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Marktanteile Marktanteile - Öffentliche Versicherungen Oldenburg

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KONTAKT<br />

H A U S M A G A Z I N D E R Ö F F E N T L I C H E N V E R S I C H E R U N G E N O L D E N B U R G<br />

April2/2006<br />

ZUR SACHE S.6<br />

WENN DAS GELD<br />

FÜR DIE KREDITE<br />

FEHLT<br />

Seite 15<br />

Azubis: Uni meets<br />

Handball<br />

Seite 26<br />

Kulturstiftung:<br />

Förderpreisträger<br />

Matthias Langer<br />

Seite 4<br />

<strong>Marktanteile</strong><br />

<strong>Marktanteile</strong><br />

WEITER AUSGEBAUT


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und<br />

Leser von KONTAKT,<br />

Der Winter hat uns dieses Mal länger rangenommen<br />

als üblich. Ich hoffe, Sie sind trotzdem<br />

frohgemut und voller Schwung. Die <strong>Öffentliche</strong>n<br />

<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> haben<br />

ihrerseits besten Grund für gute Laune: Der<br />

vorläufige Geschäftsbericht für 2005 hat wieder hervorragende Zahlen<br />

ausgewiesen. Wir breiten sie in dieser Ausgabe von KONTAKT natürlich<br />

gerne vor Ihnen aus. Und wir bieten Ihnen insgesamt wieder eine interessante<br />

Themenmischung. Sie lernen neue Produkte kennen, Sie bekommen<br />

Einblick, wie unsere Auszubildenden anspruchsvolle Projekte<br />

angegangen sind, Sie erfahren, wie wir intern für noch mehr Datensicherheit<br />

im Unternehmen sorgen und lesen im Interview Interessantes<br />

über Geschäftskontakte zum fernen China. Zum Thema Altern, das<br />

mehr und mehr in die gesellschaftliche Diskussion eingeht, gibt Ihnen<br />

unser Betriebsarzt als Experte einen lesenswerten Überblick.<br />

Unsere Zeit ist schnelllebig, und viele empfinden die stete Beschleunigung<br />

als Herausforderung. Da sind Künstler keine Ausnahme. Der<br />

diesjährige Preisträger unserer Kulturstiftung hat als Fotokünstler darauf<br />

eine faszinierende Antwort gefunden – Sie erfahren darüber in dieser<br />

Ausgabe. Und Sie können sich selbst einen Eindruck verschaffen:<br />

Die Kulturstiftung zeigt seine Arbeiten in einer Ausstellung im Stadtmuseum<br />

<strong>Oldenburg</strong>.<br />

Mit dieser Ausgabe von KONTAKT können wir übrigens exakt unser<br />

„Fünfjähriges“ feiern. Im April 2001 ist unser Magazin zum ersten Mal<br />

erschienen. Seither berichtet die Redaktion für Sie regelmäßig über<br />

Aktivitäten und Ereignisse, die für die <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong> wichtig waren, gibt Vorschau auf Künftiges, kommentiert<br />

und sammelt für Sie Informationen und Anregungen. Sie als Unternehmensangehörige<br />

und als externe Interessierte haben KONTAKT als<br />

Sympathieträger bestätigt. Wir danken für alle konstruktiven Resonanzen<br />

und versprechen, mit dem gewohnten Elan weiterzumachen.<br />

Bleiben Sie uns gewogen und genießen Sie die Maien-Zeit!<br />

Ihr<br />

Christian Bunk<br />

Kontakt 2.2006<br />

AUF EINEN BLICK<br />

inhalt<br />

4 Zur Sache: Jahrespressekonferenz<br />

6 Wenn Geld für die Kredite fehlt<br />

6 Neuer Service des KSC<br />

7 Grüne Woche<br />

8 Jugend: Jeder baut sich seine Welt<br />

9 Serie: Der Brandschutzbeauftragte<br />

10 Nachgefragt:<br />

Kontakt zum Land des Lächelns<br />

12 Agenturen vor Ort:<br />

Essen und Stadland<br />

14 Kommentar: Kids aktiv<br />

15 Azubi-Konktakt<br />

16 Intern<br />

20 Von unseren Partnern<br />

22 Sponsoring<br />

25 Kulturstiftung<br />

27 Gesundheit: Alt werden<br />

30 Viel Spaß<br />

31 Personalien<br />

32 Zu Hause im Nordwesten<br />

KONTAKT 2.2006 | 3


ZURSACHE<br />

Die Erfolgsmeldungen brachten<br />

runde Schlagzeilen: „<strong>Öffentliche</strong><br />

gewinnt <strong>Marktanteile</strong>“ hieß es in<br />

der NWZ. Auch die <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Volkszeitung im Süden des Geschäftsgebietes<br />

machte groß auf<br />

mit der Nachricht „<strong>Öffentliche</strong>“<br />

am Markt behauptet, nicht anders<br />

die Kreiszeitung Wesermarsch im<br />

Norden. Vorstandsvorsitzender<br />

Franz Thole und Vorstandsmitglied<br />

Horst Schreiber hatten beim Jahres-<br />

Pressegespräch erste vorläufige<br />

Ergebnisse für das abgelaufene<br />

Geschäftsjahr genannt.<br />

JAHRESPRESSEKONFERENZ<br />

Bilanz:<br />

„Wir haben unser Ziel 2005, die Steigerung<br />

der <strong>Marktanteile</strong> in mehreren<br />

Versicherungs-Bereichen, erreicht“, informierte<br />

Franz Thole am 8. Februar die<br />

Journalisten. Für die Geschäftsentwicklung<br />

und die Beitrags-Einnahmen der <strong>Öffentliche</strong>n<br />

Lebensversicherungsanstalt<br />

<strong>Oldenburg</strong> legt er diesmal eine Zweijahres-Betrachtung<br />

zugrunde, weil Vergleiche<br />

von 2005 mit dem Ausnahme- und<br />

Rekordjahr 2004 keinen realistischen<br />

Bezug darstellen. „Der Vergleich auf Basis<br />

der letzten beiden Jahre bietet sich<br />

auch an, um unterschiedliche Abgrenzungen<br />

des Neugeschäfts der Versicherer<br />

seit Einführung des Alters-Einkünfte-Gesetzes<br />

(AEG) zum 1. Januar<br />

2005 auszublenden“, begründete der<br />

Vorstandsvorsitzende seinen Bericht.<br />

„Bei der <strong>Öffentliche</strong>n Lebensversicherungsanstalt<br />

<strong>Oldenburg</strong> stiegen die gebuchten<br />

Bruttobeiträge von 62,2 Millionen<br />

Euro im Jahr 2003 auf 70,3 Millionen<br />

Euro im Jahr 2005. Das entspricht einem<br />

Zuwachs um 13 Prozent, während<br />

marktweit ein Durchschnitts-Wachstum<br />

von 6,5 Prozent erwartet wird.“<br />

Mit Aufmerksamkeit registrierten<br />

die Medienvertreter die Berichte<br />

des Vorstandes zum abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr.<br />

„HOCHZUFRiEDEN“<br />

Weniger Neugeschäft<br />

– höhere Beitragssumme<br />

Das Neugeschäft in der Lebensversicherung<br />

(LV) ging erwartungsgemäß zurück.<br />

Trotzdem wurde eine Neugeschäfts-Beitragssumme<br />

von nahezu 100<br />

Millionen Euro erreicht. Franz Thole:<br />

„Unser Ziel im Neugeschäft haben wir<br />

hier mit 130 Prozent übertroffen.“<br />

Einen „kleinen“ Boom gab es zum Jahresende<br />

bei den Riester-Renten. Von den<br />

mehr als 2.800 neuen Riester-Verträgen<br />

wurden allein 2.100 Policen im Dezember<br />

2005 vermittelt. Das Vertriebsergebnis<br />

stieg hier auf 28,2 Millionen Euro Beitragssumme<br />

inklusive staatlicher Zulagen.<br />

Die staatliche Förderung erhöht sich<br />

im Jahr 2006 für alle Verträge um 50 Prozent<br />

(Fördertreppe).<br />

In der Berufsunfähigkeits-Versicherung<br />

ergab sich ein Neugeschäfts-Plus von<br />

17,1 Prozent auf 46 Millionen Euro Versicherungssumme.<br />

Damit erhöhte sich der<br />

Marktanteil im Verbreitungsgebiet auf<br />

10 Prozent des Neugeschäfts-Beitrages.<br />

Abgegrenzt auf das Jahr 2005 ergibt sich<br />

im Bereich der Renten- und Berufsun-<br />

fähigkeits-Versicherung insgesamt ein<br />

eingelöster Neuzugang von über 3.000<br />

Verträgen mit gut 70 Millionen Euro Versicherungssumme.<br />

Bei den Risiko-Lebensversicherungen<br />

stieg der Marktanteil im Neugeschäft<br />

nach Anzahl der Verträge auf 14 (Vorjahr<br />

13,6) Prozent. Es wurden mehr als 1.300<br />

Policen mit 54 Millionen Euro Versicherungssumme<br />

vermittelt.<br />

In der „Pensionskasse“, einem der fünf<br />

Durchführungswege der betrieblichen<br />

Altersversorgung (bAV), wurden 2005<br />

nahezu 25 (Vorjahr 55) Millionen Euro<br />

Beitragssumme für die S-Pensionskasse<br />

AG akquiriert.<br />

Bestandswachstum liegt<br />

über Branchen-Niveau<br />

Das LV-Bestandswachstum bei der <strong>Öffentliche</strong>n<br />

Lebensversicherungsanstalt<br />

wuchs 2005 um 1,4 Prozent auf 2,534<br />

Milliarden Euro Versicherungssumme.<br />

Nach Anzahl der LV-Verträge ergab sich<br />

ein Netto-Bestandszuwachs um 593 auf<br />

87.874 Policen (+ 0,7 Prozent); marktweit<br />

wird ein Rückgang um 0,8 Prozent erwartet.<br />

Ihr strategisches Ziel, Vertragskündigungen<br />

zu reduzieren, setzten die <strong>Öffentliche</strong>n<br />

<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> positiv<br />

um. Die Storno-Quote sank auf 3,8 (Vorjahr<br />

4,3) Prozent. Die Branche erwartet<br />

im Marktdurchschnitt eine Storno-Quote<br />

von 5 Prozent.<br />

Planung übertroffen<br />

Der Gesamtbestand an Kapitalanlagen erhöhte<br />

sich um 4,1 Prozent auf 701,8 Millionen<br />

Euro. Das Ergebnis der LV-Kapitalanlage<br />

übertrifft die Planung deutlich.<br />

Zurückzuführen sei dies auf Zuschreibungen<br />

durch gestiegene Kurse zum Jahresende<br />

2005 in Höhe von 7,5 Millionen<br />

Euro. Die überplanmäßigen Erträge werden<br />

in erster Linie zur Stärkung der Vorsorgeposition<br />

freie Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

(RfB) eingesetzt. Die<br />

Überschuss-Deklaration für Lebensversicherungen<br />

im laufenden Geschäftsjahr<br />

2006 beträgt 4,2 (Vorjahr 4,5) Prozent.<br />

<strong>Marktanteile</strong> in Schaden- und<br />

Unfallversicherung ausgebaut<br />

Die gebuchten Bruttobeiträge des Schadenversicherers<br />

<strong>Oldenburg</strong>ische Landesbrandkasse<br />

stiegen 2005 im selbst abgeschlossenen<br />

Geschäft um rund 0,3 (Vj. 1)<br />

Prozent auf 124,5 (Vj. 124,2) Millionen<br />

Euro. Wie Vorstand Horst Schreiber mitteilte,<br />

bleibt die Autoversicherung mit einem<br />

Anteil von knapp 50 Prozent die beitragsstärkste<br />

Sparte. Trotz eines Beitragsabriebs<br />

in der Kfz-Versicherung<br />

wurde insgesamt ein organisches Wachstum<br />

erreicht.<br />

Die Branche rechnet für den deutschen<br />

Markt mit einem leichten Rückgang der<br />

Beiträge um 0,5 Prozent. Dies führen die<br />

meisten Marktteilnehmer auf die branchenweiten<br />

Beitragsrückgänge in der<br />

Kfz-Versicherung (minus 2,8 Prozent)<br />

sowie in der industriellen Sachversicherung<br />

(minus 5,6 Prozent) und in der<br />

Transportversicherung (minus 1,5 Prozent)<br />

zurück.<br />

Positive Beitragssteigerungen oberhalb<br />

des Bundesdurchschnitts wurden bei der<br />

<strong>Oldenburg</strong>ischen Landesbrandkasse in<br />

den Sparten verbundene Hausrat-, allgemeine<br />

Haftpflicht und allgemeine Unfallversicherung<br />

sowie Leitungswasser- und<br />

Sturm-<strong>Versicherungen</strong> erreicht.<br />

Wachstum bei Neugeschäft<br />

und Bestand<br />

In der Versicherungssparte verbundene<br />

Gebäudeversicherung erhöhten sich die<br />

Beitragseinnahmen erneut. Hier sind die<br />

<strong>Öffentliche</strong>n Marktführer in der Region.<br />

In der Gebäudeversicherung wurde ein<br />

Netto-Beitragszugang von 380.000 (Vj.<br />

340.000) Euro erzielt. Die gebuchten<br />

Bruttobeiträge stiegen gegenüber 2004<br />

um 2,9 Prozent auf 22,8 Millionen Euro.<br />

In der verbundenen Hausratversicherung<br />

belief sich der Netto-Beitragszugang<br />

auf 144.000 (Vj. 162.000) Euro. Die<br />

Anzahl der Verträge im Bestand stieg auf<br />

48.582 (Vj. 47.785) Policen – das entspricht<br />

einem Bestandswachstum von<br />

1,7 (Vj. 1,8) Prozent. Die gebuchten Bruttobeiträge<br />

wuchsen in diesem Bereich<br />

um 4,1(Vj. 3,1) Prozent auf 5,93 Millionen<br />

Euro. Der Markt rechnet mit einer<br />

Steigerung von 1,6 Prozent.<br />

Der Bestand der Kfz-Versicherungs-Policen<br />

nahm – ähnlich wie in der gesamten<br />

Branche – leicht zu: Bei den <strong>Öffentliche</strong>n<br />

<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> werden derzeit<br />

rund 158.200 (Vj. 157.444) Fahrzeuge<br />

im Bestand geführt. Die Beitragseinnahme<br />

sank um 2,2 Prozent auf 60,8 Millionen<br />

Euro; der Markt verzeichnet einen<br />

durchschnittlicher Beitragsrückrückgang<br />

von 2,8 Prozent. Nach wie vor ist im<br />

Verbreitungsgebiet jedes vierte Auto bei<br />

der Landesbrandkasse versichert.<br />

ZURSACHE<br />

Die Entwicklung in der Kfz-Fahrerunfallversicherung<br />

stellte sich positiv dar. Der<br />

Bestand erhöhte sich 2005 um 5,9 Prozent<br />

auf 55.331 Policen.<br />

In der allgemeinen Unfallversicherung<br />

legte die Produktion um 75 Prozent zu.<br />

Der Netto-Beitragszugang belief sich auf<br />

180.000 Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge<br />

stiegen um 3,4 Prozent auf 4,1<br />

Millionen Euro. Die Branche erwartet eine<br />

Steigerung von 0,5 Prozent.<br />

Der Bestand in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung<br />

vergrößerte sich in<br />

<strong>Oldenburg</strong> um 1,2 Prozent und 980 Policen<br />

auf 85.232 Verträge; die gebuchten<br />

Bruttobeiträge wuchsen um 5,1 Prozent<br />

auf 10,2 Millionen Euro. Im Marktdurchschnitt<br />

wird mit einer Steigerung von 3,5<br />

Prozent gerechnet.<br />

Mehr Schadenmeldungen<br />

Stürmisch nahmen – vor allem gegen<br />

Jahresende – die Schadenmeldungen in<br />

<strong>Oldenburg</strong> zu. Allein der Sturm „Dorian“<br />

am 16. Dezember 2005 verursachte etwa<br />

1.500 Schadenmeldungen. Insgesamt<br />

übers Jahr verteilt wurden über 6.000<br />

Sturmschäden bearbeitet und reguliert.<br />

Die Schaden-Quote in den Sach-Sparten<br />

für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres<br />

erhöhte sich im selbst abgeschlossenen<br />

Geschäft um rund 3 Prozentpunkte<br />

auf rund 78 Prozent der Bruttobeiträge.<br />

Das lag aber nicht so sehr an den Sturmschäden<br />

als vielmehr an einer Aufstockung<br />

der Schadenreserven in den<br />

Haftpflicht- und Unfallversicherungs-<br />

Sparten, teile Vorstand Horst Schreiber<br />

mit.<br />

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote<br />

(Combined Ratio) für das Jahr 2005<br />

beläuft sich voraussichtlich auf 93 Prozent<br />

der Bruttobeiträge und liegt damit<br />

auf Branchenniveau.<br />

Das Ergebnis aus Kapitalanlagen liegt<br />

deutlich über Plan. Die Finanzausstattung<br />

des Unternehmens wurde durch das<br />

Wachstum der Kapitalanlagen um 6,5<br />

Prozent auf 290,2 Millionen Euro erhöht,<br />

die Bewertungsreserven entsprechend<br />

gestärkt. Positiv auf das Wachstum der<br />

Kapitalanlagen und der Ergebnisperformance<br />

wirkten sich die Zuschreibungen<br />

von 2,6 Millionen Euro aus.<br />

4 | KONTAKT 2.2006 KONTAKT 2.2006 | 5<br />

Ellen Bocquel


ZURSACHE ZURSACHE<br />

Wer ein langfristiges Hypotheken-<br />

darlehen oder einen kurzfristiges<br />

Konsumentenkredit in Anspruch<br />

nimmt geht davon aus, dass er<br />

seinen Darlehensverpflichtungen<br />

dauerhaft nachkommen<br />

kann – und das Darlehen<br />

somit getilgt wird.<br />

Wenn das Geld<br />

für die Kredite fehlt<br />

Was aber, wenn der Darlehensnehmer<br />

unerwartet seinen Arbeitsplatz verliert,<br />

arbeitsunfähig wird oder gar stirbt? Oftmals<br />

können die Kunden oder die betroffenen<br />

Angehörigen dann den Darlehensverpflichtungen<br />

nicht mehr nachkommen.<br />

Das Eigenheim oder andere mit<br />

dem Darlehen angeschaffte Konsumgüter<br />

müssen dann verkauft werden, und<br />

zwar unweigerlich mit erheblichem Wertverlust.<br />

Zur Absicherung dieser Risiken<br />

bieten jetzt die <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong> die Produkte Immobilienbzw.<br />

Kreditschutz an. Diese Produkte<br />

werden vor allem über den Kooperationspartner<br />

Sparkasse angeboten.<br />

Kreditschutz:<br />

Hier werden die kurz- bzw. mittelfristigen<br />

Konsumentenkredite gegen die finanziellen<br />

Folgen der Arbeitslosigkeit,<br />

der Arbeitsunfähigkeit oder des Todesfalls<br />

abgedeckt. Im Falle der Arbeitsunfähigkeit<br />

übernimmt die „<strong>Öffentliche</strong>“<br />

die Zahlung der Darlehensraten, gegebenenfalls<br />

bis zum Ende der Versicherungsdauer.<br />

Wird der Kunde arbeitslos,<br />

so werden die Raten in der Zeit der Arbeitslosigkeit,<br />

maximal für die Dauer von<br />

zwölf Monaten, übernommen. Da statistisch<br />

die durchschnittliche Zeit der Arbeitslosigkeit<br />

heute 8,8 Monate beträgt,<br />

ist der Versicherungsnehmer auch hier<br />

gut abgesichert. Im Todesfall wird die<br />

Restdarlehenssumme an den Kreditgeber<br />

(die Sparkasse) zurückgezahlt. So<br />

werden die Hinterbliebenen nicht durch<br />

das noch bestehende Darlehen belastet.<br />

6 | KONTAKT 2.2006<br />

Immobilienschutz:<br />

Das Produkt „Immobilienschutz“ ähnelt<br />

dem Produkt „Kreditschutz“, allerdings<br />

werden hier die Darlehensverpflichtungen<br />

aus einer Immobilienfinanzierung<br />

abgesichert. Ein großer Vorteil für den<br />

Kunden ist dabei, dass die Immobilie<br />

auch in einer Notlage erhalten werden<br />

kann, die durch den Tod des Darlehensnehmers<br />

bzw. durch Einkommensausfäl-<br />

KUNDEN SERVICE CENTER<br />

le im Rahmen von Arbeitslosigkeit entstanden<br />

ist. Wie beim Produkt „Kreditschutz“<br />

wird im Fall der Arbeitsunfähigkeit<br />

die versicherte Summe bis zu zwölf<br />

Monate, im Falle der Arbeitslosigkeit sogar<br />

bis zu 24 Monate gezahlt. Die Versicherung<br />

zum Immobilienschutz kann in<br />

Form eines Einmalbeitrages oder gegen<br />

laufende Beitragszahlung abgeschlossen<br />

werden.<br />

Die Vorteile Immobilienschutz sind:<br />

❚ Schutz gegen die existenziellen Risiken<br />

während der Baufinanzierungsphase,<br />

❚ keine Risikoprüfung bei den Risiken<br />

Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit,<br />

❚ Versicherungsschutz auch für Selbständige<br />

und Freiberufler,<br />

❚ die Versicherungsleistungen können<br />

mehrmals in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

Die beiden neuen Produkte können seit<br />

dem 1. März dieses Jahres unbürokratisch<br />

bei der Landessparkasse zu <strong>Oldenburg</strong><br />

und der Sparkasse Wilhelmshaven<br />

abgeschlossen werden. Die Kundendaten<br />

werden über eine Internetanwendung erfasst<br />

und sofort an den Versicherer übermittelt.<br />

So kann auch diese Lücke im Versicherungsschutz<br />

mit geringem finanziellen<br />

Aufwand geschlossen werden.<br />

Bernd Rust<br />

Kein Warten im SCHADENSFALL<br />

Das Kunden Service Center (KSC) ist eine Erfolgsgeschichte. In den zwei Jahren seit seiner<br />

Einrichtung – genauer zwischen 15. April 2004 und 1. März 2006 – wurden rund 168.000<br />

Gespräche geführt. Davon konnten 85 Prozent im KSC selbst abgeschlossen werden. Der<br />

neueste Service des KSC verbirgt sich hinter der Telefonnummer 2228111. Wer sie wählt, erreicht<br />

direkt die Schadenaufnahme. Ob Kraftfahrthaftpflicht- oder Kasko- oder sonstige Haftpflichtschäden<br />

– der Anrufer führt ein einziges kurzes Gespräch mit dem KSC, und schon ist für seinen<br />

Fall eine Akte angelegt. Die KSC-Kollegen erfassen die Schadensschilderung, notieren den Unfallort,<br />

wer Anspruchsteller ist (samt Telefonnummer, so weit bekannt), wie das Fahrzeug beschädigt<br />

ist, ob es eine polizeiliche Aufnahme gab und ob schon eine Werkstatt eingeschaltet<br />

ist. Wenn der Versicherte nach diesen kurzen Informationen den Hörer auflegt, kennt er schon<br />

die Schadennummer für seinen „Fall“ und weiß, unter welchem Aktenzeichen er wieder schriftlich,<br />

per E-Mail oder in weiteren Telefonaten mit uns zur Sache Kontakt aufnehmen kann.<br />

Direkt nach dem Anruf geht vom KSC eine Informations-E-Mail an die Schadenannahme – zu<br />

Svenja Ganzke und dem Team aus der Registratur. Diese E-Mail hat dann den knappen Standardtext:<br />

„Zu der Schaden-Nr xx wurde ein Schaden angelegt“. Die Schadenannahme wiederum<br />

leitet diese E-Mail sofort an die zuständige Sachbearbeiterin oder den zuständigen Sachbearbeiter<br />

weiter – und dort wird der Schaden in gewohnter, prompter und zügiger Weise bearbeitet.<br />

Diesen weiteren Service bietet das KSC den Versicherten an, damit es keinerlei Zeitverlust<br />

bei der Bearbeitung eines Schadensfalls gibt. Schneller Service, schnelle Reaktion und schnelle<br />

Regulierung sind schließlich gerade in der heutigen allgemeinen „Beschleunigung“ und großen<br />

Konkurrenz ein großes Plus. Und genau dafür hat die „<strong>Öffentliche</strong>“ ja auch die gute Bewertung<br />

im Map-report bekommen. Dieses drei mmm sollten wir uns alle nicht nehmen lassen! P.D.<br />

Fotos (2): J. Helmsen<br />

Niedersachsens Landwirtschaftsminister<br />

Hans-Heinrich Ehlen war Redner bei der<br />

„Zukunftswerkstatt Landwirtschaft“ am 18. Januar<br />

GRÜNE WOCHE<br />

Bei der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin wird nicht nur ausgestellt, sondern<br />

auch viel über Landwirtschaft informiert und diskutiert. Unternehmen der Agrar- und<br />

Ernährungswirtschaft sowie Entscheider und Multiplikatoren aus Politik, Verwaltung<br />

und Verbänden lassen sich den Sachstand zu aktuellen Themen darstellen.<br />

o hatte die „Marketinggesellschaft<br />

der niedersächsischen Land- und<br />

Ernährungswirtschaft“ ins Dachgartenfoyer<br />

des ICC am 18. Januar zur<br />

„Zukunftswerkstatt Landwirtschaft“<br />

eingeladen. Auf dem Programm stand<br />

das Thema „Perspektiven der Biotechnologie<br />

im Agrarland Nummer eins“.<br />

Eröffnet wurde das Forum vom neuen<br />

Vorsitzenden des Vorstandes der Marketing<br />

Gesellschaft, Franz-Josef Holzenkamp<br />

(MdB), der zugleich auch Vizepräsident<br />

des Landvolk Niedersachsen<br />

– Landesbauernverband e.V. und<br />

Kreislandvolkvorsitzender in Cloppenburg<br />

ist. Die Biotechnologie ist nach<br />

Auffassung nahezu aller Fachleute ein<br />

besonders zukunftsträchtiger Wissenschafts-<br />

und Wirtschaftsbereich. Ihre<br />

Ergebnisse ermöglichen vielfältige Anwendungen,<br />

so auch innerhalb der<br />

Landwirtschaft und der mit ihr in Verbindung<br />

stehenden Branchen. Aller-<br />

S<br />

Franz-Josef Holzenkamp (MdB) während einer Kochshow auf der Bühne<br />

der Niedersachsenhalle im Interview mit Moderator Thomas Prehl.<br />

derDiSKUSSiON<br />

Auf der<br />

Höhe<br />

dings wird sie in der öffentlichen Darstellung<br />

oft auf wenige Aspekte und<br />

Schlagworte verkürzt. Niedersachsen,<br />

das Agrarland Nummer eins, gehört<br />

auch zu den führenden Standorten der<br />

Biotechnologie in Deutschland; rund<br />

200 Unternehmen der Branche haben<br />

hier ihren Sitz.<br />

Die Referate und Diskussionen des Forums<br />

machten klar, dass die Gentechnik<br />

als ein kleiner Teil der Biotechnologie<br />

am heftigsten in der Diskussion<br />

steht. Viele Ängste und Kritiken entstehen<br />

aus Unwissenheit heraus. Entsprechend<br />

appellierte der Niedersächsische<br />

Minister für den ländlichen Raum,<br />

Hans Heinrich Ehlen, auch für mehr Offenheit<br />

im Umgang mit dem Thema<br />

Gentechnologie.<br />

Ins Gespräch kamen die Forumsteilnehmer<br />

als Entscheider und Multiplikatoren<br />

wenig später beim Niedersachsenabend<br />

in der Messehalle 5, wo in<br />

lockerer Atmosphäre viele Kontakte geknüpft<br />

und Informationen ausgetauscht<br />

wurden. Intensive Diskussionen<br />

gab es einen Tag später auf dem 26.<br />

Internationalen Forum Agrarpolitik des<br />

Deutschen Bauernverbandes. „Bioenergie<br />

– mit Sicherheit in die Zukunft.“<br />

war das Motto der Veranstaltung. Wetterexperte<br />

Jörg Kachelmann sorgte mit<br />

bekannt lockerer Art für Lacher, aber<br />

auch für Nachdenklichkeit. Seine<br />

Hauptaussage: „Das Klima ist das größte<br />

Experiment der Menschheit“.<br />

In den nachfolgenden Vorträgen wurde<br />

aus unterschiedlichen politischen<br />

Blickwinkeln das Thema Bioenergie beleuchtet.<br />

Deutlich wurde unter anderem,<br />

dass Bioenergie, sobald sie Erträge<br />

bringt, besteuert werden soll.<br />

Werner Würdemann<br />

KONTAKT 2.2006 | 7


ZURSACHE<br />

„Mentalitätsveränderungen bei der Jugend von heute“<br />

war Thema eines Vortrags, zu dem das Berufsbildungswerk<br />

der Versicherungswirtschaft <strong>Oldenburg</strong><br />

(BWV) den Hannoverschen Wissenschaftler Professor<br />

Dr. Dr. h.c. Thomas Ziehe in das Haus der<br />

„<strong>Öffentliche</strong>n“ eingeladen hatte.<br />

Jeder baut sich<br />

seine Welt<br />

seine Welt<br />

Spannende Jugend-Analyse – Vortrag im BWV-Programm<br />

as er, wissenschaftlich gut verpackt,<br />

erläuterte, machte klar, dass<br />

sich brisante Änderungen vollziehen,<br />

die nicht zuletzt den Rahmen für<br />

das gesellschaftliche Miteinander ändern.<br />

Ziehe erklärte, dass sich Jugendliche<br />

heute in einer Situation befinden, die<br />

es so noch nie gab. Sie müssen aus einer<br />

Flut von Angeboten, Werten und Vorbildern<br />

ihre eigenen Maßstäbe und Ideale<br />

finden. Nicht mehr die Gesellschaft mit<br />

den klassischen Bildungswerten und<br />

dem gemeinsamen Dach der „Hochkultur“<br />

hilft ihnen, ihre Identität zu finden,<br />

sie müssen das ganz allein und aktiv<br />

selbst schaffen. Schrittweise verschieben<br />

sich dabei alle Maßstäbe, die bisher gegolten<br />

haben.<br />

Die Populärkultur mit Kino und Walkman,<br />

Videolclip und Daily Soap, Cinemaxx,<br />

Charts, Gameshows und Chatroom,<br />

so Ziehe, prägt mittlerweile nicht etwa<br />

nur die Freizeit, sondern alle Lebensbereiche<br />

Jugendlicher, sie ist allgegenwärtig<br />

und schnelllebig. Ihre Effekte, so der<br />

Referent, „sind subjektiv ebenso wenig<br />

abweisbar wie die Schallberieselung in<br />

einem Großflughafen“. Parallel dazu ist<br />

der subjektive Abstand der meisten Jugendlichen<br />

zu hochkulturellen Werken<br />

und Praktiken gewaltig: „Elfjährige den-<br />

W<br />

8 | KONTAKT 2.2006<br />

ken bei „Beethoven“ an den Hund aus einem<br />

beliebten Film und erfahren mit<br />

Verwunderung, dass es auch einen Komponisten<br />

gleichen Namens gegeben haben<br />

soll.“ Theater, Museen, Galerien, Literaturhäuser<br />

und andere traditionelle<br />

Kultureinrichtungen werden von Jugendlichen<br />

gemieden. Nicht, weil es noch so<br />

etwas wie Schwellenangst gäbe, sondern<br />

weil sie einfach nicht als interessant gelten,<br />

weil sich völlig andere Wahrnehmungs-<br />

und Genussgewohnheiten entwickelt<br />

haben.<br />

Auch die Werteordnungen von Kirchen,<br />

Wissenschaften, Politik, Berufswelt oder<br />

Schule werden nicht mehr als verbindliche<br />

(und verlässliche) Anweisungen erfahren,<br />

sondern allenfalls als Orientierungsangebote<br />

unter anderen. Jugendliche<br />

entscheiden selbst, was davon sie akzeptieren<br />

wollen oder nicht. „Talk Shows,<br />

Prominenteninterviews, Life Style-Berichte,<br />

Leserbriefe in der „Bravo“ oder Psychotests<br />

sind Teile eines umfassenden Marktplatzes<br />

von Beobachtungs- und Sinnangeboten.<br />

Diese Angebote werden nicht etwa<br />

eins-zu-eins übernommen – wer möchte<br />

schon wirklich so „sein“ wie Britney<br />

Spears? Sondern sie werden routiniert auf<br />

Tauglichkeit und Anregungsgehalt für die<br />

Eigenwelt durchgemustert.“<br />

Die Folgen dieser Entwicklung für die Jugendlichen<br />

sind nach Ziehe gravierend:<br />

Sie haben mit der Freiheit, ihre eigene<br />

Welt zu bauen, zwar Freiräume gewonnen,<br />

aber sie stehen unter großem „Individualisierungsdruck“,<br />

das heißt, sie<br />

müssen sich sozusagen selbst erfinden.<br />

Dabei sei es immer weniger wichtig, aus<br />

welchem gesellschaftlichen Milieu ein<br />

Jugendlicher kommt. Von Bedeutung<br />

aber wird immer mehr, welcher Clique,<br />

Gleichaltrigengruppe oder Szene er sich<br />

zurechnet oder angehören will. Jugendliche<br />

müssten, so der international renommierte<br />

Jugendforscher, zum Beispiel einige<br />

psychische Energie aufbringen, um<br />

in den Augen von Gleichaltrigen akzeptiert<br />

zu werden. Eine Auflehnung gegen<br />

die Regeln der Erwachsenenwelt gibt es<br />

dagegen kaum mehr – diese sind so aufgeweicht,<br />

dass man sich an ihnen nicht<br />

mehr „abarbeiten“ muss.<br />

Es zeichnet sich, so schloss der Referent<br />

seine spannende Analyse, „ein massenhaftes<br />

Grundbedürfnis ab, für sich selbst<br />

verlässliche lebensweltliche Strukturen<br />

und Orientierungsrahmen zu finden. Die<br />

alltäglichen Stabilisierungssehnsüchte<br />

sind groß.“<br />

R.-M.<br />

Der BRANDSCHUTZbeauftragte<br />

Das gestiegene Bewusstsein um Gefahren, die sich aus den<br />

Bedingungen der Produktion und der betrieblichen Abläufe<br />

ergeben, ist heute mehr denn je Ausgangspunkt der<br />

Diskussionen über die betriebliche Gefahrenabwehr und<br />

-bekämpfung. Der Blick richtet sich dabei verstärkt auf<br />

die Phase der Prävention, um Schadensereignissen vorzubeugen<br />

und im Vorfeld Risiken zu vermindern.<br />

iele Brände in der Vergangenheit zeigen,<br />

dass dem Brandschutz und hier<br />

insbesondere dem vorbeugenden<br />

Brandschutz oftmals viel zu wenig Aufmerksamkeit<br />

gewidmet wurde. Gerade<br />

für Betriebe bzw. Gebäude, in denen sich<br />

viele Personen aufhalten, große Sachwerte<br />

zu schützen sind oder der Brandschutz<br />

auf besondere Weise sichergestellt<br />

sein muss, ist die Notwendigkeit eines<br />

besonderen Brandschutzmanagements<br />

offensichtlich. Die gesetzlichen<br />

Vorschriften (Bauordnungen, Arbeitsschutz<br />

u.ä.) dienen in erster Linie dem<br />

Schutz von Personen. Das wichtigste Ziel<br />

dieser Vorschriften ist also nicht der<br />

Schutz von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen<br />

oder einer Betriebsunterbrechung<br />

nach einem Schadensfall. Das Interesse,<br />

solche Gefahren zu mindern,<br />

muss eindeutig beim Unternehmer (z.B.<br />

Umsatzverlust) und seinen Mitarbeitern<br />

(z.B. Arbeitsplatzverlust) liegen. In der<br />

heutigen Wirtschaftssituation schafft es<br />

ein Unternehmen erfahrungsgemäß<br />

kaum, wenn es wegen eines Brandschadens<br />

seinen Betrieb unterbrechen muss,<br />

sich wieder im Markt zu etablieren.<br />

Denn die Zahl der Wettbewerber, die dem<br />

Kunden mit gleichen Leistungen sofort<br />

zur Verfügung stehen, ist zu groß.<br />

Was der Arbeitgeber im Hinblick auf den<br />

Schutz seiner Beschäftigten und aller anderen<br />

Personen, die sich in seinem Betrieb<br />

aufhalten, beachten muss, regeln<br />

die Gesetze und Verordnungen im Arbeitsschutz.<br />

Der Arbeitgeber muss seiner<br />

Verantwortung für den Brandschutz<br />

nachkommen. Er kann diese Aufgabe<br />

auch einer sachkundigen Person, zum<br />

Beispiel dem Brandschutzbeauftragten<br />

übertragen. Als Fachmann für alle Berei-<br />

V<br />

BERATER UND STRATEGIE<br />

che des betrieblichen Brandschutzes ist<br />

der Brandschutzbeauftragte dem Unternehmer<br />

bzw. Arbeitgeber direkt unterstellt<br />

und hat die Rolle eines Beraters. Er<br />

soll Gefahren frühzeitig erkennen, richtig<br />

beurteilen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen<br />

treffen.<br />

Im Einzelnen gehört es zu den Aufgaben<br />

des Brandschutzbeauftragten<br />

❚ Konzepte für den betrieblichen<br />

Brandschutz zu erstellen,<br />

❚ Stellungnahmen abzugeben, wenn<br />

durch Investitionsentscheidungen<br />

Belange des Brandschutzes berührt<br />

werden,<br />

❚ Feuerwehr-, Brandschutz- und<br />

Alarmpläne zu erstellen und zu<br />

aktualisieren,<br />

❚ Brandschutzordnungen zu erstellen<br />

und zu aktualisieren,<br />

❚ vorbeugende Brandschutzmaßnahmen<br />

zu überwachen,<br />

❚ eine Brandschau durchzuführen,<br />

❚ im aktuellen Brandfall zu helfen.<br />

Der Brandschutzbeauftragte für die <strong>Öffentliche</strong>n<br />

<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> ist Stephan Tautz.<br />

SERIE<br />

Der Begriff „Brandschutzbeauftragter“<br />

bezeichnet zunächst lediglich eine Person,<br />

die mit Aufgaben des Brandschutzes<br />

beauftragt worden ist. Diese Beauftragung<br />

kann aus dem Rechtsverhältnis des<br />

Arbeitgebers und seinen Beschäftigten<br />

im Rahmen des Arbeitsvertrages erfolgen.<br />

Dies bedeutet, dass es nicht möglich<br />

ist, durch den Besuch eines Lehrgangs<br />

Brandschutzbeauftragter zu werden.<br />

Brandschutzbeauftragter wird man nur<br />

durch die mündliche, besser jedoch in<br />

Schriftform fixierte, Beauftragung durch<br />

den Arbeitgeber. Der erfolgreiche Besuch<br />

mit Bestehen einer Prüfung eines qualifizierten<br />

Lehrgangs verleiht einer Person<br />

die Befähigung, als Brandschutzbeauftragter<br />

bestellt werden zu können.<br />

Jeder Unternehmer profitiert letztlich davon,<br />

wenn ein Mitarbeiter seines Vertrauens<br />

die Auflagen von Genehmigungsbehörden<br />

und die Angebote und<br />

Empfehlungen der Errichterfirmen für<br />

brandschutztechnische Anlagen und<br />

Einrichtungen miteinander abwägt und<br />

so die jeweils sinnvollen Lösungen für<br />

den betrieblichen Brandschutz auszuwählen<br />

vermag. Und auch die Genehmigungs-<br />

und Aufsichtsbehörden wissen in<br />

Unternehmen mit einem Brandschutzbeauftragten<br />

die Vorteile zu schätzen, die<br />

bestehen, wenn jemand dafür sorgt, dass<br />

Flucht- und Rettungswege jederzeit nutzbar<br />

sind, wenn Mitarbeiter wissen, wie<br />

sie sich im Notfall zu verhalten haben<br />

und wenn der Brandschutzbeauftragte<br />

für die Erstellung von Feuerwehrplänen<br />

sorgt und die Funktionsfähigkeit von<br />

brandschutztechnischen Einrichtungen<br />

überwacht.<br />

Stefan Tautz<br />

KONTAKT 2.2006 | 9


NACHGE?RAGT<br />

LäCHELNS<br />

Kontakt zum<br />

Land des<br />

ERFAHRUNGEN MIT DEM HANDELSPARTNER CHINA<br />

Die Bedeutung Chinas für den Welthandel nimmt ständig zu. Die Wirtschaft im<br />

bevölkerungsreichsten Land der Erde boomt. Auch Firmen aus dem Geschäftsgebiet der <strong>Öffentliche</strong>n<br />

<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> sind im Reich der Mitte aktiv. Zu den Unternehmern, die lange Erfahrung<br />

im China-Geschäft haben, gehört Joachim Hoepp, Geschäftsführer des Familienunternehmens<br />

Nanu Nana, das seinen Stammsitz in <strong>Oldenburg</strong> hat.<br />

Für KONTAKT sprach mit ihm Irmtraud Rippel-Manß.<br />

Foto: Herlinde Koelbl<br />

KONTAKT: Nanu Nana wurde 1972 gegründet.<br />

Seit einem Vierteljahrhundert<br />

haben Sie Handelsbeziehungen zu China.<br />

Wie sind Ihre Erfahrungen?<br />

Joachim Hoepp: Wir kaufen heute 60 Prozent<br />

unserer Waren aus China ein –<br />

wenn ich zu China auch Hongkong und<br />

Taiwan rechne. Begonnen haben unsere<br />

Kontakte 1980, als wir zum ersten Mal<br />

zur großen Kanton-Exportmesse in<br />

Gouangzhou (früher Kanton) in der Provinz<br />

Guangdong fuhren, ungefähr 130<br />

Kilometer von Hongkong entfernt. Die<br />

Messe ist eine riesige Leistungsschau<br />

der chinesischen Wirtschaft. Es wird so<br />

gut wie alles gezeigt, was in China an Exportgütern<br />

produziert wird, von Kleidung<br />

und Haushaltsartikeln über Bau-<br />

10 | KONTAKT 2.2006<br />

materialien bis hin zu Computern und<br />

Medizintechnik. Mittlerweile sind aus<br />

der einen Messe vier geworden, auf denen<br />

sich die ganze Welt trifft. Die beiden<br />

riesigen Messegelände liegen 25 Minuten<br />

U-Bahn-Fahrt auseinander. Jeder, der<br />

an China-Exporten interessiert ist, kann<br />

sich dort umfassend informieren.<br />

KONTAKT: Welche Änderungen in China<br />

haben Sie seit 1980 als Handelspartner<br />

erlebt?<br />

Joachim Hoepp: Eine ganze Menge. Sie<br />

müssen sich vorstellen, bei unserem ersten<br />

Messebesuch sahen wir nur Menschen,<br />

die im Mao-Einheitsanzug gekleidet<br />

waren. Alles lief unter staatlicher Leitung.<br />

Wenn man dann mit den unterschiedlichen<br />

Herstellern über Preise verhandeln<br />

wollte, konnte es sein, dass ein<br />

staatlicher Aufseher unterschiedliche<br />

Preise untersagte. Alle Produkte mussten<br />

zu einem Einheitspreis angeboten<br />

werden. Seit ungefähr 1990 durften neben<br />

dem staatlichen Handelsvertrieb<br />

auch Privatfirmen ihre Produkte anbieten.<br />

Das waren meist Leute aus dem ländlichen<br />

Bereich, die zum Beispiel geflochtene<br />

Weidenkränze anboten, die übrigens<br />

in der Qualität viel besser waren.<br />

Diese nichtstaatlichen Anbieter stellten<br />

ihre Waren in den umliegenden Hotels<br />

aus. Das waren interessante Alternativen<br />

zu den staatlichen Lieferanten.<br />

Heute herrscht natürlich die totale<br />

Marktwirtschaft. Bis heute sind unsere<br />

Erfahrungen mit China ausgezeichnet.<br />

Wir haben keinen wirklichen Verlust erlitten.<br />

Bei Problemen konnte man immer<br />

Reklamationen durchsetzen.<br />

KONTAKT: Kulturell liegen Welten zwischen<br />

Europa und China. Was muss man<br />

lernen, um dort klarzukommen?<br />

Joachim Hoepp: Das ist doch eher ein Klischee,<br />

das hier immer bedient wird. Eigentlich<br />

muss man gar nichts lernen. Im<br />

Geschäftsalltag spüren Sie von kulturellen<br />

Unterschieden erst einmal nichts. Es<br />

gibt sie, natürlich, aber da geht es um<br />

ganz diffizile Dinge. Ich sage Ihnen ein<br />

Beispiel. Die Chinesen gehen mental an<br />

ein Thema anders heran als wir Europäer.<br />

Das spiegelt sich schon in ihrer<br />

Schrift wider, die ja aus Zeichen besteht.<br />

Für den Begriff Wort gibt es zum Beispiel<br />

ein Zeichen. Wir brauchen dafür vier<br />

Buchstaben. So wie wir diese Buchstaben<br />

von links nach rechts zusammensetzen,<br />

so setzen wir auch unsere Denkschritte<br />

zusammen. Die chinesische Sicht ist dagegen<br />

eher ganzheitlich. Das merken Sie<br />

in Diskussionen. Chinesen versuchen,<br />

ein Thema sofort komplett anzupacken,<br />

sozusagen aus der Vogelperspektive zu<br />

sehen. Es ist dann manchmal mühsam,<br />

den Blick auf Details zu lenken.<br />

KONTAKT: Wer passt sich an: die Europäer<br />

an die asiatischen Sitten oder umgekehrt?<br />

Joachim Hoepp: Aus meiner persönlichen<br />

Erfahrung weiß ich, dass sich ein<br />

Chinese, wenn man das so ausdrücken<br />

kann, leichter als ein Europäer verbiegen<br />

kann. Der Bambus hat eine kulturelle Bedeutung<br />

in China, und so, wie der Bambus<br />

sich verbiegen kann, ohne zu brechen,<br />

so passt sich der Chinese dem jeweiligen<br />

Land an und dem jeweiligen<br />

Umfeld, damit es nicht zum Konflikt<br />

kommt.<br />

Was der Europäer im direkten Geschäftskontakt<br />

aber vielleicht lernen muss: Chinesen<br />

sind nicht gewohnt, Verträge so zu<br />

verstehen, wie wir es tun, denn wir sind<br />

durch die Einführung des römischen<br />

Rechtes daran gewöhnt. In China bedeutet<br />

einen Vertrag abzuschließen, eine<br />

Partnerschaft zu besiegeln, in der beide<br />

gewinnen müssen. Ein Chinese, der<br />

durch einen Vertrag einen Nachteil erfährt,<br />

wird das nicht akzeptieren. Geschäftsleute,<br />

die das nicht verstehen,<br />

werden erleben, dass der geschlossene<br />

Vertrag nicht eingehalten wird. Für einen<br />

Europäer gilt der Vertrag ab Unterschrift,<br />

der Chinese fängt nach der Unterschrift<br />

an, über den Vertrag zu verhandeln.<br />

KONTAKT: Das Stichwort China ist bei uns<br />

aufgeladen mit vielen negativen politischen<br />

Assoziationen. Kann man das alles<br />

ignorieren, wenn man dort arbeitet?<br />

Joachim Hoepp: Im geschäftlichen Alltag<br />

spielt das alles keine Rolle, und das ist<br />

auch gut so. Ich finde es im Übrigen auch<br />

nicht richtig, dass man in Europa beim<br />

Thema China als erstes über Menschenrechte<br />

redet. Wir dürfen nicht vergessen,<br />

dass dieses Land zur Zeit 1,3 Milliarden<br />

Menschen ernähren muss. Es muss dafür<br />

sorgen, dass Menschen ein lebenswertes<br />

Leben führen können, Wohnung<br />

und Energie haben. Das Land stand vor<br />

25 Jahren am untersten Ende der Armutsskala,<br />

es fehlte Energie, es gab nie<br />

genügend zum Heizen. Aus diesem<br />

Elend heraus haben die Menschen einen<br />

unvorstellbaren Aufschwung geschafft.<br />

Allein um die Versorgung der Menschen<br />

auf dem jetzigen Niveau zu halten, ist<br />

heute ein jährliches Wirtschaftswachstum<br />

von 7 – 8 Prozent notwendig. Das<br />

sind Zwänge, über die hier niemand redet.<br />

KONTAKT: Was ist der Antrieb zu dieser<br />

wirtschaftlichen Dynamik?<br />

Joachim Hoepp: Das hat mit der geschilderten<br />

Entwicklung zu tun. Wenn ich<br />

ganz unten stehe in der Einkommensskala,<br />

dann habe ich einen ganz anderen<br />

Antrieb, etwas durch Leistung zu verbessern,<br />

als wenn ich mich sowieso auf einem<br />

hohen Standard bewege. Wir in der<br />

westlichen Welt leben auf dem Höhe-<br />

punkt des Wohlstandes. Deshalb haben<br />

wir keinen so dramatischen Ansporn zur<br />

Leistung wie er für die Menschen in China<br />

lebensnotwendig ist.<br />

Vielleicht kann man auch daran denken,<br />

dass die chinesische Kultur auf Konfuzius<br />

basiert, dessen Lehren die Eigenverantwortung<br />

fördern. Das ist der jetzigen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung sicher förderlich.<br />

Datieren kann man den Beginn<br />

des Aufschwungs mit dem viel zitierten<br />

Aufruf „werdet alle reich“, von Deng<br />

Xiaoping in den 80-er Jahren.<br />

Und noch ein ganz anderer Aspekt: Es<br />

gibt 100 – 150 Millionen Menschen in<br />

China, die als Wanderarbeiter von Stadt<br />

zu Stadt ziehen und von dem leben, was<br />

sie jeweils als Tagesverdienst bekommen.<br />

Das ist ein riesiges Potential für die<br />

Wirtschaft. Das sollte man hier nicht<br />

übersehen.<br />

KONTAKT: Wie ist das Interesse im Land<br />

an Deutschland?<br />

Joachim Hoepp: Die Deutschen sind gerne<br />

gesehen in China, man ist ihnen gegenüber<br />

sehr aufgeschlossen. Und man<br />

trifft überraschend viele Menschen, die<br />

deutsch sprechen und ausgesprochen gebildet<br />

sind. Ich habe zwei Geschäftspartner,<br />

die Germanistik studiert haben, der<br />

eine in Peking, der andere in der ehemaligen<br />

DDR.<br />

KONTAKT: Was raten Sie Unternehmern,<br />

die sich für Asien interessieren?<br />

Joachim Hoepp: Man braucht keine Courage,<br />

um sich in China zurechtzufinden.<br />

NACHGE?RAGT<br />

Man muss einfach anfangen. Aber ich<br />

möchte lieber zuspitzen: Jeder Unternehmer,<br />

der sich noch nicht in China orientiert<br />

hat, hat einen Fehler gemacht. Ich<br />

kann jedem nur empfehlen, für fünf Tage<br />

nach China zu fliegen und sich zum Beispiel<br />

vor Ort ein Bild von dem unglaublichen<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis zu machen.<br />

Ich bin sicher, dass künftig weitere<br />

arbeitsintensive Produktionen von hier<br />

nach China verlagert werden. Ob wir das<br />

gut finden oder nicht. In China gibt es<br />

nicht nur motivierte und billige Arbeitskräfte,<br />

in China stehen modernste Maschinen<br />

und Technologien zur Verfügung.<br />

Und was es heißt, dass China Währungsreserven<br />

in Höhe von 760 Milliarden<br />

Dollar zur Verfügung hat, muss man<br />

ja nicht lange diskutieren.<br />

KONTAKT: Spielt China im Arbeitsalltag<br />

hier im Nordwesten eine Rolle?<br />

Joachim Hoepp: Nein, im Arbeitsalltag sicherlich<br />

nicht. Aber ich freue mich, dass<br />

speziell in <strong>Oldenburg</strong> das Thema China,<br />

zum Beispiel bei der Universität, auf der<br />

Tagesordnung steht. Es studieren hier<br />

nicht nur viele chinesische Studenten,<br />

die Universität hat selbst gute Kontakte,<br />

es gibt ein Bewusstsein für China. Ich bin<br />

sicher, da wird sich viel entwickeln. Und<br />

allgemein zur Region: Ich bin ja wahrlich<br />

nicht der Einzige, der Handelsbeziehungen<br />

zu China pflegt. Auf der Messe in<br />

Gouangzhou habe ich gerade im Oktober<br />

zwei <strong>Oldenburg</strong>er Kollegen getroffen.<br />

KONTAKT: Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Im Geschäftsalltag spüren Sie von<br />

kulturellen Unterschieden erst einmal nichts.<br />

KONTAKT 2.2006 | 11


AGENTUREN VOR ORT: ESSEN UND STADLAND<br />

H<br />

Essen<br />

in <strong>Oldenburg</strong><br />

Essen ist die flächengrößte Landgemeinde<br />

im Landkreis Cloppenburg. Sie besteht aus 11 Bauernschaften.<br />

ANREISE IM DAMPFEXPRESS<br />

ier ist Endstation, und das ist keineswegs<br />

ein Nachteil: Der Hasetalexpress,<br />

der im emsländischen Meppen<br />

startet, nennt Essen in <strong>Oldenburg</strong> als Zielort<br />

für seine Nostalgiefahrten, bei denen<br />

er eine Dampflok aus dem Jahr 1922 vorgespannt<br />

hat. In alten Personenwagen<br />

der Baujahre 1901 bis 1934 oder gar im<br />

stilecht umgebauten Salonwagen erleben<br />

Reisende die sanfte Entschleunigung.<br />

Und das ist eine gute Übung für einen<br />

Besuch vor Ort. Denn in Essen ist<br />

man auch mitten im romantischen Erholungsgebiet<br />

des Hasetals, das man im<br />

Übrigen auch per Kanu erkunden kann.<br />

Im Zentrum der Großgemeinde, dem alten<br />

Ort Essen, sieht der neugierige Fußgänger<br />

dann anheimelnde Bauten rund<br />

12 | KONTAKT 2.2006<br />

um die Kirche gruppiert, Fachwerkbauten<br />

darunter, kleine traditionelle Bürgerhäuser,<br />

prächtige Bauernhöfe – ganz in<br />

der ursprünglichen Dorfstruktur. Ein Jugendstil-Rathaus,<br />

und die aufwändig renovierte<br />

„Diekmanns Mühle“ verdienen<br />

besondere Aufmerksamkeit.<br />

Ein lokales Geschichtsbuch besonderer<br />

Art bietet Brands Scheune, das älteste erhaltene<br />

Gebäude am Ort. Es wurde 1783<br />

als zweischiffiges Dielenhaus gebaut<br />

und war lange als Schinkenräucherei genutzt.<br />

Es soll jetzt, auch mit Mitteln der<br />

Kulturstiftung der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong>, in Stand gesetzt und<br />

teils museal, teils als Heimathaus genutzt<br />

werden. Den Blick zurück in die<br />

Geschichte lenken auch die Grabplatten<br />

am Eingang zur Kirche, die Zeugen dafür<br />

sind, wie viele Adelsgüter es einst ringsum<br />

im Bauernland gab. Das verfallene<br />

Gut Lage – es wird derzeit aus Ruinen<br />

wieder aufgebaut – lässt einiges von der<br />

Pracht dieser Herrensitze ahnen.<br />

Beliebter Anziehungspunkt sind die Essener<br />

Volks- und Schützenfeste, und weit<br />

über die Grenzen der Gemeinde bekannt<br />

und geschätzt ist die Jugendbildungsstätte<br />

„Don Bosco“ in der Bauernschaft Calhorn<br />

mit ihren Ferienzeltlagern und Jugendfreizeiten.<br />

Trotz der ruhigen Lage im Urstromtal der<br />

Hase ist Essen in wenigen Minuten von<br />

der Hansalinie A 1 zu erreichen. Die<br />

ländliche Großgemeinde hat es geschickt<br />

geschafft, so sagt sie auch selbst von sich,<br />

ihre tausendjährige Tradition und überliefertes<br />

Brauchtum mit dem Fortschritt<br />

unserer Zeit zu verknüpfen. Rund 8.300<br />

Menschen, die hier im Süden des Landkreises<br />

Cloppenburg leben und arbeiten,<br />

wissen das zu schätzen.<br />

P.D.<br />

Unser Agentur vor Ort:<br />

Helmut Imholte<br />

Lange Str.13, 49632 Essen<br />

Tel: 05434 / 29 20, Fax: 05434 / 29 90<br />

E-Mail : helmut.imholte@oevo.de<br />

v.l.: Beate Imholte, Helmut Imholte,<br />

Sabine Biermann, Rafael Krause<br />

A<br />

stadland<br />

AUF HÄUPTLINGSSPUREN<br />

Sturmfluten und Seeräuber, friesische Häuptlinge und stolze Kirchbauten<br />

gehören zur wechselvollen Geschichte von Stadland.<br />

Die Gemeinde zwischen<br />

Jadebusen und Unterweser ist<br />

etwas Besonderes, das sagen<br />

nicht nur die Stadlander.<br />

us vier Dörfern besteht Stadland, aus<br />

Seefeld und Kleinensiel, aus Schwei,<br />

das einst dem Moor abgerungen wurde,<br />

und aus Rodenkirchen, das heute Verwaltungssitz<br />

ist. Verbunden werden alle<br />

von einem Himmel, an den die Wolken jeden<br />

Tag neue Bilder zeichnen. Und von<br />

der Weite einer Landschaft, die süchtig<br />

machen kann.<br />

Unser Agenturen vor Ort:<br />

Erika Bookmeyer<br />

OT Schwei, Feldstr.1, 26936 Stadland<br />

Tel: 04737 / 9 29 00, Fax: 04737 / 92 90 20<br />

E-Mail: erika.bookmeyer@oevo.de<br />

v.l.: Erika Brookmeyer, Meike Hildebrand,<br />

Christian Brookmeyer<br />

Autofahrer kennen Rodenkirchen als<br />

Schnittpunkt der B 212 mit der B 437. Auf<br />

einer Wurt entstanden und weithin sichtbar,<br />

war hier Zentrum des alten Stadlandes.<br />

Unübersehbares Zeichen ist noch<br />

heute der Sandstein-Bau der St. Matthäus-Kirche<br />

aus dem Jahre 1050. Sie beherbergt<br />

ein Kunstwerk von europäischem<br />

Rang – einen Altar des berühmten<br />

Bildhauers Ludwig Münstermann.<br />

Auch das Friesendenkmal mit der Inschrift<br />

„lever dod as Sklav“ erinnert an<br />

alte Zeiten: an die Schlacht der Rodenkirchener<br />

gegen die <strong>Oldenburg</strong>er Grafen,<br />

die sie laut Legende nur verloren, weil<br />

ein Verräter den <strong>Oldenburg</strong>ern half. Der<br />

Klaus Böhlke<br />

OT: Rodenkirchen, Markt 1,<br />

26935 Stadland<br />

Tel: 04732 / 81 85, Fax: 04732 / 10 21<br />

E-Mail: klaus.boehlke@oevo.de<br />

v.l.: Jörg Götze, Anja Harbers,<br />

Klaus Böhlke<br />

Rodenkirchener Marktplatz hat in der<br />

Region einen ganz besonderen Klang. Jedes<br />

Jahr Ende September findet hier der<br />

viertägige „Roonkarker Mart“ statt, seit<br />

über 800 Jahren das größte Volksfest der<br />

Wesermarsch, das jeweils mit einem kilometerlangen<br />

Umzug eröffnet wird.<br />

Als die alte Markthalle auf dem Platz<br />

übrigens 1981 total abbrannte, zahlte die<br />

<strong>Oldenburg</strong>ische Landesbrandkasse den<br />

Neubau – in dem Veranstaltungen aller<br />

Art Publikum anziehen.<br />

Schwei spiegelt als Gemeindeteil die Wesermarsch<br />

wider, wie wir sie uns vorstellen:<br />

grüne Wiesen, schwarzbunte Milchkühe,<br />

große alte Bauernhöfe und Straßen<br />

mit windgebeugten Chausseebäumen.<br />

Mit dem Rückgang der Landwirtschaft<br />

kam der Aufstieg als Ferienland. Spaziergänge<br />

vor und hinter dem Deich, die<br />

Beobachtung von selten gewordenen Vogelarten<br />

und Pflanzen in den Salzwiesen<br />

vor dem Deich und nicht zuletzt Wattwanderungen<br />

finden Erholungssuchende<br />

auch hier. Die sieben Bauernschaften<br />

haben rund 1500 Einwohner, die sich intensiv<br />

um den Erhalt der Tradition kümmern<br />

– in den verschiedenen Vereinen,<br />

bei der freiwilligen Feuerwehr oder auch<br />

bei großen Veranstaltungen.<br />

P.D.<br />

KONTAKT 2.2006 | 13<br />

Fotos (4):<br />

Verkehrsverein Stadtland e.V.


KOMMENTAR<br />

ine Stadt wird binnen eines Jahres in<br />

Schwung gebracht. So lässt sich die<br />

Erfolgsgeschichte von Kids aktiv auf<br />

einen Nenner bringen. Sommers wie<br />

winters wird seither geturnt, gelaufen,<br />

gesprungen und gehüpft, ja selbst fotografiert<br />

und gemalt. Doch der Reihe<br />

nach: <strong>Oldenburg</strong>s Kinder brauchen mehr<br />

Bewegung. Zu diesem Fazit kamen vor<br />

anderthalb Jahren der <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Sportwissenschaftler Professor Jürgen<br />

Dieckert, der Sportmediziner Dr. Wolfgang<br />

Oschkenat und Silvia von Düffel<br />

(Gesundheitsamt Stadt <strong>Oldenburg</strong>). Ausgelöst<br />

worden war das Engagement der<br />

drei durch alarmierende Zahlen bei den<br />

Einschulungsuntersuchungen: Zum einen<br />

waren viele Kinder übergewichtig,<br />

zum anderen konnten manche mit den<br />

Fingerspitzen nicht einmal den Fußboden<br />

berühren, weil sie stocksteif waren.<br />

E<br />

ZUR NACHAHMUNG<br />

14 | KONTAKT 2.2006<br />

empfohlen<br />

Kinder sind zu dick, bewegen sich zu wenig, leben ungesund, sind von<br />

Erkrankungen bedroht, die früher nur Ältere trafen. Auf diese alarmierenden<br />

Meldungen kann man längst nicht mehr nur mit Schulterzucken<br />

reagieren. Einen interessanten Weg, dem bedrohlichen Trend zu begegnen,<br />

hat die Initiative „Kids aktiv“ eingeschlagen, die auch von der <strong>Öffentliche</strong>n<br />

unterstützt wird. Sabine Schicke, stellvertretende Leiterin der<br />

Stadtredaktion der Nordwestzeitung kommentiert für KONTAKT.<br />

Und <strong>Oldenburg</strong> bildet da keine Ausnahme.<br />

Das Bundesgesundheitsministerium<br />

in Berlin hatte ebenfalls 2005 auf die<br />

alarmierenden Zahlen fettleibiger Kinder<br />

in ganz Deutschland hingewiesen.<br />

Nicht zuletzt deshalb wurde etwa eine<br />

europaweite Studie in Auftrag gegeben,<br />

die Vorbeugungsprogramme entwickeln<br />

soll. Für das Projekt sind nach Informationen<br />

des Bremer Instituts für Präventionsforschung<br />

und Sozialmedizin insgesamt<br />

15 Millionen Euro veranschlagt. Beteiligt<br />

seien 25 Forschungseinrichtungen<br />

und Unternehmen aus zehn Staaten.<br />

Fünf Jahre lang sollen die Ess- und Lebensgewohnheiten<br />

von 20.000 Kindern<br />

im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren<br />

untersucht werden. Allein für den Landkreis<br />

Friesland ergab übrigens die Auswertung<br />

der Schuleingangsuntersuchungen<br />

in den Jahren 1993 bis 2003, dass<br />

13,6 Prozent der Mädchen und 11,2 Prozent<br />

der Jungen übergewichtig sind. 5,3<br />

Prozent der Mädchen und 4,8 Prozent<br />

der Jungen sind gar als fettlebig (adipös)<br />

eingestuft.<br />

In <strong>Oldenburg</strong> zumindest kamen die Kinder<br />

in Bewegung – und das ist den drei<br />

Initiatoren von Kids aktiv zu verdanken.<br />

Da die drei geübte Teamsportler sind,<br />

wussten sie, allein konnten sie es nicht<br />

schaffen. So holten sie Unternehmen, Institutionen<br />

und Prominente ins Boot, um<br />

Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

auf Trab zu bringen. Gestartet<br />

wurde eine Veranstaltungsreihe, wie sie<br />

die Stadt <strong>Oldenburg</strong> vorher noch nicht<br />

gesehen hatte. Auftakt war ein Malwettbewerb<br />

der Nordwest-Zeitung, zu dem<br />

700 Bilder von Schülerinnen und Schülern<br />

eingereicht wurden. Der Hammer<br />

Künstler Otmar Alt entwarf das lustige<br />

Logo für Kids aktiv.<br />

Eine besondere Rolle spielten im vergangenen<br />

Sommer Angebote für die ganze<br />

Familie, denn Untersuchungen haben bewiesen:<br />

Wer als Kind den Spaß an Bewegung<br />

entdeckt, der bleibt auch als Erwachsener<br />

nicht auf dem Sofa hocken.<br />

2.000 große und kleine <strong>Oldenburg</strong>er aus<br />

120 Familien beteiligten sich an den<br />

Spiele-Sonntagen auf Wiesen und Sportplätzen<br />

in den Stadtteilen. Nicht zuletzt<br />

durch die finanzielle Unterstützung der<br />

<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

konnten die Spiele-Sonntage finanziert<br />

werden. Und bereits im September hatte<br />

Vorstandsvorsitzender Franz Thole zugesagt,<br />

diese Aktionen auch 2006 zu fördern,<br />

so dass die Winterolympiade bereits<br />

am 5. Februar gestartet werden<br />

konnte. Hier lernen Kinder, dass man<br />

auch bei kühlem Wetter draußen Spaß an<br />

Bewegung haben kann. Unter dem Motto<br />

„Sei kein Frosch, mach mit“ treffen sich<br />

die Familien bis Ende April jeweils sonntags<br />

zu Bewegungsspielen. Das Projekt<br />

Kids aktiv könnte für viele Gemeinden<br />

und Städte Vorbildcharakter haben, denn<br />

Sport hält fit und macht gute Laune. Und<br />

bei diesem Spiel gibt es nur Gewinner.<br />

azuBI KONTAKT<br />

Wow, was für ein Spiel!<br />

Ein wahres Fest für die<br />

Augen war das Spiel des<br />

VfL <strong>Oldenburg</strong> gegen den<br />

Thüringer HC, das die <strong>Oldenburg</strong>erinnen<br />

Uni<br />

31:21 für<br />

sich entscheiden konnten.<br />

Rund 500 StudentenInnen und SchülerInnen waren der Einladung<br />

der Jungen <strong>Öffentliche</strong>n und des VfL <strong>Oldenburg</strong> gefolgt und<br />

sahen sich das Bundesligaspiel in der EWE-Arena an.<br />

MEETS<br />

HANDBALL<br />

Auch der Präsident der Universität <strong>Oldenburg</strong> Professor Dr. Uwe Schneidewind war unter den Zuschauern und war<br />

sichtlich begeistert. Üblicherweise ist es Sache des Haupthauses der „<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong>“ die Spiele der Vfl-Damen<br />

zu sponsern, doch dieses Mal durfte die Junge <strong>Öffentliche</strong> diese Aufgabe übernehmen. Also haben im Vorfeld zu diesem Spiel die<br />

Spielerinnen des VfL Werbung in eigener Sache gemacht und an einem Stand der Jungen <strong>Öffentliche</strong>n persönlich Freikarten im<br />

Mensa-Foyer der Uni am Uhlhornsweg verteilt. Begleitet wurde diese Aktion mit Berichterstattung von Oeins und Radio ffn.<br />

Außerdem legte sich die Junge <strong>Öffentliche</strong> mächtig ins Zeug, um an den Gymnasien in <strong>Oldenburg</strong> die Aufmerksamkeit der<br />

Schüler zu wecken.<br />

Diese wurden durch Flyer und Poster auf die Freikarten aufmerksam gemacht. Ebenfalls haben die Sportlehrer an den Schulen<br />

die Werbetrommel gerührt und den Schülern ans Herz gelegt, das Spiel der VFL Damen mit einer „Besichtigung“ der EWE-Arena<br />

zu verbinden. Die Zahl von 1.450 Zuschauern spricht für sich – unser Einsatz hat sich gelohnt.<br />

Beim Spiel selbst bekamen die Zuschauer nicht nur erstklassigen<br />

Handball geboten, sondern konnten auch am Stand der Jungen <strong>Öffentliche</strong>n<br />

kleine Give-aways mitnehmen und einen Sportgutschein<br />

im Wert von 25 Euro gewinnen. Abgerundet wurde das Spiel durch<br />

eine „T-Shirt-Verteil-Aktion“ in der Halbzeitpause. Hier konnten die<br />

Zuschauer mit etwas Glück eines von hundert T-Shirts fangen, in<br />

denen zum Teil kleine Präsente eingerollt waren.<br />

Der Vfl und die junge <strong>Öffentliche</strong> hoffen, durch diese Aktion, das<br />

Interesse am Handballsport in <strong>Oldenburg</strong> bei den StudentenInnen<br />

und SchülerInnen geweckt zu haben.<br />

Alexandra Hansel, Tobias Wilks<br />

KONTAKT 2.2006 | 15


INTERN Im<br />

Arbeiten mit der<br />

IT-Sicherheit<br />

Der Einzug der Informationstechnologie in unser tägliches Leben und vor allem in die<br />

Geschäftsprozesse hat nicht nur unbestreitbare Vorteile, sondern auch neue Anforderungen<br />

an die Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten gestellt. Seit November wird bei<br />

der „<strong>Öffentliche</strong>n“ das Projekt „Sicherer IT-Betrieb in <strong>Versicherungen</strong>“ umgesetzt.<br />

D<br />

ass Daten und Systeme vor unzulässiger<br />

und unsachgemäßer Nutzung<br />

sowie Missbrauch, Verlust,<br />

Zerstörung oder Manipulation geschützt<br />

werden müssen, zählt nicht nur zu den<br />

Anforderungen, die wir als Unternehmen<br />

an uns selbst stellen, um unsere<br />

Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsposition<br />

zu sichern und das Vertrauen der<br />

Kunden zu erhalten. Die IT-Sicherheit ist<br />

auch zunehmend im Fokus der Gesetzgebung,<br />

von Aufsichtsbehörden und der<br />

Wirtschaftsprüfung.<br />

Damit nicht jedes Unternehmen für sich<br />

das „Rad neu erfinden“ muss, hat der Gemeinsame<br />

Ausschuss für Betriebswirtschaft<br />

(GAB) des Verbandes der öffentlichen<br />

Versicherer (VÖV) allen Mitgliedsunternehmen<br />

ein einheitliches Vorgehen<br />

für den Aufbau eines IT-Sicherheitsmanagements<br />

empfohlen. So wurde die<br />

Entwicklung einer so genannten Mastervorlage<br />

beschlossen, auf deren Basis<br />

dann jedes Unternehmen sein eigenes<br />

IT-Sicherheitsmanagement etablieren<br />

und leben kann.<br />

Der Verband hat zu diesem Zweck ein Pilotprojekt<br />

ins Leben gerufen, an dem das<br />

Sparkassen Informatik Zentrum (SIZ) be-<br />

16 | KONTAKT 2.2006<br />

PROJEKT<br />

teiligt war, das vorab ein ähnliches Projekt<br />

über IT-Sicherheit in Sparkassen geleitet<br />

hatte und dabei wichtige Erfahrungen<br />

sammeln konnte. Eines der teilnehmenden<br />

Versicherungsunternehmen am<br />

Pilotprojekt war die VGH, die bereits seit<br />

dem Sommer 2005 die durch das SIZ erarbeitete,<br />

standardisierte Vorgehensweise<br />

praktiziert.<br />

Nach dem erfolgreichen Abschluss des<br />

Pilotprojektes erfolgt auf dessen Basis<br />

nun auch die Umsetzung in unserem Unternehmen.<br />

Dabei steht uns der IT-Sicherheitsbeauftragte<br />

der ivv und der<br />

VGH, Heinz Bosse, hilfreich zur Seite.<br />

Gemeinsam mit ihm und einem <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Sichheitsmanagement-Team sind<br />

wir im November letzten Jahres gestartet.<br />

Zum IT-Sicherheitsmanagement-Team<br />

der „<strong>Öffentliche</strong>n“ gehören Edgar Voß als<br />

inzwischen benannter IT-Sicherheitsbeauftragter<br />

unseres Hauses, Tanja Tilgner<br />

aus dem Bereich IT-Koordination, Gerd<br />

Laßwitz als Datenschutzbeauftragter,<br />

Horst Brengelmann für das Risikomanagement<br />

und die Revision sowie Jörg Löffler<br />

für den Bereich Unternehmenscontrolling.<br />

Ein Notfallbeauftragter zur<br />

Teamunterstützung wird noch benannt.<br />

Das Projekt ist in fünf „Arbeitspakete“<br />

gegliedert.<br />

Das erste bestand darin, eine IT-Sicherheitsorganisation<br />

zu etablieren. Darunter<br />

versteht man, dass die notwendigen<br />

Prozesse zur IT-Sicherheit geregelt werden<br />

müssen, verantwortliche Personen<br />

zu benennen sind, Gremien und Rollen<br />

definiert und die bereits bestehenden Organisationseinheiten<br />

unseres Unternehmens<br />

(z.B. die Fachbereiche) mit eingebunden<br />

werden müssen.<br />

Eine der ersten Aufgaben des neuen<br />

Teams war es dabei, eine IT-Sicherheitsleitlinie<br />

zu erstellen. Diese Leitlinie ist<br />

ein Dokument, in dem der Stellenwert<br />

der IT-Sicherheit aus Sicht des Unternehmens<br />

verdeutlicht wird, die Ziele festgelegt<br />

sowie die Aufgaben der einzelnen<br />

Rollen des IT-Sicherheitsteams und die<br />

Sicherheitsmanagment-Prozesse beschrieben<br />

sind. Die IT-Sicherheitsleitlinie<br />

wurde durch den Vorstand der „<strong>Öffentliche</strong>n“<br />

Mitte Januar genehmigt und<br />

inzwischen über die Infothek allen Mitarbeitern<br />

zur Verfügung gestellt. Denn<br />

die IT-Sicherheit betrifft alle Mitarbeiter<br />

und verpflichtet uns zu verantwortlichem<br />

Handeln.<br />

zweiten Arbeitspaket ging es darum,<br />

eine sogenannte IT-Strukturanalyse zu<br />

erstellen. Um Schwachstellen bei der IT-<br />

Sicherheit ermitteln zu können, mussten<br />

wir uns natürlich erst einmal einen<br />

Überblick über die vorhandenen IT-Anwendungen<br />

und deren Daten verschaffen.<br />

Bei diesem Schritt ließ sich das IT-Sicherheitsmanagement-Team<br />

durch die<br />

Fachbereiche unterstützen. Schließlich<br />

galt es, sämliche IT-Anwendungen zu erfassen<br />

– und das können natürlich diejenigen<br />

am besten, die täglich damit arbeiten.<br />

Mit der reinen Erfassung der Anwendungen<br />

war es aber nicht getan, für jedes<br />

System musste im dritten Arbeitspaket<br />

ein Schutzbedarf festgelegt werden. In<br />

der Praxis bedeutete das, dass drei Kriterien<br />

bewertet wurden:<br />

❚ Verfügbarkeit:<br />

Welchen Einfluss hätte ein anhaltender<br />

Ausfall der IT-Anwendung?<br />

Die Klassifizierung erfolgte nach drei<br />

Stufen, von Stufe 1 (= Ausfallzeit über 48<br />

h ist tolerierbar) bis Stufe 3 (= kein Ausfall<br />

ist tolerierbar). Ein Ausfall der vertragsbearbeitenden<br />

Programme zum<br />

Beispiel ist natürlich wesentlich kriti-<br />

Rund 150 Bewerbungen<br />

hatte Heribert Guth erhalten,<br />

als er eine Bürokraft suchte.<br />

Der Leiter der Geschäftsstelle<br />

Stuhr der <strong>Öffentliche</strong>n<br />

<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

entschied sich für einen<br />

Schwerbehinderten, für<br />

Christoph Winkelmann.<br />

scher, als ein Ausfall der Software zur Ermittlung<br />

von Telefonnummern!<br />

❚ Vertraulichkeit:<br />

Welchen Einfluss hätte die bewusste<br />

oder fahrlässige Offenlegung von vertraulichen<br />

Informationen/Daten der IT-<br />

Anwendung? Auch hier wurde der<br />

Schutzbedarf in 3 Stufen klassifiziert,<br />

denn es gibt natürlich große Unterschiede<br />

in der Schutzwürdigkeit von Daten.<br />

Zweifellsfrei ist die Vertraulichkeit von<br />

personenbezogenen Kundendaten sehr<br />

viel bedeutender als die Daten einer Software<br />

für einen Routenplaner!<br />

❚ Integrität:<br />

Welchen Einfluss hätte die bewusste<br />

oder fahrlässige Veränderung von Informationen/Daten<br />

der IT-Anwendungen?<br />

Auch bei dieser Bewertung folgte eine Einteilung<br />

in drei Schutzbedarfskategorien.<br />

Neben den IT-Systemen mussten auch<br />

die Netzwerkkomponenten, wie z.B. Router,<br />

Firewall, die Telekommunikationsanlage,<br />

die Fax-Geräte, Modems, Internet-<br />

Anschlüsse etc. betrachtet werden. Und<br />

zu guter Letzt waren sogar die Räumlichkeiten<br />

unserer Gebäude zu untersuchen,<br />

denn schließlich gehören auch Faktoren<br />

wie Einbruch-Sicherheit oder Brand-<br />

schutz zu den wichtigen Faktoren für die<br />

IT-Sicherheit. Z.B. muss auch für Katastrophenfälle<br />

ein Notfallplan erstellt<br />

werden, damit der Geschäftsbetrieb<br />

schnellstmöglichst und eventuell auch an<br />

externer Stelle fortgeführt werden kann,<br />

wenn unser Gebäude vollständig oder in<br />

Teilbereichen vorrübergehend nicht<br />

mehr nutzbar sein sollte.<br />

Das vierte Arbeitspaket steht im April an:<br />

Dann werden der festgestellten IST-Zustand<br />

und der wünschenswerte Soll-Zustand<br />

in Vergleich gesetzt, um zu erkennen,<br />

wo für uns Handlungsbedarf besteht.<br />

Dieser Schritt wird dann auch<br />

durch das Sparkassen Informatik Zentrum<br />

begleitet, um möglichst professionell<br />

vorzugehen und auch eine neutrale<br />

Meinung von „außerhalb“ zu hören. Natürlich<br />

sehen wir den Ergebnissen optimistisch<br />

entgegen.<br />

Im Juni werden wir das fünfte Arbeitspaket<br />

angehen: Die erarbeiteten Ergebnisse<br />

werden dann in ein IT-Sicherheitsmanagementsystem<br />

integriert, das System<br />

muss etabliert werden und in einem<br />

Folgeschritt müssen gegebenenfalls<br />

Schwachstellen beseitigt werden.<br />

Erfolgsgeschichte<br />

trotz Behinderung<br />

Foto: Burkhard Peters<br />

Tanja Tilgner<br />

Der hatte die Ausschreibung im Internet entdeckt. Vorher war er erfolglos gewesen mit fast 100 Bewerbungen.<br />

Und das, obwohl er jung war und jeweils beste Qualifikationen hat: Realschulabschluss, Lehre als Industriekaufmann,<br />

Festanstellung beim Lehrbetrieb. Als der Betrieb nach Bielefeld umzog, wurde er arbeitslos.<br />

Das Handicap bei der Stellensuche: Der heute 25-Jährige kam schwerbehindert, ohne linken Arm, ohne<br />

rechten Unterschenkel und ohne rechten Untenarm zur Welt. Viele Betriebe, ist er sicher, haben Angst davor,<br />

einen Schwerbehinderten einzustellen.<br />

Nicht so Heribert Guth. Ihm hätten sofort das Können, die Motivation und die offene Art Winkelmanns gefallen.<br />

Also stellte er ihn ein, zunächst mit einem Zeitvertrag, bald wurde daraus eine unbefristete Stelle. Winkelmann<br />

qualifizierte sich berufsbegleitend sogar für Führungsaufgaben bei den <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong>.<br />

Moderne Technik hilft ihm heute, den Büroalltag zu meistern: Ein drahtloser Kopfhörer bringt Entlastung<br />

beim Telefonieren, eine Spezialtastatur unterstützt bei den Schreibarbeiten am Computer. Mittlerweile<br />

fest angestellt und zuständig für den gesamten Innendienst. Diese Erfolgsgeschichte gefiel auch dem niedersächsischen<br />

Behindertenbeauftragten Karl Fink und Vertriebschef Christian Bunk. Bei einem Informationstermin<br />

im Rathaus von Stuhr lobte Fink, die Einstellung des 25-jährigen Sykers sei ein gelungenes Beispiel für<br />

die erfolgreiche berufliche Integration behinderter Menschen. rk<br />

Stolz auf gelungene Integration:<br />

Geschäftsttellenleiter Heribert Guth,<br />

Christoph Winkelmann und<br />

Vertriebsdirektor Christian Bunk (v.l.)<br />

KONTAKT 2.2006 | 17


INTERN<br />

Zwölftes<br />

Feuerwehr-<br />

Kohlessen:<br />

LOB für<br />

effektive<br />

Einsätze<br />

Zum zwölften Mal trafen sie sich zum Kohlessen<br />

im Gebäude der „<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong>“:<br />

die Kreis- und Gemeindebrandmeister,<br />

der Seniorenkreis „Die Getreuen“ im <strong>Oldenburg</strong>ischen<br />

Feuerwehrverband (OFV) und zahlreiche<br />

Gäste, unter ihnen diesmal Ministerialrat Thomas<br />

Senftleben aus dem Niedersächsischen Innenministerium.<br />

Außerdem von den Landesfeuerwehrschulen Loy und Celle<br />

Dieter Runge und Dr. Christian Kielhorn, der auch Referent<br />

des Abends war. Vorstandsmitglied Horst Schreiber<br />

gab zur Begrüßung einen kurzen Rückblick auf das Jahr<br />

2005: In 17.000 Schadensfällen hatte die Landesbrandkasse<br />

mit 32 Millionen Euro Schäden auszugleichen. Davon<br />

entfielen 15 Millionen Euro auf Brandschäden. In<br />

siebzehn Fällen waren Schadenssummen über 50.000 EUR<br />

zu begleichen. „Wir zahlen jährlich rund 2,2 Millionen<br />

Euro Feuerschutzsteuer und passen schon auf, dass diese<br />

Mittel sachgerecht Verwendung finden“, so Schreiber. Er<br />

erklärte weiter, dass die OLBK die Kommunen im Bereich<br />

des OFV als Träger der Feuerwehren weiterhin mit rund<br />

300.000 EUR jährlich unterstützen werde.<br />

„Die Feuerwehren halten durch schnelle und effektive<br />

Einsätze die Schäden gering, zumindest niedrig“, stellte<br />

er anerkennend fest. „Unsere finanzielle Förderung ist<br />

auch eine Anerkennung der Arbeit der Feuerwehren vor<br />

Ort!“ Schreiber bezeichnete das jährliche Treffen am<br />

zweiten Freitag im Februar als eine Tradition, die gepflegt<br />

werden muss.<br />

OFV-Vorsitzender Regierungsbrandmeister Gerd Junker<br />

dankte im Namen der Führungskräfte der Feuerwehren<br />

für die Einladung und die kontinuierliche Unterstützung<br />

durch die OLBK. Er wies dann noch auf das Feuerwehr-<br />

Museum in Jever hin. „Es ist nicht nur für Jever eingerichtet<br />

worden, sondern für alle Feuerwehren im <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Land. Es wird sehr viel Arbeit von den Mitgliedern an den<br />

zahlreichen und wertvollen Exponaten betrieben, um sie<br />

der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nehmt das Angebot<br />

auf eine Führung bei jeder Gelegenheit wahr. Wählt<br />

das Museum als Ziel von Ausflügen,“ so sein pragmatischer<br />

Appell.<br />

Harro Hartmann, Sprecher der PW im OFV<br />

18 | KONTAKT 2.2006<br />

Azubis informieren<br />

LANDJUGEND<br />

Die bestehende Kooperation zwischen den <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />

und der Niedersächsischen Landjugend (NLJ) mit Leben zu erfüllen war<br />

Ziel eines Projektes der Auszubildenden der <strong>Öffentliche</strong>n Versicherung,<br />

das im Januar abgeschlossen wurde.<br />

Im Mittelpunkt stand eine Informationsveranstaltung über Versicherungsfragen,<br />

die sie für die NLJ konzipierten und realisierten.<br />

In einem ersten Baustein des Konzeptes ging es darum, dass die Landjugendlichen<br />

über die Ausbildung zum Versicherungskaufmann bzw. zur Versicherungskauffrau<br />

informiert werden sollten. Danach sollte auf lockere Weise gezeigt werden, welche<br />

<strong>Versicherungen</strong> es für junge Leute gibt und wie das alles überhaupt „funktioniert“.<br />

In Gruppenarbeit erstellten die Projektteilnehmer Power-Point-Präsentationen zu<br />

den vier Bausteinen – Ausbildung in der Versicherung, Kraftfahrzeug- und Privathaftpflichtversicherung,<br />

Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung und Hausratversicherung.<br />

Dann waren alle gerüstet für die entscheidende Veranstaltung. Über<br />

den Bildungsreferenten der NLJ, Erik Grunwald, wurden die jeweiligen Orts- und<br />

Kreisvorstände der Landjugend zum 26. Januar in das Restaurant der ÖVO eingeladen.<br />

Die Azubis hatten eine bunte Tischordnung erstellt und verteilten beim Sektund<br />

O-Saft- Empfang die vorbereiteten Namensschilder, die es erleichtern sollten,<br />

miteinander ins Gespräch zu kommen. Nach deftigem Grünkohlessen – serviert<br />

durch das Team von Restaurantchef Dirks – folgten die mit Spannung (hauptsächlich<br />

von den Azubis selbst) erwarteten Präsentationen.<br />

Sie kamen hervorragend an, das zeigten schon die vielen Fragen, die von den Gästen<br />

gestellt wurden. Die erhielten am Ende einen Flyer über die „Junge <strong>Öffentliche</strong>“<br />

mit auf den Weg und die Information, dass die Ortsgruppen der Landjugend für<br />

sich selbst jeweils solche Infoabende ordern könnten.<br />

Interessant war das Feedback von Bildungsreferent Grunwald. Er zeigte sich positiv<br />

überrascht, dass wirklich die Information über die <strong>Versicherungen</strong> und nicht der<br />

Verkauf im Vordergrund der Veranstaltung gestanden hat und empfahl seinen<br />

Ortsgruppen, von der Gelegenheit zur Gestaltung eines Informationsabends Gebrauch<br />

zu machen.Entsprechende Termine können unter der Telefonnummer:<br />

0441 / 36 14 48 20 vereinbart werden.<br />

Werner Würdemann DB / Landwirtschaft<br />

Ein kurioser Schadensfall<br />

MAX und das Parkett<br />

Die örtliche Schadenregulierung ist spannend und mitunter auch etwas kurios.<br />

Der Regulierungsbeauftragte weiß in der Regel nicht, wer ihn bei einem Ortstermin<br />

erwartet. Auch der Versicherungsort selbst und die Umstände, die zu dem eingetretenen<br />

Versicherungsfall geführt haben, sind oftmals völlig unklar. Damit die<br />

Ersatzpflicht geprüft werden kann, ist oft eine Aufklärung vor Ort erforderlich.<br />

So auch in dem nachfolgenden Fall, der uns als Leitungswasserschaden gemeldet war. Während<br />

eines Fernsehabends, so schilderte der Versicherungsnehmer, sitzen er und seine Ehefrau im Wohnzimmer.<br />

Haushund Max, ein ausgewachsener etwa 40 kg schwerer Golden Retriever, liegt auf seiner<br />

Decke im selben Raum. Da gibt es einen lauten Knall, die Holzstäbe des 46 Jahre alten Stäbchenparketts<br />

aus Eichenholz fliegen durch den Raum, mitten im Fußboden klafft ein quadratmetergroßes<br />

Loch im Parkett.<br />

Nachdem das Ehepaar alle Möglichkeiten übersinnlicher, spiritueller Ursachen ausgeschlossen hat,<br />

vermutet es als Ursache doch eher nüchterner: Das musste ein Leitungswasserschaden sein. Der<br />

Schaden wurde beim zuständigen Hauptvertreter vor Ort gemeldet. Die Schilderung der Schadenursache<br />

in der Schadenanzeige lautete so: „Das Parkett kommt hoch! Vermutet wird eine Leckstelle<br />

im Estrich. Da die Kunden andere Ursachen ausschließen, bitte Leckortung durchführen“.<br />

Mein erster Kontakt mit dem Versicherten ist nicht sehr aufschlussreich und ich schlage vor, zuerst<br />

einmal einen Installateur mit der Ursachenforschung zu beauftragen. Noch am selben Tag informiert<br />

mich der Installateur, dass ein Rohrbruch auszuschließen sei. Wahrscheinlich seien Spannungen<br />

im Massivholz-Bodenbelag Ursache dafür, dass das Parkett so explosionsartig aufbrach und<br />

sich löste. Die Spannungen wiederum seien wohl auf erhöhte Feuchtigkeit zurückzuführen.<br />

Um eindeutige Klarheit zu haben, vereinbare ich für den folgenden Tag einen Besichtigungstermin<br />

von Ort.<br />

Gleich am nächsten Morgen stehe ich mit der Ehefrau unseres Versicherungsnehmers in dem vom<br />

Schaden betroffenen Wohnzimmer – gut nachvollziehbar, dass in der hochwertig eingerichteten<br />

Wohnung der Schaden für die Eigentümer ein Graus ist.<br />

Die Parkett-Verlegung ist einwandfrei, das ergibt eine erste Prüfung. Das Stäbchenparkett ist vorschriftsmäßig<br />

vollflächig auf dem schwimmenden Estrich verklebt. Auch ist der Estrich nach Feuchtigkeitsmessungen<br />

nachweislich „knochentrocken“. Also muss Feuchtigkeit von oben in das Parkett<br />

eingedrungen sein und dieses zum Aufquellen gebracht haben.<br />

Nachdem mir die Ehefrau glaubhaft machen konnte, dass hier kein Eimer mit Wischwasser oder Blumenwasser<br />

umgekippt ist, fällt mein Blick auf den Hund, der mich von seiner gut einen Quadratmeter<br />

großen Decke aus mit großen braunen Augen misstrauisch ansieht. „Aber der Hund ist absolut<br />

stubenrein“ beteuert die Frau, ohne dass ich die Frage gestellt hatte. Als ich dann abschließend<br />

wissen will wo denn der Hund eigentlich schläft, zeigt sie auf eben die Stelle im Wohnzimmer, wo<br />

der blanke Estrich sichtbar ist. Seit gut zwei Monaten hatte es sich der Hund zur Gewohnheit gemacht,<br />

an eben dieser Stelle auf seiner Decke zu nächtigen.<br />

Und das war auch des Rätsels Lösung. Ein Tier schwitzt genauso bei Nacht wie ein Mensch. Ein rund<br />

40 kg schwerer Vierbeiner verliert immerhin einen halben Liter Flüssigkeit. Mehr wird es, wenn vom<br />

letzten Abendspaziergang Schweiß hinzukommt oder auch Regenfeuchtigkeit, die sich im Fell sammelt.<br />

Alles in allem ist das genügend Wasser, um dem Parkettbodenbelag erheblichen Schaden zuzufügen.<br />

Auch zeitlich passt das Schadenereignis in den Zeitraum des geänderten Schlafverhaltens<br />

des Haushundes.<br />

In einem anschließenden Telefonat mit dem Ehemann, unserem Versicherungsnehmer, habe ich die<br />

Schadenursache noch einmal erläutert und ihm mitgeteilt, dass ein ersatzpflichtiger Leitungswasserschaden<br />

nicht vorliege. Seine Frage, ob er denn jetzt, da er das Stäbchenparkett gerne wieder<br />

verlegen möchte, den Hund besser abschaffen sollte, habe ich verneint. Aber ich riet ihm, er solle<br />

doch prüfen, ob er nicht einen anderen Schlafplatz für das Tier finden könnte.<br />

Clemens Bert / SSWR<br />

VORTRAG<br />

Mit einem Vortrag von Professor<br />

Dr. Bernd Raffelhüschen von der Universität<br />

Freiburg zum Thema „Probleme<br />

der demographischen Entwicklung bei<br />

besonderer Würdigung der Renten-, Kranken-<br />

und Pflegeversicherung“ startete das<br />

Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft<br />

<strong>Oldenburg</strong> (BWV) Mitte Dezember<br />

sein Bildungsprogramm 2005/2006.<br />

Zum zweiten Vortrag der Reihe konnte<br />

der Vorstandssprecher des BWV, Wolfgang<br />

Willers, Professor Dr. Dr. h.c.<br />

Thomas Ziehe von der Universität Hannover<br />

im Haus der „<strong>Öffentliche</strong>n“ begrüßen<br />

(Siehe KONTAKT Seite 8)<br />

VERABSCHIEDUNG<br />

Am 26. Januar 2006 wurden mit einer<br />

Feierstunde Hede Fröhlich und Erwin<br />

Römer (1.v.r.) in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Beide waren über 37 Jahre für<br />

die „<strong>Öffentliche</strong>“ tätig. Zum Abschied gab<br />

es Blumen und viele gute Wünsche von<br />

den Vorständen Franz Thole und Horst<br />

Schreiber.<br />

B.H.<br />

KONTAKT 2.2006 | 19


VON UNSEREN PARTNERN<br />

+++<br />

UKV-Vorstand Baresel zur Gesundheitsreform<br />

Die Entscheidung über eine zukunftsweisende Gesundheitsreform<br />

soll in diesem Jahr fallen. In diesem Zusammenhang verweist<br />

Robert Baresel, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Beamtenkrankenkasse<br />

und der UKV – Union Krankenversicherung, darauf,<br />

dass die privaten Krankenversicherer (PKV) im Jahr 2005 ein Konzept<br />

vorgelegt haben, wie das deutsche Gesundheitswesen für<br />

die Bewältigung der demografischen Herausforderung gerüstet<br />

werden kann und gleichzeitig die Beitragssätze der gesetzlichen<br />

Krankenkassen dauerhaft gesenkt werden können.<br />

20 | KONTAKT 2.2006<br />

Privatpatienten<br />

ermöglichen<br />

INNOVATION<br />

FüR ALLE<br />

Nach seiner Auffassung muss sich die umlagefinanzierte Gesetzliche Krankenversicherung<br />

(GKV) auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Es müssten schrittweise Leistungen vom umlagefinanzierten<br />

in das kapitalgedeckte System überführt werden: Dazu eigneten sich private<br />

Unfälle, Krankengeld sowie Zahnbehandlung und Zahnersatz. Gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgaben wie Familien- und Kinderförderung sollten künftig nicht mehr über Krankenkassenbeiträge<br />

getragen werden, sondern steuerfinanziert durch die öffentlichen<br />

Haushalte. „Nicht mehr zeitgemäß ist auch die beitragsfreie Mitversicherung für Kinderlose<br />

und für Ehepartner, die keine Angehörigen zu pflegen haben. Sie sollten einen eigenen<br />

Beitrag zur GKV entrichten.“<br />

Nach Baresel ist es höchste Zeit, die Gesundheitskosten von den Lohnnebenkosten abzukoppeln.<br />

„Wenn der Arbeitgeberzuschuss festgeschrieben wird und Steigerungen des<br />

Beitragssatzes allein der Versicherte trägt, dann steigen die Lohnzusatzkosten nicht weiter<br />

und gefährden nicht noch mehr Arbeitsplätze.“<br />

Das deutsche Gesundheitssystem mit dem Nebeneinander von gesetzlicher und privater<br />

Krankenversicherung, betont Baresel, sei heute eines der besten der Welt. Die Abschaffung<br />

der privaten Krankenversicherung würde das Ende für die Quersubventionierung in Höhe<br />

von 9,5 Milliarden Euro jährlich bedeuten, mit denen die Privatpatienten das deutsche Gesundheitssystem<br />

stützen und damit eine hochwertige medizinische Breitenversorgung und<br />

Innovationen für alle Bürgerinnen und Bürger ermöglichen.<br />

Für noch wichtiger sieht Baresel an, die soziale Pflegeversicherung so schnell wie möglich<br />

auf die Kapitaldeckung als eine zweite Säule zu stellen. Ohne eine nachhaltige Finanzierung<br />

könnten die steigenden Ausgaben nicht dauerhaft bewältigt werden. Baresel: „Für<br />

ein Gesetz über die nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung stellen wir als private<br />

Krankenversicherer der Regierungskoalition ein durchgerechnetes Modell zur Verfügung.“<br />

Die Rückstellungen der privaten Pflegeversicherung in Höhe von 14 Milliarden Euro zur<br />

Sanierung der sozialen Pflegeversicherung einzusetzen, wie das bereits gefordert wurde,<br />

ist nach Baresel unzulässig: „Das käme einer Enteignung gleich und verstieße gegen die<br />

Eigentumsrechte der Versicherten.“ rk<br />

Potential für neue<br />

Serviceleistungen: IMPULSE<br />

ZIELGRUPPE<br />

50+<br />

Der demografische Wandel rückt die<br />

über 50-Jährigen als bisher vernachlässigte<br />

Zielgruppe auch bei den Versicherern<br />

in den Vordergrund. Ein Kolloquium<br />

in Düsseldorf befasste sich<br />

mit dem Thema. Veranstalter war die<br />

Deutsche Rück.<br />

Das Thema 50+ ist keine Modeerscheinung. Das<br />

unterstrich zu Beginn der Veranstaltung Professor<br />

Dr. Elmar Helten vom Institut für Seniorenökonomie<br />

und riet den Versicherungsexperten, bei der<br />

Produktentwicklung zu berücksichtigen, dass Senioren<br />

eine sehr heterogene Zielgruppe seien. Vorsorge<br />

müsse in den vier Bereichen Krankheit, Unfall,<br />

Einkommenssicherung und Pflege getroffen<br />

werden. Für alle gebe es bereits innovative, spartenübergreifende<br />

Produktkonzepte, deren Umsetzung<br />

allerdings derzeit noch mit Hemmnissen zu<br />

kämpfen habe: „Es gilt, diejenigen Vertriebspartner,<br />

die selber schon zur Zielgruppe gehören, von<br />

den neuen Produkten und Möglichkeiten zu überzeugen.“<br />

Für die Deutsche Rück als Veranstalter ging Holger<br />

Roßmeier davon aus, dass für die Zielgruppe der<br />

Älteren die Immobilienverrentung, die in England<br />

bereits ein Erfolgsmodell ist, in einigen Jahren<br />

auch in Deutschland bedeutsam sein wird. Ein Produkt,<br />

das durch die Streichung der gesetzlichen<br />

Leistungen wieder verstärkt in den Fokus gerate,<br />

sei die Sterbegeldversicherung. Besonderen Handlungsbedarf<br />

sah er in der Absicherung des Pflegerisikos:<br />

„Das Risiko, pflegebedürftig zu werden,<br />

wird von der Bevölkerung deutlich unterschätzt.“<br />

Der Geschäftsführer der ÖRAG Service GmbH, Marcus<br />

Hansen, betonte, dass gerade in der Zielgruppe<br />

50+ ein enormes Potential für zusätzliche Serviceleistungen<br />

stecke. Über die Hälfte – das seien 16<br />

Millionen Menschen – wünschten sich die Erledigung<br />

bestimmter Tätigkeiten durch einen Dienstleister<br />

und seien auch bereit, dafür Geld auszugeben.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Ideal Lebensversicherungen,<br />

die früh auf den Seniorenmarkt<br />

zugegangen ist, richtete das Augenmerk auf Vertriebsaspekte.<br />

Im Zusammenhang mit den eigenen<br />

Strategien erläuterte er: „Wir definierten den Senior<br />

als eine Person, die unabhängig vom Alter vom<br />

Aufbau eines Vermögens zu dessen Sicherung<br />

übergeht. Senioren sind aus Versicherer- und Vertriebssicht<br />

deshalb besonders interessant.“ Sie<br />

legten besondere Disziplin und Pflichterfüllung an<br />

den Tag – und das wiederum spiegele sich in einer<br />

hohen Vertragstreue. rk<br />

Kurz vor dem Start der Bausaison<br />

2006 bot die Sparkasse Wilhelmshaven<br />

zusammen mit ihren Verbundpartnern,<br />

der LBS und den <strong>Öffentliche</strong>n<br />

<strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> mit<br />

der Immobilia 2006 vom 2. bis zum<br />

13. März eine bewährte Plattform für<br />

ein erfolgreiches Zusammentreffen<br />

von Angebot und Nachfrage auf dem<br />

regionalen Immobilienmarkt.<br />

UKV – Union Krankenversicherung zählt unverändert zu den besten privaten<br />

Krankenversicherern. Sie erhielt von der Kölner Rating-Agentur Assekurata zum sechsten Mal<br />

in Folge als Gesamtbewertung das Prädikat „sehr gut“.<br />

Entscheidend für das hervorragende Gesamtergebnis<br />

war dabei vor allem die Spitzennote „sehr gut“ für die<br />

Kundenorientierung. Nach dem Urteil der Assekurata-<br />

Analysten, die eine repräsentative Kundenbefragung<br />

durchgeführt hatten, beeinflusst insbesondere das Vertrauen<br />

der Versicherten in die UKV das Resultat positiv.<br />

Ferner sei die Weiterempfehlungsbereitschaft bei den<br />

Kunden sehr stark ausgeprägt. Sehr zufrieden hätten sich<br />

die Versicherten auch mit den kurzen Bearbeitungszeiten<br />

gezeigt; besondere Erwähnung fanden die Kompetenz<br />

und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter.<br />

für erfolgreiches Bauen<br />

und Modernisieren<br />

Ansprechpartner der vielbeachteten Verbrauchermesse waren Bauherren, Wohneigentümer,<br />

Mieter und Familien, die Pläne in Sachen Bauen, Wohnen und Modernisieren haben; aber<br />

auch Architekten, Bauträger, Planer bis hin zu Handwerkern und Baustoffhändlern. Vorgestellt<br />

wurden gebrauchte und neue Immobilien in der Region mit Fotos, Lageplänen, Grundrissen<br />

und detaillierten Beschreibungen.<br />

Eingebettet in die Immobilia 2006 waren die schon traditionellen Immobilia-Schwerpunkttage,<br />

bei denen ein Wochenende lang Unternehmen der Bauwirtschaft ihre Angebote sowie ihr<br />

Leistungsspektrum vorstellten. Themen waren außerdem die Modernisierung bzw. Sanierung<br />

privaten Wohnbestandes sowie die Nutzung erneuerbarer Energien. Aussteller aus den Bereichen<br />

Fertig- und Massivhausbau, Fenster-Türen-Treppen, Innenausbau, Küche-Bad-Sanitär,<br />

Baustoffe und Bautenschutz, Haus-Hof-Garten, Landschaftsbau bis hin zu Baudienstleistungen<br />

sicherten die Vielfalt der Immobilia. An allen Ausstellungstagen standen die Immobilienund<br />

Finanzierungsspezialisten der Sparkasse, LBS und ÖVO als Berater zur Verfügung.<br />

Zur Eröffnungsveranstaltung sprach Klaus Rempe zum Thema „Erfolgs-Ressource: Ich“ –<br />

mental fit für die Immobilie. rk<br />

UKV weiterhin „sehr gut”<br />

Die Bestnote „exzellent“ erhielt der private Krankenversicherer in puncto Sicherheit:<br />

Die Assekurata beurteilte die Eigenkapitalquote als exzellent, die Solvabilität der<br />

UKV mit „sehr gut“. Ein „sehr gut“ erhält das Unternehmen auch für das Management<br />

der versicherungstechnischen Risiken und der Kapitalanlagen.<br />

Entscheidend für die solide Bewertung des Kriteriums „Beitragsstabilität“ mit „gut“<br />

sind für die Analysten u.a. die Annahmepolitik mit einer stringenten Risikoprüfung,<br />

eine sehr solide Kalkulation sowie gezielte und effiziente Aktivitäten im Gesundheits-<br />

und Leistungsmanagement.<br />

Im Rating privater Krankenversicherer ist Assekurata die erste unabhängige deutsche<br />

Rating-Agentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Versicherungsunternehmen<br />

aus Kundensicht spezialisiert hat. rk<br />

KONTAKT 2.2006 | 21


SPONSORING<br />

VFL OLDENBURG<br />

22 | KONTAKT 2.2006<br />

„Wir basteln an der<br />

SPITZENMANNSCHAFT”<br />

In der laufenden Bundesliga-Saison<br />

brauchen sich die Handballerinnen des<br />

VfL <strong>Oldenburg</strong> keine Sorgen mehr zu<br />

machen. Der angestrebte Klassenerhalt<br />

ist frühzeitig gesichert, und so kann<br />

das Team unbeschwert aufspielen.<br />

D<br />

erweil arbeiten die Verantwortlichen<br />

mit dem unermüdlichen Trainer<br />

Leszek Krowicki an der Spitze<br />

daran, die Zukunft zu planen. Ausgangspunkt<br />

dafür war der Neujahrsempfang<br />

der VfL-Handballerinnen, bei dem die<br />

treuen Sponsoren der Handballerinnen –<br />

an der Spitze die <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong> und die EWE-AG – ihre<br />

weitere Unterstützung zusicherten.<br />

Für Leszek Krowicki war dies das Startzeichen<br />

dafür, seine umfangreichen Kontakte<br />

in der europäischen Handballer-<br />

Szene zu nutzen und nach echter Verstärkungen<br />

Ausschau zu halten.<br />

Ziel der VfL-Verantwortlichen ist es, in<br />

der Spitzengruppe der Bundesliga mitzumischen<br />

und sich für die europäischen<br />

Wettbewerbe zu qualifizieren. Den Worten<br />

„wir basteln an einer Spitzenmannschaft“,<br />

ließ Trainer Leszek Krowicki umgehend<br />

Taten folgen. Die in den letzten<br />

Wochen getätigten Neuverpflichtungen<br />

haben bereits für einige Aufregung in der<br />

deutschen Handballszene gesorgt: <strong>Oldenburg</strong><br />

rückt im Handball-Geschehen dank<br />

des VfL immer mehr in den Blickpunkt.<br />

Erste Neuverpflichtung war die 28-jährige<br />

Russin Anna Andryushchenko. Sie<br />

kam aus Spanien, wo sie zuletzt für den<br />

Tabellenführer Elda Prestigio spielte. Die<br />

vielseitig verwendbare Linkshänderin<br />

hat beim VfL zunächst einen Vertrag bis<br />

zum Saisonende unterschrieben. Der VfL<br />

hat jedoch eine einseitige Option auf eine<br />

Verlängerung um ein Jahr. Sie überzeugt<br />

durch ihre Schnelligkeit, ihre technische<br />

Ausbildung und ihre Zweikampfstärke.<br />

Es folgte der zweite Paukenschlag mit<br />

der ersten Neuverpflichtung für die Saison<br />

2006/2007. Ab dem 1. Juli 2006 wird<br />

die polnische Nationalspielerin Dagmara<br />

Kowalska für den VfL auflaufen. Sie unterzeichnete<br />

einen Zwei-Jahres-Vertrag<br />

mit einer Option auf ein weiteres Jahr.<br />

Die 29-Jährige kam in ihrer Karriere auf<br />

bisher 80 Länderspiele für Polen.<br />

Auf Vereinsebene brachte sie es auf bislang<br />

fünf polnische Meistertitel, vier nationale<br />

Pokalsiege und in 2001 kam mit<br />

Montex Lublin der EHF-Pokalsieg hinzu.<br />

Nach drei Jahren beim Ligakonkurrenten<br />

Zaglebie Lubin wechselte sie 2004 zum<br />

spanischen Spitzenclub Akaba Bera Bera<br />

San Sebastian. Beim derzeitigen Tabellensechsten<br />

der spanischen Liga spielt<br />

sie nun noch bis zum Saisonende im<br />

Rückraum. „Mit ihr werden wir im Rückraum<br />

an Qualität gewinnen. Sie ist vielseitig<br />

und kann die Schützenrolle übernehmen.<br />

Dabei können wir sie auf allen<br />

Rückraumpositionen, sogar auf Links-<br />

außen einsetzen. Außerdem ist sie eine<br />

starke Abwehrspielerin“, lobt Krowicki.<br />

Mit der 31-jährigen Milica Danilovic vom<br />

Ligakonkurrenten HC Leipzig konnte zudem<br />

in diesen Tagen eine weitere namhafte<br />

Neuverpflichtung vermeldet werden.<br />

Die 63-malige Nationalspielerin für<br />

Serbien und Montenegro sowie für<br />

Deutschland besitzt bereits reiche Bundesliga-Erfahrungen,<br />

spielte die wurfgewaltige<br />

Rückraumspielerin doch von<br />

1997 bis 2003 für den TV Lützellinden<br />

und von 2003 an für den HC Leipzig.<br />

Gelingt es den Verantwortlichen des VfL<br />

nun auch, die bisherigen Leistungsträgerinnen<br />

Jana Oborilova und Diane Lamein<br />

weiter zu verpflichten (was zu erwarten<br />

ist), verfügen die VfLerinnen über eine<br />

wirklich hochkarätige Rückraum-Besetzung.<br />

Hinzu kommen ja auch starke Spielerinnen<br />

wie Alex Hansel und die von ihrer<br />

langwierigen Verletzung genesene<br />

Marion Erfmann.<br />

So rückt Trainer Krowicki seinem Ziel, jede<br />

Position doppelt zu besetzen, immer<br />

näher. Schon heute kann gesagt werden,<br />

dass sich der VfL mit seinen Handballerinnen<br />

auf einem überaus guten Weg befindet.<br />

Er sollte in der kommenden Spielzeit<br />

für eine Reihe positiver Schlagzeilen<br />

sorgen können. Zumal ja auch Kreisläuferin<br />

Kathrin Scholl in den Kader der<br />

deutschen Damen-Nationalmannschaft<br />

zurückgekehrt ist.<br />

Heinz Arndt<br />

Die EWE-Baskets <strong>Oldenburg</strong> sind<br />

wieder auf Play-off-Kurs. In diesen<br />

Wochen geht es für sie darum,<br />

sich eine möglichst günstige<br />

Ausgangsposition für die attraktive<br />

Play-off-Runde zu erspielen.<br />

Daneben wollen die Verantwortlichen<br />

die ohnehin hervorragende<br />

Jugendarbeit gezielt verbessern.<br />

Große Pläne für den<br />

askets-Coach Don Beck ist es gemeinsam<br />

mit seinem Assistenten<br />

Ralph Held einmal mehr gelungen,<br />

eine Mannschaft auf die Beine zu stellen,<br />

die sich fast gegen alle Teams der Liga zu<br />

behaupten weiß. Vorteile haben sicherlich<br />

noch die Spitzenteams aus Bamberg<br />

und aus Berlin, die aber auch mit wesentlich<br />

höheren Saisonetats arbeiten<br />

und auf Grund der internationalen Spielverpflichtungen<br />

größere stärker besetzte<br />

Kader aufweisen.<br />

Doch auch das Team der EWE-Baskets<br />

braucht sich nicht zu verstecken. Welch<br />

hervorragender Spieler er ist, hat erst<br />

jüngst Mannschaftskapitän Tyron Mc-<br />

Coy im Spiel gegen Tübingen gezeigt, als<br />

er mit einer enormen Energieleistung<br />

das verloren geglaubte Spiel noch einmal<br />

herumriss. Der 33-Jährige Amerikaner<br />

ist in kämpferischer und in spielerischer<br />

Hinsicht ein Vorbild. Selbst in brenzligen<br />

Situationen bleibt Bill Edwards cool. Leider<br />

setzte ihn zuletzt eine Knieverletzung<br />

außer Gefecht. Zweifelsohne zu den<br />

talentiertesten Anspielern in der Liga<br />

zählt der 24-jährige Kristaps Valters. Eine<br />

gute Entwicklung hat der 25-jährige<br />

Lavell Blanchard genommen. Unter dem<br />

Korb sorgen David Dixon und Wilbur<br />

Johnson für klare Verhältnisse. Gehandicapt<br />

wurde in dieser Saison bislang der<br />

25-jährige Daniel Strauch. Erstaunlich<br />

sind die konstant guten Leistungen des<br />

27-jährigen Bogdan Popescu nachdem er<br />

in der vergangenen Saison fast gar nicht<br />

stattfand. Erst wenig zum Einsatz kam<br />

aufgrund verschiedener Verletzungen<br />

B<br />

EWE-BASKETS<br />

Nachwuchs<br />

der 24-jährige Desmond Penigar, der<br />

aber schon andeutete, welche Verstärkung<br />

er für die <strong>Oldenburg</strong>er sein kann.<br />

Wie nicht anders zu erwarten, wird für<br />

die EWE-Baskets schon intensiv die kommende<br />

Spielzeit geplant. Geschäftsführer<br />

Hermann Schüller: „Zunächst werden<br />

wir die Leistungen der einzelnen Spieler<br />

gemeinsam mit unseren Trainern analysieren,<br />

danach planen wir die Zusammenstellung<br />

des Kaders“. Das wird nicht<br />

wenig Arbeit bedeuten. Denn Verträge<br />

bis zum Ende der Spielzeit 2006/ 2007<br />

haben nur Tyron McCoy und Daniel<br />

Strauch. Doch, so Schüller, sei es ja nicht<br />

das Ziel, die Mannschaft grundliegend<br />

zu verändern: „Es ist doch bekannt, dass<br />

es für das Spiel einer jeden Mannschaft<br />

von Vorteil ist, wenn die Spieler möglichst<br />

lange zusammen spielen. Und es<br />

ist auch im Sinne der Fans, die keine Globetrotter<br />

haben möchten“. So besteht offensichtlich<br />

von Seiten der EWE-Baskets<br />

großes Interesse an einer Weiterverpflichtung<br />

von Lavell Blanchard, Kristaps<br />

Valters und Wilbur Johnson. Abzuwarten<br />

ist auch in verletzungsbedingter Hinsicht<br />

die Entwicklung bei Desmond Penigar<br />

und Bill Edwards.<br />

Seit jeher wird darüber hinaus bei den<br />

EWE-Baskets großer Wert auf eine gezielte<br />

Nachwuchsförderung gelegt. Mit<br />

dem Bau des EWE-Basketball-Centers an<br />

der Maastrichter Straße sowie der Verpflichtung<br />

von Junior Baskets-Manager<br />

und Nachwuchs- sowie Regionalliga-Trainer<br />

Thomas Glasauer wurden auch beste<br />

Voraussetzungen dafür geschaffen. Das<br />

wird auch von den Verantwortlichen der<br />

Basketball-Bundesliga und der Liga-Konkurrenz<br />

gewürdigt. „Wir sind“, so Schüller<br />

nicht ohne Stolz, „in Sachen Nachwuchsförderung<br />

mit Alba Berlin und TuS<br />

Lichterfelde die Nummer eins in der Bundesliga“.<br />

Ziel der weiteren Professionalisierung<br />

der Nachwuchsförderung sei es,<br />

Talente – möglichst aus der norddeutschen<br />

Region – an die Bundesliga-Mannschaft<br />

heranzuführen.<br />

Eine wichtige Rolle in der Nachwuchsförderung<br />

wird dabei die Jugend-Bundesliga<br />

spielen, die ab der Saison 2006/2007<br />

eingeführt wird. Die <strong>Oldenburg</strong>er haben<br />

sich bereits intensiv um die Formierung<br />

eines spielstarken Teams mit hoffnungsvollen<br />

Talenten aus der Region gekümmert.<br />

Thomas Glasauer, so lobt Schüller,<br />

„hat hier bereits in kurzer Zeit hervorragende<br />

Arbeit geleistet. Wir sind der festen<br />

Überzeugung, dass wir mit der jetzt<br />

geplanten Mannschaft in der Jugend-<br />

Bundesliga bestehen können“.<br />

Heinz Arndt<br />

KONTAKT 2.2006 | 23


SPONSORING<br />

DAS THEMA „MARKE” überzeugte<br />

Ein eindrucksvoller Erfolg war der Norddeutsche Wirtschaftskongress<br />

in Cloppenburg, zu dem die Studierenden der<br />

Privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHWT)<br />

Vechta am 2. März eingeladen hatten. 350 Teilnehmer aus<br />

Starke PARTNER<br />

Materialnachschub erhielt der <strong>Oldenburg</strong>er Lokalsender Oeins<br />

von der „<strong>Öffentliche</strong>n“. Vertriebschef Christian Bunk und KONTAKT-Redakteur<br />

Peter Diers übergaben dem Geschäftsführer des Erfolgssenders,<br />

Paul Michaelsen, Aufnahme-Kassetten für seine Fernseh- und Hörfunkarbeit.<br />

Unter dem Motto „Zwei Starke Partner in der Region“ pflegt die<br />

„<strong>Öffentliche</strong>“ als führender Versicherer der Region regelmäßige Sponsoring-Beziehungen<br />

zu dem Sender, der in <strong>Oldenburg</strong> und „umzu“ arbeitet.<br />

Das Motto wird im Übrigen auch werblich direkt vor Ort eingesetzt –<br />

auf einem Hinweisschild im Hof von Oeins.<br />

Brückenschlag NACH ISRAEL<br />

Eine musikalische Reise nach Israel unternahm das<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Blockflötenensemble Olegretto unter<br />

der Leitung von Sieglinde Heilig im Dezember. Die<br />

elfköpfige Gruppe nahm am Renaissance-Festival<br />

auf der ehemaligen Kreuzfahrerburg Yehiam Castle<br />

teil und trat außerdem in einem Kibbuz bei einer<br />

Neujahrsfeier und in Nazareth auf. Die Gastgeber –<br />

der Kreis Mateh Asher unterhält eine Partnerschaft<br />

mit der Stadt <strong>Oldenburg</strong> – boten den Flötistinnen<br />

ein abwechslungsreiches Kulturprogramm, das unter<br />

anderem eine Fahrt zum See Genezareth und in<br />

die alte Seefahrerstadt Akko einschloss.<br />

rk<br />

Hochkarätige Referenten sorgten dafür, dass die Teilnehmer einen breiten<br />

Überblick zum Thema erhielten, das vor allem auf den Mittelstand abhob.<br />

Schirmherr der Veranstaltung war Ministerpräsident Christian Wulff.<br />

Es zeichnet sich ab, so der Tenor der Experten, dass die „Geiz-ist-geil-<br />

Die Kulturstiftung der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

hat sich „selbständig” gemacht: Im Internet ist sie jetzt unter<br />

„http://kulturstiftung.oevo.de”<br />

mit einer eigenen Homepage vertreten.<br />

http://kulturstiftung.oevo.de<br />

A<br />

uf der tiefblauen Startseite läuft eine<br />

schmale Bilderleiste: Das Kleine<br />

Haus des <strong>Oldenburg</strong>ischen Staatstheaters,<br />

ein Gemälde-Ausschnitt, ein Dirigent<br />

mit seinem Orchester. Sie macht<br />

nicht nur den Besucher neugierig auf<br />

mehr, sie signalisiert optisch die Vielfalt,<br />

die mit den Aktivitäten der Kulturstiftung<br />

verbunden ist. Deswegen gibt es<br />

auch als „Hingucker“ jeweils eine kleine<br />

aktuelle Meldung, zum Beispiel die<br />

Ankündigung einer wichtigen Eigenveranstaltung<br />

oder den Hinweis auf ausgewählte<br />

Förderprojekte. Bei Bedarf kann<br />

etwa auch einmal eine kulturpolitische<br />

Aussage eingespielt werden.<br />

Ein dicker Pfeil neben dem Logo der Kulturstiftung<br />

führt zu den weiteren Seiten.<br />

Die Menüleiste bietet Porträt und Programm<br />

der Stiftung, die Struktur und die<br />

Auswahl wichtiger Förderprojekte. Und<br />

natürlich gibt es unter dem Button „Förderantrag“<br />

genaue Angaben für künftige<br />

Antragsteller, wie sie sich um Stiftungsmittel<br />

bewerben können.<br />

Damit sich die Besucher der Seite ein<br />

möglichst facettenreiches Bild vom Engagement<br />

der Stiftung machen können,<br />

werden auch Downloads angeboten: So<br />

können sich Interessierte die Kataloge<br />

der bisherigen verschiedenen Preisträger<br />

des Förderpreises der Kulturstiftung<br />

als pdf-Datei herunterladen oder zum<br />

Beispiel die umfangreiche Dokumenta-<br />

tion zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung,<br />

die 2004 als eine Art bebilderter<br />

„Rechenschaftsbericht“ herausgegeben<br />

wurde. Wichtig für alle kulturpolitisch<br />

Interessierten: Die mittlerweile vergriffene<br />

Dokumentation des erfolgreichen<br />

Symposions „Kunst_unternehmen“, zu<br />

dem die Stiftung im Januar 2005 geladen<br />

hatte, ist hier per Download erhältlich.<br />

Natürlich sei es eine grundsätzliche Entscheidung<br />

gewesen, so Vorstandsmitglied<br />

Horst Schreiber, ob die Kulturstiftung<br />

auf Dauer im Internet ausschließlich<br />

an den Auftritt des Unternehmens<br />

gebunden wird oder sich mit einer eigenen<br />

Website präsentieren soll. „Das kulturelle<br />

Engagement der Kulturstiftung<br />

der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

ist für die Region und ihre Kulturszene<br />

wichtig, deshalb wollen wir es<br />

möglichst vielfältig bekannt machen.<br />

Auch bringt es natürlich unserem Unternehmen<br />

einen ideellen „Mehrwert“ und<br />

ist ein glanzvoller Imagefaktor.“ Von Vorteil<br />

sei es außerdem, so Schreiber, dass in<br />

der neuen Website sofort das Profil der<br />

Kulturstiftung erkennbar wird.<br />

Natürlich sind die Seiten www.oeffentlicheoldenburg.de<br />

und http://kulturstiftung.oevo.de<br />

sind natürlich verlinkt.<br />

Wer im Unternehmensprofil nach Stiftungsinformationen<br />

sucht, wird entsprechend<br />

weitergeleitet und umgekehrt.<br />

J.H.<br />

KULTURSTIFTUNG<br />

picasso<br />

der gesamten Region informierten sich zum Thema „Marke“. Mentalität“ in Deutschland an Schlagkraft verliert und stattdessen die<br />

Der Stand der <strong>Öffentliche</strong>n im Foyer der Stadthalle,<br />

war vielbeachteter Treffpunkt.<br />

Markenware wieder im Aufwind ist. Eine Marke, so erläuterte der Leiter<br />

der Media-Forschung bei Gruner + Jahr, Michael Hallmann, „erleichtert<br />

Entscheidungen und vermittelt Werte, Leitlinien und Emotionen“. Viele<br />

Menschen bauten sich mit Marken ihre eigene Welt und seien bereit,<br />

dafür zu zahlen.<br />

Die Studierenden hatten den Kongress in der Cloppenburger Stadthalle<br />

im Rahmen ihres Studiums selbst organisiert und realisiert. Als Referenten<br />

hatten sie unter anderem den Vorsitzenden des Genfer Instituts für<br />

Markentechnik, Manfred Schmidt, den Geschäftsführer der Lange Uhren<br />

GmbH, Hartmut Knothe, und den Geschäftsführer der <strong>Oldenburg</strong>er Agentur<br />

Freese & Wolff, Henning Birkenstock, gewonnen. Moderator war der<br />

Bereichsleiter Unternehmenskommunikation der Verlagsgruppe Handelsblatt,<br />

Christian Ickstadt.<br />

IN EIGENER SACHE<br />

GRAFIK UND ORIGINALPLAKATE<br />

in Löningen<br />

Nach Salvador Dali und Leonardo da<br />

Vinci präsentiert die Löninger Galerie<br />

vom 1. April bis zum 18. Juni eine Pablo<br />

Picasso-Ausstellung. Im Mittelpunkt stehen<br />

seltene Lithografien des Spaniers.<br />

Erst spät – im Alter von 64 Jahren – begann Picasso<br />

mit der Technik der Lithografie zu experimentieren.<br />

Heute gelten die Grafiken als wichtige<br />

und eigenständige Werkgruppe innerhalb<br />

seines vielseitigen Oeuvres. Zusammen mit dem<br />

Meisterdrucker Fernand Mourlot revolutionierte<br />

Picasso die Technik der Lithografie und setzte<br />

mit immer neuen technischen Varianten und Arbeitsweisen<br />

neue Maßstäbe für diese klassische<br />

Drucktechnik. In der Ausstellung ist ein fast 30<br />

großformatige Lithografien umfassender Werkblock<br />

zu sehen. Picasso experimentierte ab November<br />

1945 mit alternativen Druckträgern zu<br />

den unhandlichen Litho-Steinen, so etwa mit Aluminium-<br />

und Zinkplatten und sogar mit Glasplatten.<br />

Etliche dieser zu den seltensten grafischen<br />

Arbeiten Picassos zählenden Zustandsund<br />

Probedrucke werden in Löningen gezeigt.<br />

Ein weiteres Thema sind die fotografischen Projekte<br />

Picassos, darunter die Reihe der Lithografien,<br />

die in Zusammenarbeit mit dem französischen<br />

Fotografen André Villiers entstanden und<br />

den Titel „Diurnes“ tragen. Darüber hinaus sind<br />

einige seiner erotischen Radierungen zu sehen,<br />

welche er in einer fast rauschhaften Energie- und<br />

Kreativleistung in seiner legendären Folge der<br />

„Suite 347“ im Jahre 1968 geschaffen hat. Eine<br />

Zusammenstellung von Originalplakaten, die<br />

der Meister für die französische Friedensbewegung<br />

schuf, sowie zahlreiche Radierungen,<br />

Briefmarken und Originalkataloge runden die<br />

ausführliche Schau ab.<br />

Die Ausstellung in der Löninger Galerie (Fußgängerzone/Ecke<br />

Poststraße) dauert vom 1. April bis<br />

18. Juni und ist täglich außer montags von 11 bis<br />

18 Uhr geöffnet. Es finden regelmäßige Führungen<br />

statt. Sonderführungen sind nach Anmeldung<br />

möglich.<br />

J.H.<br />

24 | KONTAKT 2.2006 KONTAKT 2.2006 | 25


KULTURSTIFTUNG<br />

Wenn die Menschen<br />

unsichtbar werden<br />

Den Förderpreis Kulturstiftung der<br />

<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong> erhält in diesem Jahr<br />

der Fotograf Matthias Langer. Der<br />

gebürtige Vareler lebt und arbeitet<br />

heute in Braunschweig. Zur Region<br />

hat er noch engste Bezüge.<br />

uf diesen Farbfotografien soll man<br />

gar nicht alles sehen. Da ist ein<br />

Wohnzimmer abgebildet, unverkennbar<br />

mit hölzerner Schrankwand<br />

und großem Tisch in der Mitte, und dann<br />

strengt sich das Auge an und sieht trotzdem<br />

nichts mehr deutlich. Auf den hellen<br />

Stühlen rund um den Tisch erkennt er<br />

nur helle Schemen. Verwischte Spuren<br />

der Gäste, die beieinander saßen, als der<br />

Fotograf seine Kamera auf sie richtete.<br />

Hat da einer einen Fehler bei der Aufnahme<br />

gemacht? Natürlich nicht – er hat<br />

einfach ein paar Stunden die Blende des<br />

Objektivs offengelassen – so lange das<br />

Zusammensein im trauten Heim dauerte.<br />

Und diese Zeit hat ihre Spuren in der<br />

Fotografie hinterlassen. Während alles<br />

Unbewegliche präzise abgebildet ist,<br />

A<br />

26 | KONTAKT 2.2006<br />

PREISTRÄGER 2006<br />

wurden die bewegten Personen über die<br />

lange Zeit verwischt, komprimiert bis zur<br />

Unkenntlichkeit aufgelöst. Eine ganze<br />

Serie dieser Art hat er geschaffen – „Von<br />

Geburtstagsfeiern und anderen Festlichkeiten“<br />

hat er sie genannt. Eine Serie, in<br />

der das Schnappschussdenken umgedreht<br />

ist zur Entdeckung der Langsamkeit.<br />

Das Prinzip wiederholte er vielfach,<br />

unter anderem bei häuslichen Besuchern,<br />

die er zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />

immer wieder zu Hause vor die<br />

Kamera platzierte.<br />

Unter den vielen Einsendungen zum Förderpreis<br />

dieses Jahres fielen diese Arbeiten<br />

schnell auf. Fotografinnen und Fotografen<br />

von weither hatten Arbeiten zur<br />

Bewerbung vorgelegt, aus London, Hamburg,<br />

Berlin, Leipzig, Mainz etwa. Dass<br />

sie ihre Wurzeln in der Region haben<br />

müssten oder hier leben und arbeiten,<br />

war Bedingung der Ausschreibung. Sie<br />

mussten vor dem kritischen Auge einer<br />

hochkarätig besetzten Jury bestehen. In<br />

diesem Jahr hatte die Stiftung die international<br />

bekannte Münchener Fotokünstlerin<br />

Herlinde Koelbl gewinnen<br />

können, den gleichfalls international tätigen<br />

Bonner Kurator und Kunstkritiker<br />

Professor Klaus Honnef, den Leiter der<br />

Kunsthalle Wilhelmshaven, Dr. Daniel<br />

Spanke, die Unternehmerein Monika<br />

Schnetkamp (die auch Mitglied im Kulturkreis<br />

im BDI ist), den Feuilletonchef<br />

der Nordwest-Zeitung <strong>Oldenburg</strong>, Dr.<br />

Reinhard Tschapke sowie den Künstler<br />

Bernd Schwarting. Die Expertenrunde<br />

zeigte sich nach mehreren Durchgängen<br />

begeistert: „Matthias Langer schöpft die<br />

Möglichkeiten der Fotografie aus und<br />

thematisiert sie zugleich.“<br />

Damit geht der Preis an einen Künstler,<br />

der zu <strong>Oldenburg</strong> enge Bezüge hat. Er<br />

studierte 1990 – 1993 an der Carl von Ossietzky-Universität<br />

Kunstpädagogik und<br />

Mathematik, wechselte dann an die<br />

Hochschule für Bildende Künste in<br />

Braunschweig. 2001 legte er dort das Diplom<br />

in Grafik-Design ab, 2003 das Diplom<br />

Freie Kunst und war 2004 Meisterschüler<br />

der HBK bei Professor Dörte Eißfeldt.<br />

In <strong>Oldenburg</strong> präsentierte er sich<br />

schon vor Jahren auch mit seinen ersten<br />

Arbeiten in der NWZ-Galerie.<br />

Überreicht wird Matthias Langer der mit<br />

8.000 Euro dotierte Förderpreis Fotografie<br />

am 24. April im Stadtmuseum <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Dort wird dann auch eine Ausstellung<br />

seiner Arbeiten zu sehen sein (bis<br />

zum 21. Mai jeweils dienstags bis sonntags<br />

von 10 bis 18 Uhr). Er hat dafür den<br />

Titel „Der geglückte Tag“ gewählt, denn<br />

auf den Bildern, die er zeigt, geht es um<br />

Feiern zu Jubiläen und um Menschen,<br />

die ihn im Urlaub besuchten. Er wollte<br />

damit aber auch auf den Preisgewinn anspielen.<br />

Zur Ausstellung legt die Stiftung<br />

für ihn auch einen Katalog vor.<br />

Der Förderpreis, den die Kulturstiftung<br />

der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

2003 zum ersten Mal vergeben hat,<br />

wird im Wechsel jährlich für unterschiedliche<br />

künstlerische Sparten ausgeschrieben.<br />

Er soll die Kunstszene der<br />

Nordwest-Region stärken und für interessante<br />

junge Positionen der bildenden<br />

Kunst werben.<br />

R.-M.<br />

T<br />

Mehr als ein<br />

ALT WERDEN:<br />

GESCHENK DER NATUR<br />

hitonos, ein strahlender irdischer Jüngling,<br />

genoss einst überirdisches Glück:<br />

Eos, die griechische Göttin der Morgenröte,<br />

hatte ihn auserkoren und verbrachte<br />

die Nächte mit ihm. Die Göttin erwirkte<br />

bei Zeus ewiges Leben für ihren Geliebten.<br />

Doch sie vergaß, auch ewige Jugend<br />

für ihn zu erbitten. So ereilte Thitonos<br />

das Schicksal alles Irdischen. Er alterte<br />

und wurde zum Greis. Entsetzt<br />

sperrte ihn die Göttergattin in eine Zelle,<br />

wo er sich in eine Zikade verwandelte<br />

und nun durch die Nächte zirpt.<br />

Diese antike Sage lehrt den Menschen<br />

Realismus: Man weiß, dass jugendliche<br />

Frische vergeht, lernt körperliche, geistige<br />

und seelische Leiden kennen und<br />

muss hinnehmen, dass alles Leben endlich<br />

ist. So weit, so deprimierend und im<br />

Grundsatz unabänderlich. Doch inner-<br />

halb dieses Rahmens ist dem Menschen<br />

ein weites Feld der Handlungsmöglichkeiten<br />

gegeben: Der Lauf seines Lebens<br />

ist der Gewinn aus vielen Umständen.<br />

Dazu gehört neben den ererbten Anlagen<br />

und den Einflüssen aus der belebten und<br />

unbelebten Umwelt auch die Art und<br />

Weise, wie der Einzelne sein Leben führt<br />

und gestaltet. Man kann eine Menge<br />

falsch machen. Unversehrtheit, Leistungsfähigkeit<br />

und Wohlbefinden sind<br />

mehr als nur ein Geschenk der Natur.<br />

Auf jung folgt nicht mehr alt<br />

Natürlich können wir die Unwägbarkeiten<br />

des Lebens nicht ändern: In jungen<br />

Jahren etwa an Krebs zu erkranken, und<br />

niemand kann sagen, warum; aus unbekannter<br />

Ursache zu einer lebenslangen<br />

Rheuma-Odyssee verurteilt zu sein, von<br />

Natur aus schwache Augen, einen irritab-<br />

GESUNDHEIT<br />

Die Werbung entdeckt die Generation 50 plus. Rezepte zu Anti-Aging und Versprechen,<br />

wie man jung bleibt, haben Hochkonjunktur. Professor Dr. Ludwig Lampe, Betriebsarzt der<br />

„<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong>“ gibt für die Leser von KONTAKT einen Überblick:<br />

Was heißt „Alter“ heute? Was können wir tun, um gesund alt zu werden?<br />

len Darm oder der so oft quälenden Migräne<br />

mit sich herum zu tragen – das<br />

zeigt die Kehrseite der Medaille. Doch abgesehen<br />

von solchen Widrigkeiten konnte<br />

der Mensch noch nie so wohlbehalten<br />

den späten Lebensabschnitt erreichen,<br />

der früher ausnahmslos mit Unpässlichkeit,<br />

Siechtum oder Quälerei verbunden<br />

wurde. Diese Erfolge scheinen sogar gesellschaftlich<br />

die „Fließrichtung“ zu drehen:<br />

Nach „jung“ folgt nicht mehr<br />

zwangsläufig „alt“. Dabei wird der Begriff<br />

„alt“ zunehmend vermieden, er findet<br />

sich allenfalls in Anglizismen wie<br />

„Best-Ager“ oder sogar negiert als „Anti-<br />

Aging“ wieder (wobei letztere Erfindung<br />

weitaus mehr verspricht, als sie jemals<br />

halten kann).<br />

Das Alter wird versteckt, kaschiert, soll<br />

kein fester Bestandteil des Lebenszyklus<br />

mehr sein, sondern wird immerwährend<br />

KONTAKT 2.2006 | 27


GESUNDHEIT<br />

von dem Versuch geprägt, dem Vergleich<br />

mit der Jugend möglichst lange standzuhalten.<br />

Der 70-jährige Doktorand ist heute<br />

ebenso wenig eine Utopie wie der 80jährige<br />

Marathonläufer. Die moderne Alternsforschung<br />

greift diesen Trend auf:<br />

Wie lassen sich mehr Jahre für das späte<br />

Leben gewinnen und gleichzeitig auch<br />

mehr Leben für die späten Jahre? Doch<br />

wie sehen aktuell Anspruch und Wirklichkeit<br />

aus?<br />

Verlierer auf dem Arbeitsmarkt<br />

Die Lebensphase jenseits der 50 beflügelt<br />

heute die Phantasie. Dass sämtliche<br />

soziale Formen der Agenda 2010 mit dem<br />

demographischen Wandel begründet<br />

wurden, hat das Interesse steigen lassen.<br />

Gleichzeitig aber fühlen sich gerade die<br />

jüngeren Alten als Verlierer der Hartz-Reform<br />

und als Leidtragende einer absurden<br />

Arbeitsmarktentwicklung. Noch nie<br />

gab es so viele gesunde und leistungsfähige<br />

60-Jährige. Aber trotz Fachkräftemangels<br />

ist die Arbeitsmarktlage für 55bis<br />

64-Jährige verheerend. Nur ein Drittel<br />

von ihnen ist derzeit erwerbstätig, deutlich<br />

weniger als in den meisten anderen<br />

Industrieländern. Klagen über Altersdiskriminierung<br />

finden zunehmend Zustimmung<br />

– zum Beispiel auch die Ausführungen<br />

des FAZ-Herausgebers Frank<br />

Schirrmacher gegen den Jugendwahn<br />

(„Das Methusalem-Komplott“) Nicht ohne<br />

Grund will die Bundesregierung<br />

durch ein Antidiskriminierungsgesetz<br />

die Position der Alten stärken.<br />

Ein Trendwechsel, ein Abschied vom Jugendwahn<br />

und der Beginn einer Erfahrungsrenaissance<br />

lassen sich aber bisher<br />

höchstens in der Werbung ablesen.<br />

Sie setzt zusehends auf Kundschaft über<br />

50, allerorten sind grauhaarige Models<br />

zu sehen. Doch die Darstellung ist immer<br />

noch klischeehaft. Während ältere Menschen<br />

lange Zeit entweder gar nicht oder<br />

nur hilfsbedürftig und gebrechlich gezeigt<br />

wurden, werden sie jetzt als weißhaarige<br />

Dynamiker beim Segeln oder<br />

Reiten präsentiert. Mancher aus dieser<br />

Zielgruppe fühlt sich durch dieses Image<br />

unter Zugzwang gesetzt.<br />

Die schwierigsten Veränderungen stehen<br />

jedoch in der Arbeitswelt an. In 10 –<br />

15 Jahren werden die Älteren gebraucht,<br />

die Qualifizierten allemal. Die Zahl der<br />

verfügbaren Arbeitskräfte wird von heute<br />

fast 41 Millionen bis zum Jahr 2050 auf<br />

knapp 34 Millionen sinken. Doch noch<br />

28 | KONTAKT 2.2006<br />

investiert die Wirtschaft wenig in die Bildung<br />

älterer Mitarbeiter. Während im<br />

Jahr 2002 immerhin 36 Prozent der 35 –<br />

49-Jährigen ihr berufliches Wissen auffrischten,<br />

war die Quote bei den über 50-<br />

Jährigen nur halb so hoch. Das ist erstaunlich<br />

wenig gemessen daran, dass<br />

seit Jahren von Politikern, Verbänden<br />

und Unternehmen ständig das Prinzip<br />

des lebenslangen Lernens beschworen<br />

wird. Es muß sich aber auch bei den Älteren<br />

die Erkenntnis durchsetzen, dass<br />

es zukünftig im Leben keine Phase geben<br />

wird, in der man sich einfach bequem<br />

treiben lassen kann.<br />

Trotzdem: In unserer Gesellschaft wird<br />

die Front künftig nicht zwischen Alt und<br />

Jung verlaufen. Es werden andere Trennlinien<br />

zwischen Starken und Schwachen<br />

liegen: Die sozialen Unterschiede innerhalb<br />

der Generationen dürften stärker zunehmen<br />

als die Differenzen zwischen den<br />

Generationen. Hierzu werden die künftigen<br />

Erbschaften, der Rückbau des Sozialstaates<br />

und die Veränderungen im Gesundheitswesen<br />

entscheidend beitragen.<br />

Altern ist kein homogener Prozess mit<br />

schicksalhaftem Verlauf, sondern ein<br />

mehrdimensionales Geschehen, wobei<br />

genetische Vorgaben und Lebensstilfaktoren<br />

zusammenwirken. Zwischen chronologischem<br />

Alter und funktionalem Alter<br />

der Menschen können deshalb große<br />

Unterschiede bestehen. Der Mythos, dass<br />

Menschen mit zunehmendem Alter im-<br />

mer gleichartiger werden, wird von der<br />

Forschung widerlegt: Sie entwickeln sich<br />

immer unterschiedlicher.<br />

Viele Facetten<br />

Die Forschung zeigt, dass unsere Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse im Lebensverlauf<br />

nicht durch eine einzige Kurve abgebildet<br />

werden können. Denn das Zusammenspiel<br />

von Biologie, Körper, Kultur<br />

und Geist ist komplex. Die Lebensalter<br />

haben viele Facetten und bilden jeweils<br />

unterschiedliche Qualitäten aus. Beispielsweise<br />

gibt es im Sport Disziplinen<br />

wie das Geräteturnen der Frauen, in denen<br />

bei Höchstleistungen eindeutig die<br />

Jugend dominiert. Wo aber Ausdauer<br />

und Erfahrungswissen wichtiger werden,<br />

etwa beim Skilanglauf, Marathon<br />

oder Golf, werden Höchstleistungen auch<br />

bei 30- oder sogar 40-Jährigen beobachtet.<br />

Auch gibt es Leistungs- und Wissensbereiche,<br />

in denen die Älteren zu den Besten<br />

zählen. Je mehr Lebenserfahrung<br />

und Geisteskraft beim Produzieren einer<br />

Leistung oder beim Lösen eines schwierigen<br />

menschlichen Problems gefordert<br />

sind, desto eher können ältere Menschen<br />

glänzen. Die jugendliche Schnelligkeit<br />

des Denkens und des Körpers können<br />

dann von Nachteil sein.<br />

In den kommenden Jahrzehnten wird<br />

diesem Land fehlen, was es heute im<br />

Überfluss hat: arbeitsfähige Menschen<br />

unter 65 Jahren. Der Arbeitsgesellschaft<br />

gehen dann die Arbeiter aus – und das<br />

wird den Wohlstand und den Lebensstandard<br />

verringern.<br />

60 Prozent der deutschen Unternehmen<br />

beschäftigen heute nicht einen Mitarbeiter<br />

über 50 Jahren. Konzerne, Mittelständler,<br />

Kleinbetriebe haben sich systematisch<br />

von dem getrennt, was sie für<br />

menschliche Altlasten hielten, unterstützt<br />

von Staat und Gewerkschaften<br />

durch großzügige Vorruhestandsregelungen.<br />

Nur etwa 40 Prozent der 55 – 64jährigen<br />

Deutschen, die arbeiten könnten,<br />

tun dies auch. In den USA sind es 58,<br />

in Japan 63, in Schweden 68 und in der<br />

Schweiz 73 Prozent.<br />

Dabei gibt es kein Gesetz vom Altersabbau.<br />

85 Prozent der Bundesbürger „altern<br />

erfolgreich“. Der Schlaganfall, der<br />

Tumor, an dem sie sterben, tritt erst rund<br />

6 Monate vor ihrem Lebensende auf.<br />

Beobachtung über 60 Jahre<br />

Die umfassendsten Erfahrungswerte<br />

über das Altern, die wir zurzeit haben,<br />

bietet die Harvard-Study. Sie ist mit 60<br />

Jahren Beobachtungszeit eine der längsten<br />

und umfassendsten Forschungen zur<br />

menschlichen Entwicklung. Eine der<br />

zentralen Fragen, die sie verfolgte, war:<br />

Was machen Menschen, die im Alter von<br />

60 – 80 Jahren zufrieden und gesund<br />

sind, anders als diejenigen, die in diesem<br />

Alter traurig und krank sind? Die Antwort<br />

bestätigt, was wir schon immer ahn-<br />

GESUNDHEIT<br />

Die sozialen Unterschiede<br />

innerhalb der Generationen dürften stärker zunehmen<br />

als die Differenzen zwischen den Generationen.<br />

ten: Der Mensch bestimmt weitgehend<br />

selbst, wie er altert! Die Studie fand sieben<br />

zentrale Einflussgrößen für ein langes<br />

und zufriedenes Leben heraus<br />

❚ Tabakabstinenz (wahrscheinlich der<br />

wichtigste Faktor),<br />

❚ gesundes Körpergewicht,<br />

❚ wenig Alkohol,<br />

❚ regelmäßige Bewegung,<br />

❚ solide Partnerbeziehung,<br />

❚ kompetenter Umgang mit Konflikten<br />

und Stress,<br />

❚ gute und lange Ausbildung.<br />

Während die ersten vier Einflussgrößen<br />

herkömmlich mit „Gesundsein“ verknüpft<br />

sind und im Mittelpunkt jedes medizinischen<br />

Anti-Aging stehen, haben<br />

sich jedoch auch Partnerbeziehung und<br />

Konfliktlösung hierfür als ganz wesentlich<br />

erwiesen. Ausbildung in Bezug auf<br />

langes, gesundes Leben beinhaltet auch<br />

den emotionalen und intellektuellen Bereich,<br />

das heißt, die Möglichkeit stets für<br />

sich selbst verantwortlich sein zu können.<br />

Altern ist also ein lebenslanger und biografisch<br />

verankerter Prozess, der sich<br />

multidimensional auf verschiedenen<br />

Ebenen vollzieht. Anti-Aging muss dann<br />

soviel heißen wie „länger gesund leben“<br />

– und ist somit eine Herausforderung für<br />

das ganze Leben. Der natürliche Leistungsabfall,<br />

der in höheren Lebensjahren<br />

eintritt, wird sozusagen durch frühzeitig<br />

im Leben einsetzende Anti-Aging-<br />

Maßnahmen „gebremst“. Der Zugewinn<br />

an Vitalität, Leistungsfähigkeit und damit<br />

Unabhängigkeit ist Lebensqualität.<br />

Das Ziel der Alternsforschung ist es, die<br />

Zeitspanne von Krankheit und sozialer<br />

Abhängigkeit im Alter möglichst zu komprimieren.<br />

Voraussetzung hierzu ist zum einen eine<br />

wohlwollende genetische Ausstattung,<br />

die das Erreichen einer vierten Lebensphase<br />

jenseits der achtzig entscheidend<br />

prägt, zum anderen sind es positive Lebensumstände<br />

in der zweiten und dritten<br />

Lebensphase.<br />

Bereits vor der Geburt sind Einflüsse wie<br />

etwa Nikotin, Alkohol und Adipositas der<br />

Mutter in der Lage uns für das Leben zu<br />

zeichnen. Die Insulinresistenz der Mutter<br />

kann zu frühkindlicher Fehlernährung<br />

und kindlichem Übergewicht füh-<br />

ren. Bewegungsmangel, Dysstress und<br />

Fettleibigkeit im Schulalter, Rauchen<br />

und Alkohol in der Jugend können Initialzündung<br />

für lebenslange Sucht sein<br />

und prägen damit den weiteren Lebensverlauf<br />

entscheidend mit. Raucher – das<br />

sei in diesem Zusammenhang angemerkt<br />

– verkürzen ihr Leben bewusst<br />

um 10 – 13 Jahre. Sie können kein wirkungsvolleres<br />

Anti-Aging erwarten, als<br />

das Rauchen aufzugeben – denn damit<br />

wird das Risiko der Entstehung von Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen verringert und<br />

die sowieso im Alter vermehrte Entstehung<br />

von Krebs.<br />

Dabei ist Altern für sich genommen bereits<br />

der größte Risikofaktor für die Entstehung<br />

von Krebs. Bösartige Tumoren<br />

zählen zu den häufigsten mit dem Alter<br />

assoziierten Erkrankungen. Es ist sogar<br />

damit zu rechnen, dass in etwa 20 Jahren<br />

bei anhaltender Überalterung Krebs zur<br />

häufigsten Todesursache wird.<br />

Ging man bislang von der Annahme aus,<br />

dass Mutationen in beliebigen Zellen<br />

letztendlich zur Krebsentstehung führen,<br />

gibt es inzwischen immer mehr wissenschaftliche<br />

Hinweise dafür, dass sich<br />

Karzinome aus „gealterten“ Stammzellen<br />

ableiten. Auf Grund dieser Erkenntnis<br />

werden derzeit neue Behandlungsstrategien<br />

in der Onkologie entwickelt,<br />

die darauf abzielen, selektiv vor allem<br />

diese Krebsstammzellen zu zerstören.<br />

Der Alterungsprozess ist grundsätzlich<br />

durch eine eingeschränkte Reaktionsfähigkeit<br />

des Organismus auf sich verändernde<br />

Umweltbedingungen gekennzeichnet.<br />

In vielen Studien konnte gezeigt<br />

werden, dass alternde Zellen empfindlicher<br />

gegenüber freien Radikalen<br />

sind, die als „Nebenprodukt“ beim Sauerstoffaustausch<br />

im Körper entstehen,<br />

und bei dem auch Umwelteinflüsse eine<br />

Rolle spielen. Ein alternder Körper kann<br />

nur eingeschränkt auf diesen „oxidativen<br />

Stress“ reagieren. Es erscheint deshalb<br />

nur folgerichtig, die schädlichen<br />

Einflüsse durch sogenannte „Antioxidantien“<br />

wie Vitamine (Vitamin A, Vitamin<br />

C, Vitamin E) und Spurenelemente<br />

zu reduzieren.<br />

Über die Möglichkeiten, dem Alternsprozess<br />

aktiv zu begegnen lesen Sie in der<br />

nächsten Folge.<br />

KONTAKT 2.2006 | 29


GUTEN APPETIT<br />

Gegrillter Spargel<br />

mit Petersilienbutter<br />

Zutaten:<br />

■ 500 g Spargel (extra dicke Stangen)<br />

■ 8 El. Olivenöl<br />

■ 250 g Butter<br />

■ 2 Schalotten (sehr klein geschnitten)<br />

■ 1 Bund Petersilie<br />

Zubereitung:<br />

3 El. Olivenöl erhitzen und die Schalotten<br />

bei mittlerer Hitze dünsten. Etwas abkühlen<br />

lassen, dann mit der gehackten Petersilie,<br />

etwas Salz und der Butter vermengen.<br />

Geschälten Spargel halbieren und bissfest<br />

kochen, etwas abkühlen lassen.<br />

Mit ca. 5 El. Olivenöl begießen und<br />

wenigstens 1 Stunde marinieren.<br />

Später auf dem Grill (er muß sehr heiß<br />

sein!) ca. 3 Min. grillen.<br />

Neue Kartoffeln oder ein frisches Baguette<br />

schmecken köstlich dazu!<br />

B.H.<br />

30 | KONTAKT 2.2006<br />

VIEL SPASS<br />

FÜR SIE GELESEN<br />

Einsendungen bitte bis<br />

zum 22. Mai 2006 an:<br />

<strong>Öffentliche</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

Redaktion KONTAKT<br />

Staugraben 11, 26122 <strong>Oldenburg</strong><br />

oder per E-Mail an: KONTAKT@oevo.de<br />

Als Preise winken:<br />

1) Großes Gartenwindlicht<br />

2) Teelichthalter-Set, 3 tlg.<br />

3) Dipschalen-Set 7 tlg.<br />

Die Mitglieder der Redaktion sind<br />

von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

Die Gewinner des letzten Preisrätsels:<br />

1) Edith Kunst, Brake<br />

2) Bärbel Stottrop, Neuss<br />

3) Peter Zimmering, Rastede<br />

Chronik:<br />

Stadtteil mit<br />

militärischem Hintergrund<br />

Das Gelände der ehemaligen Hindenburg-Kaserne in <strong>Oldenburg</strong> und damit<br />

der Stadtteil Kreyenbrück hat eine wechselvolle Geschichte. 1929 wurde<br />

das Areal als Kavallerie-Exerzierplatz genutzt, 1934 bis 1945 als Kaserne<br />

und „Zuhause“ des <strong>Oldenburg</strong>er Infanterieregiments 16, 1946 bis 1959<br />

wurde es als „Flüchtlingssiedlung Kreyenbrück“ den Heimatvertriebenen<br />

als vorläufige Bleibe zugewiesen, und in der Zeit von 1959 bis 1994 diente<br />

es als Stationierungsort für das Fernmeldebataillon 11 und dem Artillerieregiment<br />

11 mit dem Feldartilleriebataillon 111. Heute ist es zivil genutzt.<br />

Staatliche Dienststellen und große und kleine Betriebe sind hier untergekommen,<br />

außerdem entstanden viele Wohnhäuser – und es wird weiter<br />

gebaut. Nur noch wenige Kasernengebäude erinnern an die alten Zusammenhänge.<br />

Ehemalige des Fernmeldebataillons 11, die sich im „Traditionsverband<br />

Fernmeldebataillon 11“ zusammengefunden haben, haben die Geschichte<br />

in einer Chronik „25 Hektar <strong>Oldenburg</strong> im Wandel – Die Entwicklung der<br />

Hindenburg-Kaserne von 1934 – 2005“ festgehalten. Sie knüpft an das<br />

Buch „Die Hindenburg-Kaserne und ihr Fernmeldebataillon 11“ an, das die<br />

<strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> maßgeblich unterstützt hatten.<br />

Die neue Chronik kann zum Preis von 10 Euro erworben werden.<br />

Kontakt über Stabsfeldwebel a.D. Claus-Jürgen Musial, (Tel. 0441 / 44 0 19;<br />

Fax: 0441 / 4 85 58 71). Der Verkaufserlös geht an das „Haus Regenbogen“<br />

der Diakonie <strong>Oldenburg</strong>.<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Öffentliche</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />

Staugraben 11<br />

26122 <strong>Oldenburg</strong><br />

KONTAKT¬ ¬@oevo.de<br />

REDAKTION<br />

Peter Diers (P.D.), Jörg Heiduk (J.H.),<br />

Bärbel Heinrich (B.H.), Thomas Heuer (T.H.),<br />

Jörg Löffler (J.L.), Tanja Tilgner (T.T.),<br />

Uwe Schucht (U.Sch. - Fotos).<br />

Allgemeine redaktionelle Beiträge sind mit rk<br />

gezeichnet.<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />

Christian Bunk (Ch.B.)<br />

Tel. 0441 – 22 28 316<br />

Fax 0441 – 22 28 440<br />

MEDIABERATUNG/SCHLUSSREDAKTION<br />

rpm Kommunikation <strong>Oldenburg</strong> (R.-M.)<br />

GESTALTUNG<br />

Schwanke/Raasch graphik design, Hannover<br />

DRUCK<br />

Prull-Druck GmbH & Co KG, <strong>Oldenburg</strong><br />

Herzlich Willkommen<br />

bei den <strong>Öffentliche</strong>n<br />

Neue Mitarbeiter/innen<br />

Stephan Joachimsmeier<br />

Auszubildender im Außendienst<br />

(HV Otmar Schnepel)<br />

1. Dezember 2005<br />

KONTAKT 2.2006 | 31


Das Geschäftsgebiet der <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> umfasst das<br />

traditionsreiche ehemalige Land <strong>Oldenburg</strong>. Städtische Zentren und stilles Abseits, Innovation<br />

und Rückzugsorte für Ruhesuchende – die Region hat viele Gesichter. Was sie den Menschen<br />

bedeutet, die hier leben, das will KONTAKT mit einem kurzen Fragenkatalog herausfinden.<br />

Zu Hause im Nordwesten<br />

Antworten gibt diesmal<br />

Stefan Könner,<br />

Geschäftsführer der GSG<br />

<strong>Oldenburg</strong> Bau- und<br />

Wohngesellschaft mbH<br />

Was ist für Sie das Typische an unserer Region?<br />

Wie würden Sie sie einem Fremden beschreiben?<br />

Ende des letzten Jahres bin ich selbst erst mit meiner Familie nach <strong>Oldenburg</strong><br />

gezogen, und wir haben uns sofort absolut wohl gefühlt. Genau das ist es sicherlich,<br />

was diese Stadt und diese Region für die zahlreichen Zuzügler so reizvoll macht. Ich<br />

werde mit meiner Familie bestimmt noch manche Unternehmung machen, um all<br />

die schönen Ecken und Ziele kennen zu lernen, die uns schon von vielen „alten“<br />

<strong>Oldenburg</strong>ern ans Herz gelegt wurden.<br />

Was lieben Sie an unserer Region?<br />

Man braucht nie weit zu fahren: schöne Plätze, gute Restaurants, Sehenswertes,<br />

Erholsames, Flüsse, Wälder, (Zwischenahner) Meer(e), die Nordseeküste, und sogar<br />

(Osen-)Berge gibt es in nächster Nähe. Ich gehe offen und interessiert auf die<br />

Menschen zu und habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten dies dann auch<br />

ihrerseits tun. „Dröge“ oder „sture“ <strong>Oldenburg</strong>er kenne ich bisher nur vom Hörensagen.<br />

Haben Sie einen Lieblingsort / Lieblingsspaziergang (außerhalb des Wohnortes)?<br />

Ich fahre mit meiner Familie im Urlaub gern nach Horumersiel. Dieser Ort bietet viel<br />

für Familien mit Kindern. Dort wird für jedes Alter und jedes Wetter Urlaubsfreude<br />

geboten. Ein ausgesprochener Lieblingsort oder -spaziergang wird sich noch finden<br />

(siehe oben).<br />

Ihr Lesetipp zur Region?<br />

Zum Einzug haben wir von unseren neuen Nachbarn und vielen Freunden zahlreiche<br />

<strong>Oldenburg</strong>-Literatur bekommen, die jetzt erst einmal „durchgearbeitet“ werden<br />

will. Aber einen ersten sehr guten Eindruck von der Stadt <strong>Oldenburg</strong> erhält man z.B.<br />

durch den wunderbaren Fotoband „<strong>Oldenburg</strong>“ von Aileen Rogge, den ich für jeden<br />

Neuoldenbürger bestens empfehlen kann.

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