einblick, wie unsere Auszubildenden anspruchsvolle Projekte<br />
angegangen sind, Sie erfahren, wie wir intern für noch mehr Datensicherheit<br />
im Unternehmen sorgen und lesen im Interview Interessantes<br />
über Geschäftskontakte zum fernen China. Zum Thema Altern, das<br />
mehr und mehr in die gesellschaftliche Diskussion eingeht, gibt Ihnen<br />
unser Betriebsarzt als Experte einen lesenswerten Überblick.<br />
Unsere Zeit ist schnelllebig, und viele empfinden die stete Beschleunigung<br />
als Herausforderung. Da sind Künstler keine Ausnahme. Der<br />
diesjährige Preisträger unserer Kulturstiftung hat als Fotokünstler darauf<br />
eine faszinierende Antwort gefunden – Sie erfahren darüber in dieser<br />
Ausgabe. Und Sie können sich selbst einen Eindruck verschaffen:<br />
Die Kulturstiftung zeigt seine Arbeiten in einer Ausstellung im Stadtmuseum<br />
<strong>Oldenburg</strong>.<br />
Mit dieser Ausgabe von KONTAKT können wir übrigens exakt unser<br />
„Fünfjähriges“ feiern. Im April 2001 ist unser Magazin zum ersten Mal<br />
erschienen. Seither berichtet die Redaktion für Sie regelmäßig über<br />
Aktivitäten und Ereignisse, die für die <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />
<strong>Oldenburg</strong> wichtig waren, gibt Vorschau auf Künftiges, kommentiert<br />
und sammelt für Sie Informationen und Anregungen. Sie als Unternehmensangehörige<br />
und als externe Interessierte haben KONTAKT als<br />
Sympathieträger bestätigt. Wir danken für alle konstruktiven Resonanzen<br />
und versprechen, mit dem gewohnten Elan weiterzumachen.<br />
Bleiben Sie uns gewogen und genießen Sie die Maien-Zeit!<br />
Ihr<br />
Christian Bunk<br />
Kontakt 2.2006<br />
AUF EINEN BLICK<br />
inhalt<br />
4 Zur Sache: Jahrespressekonferenz<br />
6 Wenn Geld für die Kredite fehlt<br />
6 Neuer Service des KSC<br />
7 Grüne Woche<br />
8 Jugend: Jeder baut sich seine Welt<br />
9 Serie: Der Brandschutzbeauftragte<br />
10 Nachgefragt:<br />
Kontakt zum Land des Lächelns<br />
12 Agenturen vor Ort:<br />
Essen und Stadland<br />
14 Kommentar: Kids aktiv<br />
15 Azubi-Konktakt<br />
16 Intern<br />
20 Von unseren Partnern<br />
22 Sponsoring<br />
25 Kulturstiftung<br />
27 Gesundheit: Alt werden<br />
30 Viel Spaß<br />
31 Personalien<br />
32 Zu Hause im Nordwesten<br />
KONTAKT 2.2006 | 3
ZURSACHE<br />
Die Erfolgsmeldungen brachten<br />
runde Schlagzeilen: „<strong>Öffentliche</strong><br />
gewinnt <strong>Marktanteile</strong>“ hieß es in<br />
der NWZ. Auch die <strong>Oldenburg</strong>er<br />
Volkszeitung im Süden des Geschäftsgebietes<br />
machte groß auf<br />
mit der Nachricht „<strong>Öffentliche</strong>“<br />
am Markt behauptet, nicht anders<br />
die Kreiszeitung Wesermarsch im<br />
Norden. Vorstandsvorsitzender<br />
Franz Thole und Vorstandsmitglied<br />
Horst Schreiber hatten beim Jahres-<br />
Pressegespräch erste vorläufige<br />
Ergebnisse für das abgelaufene<br />
Geschäftsjahr genannt.<br />
JAHRESPRESSEKONFERENZ<br />
Bilanz:<br />
„Wir haben unser Ziel 2005, die Steigerung<br />
der <strong>Marktanteile</strong> in mehreren<br />
Versicherungs-Bereichen, erreicht“, informierte<br />
Franz Thole am 8. Februar die<br />
Journalisten. Für die Geschäftsentwicklung<br />
und die Beitrags-Einnahmen der <strong>Öffentliche</strong>n<br />
Lebensversicherungsanstalt<br />
<strong>Oldenburg</strong> legt er diesmal eine Zweijahres-Betrachtung<br />
zugrunde, weil Vergleiche<br />
von 2005 mit dem Ausnahme- und<br />
Rekordjahr 2004 keinen realistischen<br />
Bezug darstellen. „Der Vergleich auf Basis<br />
der letzten beiden Jahre bietet sich<br />
auch an, um unterschiedliche Abgrenzungen<br />
des Neugeschäfts der Versicherer<br />
seit Einführung des Alters-Einkünfte-Gesetzes<br />
(AEG) zum 1. Januar<br />
2005 auszublenden“, begründete der<br />
Vorstandsvorsitzende seinen Bericht.<br />
„Bei der <strong>Öffentliche</strong>n Lebensversicherungsanstalt<br />
<strong>Oldenburg</strong> stiegen die gebuchten<br />
Bruttobeiträge von 62,2 Millionen<br />
Euro im Jahr 2003 auf 70,3 Millionen<br />
Euro im Jahr 2005. Das entspricht einem<br />
Zuwachs um 13 Prozent, während<br />
marktweit ein Durchschnitts-Wachstum<br />
von 6,5 Prozent erwartet wird.“<br />
Mit Aufmerksamkeit registrierten<br />
die Medienvertreter die Berichte<br />
des Vorstandes zum abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr.<br />
„HOCHZUFRiEDEN“<br />
Weniger Neugeschäft<br />
– höhere Beitragssumme<br />
Das Neugeschäft in der Lebensversicherung<br />
(LV) ging erwartungsgemäß zurück.<br />
Trotzdem wurde eine Neugeschäfts-Beitragssumme<br />
von nahezu 100<br />
Millionen Euro erreicht. Franz Thole:<br />
„Unser Ziel im Neugeschäft haben wir<br />
hier mit 130 Prozent übertroffen.“<br />
Einen „kleinen“ Boom gab es zum Jahresende<br />
bei den Riester-Renten. Von den<br />
mehr als 2.800 neuen Riester-Verträgen<br />
wurden allein 2.100 Policen im Dezember<br />
2005 vermittelt. Das Vertriebsergebnis<br />
stieg hier auf 28,2 Millionen Euro Beitragssumme<br />
inklusive staatlicher Zulagen.<br />
Die staatliche Förderung erhöht sich<br />
im Jahr 2006 für alle Verträge um 50 Prozent<br />
(Fördertreppe).<br />
In der Berufsunfähigkeits-Versicherung<br />
ergab sich ein Neugeschäfts-Plus von<br />
17,1 Prozent auf 46 Millionen Euro Versicherungssumme.<br />
Damit erhöhte sich der<br />
Marktanteil im Verbreitungsgebiet auf<br />
10 Prozent des Neugeschäfts-Beitrages.<br />
Abgegrenzt auf das Jahr 2005 ergibt sich<br />
im Bereich der Renten- und Berufsun-<br />
fähigkeits-Versicherung insgesamt ein<br />
eingelöster Neuzugang von über 3.000<br />
Verträgen mit gut 70 Millionen Euro Versicherungssumme.<br />
Bei den Risiko-Lebensversicherungen<br />
stieg der Marktanteil im Neugeschäft<br />
nach Anzahl der Verträge auf 14 (Vorjahr<br />
13,6) Prozent. Es wurden mehr als 1.300<br />
Policen mit 54 Millionen Euro Versicherungssumme<br />
vermittelt.<br />
In der „Pensionskasse“, einem der fünf<br />
Durchführungswege der betrieblichen<br />
Altersversorgung (bAV), wurden 2005<br />
nahezu 25 (Vorjahr 55) Millionen Euro<br />
Beitragssumme für die S-Pensionskasse<br />
AG akquiriert.<br />
Bestandswachstum liegt<br />
über Branchen-Niveau<br />
Das LV-Bestandswachstum bei der <strong>Öffentliche</strong>n<br />
Lebensversicherungsanstalt<br />
wuchs 2005 um 1,4 Prozent auf 2,534<br />
Milliarden Euro Versicherungssumme.<br />
Nach Anzahl der LV-Verträge ergab sich<br />
ein Netto-Bestandszuwachs um 593 auf<br />
87.874 Policen (+ 0,7 Prozent); marktweit<br />
wird ein Rückgang um 0,8 Prozent erwartet.<br />
Ihr strategisches Ziel, Vertragskündigungen<br />
zu reduzieren, setzten die <strong>Öffentliche</strong>n<br />
<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> positiv<br />
um. Die Storno-Quote sank auf 3,8 (Vorjahr<br />
4,3) Prozent. Die Branche erwartet<br />
im Marktdurchschnitt eine Storno-Quote<br />
von 5 Prozent.<br />
Planung übertroffen<br />
Der Gesamtbestand an Kapitalanlagen erhöhte<br />
sich um 4,1 Prozent auf 701,8 Millionen<br />
Euro. Das Ergebnis der LV-Kapitalanlage<br />
übertrifft die Planung deutlich.<br />
Zurückzuführen sei dies auf Zuschreibungen<br />
durch gestiegene Kurse zum Jahresende<br />
2005 in Höhe von 7,5 Millionen<br />
Euro. Die überplanmäßigen Erträge werden<br />
in erster Linie zur Stärkung der Vorsorgeposition<br />
freie Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
(RfB) eingesetzt. Die<br />
Überschuss-Deklaration für Lebensversicherungen<br />
im laufenden Geschäftsjahr<br />
2006 beträgt 4,2 (Vorjahr 4,5) Prozent.<br />
<strong>Marktanteile</strong> in Schaden- und<br />
Unfallversicherung ausgebaut<br />
Die gebuchten Bruttobeiträge des Schadenversicherers<br />
<strong>Oldenburg</strong>ische Landesbrandkasse<br />
stiegen 2005 im selbst abgeschlossenen<br />
Geschäft um rund 0,3 (Vj. 1)<br />
Prozent auf 124,5 (Vj. 124,2) Millionen<br />
Euro. Wie Vorstand Horst Schreiber mitteilte,<br />
bleibt die Autoversicherung mit einem<br />
Anteil von knapp 50 Prozent die beitragsstärkste<br />
Sparte. Trotz eines Beitragsabriebs<br />
in der Kfz-Versicherung<br />
wurde insgesamt ein organisches Wachstum<br />
erreicht.<br />
Die Branche rechnet für den deutschen<br />
Markt mit einem leichten Rückgang der<br />
Beiträge um 0,5 Prozent. Dies führen die<br />
meisten Marktteilnehmer auf die branchenweiten<br />
Beitragsrückgänge in der<br />
Kfz-Versicherung (minus 2,8 Prozent)<br />
sowie in der industriellen Sachversicherung<br />
(minus 5,6 Prozent) und in der<br />
Transportversicherung (minus 1,5 Prozent)<br />
zurück.<br />
Positive Beitragssteigerungen oberhalb<br />
des Bundesdurchschnitts wurden bei der<br />
<strong>Oldenburg</strong>ischen Landesbrandkasse in<br />
den Sparten verbundene Hausrat-, allgemeine<br />
Haftpflicht und allgemeine Unfallversicherung<br />
sowie Leitungswasser- und<br />
Sturm-<strong>Versicherungen</strong> erreicht.<br />
Wachstum bei Neugeschäft<br />
und Bestand<br />
In der Versicherungssparte verbundene<br />
Gebäudeversicherung erhöhten sich die<br />
Beitragseinnahmen erneut. Hier sind die<br />
<strong>Öffentliche</strong>n Marktführer in der Region.<br />
In der Gebäudeversicherung wurde ein<br />
Netto-Beitragszugang von 380.000 (Vj.<br />
340.000) Euro erzielt. Die gebuchten<br />
Bruttobeiträge stiegen gegenüber 2004<br />
um 2,9 Prozent auf 22,8 Millionen Euro.<br />
In der verbundenen Hausratversicherung<br />
belief sich der Netto-Beitragszugang<br />
auf 144.000 (Vj. 162.000) Euro. Die<br />
Anzahl der Verträge im Bestand stieg auf<br />
48.582 (Vj. 47.785) Policen – das entspricht<br />
einem Bestandswachstum von<br />
1,7 (Vj. 1,8) Prozent. Die gebuchten Bruttobeiträge<br />
wuchsen in diesem Bereich<br />
um 4,1(Vj. 3,1) Prozent auf 5,93 Millionen<br />
Euro. Der Markt rechnet mit einer<br />
Steigerung von 1,6 Prozent.<br />
Der Bestand der Kfz-Versicherungs-Policen<br />
nahm – ähnlich wie in der gesamten<br />
Branche – leicht zu: Bei den <strong>Öffentliche</strong>n<br />
<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> werden derzeit<br />
rund 158.200 (Vj. 157.444) Fahrzeuge<br />
im Bestand geführt. Die Beitragseinnahme<br />
sank um 2,2 Prozent auf 60,8 Millionen<br />
Euro; der Markt verzeichnet einen<br />
durchschnittlicher Beitragsrückrückgang<br />
von 2,8 Prozent. Nach wie vor ist im<br />
Verbreitungsgebiet jedes vierte Auto bei<br />
der Landesbrandkasse versichert.<br />
ZURSACHE<br />
Die Entwicklung in der Kfz-Fahrerunfallversicherung<br />
stellte sich positiv dar. Der<br />
Bestand erhöhte sich 2005 um 5,9 Prozent<br />
auf 55.331 Policen.<br />
In der allgemeinen Unfallversicherung<br />
legte die Produktion um 75 Prozent zu.<br />
Der Netto-Beitragszugang belief sich auf<br />
180.000 Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge<br />
stiegen um 3,4 Prozent auf 4,1<br />
Millionen Euro. Die Branche erwartet eine<br />
Steigerung von 0,5 Prozent.<br />
Der Bestand in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung<br />
vergrößerte sich in<br />
<strong>Oldenburg</strong> um 1,2 Prozent und 980 Policen<br />
auf 85.232 Verträge; die gebuchten<br />
Bruttobeiträge wuchsen um 5,1 Prozent<br />
auf 10,2 Millionen Euro. Im Marktdurchschnitt<br />
wird mit einer Steigerung von 3,5<br />
Prozent gerechnet.<br />
Mehr Schadenmeldungen<br />
Stürmisch nahmen – vor allem gegen<br />
Jahresende – die Schadenmeldungen in<br />
<strong>Oldenburg</strong> zu. Allein der Sturm „Dorian“<br />
am 16. Dezember 2005 verursachte etwa<br />
1.500 Schadenmeldungen. Insgesamt<br />
übers Jahr verteilt wurden über 6.000<br />
Sturmschäden bearbeitet und reguliert.<br />
Die Schaden-Quote in den Sach-Sparten<br />
für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres<br />
erhöhte sich im selbst abgeschlossenen<br />
Geschäft um rund 3 Prozentpunkte<br />
auf rund 78 Prozent der Bruttobeiträge.<br />
Das lag aber nicht so sehr an den Sturmschäden<br />
als vielmehr an einer Aufstockung<br />
der Schadenreserven in den<br />
Haftpflicht- und Unfallversicherungs-<br />
Sparten, teile Vorstand Horst Schreiber<br />
mit.<br />
Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote<br />
(Combined Ratio) für das Jahr 2005<br />
beläuft sich voraussichtlich auf 93 Prozent<br />
der Bruttobeiträge und liegt damit<br />
auf Branchenniveau.<br />
Das Ergebnis aus Kapitalanlagen liegt<br />
deutlich über Plan. Die Finanzausstattung<br />
des Unternehmens wurde durch das<br />
Wachstum der Kapitalanlagen um 6,5<br />
Prozent auf 290,2 Millionen Euro erhöht,<br />
die Bewertungsreserven entsprechend<br />
gestärkt. Positiv auf das Wachstum der<br />
Kapitalanlagen und der Ergebnisperformance<br />
wirkten sich die Zuschreibungen<br />
von 2,6 Millionen Euro aus.<br />
4 | KONTAKT 2.2006 KONTAKT 2.2006 | 5<br />
Ellen Bocquel
ZURSACHE ZURSACHE<br />
Wer ein langfristiges Hypotheken-<br />
darlehen oder einen kurzfristiges<br />
Konsumentenkredit in Anspruch<br />
nimmt geht davon aus, dass er<br />
seinen Darlehensverpflichtungen<br />
dauerhaft nachkommen<br />
kann – und das Darlehen<br />
somit getilgt wird.<br />
Wenn das Geld<br />
für die Kredite fehlt<br />
Was aber, wenn der Darlehensnehmer<br />
unerwartet seinen Arbeitsplatz verliert,<br />
arbeitsunfähig wird oder gar stirbt? Oftmals<br />
können die Kunden oder die betroffenen<br />
Angehörigen dann den Darlehensverpflichtungen<br />
nicht mehr nachkommen.<br />
Das Eigenheim oder andere mit<br />
dem Darlehen angeschaffte Konsumgüter<br />
müssen dann verkauft werden, und<br />
zwar unweigerlich mit erheblichem Wertverlust.<br />
Zur Absicherung dieser Risiken<br />
bieten jetzt die <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />
<strong>Oldenburg</strong> die Produkte Immobilienbzw.<br />
Kreditschutz an. Diese Produkte<br />
werden vor allem über den Kooperationspartner<br />
Sparkasse angeboten.<br />
Kreditschutz:<br />
Hier werden die kurz- bzw. mittelfristigen<br />
Konsumentenkredite gegen die finanziellen<br />
Folgen der Arbeitslosigkeit,<br />
der Arbeitsunfähigkeit oder des Todesfalls<br />
abgedeckt. Im Falle der Arbeitsunfähigkeit<br />
übernimmt die „<strong>Öffentliche</strong>“<br />
die Zahlung der Darlehensraten, gegebenenfalls<br />
bis zum Ende der Versicherungsdauer.<br />
Wird der Kunde arbeitslos,<br />
so werden die Raten in der Zeit der Arbeitslosigkeit,<br />
maximal für die Dauer von<br />
zwölf Monaten, übernommen. Da statistisch<br />
die durchschnittliche Zeit der Arbeitslosigkeit<br />
heute 8,8 Monate beträgt,<br />
ist der Versicherungsnehmer auch hier<br />
gut abgesichert. Im Todesfall wird die<br />
Restdarlehenssumme an den Kreditgeber<br />
(die Sparkasse) zurückgezahlt. So<br />
werden die Hinterbliebenen nicht durch<br />
das noch bestehende Darlehen belastet.<br />
6 | KONTAKT 2.2006<br />
Immobilienschutz:<br />
Das Produkt „Immobilienschutz“ ähnelt<br />
dem Produkt „Kreditschutz“, allerdings<br />
werden hier die Darlehensverpflichtungen<br />
aus einer Immobilienfinanzierung<br />
abgesichert. Ein großer Vorteil für den<br />
Kunden ist dabei, dass die Immobilie<br />
auch in einer Notlage erhalten werden<br />
kann, die durch den Tod des Darlehensnehmers<br />
bzw. durch Einkommensausfäl-<br />
KUNDEN SERVICE CENTER<br />
le im Rahmen von Arbeitslosigkeit entstanden<br />
ist. Wie beim Produkt „Kreditschutz“<br />
wird im Fall der Arbeitsunfähigkeit<br />
die versicherte Summe bis zu zwölf<br />
Monate, im Falle der Arbeitslosigkeit sogar<br />
bis zu 24 Monate gezahlt. Die Versicherung<br />
zum Immobilienschutz kann in<br />
Form eines Einmalbeitrages oder gegen<br />
laufende Beitragszahlung abgeschlossen<br />
werden.<br />
Die Vorteile Immobilienschutz sind:<br />
❚ Schutz gegen die existenziellen Risiken<br />
während der Baufinanzierungsphase,<br />
❚ keine Risikoprüfung bei den Risiken<br />
Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit,<br />
❚ Versicherungsschutz auch für Selbständige<br />
und Freiberufler,<br />
❚ die Versicherungsleistungen können<br />
mehrmals in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
Die beiden neuen Produkte können seit<br />
dem 1. März dieses Jahres unbürokratisch<br />
bei der Landessparkasse zu <strong>Oldenburg</strong><br />
und der Sparkasse Wilhelmshaven<br />
abgeschlossen werden. Die Kundendaten<br />
werden über eine Internetanwendung erfasst<br />
und sofort an den Versicherer übermittelt.<br />
So kann auch diese Lücke im Versicherungsschutz<br />
mit geringem finanziellen<br />
Aufwand geschlossen werden.<br />
Bernd Rust<br />
Kein Warten im SCHADENSFALL<br />
Das Kunden Service Center (KSC) ist eine Erfolgsgeschichte. In den zwei Jahren seit seiner<br />
Einrichtung – genauer zwischen 15. April 2004 und 1. März 2006 – wurden rund 168.000<br />
Gespräche geführt. Davon konnten 85 Prozent im KSC selbst abgeschlossen werden. Der<br />
neueste Service des KSC verbirgt sich hinter der Telefonnummer 2228111. Wer sie wählt, erreicht<br />
direkt die Schadenaufnahme. Ob Kraftfahrthaftpflicht- oder Kasko- oder sonstige Haftpflichtschäden<br />
– der Anrufer führt ein einziges kurzes Gespräch mit dem KSC, und schon ist für seinen<br />
Fall eine Akte angelegt. Die KSC-Kollegen erfassen die Schadensschilderung, notieren den Unfallort,<br />
wer Anspruchsteller ist (samt Telefonnummer, so weit bekannt), wie das Fahrzeug beschädigt<br />
ist, ob es eine polizeiliche Aufnahme gab und ob schon eine Werkstatt eingeschaltet<br />
ist. Wenn der Versicherte nach diesen kurzen Informationen den Hörer auflegt, kennt er schon<br />
die Schadennummer für seinen „Fall“ und weiß, unter welchem Aktenzeichen er wieder schriftlich,<br />
per E-Mail oder in weiteren Telefonaten mit uns zur Sache Kontakt aufnehmen kann.<br />
Direkt nach dem Anruf geht vom KSC eine Informations-E-Mail an die Schadenannahme – zu<br />
Svenja Ganzke und dem Team aus der Registratur. Diese E-Mail hat dann den knappen Standardtext:<br />
„Zu der Schaden-Nr xx wurde ein Schaden angelegt“. Die Schadenannahme wiederum<br />
leitet diese E-Mail sofort an die zuständige Sachbearbeiterin oder den zuständigen Sachbearbeiter<br />
weiter – und dort wird der Schaden in gewohnter, prompter und zügiger Weise bearbeitet.<br />
Diesen weiteren Service bietet das KSC den Versicherten an, damit es keinerlei Zeitverlust<br />
bei der Bearbeitung eines Schadensfalls gibt. Schneller Service, schnelle Reaktion und schnelle<br />
Regulierung sind schließlich gerade in der heutigen allgemeinen „Beschleunigung“ und großen<br />
Konkurrenz ein großes Plus. Und genau dafür hat die „<strong>Öffentliche</strong>“ ja auch die gute Bewertung<br />
im Map-report bekommen. Dieses drei mmm sollten wir uns alle nicht nehmen lassen! P.D.<br />
Fotos (2): J. Helmsen<br />
Niedersachsens Landwirtschaftsminister<br />
Hans-Heinrich Ehlen war Redner bei der<br />
„Zukunftswerkstatt Landwirtschaft“ am 18. Januar<br />
GRÜNE WOCHE<br />
Bei der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin wird nicht nur ausgestellt, sondern<br />
auch viel über Landwirtschaft informiert und diskutiert. Unternehmen der Agrar- und<br />
Ernährungswirtschaft sowie Entscheider und Multiplikatoren aus Politik, Verwaltung<br />
und Verbänden lassen sich den Sachstand zu aktuellen Themen darstellen.<br />
o hatte die „Marketinggesellschaft<br />
der niedersächsischen Land- und<br />
Ernährungswirtschaft“ ins Dachgartenfoyer<br />
des ICC am 18. Januar zur<br />
„Zukunftswerkstatt Landwirtschaft“<br />
eingeladen. Auf dem Programm stand<br />
das Thema „Perspektiven der Biotechnologie<br />
im Agrarland Nummer eins“.<br />
Eröffnet wurde das Forum vom neuen<br />
Vorsitzenden des Vorstandes der Marketing<br />
Gesellschaft, Franz-Josef Holzenkamp<br />
(MdB), der zugleich auch Vizepräsident<br />
des Landvolk Niedersachsen<br />
– Landesbauernverband e.V. und<br />
Kreislandvolkvorsitzender in Cloppenburg<br />
ist. Die Biotechnologie ist nach<br />
Auffassung nahezu aller Fachleute ein<br />
besonders zukunftsträchtiger Wissenschafts-<br />
und Wirtschaftsbereich. Ihre<br />
Ergebnisse ermöglichen vielfältige Anwendungen,<br />
so auch innerhalb der<br />
Landwirtschaft und der mit ihr in Verbindung<br />
stehenden Branchen. Aller-<br />
S<br />
Franz-Josef Holzenkamp (MdB) während einer Kochshow auf der Bühne<br />
der Niedersachsenhalle im Interview mit Moderator Thomas Prehl.<br />
derDiSKUSSiON<br />
Auf der<br />
Höhe<br />
dings wird sie in der öffentlichen Darstellung<br />
oft auf wenige Aspekte und<br />
Schlagworte verkürzt. Niedersachsen,<br />
das Agrarland Nummer eins, gehört<br />
auch zu den führenden Standorten der<br />
Biotechnologie in Deutschland; rund<br />
200 Unternehmen der Branche haben<br />
hier ihren Sitz.<br />
Die Referate und Diskussionen des Forums<br />
machten klar, dass die Gentechnik<br />
als ein kleiner Teil der Biotechnologie<br />
am heftigsten in der Diskussion<br />
steht. Viele Ängste und Kritiken entstehen<br />
aus Unwissenheit heraus. Entsprechend<br />
appellierte der Niedersächsische<br />
Minister für den ländlichen Raum,<br />
Hans Heinrich Ehlen, auch für mehr Offenheit<br />
im Umgang mit dem Thema<br />
Gentechnologie.<br />
Ins Gespräch kamen die Forumsteilnehmer<br />
als Entscheider und Multiplikatoren<br />
wenig später beim Niedersachsenabend<br />
in der Messehalle 5, wo in<br />
lockerer Atmosphäre viele Kontakte geknüpft<br />
und Informationen ausgetauscht<br />
wurden. Intensive Diskussionen<br />
gab es einen Tag später auf dem 26.<br />
Internationalen Forum Agrarpolitik des<br />
Deutschen Bauernverbandes. „Bioenergie<br />
– mit Sicherheit in die Zukunft.“<br />
war das Motto der Veranstaltung. Wetterexperte<br />
Jörg Kachelmann sorgte mit<br />
bekannt lockerer Art für Lacher, aber<br />
auch für Nachdenklichkeit. Seine<br />
Hauptaussage: „Das Klima ist das größte<br />
Experiment der Menschheit“.<br />
In den nachfolgenden Vorträgen wurde<br />
aus unterschiedlichen politischen<br />
Blickwinkeln das Thema Bioenergie beleuchtet.<br />
Deutlich wurde unter anderem,<br />
dass Bioenergie, sobald sie Erträge<br />
bringt, besteuert werden soll.<br />
Werner Würdemann<br />
KONTAKT 2.2006 | 7
ZURSACHE<br />
„Mentalitätsveränderungen bei der Jugend von heute“<br />
war Thema eines Vortrags, zu dem das Berufsbildungswerk<br />
der Versicherungswirtschaft <strong>Oldenburg</strong><br />
(BWV) den Hannoverschen Wissenschaftler Professor<br />
Dr. Dr. h.c. Thomas Ziehe in das Haus der<br />
„<strong>Öffentliche</strong>n“ eingeladen hatte.<br />
Jeder baut sich<br />
seine Welt<br />
seine Welt<br />
Spannende Jugend-Analyse – Vortrag im BWV-Programm<br />
as er, wissenschaftlich gut verpackt,<br />
erläuterte, machte klar, dass<br />
sich brisante Änderungen vollziehen,<br />
die nicht zuletzt den Rahmen für<br />
das gesellschaftliche Miteinander ändern.<br />
Ziehe erklärte, dass sich Jugendliche<br />
heute in einer Situation befinden, die<br />
es so noch nie gab. Sie müssen aus einer<br />
Flut von Angeboten, Werten und Vorbildern<br />
ihre eigenen Maßstäbe und Ideale<br />
finden. Nicht mehr die Gesellschaft mit<br />
den klassischen Bildungswerten und<br />
dem gemeinsamen Dach der „Hochkultur“<br />
hilft ihnen, ihre Identität zu finden,<br />
sie müssen das ganz allein und aktiv<br />
selbst schaffen. Schrittweise verschieben<br />
sich dabei alle Maßstäbe, die bisher gegolten<br />
haben.<br />
Die Populärkultur mit Kino und Walkman,<br />
Videolclip und Daily Soap, Cinemaxx,<br />
Charts, Gameshows und Chatroom,<br />
so Ziehe, prägt mittlerweile nicht etwa<br />
nur die Freizeit, sondern alle Lebensbereiche<br />
Jugendlicher, sie ist allgegenwärtig<br />
und schnelllebig. Ihre Effekte, so der<br />
Referent, „sind subjektiv ebenso wenig<br />
abweisbar wie die Schallberieselung in<br />
einem Großflughafen“. Parallel dazu ist<br />
der subjektive Abstand der meisten Jugendlichen<br />
zu hochkulturellen Werken<br />
und Praktiken gewaltig: „Elfjährige den-<br />
W<br />
8 | KONTAKT 2.2006<br />
ken bei „Beethoven“ an den Hund aus einem<br />
beliebten Film und erfahren mit<br />
Verwunderung, dass es auch einen Komponisten<br />
gleichen Namens gegeben haben<br />
soll.“ Theater, Museen, Galerien, Literaturhäuser<br />
und andere traditionelle<br />
Kultureinrichtungen werden von Jugendlichen<br />
gemieden. Nicht, weil es noch so<br />
etwas wie Schwellenangst gäbe, sondern<br />
weil sie einfach nicht als interessant gelten,<br />
weil sich völlig andere Wahrnehmungs-<br />
und Genussgewohnheiten entwickelt<br />
haben.<br />
Auch die Werteordnungen von Kirchen,<br />
Wissenschaften, Politik, Berufswelt oder<br />
Schule werden nicht mehr als verbindliche<br />
(und verlässliche) Anweisungen erfahren,<br />
sondern allenfalls als Orientierungsangebote<br />
unter anderen. Jugendliche<br />
entscheiden selbst, was davon sie akzeptieren<br />
wollen oder nicht. „Talk Shows,<br />
Prominenteninterviews, Life Style-Berichte,<br />
Leserbriefe in der „Bravo“ oder Psychotests<br />
sind Teile eines umfassenden Marktplatzes<br />
von Beobachtungs- und Sinnangeboten.<br />
Diese Angebote werden nicht etwa<br />
eins-zu-eins übernommen – wer möchte<br />
schon wirklich so „sein“ wie Britney<br />
Spears? Sondern sie werden routiniert auf<br />
Tauglichkeit und Anregungsgehalt für die<br />
Eigenwelt durchgemustert.“<br />
Die Folgen dieser Entwicklung für die Jugendlichen<br />
sind nach Ziehe gravierend:<br />
Sie haben mit der Freiheit, ihre eigene<br />
Welt zu bauen, zwar Freiräume gewonnen,<br />
aber sie stehen unter großem „Individualisierungsdruck“,<br />
das heißt, sie<br />
müssen sich sozusagen selbst erfinden.<br />
Dabei sei es immer weniger wichtig, aus<br />
welchem gesellschaftlichen Milieu ein<br />
Jugendlicher kommt. Von Bedeutung<br />
aber wird immer mehr, welcher Clique,<br />
Gleichaltrigengruppe oder Szene er sich<br />
zurechnet oder angehören will. Jugendliche<br />
müssten, so der international renommierte<br />
Jugendforscher, zum Beispiel einige<br />
psychische Energie aufbringen, um<br />
in den Augen von Gleichaltrigen akzeptiert<br />
zu werden. Eine Auflehnung gegen<br />
die Regeln der Erwachsenenwelt gibt es<br />
dagegen kaum mehr – diese sind so aufgeweicht,<br />
dass man sich an ihnen nicht<br />
mehr „abarbeiten“ muss.<br />
Es zeichnet sich, so schloss der Referent<br />
seine spannende Analyse, „ein massenhaftes<br />
Grundbedürfnis ab, für sich selbst<br />
verlässliche lebensweltliche Strukturen<br />
und Orientierungsrahmen zu finden. Die<br />
alltäglichen Stabilisierungssehnsüchte<br />
sind groß.“<br />
R.-M.<br />
Der BRANDSCHUTZbeauftragte<br />
Das gestiegene Bewusstsein um Gefahren, die sich aus den<br />
Bedingungen der Produktion und der betrieblichen Abläufe<br />
ergeben, ist heute mehr denn je Ausgangspunkt der<br />
Diskussionen über die betriebliche Gefahrenabwehr und<br />
-bekämpfung. Der Blick richtet sich dabei verstärkt auf<br />
die Phase der Prävention, um Schadensereignissen vorzubeugen<br />
und im Vorfeld Risiken zu vermindern.<br />
iele Brände in der Vergangenheit zeigen,<br />
dass dem Brandschutz und hier<br />
insbesondere dem vorbeugenden<br />
Brandschutz oftmals viel zu wenig Aufmerksamkeit<br />
gewidmet wurde. Gerade<br />
für Betriebe bzw. Gebäude, in denen sich<br />
viele Personen aufhalten, große Sachwerte<br />
zu schützen sind oder der Brandschutz<br />
auf besondere Weise sichergestellt<br />
sein muss, ist die Notwendigkeit eines<br />
besonderen Brandschutzmanagements<br />
offensichtlich. Die gesetzlichen<br />
Vorschriften (Bauordnungen, Arbeitsschutz<br />
u.ä.) dienen in erster Linie dem<br />
Schutz von Personen. Das wichtigste Ziel<br />
dieser Vorschriften ist also nicht der<br />
Schutz von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen<br />
oder einer Betriebsunterbrechung<br />
nach einem Schadensfall. Das Interesse,<br />
solche Gefahren zu mindern,<br />
muss eindeutig beim Unternehmer (z.B.<br />
Umsatzverlust) und seinen Mitarbeitern<br />
(z.B. Arbeitsplatzverlust) liegen. In der<br />
heutigen Wirtschaftssituation schafft es<br />
ein Unternehmen erfahrungsgemäß<br />
kaum, wenn es wegen eines Brandschadens<br />
seinen Betrieb unterbrechen muss,<br />
sich wieder im Markt zu etablieren.<br />
Denn die Zahl der Wettbewerber, die dem<br />
Kunden mit gleichen Leistungen sofort<br />
zur Verfügung stehen, ist zu groß.<br />
Was der Arbeitgeber im Hinblick auf den<br />
Schutz seiner Beschäftigten und aller anderen<br />
Personen, die sich in seinem Betrieb<br />
aufhalten, beachten muss, regeln<br />
die Gesetze und Verordnungen im Arbeitsschutz.<br />
Der Arbeitgeber muss seiner<br />
Verantwortung für den Brandschutz<br />
nachkommen. Er kann diese Aufgabe<br />
auch einer sachkundigen Person, zum<br />
Beispiel dem Brandschutzbeauftragten<br />
übertragen. Als Fachmann für alle Berei-<br />
V<br />
BERATER UND STRATEGIE<br />
che des betrieblichen Brandschutzes ist<br />
der Brandschutzbeauftragte dem Unternehmer<br />
bzw. Arbeitgeber direkt unterstellt<br />
und hat die Rolle eines Beraters. Er<br />
soll Gefahren frühzeitig erkennen, richtig<br />
beurteilen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen<br />
treffen.<br />
Im Einzelnen gehört es zu den Aufgaben<br />
des Brandschutzbeauftragten<br />
❚ Konzepte für den betrieblichen<br />
Brandschutz zu erstellen,<br />
❚ Stellungnahmen abzugeben, wenn<br />
durch Investitionsentscheidungen<br />
Belange des Brandschutzes berührt<br />
werden,<br />
❚ Feuerwehr-, Brandschutz- und<br />
Alarmpläne zu erstellen und zu<br />
aktualisieren,<br />
❚ Brandschutzordnungen zu erstellen<br />
und zu aktualisieren,<br />
❚ vorbeugende Brandschutzmaßnahmen<br />
zu überwachen,<br />
❚ eine Brandschau durchzuführen,<br />
❚ im aktuellen Brandfall zu helfen.<br />
Der Brandschutzbeauftragte für die <strong>Öffentliche</strong>n<br />
<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> ist Stephan Tautz.<br />
SERIE<br />
Der Begriff „Brandschutzbeauftragter“<br />
bezeichnet zunächst lediglich eine Person,<br />
die mit Aufgaben des Brandschutzes<br />
beauftragt worden ist. Diese Beauftragung<br />
kann aus dem Rechtsverhältnis des<br />
Arbeitgebers und seinen Beschäftigten<br />
im Rahmen des Arbeitsvertrages erfolgen.<br />
Dies bedeutet, dass es nicht möglich<br />
ist, durch den Besuch eines Lehrgangs<br />
Brandschutzbeauftragter zu werden.<br />
Brandschutzbeauftragter wird man nur<br />
durch die mündliche, besser jedoch in<br />
Schriftform fixierte, Beauftragung durch<br />
den Arbeitgeber. Der erfolgreiche Besuch<br />
mit Bestehen einer Prüfung eines qualifizierten<br />
Lehrgangs verleiht einer Person<br />
die Befähigung, als Brandschutzbeauftragter<br />
bestellt werden zu können.<br />
Jeder Unternehmer profitiert letztlich davon,<br />
wenn ein Mitarbeiter seines Vertrauens<br />
die Auflagen von Genehmigungsbehörden<br />
und die Angebote und<br />
Empfehlungen der Errichterfirmen für<br />
brandschutztechnische Anlagen und<br />
Einrichtungen miteinander abwägt und<br />
so die jeweils sinnvollen Lösungen für<br />
den betrieblichen Brandschutz auszuwählen<br />
vermag. Und auch die Genehmigungs-<br />
und Aufsichtsbehörden wissen in<br />
Unternehmen mit einem Brandschutzbeauftragten<br />
die Vorteile zu schätzen, die<br />
bestehen, wenn jemand dafür sorgt, dass<br />
Flucht- und Rettungswege jederzeit nutzbar<br />
sind, wenn Mitarbeiter wissen, wie<br />
sie sich im Notfall zu verhalten haben<br />
und wenn der Brandschutzbeauftragte<br />
für die Erstellung von Feuerwehrplänen<br />
sorgt und die Funktionsfähigkeit von<br />
brandschutztechnischen Einrichtungen<br />
überwacht.<br />
Stefan Tautz<br />
KONTAKT 2.2006 | 9
NACHGE?RAGT<br />
LäCHELNS<br />
Kontakt zum<br />
Land des<br />
ERFAHRUNGEN MIT DEM HANDELSPARTNER CHINA<br />
Die Bedeutung Chinas für den Welthandel nimmt ständig zu. Die Wirtschaft im<br />
bevölkerungsreichsten Land der Erde boomt. Auch Firmen aus dem Geschäftsgebiet der <strong>Öffentliche</strong>n<br />
<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> sind im Reich der Mitte aktiv. Zu den Unternehmern, die lange Erfahrung<br />
im China-Geschäft haben, gehört Joachim Hoepp, Geschäftsführer des Familienunternehmens<br />
Nanu Nana, das seinen Stammsitz in <strong>Oldenburg</strong> hat.<br />
Für KONTAKT sprach mit ihm Irmtraud Rippel-Manß.<br />
Foto: Herlinde Koelbl<br />
KONTAKT: Nanu Nana wurde 1972 gegründet.<br />
Seit einem Vierteljahrhundert<br />
haben Sie Handelsbeziehungen zu China.<br />
Wie sind Ihre Erfahrungen?<br />
Joachim Hoepp: Wir kaufen heute 60 Prozent<br />
unserer Waren aus China ein –<br />
wenn ich zu China auch Hongkong und<br />
Taiwan rechne. Begonnen haben unsere<br />
Kontakte 1980, als wir zum ersten Mal<br />
zur großen Kanton-Exportmesse in<br />
Gouangzhou (früher Kanton) in der Provinz<br />
Guangdong fuhren, ungefähr 130<br />
Kilometer von Hongkong entfernt. Die<br />
Messe ist eine riesige Leistungsschau<br />
der chinesischen Wirtschaft. Es wird so<br />
gut wie alles gezeigt, was in China an Exportgütern<br />
produziert wird, von Kleidung<br />
und Haushaltsartikeln über Bau-<br />
10 | KONTAKT 2.2006<br />
materialien bis hin zu Computern und<br />
Medizintechnik. Mittlerweile sind aus<br />
der einen Messe vier geworden, auf denen<br />
sich die ganze Welt trifft. Die beiden<br />
riesigen Messegelände liegen 25 Minuten<br />
U-Bahn-Fahrt auseinander. Jeder, der<br />
an China-Exporten interessiert ist, kann<br />
sich dort umfassend informieren.<br />
KONTAKT: Welche Änderungen in China<br />
haben Sie seit 1980 als Handelspartner<br />
erlebt?<br />
Joachim Hoepp: Eine ganze Menge. Sie<br />
müssen sich vorstellen, bei unserem ersten<br />
Messebesuch sahen wir nur Menschen,<br />
die im Mao-Einheitsanzug gekleidet<br />
waren. Alles lief unter staatlicher Leitung.<br />
Wenn man dann mit den unterschiedlichen<br />
Herstellern über Preise verhandeln<br />
wollte, konnte es sein, dass ein<br />
staatlicher Aufseher unterschiedliche<br />
Preise untersagte. Alle Produkte mussten<br />
zu einem Einheitspreis angeboten<br />
werden. Seit ungefähr 1990 durften neben<br />
dem staatlichen Handelsvertrieb<br />
auch Privatfirmen ihre Produkte anbieten.<br />
Das waren meist Leute aus dem ländlichen<br />
Bereich, die zum Beispiel geflochtene<br />
Weidenkränze anboten, die übrigens<br />
in der Qualität viel besser waren.<br />
Diese nichtstaatlichen Anbieter stellten<br />
ihre Waren in den umliegenden Hotels<br />
aus. Das waren interessante Alternativen<br />
zu den staatlichen Lieferanten.<br />
Heute herrscht natürlich die totale<br />
Marktwirtschaft. Bis heute sind unsere<br />
Erfahrungen mit China ausgezeichnet.<br />
Wir haben keinen wirklichen Verlust erlitten.<br />
Bei Problemen konnte man immer<br />
Reklamationen durchsetzen.<br />
KONTAKT: Kulturell liegen Welten zwischen<br />
Europa und China. Was muss man<br />
lernen, um dort klarzukommen?<br />
Joachim Hoepp: Das ist doch eher ein Klischee,<br />
das hier immer bedient wird. Eigentlich<br />
muss man gar nichts lernen. Im<br />
Geschäftsalltag spüren Sie von kulturellen<br />
Unterschieden erst einmal nichts. Es<br />
gibt sie, natürlich, aber da geht es um<br />
ganz diffizile Dinge. Ich sage Ihnen ein<br />
Beispiel. Die Chinesen gehen mental an<br />
ein Thema anders heran als wir Europäer.<br />
Das spiegelt sich schon in ihrer<br />
Schrift wider, die ja aus Zeichen besteht.<br />
Für den Begriff Wort gibt es zum Beispiel<br />
ein Zeichen. Wir brauchen dafür vier<br />
Buchstaben. So wie wir diese Buchstaben<br />
von links nach rechts zusammensetzen,<br />
so setzen wir auch unsere Denkschritte<br />
zusammen. Die chinesische Sicht ist dagegen<br />
eher ganzheitlich. Das merken Sie<br />
in Diskussionen. Chinesen versuchen,<br />
ein Thema sofort komplett anzupacken,<br />
sozusagen aus der Vogelperspektive zu<br />
sehen. Es ist dann manchmal mühsam,<br />
den Blick auf Details zu lenken.<br />
KONTAKT: Wer passt sich an: die Europäer<br />
an die asiatischen Sitten oder umgekehrt?<br />
Joachim Hoepp: Aus meiner persönlichen<br />
Erfahrung weiß ich, dass sich ein<br />
Chinese, wenn man das so ausdrücken<br />
kann, leichter als ein Europäer verbiegen<br />
kann. Der Bambus hat eine kulturelle Bedeutung<br />
in China, und so, wie der Bambus<br />
sich verbiegen kann, ohne zu brechen,<br />
so passt sich der Chinese dem jeweiligen<br />
Land an und dem jeweiligen<br />
Umfeld, damit es nicht zum Konflikt<br />
kommt.<br />
Was der Europäer im direkten Geschäftskontakt<br />
aber vielleicht lernen muss: Chinesen<br />
sind nicht gewohnt, Verträge so zu<br />
verstehen, wie wir es tun, denn wir sind<br />
durch die Einführung des römischen<br />
Rechtes daran gewöhnt. In China bedeutet<br />
einen Vertrag abzuschließen, eine<br />
Partnerschaft zu besiegeln, in der beide<br />
gewinnen müssen. Ein Chinese, der<br />
durch einen Vertrag einen Nachteil erfährt,<br />
wird das nicht akzeptieren. Geschäftsleute,<br />
die das nicht verstehen,<br />
werden erleben, dass der geschlossene<br />
Vertrag nicht eingehalten wird. Für einen<br />
Europäer gilt der Vertrag ab Unterschrift,<br />
der Chinese fängt nach der Unterschrift<br />
an, über den Vertrag zu verhandeln.<br />
KONTAKT: Das Stichwort China ist bei uns<br />
aufgeladen mit vielen negativen politischen<br />
Assoziationen. Kann man das alles<br />
ignorieren, wenn man dort arbeitet?<br />
Joachim Hoepp: Im geschäftlichen Alltag<br />
spielt das alles keine Rolle, und das ist<br />
auch gut so. Ich finde es im Übrigen auch<br />
nicht richtig, dass man in Europa beim<br />
Thema China als erstes über Menschenrechte<br />
redet. Wir dürfen nicht vergessen,<br />
dass dieses Land zur Zeit 1,3 Milliarden<br />
Menschen ernähren muss. Es muss dafür<br />
sorgen, dass Menschen ein lebenswertes<br />
Leben führen können, Wohnung<br />
und Energie haben. Das Land stand vor<br />
25 Jahren am untersten Ende der Armutsskala,<br />
es fehlte Energie, es gab nie<br />
genügend zum Heizen. Aus diesem<br />
Elend heraus haben die Menschen einen<br />
unvorstellbaren Aufschwung geschafft.<br />
Allein um die Versorgung der Menschen<br />
auf dem jetzigen Niveau zu halten, ist<br />
heute ein jährliches Wirtschaftswachstum<br />
von 7 – 8 Prozent notwendig. Das<br />
sind Zwänge, über die hier niemand redet.<br />
KONTAKT: Was ist der Antrieb zu dieser<br />
wirtschaftlichen Dynamik?<br />
Joachim Hoepp: Das hat mit der geschilderten<br />
Entwicklung zu tun. Wenn ich<br />
ganz unten stehe in der Einkommensskala,<br />
dann habe ich einen ganz anderen<br />
Antrieb, etwas durch Leistung zu verbessern,<br />
als wenn ich mich sowieso auf einem<br />
hohen Standard bewege. Wir in der<br />
westlichen Welt leben auf dem Höhe-<br />
punkt des Wohlstandes. Deshalb haben<br />
wir keinen so dramatischen Ansporn zur<br />
Leistung wie er für die Menschen in China<br />
lebensnotwendig ist.<br />
Vielleicht kann man auch daran denken,<br />
dass die chinesische Kultur auf Konfuzius<br />
basiert, dessen Lehren die Eigenverantwortung<br />
fördern. Das ist der jetzigen<br />
wirtschaftlichen Entwicklung sicher förderlich.<br />
Datieren kann man den Beginn<br />
des Aufschwungs mit dem viel zitierten<br />
Aufruf „werdet alle reich“, von Deng<br />
Xiaoping in den 80-er Jahren.<br />
Und noch ein ganz anderer Aspekt: Es<br />
gibt 100 – 150 Millionen Menschen in<br />
China, die als Wanderarbeiter von Stadt<br />
zu Stadt ziehen und von dem leben, was<br />
sie jeweils als Tagesverdienst bekommen.<br />
Das ist ein riesiges Potential für die<br />
Wirtschaft. Das sollte man hier nicht<br />
übersehen.<br />
KONTAKT: Wie ist das Interesse im Land<br />
an Deutschland?<br />
Joachim Hoepp: Die Deutschen sind gerne<br />
gesehen in China, man ist ihnen gegenüber<br />
sehr aufgeschlossen. Und man<br />
trifft überraschend viele Menschen, die<br />
deutsch sprechen und ausgesprochen gebildet<br />
sind. Ich habe zwei Geschäftspartner,<br />
die Germanistik studiert haben, der<br />
eine in Peking, der andere in der ehemaligen<br />
DDR.<br />
KONTAKT: Was raten Sie Unternehmern,<br />
die sich für Asien interessieren?<br />
Joachim Hoepp: Man braucht keine Courage,<br />
um sich in China zurechtzufinden.<br />
NACHGE?RAGT<br />
Man muss einfach anfangen. Aber ich<br />
möchte lieber zuspitzen: Jeder Unternehmer,<br />
der sich noch nicht in China orientiert<br />
hat, hat einen Fehler gemacht. Ich<br />
kann jedem nur empfehlen, für fünf Tage<br />
nach China zu fliegen und sich zum Beispiel<br />
vor Ort ein Bild von dem unglaublichen<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis zu machen.<br />
Ich bin sicher, dass künftig weitere<br />
arbeitsintensive Produktionen von hier<br />
nach China verlagert werden. Ob wir das<br />
gut finden oder nicht. In China gibt es<br />
nicht nur motivierte und billige Arbeitskräfte,<br />
in China stehen modernste Maschinen<br />
und Technologien zur Verfügung.<br />
Und was es heißt, dass China Währungsreserven<br />
in Höhe von 760 Milliarden<br />
Dollar zur Verfügung hat, muss man<br />
ja nicht lange diskutieren.<br />
KONTAKT: Spielt China im Arbeitsalltag<br />
hier im Nordwesten eine Rolle?<br />
Joachim Hoepp: Nein, im Arbeitsalltag sicherlich<br />
nicht. Aber ich freue mich, dass<br />
speziell in <strong>Oldenburg</strong> das Thema China,<br />
zum Beispiel bei der Universität, auf der<br />
Tagesordnung steht. Es studieren hier<br />
nicht nur viele chinesische Studenten,<br />
die Universität hat selbst gute Kontakte,<br />
es gibt ein Bewusstsein für China. Ich bin<br />
sicher, da wird sich viel entwickeln. Und<br />
allgemein zur Region: Ich bin ja wahrlich<br />
nicht der Einzige, der Handelsbeziehungen<br />
zu China pflegt. Auf der Messe in<br />
Gouangzhou habe ich gerade im Oktober<br />
zwei <strong>Oldenburg</strong>er Kollegen getroffen.<br />
KONTAKT: Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Im Geschäftsalltag spüren Sie von<br />
kulturellen Unterschieden erst einmal nichts.<br />
KONTAKT 2.2006 | 11
AGENTUREN VOR ORT: ESSEN UND STADLAND<br />
H<br />
Essen<br />
in <strong>Oldenburg</strong><br />
Essen ist die flächengrößte Landgemeinde<br />
im Landkreis Cloppenburg. Sie besteht aus 11 Bauernschaften.<br />
ANREISE IM DAMPFEXPRESS<br />
ier ist Endstation, und das ist keineswegs<br />
ein Nachteil: Der Hasetalexpress,<br />
der im emsländischen Meppen<br />
startet, nennt Essen in <strong>Oldenburg</strong> als Zielort<br />
für seine Nostalgiefahrten, bei denen<br />
er eine Dampflok aus dem Jahr 1922 vorgespannt<br />
hat. In alten Personenwagen<br />
der Baujahre 1901 bis 1934 oder gar im<br />
stilecht umgebauten Salonwagen erleben<br />
Reisende die sanfte Entschleunigung.<br />
Und das ist eine gute Übung für einen<br />
Besuch vor Ort. Denn in Essen ist<br />
man auch mitten im romantischen Erholungsgebiet<br />
des Hasetals, das man im<br />
Übrigen auch per Kanu erkunden kann.<br />
Im Zentrum der Großgemeinde, dem alten<br />
Ort Essen, sieht der neugierige Fußgänger<br />
dann anheimelnde Bauten rund<br />
12 | KONTAKT 2.2006<br />
um die Kirche gruppiert, Fachwerkbauten<br />
darunter, kleine traditionelle Bürgerhäuser,<br />
prächtige Bauernhöfe – ganz in<br />
der ursprünglichen Dorfstruktur. Ein Jugendstil-Rathaus,<br />
und die aufwändig renovierte<br />
„Diekmanns Mühle“ verdienen<br />
besondere Aufmerksamkeit.<br />
Ein lokales Geschichtsbuch besonderer<br />
Art bietet Brands Scheune, das älteste erhaltene<br />
Gebäude am Ort. Es wurde 1783<br />
als zweischiffiges Dielenhaus gebaut<br />
und war lange als Schinkenräucherei genutzt.<br />
Es soll jetzt, auch mit Mitteln der<br />
Kulturstiftung der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />
<strong>Oldenburg</strong>, in Stand gesetzt und<br />
teils museal, teils als Heimathaus genutzt<br />
werden. Den Blick zurück in die<br />
Geschichte lenken auch die Grabplatten<br />
am Eingang zur Kirche, die Zeugen dafür<br />
sind, wie viele Adelsgüter es einst ringsum<br />
im Bauernland gab. Das verfallene<br />
Gut Lage – es wird derzeit aus Ruinen<br />
wieder aufgebaut – lässt einiges von der<br />
Pracht dieser Herrensitze ahnen.<br />
Beliebter Anziehungspunkt sind die Essener<br />
Volks- und Schützenfeste, und weit<br />
über die Grenzen der Gemeinde bekannt<br />
und geschätzt ist die Jugendbildungsstätte<br />
„Don Bosco“ in der Bauernschaft Calhorn<br />
mit ihren Ferienzeltlagern und Jugendfreizeiten.<br />
Trotz der ruhigen Lage im Urstromtal der<br />
Hase ist Essen in wenigen Minuten von<br />
der Hansalinie A 1 zu erreichen. Die<br />
ländliche Großgemeinde hat es geschickt<br />
geschafft, so sagt sie auch selbst von sich,<br />
ihre tausendjährige Tradition und überliefertes<br />
Brauchtum mit dem Fortschritt<br />
unserer Zeit zu verknüpfen. Rund 8.300<br />
Menschen, die hier im Süden des Landkreises<br />
Cloppenburg leben und arbeiten,<br />
wissen das zu schätzen.<br />
P.D.<br />
Unser Agentur vor Ort:<br />
Helmut Imholte<br />
Lange Str.13, 49632 Essen<br />
Tel: 05434 / 29 20, Fax: 05434 / 29 90<br />
E-Mail : helmut.imholte@oevo.de<br />
v.l.: Beate Imholte, Helmut Imholte,<br />
Sabine Biermann, Rafael Krause<br />
A<br />
stadland<br />
AUF HÄUPTLINGSSPUREN<br />
Sturmfluten und Seeräuber, friesische Häuptlinge und stolze Kirchbauten<br />
gehören zur wechselvollen Geschichte von Stadland.<br />
Die Gemeinde zwischen<br />
Jadebusen und Unterweser ist<br />
etwas Besonderes, das sagen<br />
nicht nur die Stadlander.<br />
us vier Dörfern besteht Stadland, aus<br />
Seefeld und Kleinensiel, aus Schwei,<br />
das einst dem Moor abgerungen wurde,<br />
und aus Rodenkirchen, das heute Verwaltungssitz<br />
ist. Verbunden werden alle<br />
von einem Himmel, an den die Wolken jeden<br />
Tag neue Bilder zeichnen. Und von<br />
der Weite einer Landschaft, die süchtig<br />
machen kann.<br />
Unser Agenturen vor Ort:<br />
Erika Bookmeyer<br />
OT Schwei, Feldstr.1, 26936 Stadland<br />
Tel: 04737 / 9 29 00, Fax: 04737 / 92 90 20<br />
E-Mail: erika.bookmeyer@oevo.de<br />
v.l.: Erika Brookmeyer, Meike Hildebrand,<br />
Christian Brookmeyer<br />
Autofahrer kennen Rodenkirchen als<br />
Schnittpunkt der B 212 mit der B 437. Auf<br />
einer Wurt entstanden und weithin sichtbar,<br />
war hier Zentrum des alten Stadlandes.<br />
Unübersehbares Zeichen ist noch<br />
heute der Sandstein-Bau der St. Matthäus-Kirche<br />
aus dem Jahre 1050. Sie beherbergt<br />
ein Kunstwerk von europäischem<br />
Rang – einen Altar des berühmten<br />
Bildhauers Ludwig Münstermann.<br />
Auch das Friesendenkmal mit der Inschrift<br />
„lever dod as Sklav“ erinnert an<br />
alte Zeiten: an die Schlacht der Rodenkirchener<br />
gegen die <strong>Oldenburg</strong>er Grafen,<br />
die sie laut Legende nur verloren, weil<br />
ein Verräter den <strong>Oldenburg</strong>ern half. Der<br />
Klaus Böhlke<br />
OT: Rodenkirchen, Markt 1,<br />
26935 Stadland<br />
Tel: 04732 / 81 85, Fax: 04732 / 10 21<br />
E-Mail: klaus.boehlke@oevo.de<br />
v.l.: Jörg Götze, Anja Harbers,<br />
Klaus Böhlke<br />
Rodenkirchener Marktplatz hat in der<br />
Region einen ganz besonderen Klang. Jedes<br />
Jahr Ende September findet hier der<br />
viertägige „Roonkarker Mart“ statt, seit<br />
über 800 Jahren das größte Volksfest der<br />
Wesermarsch, das jeweils mit einem kilometerlangen<br />
Umzug eröffnet wird.<br />
Als die alte Markthalle auf dem Platz<br />
übrigens 1981 total abbrannte, zahlte die<br />
<strong>Oldenburg</strong>ische Landesbrandkasse den<br />
Neubau – in dem Veranstaltungen aller<br />
Art Publikum anziehen.<br />
Schwei spiegelt als Gemeindeteil die Wesermarsch<br />
wider, wie wir sie uns vorstellen:<br />
grüne Wiesen, schwarzbunte Milchkühe,<br />
große alte Bauernhöfe und Straßen<br />
mit windgebeugten Chausseebäumen.<br />
Mit dem Rückgang der Landwirtschaft<br />
kam der Aufstieg als Ferienland. Spaziergänge<br />
vor und hinter dem Deich, die<br />
Beobachtung von selten gewordenen Vogelarten<br />
und Pflanzen in den Salzwiesen<br />
vor dem Deich und nicht zuletzt Wattwanderungen<br />
finden Erholungssuchende<br />
auch hier. Die sieben Bauernschaften<br />
haben rund 1500 Einwohner, die sich intensiv<br />
um den Erhalt der Tradition kümmern<br />
– in den verschiedenen Vereinen,<br />
bei der freiwilligen Feuerwehr oder auch<br />
bei großen Veranstaltungen.<br />
P.D.<br />
KONTAKT 2.2006 | 13<br />
Fotos (4):<br />
Verkehrsverein Stadtland e.V.
KOMMENTAR<br />
ine Stadt wird binnen eines Jahres in<br />
Schwung gebracht. So lässt sich die<br />
Erfolgsgeschichte von Kids aktiv auf<br />
einen Nenner bringen. Sommers wie<br />
winters wird seither geturnt, gelaufen,<br />
gesprungen und gehüpft, ja selbst fotografiert<br />
und gemalt. Doch der Reihe<br />
nach: <strong>Oldenburg</strong>s Kinder brauchen mehr<br />
Bewegung. Zu diesem Fazit kamen vor<br />
anderthalb Jahren der <strong>Oldenburg</strong>er<br />
Sportwissenschaftler Professor Jürgen<br />
Dieckert, der Sportmediziner Dr. Wolfgang<br />
Oschkenat und Silvia von Düffel<br />
(Gesundheitsamt Stadt <strong>Oldenburg</strong>). Ausgelöst<br />
worden war das Engagement der<br />
drei durch alarmierende Zahlen bei den<br />
Einschulungsuntersuchungen: Zum einen<br />
waren viele Kinder übergewichtig,<br />
zum anderen konnten manche mit den<br />
Fingerspitzen nicht einmal den Fußboden<br />
berühren, weil sie stocksteif waren.<br />
E<br />
ZUR NACHAHMUNG<br />
14 | KONTAKT 2.2006<br />
empfohlen<br />
Kinder sind zu dick, bewegen sich zu wenig, leben ungesund, sind von<br />
Erkrankungen bedroht, die früher nur Ältere trafen. Auf diese alarmierenden<br />
Meldungen kann man längst nicht mehr nur mit Schulterzucken<br />
reagieren. Einen interessanten Weg, dem bedrohlichen Trend zu begegnen,<br />
hat die Initiative „Kids aktiv“ eingeschlagen, die auch von der <strong>Öffentliche</strong>n<br />
unterstützt wird. Sabine Schicke, stellvertretende Leiterin der<br />
Stadtredaktion der Nordwestzeitung kommentiert für KONTAKT.<br />
Und <strong>Oldenburg</strong> bildet da keine Ausnahme.<br />
Das Bundesgesundheitsministerium<br />
in Berlin hatte ebenfalls 2005 auf die<br />
alarmierenden Zahlen fettleibiger Kinder<br />
in ganz Deutschland hingewiesen.<br />
Nicht zuletzt deshalb wurde etwa eine<br />
europaweite Studie in Auftrag gegeben,<br />
die Vorbeugungsprogramme entwickeln<br />
soll. Für das Projekt sind nach Informationen<br />
des Bremer Instituts für Präventionsforschung<br />
und Sozialmedizin insgesamt<br />
15 Millionen Euro veranschlagt. Beteiligt<br />
seien 25 Forschungseinrichtungen<br />
und Unternehmen aus zehn Staaten.<br />
Fünf Jahre lang sollen die Ess- und Lebensgewohnheiten<br />
von 20.000 Kindern<br />
im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren<br />
untersucht werden. Allein für den Landkreis<br />
Friesland ergab übrigens die Auswertung<br />
der Schuleingangsuntersuchungen<br />
in den Jahren 1993 bis 2003, dass<br />
13,6 Prozent der Mädchen und 11,2 Prozent<br />
der Jungen übergewichtig sind. 5,3<br />
Prozent der Mädchen und 4,8 Prozent<br />
der Jungen sind gar als fettlebig (adipös)<br />
eingestuft.<br />
In <strong>Oldenburg</strong> zumindest kamen die Kinder<br />
in Bewegung – und das ist den drei<br />
Initiatoren von Kids aktiv zu verdanken.<br />
Da die drei geübte Teamsportler sind,<br />
wussten sie, allein konnten sie es nicht<br />
schaffen. So holten sie Unternehmen, Institutionen<br />
und Prominente ins Boot, um<br />
Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
auf Trab zu bringen. Gestartet<br />
wurde eine Veranstaltungsreihe, wie sie<br />
die Stadt <strong>Oldenburg</strong> vorher noch nicht<br />
gesehen hatte. Auftakt war ein Malwettbewerb<br />
der Nordwest-Zeitung, zu dem<br />
700 Bilder von Schülerinnen und Schülern<br />
eingereicht wurden. Der Hammer<br />
Künstler Otmar Alt entwarf das lustige<br />
Logo für Kids aktiv.<br />
Eine besondere Rolle spielten im vergangenen<br />
Sommer Angebote für die ganze<br />
Familie, denn Untersuchungen haben bewiesen:<br />
Wer als Kind den Spaß an Bewegung<br />
entdeckt, der bleibt auch als Erwachsener<br />
nicht auf dem Sofa hocken.<br />
2.000 große und kleine <strong>Oldenburg</strong>er aus<br />
120 Familien beteiligten sich an den<br />
Spiele-Sonntagen auf Wiesen und Sportplätzen<br />
in den Stadtteilen. Nicht zuletzt<br />
durch die finanzielle Unterstützung der<br />
<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
konnten die Spiele-Sonntage finanziert<br />
werden. Und bereits im September hatte<br />
Vorstandsvorsitzender Franz Thole zugesagt,<br />
diese Aktionen auch 2006 zu fördern,<br />
so dass die Winterolympiade bereits<br />
am 5. Februar gestartet werden<br />
konnte. Hier lernen Kinder, dass man<br />
auch bei kühlem Wetter draußen Spaß an<br />
Bewegung haben kann. Unter dem Motto<br />
„Sei kein Frosch, mach mit“ treffen sich<br />
die Familien bis Ende April jeweils sonntags<br />
zu Bewegungsspielen. Das Projekt<br />
Kids aktiv könnte für viele Gemeinden<br />
und Städte Vorbildcharakter haben, denn<br />
Sport hält fit und macht gute Laune. Und<br />
bei diesem Spiel gibt es nur Gewinner.<br />
azuBI KONTAKT<br />
Wow, was für ein Spiel!<br />
Ein wahres Fest für die<br />
Augen war das Spiel des<br />
VfL <strong>Oldenburg</strong> gegen den<br />
Thüringer HC, das die <strong>Oldenburg</strong>erinnen<br />
Uni<br />
31:21 für<br />
sich entscheiden konnten.<br />
Rund 500 StudentenInnen und SchülerInnen waren der Einladung<br />
der Jungen <strong>Öffentliche</strong>n und des VfL <strong>Oldenburg</strong> gefolgt und<br />
sahen sich das Bundesligaspiel in der EWE-Arena an.<br />
MEETS<br />
HANDBALL<br />
Auch der Präsident der Universität <strong>Oldenburg</strong> Professor Dr. Uwe Schneidewind war unter den Zuschauern und war<br />
sichtlich begeistert. Üblicherweise ist es Sache des Haupthauses der „<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong>“ die Spiele der Vfl-Damen<br />
zu sponsern, doch dieses Mal durfte die Junge <strong>Öffentliche</strong> diese Aufgabe übernehmen. Also haben im Vorfeld zu diesem Spiel die<br />
Spielerinnen des VfL Werbung in eigener Sache gemacht und an einem Stand der Jungen <strong>Öffentliche</strong>n persönlich Freikarten im<br />
Mensa-Foyer der Uni am Uhlhornsweg verteilt. Begleitet wurde diese Aktion mit Berichterstattung von Oeins und Radio ffn.<br />
Außerdem legte sich die Junge <strong>Öffentliche</strong> mächtig ins Zeug, um an den Gymnasien in <strong>Oldenburg</strong> die Aufmerksamkeit der<br />
Schüler zu wecken.<br />
Diese wurden durch Flyer und Poster auf die Freikarten aufmerksam gemacht. Ebenfalls haben die Sportlehrer an den Schulen<br />
die Werbetrommel gerührt und den Schülern ans Herz gelegt, das Spiel der VFL Damen mit einer „Besichtigung“ der EWE-Arena<br />
zu verbinden. Die Zahl von 1.450 Zuschauern spricht für sich – unser Einsatz hat sich gelohnt.<br />
Beim Spiel selbst bekamen die Zuschauer nicht nur erstklassigen<br />
Handball geboten, sondern konnten auch am Stand der Jungen <strong>Öffentliche</strong>n<br />
kleine Give-aways mitnehmen und einen Sportgutschein<br />
im Wert von 25 Euro gewinnen. Abgerundet wurde das Spiel durch<br />
eine „T-Shirt-Verteil-Aktion“ in der Halbzeitpause. Hier konnten die<br />
Zuschauer mit etwas Glück eines von hundert T-Shirts fangen, in<br />
denen zum Teil kleine Präsente eingerollt waren.<br />
Der Vfl und die junge <strong>Öffentliche</strong> hoffen, durch diese Aktion, das<br />
Interesse am Handballsport in <strong>Oldenburg</strong> bei den StudentenInnen<br />
und SchülerInnen geweckt zu haben.<br />
Alexandra Hansel, Tobias Wilks<br />
KONTAKT 2.2006 | 15
INTERN Im<br />
Arbeiten mit der<br />
IT-Sicherheit<br />
Der Einzug der Informationstechnologie in unser tägliches Leben und vor allem in die<br />
Geschäftsprozesse hat nicht nur unbestreitbare Vorteile, sondern auch neue Anforderungen<br />
an die Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten gestellt. Seit November wird bei<br />
der „<strong>Öffentliche</strong>n“ das Projekt „Sicherer IT-Betrieb in <strong>Versicherungen</strong>“ umgesetzt.<br />
D<br />
ass Daten und Systeme vor unzulässiger<br />
und unsachgemäßer Nutzung<br />
sowie Missbrauch, Verlust,<br />
Zerstörung oder Manipulation geschützt<br />
werden müssen, zählt nicht nur zu den<br />
Anforderungen, die wir als Unternehmen<br />
an uns selbst stellen, um unsere<br />
Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsposition<br />
zu sichern und das Vertrauen der<br />
Kunden zu erhalten. Die IT-Sicherheit ist<br />
auch zunehmend im Fokus der Gesetzgebung,<br />
von Aufsichtsbehörden und der<br />
Wirtschaftsprüfung.<br />
Damit nicht jedes Unternehmen für sich<br />
das „Rad neu erfinden“ muss, hat der Gemeinsame<br />
Ausschuss für Betriebswirtschaft<br />
(GAB) des Verbandes der öffentlichen<br />
Versicherer (VÖV) allen Mitgliedsunternehmen<br />
ein einheitliches Vorgehen<br />
für den Aufbau eines IT-Sicherheitsmanagements<br />
empfohlen. So wurde die<br />
Entwicklung einer so genannten Mastervorlage<br />
beschlossen, auf deren Basis<br />
dann jedes Unternehmen sein eigenes<br />
IT-Sicherheitsmanagement etablieren<br />
und leben kann.<br />
Der Verband hat zu diesem Zweck ein Pilotprojekt<br />
ins Leben gerufen, an dem das<br />
Sparkassen Informatik Zentrum (SIZ) be-<br />
16 | KONTAKT 2.2006<br />
PROJEKT<br />
teiligt war, das vorab ein ähnliches Projekt<br />
über IT-Sicherheit in Sparkassen geleitet<br />
hatte und dabei wichtige Erfahrungen<br />
sammeln konnte. Eines der teilnehmenden<br />
Versicherungsunternehmen am<br />
Pilotprojekt war die VGH, die bereits seit<br />
dem Sommer 2005 die durch das SIZ erarbeitete,<br />
standardisierte Vorgehensweise<br />
praktiziert.<br />
Nach dem erfolgreichen Abschluss des<br />
Pilotprojektes erfolgt auf dessen Basis<br />
nun auch die Umsetzung in unserem Unternehmen.<br />
Dabei steht uns der IT-Sicherheitsbeauftragte<br />
der ivv und der<br />
VGH, Heinz Bosse, hilfreich zur Seite.<br />
Gemeinsam mit ihm und einem <strong>Oldenburg</strong>er<br />
Sichheitsmanagement-Team sind<br />
wir im November letzten Jahres gestartet.<br />
Zum IT-Sicherheitsmanagement-Team<br />
der „<strong>Öffentliche</strong>n“ gehören Edgar Voß als<br />
inzwischen benannter IT-Sicherheitsbeauftragter<br />
unseres Hauses, Tanja Tilgner<br />
aus dem Bereich IT-Koordination, Gerd<br />
Laßwitz als Datenschutzbeauftragter,<br />
Horst Brengelmann für das Risikomanagement<br />
und die Revision sowie Jörg Löffler<br />
für den Bereich Unternehmenscontrolling.<br />
Ein Notfallbeauftragter zur<br />
Teamunterstützung wird noch benannt.<br />
Das Projekt ist in fünf „Arbeitspakete“<br />
gegliedert.<br />
Das erste bestand darin, eine IT-Sicherheitsorganisation<br />
zu etablieren. Darunter<br />
versteht man, dass die notwendigen<br />
Prozesse zur IT-Sicherheit geregelt werden<br />
müssen, verantwortliche Personen<br />
zu benennen sind, Gremien und Rollen<br />
definiert und die bereits bestehenden Organisationseinheiten<br />
unseres Unternehmens<br />
(z.B. die Fachbereiche) mit eingebunden<br />
werden müssen.<br />
Eine der ersten Aufgaben des neuen<br />
Teams war es dabei, eine IT-Sicherheitsleitlinie<br />
zu erstellen. Diese Leitlinie ist<br />
ein Dokument, in dem der Stellenwert<br />
der IT-Sicherheit aus Sicht des Unternehmens<br />
verdeutlicht wird, die Ziele festgelegt<br />
sowie die Aufgaben der einzelnen<br />
Rollen des IT-Sicherheitsteams und die<br />
Sicherheitsmanagment-Prozesse beschrieben<br />
sind. Die IT-Sicherheitsleitlinie<br />
wurde durch den Vorstand der „<strong>Öffentliche</strong>n“<br />
Mitte Januar genehmigt und<br />
inzwischen über die Infothek allen Mitarbeitern<br />
zur Verfügung gestellt. Denn<br />
die IT-Sicherheit betrifft alle Mitarbeiter<br />
und verpflichtet uns zu verantwortlichem<br />
Handeln.<br />
zweiten Arbeitspaket ging es darum,<br />
eine sogenannte IT-Strukturanalyse zu<br />
erstellen. Um Schwachstellen bei der IT-<br />
Sicherheit ermitteln zu können, mussten<br />
wir uns natürlich erst einmal einen<br />
Überblick über die vorhandenen IT-Anwendungen<br />
und deren Daten verschaffen.<br />
Bei diesem Schritt ließ sich das IT-Sicherheitsmanagement-Team<br />
durch die<br />
Fachbereiche unterstützen. Schließlich<br />
galt es, sämliche IT-Anwendungen zu erfassen<br />
– und das können natürlich diejenigen<br />
am besten, die täglich damit arbeiten.<br />
Mit der reinen Erfassung der Anwendungen<br />
war es aber nicht getan, für jedes<br />
System musste im dritten Arbeitspaket<br />
ein Schutzbedarf festgelegt werden. In<br />
der Praxis bedeutete das, dass drei Kriterien<br />
bewertet wurden:<br />
❚ Verfügbarkeit:<br />
Welchen Einfluss hätte ein anhaltender<br />
Ausfall der IT-Anwendung?<br />
Die Klassifizierung erfolgte nach drei<br />
Stufen, von Stufe 1 (= Ausfallzeit über 48<br />
h ist tolerierbar) bis Stufe 3 (= kein Ausfall<br />
ist tolerierbar). Ein Ausfall der vertragsbearbeitenden<br />
Programme zum<br />
Beispiel ist natürlich wesentlich kriti-<br />
Rund 150 Bewerbungen<br />
hatte Heribert Guth erhalten,<br />
als er eine Bürokraft suchte.<br />
Der Leiter der Geschäftsstelle<br />
Stuhr der <strong>Öffentliche</strong>n<br />
<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
entschied sich für einen<br />
Schwerbehinderten, für<br />
Christoph Winkelmann.<br />
scher, als ein Ausfall der Software zur Ermittlung<br />
von Telefonnummern!<br />
❚ Vertraulichkeit:<br />
Welchen Einfluss hätte die bewusste<br />
oder fahrlässige Offenlegung von vertraulichen<br />
Informationen/Daten der IT-<br />
Anwendung? Auch hier wurde der<br />
Schutzbedarf in 3 Stufen klassifiziert,<br />
denn es gibt natürlich große Unterschiede<br />
in der Schutzwürdigkeit von Daten.<br />
Zweifellsfrei ist die Vertraulichkeit von<br />
personenbezogenen Kundendaten sehr<br />
viel bedeutender als die Daten einer Software<br />
für einen Routenplaner!<br />
❚ Integrität:<br />
Welchen Einfluss hätte die bewusste<br />
oder fahrlässige Veränderung von Informationen/Daten<br />
der IT-Anwendungen?<br />
Auch bei dieser Bewertung folgte eine Einteilung<br />
in drei Schutzbedarfskategorien.<br />
Neben den IT-Systemen mussten auch<br />
die Netzwerkkomponenten, wie z.B. Router,<br />
Firewall, die Telekommunikationsanlage,<br />
die Fax-Geräte, Modems, Internet-<br />
Anschlüsse etc. betrachtet werden. Und<br />
zu guter Letzt waren sogar die Räumlichkeiten<br />
unserer Gebäude zu untersuchen,<br />
denn schließlich gehören auch Faktoren<br />
wie Einbruch-Sicherheit oder Brand-<br />
schutz zu den wichtigen Faktoren für die<br />
IT-Sicherheit. Z.B. muss auch für Katastrophenfälle<br />
ein Notfallplan erstellt<br />
werden, damit der Geschäftsbetrieb<br />
schnellstmöglichst und eventuell auch an<br />
externer Stelle fortgeführt werden kann,<br />
wenn unser Gebäude vollständig oder in<br />
Teilbereichen vorrübergehend nicht<br />
mehr nutzbar sein sollte.<br />
Das vierte Arbeitspaket steht im April an:<br />
Dann werden der festgestellten IST-Zustand<br />
und der wünschenswerte Soll-Zustand<br />
in Vergleich gesetzt, um zu erkennen,<br />
wo für uns Handlungsbedarf besteht.<br />
Dieser Schritt wird dann auch<br />
durch das Sparkassen Informatik Zentrum<br />
begleitet, um möglichst professionell<br />
vorzugehen und auch eine neutrale<br />
Meinung von „außerhalb“ zu hören. Natürlich<br />
sehen wir den Ergebnissen optimistisch<br />
entgegen.<br />
Im Juni werden wir das fünfte Arbeitspaket<br />
angehen: Die erarbeiteten Ergebnisse<br />
werden dann in ein IT-Sicherheitsmanagementsystem<br />
integriert, das System<br />
muss etabliert werden und in einem<br />
Folgeschritt müssen gegebenenfalls<br />
Schwachstellen beseitigt werden.<br />
Erfolgsgeschichte<br />
trotz Behinderung<br />
Foto: Burkhard Peters<br />
Tanja Tilgner<br />
Der hatte die Ausschreibung im Internet entdeckt. Vorher war er erfolglos gewesen mit fast 100 Bewerbungen.<br />
Und das, obwohl er jung war und jeweils beste Qualifikationen hat: Realschulabschluss, Lehre als Industriekaufmann,<br />
Festanstellung beim Lehrbetrieb. Als der Betrieb nach Bielefeld umzog, wurde er arbeitslos.<br />
Das Handicap bei der Stellensuche: Der heute 25-Jährige kam schwerbehindert, ohne linken Arm, ohne<br />
rechten Unterschenkel und ohne rechten Untenarm zur Welt. Viele Betriebe, ist er sicher, haben Angst davor,<br />
einen Schwerbehinderten einzustellen.<br />
Nicht so Heribert Guth. Ihm hätten sofort das Können, die Motivation und die offene Art Winkelmanns gefallen.<br />
Also stellte er ihn ein, zunächst mit einem Zeitvertrag, bald wurde daraus eine unbefristete Stelle. Winkelmann<br />
qualifizierte sich berufsbegleitend sogar für Führungsaufgaben bei den <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong>.<br />
Moderne Technik hilft ihm heute, den Büroalltag zu meistern: Ein drahtloser Kopfhörer bringt Entlastung<br />
beim Telefonieren, eine Spezialtastatur unterstützt bei den Schreibarbeiten am Computer. Mittlerweile<br />
fest angestellt und zuständig für den gesamten Innendienst. Diese Erfolgsgeschichte gefiel auch dem niedersächsischen<br />
Behindertenbeauftragten Karl Fink und Vertriebschef Christian Bunk. Bei einem Informationstermin<br />
im Rathaus von Stuhr lobte Fink, die Einstellung des 25-jährigen Sykers sei ein gelungenes Beispiel für<br />
die erfolgreiche berufliche Integration behinderter Menschen. rk<br />
Stolz auf gelungene Integration:<br />
Geschäftsttellenleiter Heribert Guth,<br />
Christoph Winkelmann und<br />
Vertriebsdirektor Christian Bunk (v.l.)<br />
KONTAKT 2.2006 | 17
INTERN<br />
Zwölftes<br />
Feuerwehr-<br />
Kohlessen:<br />
LOB für<br />
effektive<br />
Einsätze<br />
Zum zwölften Mal trafen sie sich zum Kohlessen<br />
im Gebäude der „<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong>“:<br />
die Kreis- und Gemeindebrandmeister,<br />
der Seniorenkreis „Die Getreuen“ im <strong>Oldenburg</strong>ischen<br />
Feuerwehrverband (OFV) und zahlreiche<br />
Gäste, unter ihnen diesmal Ministerialrat Thomas<br />
Senftleben aus dem Niedersächsischen Innenministerium.<br />
Außerdem von den Landesfeuerwehrschulen Loy und Celle<br />
Dieter Runge und Dr. Christian Kielhorn, der auch Referent<br />
des Abends war. Vorstandsmitglied Horst Schreiber<br />
gab zur Begrüßung einen kurzen Rückblick auf das Jahr<br />
2005: In 17.000 Schadensfällen hatte die Landesbrandkasse<br />
mit 32 Millionen Euro Schäden auszugleichen. Davon<br />
entfielen 15 Millionen Euro auf Brandschäden. In<br />
siebzehn Fällen waren Schadenssummen über 50.000 EUR<br />
zu begleichen. „Wir zahlen jährlich rund 2,2 Millionen<br />
Euro Feuerschutzsteuer und passen schon auf, dass diese<br />
Mittel sachgerecht Verwendung finden“, so Schreiber. Er<br />
erklärte weiter, dass die OLBK die Kommunen im Bereich<br />
des OFV als Träger der Feuerwehren weiterhin mit rund<br />
300.000 EUR jährlich unterstützen werde.<br />
„Die Feuerwehren halten durch schnelle und effektive<br />
Einsätze die Schäden gering, zumindest niedrig“, stellte<br />
er anerkennend fest. „Unsere finanzielle Förderung ist<br />
auch eine Anerkennung der Arbeit der Feuerwehren vor<br />
Ort!“ Schreiber bezeichnete das jährliche Treffen am<br />
zweiten Freitag im Februar als eine Tradition, die gepflegt<br />
werden muss.<br />
OFV-Vorsitzender Regierungsbrandmeister Gerd Junker<br />
dankte im Namen der Führungskräfte der Feuerwehren<br />
für die Einladung und die kontinuierliche Unterstützung<br />
durch die OLBK. Er wies dann noch auf das Feuerwehr-<br />
Museum in Jever hin. „Es ist nicht nur für Jever eingerichtet<br />
worden, sondern für alle Feuerwehren im <strong>Oldenburg</strong>er<br />
Land. Es wird sehr viel Arbeit von den Mitgliedern an den<br />
zahlreichen und wertvollen Exponaten betrieben, um sie<br />
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nehmt das Angebot<br />
auf eine Führung bei jeder Gelegenheit wahr. Wählt<br />
das Museum als Ziel von Ausflügen,“ so sein pragmatischer<br />
Appell.<br />
Harro Hartmann, Sprecher der PW im OFV<br />
18 | KONTAKT 2.2006<br />
Azubis informieren<br />
LANDJUGEND<br />
Die bestehende Kooperation zwischen den <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />
und der Niedersächsischen Landjugend (NLJ) mit Leben zu erfüllen war<br />
Ziel eines Projektes der Auszubildenden der <strong>Öffentliche</strong>n Versicherung,<br />
das im Januar abgeschlossen wurde.<br />
Im Mittelpunkt stand eine Informationsveranstaltung über Versicherungsfragen,<br />
die sie für die NLJ konzipierten und realisierten.<br />
In einem ersten Baustein des Konzeptes ging es darum, dass die Landjugendlichen<br />
über die Ausbildung zum Versicherungskaufmann bzw. zur Versicherungskauffrau<br />
informiert werden sollten. Danach sollte auf lockere Weise gezeigt werden, welche<br />
<strong>Versicherungen</strong> es für junge Leute gibt und wie das alles überhaupt „funktioniert“.<br />
In Gruppenarbeit erstellten die Projektteilnehmer Power-Point-Präsentationen zu<br />
den vier Bausteinen – Ausbildung in der Versicherung, Kraftfahrzeug- und Privathaftpflichtversicherung,<br />
Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung und Hausratversicherung.<br />
Dann waren alle gerüstet für die entscheidende Veranstaltung. Über<br />
den Bildungsreferenten der NLJ, Erik Grunwald, wurden die jeweiligen Orts- und<br />
Kreisvorstände der Landjugend zum 26. Januar in das Restaurant der ÖVO eingeladen.<br />
Die Azubis hatten eine bunte Tischordnung erstellt und verteilten beim Sektund<br />
O-Saft- Empfang die vorbereiteten Namensschilder, die es erleichtern sollten,<br />
miteinander ins Gespräch zu kommen. Nach deftigem Grünkohlessen – serviert<br />
durch das Team von Restaurantchef Dirks – folgten die mit Spannung (hauptsächlich<br />
von den Azubis selbst) erwarteten Präsentationen.<br />
Sie kamen hervorragend an, das zeigten schon die vielen Fragen, die von den Gästen<br />
gestellt wurden. Die erhielten am Ende einen Flyer über die „Junge <strong>Öffentliche</strong>“<br />
mit auf den Weg und die Information, dass die Ortsgruppen der Landjugend für<br />
sich selbst jeweils solche Infoabende ordern könnten.<br />
Interessant war das Feedback von Bildungsreferent Grunwald. Er zeigte sich positiv<br />
überrascht, dass wirklich die Information über die <strong>Versicherungen</strong> und nicht der<br />
Verkauf im Vordergrund der Veranstaltung gestanden hat und empfahl seinen<br />
Ortsgruppen, von der Gelegenheit zur Gestaltung eines Informationsabends Gebrauch<br />
zu machen.Entsprechende Termine können unter der Telefonnummer:<br />
0441 / 36 14 48 20 vereinbart werden.<br />
Werner Würdemann DB / Landwirtschaft<br />
Ein kurioser Schadensfall<br />
MAX und das Parkett<br />
Die örtliche Schadenregulierung ist spannend und mitunter auch etwas kurios.<br />
Der Regulierungsbeauftragte weiß in der Regel nicht, wer ihn bei einem Ortstermin<br />
erwartet. Auch der Versicherungsort selbst und die Umstände, die zu dem eingetretenen<br />
Versicherungsfall geführt haben, sind oftmals völlig unklar. Damit die<br />
Ersatzpflicht geprüft werden kann, ist oft eine Aufklärung vor Ort erforderlich.<br />
So auch in dem nachfolgenden Fall, der uns als Leitungswasserschaden gemeldet war. Während<br />
eines Fernsehabends, so schilderte der Versicherungsnehmer, sitzen er und seine Ehefrau im Wohnzimmer.<br />
Haushund Max, ein ausgewachsener etwa 40 kg schwerer Golden Retriever, liegt auf seiner<br />
Decke im selben Raum. Da gibt es einen lauten Knall, die Holzstäbe des 46 Jahre alten Stäbchenparketts<br />
aus Eichenholz fliegen durch den Raum, mitten im Fußboden klafft ein quadratmetergroßes<br />
Loch im Parkett.<br />
Nachdem das Ehepaar alle Möglichkeiten übersinnlicher, spiritueller Ursachen ausgeschlossen hat,<br />
vermutet es als Ursache doch eher nüchterner: Das musste ein Leitungswasserschaden sein. Der<br />
Schaden wurde beim zuständigen Hauptvertreter vor Ort gemeldet. Die Schilderung der Schadenursache<br />
in der Schadenanzeige lautete so: „Das Parkett kommt hoch! Vermutet wird eine Leckstelle<br />
im Estrich. Da die Kunden andere Ursachen ausschließen, bitte Leckortung durchführen“.<br />
Mein erster Kontakt mit dem Versicherten ist nicht sehr aufschlussreich und ich schlage vor, zuerst<br />
einmal einen Installateur mit der Ursachenforschung zu beauftragen. Noch am selben Tag informiert<br />
mich der Installateur, dass ein Rohrbruch auszuschließen sei. Wahrscheinlich seien Spannungen<br />
im Massivholz-Bodenbelag Ursache dafür, dass das Parkett so explosionsartig aufbrach und<br />
sich löste. Die Spannungen wiederum seien wohl auf erhöhte Feuchtigkeit zurückzuführen.<br />
Um eindeutige Klarheit zu haben, vereinbare ich für den folgenden Tag einen Besichtigungstermin<br />
von Ort.<br />
Gleich am nächsten Morgen stehe ich mit der Ehefrau unseres Versicherungsnehmers in dem vom<br />
Schaden betroffenen Wohnzimmer – gut nachvollziehbar, dass in der hochwertig eingerichteten<br />
Wohnung der Schaden für die Eigentümer ein Graus ist.<br />
Die Parkett-Verlegung ist einwandfrei, das ergibt eine erste Prüfung. Das Stäbchenparkett ist vorschriftsmäßig<br />
vollflächig auf dem schwimmenden Estrich verklebt. Auch ist der Estrich nach Feuchtigkeitsmessungen<br />
nachweislich „knochentrocken“. Also muss Feuchtigkeit von oben in das Parkett<br />
eingedrungen sein und dieses zum Aufquellen gebracht haben.<br />
Nachdem mir die Ehefrau glaubhaft machen konnte, dass hier kein Eimer mit Wischwasser oder Blumenwasser<br />
umgekippt ist, fällt mein Blick auf den Hund, der mich von seiner gut einen Quadratmeter<br />
großen Decke aus mit großen braunen Augen misstrauisch ansieht. „Aber der Hund ist absolut<br />
stubenrein“ beteuert die Frau, ohne dass ich die Frage gestellt hatte. Als ich dann abschließend<br />
wissen will wo denn der Hund eigentlich schläft, zeigt sie auf eben die Stelle im Wohnzimmer, wo<br />
der blanke Estrich sichtbar ist. Seit gut zwei Monaten hatte es sich der Hund zur Gewohnheit gemacht,<br />
an eben dieser Stelle auf seiner Decke zu nächtigen.<br />
Und das war auch des Rätsels Lösung. Ein Tier schwitzt genauso bei Nacht wie ein Mensch. Ein rund<br />
40 kg schwerer Vierbeiner verliert immerhin einen halben Liter Flüssigkeit. Mehr wird es, wenn vom<br />
letzten Abendspaziergang Schweiß hinzukommt oder auch Regenfeuchtigkeit, die sich im Fell sammelt.<br />
Alles in allem ist das genügend Wasser, um dem Parkettbodenbelag erheblichen Schaden zuzufügen.<br />
Auch zeitlich passt das Schadenereignis in den Zeitraum des geänderten Schlafverhaltens<br />
des Haushundes.<br />
In einem anschließenden Telefonat mit dem Ehemann, unserem Versicherungsnehmer, habe ich die<br />
Schadenursache noch einmal erläutert und ihm mitgeteilt, dass ein ersatzpflichtiger Leitungswasserschaden<br />
nicht vorliege. Seine Frage, ob er denn jetzt, da er das Stäbchenparkett gerne wieder<br />
verlegen möchte, den Hund besser abschaffen sollte, habe ich verneint. Aber ich riet ihm, er solle<br />
doch prüfen, ob er nicht einen anderen Schlafplatz für das Tier finden könnte.<br />
Clemens Bert / SSWR<br />
VORTRAG<br />
Mit einem Vortrag von Professor<br />
Dr. Bernd Raffelhüschen von der Universität<br />
Freiburg zum Thema „Probleme<br />
der demographischen Entwicklung bei<br />
besonderer Würdigung der Renten-, Kranken-<br />
und Pflegeversicherung“ startete das<br />
Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft<br />
<strong>Oldenburg</strong> (BWV) Mitte Dezember<br />
sein Bildungsprogramm 2005/2006.<br />
Zum zweiten Vortrag der Reihe konnte<br />
der Vorstandssprecher des BWV, Wolfgang<br />
Willers, Professor Dr. Dr. h.c.<br />
Thomas Ziehe von der Universität Hannover<br />
im Haus der „<strong>Öffentliche</strong>n“ begrüßen<br />
(Siehe KONTAKT Seite 8)<br />
VERABSCHIEDUNG<br />
Am 26. Januar 2006 wurden mit einer<br />
Feierstunde Hede Fröhlich und Erwin<br />
Römer (1.v.r.) in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Beide waren über 37 Jahre für<br />
die „<strong>Öffentliche</strong>“ tätig. Zum Abschied gab<br />
es Blumen und viele gute Wünsche von<br />
den Vorständen Franz Thole und Horst<br />
Schreiber.<br />
B.H.<br />
KONTAKT 2.2006 | 19
VON UNSEREN PARTNERN<br />
+++<br />
UKV-Vorstand Baresel zur Gesundheitsreform<br />
Die Entscheidung über eine zukunftsweisende Gesundheitsreform<br />
soll in diesem Jahr fallen. In diesem Zusammenhang verweist<br />
Robert Baresel, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Beamtenkrankenkasse<br />
und der UKV – Union Krankenversicherung, darauf,<br />
dass die privaten Krankenversicherer (PKV) im Jahr 2005 ein Konzept<br />
vorgelegt haben, wie das deutsche Gesundheitswesen für<br />
die Bewältigung der demografischen Herausforderung gerüstet<br />
werden kann und gleichzeitig die Beitragssätze der gesetzlichen<br />
Krankenkassen dauerhaft gesenkt werden können.<br />
20 | KONTAKT 2.2006<br />
Privatpatienten<br />
ermöglichen<br />
INNOVATION<br />
FüR ALLE<br />
Nach seiner Auffassung muss sich die umlagefinanzierte Gesetzliche Krankenversicherung<br />
(GKV) auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Es müssten schrittweise Leistungen vom umlagefinanzierten<br />
in das kapitalgedeckte System überführt werden: Dazu eigneten sich private<br />
Unfälle, Krankengeld sowie Zahnbehandlung und Zahnersatz. Gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgaben wie Familien- und Kinderförderung sollten künftig nicht mehr über Krankenkassenbeiträge<br />
getragen werden, sondern steuerfinanziert durch die öffentlichen<br />
Haushalte. „Nicht mehr zeitgemäß ist auch die beitragsfreie Mitversicherung für Kinderlose<br />
und für Ehepartner, die keine Angehörigen zu pflegen haben. Sie sollten einen eigenen<br />
Beitrag zur GKV entrichten.“<br />
Nach Baresel ist es höchste Zeit, die Gesundheitskosten von den Lohnnebenkosten abzukoppeln.<br />
„Wenn der Arbeitgeberzuschuss festgeschrieben wird und Steigerungen des<br />
Beitragssatzes allein der Versicherte trägt, dann steigen die Lohnzusatzkosten nicht weiter<br />
und gefährden nicht noch mehr Arbeitsplätze.“<br />
Das deutsche Gesundheitssystem mit dem Nebeneinander von gesetzlicher und privater<br />
Krankenversicherung, betont Baresel, sei heute eines der besten der Welt. Die Abschaffung<br />
der privaten Krankenversicherung würde das Ende für die Quersubventionierung in Höhe<br />
von 9,5 Milliarden Euro jährlich bedeuten, mit denen die Privatpatienten das deutsche Gesundheitssystem<br />
stützen und damit eine hochwertige medizinische Breitenversorgung und<br />
Innovationen für alle Bürgerinnen und Bürger ermöglichen.<br />
Für noch wichtiger sieht Baresel an, die soziale Pflegeversicherung so schnell wie möglich<br />
auf die Kapitaldeckung als eine zweite Säule zu stellen. Ohne eine nachhaltige Finanzierung<br />
könnten die steigenden Ausgaben nicht dauerhaft bewältigt werden. Baresel: „Für<br />
ein Gesetz über die nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung stellen wir als private<br />
Krankenversicherer der Regierungskoalition ein durchgerechnetes Modell zur Verfügung.“<br />
Die Rückstellungen der privaten Pflegeversicherung in Höhe von 14 Milliarden Euro zur<br />
Sanierung der sozialen Pflegeversicherung einzusetzen, wie das bereits gefordert wurde,<br />
ist nach Baresel unzulässig: „Das käme einer Enteignung gleich und verstieße gegen die<br />
Eigentumsrechte der Versicherten.“ rk<br />
Potential für neue<br />
Serviceleistungen: IMPULSE<br />
ZIELGRUPPE<br />
50+<br />
Der demografische Wandel rückt die<br />
über 50-Jährigen als bisher vernachlässigte<br />
Zielgruppe auch bei den Versicherern<br />
in den Vordergrund. Ein Kolloquium<br />
in Düsseldorf befasste sich<br />
mit dem Thema. Veranstalter war die<br />
Deutsche Rück.<br />
Das Thema 50+ ist keine Modeerscheinung. Das<br />
unterstrich zu Beginn der Veranstaltung Professor<br />
Dr. Elmar Helten vom Institut für Seniorenökonomie<br />
und riet den Versicherungsexperten, bei der<br />
Produktentwicklung zu berücksichtigen, dass Senioren<br />
eine sehr heterogene Zielgruppe seien. Vorsorge<br />
müsse in den vier Bereichen Krankheit, Unfall,<br />
Einkommenssicherung und Pflege getroffen<br />
werden. Für alle gebe es bereits innovative, spartenübergreifende<br />
Produktkonzepte, deren Umsetzung<br />
allerdings derzeit noch mit Hemmnissen zu<br />
kämpfen habe: „Es gilt, diejenigen Vertriebspartner,<br />
die selber schon zur Zielgruppe gehören, von<br />
den neuen Produkten und Möglichkeiten zu überzeugen.“<br />
Für die Deutsche Rück als Veranstalter ging Holger<br />
Roßmeier davon aus, dass für die Zielgruppe der<br />
Älteren die Immobilienverrentung, die in England<br />
bereits ein Erfolgsmodell ist, in einigen Jahren<br />
auch in Deutschland bedeutsam sein wird. Ein Produkt,<br />
das durch die Streichung der gesetzlichen<br />
Leistungen wieder verstärkt in den Fokus gerate,<br />
sei die Sterbegeldversicherung. Besonderen Handlungsbedarf<br />
sah er in der Absicherung des Pflegerisikos:<br />
„Das Risiko, pflegebedürftig zu werden,<br />
wird von der Bevölkerung deutlich unterschätzt.“<br />
Der Geschäftsführer der ÖRAG Service GmbH, Marcus<br />
Hansen, betonte, dass gerade in der Zielgruppe<br />
50+ ein enormes Potential für zusätzliche Serviceleistungen<br />
stecke. Über die Hälfte – das seien 16<br />
Millionen Menschen – wünschten sich die Erledigung<br />
bestimmter Tätigkeiten durch einen Dienstleister<br />
und seien auch bereit, dafür Geld auszugeben.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der Ideal Lebensversicherungen,<br />
die früh auf den Seniorenmarkt<br />
zugegangen ist, richtete das Augenmerk auf Vertriebsaspekte.<br />
Im Zusammenhang mit den eigenen<br />
Strategien erläuterte er: „Wir definierten den Senior<br />
als eine Person, die unabhängig vom Alter vom<br />
Aufbau eines Vermögens zu dessen Sicherung<br />
übergeht. Senioren sind aus Versicherer- und Vertriebssicht<br />
deshalb besonders interessant.“ Sie<br />
legten besondere Disziplin und Pflichterfüllung an<br />
den Tag – und das wiederum spiegele sich in einer<br />
hohen Vertragstreue. rk<br />
Kurz vor dem Start der Bausaison<br />
2006 bot die Sparkasse Wilhelmshaven<br />
zusammen mit ihren Verbundpartnern,<br />
der LBS und den <strong>Öffentliche</strong>n<br />
<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> mit<br />
der Immobilia 2006 vom 2. bis zum<br />
13. März eine bewährte Plattform für<br />
ein erfolgreiches Zusammentreffen<br />
von Angebot und Nachfrage auf dem<br />
regionalen Immobilienmarkt.<br />
UKV – Union Krankenversicherung zählt unverändert zu den besten privaten<br />
Krankenversicherern. Sie erhielt von der Kölner Rating-Agentur Assekurata zum sechsten Mal<br />
in Folge als Gesamtbewertung das Prädikat „sehr gut“.<br />
Entscheidend für das hervorragende Gesamtergebnis<br />
war dabei vor allem die Spitzennote „sehr gut“ für die<br />
Kundenorientierung. Nach dem Urteil der Assekurata-<br />
Analysten, die eine repräsentative Kundenbefragung<br />
durchgeführt hatten, beeinflusst insbesondere das Vertrauen<br />
der Versicherten in die UKV das Resultat positiv.<br />
Ferner sei die Weiterempfehlungsbereitschaft bei den<br />
Kunden sehr stark ausgeprägt. Sehr zufrieden hätten sich<br />
die Versicherten auch mit den kurzen Bearbeitungszeiten<br />
gezeigt; besondere Erwähnung fanden die Kompetenz<br />
und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter.<br />
für erfolgreiches Bauen<br />
und Modernisieren<br />
Ansprechpartner der vielbeachteten Verbrauchermesse waren Bauherren, Wohneigentümer,<br />
Mieter und Familien, die Pläne in Sachen Bauen, Wohnen und Modernisieren haben; aber<br />
auch Architekten, Bauträger, Planer bis hin zu Handwerkern und Baustoffhändlern. Vorgestellt<br />
wurden gebrauchte und neue Immobilien in der Region mit Fotos, Lageplänen, Grundrissen<br />
und detaillierten Beschreibungen.<br />
Eingebettet in die Immobilia 2006 waren die schon traditionellen Immobilia-Schwerpunkttage,<br />
bei denen ein Wochenende lang Unternehmen der Bauwirtschaft ihre Angebote sowie ihr<br />
Leistungsspektrum vorstellten. Themen waren außerdem die Modernisierung bzw. Sanierung<br />
privaten Wohnbestandes sowie die Nutzung erneuerbarer Energien. Aussteller aus den Bereichen<br />
Fertig- und Massivhausbau, Fenster-Türen-Treppen, Innenausbau, Küche-Bad-Sanitär,<br />
Baustoffe und Bautenschutz, Haus-Hof-Garten, Landschaftsbau bis hin zu Baudienstleistungen<br />
sicherten die Vielfalt der Immobilia. An allen Ausstellungstagen standen die Immobilienund<br />
Finanzierungsspezialisten der Sparkasse, LBS und ÖVO als Berater zur Verfügung.<br />
Zur Eröffnungsveranstaltung sprach Klaus Rempe zum Thema „Erfolgs-Ressource: Ich“ –<br />
mental fit für die Immobilie. rk<br />
UKV weiterhin „sehr gut”<br />
Die Bestnote „exzellent“ erhielt der private Krankenversicherer in puncto Sicherheit:<br />
Die Assekurata beurteilte die Eigenkapitalquote als exzellent, die Solvabilität der<br />
UKV mit „sehr gut“. Ein „sehr gut“ erhält das Unternehmen auch für das Management<br />
der versicherungstechnischen Risiken und der Kapitalanlagen.<br />
Entscheidend für die solide Bewertung des Kriteriums „Beitragsstabilität“ mit „gut“<br />
sind für die Analysten u.a. die Annahmepolitik mit einer stringenten Risikoprüfung,<br />
eine sehr solide Kalkulation sowie gezielte und effiziente Aktivitäten im Gesundheits-<br />
und Leistungsmanagement.<br />
Im Rating privater Krankenversicherer ist Assekurata die erste unabhängige deutsche<br />
Rating-Agentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Versicherungsunternehmen<br />
aus Kundensicht spezialisiert hat. rk<br />
KONTAKT 2.2006 | 21
SPONSORING<br />
VFL OLDENBURG<br />
22 | KONTAKT 2.2006<br />
„Wir basteln an der<br />
SPITZENMANNSCHAFT”<br />
In der laufenden Bundesliga-Saison<br />
brauchen sich die Handballerinnen des<br />
VfL <strong>Oldenburg</strong> keine Sorgen mehr zu<br />
machen. Der angestrebte Klassenerhalt<br />
ist frühzeitig gesichert, und so kann<br />
das Team unbeschwert aufspielen.<br />
D<br />
erweil arbeiten die Verantwortlichen<br />
mit dem unermüdlichen Trainer<br />
Leszek Krowicki an der Spitze<br />
daran, die Zukunft zu planen. Ausgangspunkt<br />
dafür war der Neujahrsempfang<br />
der VfL-Handballerinnen, bei dem die<br />
treuen Sponsoren der Handballerinnen –<br />
an der Spitze die <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />
<strong>Oldenburg</strong> und die EWE-AG – ihre<br />
weitere Unterstützung zusicherten.<br />
Für Leszek Krowicki war dies das Startzeichen<br />
dafür, seine umfangreichen Kontakte<br />
in der europäischen Handballer-<br />
Szene zu nutzen und nach echter Verstärkungen<br />
Ausschau zu halten.<br />
Ziel der VfL-Verantwortlichen ist es, in<br />
der Spitzengruppe der Bundesliga mitzumischen<br />
und sich für die europäischen<br />
Wettbewerbe zu qualifizieren. Den Worten<br />
„wir basteln an einer Spitzenmannschaft“,<br />
ließ Trainer Leszek Krowicki umgehend<br />
Taten folgen. Die in den letzten<br />
Wochen getätigten Neuverpflichtungen<br />
haben bereits für einige Aufregung in der<br />
deutschen Handballszene gesorgt: <strong>Oldenburg</strong><br />
rückt im Handball-Geschehen dank<br />
des VfL immer mehr in den Blickpunkt.<br />
Erste Neuverpflichtung war die 28-jährige<br />
Russin Anna Andryushchenko. Sie<br />
kam aus Spanien, wo sie zuletzt für den<br />
Tabellenführer Elda Prestigio spielte. Die<br />
vielseitig verwendbare Linkshänderin<br />
hat beim VfL zunächst einen Vertrag bis<br />
zum Saisonende unterschrieben. Der VfL<br />
hat jedoch eine einseitige Option auf eine<br />
Verlängerung um ein Jahr. Sie überzeugt<br />
durch ihre Schnelligkeit, ihre technische<br />
Ausbildung und ihre Zweikampfstärke.<br />
Es folgte der zweite Paukenschlag mit<br />
der ersten Neuverpflichtung für die Saison<br />
2006/2007. Ab dem 1. Juli 2006 wird<br />
die polnische Nationalspielerin Dagmara<br />
Kowalska für den VfL auflaufen. Sie unterzeichnete<br />
einen Zwei-Jahres-Vertrag<br />
mit einer Option auf ein weiteres Jahr.<br />
Die 29-Jährige kam in ihrer Karriere auf<br />
bisher 80 Länderspiele für Polen.<br />
Auf Vereinsebene brachte sie es auf bislang<br />
fünf polnische Meistertitel, vier nationale<br />
Pokalsiege und in 2001 kam mit<br />
Montex Lublin der EHF-Pokalsieg hinzu.<br />
Nach drei Jahren beim Ligakonkurrenten<br />
Zaglebie Lubin wechselte sie 2004 zum<br />
spanischen Spitzenclub Akaba Bera Bera<br />
San Sebastian. Beim derzeitigen Tabellensechsten<br />
der spanischen Liga spielt<br />
sie nun noch bis zum Saisonende im<br />
Rückraum. „Mit ihr werden wir im Rückraum<br />
an Qualität gewinnen. Sie ist vielseitig<br />
und kann die Schützenrolle übernehmen.<br />
Dabei können wir sie auf allen<br />
Rückraumpositionen, sogar auf Links-<br />
außen einsetzen. Außerdem ist sie eine<br />
starke Abwehrspielerin“, lobt Krowicki.<br />
Mit der 31-jährigen Milica Danilovic vom<br />
Ligakonkurrenten HC Leipzig konnte zudem<br />
in diesen Tagen eine weitere namhafte<br />
Neuverpflichtung vermeldet werden.<br />
Die 63-malige Nationalspielerin für<br />
Serbien und Montenegro sowie für<br />
Deutschland besitzt bereits reiche Bundesliga-Erfahrungen,<br />
spielte die wurfgewaltige<br />
Rückraumspielerin doch von<br />
1997 bis 2003 für den TV Lützellinden<br />
und von 2003 an für den HC Leipzig.<br />
Gelingt es den Verantwortlichen des VfL<br />
nun auch, die bisherigen Leistungsträgerinnen<br />
Jana Oborilova und Diane Lamein<br />
weiter zu verpflichten (was zu erwarten<br />
ist), verfügen die VfLerinnen über eine<br />
wirklich hochkarätige Rückraum-Besetzung.<br />
Hinzu kommen ja auch starke Spielerinnen<br />
wie Alex Hansel und die von ihrer<br />
langwierigen Verletzung genesene<br />
Marion Erfmann.<br />
So rückt Trainer Krowicki seinem Ziel, jede<br />
Position doppelt zu besetzen, immer<br />
näher. Schon heute kann gesagt werden,<br />
dass sich der VfL mit seinen Handballerinnen<br />
auf einem überaus guten Weg befindet.<br />
Er sollte in der kommenden Spielzeit<br />
für eine Reihe positiver Schlagzeilen<br />
sorgen können. Zumal ja auch Kreisläuferin<br />
Kathrin Scholl in den Kader der<br />
deutschen Damen-Nationalmannschaft<br />
zurückgekehrt ist.<br />
Heinz Arndt<br />
Die EWE-Baskets <strong>Oldenburg</strong> sind<br />
wieder auf Play-off-Kurs. In diesen<br />
Wochen geht es für sie darum,<br />
sich eine möglichst günstige<br />
Ausgangsposition für die attraktive<br />
Play-off-Runde zu erspielen.<br />
Daneben wollen die Verantwortlichen<br />
die ohnehin hervorragende<br />
Jugendarbeit gezielt verbessern.<br />
Große Pläne für den<br />
askets-Coach Don Beck ist es gemeinsam<br />
mit seinem Assistenten<br />
Ralph Held einmal mehr gelungen,<br />
eine Mannschaft auf die Beine zu stellen,<br />
die sich fast gegen alle Teams der Liga zu<br />
behaupten weiß. Vorteile haben sicherlich<br />
noch die Spitzenteams aus Bamberg<br />
und aus Berlin, die aber auch mit wesentlich<br />
höheren Saisonetats arbeiten<br />
und auf Grund der internationalen Spielverpflichtungen<br />
größere stärker besetzte<br />
Kader aufweisen.<br />
Doch auch das Team der EWE-Baskets<br />
braucht sich nicht zu verstecken. Welch<br />
hervorragender Spieler er ist, hat erst<br />
jüngst Mannschaftskapitän Tyron Mc-<br />
Coy im Spiel gegen Tübingen gezeigt, als<br />
er mit einer enormen Energieleistung<br />
das verloren geglaubte Spiel noch einmal<br />
herumriss. Der 33-Jährige Amerikaner<br />
ist in kämpferischer und in spielerischer<br />
Hinsicht ein Vorbild. Selbst in brenzligen<br />
Situationen bleibt Bill Edwards cool. Leider<br />
setzte ihn zuletzt eine Knieverletzung<br />
außer Gefecht. Zweifelsohne zu den<br />
talentiertesten Anspielern in der Liga<br />
zählt der 24-jährige Kristaps Valters. Eine<br />
gute Entwicklung hat der 25-jährige<br />
Lavell Blanchard genommen. Unter dem<br />
Korb sorgen David Dixon und Wilbur<br />
Johnson für klare Verhältnisse. Gehandicapt<br />
wurde in dieser Saison bislang der<br />
25-jährige Daniel Strauch. Erstaunlich<br />
sind die konstant guten Leistungen des<br />
27-jährigen Bogdan Popescu nachdem er<br />
in der vergangenen Saison fast gar nicht<br />
stattfand. Erst wenig zum Einsatz kam<br />
aufgrund verschiedener Verletzungen<br />
B<br />
EWE-BASKETS<br />
Nachwuchs<br />
der 24-jährige Desmond Penigar, der<br />
aber schon andeutete, welche Verstärkung<br />
er für die <strong>Oldenburg</strong>er sein kann.<br />
Wie nicht anders zu erwarten, wird für<br />
die EWE-Baskets schon intensiv die kommende<br />
Spielzeit geplant. Geschäftsführer<br />
Hermann Schüller: „Zunächst werden<br />
wir die Leistungen der einzelnen Spieler<br />
gemeinsam mit unseren Trainern analysieren,<br />
danach planen wir die Zusammenstellung<br />
des Kaders“. Das wird nicht<br />
wenig Arbeit bedeuten. Denn Verträge<br />
bis zum Ende der Spielzeit 2006/ 2007<br />
haben nur Tyron McCoy und Daniel<br />
Strauch. Doch, so Schüller, sei es ja nicht<br />
das Ziel, die Mannschaft grundliegend<br />
zu verändern: „Es ist doch bekannt, dass<br />
es für das Spiel einer jeden Mannschaft<br />
von Vorteil ist, wenn die Spieler möglichst<br />
lange zusammen spielen. Und es<br />
ist auch im Sinne der Fans, die keine Globetrotter<br />
haben möchten“. So besteht offensichtlich<br />
von Seiten der EWE-Baskets<br />
großes Interesse an einer Weiterverpflichtung<br />
von Lavell Blanchard, Kristaps<br />
Valters und Wilbur Johnson. Abzuwarten<br />
ist auch in verletzungsbedingter Hinsicht<br />
die Entwicklung bei Desmond Penigar<br />
und Bill Edwards.<br />
Seit jeher wird darüber hinaus bei den<br />
EWE-Baskets großer Wert auf eine gezielte<br />
Nachwuchsförderung gelegt. Mit<br />
dem Bau des EWE-Basketball-Centers an<br />
der Maastrichter Straße sowie der Verpflichtung<br />
von Junior Baskets-Manager<br />
und Nachwuchs- sowie Regionalliga-Trainer<br />
Thomas Glasauer wurden auch beste<br />
Voraussetzungen dafür geschaffen. Das<br />
wird auch von den Verantwortlichen der<br />
Basketball-Bundesliga und der Liga-Konkurrenz<br />
gewürdigt. „Wir sind“, so Schüller<br />
nicht ohne Stolz, „in Sachen Nachwuchsförderung<br />
mit Alba Berlin und TuS<br />
Lichterfelde die Nummer eins in der Bundesliga“.<br />
Ziel der weiteren Professionalisierung<br />
der Nachwuchsförderung sei es,<br />
Talente – möglichst aus der norddeutschen<br />
Region – an die Bundesliga-Mannschaft<br />
heranzuführen.<br />
Eine wichtige Rolle in der Nachwuchsförderung<br />
wird dabei die Jugend-Bundesliga<br />
spielen, die ab der Saison 2006/2007<br />
eingeführt wird. Die <strong>Oldenburg</strong>er haben<br />
sich bereits intensiv um die Formierung<br />
eines spielstarken Teams mit hoffnungsvollen<br />
Talenten aus der Region gekümmert.<br />
Thomas Glasauer, so lobt Schüller,<br />
„hat hier bereits in kurzer Zeit hervorragende<br />
Arbeit geleistet. Wir sind der festen<br />
Überzeugung, dass wir mit der jetzt<br />
geplanten Mannschaft in der Jugend-<br />
Bundesliga bestehen können“.<br />
Heinz Arndt<br />
KONTAKT 2.2006 | 23
SPONSORING<br />
DAS THEMA „MARKE” überzeugte<br />
Ein eindrucksvoller Erfolg war der Norddeutsche Wirtschaftskongress<br />
in Cloppenburg, zu dem die Studierenden der<br />
Privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHWT)<br />
Vechta am 2. März eingeladen hatten. 350 Teilnehmer aus<br />
Starke PARTNER<br />
Materialnachschub erhielt der <strong>Oldenburg</strong>er Lokalsender Oeins<br />
von der „<strong>Öffentliche</strong>n“. Vertriebschef Christian Bunk und KONTAKT-Redakteur<br />
Peter Diers übergaben dem Geschäftsführer des Erfolgssenders,<br />
Paul Michaelsen, Aufnahme-Kassetten für seine Fernseh- und Hörfunkarbeit.<br />
Unter dem Motto „Zwei Starke Partner in der Region“ pflegt die<br />
„<strong>Öffentliche</strong>“ als führender Versicherer der Region regelmäßige Sponsoring-Beziehungen<br />
zu dem Sender, der in <strong>Oldenburg</strong> und „umzu“ arbeitet.<br />
Das Motto wird im Übrigen auch werblich direkt vor Ort eingesetzt –<br />
auf einem Hinweisschild im Hof von Oeins.<br />
Brückenschlag NACH ISRAEL<br />
Eine musikalische Reise nach Israel unternahm das<br />
<strong>Oldenburg</strong>er Blockflötenensemble Olegretto unter<br />
der Leitung von Sieglinde Heilig im Dezember. Die<br />
elfköpfige Gruppe nahm am Renaissance-Festival<br />
auf der ehemaligen Kreuzfahrerburg Yehiam Castle<br />
teil und trat außerdem in einem Kibbuz bei einer<br />
Neujahrsfeier und in Nazareth auf. Die Gastgeber –<br />
der Kreis Mateh Asher unterhält eine Partnerschaft<br />
mit der Stadt <strong>Oldenburg</strong> – boten den Flötistinnen<br />
ein abwechslungsreiches Kulturprogramm, das unter<br />
anderem eine Fahrt zum See Genezareth und in<br />
die alte Seefahrerstadt Akko einschloss.<br />
rk<br />
Hochkarätige Referenten sorgten dafür, dass die Teilnehmer einen breiten<br />
Überblick zum Thema erhielten, das vor allem auf den Mittelstand abhob.<br />
Schirmherr der Veranstaltung war Ministerpräsident Christian Wulff.<br />
Es zeichnet sich ab, so der Tenor der Experten, dass die „Geiz-ist-geil-<br />
Die Kulturstiftung der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
hat sich „selbständig” gemacht: Im Internet ist sie jetzt unter<br />
„http://kulturstiftung.oevo.de”<br />
mit einer eigenen Homepage vertreten.<br />
http://kulturstiftung.oevo.de<br />
A<br />
uf der tiefblauen Startseite läuft eine<br />
schmale Bilderleiste: Das Kleine<br />
Haus des <strong>Oldenburg</strong>ischen Staatstheaters,<br />
ein Gemälde-Ausschnitt, ein Dirigent<br />
mit seinem Orchester. Sie macht<br />
nicht nur den Besucher neugierig auf<br />
mehr, sie signalisiert optisch die Vielfalt,<br />
die mit den Aktivitäten der Kulturstiftung<br />
verbunden ist. Deswegen gibt es<br />
auch als „Hingucker“ jeweils eine kleine<br />
aktuelle Meldung, zum Beispiel die<br />
Ankündigung einer wichtigen Eigenveranstaltung<br />
oder den Hinweis auf ausgewählte<br />
Förderprojekte. Bei Bedarf kann<br />
etwa auch einmal eine kulturpolitische<br />
Aussage eingespielt werden.<br />
Ein dicker Pfeil neben dem Logo der Kulturstiftung<br />
führt zu den weiteren Seiten.<br />
Die Menüleiste bietet Porträt und Programm<br />
der Stiftung, die Struktur und die<br />
Auswahl wichtiger Förderprojekte. Und<br />
natürlich gibt es unter dem Button „Förderantrag“<br />
genaue Angaben für künftige<br />
Antragsteller, wie sie sich um Stiftungsmittel<br />
bewerben können.<br />
Damit sich die Besucher der Seite ein<br />
möglichst facettenreiches Bild vom Engagement<br />
der Stiftung machen können,<br />
werden auch Downloads angeboten: So<br />
können sich Interessierte die Kataloge<br />
der bisherigen verschiedenen Preisträger<br />
des Förderpreises der Kulturstiftung<br />
als pdf-Datei herunterladen oder zum<br />
Beispiel die umfangreiche Dokumenta-<br />
tion zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung,<br />
die 2004 als eine Art bebilderter<br />
„Rechenschaftsbericht“ herausgegeben<br />
wurde. Wichtig für alle kulturpolitisch<br />
Interessierten: Die mittlerweile vergriffene<br />
Dokumentation des erfolgreichen<br />
Symposions „Kunst_unternehmen“, zu<br />
dem die Stiftung im Januar 2005 geladen<br />
hatte, ist hier per Download erhältlich.<br />
Natürlich sei es eine grundsätzliche Entscheidung<br />
gewesen, so Vorstandsmitglied<br />
Horst Schreiber, ob die Kulturstiftung<br />
auf Dauer im Internet ausschließlich<br />
an den Auftritt des Unternehmens<br />
gebunden wird oder sich mit einer eigenen<br />
Website präsentieren soll. „Das kulturelle<br />
Engagement der Kulturstiftung<br />
der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
ist für die Region und ihre Kulturszene<br />
wichtig, deshalb wollen wir es<br />
möglichst vielfältig bekannt machen.<br />
Auch bringt es natürlich unserem Unternehmen<br />
einen ideellen „Mehrwert“ und<br />
ist ein glanzvoller Imagefaktor.“ Von Vorteil<br />
sei es außerdem, so Schreiber, dass in<br />
der neuen Website sofort das Profil der<br />
Kulturstiftung erkennbar wird.<br />
Natürlich sind die Seiten www.oeffentlicheoldenburg.de<br />
und http://kulturstiftung.oevo.de<br />
sind natürlich verlinkt.<br />
Wer im Unternehmensprofil nach Stiftungsinformationen<br />
sucht, wird entsprechend<br />
weitergeleitet und umgekehrt.<br />
J.H.<br />
KULTURSTIFTUNG<br />
picasso<br />
der gesamten Region informierten sich zum Thema „Marke“. Mentalität“ in Deutschland an Schlagkraft verliert und stattdessen die<br />
Der Stand der <strong>Öffentliche</strong>n im Foyer der Stadthalle,<br />
war vielbeachteter Treffpunkt.<br />
Markenware wieder im Aufwind ist. Eine Marke, so erläuterte der Leiter<br />
der Media-Forschung bei Gruner + Jahr, Michael Hallmann, „erleichtert<br />
Entscheidungen und vermittelt Werte, Leitlinien und Emotionen“. Viele<br />
Menschen bauten sich mit Marken ihre eigene Welt und seien bereit,<br />
dafür zu zahlen.<br />
Die Studierenden hatten den Kongress in der Cloppenburger Stadthalle<br />
im Rahmen ihres Studiums selbst organisiert und realisiert. Als Referenten<br />
hatten sie unter anderem den Vorsitzenden des Genfer Instituts für<br />
Markentechnik, Manfred Schmidt, den Geschäftsführer der Lange Uhren<br />
GmbH, Hartmut Knothe, und den Geschäftsführer der <strong>Oldenburg</strong>er Agentur<br />
Freese & Wolff, Henning Birkenstock, gewonnen. Moderator war der<br />
Bereichsleiter Unternehmenskommunikation der Verlagsgruppe Handelsblatt,<br />
Christian Ickstadt.<br />
IN EIGENER SACHE<br />
GRAFIK UND ORIGINALPLAKATE<br />
in Löningen<br />
Nach Salvador Dali und Leonardo da<br />
Vinci präsentiert die Löninger Galerie<br />
vom 1. April bis zum 18. Juni eine Pablo<br />
Picasso-Ausstellung. Im Mittelpunkt stehen<br />
seltene Lithografien des Spaniers.<br />
Erst spät – im Alter von 64 Jahren – begann Picasso<br />
mit der Technik der Lithografie zu experimentieren.<br />
Heute gelten die Grafiken als wichtige<br />
und eigenständige Werkgruppe innerhalb<br />
seines vielseitigen Oeuvres. Zusammen mit dem<br />
Meisterdrucker Fernand Mourlot revolutionierte<br />
Picasso die Technik der Lithografie und setzte<br />
mit immer neuen technischen Varianten und Arbeitsweisen<br />
neue Maßstäbe für diese klassische<br />
Drucktechnik. In der Ausstellung ist ein fast 30<br />
großformatige Lithografien umfassender Werkblock<br />
zu sehen. Picasso experimentierte ab November<br />
1945 mit alternativen Druckträgern zu<br />
den unhandlichen Litho-Steinen, so etwa mit Aluminium-<br />
und Zinkplatten und sogar mit Glasplatten.<br />
Etliche dieser zu den seltensten grafischen<br />
Arbeiten Picassos zählenden Zustandsund<br />
Probedrucke werden in Löningen gezeigt.<br />
Ein weiteres Thema sind die fotografischen Projekte<br />
Picassos, darunter die Reihe der Lithografien,<br />
die in Zusammenarbeit mit dem französischen<br />
Fotografen André Villiers entstanden und<br />
den Titel „Diurnes“ tragen. Darüber hinaus sind<br />
einige seiner erotischen Radierungen zu sehen,<br />
welche er in einer fast rauschhaften Energie- und<br />
Kreativleistung in seiner legendären Folge der<br />
„Suite 347“ im Jahre 1968 geschaffen hat. Eine<br />
Zusammenstellung von Originalplakaten, die<br />
der Meister für die französische Friedensbewegung<br />
schuf, sowie zahlreiche Radierungen,<br />
Briefmarken und Originalkataloge runden die<br />
ausführliche Schau ab.<br />
Die Ausstellung in der Löninger Galerie (Fußgängerzone/Ecke<br />
Poststraße) dauert vom 1. April bis<br />
18. Juni und ist täglich außer montags von 11 bis<br />
18 Uhr geöffnet. Es finden regelmäßige Führungen<br />
statt. Sonderführungen sind nach Anmeldung<br />
möglich.<br />
J.H.<br />
24 | KONTAKT 2.2006 KONTAKT 2.2006 | 25
KULTURSTIFTUNG<br />
Wenn die Menschen<br />
unsichtbar werden<br />
Den Förderpreis Kulturstiftung der<br />
<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />
<strong>Oldenburg</strong> erhält in diesem Jahr<br />
der Fotograf Matthias Langer. Der<br />
gebürtige Vareler lebt und arbeitet<br />
heute in Braunschweig. Zur Region<br />
hat er noch engste Bezüge.<br />
uf diesen Farbfotografien soll man<br />
gar nicht alles sehen. Da ist ein<br />
Wohnzimmer abgebildet, unverkennbar<br />
mit hölzerner Schrankwand<br />
und großem Tisch in der Mitte, und dann<br />
strengt sich das Auge an und sieht trotzdem<br />
nichts mehr deutlich. Auf den hellen<br />
Stühlen rund um den Tisch erkennt er<br />
nur helle Schemen. Verwischte Spuren<br />
der Gäste, die beieinander saßen, als der<br />
Fotograf seine Kamera auf sie richtete.<br />
Hat da einer einen Fehler bei der Aufnahme<br />
gemacht? Natürlich nicht – er hat<br />
einfach ein paar Stunden die Blende des<br />
Objektivs offengelassen – so lange das<br />
Zusammensein im trauten Heim dauerte.<br />
Und diese Zeit hat ihre Spuren in der<br />
Fotografie hinterlassen. Während alles<br />
Unbewegliche präzise abgebildet ist,<br />
A<br />
26 | KONTAKT 2.2006<br />
PREISTRÄGER 2006<br />
wurden die bewegten Personen über die<br />
lange Zeit verwischt, komprimiert bis zur<br />
Unkenntlichkeit aufgelöst. Eine ganze<br />
Serie dieser Art hat er geschaffen – „Von<br />
Geburtstagsfeiern und anderen Festlichkeiten“<br />
hat er sie genannt. Eine Serie, in<br />
der das Schnappschussdenken umgedreht<br />
ist zur Entdeckung der Langsamkeit.<br />
Das Prinzip wiederholte er vielfach,<br />
unter anderem bei häuslichen Besuchern,<br />
die er zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />
immer wieder zu Hause vor die<br />
Kamera platzierte.<br />
Unter den vielen Einsendungen zum Förderpreis<br />
dieses Jahres fielen diese Arbeiten<br />
schnell auf. Fotografinnen und Fotografen<br />
von weither hatten Arbeiten zur<br />
Bewerbung vorgelegt, aus London, Hamburg,<br />
Berlin, Leipzig, Mainz etwa. Dass<br />
sie ihre Wurzeln in der Region haben<br />
müssten oder hier leben und arbeiten,<br />
war Bedingung der Ausschreibung. Sie<br />
mussten vor dem kritischen Auge einer<br />
hochkarätig besetzten Jury bestehen. In<br />
diesem Jahr hatte die Stiftung die international<br />
bekannte Münchener Fotokünstlerin<br />
Herlinde Koelbl gewinnen<br />
können, den gleichfalls international tätigen<br />
Bonner Kurator und Kunstkritiker<br />
Professor Klaus Honnef, den Leiter der<br />
Kunsthalle Wilhelmshaven, Dr. Daniel<br />
Spanke, die Unternehmerein Monika<br />
Schnetkamp (die auch Mitglied im Kulturkreis<br />
im BDI ist), den Feuilletonchef<br />
der Nordwest-Zeitung <strong>Oldenburg</strong>, Dr.<br />
Reinhard Tschapke sowie den Künstler<br />
Bernd Schwarting. Die Expertenrunde<br />
zeigte sich nach mehreren Durchgängen<br />
begeistert: „Matthias Langer schöpft die<br />
Möglichkeiten der Fotografie aus und<br />
thematisiert sie zugleich.“<br />
Damit geht der Preis an einen Künstler,<br />
der zu <strong>Oldenburg</strong> enge Bezüge hat. Er<br />
studierte 1990 – 1993 an der Carl von Ossietzky-Universität<br />
Kunstpädagogik und<br />
Mathematik, wechselte dann an die<br />
Hochschule für Bildende Künste in<br />
Braunschweig. 2001 legte er dort das Diplom<br />
in Grafik-Design ab, 2003 das Diplom<br />
Freie Kunst und war 2004 Meisterschüler<br />
der HBK bei Professor Dörte Eißfeldt.<br />
In <strong>Oldenburg</strong> präsentierte er sich<br />
schon vor Jahren auch mit seinen ersten<br />
Arbeiten in der NWZ-Galerie.<br />
Überreicht wird Matthias Langer der mit<br />
8.000 Euro dotierte Förderpreis Fotografie<br />
am 24. April im Stadtmuseum <strong>Oldenburg</strong>.<br />
Dort wird dann auch eine Ausstellung<br />
seiner Arbeiten zu sehen sein (bis<br />
zum 21. Mai jeweils dienstags bis sonntags<br />
von 10 bis 18 Uhr). Er hat dafür den<br />
Titel „Der geglückte Tag“ gewählt, denn<br />
auf den Bildern, die er zeigt, geht es um<br />
Feiern zu Jubiläen und um Menschen,<br />
die ihn im Urlaub besuchten. Er wollte<br />
damit aber auch auf den Preisgewinn anspielen.<br />
Zur Ausstellung legt die Stiftung<br />
für ihn auch einen Katalog vor.<br />
Der Förderpreis, den die Kulturstiftung<br />
der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
2003 zum ersten Mal vergeben hat,<br />
wird im Wechsel jährlich für unterschiedliche<br />
künstlerische Sparten ausgeschrieben.<br />
Er soll die Kunstszene der<br />
Nordwest-Region stärken und für interessante<br />
junge Positionen der bildenden<br />
Kunst werben.<br />
R.-M.<br />
T<br />
Mehr als ein<br />
ALT WERDEN:<br />
GESCHENK DER NATUR<br />
hitonos, ein strahlender irdischer Jüngling,<br />
genoss einst überirdisches Glück:<br />
Eos, die griechische Göttin der Morgenröte,<br />
hatte ihn auserkoren und verbrachte<br />
die Nächte mit ihm. Die Göttin erwirkte<br />
bei Zeus ewiges Leben für ihren Geliebten.<br />
Doch sie vergaß, auch ewige Jugend<br />
für ihn zu erbitten. So ereilte Thitonos<br />
das Schicksal alles Irdischen. Er alterte<br />
und wurde zum Greis. Entsetzt<br />
sperrte ihn die Göttergattin in eine Zelle,<br />
wo er sich in eine Zikade verwandelte<br />
und nun durch die Nächte zirpt.<br />
Diese antike Sage lehrt den Menschen<br />
Realismus: Man weiß, dass jugendliche<br />
Frische vergeht, lernt körperliche, geistige<br />
und seelische Leiden kennen und<br />
muss hinnehmen, dass alles Leben endlich<br />
ist. So weit, so deprimierend und im<br />
Grundsatz unabänderlich. Doch inner-<br />
halb dieses Rahmens ist dem Menschen<br />
ein weites Feld der Handlungsmöglichkeiten<br />
gegeben: Der Lauf seines Lebens<br />
ist der Gewinn aus vielen Umständen.<br />
Dazu gehört neben den ererbten Anlagen<br />
und den Einflüssen aus der belebten und<br />
unbelebten Umwelt auch die Art und<br />
Weise, wie der Einzelne sein Leben führt<br />
und gestaltet. Man kann eine Menge<br />
falsch machen. Unversehrtheit, Leistungsfähigkeit<br />
und Wohlbefinden sind<br />
mehr als nur ein Geschenk der Natur.<br />
Auf jung folgt nicht mehr alt<br />
Natürlich können wir die Unwägbarkeiten<br />
des Lebens nicht ändern: In jungen<br />
Jahren etwa an Krebs zu erkranken, und<br />
niemand kann sagen, warum; aus unbekannter<br />
Ursache zu einer lebenslangen<br />
Rheuma-Odyssee verurteilt zu sein, von<br />
Natur aus schwache Augen, einen irritab-<br />
GESUNDHEIT<br />
Die Werbung entdeckt die Generation 50 plus. Rezepte zu Anti-Aging und Versprechen,<br />
wie man jung bleibt, haben Hochkonjunktur. Professor Dr. Ludwig Lampe, Betriebsarzt der<br />
„<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong>“ gibt für die Leser von KONTAKT einen Überblick:<br />
Was heißt „Alter“ heute? Was können wir tun, um gesund alt zu werden?<br />
len Darm oder der so oft quälenden Migräne<br />
mit sich herum zu tragen – das<br />
zeigt die Kehrseite der Medaille. Doch abgesehen<br />
von solchen Widrigkeiten konnte<br />
der Mensch noch nie so wohlbehalten<br />
den späten Lebensabschnitt erreichen,<br />
der früher ausnahmslos mit Unpässlichkeit,<br />
Siechtum oder Quälerei verbunden<br />
wurde. Diese Erfolge scheinen sogar gesellschaftlich<br />
die „Fließrichtung“ zu drehen:<br />
Nach „jung“ folgt nicht mehr<br />
zwangsläufig „alt“. Dabei wird der Begriff<br />
„alt“ zunehmend vermieden, er findet<br />
sich allenfalls in Anglizismen wie<br />
„Best-Ager“ oder sogar negiert als „Anti-<br />
Aging“ wieder (wobei letztere Erfindung<br />
weitaus mehr verspricht, als sie jemals<br />
halten kann).<br />
Das Alter wird versteckt, kaschiert, soll<br />
kein fester Bestandteil des Lebenszyklus<br />
mehr sein, sondern wird immerwährend<br />
KONTAKT 2.2006 | 27
GESUNDHEIT<br />
von dem Versuch geprägt, dem Vergleich<br />
mit der Jugend möglichst lange standzuhalten.<br />
Der 70-jährige Doktorand ist heute<br />
ebenso wenig eine Utopie wie der 80jährige<br />
Marathonläufer. Die moderne Alternsforschung<br />
greift diesen Trend auf:<br />
Wie lassen sich mehr Jahre für das späte<br />
Leben gewinnen und gleichzeitig auch<br />
mehr Leben für die späten Jahre? Doch<br />
wie sehen aktuell Anspruch und Wirklichkeit<br />
aus?<br />
Verlierer auf dem Arbeitsmarkt<br />
Die Lebensphase jenseits der 50 beflügelt<br />
heute die Phantasie. Dass sämtliche<br />
soziale Formen der Agenda 2010 mit dem<br />
demographischen Wandel begründet<br />
wurden, hat das Interesse steigen lassen.<br />
Gleichzeitig aber fühlen sich gerade die<br />
jüngeren Alten als Verlierer der Hartz-Reform<br />
und als Leidtragende einer absurden<br />
Arbeitsmarktentwicklung. Noch nie<br />
gab es so viele gesunde und leistungsfähige<br />
60-Jährige. Aber trotz Fachkräftemangels<br />
ist die Arbeitsmarktlage für 55bis<br />
64-Jährige verheerend. Nur ein Drittel<br />
von ihnen ist derzeit erwerbstätig, deutlich<br />
weniger als in den meisten anderen<br />
Industrieländern. Klagen über Altersdiskriminierung<br />
finden zunehmend Zustimmung<br />
– zum Beispiel auch die Ausführungen<br />
des FAZ-Herausgebers Frank<br />
Schirrmacher gegen den Jugendwahn<br />
(„Das Methusalem-Komplott“) Nicht ohne<br />
Grund will die Bundesregierung<br />
durch ein Antidiskriminierungsgesetz<br />
die Position der Alten stärken.<br />
Ein Trendwechsel, ein Abschied vom Jugendwahn<br />
und der Beginn einer Erfahrungsrenaissance<br />
lassen sich aber bisher<br />
höchstens in der Werbung ablesen.<br />
Sie setzt zusehends auf Kundschaft über<br />
50, allerorten sind grauhaarige Models<br />
zu sehen. Doch die Darstellung ist immer<br />
noch klischeehaft. Während ältere Menschen<br />
lange Zeit entweder gar nicht oder<br />
nur hilfsbedürftig und gebrechlich gezeigt<br />
wurden, werden sie jetzt als weißhaarige<br />
Dynamiker beim Segeln oder<br />
Reiten präsentiert. Mancher aus dieser<br />
Zielgruppe fühlt sich durch dieses Image<br />
unter Zugzwang gesetzt.<br />
Die schwierigsten Veränderungen stehen<br />
jedoch in der Arbeitswelt an. In 10 –<br />
15 Jahren werden die Älteren gebraucht,<br />
die Qualifizierten allemal. Die Zahl der<br />
verfügbaren Arbeitskräfte wird von heute<br />
fast 41 Millionen bis zum Jahr 2050 auf<br />
knapp 34 Millionen sinken. Doch noch<br />
28 | KONTAKT 2.2006<br />
investiert die Wirtschaft wenig in die Bildung<br />
älterer Mitarbeiter. Während im<br />
Jahr 2002 immerhin 36 Prozent der 35 –<br />
49-Jährigen ihr berufliches Wissen auffrischten,<br />
war die Quote bei den über 50-<br />
Jährigen nur halb so hoch. Das ist erstaunlich<br />
wenig gemessen daran, dass<br />
seit Jahren von Politikern, Verbänden<br />
und Unternehmen ständig das Prinzip<br />
des lebenslangen Lernens beschworen<br />
wird. Es muß sich aber auch bei den Älteren<br />
die Erkenntnis durchsetzen, dass<br />
es zukünftig im Leben keine Phase geben<br />
wird, in der man sich einfach bequem<br />
treiben lassen kann.<br />
Trotzdem: In unserer Gesellschaft wird<br />
die Front künftig nicht zwischen Alt und<br />
Jung verlaufen. Es werden andere Trennlinien<br />
zwischen Starken und Schwachen<br />
liegen: Die sozialen Unterschiede innerhalb<br />
der Generationen dürften stärker zunehmen<br />
als die Differenzen zwischen den<br />
Generationen. Hierzu werden die künftigen<br />
Erbschaften, der Rückbau des Sozialstaates<br />
und die Veränderungen im Gesundheitswesen<br />
entscheidend beitragen.<br />
Altern ist kein homogener Prozess mit<br />
schicksalhaftem Verlauf, sondern ein<br />
mehrdimensionales Geschehen, wobei<br />
genetische Vorgaben und Lebensstilfaktoren<br />
zusammenwirken. Zwischen chronologischem<br />
Alter und funktionalem Alter<br />
der Menschen können deshalb große<br />
Unterschiede bestehen. Der Mythos, dass<br />
Menschen mit zunehmendem Alter im-<br />
mer gleichartiger werden, wird von der<br />
Forschung widerlegt: Sie entwickeln sich<br />
immer unterschiedlicher.<br />
Viele Facetten<br />
Die Forschung zeigt, dass unsere Fähigkeiten<br />
und Kenntnisse im Lebensverlauf<br />
nicht durch eine einzige Kurve abgebildet<br />
werden können. Denn das Zusammenspiel<br />
von Biologie, Körper, Kultur<br />
und Geist ist komplex. Die Lebensalter<br />
haben viele Facetten und bilden jeweils<br />
unterschiedliche Qualitäten aus. Beispielsweise<br />
gibt es im Sport Disziplinen<br />
wie das Geräteturnen der Frauen, in denen<br />
bei Höchstleistungen eindeutig die<br />
Jugend dominiert. Wo aber Ausdauer<br />
und Erfahrungswissen wichtiger werden,<br />
etwa beim Skilanglauf, Marathon<br />
oder Golf, werden Höchstleistungen auch<br />
bei 30- oder sogar 40-Jährigen beobachtet.<br />
Auch gibt es Leistungs- und Wissensbereiche,<br />
in denen die Älteren zu den Besten<br />
zählen. Je mehr Lebenserfahrung<br />
und Geisteskraft beim Produzieren einer<br />
Leistung oder beim Lösen eines schwierigen<br />
menschlichen Problems gefordert<br />
sind, desto eher können ältere Menschen<br />
glänzen. Die jugendliche Schnelligkeit<br />
des Denkens und des Körpers können<br />
dann von Nachteil sein.<br />
In den kommenden Jahrzehnten wird<br />
diesem Land fehlen, was es heute im<br />
Überfluss hat: arbeitsfähige Menschen<br />
unter 65 Jahren. Der Arbeitsgesellschaft<br />
gehen dann die Arbeiter aus – und das<br />
wird den Wohlstand und den Lebensstandard<br />
verringern.<br />
60 Prozent der deutschen Unternehmen<br />
beschäftigen heute nicht einen Mitarbeiter<br />
über 50 Jahren. Konzerne, Mittelständler,<br />
Kleinbetriebe haben sich systematisch<br />
von dem getrennt, was sie für<br />
menschliche Altlasten hielten, unterstützt<br />
von Staat und Gewerkschaften<br />
durch großzügige Vorruhestandsregelungen.<br />
Nur etwa 40 Prozent der 55 – 64jährigen<br />
Deutschen, die arbeiten könnten,<br />
tun dies auch. In den USA sind es 58,<br />
in Japan 63, in Schweden 68 und in der<br />
Schweiz 73 Prozent.<br />
Dabei gibt es kein Gesetz vom Altersabbau.<br />
85 Prozent der Bundesbürger „altern<br />
erfolgreich“. Der Schlaganfall, der<br />
Tumor, an dem sie sterben, tritt erst rund<br />
6 Monate vor ihrem Lebensende auf.<br />
Beobachtung über 60 Jahre<br />
Die umfassendsten Erfahrungswerte<br />
über das Altern, die wir zurzeit haben,<br />
bietet die Harvard-Study. Sie ist mit 60<br />
Jahren Beobachtungszeit eine der längsten<br />
und umfassendsten Forschungen zur<br />
menschlichen Entwicklung. Eine der<br />
zentralen Fragen, die sie verfolgte, war:<br />
Was machen Menschen, die im Alter von<br />
60 – 80 Jahren zufrieden und gesund<br />
sind, anders als diejenigen, die in diesem<br />
Alter traurig und krank sind? Die Antwort<br />
bestätigt, was wir schon immer ahn-<br />
GESUNDHEIT<br />
Die sozialen Unterschiede<br />
innerhalb der Generationen dürften stärker zunehmen<br />
als die Differenzen zwischen den Generationen.<br />
ten: Der Mensch bestimmt weitgehend<br />
selbst, wie er altert! Die Studie fand sieben<br />
zentrale Einflussgrößen für ein langes<br />
und zufriedenes Leben heraus<br />
❚ Tabakabstinenz (wahrscheinlich der<br />
wichtigste Faktor),<br />
❚ gesundes Körpergewicht,<br />
❚ wenig Alkohol,<br />
❚ regelmäßige Bewegung,<br />
❚ solide Partnerbeziehung,<br />
❚ kompetenter Umgang mit Konflikten<br />
und Stress,<br />
❚ gute und lange Ausbildung.<br />
Während die ersten vier Einflussgrößen<br />
herkömmlich mit „Gesundsein“ verknüpft<br />
sind und im Mittelpunkt jedes medizinischen<br />
Anti-Aging stehen, haben<br />
sich jedoch auch Partnerbeziehung und<br />
Konfliktlösung hierfür als ganz wesentlich<br />
erwiesen. Ausbildung in Bezug auf<br />
langes, gesundes Leben beinhaltet auch<br />
den emotionalen und intellektuellen Bereich,<br />
das heißt, die Möglichkeit stets für<br />
sich selbst verantwortlich sein zu können.<br />
Altern ist also ein lebenslanger und biografisch<br />
verankerter Prozess, der sich<br />
multidimensional auf verschiedenen<br />
Ebenen vollzieht. Anti-Aging muss dann<br />
soviel heißen wie „länger gesund leben“<br />
– und ist somit eine Herausforderung für<br />
das ganze Leben. Der natürliche Leistungsabfall,<br />
der in höheren Lebensjahren<br />
eintritt, wird sozusagen durch frühzeitig<br />
im Leben einsetzende Anti-Aging-<br />
Maßnahmen „gebremst“. Der Zugewinn<br />
an Vitalität, Leistungsfähigkeit und damit<br />
Unabhängigkeit ist Lebensqualität.<br />
Das Ziel der Alternsforschung ist es, die<br />
Zeitspanne von Krankheit und sozialer<br />
Abhängigkeit im Alter möglichst zu komprimieren.<br />
Voraussetzung hierzu ist zum einen eine<br />
wohlwollende genetische Ausstattung,<br />
die das Erreichen einer vierten Lebensphase<br />
jenseits der achtzig entscheidend<br />
prägt, zum anderen sind es positive Lebensumstände<br />
in der zweiten und dritten<br />
Lebensphase.<br />
Bereits vor der Geburt sind Einflüsse wie<br />
etwa Nikotin, Alkohol und Adipositas der<br />
Mutter in der Lage uns für das Leben zu<br />
zeichnen. Die Insulinresistenz der Mutter<br />
kann zu frühkindlicher Fehlernährung<br />
und kindlichem Übergewicht füh-<br />
ren. Bewegungsmangel, Dysstress und<br />
Fettleibigkeit im Schulalter, Rauchen<br />
und Alkohol in der Jugend können Initialzündung<br />
für lebenslange Sucht sein<br />
und prägen damit den weiteren Lebensverlauf<br />
entscheidend mit. Raucher – das<br />
sei in diesem Zusammenhang angemerkt<br />
– verkürzen ihr Leben bewusst<br />
um 10 – 13 Jahre. Sie können kein wirkungsvolleres<br />
Anti-Aging erwarten, als<br />
das Rauchen aufzugeben – denn damit<br />
wird das Risiko der Entstehung von Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen verringert und<br />
die sowieso im Alter vermehrte Entstehung<br />
von Krebs.<br />
Dabei ist Altern für sich genommen bereits<br />
der größte Risikofaktor für die Entstehung<br />
von Krebs. Bösartige Tumoren<br />
zählen zu den häufigsten mit dem Alter<br />
assoziierten Erkrankungen. Es ist sogar<br />
damit zu rechnen, dass in etwa 20 Jahren<br />
bei anhaltender Überalterung Krebs zur<br />
häufigsten Todesursache wird.<br />
Ging man bislang von der Annahme aus,<br />
dass Mutationen in beliebigen Zellen<br />
letztendlich zur Krebsentstehung führen,<br />
gibt es inzwischen immer mehr wissenschaftliche<br />
Hinweise dafür, dass sich<br />
Karzinome aus „gealterten“ Stammzellen<br />
ableiten. Auf Grund dieser Erkenntnis<br />
werden derzeit neue Behandlungsstrategien<br />
in der Onkologie entwickelt,<br />
die darauf abzielen, selektiv vor allem<br />
diese Krebsstammzellen zu zerstören.<br />
Der Alterungsprozess ist grundsätzlich<br />
durch eine eingeschränkte Reaktionsfähigkeit<br />
des Organismus auf sich verändernde<br />
Umweltbedingungen gekennzeichnet.<br />
In vielen Studien konnte gezeigt<br />
werden, dass alternde Zellen empfindlicher<br />
gegenüber freien Radikalen<br />
sind, die als „Nebenprodukt“ beim Sauerstoffaustausch<br />
im Körper entstehen,<br />
und bei dem auch Umwelteinflüsse eine<br />
Rolle spielen. Ein alternder Körper kann<br />
nur eingeschränkt auf diesen „oxidativen<br />
Stress“ reagieren. Es erscheint deshalb<br />
nur folgerichtig, die schädlichen<br />
Einflüsse durch sogenannte „Antioxidantien“<br />
wie Vitamine (Vitamin A, Vitamin<br />
C, Vitamin E) und Spurenelemente<br />
zu reduzieren.<br />
Über die Möglichkeiten, dem Alternsprozess<br />
aktiv zu begegnen lesen Sie in der<br />
nächsten Folge.<br />
KONTAKT 2.2006 | 29
GUTEN APPETIT<br />
Gegrillter Spargel<br />
mit Petersilienbutter<br />
Zutaten:<br />
■ 500 g Spargel (extra dicke Stangen)<br />
■ 8 El. Olivenöl<br />
■ 250 g Butter<br />
■ 2 Schalotten (sehr klein geschnitten)<br />
■ 1 Bund Petersilie<br />
Zubereitung:<br />
3 El. Olivenöl erhitzen und die Schalotten<br />
bei mittlerer Hitze dünsten. Etwas abkühlen<br />
lassen, dann mit der gehackten Petersilie,<br />
etwas Salz und der Butter vermengen.<br />
Geschälten Spargel halbieren und bissfest<br />
kochen, etwas abkühlen lassen.<br />
Mit ca. 5 El. Olivenöl begießen und<br />
wenigstens 1 Stunde marinieren.<br />
Später auf dem Grill (er muß sehr heiß<br />
sein!) ca. 3 Min. grillen.<br />
Neue Kartoffeln oder ein frisches Baguette<br />
schmecken köstlich dazu!<br />
B.H.<br />
30 | KONTAKT 2.2006<br />
VIEL SPASS<br />
FÜR SIE GELESEN<br />
Einsendungen bitte bis<br />
zum 22. Mai 2006 an:<br />
<strong>Öffentliche</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
Redaktion KONTAKT<br />
Staugraben 11, 26122 <strong>Oldenburg</strong><br />
oder per E-Mail an: KONTAKT@oevo.de<br />
Als Preise winken:<br />
1) Großes Gartenwindlicht<br />
2) Teelichthalter-Set, 3 tlg.<br />
3) Dipschalen-Set 7 tlg.<br />
Die Mitglieder der Redaktion sind<br />
von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />
Die Gewinner des letzten Preisrätsels:<br />
1) Edith Kunst, Brake<br />
2) Bärbel Stottrop, Neuss<br />
3) Peter Zimmering, Rastede<br />
Chronik:<br />
Stadtteil mit<br />
militärischem Hintergrund<br />
Das Gelände der ehemaligen Hindenburg-Kaserne in <strong>Oldenburg</strong> und damit<br />
der Stadtteil Kreyenbrück hat eine wechselvolle Geschichte. 1929 wurde<br />
das Areal als Kavallerie-Exerzierplatz genutzt, 1934 bis 1945 als Kaserne<br />
und „Zuhause“ des <strong>Oldenburg</strong>er Infanterieregiments 16, 1946 bis 1959<br />
wurde es als „Flüchtlingssiedlung Kreyenbrück“ den Heimatvertriebenen<br />
als vorläufige Bleibe zugewiesen, und in der Zeit von 1959 bis 1994 diente<br />
es als Stationierungsort für das Fernmeldebataillon 11 und dem Artillerieregiment<br />
11 mit dem Feldartilleriebataillon 111. Heute ist es zivil genutzt.<br />
Staatliche Dienststellen und große und kleine Betriebe sind hier untergekommen,<br />
außerdem entstanden viele Wohnhäuser – und es wird weiter<br />
gebaut. Nur noch wenige Kasernengebäude erinnern an die alten Zusammenhänge.<br />
Ehemalige des Fernmeldebataillons 11, die sich im „Traditionsverband<br />
Fernmeldebataillon 11“ zusammengefunden haben, haben die Geschichte<br />
in einer Chronik „25 Hektar <strong>Oldenburg</strong> im Wandel – Die Entwicklung der<br />
Hindenburg-Kaserne von 1934 – 2005“ festgehalten. Sie knüpft an das<br />
Buch „Die Hindenburg-Kaserne und ihr Fernmeldebataillon 11“ an, das die<br />
<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> maßgeblich unterstützt hatten.<br />
Die neue Chronik kann zum Preis von 10 Euro erworben werden.<br />
Kontakt über Stabsfeldwebel a.D. Claus-Jürgen Musial, (Tel. 0441 / 44 0 19;<br />
Fax: 0441 / 4 85 58 71). Der Verkaufserlös geht an das „Haus Regenbogen“<br />
der Diakonie <strong>Oldenburg</strong>.<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Öffentliche</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
Staugraben 11<br />
26122 <strong>Oldenburg</strong><br />
KONTAKT¬ ¬@oevo.de<br />
REDAKTION<br />
Peter Diers (P.D.), Jörg Heiduk (J.H.),<br />
Bärbel Heinrich (B.H.), Thomas Heuer (T.H.),<br />
Jörg Löffler (J.L.), Tanja Tilgner (T.T.),<br />
Uwe Schucht (U.Sch. - Fotos).<br />
Allgemeine redaktionelle Beiträge sind mit rk<br />
gezeichnet.<br />
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />
Christian Bunk (Ch.B.)<br />
Tel. 0441 – 22 28 316<br />
Fax 0441 – 22 28 440<br />
MEDIABERATUNG/SCHLUSSREDAKTION<br />
rpm Kommunikation <strong>Oldenburg</strong> (R.-M.)<br />
GESTALTUNG<br />
Schwanke/Raasch graphik design, Hannover<br />
DRUCK<br />
Prull-Druck GmbH & Co KG, <strong>Oldenburg</strong><br />
Herzlich Willkommen<br />
bei den <strong>Öffentliche</strong>n<br />
Neue Mitarbeiter/innen<br />
Stephan Joachimsmeier<br />
Auszubildender im Außendienst<br />
(HV Otmar Schnepel)<br />
1. Dezember 2005<br />
KONTAKT 2.2006 | 31
Das Geschäftsgebiet der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> umfasst das<br />
traditionsreiche ehemalige Land <strong>Oldenburg</strong>. Städtische Zentren und stilles Abseits, Innovation<br />
und Rückzugsorte für Ruhesuchende – die Region hat viele Gesichter. Was sie den Menschen<br />
bedeutet, die hier leben, das will KONTAKT mit einem kurzen Fragenkatalog herausfinden.<br />
Zu Hause im Nordwesten<br />
Antworten gibt diesmal<br />
Stefan Könner,<br />
Geschäftsführer der GSG<br />
<strong>Oldenburg</strong> Bau- und<br />
Wohngesellschaft mbH<br />
Was ist für Sie das Typische an unserer Region?<br />
Wie würden Sie sie einem Fremden beschreiben?<br />
Ende des letzten Jahres bin ich selbst erst mit meiner Familie nach <strong>Oldenburg</strong><br />
gezogen, und wir haben uns sofort absolut wohl gefühlt. Genau das ist es sicherlich,<br />
was diese Stadt und diese Region für die zahlreichen Zuzügler so reizvoll macht. Ich<br />
werde mit meiner Familie bestimmt noch manche Unternehmung machen, um all<br />
die schönen Ecken und Ziele kennen zu lernen, die uns schon von vielen „alten“<br />
<strong>Oldenburg</strong>ern ans Herz gelegt wurden.<br />
Was lieben Sie an unserer Region?<br />
Man braucht nie weit zu fahren: schöne Plätze, gute Restaurants, Sehenswertes,<br />
Erholsames, Flüsse, Wälder, (Zwischenahner) Meer(e), die Nordseeküste, und sogar<br />
(Osen-)Berge gibt es in nächster Nähe. Ich gehe offen und interessiert auf die<br />
Menschen zu und habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten dies dann auch<br />
ihrerseits tun. „Dröge“ oder „sture“ <strong>Oldenburg</strong>er kenne ich bisher nur vom Hörensagen.<br />
Haben Sie einen Lieblingsort / Lieblingsspaziergang (außerhalb des Wohnortes)?<br />
Ich fahre mit meiner Familie im Urlaub gern nach Horumersiel. Dieser Ort bietet viel<br />
für Familien mit Kindern. Dort wird für jedes Alter und jedes Wetter Urlaubsfreude<br />
geboten. Ein ausgesprochener Lieblingsort oder -spaziergang wird sich noch finden<br />
(siehe oben).<br />
Ihr Lesetipp zur Region?<br />
Zum Einzug haben wir von unseren neuen Nachbarn und vielen Freunden zahlreiche<br />
<strong>Oldenburg</strong>-Literatur bekommen, die jetzt erst einmal „durchgearbeitet“ werden<br />
will. Aber einen ersten sehr guten Eindruck von der Stadt <strong>Oldenburg</strong> erhält man z.B.<br />
durch den wunderbaren Fotoband „<strong>Oldenburg</strong>“ von Aileen Rogge, den ich für jeden<br />
Neuoldenbürger bestens empfehlen kann.