Marktanteile Marktanteile - Öffentliche Versicherungen Oldenburg

ZURSACHE
Die Erfolgsmeldungen brachten
runde Schlagzeilen: „Öffentliche
gewinnt Marktanteile“ hieß es in
der NWZ. Auch die Oldenburger
Volkszeitung im Süden des Geschäftsgebietes
machte groß auf
mit der Nachricht „Öffentliche“
am Markt behauptet, nicht anders
die Kreiszeitung Wesermarsch im
Norden. Vorstandsvorsitzender
Franz Thole und Vorstandsmitglied
Horst Schreiber hatten beim Jahres-
Pressegespräch erste vorläufige
Ergebnisse für das abgelaufene
Geschäftsjahr genannt.
JAHRESPRESSEKONFERENZ
Bilanz:
„Wir haben unser Ziel 2005, die Steigerung
der Marktanteile in mehreren
Versicherungs-Bereichen, erreicht“, informierte
Franz Thole am 8. Februar die
Journalisten. Für die Geschäftsentwicklung
und die Beitrags-Einnahmen der Öffentlichen
Lebensversicherungsanstalt
Oldenburg legt er diesmal eine Zweijahres-Betrachtung
zugrunde, weil Vergleiche
von 2005 mit dem Ausnahme- und
Rekordjahr 2004 keinen realistischen
Bezug darstellen. „Der Vergleich auf Basis
der letzten beiden Jahre bietet sich
auch an, um unterschiedliche Abgrenzungen
des Neugeschäfts der Versicherer
seit Einführung des Alters-Einkünfte-Gesetzes
(AEG) zum 1. Januar
2005 auszublenden“, begründete der
Vorstandsvorsitzende seinen Bericht.
„Bei der Öffentlichen Lebensversicherungsanstalt
Oldenburg stiegen die gebuchten
Bruttobeiträge von 62,2 Millionen
Euro im Jahr 2003 auf 70,3 Millionen
Euro im Jahr 2005. Das entspricht einem
Zuwachs um 13 Prozent, während
marktweit ein Durchschnitts-Wachstum
von 6,5 Prozent erwartet wird.“
Mit Aufmerksamkeit registrierten
die Medienvertreter die Berichte
des Vorstandes zum abgelaufenen
Geschäftsjahr.
„HOCHZUFRiEDEN“
Weniger Neugeschäft
– höhere Beitragssumme
Das Neugeschäft in der Lebensversicherung
(LV) ging erwartungsgemäß zurück.
Trotzdem wurde eine Neugeschäfts-Beitragssumme
von nahezu 100
Millionen Euro erreicht. Franz Thole:
„Unser Ziel im Neugeschäft haben wir
hier mit 130 Prozent übertroffen.“
Einen „kleinen“ Boom gab es zum Jahresende
bei den Riester-Renten. Von den
mehr als 2.800 neuen Riester-Verträgen
wurden allein 2.100 Policen im Dezember
2005 vermittelt. Das Vertriebsergebnis
stieg hier auf 28,2 Millionen Euro Beitragssumme
inklusive staatlicher Zulagen.
Die staatliche Förderung erhöht sich
im Jahr 2006 für alle Verträge um 50 Prozent
(Fördertreppe).
In der Berufsunfähigkeits-Versicherung
ergab sich ein Neugeschäfts-Plus von
17,1 Prozent auf 46 Millionen Euro Versicherungssumme.
Damit erhöhte sich der
Marktanteil im Verbreitungsgebiet auf
10 Prozent des Neugeschäfts-Beitrages.
Abgegrenzt auf das Jahr 2005 ergibt sich
im Bereich der Renten- und Berufsun-
fähigkeits-Versicherung insgesamt ein
eingelöster Neuzugang von über 3.000
Verträgen mit gut 70 Millionen Euro Versicherungssumme.
Bei den Risiko-Lebensversicherungen
stieg der Marktanteil im Neugeschäft
nach Anzahl der Verträge auf 14 (Vorjahr
13,6) Prozent. Es wurden mehr als 1.300
Policen mit 54 Millionen Euro Versicherungssumme
vermittelt.
In der „Pensionskasse“, einem der fünf
Durchführungswege der betrieblichen
Altersversorgung (bAV), wurden 2005
nahezu 25 (Vorjahr 55) Millionen Euro
Beitragssumme für die S-Pensionskasse
AG akquiriert.
Bestandswachstum liegt
über Branchen-Niveau
Das LV-Bestandswachstum bei der Öffentlichen
Lebensversicherungsanstalt
wuchs 2005 um 1,4 Prozent auf 2,534
Milliarden Euro Versicherungssumme.
Nach Anzahl der LV-Verträge ergab sich
ein Netto-Bestandszuwachs um 593 auf
87.874 Policen (+ 0,7 Prozent); marktweit
wird ein Rückgang um 0,8 Prozent erwartet.
Ihr strategisches Ziel, Vertragskündigungen
zu reduzieren, setzten die Öffentlichen
Versicherungen Oldenburg positiv
um. Die Storno-Quote sank auf 3,8 (Vorjahr
4,3) Prozent. Die Branche erwartet
im Marktdurchschnitt eine Storno-Quote
von 5 Prozent.
Planung übertroffen
Der Gesamtbestand an Kapitalanlagen erhöhte
sich um 4,1 Prozent auf 701,8 Millionen
Euro. Das Ergebnis der LV-Kapitalanlage
übertrifft die Planung deutlich.
Zurückzuführen sei dies auf Zuschreibungen
durch gestiegene Kurse zum Jahresende
2005 in Höhe von 7,5 Millionen
Euro. Die überplanmäßigen Erträge werden
in erster Linie zur Stärkung der Vorsorgeposition
freie Rückstellung für Beitragsrückerstattung
(RfB) eingesetzt. Die
Überschuss-Deklaration für Lebensversicherungen
im laufenden Geschäftsjahr
2006 beträgt 4,2 (Vorjahr 4,5) Prozent.
Marktanteile in Schaden- und
Unfallversicherung ausgebaut
Die gebuchten Bruttobeiträge des Schadenversicherers
Oldenburgische Landesbrandkasse
stiegen 2005 im selbst abgeschlossenen
Geschäft um rund 0,3 (Vj. 1)
Prozent auf 124,5 (Vj. 124,2) Millionen
Euro. Wie Vorstand Horst Schreiber mitteilte,
bleibt die Autoversicherung mit einem
Anteil von knapp 50 Prozent die beitragsstärkste
Sparte. Trotz eines Beitragsabriebs
in der Kfz-Versicherung
wurde insgesamt ein organisches Wachstum
erreicht.
Die Branche rechnet für den deutschen
Markt mit einem leichten Rückgang der
Beiträge um 0,5 Prozent. Dies führen die
meisten Marktteilnehmer auf die branchenweiten
Beitragsrückgänge in der
Kfz-Versicherung (minus 2,8 Prozent)
sowie in der industriellen Sachversicherung
(minus 5,6 Prozent) und in der
Transportversicherung (minus 1,5 Prozent)
zurück.
Positive Beitragssteigerungen oberhalb
des Bundesdurchschnitts wurden bei der
Oldenburgischen Landesbrandkasse in
den Sparten verbundene Hausrat-, allgemeine
Haftpflicht und allgemeine Unfallversicherung
sowie Leitungswasser- und
Sturm-Versicherungen erreicht.
Wachstum bei Neugeschäft
und Bestand
In der Versicherungssparte verbundene
Gebäudeversicherung erhöhten sich die
Beitragseinnahmen erneut. Hier sind die
Öffentlichen Marktführer in der Region.
In der Gebäudeversicherung wurde ein
Netto-Beitragszugang von 380.000 (Vj.
340.000) Euro erzielt. Die gebuchten
Bruttobeiträge stiegen gegenüber 2004
um 2,9 Prozent auf 22,8 Millionen Euro.
In der verbundenen Hausratversicherung
belief sich der Netto-Beitragszugang
auf 144.000 (Vj. 162.000) Euro. Die
Anzahl der Verträge im Bestand stieg auf
48.582 (Vj. 47.785) Policen – das entspricht
einem Bestandswachstum von
1,7 (Vj. 1,8) Prozent. Die gebuchten Bruttobeiträge
wuchsen in diesem Bereich
um 4,1(Vj. 3,1) Prozent auf 5,93 Millionen
Euro. Der Markt rechnet mit einer
Steigerung von 1,6 Prozent.
Der Bestand der Kfz-Versicherungs-Policen
nahm – ähnlich wie in der gesamten
Branche – leicht zu: Bei den Öffentlichen
Versicherungen Oldenburg werden derzeit
rund 158.200 (Vj. 157.444) Fahrzeuge
im Bestand geführt. Die Beitragseinnahme
sank um 2,2 Prozent auf 60,8 Millionen
Euro; der Markt verzeichnet einen
durchschnittlicher Beitragsrückrückgang
von 2,8 Prozent. Nach wie vor ist im
Verbreitungsgebiet jedes vierte Auto bei
der Landesbrandkasse versichert.
ZURSACHE
Die Entwicklung in der Kfz-Fahrerunfallversicherung
stellte sich positiv dar. Der
Bestand erhöhte sich 2005 um 5,9 Prozent
auf 55.331 Policen.
In der allgemeinen Unfallversicherung
legte die Produktion um 75 Prozent zu.
Der Netto-Beitragszugang belief sich auf
180.000 Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge
stiegen um 3,4 Prozent auf 4,1
Millionen Euro. Die Branche erwartet eine
Steigerung von 0,5 Prozent.
Der Bestand in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung
vergrößerte sich in
Oldenburg um 1,2 Prozent und 980 Policen
auf 85.232 Verträge; die gebuchten
Bruttobeiträge wuchsen um 5,1 Prozent
auf 10,2 Millionen Euro. Im Marktdurchschnitt
wird mit einer Steigerung von 3,5
Prozent gerechnet.
Mehr Schadenmeldungen
Stürmisch nahmen – vor allem gegen
Jahresende – die Schadenmeldungen in
Oldenburg zu. Allein der Sturm „Dorian“
am 16. Dezember 2005 verursachte etwa
1.500 Schadenmeldungen. Insgesamt
übers Jahr verteilt wurden über 6.000
Sturmschäden bearbeitet und reguliert.
Die Schaden-Quote in den Sach-Sparten
für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres
erhöhte sich im selbst abgeschlossenen
Geschäft um rund 3 Prozentpunkte
auf rund 78 Prozent der Bruttobeiträge.
Das lag aber nicht so sehr an den Sturmschäden
als vielmehr an einer Aufstockung
der Schadenreserven in den
Haftpflicht- und Unfallversicherungs-
Sparten, teile Vorstand Horst Schreiber
mit.
Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote
(Combined Ratio) für das Jahr 2005
beläuft sich voraussichtlich auf 93 Prozent
der Bruttobeiträge und liegt damit
auf Branchenniveau.
Das Ergebnis aus Kapitalanlagen liegt
deutlich über Plan. Die Finanzausstattung
des Unternehmens wurde durch das
Wachstum der Kapitalanlagen um 6,5
Prozent auf 290,2 Millionen Euro erhöht,
die Bewertungsreserven entsprechend
gestärkt. Positiv auf das Wachstum der
Kapitalanlagen und der Ergebnisperformance
wirkten sich die Zuschreibungen
von 2,6 Millionen Euro aus.
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Ellen Bocquel