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Ein Jahr für Gott und die Welt

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Projekt-Hilfe<br />

Missio Hilfe in Brasilien – Dezember 2004<br />

Auch in Brasilien ermöglichen <strong>die</strong> seit <strong>Jahr</strong>zehnten vorhandenen kirchlichen Strukturen<br />

rasche <strong>und</strong> unbürokratische Hilfe, in Zusammenarbeit mit den Organisationen vor Ort.<br />

„In „Haus Haniel“ lernen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, dass sie sich vor sexuellem<br />

Missbrauch, wirtschaftlicher Ausbeutung <strong>und</strong> vor Gewalt schützen können!“<br />

Die sexuelle Ausbeutung von Kindern <strong>und</strong> Frauen hat sich weltweit zu einem Milliardengeschäft<br />

entwickelt. R<strong>und</strong> 58 Milliarden Euro werden jährlich durch <strong>die</strong> verschiedensten<br />

Formen des Menschenhandels auf der ganzen <strong>Welt</strong> umgesetzt. In Brasilien sind es<br />

mehr als 500.000 Mädchen <strong>und</strong> Buben zwischen acht <strong>und</strong> siebzehn <strong>Jahr</strong>en, <strong>die</strong> täglich der<br />

Prostitution nachgehen.<br />

In Recife, einer Küstenstadt im nordöstlichen B<strong>und</strong>esstaat Pernambuco bestreiten 44% der<br />

auf der Straße lebenden Mädchen ihren Lebensunterhalt mit Prostitution. Die meisten von<br />

ihnen sind weniger als elf <strong>Jahr</strong>e alt.<br />

Die Gründe <strong>für</strong> <strong>die</strong>se alarmierenden Zahlen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Explosion des Sextourismus gehen<br />

hauptsächlich auf <strong>die</strong> wirtschaftlich prekäre Lage zurück: Der Nordosten Brasiliens zählt<br />

zu den ärmsten Regionen des Landes, etwa 42% der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze,<br />

<strong>die</strong> Arbeitslosenrate liegt bei etwa 52%. Die einstige Haupteinnahmequelle, der<br />

Zuckerrohr-Anbau, wirft längst keine Gewinne mehr ab. Viele Menschen sind arbeitslos<br />

geworden <strong>und</strong> ver<strong>die</strong>nen sich ihren Lebensunterhalt im „informellen“ Sektor. Prostitution<br />

ist <strong>für</strong> sie eine Frage des Überlebens.<br />

Die kommerzielle sexuelle Ausbeutung ist nicht nur aufgr<strong>und</strong> ihrer schweren körperlichen<br />

Folgen eine der gefährlichsten Formen von Kinderarbeit. Tag <strong>für</strong> Tag sind Kinder erheblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsrisiken ausgesetzt <strong>und</strong> laufen Gefahr, sich mit HIV/AIDS <strong>und</strong> anderen<br />

Geschlechtskrankheiten zu infizieren. Die schwerwiegendsten Konsequenzen hat Prostitution<br />

jedoch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Seele <strong>die</strong>ser Kinder. Täglich erfahren sie Gewalt, Misstrauen <strong>und</strong><br />

Erniedrigung.<br />

Prostitution von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> häusliche Gewalt gehören in Recife,<br />

der nordbrasilianischen Metropole des Sextourismus, zum Alltag. Die Nicht-<br />

Regierungsorganisation „Coletivo Mulher Vida“ verbindet in eindrucksvoller Weise Sozialarbeit<br />

mit politischer Lobbyarbeit, um den bedrückenden Realitäten etwas entgegenzusetzen.<br />

Missio unterstützt in <strong>die</strong>sem Rahmen das Hilfsprojekt „Haus Haniel“. Bereits 1997<br />

hat sich der Bischof von Recife mit der Bitte um Unterstützung an Missio gewendet. Damals<br />

wurden r<strong>und</strong> 150 Kinder betreut, heute hat sich <strong>die</strong> Anzahl der Hilfsbedürftigen nahezu<br />

verdoppelt – <strong>und</strong> es werden täglich mehr, <strong>die</strong> um Aufnahme bitten. In „Haus Haniel“<br />

erhalten sie <strong>die</strong> notwendige Ausbildung, um sich zur Wehr zu setzen, psychologische Betreuung<br />

in Form von Kursen <strong>und</strong> Workshops sowie Verpflegung.<br />

Im Detail bedeutet das: <strong>die</strong> Kinder lernen hier vorbeugende Maßnahmen gegen häusliche<br />

Gewalt, sexuellen Missbrauch <strong>und</strong> sexuelle Ausbeutung <strong>und</strong> sie werden davor geschützt,<br />

Opfer des Menschenhandels zu werden. Im Rahmen der Betreuung werden auch Vorträge<br />

zur AIDS-Prävention <strong>und</strong> gegen Drogenmissbrauch gehalten. Ebenso werden <strong>die</strong> Familien<br />

der Kinder direkt betreut <strong>und</strong> in regelmäßigen Abständen von ProjektmitarbeiterInnen besucht<br />

<strong>und</strong> beraten.<br />

Mit Hilfe eines Spendenaufrufes konnte Missio im Dezember 2004 erneut<br />

finanzielle Mittel zur Weiterführung des Projektes in Recife zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Projektort: Recife,<br />

Pernambuco / Brasilien.<br />

Projektleiterin: Sr. Cecy<br />

Prestrello , Organisation<br />

„Coletivo Mulher Vida“.<br />

Zielgruppe: 253 Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche.<br />

Ziel: Schutz vor sexueller<br />

Ausbeutung <strong>und</strong> häuslicher<br />

Gewalt.<br />

www.missio.at 9

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