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Jahresrechnung 2010 - Brocki Grischun

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Jahresbericht <strong>2010</strong><br />

WIR FANGEN<br />

AUF, WAS<br />

ANDERE<br />

WEGWERFEN


Inhalt<br />

2<br />

3 Orientieren - überblicken handeln<br />

4 Vorrücken in neue Dimensionen<br />

5 Die Wirtschaftskrise ist überwunden<br />

6 Innovativ und nachhaltig<br />

7 Interviews<br />

8 Zauber der Kreativität in der Eco<br />

10 Neugierig und neu in der Recyclingabteilung<br />

11 Schiff ahoi<br />

12 <strong>Jahresrechnung</strong>, Bilanz Eco<strong>Grischun</strong><br />

13 Erfolgsrechnung Eco <strong>Grischun</strong><br />

15 Revisoren Bericht<br />

16 IV-Integration / Mitarbeiterecke Eco<br />

17 Brockenhaus Chur<br />

18 Brockenhaus Ilanz<br />

19 <strong>Jahresrechnung</strong>, Bilanz <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong><br />

20 Erfolgsrechnung<strong>Brocki</strong> Chur<br />

22 Erfolgsrechnung <strong>Brocki</strong> Ilanz / IV-Integration<br />

23 Statistik <strong>Brocki</strong> Chur/Ilanz<br />

24 Umsatz <strong>Brocki</strong> Chur/Ilanz 2002 - <strong>2010</strong><br />

25 Trägerschaft


Orientieren - überblicken<br />

handeln<br />

Der Vorstand muss sich<br />

immer wieder " Ueberblick"<br />

verschaffen. Das allerdings<br />

ist in den Niederungen des<br />

Alltags nicht immer ganz<br />

einfach, manchmal<br />

herrscht sogar dicker Nebel.<br />

Nebel, dichter Nebel…..<br />

….. und die Orientierung<br />

fällt schwer, wir verlieren das Gefühl für Distanzen<br />

und Zeit. Die Farben verschwimmen, unsere<br />

Wahrnehmung wird beinahe gespenstisch, jeder<br />

unerwartete Laut lässt uns zusammenzucken. Automatisch<br />

versuchen wir alle möglichen Anhaltspunkte<br />

wie das Rauschen eines Baches, Strassen-<br />

oder Bahngeräusche, den Geruch einer Bäckerei<br />

oder eines Misthaufens in unser Bemühen um<br />

Standortbestimmung einzubeziehen. Wir möchten<br />

wissen, wo wir stehen und in welche Richtung wir<br />

weiter gehen sollen. Wir wünschten uns, aus dem<br />

Nebel in die Höhe springen zu können, um uns<br />

"Überblick" zu verschaffen. Diesen Wunsch haben<br />

tüchtige Vorausseher schon immer genutzt,<br />

ihr Geschäft ist ein einträgliches. Sie nehmen Karten,<br />

Kugeln und andere Dinge zur Hilfe. Alles<br />

wirkt geheimnisvoll, aber vor allem profitieren sie<br />

von der Leichtgläubigkeit ihrer Kunden.<br />

Sie sagen jetzt vielleicht, dafür gibt es heute Hilfsmittel<br />

wie zum Beispiel Navigationsgeräte.<br />

Stimmt, aber mussten Sie auch schon mal mit einem<br />

grossen Fahrzeug in der endlosen Weite der<br />

Artischockenfelder wenden, weil es sinnlos gewesen<br />

wäre, weiterzufahren?<br />

Überblick verschaffen...<br />

... als Vorstand beschäftigen wir uns mit strategischen<br />

Fragen. Das heisst, wir haben die Aufgabe<br />

nach vorne zu schauen und für einen mittel- oder<br />

längerfristigen Horizont Ziele festzulegen. Man<br />

könnte auch sagen, wir zeigen auf, wohin die Reise<br />

gehen soll.<br />

Wir setzen uns mit der künftigen Ausrichtung,<br />

Positionierung und Finanzierung der bestehenden<br />

Betriebszweige, und mit möglichen neuen Projekten<br />

und Angeboten auseinander. Um solche Visionen<br />

zu beschreiben und Zielvorgaben zu definieren,<br />

müssen wir uns mit unserem Wissen und den<br />

zur Verfügung stehenden Fakten dazu auseinandersetzen.<br />

Wir müssen die Vergangenheit reflektieren<br />

und die Zukunft skizzieren. Dabei nehmen<br />

wir Rücksicht auf die Entwicklungen des Umfeldes,<br />

die Ressourcen der Betriebe, die Konkurrenz<br />

und unsere Wertvorstellungen. Der fortlaufende<br />

Prozess fordert immer wieder Standortbestimmung<br />

und ein flexibles Reagieren auf sich verändernde<br />

Bedingungen. Selbst der Beizug aller Fakten,<br />

allen Wissens und aller Fachkräfte würde niemals<br />

restlos vor dem 'sich Verfahren' schützen,<br />

wir stossen immer wieder an die Grenze 'Mensch'.<br />

Persönlich bin ich überzeugt, dass wir in unserem<br />

Tun und Entscheiden immer auch mit Gott, sozusagen<br />

dem 'obersten Überblicker', kommunizieren<br />

sollen.<br />

Handeln...<br />

... einige Blitzlichter:<br />

Am 27. Februar feierten wir die Eröffnung der<br />

neuen <strong>Brocki</strong> Chur. Bis heute hat sich der getroffene<br />

Entscheid mit jedem Monatsabschluss<br />

bestätigt. Wir sind von Herzen dankbar dafür.<br />

Der Vorstand hat Standorts- und Machbarkeitsabklärungen<br />

zur Weiterführung der Ablaugerei<br />

und Möbelrestauration eingeleitet.<br />

Der Vorstand hat ein internes Reglement zu<br />

den Vergabungen erarbeitet und verabschiedet.<br />

Am 29. Mai hat sich der Vorstand einen Tag<br />

lang anhand eines konkreten Beispiels mit dem<br />

Thema Strategie auseinandergesetzt und auch<br />

mögliche zu erwartende strategischen Fragestellungen<br />

zusammengetragen.<br />

Der Vorstand hat, wie jedes Jahr, die Grundlagen<br />

überprüft und neue Überarbeitungsziele<br />

und Termine festgelegt und Rechnung, Budget,<br />

Löhne und Gewinnbeteiligungen beraten und<br />

Entscheide dazu gefällt.<br />

Im Zusammenhang mit dem NFA setzte und<br />

setzt sich der Vorstand - mit Blick auf die Eco<br />

- mit dem Gesetzesentwurf zur sozialen und<br />

beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung<br />

auseinander.<br />

Danke…..<br />

….. für alles Mitwirken und Mittragen<br />

Martin Schär, Präsident Verein <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong><br />

3


Vorrücken in neue<br />

Dimensionen<br />

Wir haben unser Zelt vergrössert, die Zeltdecke weit<br />

ausgespannt, nicht gespart, die Seile verlängert und<br />

die Pflöcke fest eingeschlagen. So wie es Jesaja vorschlug.<br />

(Jes.54.2)<br />

Das Jahr begann für die <strong>Brocki</strong>-Leute mit einer grossen<br />

Herausforderung: den Aus-, Um- und Einzug in die<br />

neuen <strong>Brocki</strong>-Räumlichkeiten. Das beinhaltete auch die<br />

Reinigung und Abgabe der alten Räume, die Werbung<br />

für die Neueröffnung organisieren, immer mit der grossen<br />

Spannung: schaffen wir alles bis zur Eröffnung im<br />

Februar?<br />

Wir haben es geschafft.<br />

Der Lohn war die grosse Besucherzahl; über 1‘400<br />

Personen kamen und knapp 1‘000 Gratiswürste wurden<br />

verteilt. Dank der Gastrokantine, die im gleichen Gebäude<br />

ist und für den Nachschub verantwortlich war,<br />

konnten wir diesen grossen Ansturm bewältigen. Ich<br />

bin begeistert von den neuen, hellen Räumen und der<br />

guten Präsentation. Wenn ich auf das Jahr zurückschaue,<br />

hat es sich auch auf den Umsatz positiv ausgewirkt.<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

sowie dem Vorstand kann ich nur sagen: „Danke<br />

vielmals, es hat sich gelohnt.“<br />

Wo bleibt der Allrounder?<br />

In der <strong>Brocki</strong> Ilanz erstaunt mich immer wieder, wie<br />

die MitarbeiterInnen die <strong>Brocki</strong>, die sich in einem alten<br />

Gebäude mit vielen Ecken und Nischen befindet, den<br />

knappen Raum optimal ausnützen und einrichten. Auch<br />

entdecken immer mehr Einheimische, dass die <strong>Brocki</strong><br />

nicht nur für randständige, arme Menschen eine gute<br />

Einkaufsmöglichkeit ist. Was uns immer noch fehlt, ist<br />

ein zuverlässiger, männlicher Allrounder, der die Arbeit<br />

nicht scheut.<br />

Im Blick auf die Ablaugerei und Möbelrestaurierung<br />

sind wir auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten<br />

und einer Fachperson, die „Hilfskräfte“ anleiten und<br />

führen kann. Der Standort Ilanz wäre sehr ideal, so<br />

könnten wir punktuell eine Hilfskraft parallel in der<br />

<strong>Brocki</strong> einsetzen.<br />

Eco’s Zukunftspläne<br />

In der Eco spürten wir bis nach den Sommerferien den<br />

Einbruch in der Autoindustrie. Wir hofften, in den drei<br />

bis vier verbleibenden Monaten die Umsatzzahlen und<br />

somit auch die Arbeitsstunden noch etwas aufholen zu<br />

können. (Die Arbeitsstunden sind vom Kanton vorgeschrieben,<br />

das heisst, wenn wir sie nicht erreichen, gibt<br />

es eine Kürzung der Beiträge.) Diese Hoffnung wurde,<br />

dank dem grossen Einsatz der Mitarbeiter, Wirklichkeit.<br />

Ein wichtiges Standbein ist die Entwicklung von Ei-<br />

4<br />

genprodukten, die uns langfristig unabhängiger von der<br />

Wirtschaftslage machen. Alle Produkte, die wir herstellen<br />

sind aus Recycling Material und sollen den ökologischen<br />

Kreislauf schliessen. Eine Spezialität sind die<br />

Weihnachtskarten, die grossen Anklang finden. Eine<br />

gute Werbemöglichkeit war der gelungene Stand am<br />

Churer Weihnachtsmarkt.<br />

Die Anzündhilfe (100% Natur) wurde in Zusammenarbeit<br />

mit der HTW weiterentwickelt, so dass wir jetzt<br />

bereit sind, sie auf den Markt zu bringen.<br />

Studenten der HTW sind uns dabei eine grosse Hilfe.<br />

Ihr langfristiges Ziel ist, die Eco<strong>Grischun</strong> als Sozialfirma<br />

zu platzieren. Sozialfirma bedeutet, dass wir uns<br />

durch Eigen- und Fremdaufträge selber finanzieren.<br />

KWA<br />

Die Eco<strong>Grischun</strong> gehört zum Verband „Heime und<br />

Spitäler“ und ist in der Konferenz Wohnheime und<br />

Arbeitsstätten organisiert. Regelmässig treffen sich alle<br />

Geschäftsführer aus dem Kanton. In der Zwischenzeit<br />

sind wir zu einer wichtigen Stimme oder zu einem Gegenüber<br />

des Kantonalen Sozialamts geworden. In der<br />

letzten Jahreshälfte haben wir intensiv an der Vernehmlassung<br />

für das neue Behindertengesetz gearbeitet. Dabei<br />

haben wir auch mit den Politikern Gespräche geführt,<br />

weil diese am Ende entscheiden. Ziel der neuen<br />

Finanzierung ist, dass die Werkstätten wirtschaftlich<br />

arbeiten können.<br />

Zum Schluss<br />

möchte ich meine Freude und meinen Dank zum Ausdruck<br />

bringen, mit so tollen, engagierten Mitarbeitern<br />

in der <strong>Brocki</strong> Chur/Ilanz und Eco<strong>Grischun</strong> zusammen<br />

arbeiten zu dürfen.<br />

Edi Wäfler, Geschäftsführer<br />

Vereinsvorstand (Gérard Hirsbrunner fehlt)


Neue Aufträge und Kunden -<br />

die Wirtschaftskrise ist über-<br />

wunden<br />

Veränderungen im Team und in der Struktur der<br />

Eco<strong>Grischun</strong><br />

Team<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> brachte für<br />

uns als Team grosse Veränderungen<br />

mit sich. So<br />

hat uns Reto Raimann<br />

nach drei Jahren als ausgebildeter<br />

Arbeitsagoge<br />

verlassen. Und Josias<br />

Burger darf seit dem<br />

1.Oktober <strong>2010</strong> seinen<br />

wohlverdienten Ruhestand<br />

geniessen. Beide<br />

waren sie im Recyclingbereich<br />

tätig. Mit Andreas<br />

Treichler als Gruppenleiter<br />

und Mauro Oprandi<br />

haben wir motivierte Persönlichkeiten<br />

gefunden, welche unser Team ideal ergänzen.<br />

So dürfen wir uns als Team neu zusammenfinden<br />

und entwickeln.<br />

Zur Entwicklung eines Teams gehören Teamprozesse<br />

in verschiedenen Bereichen, wie der fachliche Teamprozess,<br />

der uns in Sachfragen gemeinsam wachsen<br />

lässt. Doch alleine Fachkompetenz macht noch kein<br />

gutes Team aus. Der Mensch ist ganzheitlich gefragt.<br />

Dies schaffen wir durch gemeinsame Unternehmungen<br />

als Team wie zum Beispiel Badminton oder dem Jahrestreffen<br />

mit den Familienangehörigen. So dürfen wir<br />

uns über den Arbeitsrand hinaus von verschiedenen<br />

Seiten her kennen und schätzen lernen.<br />

Ich bin sehr froh, auf so ein motiviertes und mittragendes<br />

Team zählen zu dürfen. Denn es hilft, gemeinsam<br />

und bestmöglich durch die Veränderungen und Herausforderungen<br />

des Alltags zu gehen. Somit kann ich meine<br />

Gedanken auf den wirtschaftlichen Teil des vergangenen<br />

Jahres richten.<br />

Wirtschaft<br />

Bevor ich näher auf die wirtschaftliche Situation eingehe,<br />

möchte ich allen unseren Auftraggebern, seien es<br />

Firmen oder Privatpersonen, die uns durch Arbeitsaufträge<br />

unterstützen, ganz herzlich für ihre Treue danken.<br />

Das vergangene Jahr war noch stark geprägt durch die<br />

Wirtschaftskrise von 2009. So war die erste Hälfte ertragsmässig<br />

eher ein schwächeres Jahr. Wir hatten jedoch<br />

immer genügend Arbeit. So durften wir erleben,<br />

wie in den Zeiten des Auftragsrückgangs immer wieder<br />

neue Kunden mit neuen Aufträgen an uns herantraten.<br />

Wir konnten wieder zwei grössere Unternehmungen<br />

akquirieren. Zudem durften wir dank der guten zweiten<br />

Jahreshälfte den Verlust etwas reduzieren.<br />

Viel Arbeit gab auch<br />

die Entwicklung unserer<br />

Anzündhilfe, welche<br />

mit der Vermarktung<br />

im Jahr 2011 ihren Abschluss<br />

findet. Das Projekt<br />

mit den Studenten<br />

der HTW Chur soll uns<br />

zu einem sozialen Unternehmen<br />

mit grösserer<br />

Unabhängigkeit<br />

führen.<br />

Was wir aus dem vergangenen<br />

Jahr lernen<br />

können und müssen ist,<br />

unsere Stärke der Flexibilität<br />

besser einzusetzen.<br />

Dies heisst, dass<br />

wir als gesamte Eco<strong>Grischun</strong> bereichsübergreifend die<br />

Aufträge erfüllen und schnell auf andere Aufträge umrüsten<br />

können. Dies bedingt einen Mehraufwand in der<br />

Logistik aber auch im Begleiten und Fördern unserer<br />

Mitarbeiter. Ein weiterer Punkt nahm uns in Beschlag:<br />

die Vorbereitung für die zukünftige Beitragsbemessung<br />

des Kantons. So mussten Daten ermittelt werden, die<br />

der Kostenträger braucht, um ein ausgewogenes Finanzierungsgefäss<br />

zu entwickeln. Es soll uns als Institution<br />

mehr Freiraum für wirtschaftlicheres Handeln schaffen.<br />

Ausblick<br />

Wir gehen hoffnungsvoll und motiviert an die kommenden<br />

Herausforderungen heran. Eines unserer Ziele<br />

ist, mit den Lazüsa – Anzündhilfen einen neuen Absatzmarkt<br />

zu finden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vorbereitung der zukünftigen<br />

Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Sozialamt,<br />

um einen guten Übergang in die neue Abrechnungszeit<br />

zu svollziehen.<br />

Ernst Schatzmann, Betriebsleiter<br />

5


Innovativ und<br />

nachhaltig<br />

Für die Industrieabteilung war das Jahr <strong>2010</strong><br />

ein sehr gutes Jahr. Noch nie hatten wir so<br />

viele Aufträge für unsere Kunden zu bewältigen<br />

(450 Aufträge).<br />

Auch dürfen wir einen Neukunden zu unsern Partnern<br />

zählen. Es handelt sich dabei um eine interessante<br />

Arbeit für unsere Lötprofis: Solarpanele<br />

(Sunbag) löten - fürs Aufladen von Natel und Laptop.<br />

Einen gebührenden Dank an unsere Auftraggeber!<br />

Was wäre unsere Industrieabteilung ohne<br />

sie! Unsere Mitarbeiter haben Qualitätsarbeit geleistet,<br />

so konnten wir denn auch unsere Kunden<br />

zu deren Zufriedenheit bedienen. Herzlichen<br />

Dank!<br />

Eigenprodukte<br />

Um die Lazüsa – Anzündhilfe Produktion zu steigern<br />

und zu optimieren, konnten wir anfangs Dezember<br />

einen über die RAV vermittelten Mitarbeiter<br />

einstellen. Somit war es möglich, diesen Zweig<br />

weiter auszubauen und einige Arbeitsschritte zu<br />

vereinfachen.<br />

Personell<br />

Zwei neue Mitarbeiter sind in diesem Jahr zu unserer<br />

Abteilung gestossen. Sie haben sich gut<br />

eingelebt. Herzlich willkommen! Dank den guten<br />

Aufträgen konnten wir auch bei der RAV Unterstützung<br />

anfordern. Vier BetriebsmitarbeiterInnen<br />

hatten so eine mehrmonatige Anstellung bei uns.<br />

Auch Dank ihnen konnten wir den zahlreichen<br />

Kundenaufträgen gerecht werden. 23 Interessenten<br />

besichtigten im <strong>2010</strong> unsere Werkstätte. Davon<br />

absolvierten 12 Personen in unseren Abteilungen<br />

eine vierzehntägige Abklärungszeit. Im<br />

Ganzen gesehen war es ein intensives, gutes<br />

Jahr.<br />

6<br />

Urs Minder / Hans Hartmann<br />

Interviews in der Industrieabteilung<br />

der Eco<strong>Grischun</strong><br />

Was war für dich das schönste Eco-<br />

Erlebnis im letzten Jahr?<br />

M. J. Vals-Ausflug.<br />

S. W. Weihnachtsessen.<br />

U. M. Der Eco Tagesausflug nach Vals Zervreila<br />

Staudamm. Ein Gemeinschaftserlebnis<br />

anderer Art, wo man Zeit hatte<br />

mit Mitarbeitern aus anderen Abteilungen<br />

einen Schwatz zu halten.<br />

P. Z. Viel Arbeit vorhanden.<br />

W. B. Super Leistung im TA blau, neuer Re-<br />

kord!<br />

H. H. Die Fortschritte von mehreren Mitarbeitern<br />

zu beobachten und ihre Freude zu<br />

teilen.<br />

J. K. Tagesstruktur: morgens gerne zur Arbeit<br />

gehen und abends die Zufriedenheit<br />

über das Geleistete spüren.<br />

M. H. Jahresabschlussfeier mit gutem Essen<br />

und Weihnachtsgeld, sowie Input von<br />

Edi.<br />

S. T. Vals.<br />

Was bereitet dir Freude bei der Arbeit? Was<br />

empfindest du als mühsam?<br />

M. J. Litzen löten finde ich sehr interessant.<br />

Es macht Spass und beruhigt mich. Ich<br />

mag es nicht, wenn viel geredet oder<br />

jemand gemobbt wird.<br />

S. W. Abwechslung dank verschiedenen inte-<br />

ressanten Arbeiten.<br />

U. M. Das Begleiten der Mitarbeiter und das<br />

Anleiten von verschiedenen Arbeiten.<br />

Als eher mühsam empfinde ich manchmal<br />

die Zusammenarbeit mit dem Computer<br />

und seinen Launen.<br />

P. Z. Stecklöten, Lötarbeiten machen Spass,<br />

ebenso LED.<br />

W. B. TA blau, TA gross und grosse Magnete<br />

machen mir Freude. Mit Litzen verzinnen<br />

komme ich nicht so vorwärts.<br />

H. H. Freude gemacht hat mir im vergangenen<br />

Jahr, wie auch in diesem, vor allem das<br />

Experimentieren und Tüfteln. Das Optimieren<br />

sowie das Ausprobieren von<br />

Neuem macht echt Spass. Als mühsam<br />

empfinde ich manchmal die Spannung,<br />

das rechte Mass an Arbeit zu finden. Zu<br />

gewissen Zeiten haben wir eher zu viel,<br />

dann wieder eher wenig. Die goldene<br />

Mitte wäre schön. Was auch an die Kräfte<br />

gehen kann, ist die Tatsache, dass wir<br />

für unsere Lazüsa (Eigenprodukt Anzündhilfe)<br />

noch keinen grösseren, regelmässigen<br />

Abnehmer gefunden haben.<br />

J. K. Mache alles gerne und lerne immer wieder<br />

etwas dazu. Was ich nicht mag, sind<br />

dumme Sprüche beim Mittagessen.<br />

M. H. Ich habe Freude, selbständig arbeiten zu<br />

können und gesteckte Ziele zu erreichen.<br />

Mühsam empfinde ich manchmal,<br />

an der gleichen Arbeit über längere Zeit<br />

zu sein.


Interviews in der<br />

Industrieabteilung<br />

S. T. Verschiedene Arbeiten.<br />

Was erachtest du als wichtig in der Zusammenarbeit<br />

mit anderen Eco Mitarbeitern und<br />

Betreuern?<br />

M. J. Guter Umgang miteinander. Respekt<br />

und Akzeptanz.<br />

S. W. Respektvoller Umgang miteinander.<br />

U. M. Der Zusammenhalt ist sehr wichtig, in<br />

dem man offen und fair miteinander um<br />

geht, sich gegenseitig akzeptiert, unterstützt<br />

und ergänzt. Für andere Sorge zu<br />

tragen heisst Mensch zu sein (Henri J.M.<br />

Nouwen).<br />

P. Z. Dass es möglich ist mit Betreuern über<br />

Probleme zu reden.<br />

W. B. Sehr gutes Arbeitsklima, man kann sich<br />

nicht beklagen.<br />

H. H. Als wichtig empfinde ich, dass wir gemeinsam<br />

vorwärts gehen, gegenseitig<br />

unsere Gaben entdecken und sie auch<br />

gewinnbringend einsetzen können, so<br />

dass alle davon profitieren können. Einander<br />

ermutigen, Neues zu wagen und<br />

dabei entdecken, wie erbauend das sein<br />

kann. Uns gegenseitig zu respektieren<br />

und zu unterstützen.<br />

J. K. Respektvoller und guter Zusammenhang<br />

untereinander.<br />

M. H. Dass wir kollegial miteinander umgehen<br />

und uns gegenseitig immer wieder neue<br />

Chancen geben. Dass es keine Bevorzugung<br />

von Einzelnen gibt.<br />

S. T. Gutes Teamwork und gutes Arbeitskli-<br />

ma.<br />

Wie gefällt dir der neue Arbeitsort an der Rossbodenstrasse<br />

43?<br />

M. J. Ich bin dankbar, dass ich hier in so einem<br />

guten Arbeitsverhältnis und in einer<br />

so schönen Umgebung arbeiten darf.<br />

S. W. Es ist ziemlich angenehm, in den neuen<br />

Räumlichkeiten zu arbeiten.<br />

U. M. Es ist ein guter Standort gegenüber dem<br />

früheren und für mich der kürzere Arbeitsweg.<br />

Helle Räumlichkeiten dank<br />

grosser Fensterfront. Im Sommer etwas<br />

zu warm, im Winter etwas zu kühl.<br />

P. Z. Sehr gut, möchte die hellen Räume nicht<br />

mehr missen.<br />

W. B. Helle Räume, was mir sehr gefällt.<br />

H. H. Unsere neue Werkstätte gefällt mir gut.<br />

Die Arbeitsplätze für Mitarbeiter sowie<br />

fürs Personal sind optimal eingerichtet.<br />

Die Lage an der Rossbodenstrasse ist<br />

ideal für An- und Auslieferungen. Auch,<br />

um von der Öffentlichkeit gesehen und<br />

wahrgenommen zu werden.<br />

J. K. Die Räume sind hier viel heller, was ich<br />

besonders schätze.<br />

M. H. Es hat viel mehr Platz in den neuen<br />

Räumlichkeiten. Wir haben eine bessere<br />

Aussicht. In der alten Eco war es familiärer.<br />

Im Ganzen gesehen hat die neue<br />

Eco aber mehr Vorteile.<br />

S. T. Sehr gut.<br />

Wie hast du den Tagesausflug nach Vals erlebt<br />

und was hat dir dabei am besten gefallen?<br />

M. J. Im Vals hat mir alles gefallen.<br />

S. W. Ganzer Ausflug.<br />

U. M. Es war ein schönes Gemeinschaftserlebnis<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vom<br />

Wetter her etwas grau und trüb, aber mit<br />

wenig Regen. Die Besichtigung des<br />

Staudamms Zervreila war imposant, die<br />

Abfahrt mit Trottinett vom Staudamm<br />

hinunter ins Dorf ein Highlight und zum<br />

Schluss auf der Heimfahrt die Nachricht<br />

vom Sieg der Schweizer Fussball Nationalmanschaft<br />

gegen Spanien an der WM<br />

<strong>2010</strong> ein schöner Schlusspunkt.<br />

P. Z. War in Vals krankheitshalber nicht anwe-<br />

send.<br />

W. B. Vals war sehr schön.<br />

H. H. Ich habe die Zeit in Vals genossen. Es<br />

tat mir gut, mal einen Tag einen Tapetenwechsel<br />

zu erleben. Schön war auch,<br />

Zeit zu haben, um mit dem einen oder<br />

dem anderen etwas zu plaudern. Am<br />

besten gefiel mir die Besichtigung der<br />

Staumauer und die Ausführungen des<br />

Wärters zur Entstehung dieses eindrücklichen<br />

Bauwerks.<br />

J. K. Mir hat alles gefallen, aber vor allem die<br />

Besichtigung der Valserwasserfabrik.<br />

M. H. Ich war früher schon in Vals, deshalb<br />

kannte ich es schon.<br />

S. W. Gemeinsames Mittagessen und Trotti-<br />

nettfahrt vom Staudamm ins Dorf.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

7


Zauber der<br />

Kreativität<br />

Wie kreativ man mit Abfall umgehen kann,<br />

ist im „Meins Shop“ an der Rossbodenstrasse<br />

ersichtlich.<br />

Es ist immer wieder spannend, wenn neue<br />

Mitarbeiter bei uns im Krea/Textil beginnen.<br />

Es gibt eine Veränderung im Team. Man fragt<br />

sich: wer ist die neue Frau oder der neue<br />

Mann? Sind die alten Mitarbeiter nett mit dem<br />

„Neuen“/der „Neuen“? Diese Einführung und<br />

Begleitung von uns Betreuerinnen ist etwas<br />

Schönes und Anspruchsvolles. Letztes Jahr<br />

haben drei junge Männer neu bei uns begonnen.<br />

Und - wie könnte es auch anders sein -<br />

mit ganz unterschiedlichen Begabungen. So<br />

ist unsere Truppe wieder vollständig: neun<br />

Mitarbeiter – neun Begabungen. Lesen Sie<br />

jetzt selbst wie einer seine Begabung nutzt.<br />

8<br />

Der Schreibbegabte<br />

Das Kreativitätskonzept der Eco Gruppe zahlt<br />

sich aus. Auch letztes Jahr waren die Auftragsbücher<br />

in der Kreativ-Abteilung voll. Der<br />

Sinn des Kreativen sowie das Motto der Wiederverwertung<br />

von Materialien, die dem Abfalleimer<br />

gerade noch entrinnen konnten, haben<br />

sich ausgezahlt.<br />

Dass man aus Abfall so berauschende Karten


in der Eco<br />

gestalten kann, mag manchen erstaunen. Denn<br />

das Prinzip des Recyclings engt den Gestaltungsraum<br />

stark ein. Und gerade darin steckt<br />

denn das Besondere. Abfall ist nicht Abfall<br />

sondern beginnt, beim gestalterischen Element<br />

gerade einen besonderen Zauber zu entfalten.<br />

Die Meins Karten gewinnen so ihren<br />

speziellen Touch, dem man sich nur schwer<br />

entziehen kann. Ob Weihnachten, Geburtstag<br />

oder Kondolenz: an originellen Einfällen fehlt<br />

es nie. Der kreative Drang bringt mit sich,<br />

dass die Arbeiten bisweilen recht aufwändig<br />

sind und sehr viel Fingerspitzengfühl erfordern,<br />

aber der Fleiss der hinter der Arbeit<br />

steckt, macht die Meins Karten so speziell<br />

und einzigartig. Die Mühe hat sich bisher immer<br />

ausbezahlt.<br />

Das Arbeitsklima ist entspannt und konzentriert.<br />

Man tauscht sich unter einander aus<br />

und kann etwas voneinander lernen. Man ist<br />

dann auch schon mal erstaunt wie schnell man<br />

vorwärts kommt. So nehmen die grossen Auftragsberge<br />

denn ab. Man sieht wie man weiter<br />

kommt, und wenn man nicht mehr weiss wie<br />

weiter, so ist auch in einem sehr geregelten<br />

Arbeitsumfeld ein Spass an der Tagesordnung.<br />

(Geschrieben von Martin Kohler)<br />

So freuen wir uns jetzt auf 2011 und sind gespannt<br />

auf die nächsten Juwele.<br />

Silvia Stolz und Elisabeth Pingeon<br />

9


Neugierig und neu in der<br />

Recyclingabteilung<br />

Ich bin 44 Jahre alt, in<br />

Zürich aufgewachsen<br />

und lebe nun seit rund<br />

18 Jahren mit meiner<br />

Frau und meinen drei<br />

Kindern im wunderschönen<br />

Klosters. Mit<br />

einem reich erfüllten<br />

beruflichen Hintergrund<br />

habe ich am 1. Mai <strong>2010</strong> mit grosser<br />

Spannung und Freude meine Arbeit in<br />

der Eco gestartet.<br />

Nach rund 22 Jahren Tätigkeit im Kochberuf<br />

habe ich mich auf einem zweiten Bildungsweg<br />

als Kaufmann weitergebildet.<br />

Meinen kaufmännischen Werdegang<br />

konnte ich in einer öffentlichen Verwaltung<br />

wahrnehmen. Berufsbegleitend absolvierte<br />

ich anschliessend noch den Lehrgang<br />

„Fachdiplom Öffentliche Verwaltung<br />

und Non Profit Organisationen“ an der<br />

HTW in Chur. Weitere berufliche Stationen<br />

waren unter anderem die SVA in<br />

Chur, sowie das Steueramt in Klosters.<br />

In der Eco erwartete mich ein neues Tätigkeitsfeld<br />

und eine neue Herausforderung<br />

sowie die Ablösung von Josias Burger, der<br />

in den wohlverdienten Ruhestand ging. Ich<br />

habe ein tolles, sehr motiviertes Mitarbeiterteam<br />

übernommen, welches auch für<br />

viele spontan anfallende Tätigkeiten in unserm<br />

Betrieb stetig zu begeistern ist.<br />

10<br />

Andreas Treichler


Schiff ahoi<br />

Ende 2009 verliess<br />

ich die Gewässer des<br />

Handels und betrat<br />

das Eco-Schiff, welches<br />

im Gewässer der<br />

sozialen Aufgaben<br />

fährt.<br />

Auf meinen Schultern<br />

trug ich meine Lebenserfahrungen,<br />

in<br />

meinem Herzen herrschte grosse Vorfreude<br />

und Tatendrang und in meinem Kopf<br />

wohnten Neugier, Bangigkeit und viele<br />

Fragen.<br />

Ahoi Leute!<br />

Ich wurde am 19. April 1959 in der ersten<br />

Stadt am Rhein geboren. Aufgewachsen<br />

bin ich in Igis-Landquart, wo ich noch<br />

heute zusammen mit meiner allerliebsten<br />

Rosmarie und unserem Sohn Gianluca lebe.<br />

Fabienne, unsere Tochter, hat das Elternhaus<br />

verlassen, geheiratet und uns zu<br />

Grosseltern gemacht.<br />

2009 war für mich das Jahr der Wende.<br />

Ich beschloss - nachdem es jahrelang in<br />

mir reifte - den Schritt auf ein Schiff, das<br />

Aufgaben im sozialen Bereich wahrnimmt.<br />

Um für diese Aufgaben gut gerüstet<br />

zu sein bilde ich mich in der Schule für<br />

Arbeitsagogik IFA weiter.<br />

Willkommen an Bord<br />

hiess es von allen Seiten. Ich fühlte mich<br />

aufgenommen, spürte Vertrauen. Ich war<br />

glücklich und froh. Nun, nach einem Jahr<br />

an Bord der Eco <strong>Grischun</strong> schau ich dankbar<br />

zurück und mit grosser Zuversicht in<br />

die Ferne, vertrauend darauf, dass mit Gottes<br />

Hilfe, der sicheren Führung unseres<br />

Kapitäns, der guten Zusammenarbeit des<br />

Kaders und dem fleissigen Einsatz der<br />

Mitarbeiter, die Eco <strong>Grischun</strong> ihren Weg<br />

mit und durch die verschiedenen Winde<br />

findet.<br />

Mauro Oprandi<br />

11


<strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />

Bilanz per 31.12.<strong>2010</strong> Eco<strong>Grischun</strong> Chur<br />

Konto Bezeichnung<br />

12<br />

Aktiven<br />

Umlaufvermögen<br />

1000 Kassa<br />

1021 GKB, CK 322.859.200<br />

1022 Raiff.Bauk 74288.71<br />

1023 Raiff.Liegensch.k. 74288.53<br />

1059 Verrechnungssteuer<br />

1060 Übrige Debitoren<br />

1090 Transitorische Aktiven<br />

Anlagevermögen<br />

1110 Betriebseinrichtungen<br />

1115 WB Betriebseinrichtungen<br />

1120 Fahrzeuge<br />

1125 WB Fahrzeuge<br />

1200 Neubauprojekt Chur<br />

1205 WB Neubauprojekt Chur<br />

Total Aktiven<br />

Passiven<br />

Fremdkapital<br />

2000 Kreditoren<br />

2050 Kontokorrent <strong>Brocki</strong><br />

2080 Darlehen <strong>Brocki</strong><br />

2085 Hypothek Raiffeisen<br />

2090 Transitorische Passiven<br />

2092 RS Spenden Neubau<br />

2093 Beiträge Neubau Chur<br />

Eigenkapital<br />

2190 Verlustvortrag<br />

2191 Beiträge <strong>Brocki</strong> Verlust VJ<br />

Jahresergebnis<br />

Total Passiven<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> Vorjahr<br />

3'327.80 3'618.05<br />

119'119.20 163'613.17<br />

342'898.60 268'003.95<br />

6'600.60 37'112.60<br />

392.80 224.05<br />

200'351.80 349'493.85<br />

1'711.30 108'916.45<br />

674'402.10<br />

53'354.40 38'692.70<br />

-19'288.60 -4'981.20<br />

39'813.00 39'813.00<br />

-28'665.80 -27'272.40<br />

845'823.75 4'637'024.25<br />

-42'291.20 -21'145.60<br />

848'745.55<br />

44.3 % 930'982.12<br />

55.7 % 4'662'130.75<br />

44'454.50 25'853.35<br />

229'736.60 269'099.15<br />

200'000.00 200'000.00<br />

1'300'000.00 1'300'000.00<br />

3'345.50 2'993.90<br />

203'899.50<br />

3'587'301.00<br />

1'777'536.60 116.7 % 5'589'146.90 99.9 %<br />

3'965.97 91'610.15<br />

76'852.55<br />

-335'207.47 -87'644.18<br />

16.7 %<br />

83.4 %<br />

1'523'147.65 100.0 % 5'593'112.87 100.0 %<br />

-254'388.95 -16.7 % 3'965.97 0.1 %<br />

1'523'147.65 100.0 % 5'593'112.87 100.0 %


<strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />

Erfolgsrechnung von 01.01.<strong>2010</strong> bis 31.12.<strong>2010</strong> Eco<strong>Grischun</strong> Chur<br />

Konto Bezeichnung<br />

Betriebsertrag<br />

6100 Beiträge Wohnkanton<br />

6300 Fertigwaren-Verkauf<br />

6313 Ertrag aus Eigenleistungen<br />

6320 Ertrag aus Dienstleistungen<br />

6650 Kapitalzinsertrag<br />

6950 Beiträge Kanton, Vorjahre<br />

6951 Beiträge Kanton, Akto.lfd.Jahr<br />

6952 Beiträge Kanton, Anschaffungen<br />

6970 Beiträge u. Spenden Dritter<br />

Personalaufwand<br />

3100 Löhne Betreuung<br />

3101 Lohnrückvergütung Betreuer<br />

3110 Löhne Betreuung<br />

3111 Lohnrückvergütung Betreuung<br />

3520 Löhne Technische Dienste<br />

3600 Löhne Aushilfen<br />

3648.1 Löhne Behinderte<br />

3648.2 Sozialleistungen Behinderte<br />

3648.5 Lohnrückvergütung Behinderte<br />

3650 Löhne Betreute<br />

3650.1 Lohnrückvergütung Betreute<br />

3700 AHV, ALV, FAK<br />

3710 Pensionskasse<br />

3720 Unfallversicherung<br />

3730 Krankenversicherung<br />

3780 Sozialleistungen Betreute<br />

3810 Aus-, Fortbildung<br />

3890 Übriger Personalaufwand<br />

3930 Honorare für Leistung. Dritter<br />

Betriebsergebnis 1<br />

Sachaufwand<br />

4220 Wasch-, Reinigungsmittel<br />

4300 Unterhalt u. Reparatur Immob.<br />

4310 Unterhalt u.Reparatur Mobilien<br />

4320 Unterhalt u.Betrieb Fahrzeuge<br />

4480 Abschr. Betriebseinrichtungen<br />

4400 Miet-, Baurechtszinsen<br />

4420 Kapitalzinsen, Hypozinsen<br />

4460 Abschr. Betriebseinrichtungen<br />

4470 Abschr. Fahrzeuge<br />

4475 Abschr. Liegenschaft<br />

4500 Strom<br />

4510 Gas<br />

4550 Wasser<br />

Betriebsergebnis 2<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> Vorjahr<br />

6'704.25<br />

19'443.20<br />

17'890.80<br />

10'114.40<br />

285'562.60 214'124.70<br />

1'159.10 15'718.25<br />

-79'512.00<br />

573'500.00 668'133.00<br />

9'530.00<br />

2'150.90 1'075.20<br />

818'538.05<br />

534'158.70<br />

-2'425.00<br />

595'788.05<br />

-20'799.55<br />

23'283.75 20'370.00<br />

22'287.50<br />

132'137.00<br />

13'214.00<br />

-174.00<br />

133'170.60<br />

-188.65<br />

44'943.30<br />

36'885.55<br />

38'408.05 34'744.25<br />

2'426.30 1'923.85<br />

12'124.25 10'570.40<br />

13'443.00<br />

9'875.00<br />

2'638.80<br />

2'741.85<br />

2'460.00 1'470.00<br />

879'860.40<br />

2'608.90 505.70<br />

10'495.40 5'977.70<br />

8'298.05 2'773.00<br />

7'766.21<br />

5'500.00<br />

12'131.78<br />

13'750.00<br />

40'390.00<br />

30'540.00 21'061.70<br />

14'307.40 3'773.85<br />

1'393.40 1'395.40<br />

21'145.60 21'145.60<br />

21'885.05<br />

2'349.15<br />

673.05<br />

3'810.55<br />

140'712.21<br />

100.0 % 927'056.35<br />

107.5 % 785'616.60<br />

17.2 % 112'965.28<br />

100.0 %<br />

84.7 %<br />

-61'322.35 -7.5 % 141'439.75 15.3 %<br />

12.2 %<br />

-202'034.56 -24.7 % 28'474.47 3.1 %<br />

13


<strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />

Erfolgsrechnung von 01.01.<strong>2010</strong> bis 31.12.<strong>2010</strong> Eco<strong>Grischun</strong> Chur<br />

Konto Bezeichnung<br />

14<br />

Büro und Verwaltung<br />

4700 Büromaterial u. Drucksachen<br />

4710 Telefon, Porti, Fax, Internet<br />

4711 Werbung<br />

4740 Spesen<br />

4770 Aufwand für admin. Fremdleist.<br />

4780 Beratungen, Rechnungsrevision<br />

4790 Übr. Büro- u. Verwaltungsaufw.<br />

4791 Bauprojekt<br />

Werkzeug- und<br />

Materialaufwand<br />

4810 Aufwand Eigenproduktion<br />

4820 Verbrauchsmaterial<br />

4830 Verbrauchsmaterial<br />

4840 Werkstattmaterial+Werkzeuge<br />

4850 Aufwand Fremdproduktion<br />

4890 Übriger Werkstättenaufwand<br />

Übriger Sachaufwand<br />

4900 Sachversicherungen<br />

4910 Gebühren, Abgaben<br />

4950 Auslagen für Betreute<br />

4990 Übriger Sachaufwand<br />

Nettoergebnis<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> Vorjahr<br />

18'025.35 17'466.85<br />

3'103.00 4'912.45<br />

6'005.20 17'148.10<br />

520.00 740.00<br />

8'536.30 8'168.25<br />

6'714.25 7'311.85<br />

4'050.25<br />

8'459.70<br />

7'484.70<br />

55'414.05<br />

6.8 % 63'232.20 6.8 %<br />

2'797.25 10'413.30<br />

2'463.80<br />

323.65<br />

4'984.50<br />

7'812.55 2'714.45<br />

41'972.86 17'369.45<br />

2'741.70 5'569.00<br />

58'111.81 7.1 % 41'050.70 4.4 %<br />

7'136.05 4'542.50<br />

8'777.80 3'720.35<br />

3'590.20 2'776.85<br />

143.00 796.05<br />

19'647.05 2.4 % 11'835.75<br />

1.3 %<br />

-335'207.47 -41.0 % -87'644.18 -9.5 %


Revisoren Bericht <strong>2010</strong><br />

15


Die neue Chance<br />

16<br />

Integrationsmassnahmen<br />

in den ersten Arbeitsmarkt<br />

sind immer wieder<br />

Thema in der Öffentlichkeit.<br />

Der Verein <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong><br />

hat dieses<br />

Anliegen aufgenommen.<br />

Der Verein baut seit dem<br />

1. September <strong>2010</strong> einen<br />

neuen Arbeitszweig auf.<br />

Menschen, die eine IV–<br />

Abklärung hinter sich haben und bei denen eine<br />

grosse Chance besteht, dass sie zu 50% in den<br />

ersten Arbeitsmarkt eingegliedert werden können,<br />

haben bei uns die Möglichkeit - im begleiteten<br />

und geschützten Rahmen - sich für diesen Schritt<br />

vorzubereiten und aufzubauen. Wir bieten drei<br />

Arbeitsplätze in folgenden Arbeitsbereichen an:<br />

Industriearbeiten, Recycling, Näh- und Klebarbeiten,<br />

Arbeiten in der <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong><br />

Schritt für Schritt<br />

In einem ersten Schritt lernen die Teilnehmer, regelmässig<br />

mindestens zwei Stunden pro Tag am<br />

Arbeitsplatz zu erscheinen. Wenn sie fähig sind,<br />

mindestens vier Stunden pro Tag zu arbeiten, wird<br />

die Arbeitszeit gesteigert auf ein Vollpensum.<br />

Ebenfalls wird dann die Leistungsfähigkeit trainiert,<br />

so dass am Ende des Programms die Teilnehmer<br />

fähig sind 50% Leistung zu erbringen.<br />

Im November konnte der erste Teilnehmer in dieses<br />

Programm aufgenommen werden. Im Dezember<br />

kam eine zweite Person dazu und Ende <strong>2010</strong><br />

war der Start für die dritte Person im neuen Jahr<br />

abgemacht. Es war interessant zu beobachten, wie<br />

der erste Teilnehmer nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />

schnell Fortschritte machte. Er konnte in<br />

kurzer Zeit einen guten Weg begehen.<br />

Wer ich bin<br />

Vom Verein wurde ich am 1. September <strong>2010</strong> für<br />

diese Aufgabe zu 50% eingestellt. Ich wohne mit<br />

meiner Familie in Felsberg. Mit meiner Frau führe<br />

ich eine sozialpädagogische Pflegefamilie der<br />

Stiftung Gotthilft. Bei uns zuhause wohnen neben<br />

unseren zwei eigenen Kindern vier Pflegekinder.<br />

Da unsere älteren Pflegekinder in nächster Zeit<br />

selbständig werden, wollte ich mich beruflich neu<br />

orientieren. Diese Stelle beim Verein <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong><br />

war mir „zugefallen“. Die Aufgabe<br />

ist für mich eine neue Herausforderung. Menschen<br />

auf ihrem beruflichen Wiedereinstieg zu fördern<br />

und zu begleiten, ist spannend und sehr vielseitig.<br />

Die Arbeit gefällt mir sehr.<br />

Mein Wunsch ist es, dass Menschen die Möglichkeit<br />

eines solchen Trainingsprogramms bekommen.<br />

Vor allem aber, dass sie anschliessend den<br />

Schritt in den ersten Arbeitsmarkt schaffen und<br />

Firmen auch bereit sind, solchen Menschen eine<br />

neue Chance zu geben und sie anzustellen. Ich bin<br />

gespannt, wie sich dieser Arbeitszweig im 2011<br />

entwickelt.<br />

Mitarbeiterecke<br />

Eco<strong>Grischun</strong><br />

Jean-Claude Fornerod<br />

Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ganz herzlich<br />

für den engagierten Einsatz in der Eco und die<br />

damit verbundene Treue.<br />

Marko Jagodic: 15 Jahre<br />

Martin Hänny: 10 Jahre<br />

Vreni Casty ging am 31. März <strong>2010</strong> in Pension.<br />

Wir wünschen der Pensionärin und den Jubilaren<br />

weiterhin alles Gute und Gottes Segen.<br />

Mitarbeiter Input<br />

Ich finde die neue Eco sehr schön, vor allem sehr<br />

hell, das tut mir gut. Seit 10 Jahren bin ich in der<br />

Eco. Ich bin sehr froh, dass ich eine so gute Arbeitsstätte<br />

habe und arbeiten kann. Das ist für<br />

mich sehr wichtig. Bei den Ta’s bringe ich eine<br />

gute Leistung zustande: über 2000 TAblau. Ich<br />

wünsche mir für die weiteren Jahre, in der Eco<br />

bleiben zu können. Für die schönen Ausflüge<br />

möchte ich euch herzlich danken. Danke für alles,<br />

was ihr für mich macht. Werner<br />

Werner Bearth


Brockenhaus Chur<br />

Eröffnung des neuen <strong>Brocki</strong><br />

<strong>Grischun</strong> mit riesigem Publikumsaufmarsch<br />

Trotz Momenten der Ungeduld hat sich das Warten<br />

gelohnt. Wünsche, Visionen und Hoffnungen sind<br />

wahr geworden.<br />

Als ich im Jahre 2005 als Betriebsleiter in der <strong>Brocki</strong><br />

<strong>Grischun</strong> begonnen habe, war eines der klar formulierten<br />

Ziele: so schnell wie möglich neue Räumlichkeiten<br />

beziehen! Ich nahm mir für dieses Vorhaben einen<br />

Zeitraum von zwei Jahren vor. Es sind 5 Jahre darausgeworden.<br />

Aus– und Umzug des <strong>Brocki</strong> Team<br />

Mit aufopferndem Engagement, vielen organisatorischen<br />

Knackpunkten, einigen heissen - auch hitzigen -<br />

Diskussionen, hat das gesamte <strong>Brocki</strong> Team den Umzug<br />

in Angriff genommen und zu meiner und unserer<br />

vollsten Zufriedenheit eingerichtet. Es war für mich<br />

selber immer wieder erstaunlich, wie sich anstehende<br />

Fragen und Probleme laufend lösten und wir wirklich<br />

ohne Überstunden über die Runden gekommen sind.<br />

Ein riesiges Lob an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

Am 27.Februar <strong>2010</strong> war dann der grosse Moment.<br />

Wir haben die Türen der neuen <strong>Brocki</strong> <strong>Grischun</strong><br />

geöffnet. Mit einem riesigen Besucheransturm durften<br />

wir diesen Tag feiern. Viele Helfer und Helferinnen<br />

waren am Werk und alle<br />

wurden gebraucht. Wir und<br />

die über tausend Gäste haben<br />

uns begrüsst, haben gelacht,<br />

beraten, verkauft, gekauft,<br />

gegessen, getrunken, eingeladen,<br />

gehandelt, diskutiert,<br />

gestaunt, getippt, beurteilt,<br />

hinterfragt und genossen.<br />

Mit grosser Dankbarkeit<br />

blicken wir auf diesen wunderbaren<br />

Tag zurück, zufrieden<br />

mit dem, was wir geleistet<br />

haben und uns von der<br />

Kundschaft zurückgegeben<br />

wurde.<br />

Mehr Kunden und Mitarbeiter<br />

Wir konnten uns aber nicht<br />

auf unseren Lorbeeren ausruhen.<br />

Nein, gleich ging es<br />

weiter. In den folgenden Tagen war der Kundenansturm<br />

noch nicht vorbei und wir waren mit aufräumen,<br />

verkaufen, abholen und bedienen voll ausgelastet. Als<br />

wollte es nie enden. Wir sind wirklich überwältigt.<br />

Rückblickend können wir momentan von einer Kundenzunahme<br />

von ca. 20% sprechen, was unser Wagnis<br />

vollumfänglich rechtfertigt. In dieser Zeit des Umbruches<br />

haben verschiedene Leute bei uns gearbeitet und<br />

uns unterstützt. Nach der Eröffnung sind sie wieder<br />

anderswohin gezogen. Auch diesen Mitarbeitern danke<br />

ich ganz herzlich für ihren temporären Einsatz. Im Laufe<br />

des Sommers hat uns auch Nadia Krieg verlassen.<br />

Wir wünschen ihr alles Gute für die weitere Zukunft<br />

und herzlichen Dank für ihr Engagement in der <strong>Brocki</strong>.<br />

Zur Verstärkung unseres Männerteams haben wir im<br />

Herbst Tobias Häberli eingestellt. Tobias hat in Luzern<br />

schon <strong>Brocki</strong>-Erfahrungen gesammelt und somit<br />

brauchte er keine grosse Einarbeitungszeit.<br />

Gespannt erwarten wir, was sich in den nächsten Jahren<br />

bewegen und wie sich die <strong>Brocki</strong> weiter entwickeln<br />

wird. Es gäbe noch vieles zu erzählen, doch die Arbeit<br />

ruft.<br />

All meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

gebührt ein riesiger Dank für ihren unermüdlichen,<br />

motivierten Einsatz für die Sache des <strong>Brocki</strong>.<br />

Beni Kipf<br />

Betriebsleiter <strong>Brocki</strong> Chur<br />

17


Brockenhaus Ilanz<br />

Was ist sozial – wo liegt die<br />

Grenze?<br />

Das ist die grosse Frage im Alltag des <strong>Brocki</strong><br />

Ilanz.<br />

Ein Beispiel zeigt die Problematik: Das Flüchtlingspärchen<br />

Ibrahim und Ilayda kommt aus Kurdistan.<br />

„Ich kaufen Jacke, ist viel kalt draussen“,<br />

meint Ilayda. Sie geht nach oben und sucht sich<br />

eine gute und günstige Winterjacke.<br />

Währenddessen kommen zwei junge Afrikaner,<br />

gehen zu den Elektroniksachen, suchen Computerzubehör<br />

und kommen zurück mit zwei Kabeln,<br />

einem Mehrfachstecker, einem Radio und fragen:<br />

„Was ist Preis von diese Sachen?“ „Die Kabel<br />

kosten fünf Franken, der Mehrfachstecker drei<br />

Franken und das Radio zehn Franken, macht zusammen<br />

achtzehn Franken“. Da es ebenfalls<br />

Flüchtlinge sind verlange ich aber nur zwölf Franken.<br />

„Oh, das viel teuer. Keine Geld.“ Einer holt<br />

aus seiner Hosentasche ein Häufchen Münzen und<br />

legt es auf den Ladentisch. „Das schon ok, ich<br />

keine mehr Geld.“ Ich zähle die Münzen und<br />

komme auf eine Summe von Fr. 4.25. Das ist mir<br />

aber entschieden zuwenig, denn ich weiss, dass<br />

auch die Flüchtlinge Geld vom Staat erhalten,<br />

wenn auch nicht viel. Der Afrikaner schaut mir<br />

tief in die Augen und findet: „Du so gute Frau, das<br />

ok so.“ Eine zeitlang geht die Feilscherei weiter<br />

bis ich meine: „du hast in deiner anderen Hosentasche<br />

auch noch Geld und wenn du weniger als<br />

zehn Franken zahlst, musst du einen Teil der Sachen<br />

hier lassen.“ Manchmal findet der Handel<br />

kein Ende mit der Begründung, es sei ja alles alt<br />

und gebraucht hier. Er nimmt ein Kabel und geht.<br />

Das Feilschen ist für ihn wie ein Spiel.<br />

Dann kommt Ilayda mit einer Winterjacke und ich<br />

verlange dafür acht Franken. Sie ist total begeistert,<br />

bedankt sich – teschekür ederim – und drückt<br />

mir eine Tüte mit kurdischem Fladenbrot in die<br />

Hand. Sie sagt: „Du so gute Frau. Du immer so<br />

gute Preise. Deine Chef immer so gut zu uns.“<br />

Und sie freut sich über ihre neue Jacke.<br />

Wir sind eine Non Profit Organisation<br />

und so fragen wir uns immer wieder: was ist denn<br />

sozial und wo ist die Grenze? Wenn die Reichen<br />

mit uns um jeden Preis feilschen und nicht bereit<br />

18<br />

sind, den von uns angemessenen Preis zu zahlen?<br />

Wenn der Afrikaner mir ein Häufchen Münzen<br />

auf den Ladentisch legt und findet, das ist schon<br />

ok so? Wenn Ilayda sich so sehr freut über die<br />

gute Jacke? Wenn wir fast neue Sachen erhalten<br />

und die Bringerin findet, es sei zwar beste Qualität<br />

aber halt nicht mehr ganz neu? Ob wir es doch<br />

nehmen würden? Wenn uns Leute kaputte und<br />

schmutzige Sachen bringen und meinen, das könne<br />

bestimmt noch ein armer Mensch brauchen. Sie<br />

glauben, uns damit ein grosses Geschenk gemacht<br />

zu haben? Dabei ist es nur noch Müll.<br />

Takt und Gespür<br />

Es gibt nichts was es nicht gibt im <strong>Brocki</strong>. Das ist<br />

meine Erfahrung. Ob reich oder arm, ob Schweizer<br />

oder Ausländer, ob elegant oder rustikal, wir<br />

haben für alle ein freundliches Wort. Die Arbeit<br />

im <strong>Brocki</strong> macht riesig Spass. Es ist jedoch immer<br />

auch eine Gratwanderung, die sehr viel Menschenkenntnis<br />

und Fingerspitzengefühl erfordert.<br />

Für uns im <strong>Brocki</strong> Ilanz ist es ganz klar – das<br />

Menschliche steht im Vordergrund.<br />

Nina Bernhardsgrütter,<br />

Regina Nigg und<br />

Robert Lombriser


<strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />

Bilanz per 31.12.<strong>2010</strong> <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong> Chur<br />

Konto Bezeichnung Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Vorjahr<br />

Aktiven<br />

Umlaufvermögen<br />

1000 Kassa<br />

500.00 500.00<br />

1001 Kassa <strong>Brocki</strong> allgemein<br />

2'659.15 3'883.10<br />

1002 Kassa <strong>Brocki</strong> Ilanz<br />

246.20 246.20<br />

1003 Kassa Stock Ilanz<br />

600.00 600.00<br />

1023 GKB, CA 322.859.200<br />

21'187.50 21'095.00<br />

1024 GKB, CA 322.859.201<br />

2'372.95 364.50<br />

1025 GKB, CK 322.859.201<br />

497'844.70 631'375.61<br />

1027 GKB, Konto Ilanz, Mietdepot<br />

2'113.85<br />

2'105.25<br />

1028 PC 85-44158-7<br />

232'175.98 149'659.98<br />

1029 GKB Mieterdepot LUAN AG<br />

200'545.35<br />

1100 Debitoren<br />

16'440.00 10'510.00<br />

1140 Darlehen ECO<br />

200'000.00 200'000.00<br />

1141 Kontokorrent Eco <strong>Grischun</strong><br />

229'736.60 269'099.15<br />

1176 Guthaben Verrechnungssteuer<br />

567.45 312.30<br />

1300 Transitorische Aktiven<br />

47'346.10 9'350.30<br />

Anlagevermögen<br />

1500 Maschinen, Werkzeuge<br />

4'600.00 6'200.00<br />

1510 Mobiliar, Einrichtungen<br />

8'300.00 4'100.00<br />

1515 Mobiliar, Einrichtungen Ilanz<br />

400.00 500.00<br />

1530 Fahrzeuge<br />

2'200.00 3'000.00<br />

1535 Fahrzeuge Ilanz<br />

8'600.00 11'500.00<br />

Total Aktiven<br />

Passiven<br />

Fremdkapital<br />

2000 Kreditoren<br />

42'994.75 15'179.35<br />

2300 Transitorische Passiven<br />

3'000.00 57'700.00<br />

2400 RS Umzugskosten<br />

45'856.25<br />

2410 RS Landquart<br />

50'000.00 50'000.00<br />

2440 Rückstellung Ablaugerei<br />

15'000.00<br />

2470 Rückstellung Gewinnbeteil.<br />

41'250.00<br />

2480 Rückstellung Spenden<br />

18'600.00<br />

Eigenkapital<br />

2990 Gewinnsaldo<br />

1'155'665.79 885'933.77<br />

Jahresergebnis<br />

151'925.29 269'732.02<br />

Total Passiven<br />

1'454'335.83<br />

24'100.00<br />

98.4 % 1'299'101.39<br />

1.6 % 25'300.00<br />

1'478'435.83 100.0 % 1'324'401.39<br />

170'844.75<br />

1'307'591.08<br />

11.6 % 168'735.60<br />

88.4 % 1'155'665.79<br />

1'478'435.83 100.0 % 1'324'401.39<br />

98.1 %<br />

1.9 %<br />

100.0 %<br />

12.7 %<br />

87.3 %<br />

100.0 %<br />

19


<strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />

Erfolgsrechnung von 01.01.<strong>2010</strong> bis 31.12.<strong>2010</strong> <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong> Chur<br />

Konto Bezeichnung Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Vorjahr<br />

3200 Handelsertrag<br />

1'174'033.83 967'384.84<br />

3600 Übriger Ertrag<br />

1'350.00 2'930.00<br />

3905 Verluste aus Forderungen<br />

-440.00 -1'280.00<br />

4200 Handelswarenaufwand<br />

12'927.75 14'991.40<br />

4400 Aufwand für Drittleistungen<br />

32'211.75 35'360.70<br />

20<br />

Ertrag aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

Aufwand für Material, Waren<br />

und Drittleistungen<br />

Bruttoergebnis 1<br />

Personalaufwand<br />

5000 Lohnaufwand<br />

472'779.30 376'541.90<br />

5001 Lohnrückvergütungen<br />

-13'839.00 -3'029.00<br />

5005 Gewinnbeteiligungen<br />

37'500.00 25'000.00<br />

5010 Löhne Aushilfen<br />

15'550.00 6'240.00<br />

5700 AHV, IV, EO, ALV, FAK-Beiträge<br />

32'827.75 34'223.30<br />

5720 Berufliche Vorsorge<br />

14'077.90 12'041.20<br />

5730 Unfallversicherung<br />

4'525.00 3'380.20<br />

5740 Krankentaggeldversicherung<br />

6'950.75<br />

6'737.60<br />

5880 Sonstiger Personalaufwand<br />

2'469.70 4'338.00<br />

Bruttoergebnis 2<br />

1'174'943.83<br />

45'139.50<br />

100.0 % 969'034.84<br />

3.8 % 50'352.10<br />

1'129'804.33 96.2 % 918'682.74<br />

572'841.40<br />

48.8 % 465'473.20<br />

556'962.93 47.4 % 453'209.54<br />

100.0 %<br />

5.2 %<br />

94.8 %<br />

48.0 %<br />

46.8 %


<strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />

Erfolgsrechnung von 01.01.<strong>2010</strong> bis 31.12.<strong>2010</strong> <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong> Chur<br />

Konto Bezeichnung Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Vorjahr<br />

Sonstiger Betriebsaufwand<br />

6000 Mietzinsen<br />

211'615.00 94'572.75<br />

6100 Unterhalt Maschinen, Werkzeug<br />

199.60<br />

6200 Fahrzeugkosten<br />

26'032.55 14'710.15<br />

6300 Sachversicherungen<br />

3'820.45 2'877.25<br />

6360 Abgaben, Gebühren, Kehricht<br />

31'669.85 22'240.15<br />

6400 Elektrizität, Wasser, Heizung<br />

7'762.65 9'164.60<br />

6500 Büromaterial<br />

583.10 437.25<br />

6510 Telefon, Porti<br />

2'667.35 3'519.30<br />

6530 Buchführungs- u. Rechtskosten<br />

4'967.05 3'776.75<br />

6550 Allg. Büro- u.Verwaltungsaufw.<br />

10'282.55 17'224.60<br />

6600 Werbung, Inserate<br />

23'845.10 25'440.15<br />

6700 Übriger Betriebsaufwand<br />

27'643.22<br />

35'729.05<br />

Betriebsergebnis 1<br />

Finanzerfolg<br />

6840 Bank-, PC-Spesen<br />

687.24 616.22<br />

6850 Zinsertrag<br />

7'233.85 6'698.95<br />

Total Finanzerfolg<br />

Betriebsergebnis 2<br />

Abschreibungen<br />

6920 Abschr. Maschinen, Werkzeug<br />

1'600.00 2'032.60<br />

6921 Abschr. Mobiliar, Einrichtung<br />

2'800.00 1'300.00<br />

6923 Abschr. Fahrzeuge<br />

800.00 1'000.00<br />

Erfolg Betrieb Chur<br />

350'888.87<br />

29.9 % 229'891.60<br />

206'074.06 17.5 % 223'317.94<br />

687.24<br />

7'233.85<br />

0.1 % 616.22<br />

0.6 % 6'698.95<br />

6'546.61 0.6 % 6'082.73<br />

212'620.67 18.1 % 229'400.67<br />

5'200.00<br />

0.4 % 4'332.60<br />

207'420.67 17.7 % 225'068.07<br />

23.7 %<br />

23.1 %<br />

0.1 %<br />

0.7 %<br />

0.6 %<br />

23.7 %<br />

0.5 %<br />

23.2 %<br />

21


<strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />

Erfolgsrechnung von 01.01.<strong>2010</strong> bis 31.12.<strong>2010</strong> <strong>Brocki</strong><strong>Grischun</strong> Chur<br />

Konto Bezeichnung Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Vorjahr<br />

22<br />

Nebenbetrieb Ilanz<br />

Ertrag<br />

7000 Handelsertrag<br />

248'143.12 243'364.45<br />

Aufwand<br />

7010 Handelswarenaufwand<br />

30.00<br />

7012 Lohnaufwand<br />

131'356.95 127'858.75<br />

7013 Löhne Aushilfen<br />

630.00 2'150.00<br />

7014 Sozialleistungen<br />

13'136.00 12'786.00<br />

7014.1 Berufliche Vorsorge<br />

5'876.40 5'618.40<br />

7015 Mietzinsen<br />

17'647.20 16'503.60<br />

7017 Abgaben, Gebühren, Kehricht<br />

4'570.10 4'531.25<br />

7018 Elektrizität, Wasser, Heizung<br />

7'093.35 5'540.25<br />

7019 Telefon, Porti<br />

2'043.75 1'812.90<br />

7020 Werbung, Inserate<br />

6'566.85 8'825.55<br />

7022 Übriger Betriebsaufwand<br />

17.00<br />

7023 Fahrzeugkosten<br />

11'096.75<br />

7'879.55<br />

7025 Uebriger Betriebsaufwand<br />

539.45 1'194.25<br />

7030 Abschr. Mobiliar, Einrichtung<br />

100.00 200.00<br />

7031 Abschr. Fahrzeuge<br />

2'900.00 3'800.00<br />

203'603.80<br />

198'700.50<br />

Erfolg Betrieb Ilanz<br />

IV-Integration<br />

Ertrag<br />

7500 Einnahmen Beiträge IV<br />

Aufwand<br />

6'825.00<br />

6'825.00<br />

7550 Lohnaufwand<br />

13'542.00<br />

7551 Sozialleistungen<br />

1'354.00<br />

7570 Übriger Betriebsaufwand<br />

111.15<br />

Erfolg IV Integration<br />

Betriebsergebnis<br />

Ausserordentlicher und<br />

betriebsfremder Erfolg<br />

8710 Beiträge an Eco <strong>Grischun</strong><br />

76'852.55<br />

8740 Rückstellung Ablaugerei<br />

15'000.00<br />

Total ausserord.Erfolg,Steuern<br />

Unternehmensergebnis<br />

248'143.12<br />

44'539.32 3.8 % 44'663.95<br />

15'007.15<br />

91'852.55<br />

0.6 %<br />

1.3 %<br />

-8'182.15 -0.7 %<br />

243'777.84 20.8 %<br />

7.8 %<br />

-91'852.55 -7.8 %<br />

243'364.45<br />

269'732.02<br />

151'925.29 12.9 % 269'732.02<br />

4.6 %<br />

27.8 %<br />

27.8 %


Antik<br />

5%<br />

Transport<br />

1%<br />

Elektronik<br />

2%<br />

Statistik <strong>2010</strong><br />

Diverses<br />

13%<br />

Diverses<br />

9%<br />

Antik<br />

9%<br />

Dienstl.<br />

9%<br />

Transport<br />

12%<br />

Restaurat.<br />

1%<br />

Bücher<br />

2%<br />

Elektronik<br />

6%<br />

Verkauf<br />

Eco 1%<br />

Haushalt<br />

22%<br />

Dienstl.<br />

0%<br />

Reinigung<br />

2%<br />

Mercerie<br />

0%<br />

Bücher<br />

2%<br />

Entsorgung<br />

2%<br />

Entsorgung<br />

1%<br />

Statistik Brock <strong>Grischun</strong> Chur <strong>2010</strong><br />

Möbel<br />

24%<br />

Haushalt<br />

22%<br />

<strong>Brocki</strong> Ilanz <strong>2010</strong><br />

Kleider<br />

8%<br />

Möbel<br />

39%<br />

Kleider<br />

7%<br />

23<br />

Möbel<br />

Kleider<br />

Haushalt<br />

Elektronik<br />

Antik<br />

Diverses<br />

Transport<br />

Dienstl.<br />

Bücher<br />

Restauration<br />

Mercerie<br />

Verk. Eco<br />

Reinigung<br />

Entsorgung<br />

Möbel<br />

Kleider<br />

Haushalt<br />

Elektronik<br />

Antik<br />

Diverses<br />

Transport<br />

Dienstl.<br />

Bücher<br />

Restauration<br />

Mercerie<br />

Entsorgung


2005<br />

Statistik 2002 - <strong>2010</strong><br />

- 200'000.00 400'000.00 600'000.00 800'000.00 1'000'000.00 1'200'000.00 1'400'000.00 1'600'000.00<br />

24<br />

2004<br />

2003<br />

2002<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

2006<br />

2005<br />

Gesamtumsatz<br />

Brockenhäuser<br />

Chur/Ilanz


Trägerschaft<br />

Verein <strong>Brocki</strong> <strong>Grischun</strong><br />

Sekretariat<br />

Rossbodenstr. 43<br />

7000 Chur<br />

Tel: 081 284 84 71<br />

Fax: 081 284 52 62<br />

E-mail: ewaefler@cfc.ch<br />

Präsident:<br />

Martin Schär Maienfeld<br />

Vorstand:<br />

Uschi Jeanneret Chur<br />

Margitta Bütler Seewis<br />

Samuel Suter Chur<br />

Gérard Hirsbrunner Scharans<br />

Markus Abplanalp Zizers<br />

Edi Wäfler Domat/Ems<br />

Betreuung in der Geschützten Werkstätte<br />

der Eco <strong>Grischun</strong><br />

Ernst Schatzmann<br />

Urs Minder<br />

Josias Burger<br />

Hans Hartmann<br />

Reto Raimann<br />

Elisabeth Pingeon<br />

Silvia Stolz<br />

Mauro Oprandi<br />

Andreas Treichler<br />

Rossbodenstr. 43<br />

7000 Chur<br />

Tel: 081 284 00 36<br />

Fax: 081 284 09 76<br />

E-mail: info@eco-grischun.ch<br />

Homepage: www.eco-grischun.ch<br />

IV-Integration<br />

Jean-Claude Fornerod<br />

Brockenhaus Chur<br />

Bernhard Kipf<br />

Sonja Kipf<br />

Thomas Hotz<br />

Frieda Duss<br />

Vreni Castelberg<br />

Nadia Krieg<br />

Hans Bütler<br />

Andreas Beeler<br />

Mauro Fiori<br />

Tobias Häberli<br />

Pulvermühlestrasse 78<br />

7000 Chur<br />

Tel: 081 284 33 12<br />

E-mail: info@brocki-grischun.ch<br />

Homepage: www.brocki-grischun.ch<br />

Brockenhaus Ilanz<br />

Robert Lombriser<br />

Nina Bernhardsgrütter<br />

Regina Nigg<br />

Via Mulin (hinter dem Bahnhof)<br />

7130 Ilanz<br />

Tel: 081 925 14 00<br />

E-mail rlombriser@brock-grischun.ch<br />

Buchhaltung und Revision<br />

Buchhaltung: Agnes Wäfler<br />

Treuhandbüro: Gredig und Partner AG<br />

Revisionsstelle: Stahel Partner AG<br />

Folgende Projekte konnte der Verein<br />

mit einem namhaften Beitrag unterstützen:<br />

„Amtsvormundschaft Kreis Chur“ Fond für<br />

Bedürftige Erwachsene und Jugendliche<br />

Helimission, Diaconia, Aktion Gratishilfe<br />

Chur, Familylife, Livenet, Begegnung in der<br />

Ehe, Fenster zum Sonntag, Beratungsstelle<br />

Rhynerhus, Stromgenerator Afrika.<br />

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