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Erkenntnis und Befreiung 03. Jg.

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Herausgegeben in solidarischer Arbeitsgemeinschaft mit Kampfgefährten der Freiheit; unter Leitung von PIERRE RAMUS<br />

Alle für die Redaktion <strong>und</strong> Administration bestimmten<br />

Zuschriften <strong>und</strong> Gelder sende man an<br />

Rudolf ü roßmann, Klosterneuburg (bei Wien),<br />

Schießstättegraben Nr. 237, Niederösterreich<br />

Erscheint jeden<br />

Sonntag<br />

Preis der Einzelnummer K 4.—, für<br />

Deutschl. 50 Pf. Tschechosl. Kr. 0.60,<br />

für das übrige Ausland 10 Cent.<br />

III. Jahrgang Wien, 24. bis 30. Juli 1921 Nr. 34<br />

Eine verräterische Explosion.<br />

Wieder, wie schon so oft, haben wir am<br />

Mittel bei Wiener-Neustadt eine Explosion zu<br />

verzeichnen gehabt! Es ist eine sonderbare<br />

Explosion gewesen, nämlich Minen, Zünder<br />

<strong>und</strong> sonstige Munition ist durch sie in die<br />

Luft gegangen. Menschenleben ist glücklicherweise<br />

nicht zu beklagen bei dieser Selbstzerstörung<br />

der für den- Menschenmord erzeugten<br />

Hilfsmittel.<br />

Von der Regierung wird in gew<strong>und</strong>enen<br />

Redensarten erklärt, daß es sich da um Munition<br />

<strong>und</strong> Mordwaffen gehandelt habe, die<br />

wir den Franzosen <strong>und</strong> Italienern „abliefern<br />

müssen". Dies verdeckt nur höchst notdürftig<br />

die Tatsache, daß „wir" Munition <strong>und</strong> Mordinstrumente<br />

fürs Ausland erzeugen, was überhaupt<br />

der lukrativste Exportartikel der österreichischen<br />

Regierung geworden zu sein<br />

scheint.<br />

Die Fülle des durch die Explosion — gesegnet<br />

sei ihre Ursache, denn die Zerstörung<br />

dieser Mordmunition hat Tausenden von Menschen,<br />

gegen die sie bestimmt war, das Leben<br />

gerettet — zerstörten Materials beweist, wie<br />

tüchtig die Munitionsindustrie in Oesterreich'<br />

arbeitet. In dieser Beziehung wirkte die Explosion<br />

direkt verräterisch. Sie zeigte, eine<br />

wie hohle Nuß die Behauptung auf dem jüngst<br />

stattgehabten Reichsarbeiterrat gewesen ist,<br />

wonach die Arbeiterräte den Transport von<br />

Munition unterbinden. Wäre dies wahr, so<br />

würde keine erzeugt werden; eben, weil die<br />

Erzeugung floriert, dadurch ist bewiesen, daß<br />

eine Unterbindung des Transportes höchstens<br />

in nicht nennenswertem Maß stattfindet.<br />

Millionenstimmig entnehmen wir aus der<br />

Syndikalismus <strong>und</strong><br />

Anarchismus.<br />

Der nachstehende Aufsatz ist gegen einen<br />

Artikel in unserem italienischen Bruderblatt<br />

"Battaglie Proletarie" („Proktarische Kämpfe"),<br />

in Cerginola entstanden, der von Giuseppe<br />

Di Vittorio verfaßt, <strong>und</strong> ,,Die syndikalistische<br />

Lehre" betitelt war. Es war eine Polemik<br />

gegen die römischen Kameraden, die<br />

gesagt hatten, daß der Syndikalismus nur eine<br />

Kampfesmethode ist <strong>und</strong> keine selbständige<br />

Lehre, <strong>und</strong> daß daher jene, die sich Syndikalisten<br />

nennen, präzisieren müssen, um aus<br />

dem Zweifel einer doppelsinnigen Formel<br />

herauszukommen, ob sie Anarchisten oder Sozialdemokraten<br />

sind. Darauf antwortet De Vittorio,<br />

daß der Syndikalismus eine selbständige<br />

Doktrin sei, welche für sich selbst besteht, daß<br />

er Methoden habe, die auch von. den Anarchisten<br />

angenommen werden können; aber<br />

er besitze auch eigene Ziele, die ihn sowohl<br />

vom Staatssozialismus, wie vom anarchistischen<br />

Sozialismus unterschieden <strong>und</strong> trennten. Die<br />

Frage ist daher, nach ihm, nicht eine solche<br />

der Methode, sondern des Prinzip es.<br />

De Vittorio sagt: Der Syndikalismus will<br />

den Staat weder durch direkte Aktion noch<br />

durch Reformen erobern, er will den Staat<br />

seiner eigenmächtigen Anmaßungen entheben,<br />

er will ihn ausschalten, weil er niemand dazu<br />

ermächtigen will, über die Produzenten zu<br />

herrschen, er will keine neue Klasse Privilegierter,<br />

also Bürokraten, gründen, weil er jedes<br />

politischen Wesen für unnütz <strong>und</strong><br />

schädlich halt, das fatalerweise darnach<br />

trachtet, sich über die Erzeuger jeden<br />

Reichtums, über die direkten Produzenten zu<br />

stellen. In diese letztere Kategone reihen wir<br />

alle diejenigen, welche direkt am Prozeß<br />

der Erzeugung teilnehmen; Arbeiter, Techniker,<br />

Ingenieure, Landwirte usw. Der Syndikalismus<br />

kann daher aus Prinzip den Begriff<br />

des Staatssozialismus (des Staatskommunismus)<br />

nicht anerkennen."<br />

Explosion die Kläglichkeit der gesamten Arbeiterbewegung<br />

Oesterreichs. Da reden so<br />

manche Phraseure davon, daß, die Arbeiter<br />

Gewalt anwenden müßten, um zur Freiheit<br />

zu gelangen, da die Herrschenden freiwillig<br />

ihre Privilegien nicht aufgeben, sondern diese<br />

mit Gewalt verteidigen würden. Worin aber<br />

besteht diese Gewalt, wenn nicht in Munition<br />

<strong>und</strong> Mordwaffen, mit denen irregeleitete <strong>und</strong><br />

bestochene Proletarier gegen ihre Klassengenossen<br />

bewaffnet werden! So, daß die<br />

Bekämpfung der herrschenden Klasse mit Gewalt,<br />

während man ihr selbst die Gewaltmittel,<br />

<strong>und</strong> Zwar in unendlich reicherer Fülle,<br />

als sie der Sache der <strong>Befreiung</strong> zur Verfügung<br />

stehen, liefert, von vornherein ein selbstmörderisches<br />

Beginnen ist.<br />

Sei gesegnet, du rettende <strong>und</strong> befreiende<br />

Explosion! Es ist, als ob die Elemente — die<br />

Explosionsursache in Wiener-Neustadt ist unaufgeklärt<br />

geblieben! — der Menschheit den<br />

Weg Weisen wollten, den sie zu beschreiten<br />

hat. Das Proletariat muß sich, um zur Freiheit<br />

<strong>und</strong> zum Kommunismus zu gelangen, vorerst<br />

weigern, jene Mordinstrumente <strong>und</strong> Munition<br />

zu erzeugen, die Staat <strong>und</strong> Kapitalismus<br />

beschützen. Weigern sich die Arbeiter nicht,<br />

diese Mordarbeit gegen ihre eigene Klasse<br />

<strong>und</strong> zum Schutz der herrschenden Gewaltordnung<br />

zu leisten, dann können Wir nur wünschen<br />

<strong>und</strong> hoffen, daß sich stets die erlösende<br />

Elementarkraft findet, die alle diese Behlelfe<br />

<strong>und</strong> Mittel der Massentötung zur Vernichtung<br />

<strong>und</strong> Explosion bringt, ehe sich die Gelegenheit<br />

ergibt, sie gegen Menschen explodieren<br />

zu lassen! P. R.<br />

Bis hieher gehen wir miteinander einig.<br />

Auch wir Anarchisten verwerfen jeden staatlichen<br />

Begriff des Sozialismus aus den gleichen<br />

Gründen. Mit größerer Genauigkeit sagen<br />

wir allerdings, daß wir den Staat abschaffen,<br />

nicht nur ausschalten wollen,<br />

denn man kann ein unges<strong>und</strong>es Gefäß ausschalten,<br />

aber dennoch bestehen lassen <strong>und</strong><br />

ihm so die Gelegenheit geben, sich aufs neue<br />

zu füllen; oder man könnte es ausschalten,<br />

jedoch aber den ganzen faulenden Inhalt des<br />

alten ins neue Gefäß übertragen. In beiden<br />

Fällen finden wir, daß eine unnütze Arbeit<br />

getan wäre. Doch gibt De Vittorio, wie man<br />

aus den eben angeführten Worten ersehen<br />

kann, dem Ausdruck ausschalten eigentlich<br />

die gleiche Bedeutung, Wie wir sie dem Worte<br />

abschaffen geben; <strong>und</strong> es ist daher nutzlos,<br />

darüber zu diskutieren, solange man im<br />

Gr<strong>und</strong>e genommen einig ist.<br />

Nachdem er obige, Worte geschrieben hat,<br />

nimmt De Vittorio es doch übel, weil ihm<br />

einige Anarchisten entgegenhalten: ,,Aber<br />

dann bist du ja ein Anarchist, wenn du es<br />

auch nicht weißt, Wenn du es auch nicht<br />

sagen willst!"<br />

Und doch ist es so. Wenn De Vittorio<br />

sich ein wenig Zeit nähme für das Studium<br />

der Theorien <strong>und</strong> der anarchistischen Bewegung,<br />

dann würde er sich dessen sofort überzeugen.<br />

Er Weiß unter anderem nicht, daß das Wort<br />

An-archie eine Gesellschaft ohne Regierung<br />

besagen will. G. P. Proudhon war der<br />

erste, der es soziologisch anwandte <strong>und</strong> ihm<br />

die genaue politisch-soziale Bedeutung gab,<br />

welche De Vittorio dem Wort „Syndikalismus"<br />

gibt, als dieses noch nicht im heutigen Sinne<br />

bestand. Seit 1840 begriff der sich selbst als<br />

Anarchist bezeichnende Proudhon — den<br />

übrigens auch Syndikalisten als einen ihrer<br />

Vorläufer betrachten — unter Anarchie die<br />

Vereinigung der Produzenten, frei von jedem<br />

staatlichen Zwang, in Abwesenheit jeder politischen<br />

Regierung. Später, im Jahre 1851, führte<br />

er dies als Ziel der Revolution an: die „Auflösung<br />

der Regierung ihr wirtschaftlichen Organismus".<br />

"Ich bin Anarchist", schrieb er 1840. Nicht<br />

aus Ironie gegen die Regierung, sondern aus<br />

ernstem <strong>und</strong> reiflich überdachten Glauben.<br />

"Obwohl ein Fre<strong>und</strong> der Ordnung, bin ich<br />

mit der ganzen Kraft des Ausdruckes, Anarohist."<br />

Daß De Vittorio gar nicht weiß, wer die<br />

Anarchisten sind <strong>und</strong> Was sie wollen, beweist<br />

er dadurch, daß er, um seinen Syndikalismus<br />

vom Anarchismus zu unterscheiden,<br />

den letzteren als das beschreibt, was er nicht,<br />

ist <strong>und</strong> nie war. Es ist eine Fälschung der anarchistischen<br />

Idee, die wir ihm um so eher<br />

verzeihen können, als er aufrichtig ist, <strong>und</strong><br />

wir zweifeln nicht daran, daß, weil das, was<br />

er unter Syndikalismus versteht, nichts anderes<br />

als Anarchismus ist, es auch nicht schwer,<br />

sein wird für ihn, solches zu bekennen <strong>und</strong><br />

Der Internationale Antimilitaristenkongreß im Haag, März 1921<br />

(Die obige Aufnahne einer öffentlichen Sitzung enthält nicht die nur in den Geheimsitzungen mitwirkenden paßlosen<br />

Delegierten.)


Seite 2 <strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong> Nummer 34<br />

auch mit Namen einer der Unseren zu sein,<br />

wie er es in der Tat bereits ist.<br />

De Vittorio erachtet den Anarchismus als<br />

„ein absolutes Abstraktum, für schwärmerisch,<br />

unpraktisch, dagegen den Syndikalismus<br />

für praktisch <strong>und</strong> durchführbar."<br />

Keine Idee, in absolutem Sinn begriffen,<br />

ist praktisch <strong>und</strong> durchführbar: weder die anarchistische<br />

noch die syndikalistische, noch die<br />

sozialistische Idee, so wenig wie es die theokratische,<br />

die demokratische, die liberale, republikanische<br />

Idee war oder ist. Jede Idee, sobald<br />

sie in die Praxis umgesetzt wird, findet in<br />

den Tatsachen eine Grenze <strong>und</strong> eine Abschwächung.<br />

So war selbst der Absolutismus des<br />

Zaren in der Praxis die Macht nicht nur des<br />

Zaren allein; <strong>und</strong> es gelang der Freiheit<br />

immer, irgendeinen ungesetzlichen Ausweg zu<br />

finden, um sich zu festigen. In der gleichen<br />

Weise ist ein sozialer Zustand, <strong>und</strong> wäre er<br />

im höchsten Grad freiheitlich, unfaßbar, der<br />

eine absolute Freiheit sicherte <strong>und</strong> in welchem<br />

es nicht einer Autoritätsform gelänge, sich<br />

fortzusetzen. Das liegt in der Natur der<br />

menschlichen Dinge, <strong>und</strong> die Anarchisten haben<br />

nie die Illusion gehabt, steh dieser Tatsache<br />

entziehen zu können.<br />

Zum Beispiel ist auch die absolute syndikalistische<br />

Idee, die darin bestände, die Gewerkschaften<br />

sämtliche kollektiven Arbeiten<br />

der Menschen ohne Ausnahme durchführen zu<br />

lassen, ihnen alle sozialen Funktionen anzuvertrauen,<br />

in der Praxis ein Unsinn, weil sich<br />

viele kollektive <strong>und</strong> soziale Tätigkeiten auch<br />

unabhängig von den Syndikaten entwickeln<br />

können <strong>und</strong> werden; <strong>und</strong> es bleibt den individuellen<br />

Initiativen immer in jedem Gebiet ein'<br />

weiter Raum, um sich zu betätigen.<br />

„Der Volksb<strong>und</strong> für soziale<br />

Gerechtigkeit".<br />

Wir veröffentlichen die nachfolgenden Mitteilungen<br />

als ein erfreuliches Symptom des inneren Ringens<br />

im deutschen Volke nach neuem Bewußtseins- <strong>und</strong><br />

Wirklichkeitsgehalt. An der Spitze dieser vom ethischen<br />

Christentum ganz im Sinne Moritz von Egidys, wie<br />

Leo Tolstois ausgehenden, vielversprechenden Selbst-<br />

Märungsbewegung steht der Verfasser des Berichtes,<br />

seines Zeichens Arzt. Er wendet sich an „alle Fre<strong>und</strong>e<br />

der Wahrheit <strong>und</strong> Kinder des Lichtes, in welchem<br />

Lager sie auch heute zufällig noch stehen". Wir<br />

empfehlen, die beabsichtigte Tagung auf den zweiten<br />

Teil des Oktobers oder Novembers laufenden Jahres<br />

zu verlegen, da dadurch vielen syndikalistischen<br />

<strong>und</strong> anarchistischen Delegierten zu eigenen Kongressen<br />

die Möglichkeit gegeben wäre, an der einzuberufenden<br />

Tagung des „Volksb<strong>und</strong>es für soziale Gerechtigkeit"<br />

teilzunehmen.<br />

Feuilleton<br />

Wie die Stadt konserviert wird!<br />

Wer rettet die Stadt? — Das Land rettet die Stadt.<br />

Die alte Stadt kann ihr Dasein nur retten, indem<br />

sie sich mit Land durchsetzt: Schafft Stadtland!<br />

Die Städte sollen ihr eigenes Land umarmen. H<strong>und</strong>erttausend<br />

Hektar liegen brach: Bauland, Kasernenland,<br />

Straßenland, Oedland.<br />

Man lege Hand darauf!<br />

Man pflanze: Oeffentliche Gärten — für die stadtgeb<strong>und</strong>ene<br />

Jugend.<br />

Man pflanze: Pachtgärten — für die stadtgeb<strong>und</strong>enen<br />

Häusler.<br />

Man pflanze: Siedlungen — für die stadtgeb<strong>und</strong>ene<br />

Arbeit.<br />

Und pflanze: Mustergüter — für die Unversorgten.<br />

Man pflanze!<br />

Die gemeinsamen Gärten (6 qm auf den Kopf) sollen nicht<br />

romantisch-faules Zehrgrün, sondern arbeitsames Mehrgrün<br />

sein: Sportparks, Spielplätze <strong>und</strong> Bäder (Jugendparks).<br />

Die Nutzgärten sollen nicht fliegende<br />

Pachtlappen, sondern „richtige Gärten", beglaubigte<br />

Vorläufer von Siedlungen sein. Diese sollen Selbstversorgergärten<br />

(80 qm pro Kopf) mit allen Schikanen<br />

haben. Siedler, Pächter <strong>und</strong> Grünanteiler sollen<br />

Selbstbestimmung haben.<br />

Kein Morgen Stadtland darf fürderhin brach sein.<br />

Das sichert 100.000 neue Stadtexistenzen.<br />

Das erleichtert Millionen alte Stadtexistenzen.<br />

Das, <strong>und</strong> einiges mehr, konserviert Stadtleben. —<br />

Und auch das:<br />

Es sei verpönt, neue (Miete-, Arbeits- <strong>und</strong> Lust-)<br />

Kasernen zu bauen.<br />

Es sei geboten, flach <strong>und</strong> im Grünen zu bauen.<br />

Es sei verpönt, alte Stadtlichtungen zu verstopfen.<br />

Es sei geboten, neue Stadtlichtungen. zu schlagen«.<br />

Es sei verpönt: aller Garten-, Wohn- <strong>und</strong> Straßenraum<br />

über den eigenen Bedarf.<br />

Boden <strong>und</strong> Verkehr seien gemeinnützig!<br />

Es werde nicht mehr eingemeindet. Es werde ausgemeindet.<br />

Aber De Vittorio könnte mir antworten,<br />

daß kein Syndikalist den Syndikalismus in<br />

solch einseitigem <strong>und</strong> absolutem Sinne je auffaßte.<br />

Er hätte recht. Aber wer hat denn De<br />

Vittorio zu verstehen gegeben, daß die Anarchisten<br />

die Anarchie im Sinne der absoluten<br />

Freiheit auffassen? Eine solche Behauptung,<br />

die ich ungefähr mit seinen Worten<br />

wiedergebe, würde De Vittorio vergeblich<br />

in den Schriften der bekanntesten Anarchisten<br />

suchen; er Würde darin finden, daß<br />

die Anarchisten nicht eine "absolute", sondern<br />

die soziale Freiheit des Individuums<br />

erstreben, die sie nur nach Beseitigung des<br />

Staates für gegeben erachten.<br />

Michael Bakunin hat die Merkmale des Anarchismus<br />

sehr klar dargelegt, indem er genau<br />

beschrieb, welche Autoritäten die Anarchisten<br />

verneinen <strong>und</strong> welche sie annehmen. Es<br />

geschah dies dort, wo er den relativen<br />

Sinn der Freiheit beschreibt, (vgl. „Gott <strong>und</strong><br />

der Staat", Seite 62- 75 der von Molinari<br />

durchgesehenen Ausgabe). Jene Seiten schließen<br />

mit den Worten: ,,In diesem Sinne<br />

sind wir relativ Anarchisten." Wenn<br />

sich De Vittorio in der Tat darum bekümmert<br />

hätte, zu erfahren, in welchem Sinne wir<br />

wirklich Anarchisten sind, in welchem Sinne<br />

wir die Freiheit wollen, hätte er nicht von<br />

„absoluter" Freiheit gesprochen, die nach ihm<br />

die Anarchisten erträumen — ein Ausdruck<br />

den er, ich wiederhole es, in unseren theoretischen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> in allen Büchern<br />

<strong>und</strong> Schriften, in welchen die anarchistische<br />

Idee eingehend beleuchtet wird, vergeblich<br />

suchen würde. Luigi Fabbri<br />

(Aus „Umanita Nova", übersetzt von Rob. Rohner.)<br />

Soziales Leben <strong>und</strong> Werden.<br />

Der Vortrag „Wo stehen wir?" eröffnete die<br />

erste christlich-revolutionäre Tagung in Stuttgart. Sie<br />

dauerte vom 11. bis 16. Juni. Leidenschaftliche Geisteskämpfe<br />

zeichneten die Tagung aus. Es muß aber<br />

heiß gekocht werden, falls ein gutes Essen auf den<br />

Tisch des Volkes gesetzt werden soll. Beim Essen<br />

wartet man von selber, bis die Abkühlung erfolgt ist.<br />

Auch in Stuttgart trat schließlich die Beruhigung<br />

ein, nachdem das Trennende im geistigen Feuer verbrannt<br />

worden war <strong>und</strong> immer mehr das Einigende,<br />

das Verbindende, das Religiöse, sich durchrang.<br />

An der Tagung nahmen teil etwa 100 Vertreter aus<br />

allen Lagern <strong>und</strong> aus den verschiedenen Teilen Deutschlands,<br />

wenn gleich Württemberg die meisten Teilnehmer<br />

gestellt hatte. Die beiden Hauptversammlungen<br />

im großen Saal des Siegle-Hauses waren von<br />

etwa 400 bis 300 Personen besucht. Beim Jugendtreffen<br />

versammelten sich etwa 300 Jugendliche. Leider<br />

hat die syndikalistische Jugend sich ganz fern gehalten,<br />

obwohl die Tagung sehr stark beeinflußt wurde von<br />

dem Syndikalisten Max Schulze- Sölde. Unser<br />

Schluß mit ,.Stadterschließung". Freie Bahn der<br />

Landerschließung:<br />

Schafft Landstadt! —<br />

Das, <strong>und</strong> einiges mehr konserviert Stadtleben.<br />

Und auch das:<br />

Die Verjüngung der kommunalen Abfallwirtschaft:<br />

Denn, daß aus Lumpen Kleider werden, <strong>und</strong> daß<br />

aus Schlacken Häuser werden, <strong>und</strong> daß der Küchenkehricht<br />

Mastfutter zeugt — das wissen wir zur Not.<br />

Aber, daß jeder Städter jährlich 1000 kg Hausabfall<br />

produziert, <strong>und</strong> daß alle Städte alljährlich 50<br />

Millionen Tonnen Düngerwerte produzieren — das<br />

wissen wir noch nicht<br />

Aber, daß unser Land indessen Hunger leidet, <strong>und</strong><br />

daß Natur auf Dauer sich nicht spotten läßt, das müssen<br />

wir wissen. —<br />

Die Stadt darf nicht nur nehmen vom Land,<br />

Die Stadt, muß auch geben dem Land — will sie<br />

leben vom Land.<br />

So lebe sie!<br />

Aber als die Stadt der Alten <strong>und</strong> Müden.<br />

So erlebe sie<br />

Noch einmal die hektische Blüte der Schwindsüchtigen.<br />

So flüchte sie<br />

in Schutzhaft vor dem aggressiven Geist des neuen<br />

Daseins auf dem Lande."<br />

Leberecht Mügge<br />

Auf den Pfaden der Propaganda<br />

in Deutschland.<br />

V.<br />

Ratingen. Während in Düsseldorf, dank<br />

französischer Besetzung, absolut freiheitliche<br />

politische Verhältnisse obwalten <strong>und</strong> die Einberufung<br />

von Versammlungen keine Schwierigkeit<br />

bereitet, liegen hier die Verhältnisse<br />

verschieden. Die Kameraden wandten sich an<br />

die preußischen Behörden, <strong>und</strong> diese haben<br />

die Versammlung natürlich verboten. Preuße<br />

bleibt Preuße, auch nach einer „Revolution".<br />

Duisburg. Trotz aufreibender Bemühungen<br />

der Kameraden C. Windhoff <strong>und</strong> W.<br />

Strries erhielt die hiesige Versammlung keine<br />

Fre<strong>und</strong> geht ähnliche Wege wie Heinrich Vogeler,<br />

für den er eingesprungen war. Die Jugend, auch<br />

die bürgerliche, stand ganz unter dem Banne von<br />

Max Schutze-Sölde; ein Geistlicher schrieb mir, daß<br />

auch die Alten an seinem Feuer sich erwärmen könnten.<br />

Geister der verschiedensten Art, darunter Häußer<br />

<strong>und</strong> Leonhard Stark, hatten sich eingef<strong>und</strong>en, ebenso<br />

Gottfried Klein. Aber beide Richtungen konnten<br />

dieses Mal unserer Bewegung keinen Abbruch tun,<br />

wenn auch manche Alte <strong>und</strong> viele Junge vorübergehend<br />

der Suggestion von Häußer oder Klein unterlagen.<br />

Drei engere Gemeinschaften haben sich denn auch<br />

am letzten Tage der Zusammenkunft gebildet, gewissermaßen<br />

die ersten Niederschläge aus all' dem<br />

wilden Chaos, wie manchmal dem Fernstehenden die<br />

Tagung erscheinen mußte.<br />

Die erste Frucht war der „Volksb<strong>und</strong> für soziale<br />

Gerechtigkeit", welcher die schnellste Durchführung<br />

der Gedanken eines Planck, eines Berthold Otto, eines<br />

Silvio Gesell, eines Damaschke, eines Marx, eines<br />

Krapotkin <strong>und</strong> der vielen anderen, sich zur Aufgabe<br />

gestellt hat. Allerdings müssen alle diese Ideen erst<br />

einem gemeinwirtschaftlichen Gärungsprozeß unterworfen<br />

werden. Dann wird offenbar werden, welche<br />

Idee sich als die stärkste erweisen wird, welche<br />

gewissermaßen das Kristallisationszentrum für die Neugestaltung<br />

Deutschlands abgeben soll. Zu diesem Zweck<br />

wird Ende August oder Anfang September eine<br />

Zusammenkunft sämtlicher Führer unseres Volkes statthaben,<br />

die sich die Lösung der wirtschaftlich-kulturellen<br />

<strong>und</strong> der wirtschaftlich-politischen Fragen zur<br />

Lebensaufgabe gemacht haben. Es sollen eingeladen<br />

werden : sämtliche marxistische Richtungen, die kommunistischen,<br />

Anarchisten, die Syndikalisten,<br />

die Freiland- <strong>und</strong> Freigeldleute, die Bodenreformer,<br />

die Anhänger Berthold Ottos, die sämtlichen<br />

zinsgegnerischen Richtungen usw. Wir hoffen, alle<br />

die verschiedenen, mehr oder wenig ethisch-revolutionär<br />

eingestellten Bewegungen zu einer gemeinsamen<br />

Aktion zu vereinigen, während sie jetzt vielfach die<br />

Waffen gegeneinander kehren. So werden die Stoßtruppen<br />

<strong>und</strong> die Pioniere sich endlich zusammenfinden,<br />

welche der kommenden ethisch-revolutionären Diktatur<br />

(? Red. „E. u. B.") die Wege zu ebnen haben<br />

werden.<br />

Die Vorarbeiten für diese große Aufgabe liegen in<br />

den Händen von August Küppers, Braunfels bei Wetzlar.<br />

Ich bitte, mit demselben sich sofort in Verbindung<br />

setzen zu wollen.<br />

Viel schneller als die Alten, fand sich die Jugend<br />

in einer losen Arbeitsgemeinschaft zusammen.<br />

Ausschlaggebend war der offene Brief, den die kommunistische<br />

Jugend (die sich immer mehr von der<br />

„Mache" der Parteibonzen löst!), an die gesamte werktätige<br />

Jugend gerichtet hat. Dieser offene Brief soll<br />

sämtlichen Jugendorganisationen unterbreitet werden.<br />

Für Stuttgart <strong>und</strong> Württemberg fand siclh Dr. Freda-<br />

Stuttgart-Degerloch, bereit, den Mittelpunkt abzugeben<br />

für Zusammenkünfte der gesamten Jugend, <strong>und</strong> zwar<br />

von der ganz links stehenden kommunistischen Jugend<br />

bis zu der rechts eingestellten Neulandjugend.<br />

behördliche Genehmigung. Die Ursache dafür<br />

ist in dem leidigen Umstand zu erblicken, daß<br />

die französische Besatzung sich von den preußischen<br />

Stadtbehörden leiten läßt, <strong>und</strong> diese<br />

alles geistige Leben zu hintertreiben trachten.<br />

Müh1heim a. d. Ruhr. Will man einen<br />

Unterschied zwischen besetztem <strong>und</strong> unbesetztem<br />

Gebiet empfinden, so muß man von Düsseldorf<br />

hierher reisen. Nicht die geringste politische<br />

Unterdrückung im besetzten Düsseldorf,<br />

<strong>und</strong> in wirtschaftlicher Beziehung hat<br />

die französische Besetzung sogar einen kleinen<br />

Fortschritt gebracht: die Franzosen haben angeordnet,<br />

daß allen Einwohnern zur gewöhnlichen<br />

Schwarzbrot- noch eine Weißbrotration<br />

gegeben werde! Zu so etwas hätte sich die<br />

deutsche Regierung wohl nie aufgeschwungen.<br />

Mühlheim ist von keinen fremdländischen<br />

Bedrückern besetzt, dafür aber von den eigenen,<br />

den deutschen Staatsmännern. Diese<br />

hatten im Gefolge der längst verdampften<br />

„Kommunisten"-Putsche ein wahres Schreckensregiment<br />

etabliert, das sie — Oesterreichern<br />

so wohl bekannt! — Ausnahmszustand<br />

nannten. So verschoben sie die Genehmigung<br />

meines Vortrags bis zum letzten<br />

Augenblick, <strong>und</strong> in diesem entschlossen sie<br />

sich endlich, ihn zu — verbieten.<br />

Verbieten: so ziemlich die einzige Leistung,<br />

deren Preußen-Deutschland fähig. Daher<br />

konnte ich nur in der Einleitung meiner<br />

Rede vor der Arbeiterbörse einige sachliche,<br />

theoretische Ausführungen machen, mußte<br />

aber jäh überspringen auf das behördlich bewilligte<br />

Thema „Organisatorisch-Geschäftliches",<br />

als vor mir ein Regierungsvertreter auftauchte,<br />

der die „republikanische" Aufgabe<br />

hatte, diese geschlossene Mitgliederversammlung<br />

zu überwachen.<br />

Wir glücklichen Oesterreicher! Seit dem<br />

Sturz der schurkischen Monarchie haben wir.<br />

diesen Zustand überw<strong>und</strong>en — in dem „demokratischen"<br />

Deutschland lebt er noch im<br />

Zeitalter der „Republik"! Denn auch dies«<br />

kann dort nur eine preußische sein, <strong>und</strong> das:<br />

besagt altes.


Nummer 34<br />

Alle diese Gruppen erklärten sich bereit, für das<br />

neue Menschentum, für das kommende Bruder- <strong>und</strong><br />

Friedensreich zu kämpfen. Ausdruck gab dieser Stimmung<br />

dann Willo Rall, der einige, seiner Gedichte<br />

vorlas ihm schloß sich an ein Führer der kommunistischen<br />

Jugend, welcher in einem Gedicht die Opferbereitschaft<br />

seiner Fre<strong>und</strong>e betonte. Die Jugendtagung<br />

schloß mit einem herzlichen „Sturmheil" des Verfassers<br />

dieser Zeilen. Zur weiteren Auskunft über<br />

unsere Jugendbewegung ist gerne bereit, Dr. Freda,<br />

Stuttgart-Degerloch, Haigststraße 38.<br />

Dr. Karl Strünckmann<br />

Krapotkins Tochter<br />

über die letzten drei<br />

Jahre ihres Vaters *)<br />

Die Nähe des Sarges ist nicht der Ort<br />

für eine Polemik. Aber ich schreibe nicht,<br />

um zu polemisieren, als vielmehr um einige<br />

Aufschlüsse über die letzten drei Lebensjahre<br />

Krapotkins zu geben.<br />

Sehr viele sind darüber erstaunt, daß er<br />

sich von den Ereignissen, in einem Abstand<br />

Von ihnen fern hielt, der die fetzten Jahre<br />

seines Lebens charakterisierte. Die Ursache<br />

dafür ist sehr einfach. Er War vor altem ein<br />

Revolutionär; schon sterbend, glaubte er noch<br />

an dasselbe Kampfideal, dem er sein ganzes<br />

Leben zugestrebt hatte. Er glaubte fest daran,<br />

daß die Revolution als solche die Leuchttürme<br />

errichten würde, die erleuchten müßten dien<br />

Weg der Menschheit, ihrer Zukunft entgegen.<br />

Er begriff, daß Irrtümer unvermeidlich sind im<br />

Augenblick der Errichtung eines neuen Lebens,<br />

<strong>und</strong> daß dessen Schaffer arbeiten müßten in<br />

einem von Feinden umgebenen Lager, mit<br />

Verrätern <strong>und</strong> Saboteuren im Innern des eigenen<br />

Lagers.<br />

Aber die hauptsächlichste Ursache, die<br />

Peter Krapotkin dazu verpflichtete, keine „von<br />

obenher" gefällte Kritik zu üben über das,<br />

aas sich gegenwärtig in Rußland abspielt, ist<br />

zu finden in den Worten, die ich, während<br />

man den Ort Wählte, wo sich das Grab meines<br />

Vaters befinden sollte, von dem Delegierten<br />

R. K. P. vernahm, als er sprach:<br />

„Er ist uns vorausgeschritten, <strong>und</strong> durch<br />

unsere Irrtümer hindurch werden wir endlich<br />

zu jenem antiautoritären Zustand gelangen, der<br />

ein Ideal ist."<br />

Noch nie in der Geschiente der zivilisierten<br />

Welt hat, sich eine so große Anzahl von<br />

Menschen vorgef<strong>und</strong>en, die — selbst um den<br />

Preis von Irrtum <strong>und</strong> Leiden — die Gesamtheit<br />

der Wahrheit des anarchistischen Ideals<br />

verstanden hätte, jawohl, ihre Anzahl in Rußland<br />

ist sehr groß, <strong>und</strong> selbst in, den Reihen<br />

*) Wir verdanken diesen so schönen <strong>und</strong> wichtigen<br />

Aufsatz unserem Bruderblatt „Le Reveil" (Genf),<br />

aus dem wir ihn übersetzen. (Red. „E. u. B.")<br />

Entschädigt für diese Wahrnehmung wurde<br />

ich durch die Bekanntschaft mit vielen vortrefflichen<br />

Menschen. Ich weilte im Hause<br />

eines „kommunistischen" Syndikalisten, der<br />

aber durch die nähere Berührung mit mir<br />

wohl endlich zum wahren, nämlich zu unserem<br />

Kommunismus gelangt ist. Die Mühlheimer<br />

Bewegung ist eine ausgezeichnete Organisationseinheit<br />

<strong>und</strong> trägt das schönste Gepräge<br />

des Idealismus, der geistigen Selbständigkeit<br />

<strong>und</strong> des edelsten proletarischen Klassenbewußtseins<br />

an sich. —<br />

Genau dieselbe Bedrückung fand ich in<br />

Dortm<strong>und</strong> vor. Die deutsche Stadtbehörde<br />

hatte sämtliche Versammlungen verboten.<br />

Altes politische Leben lag darnieder. Erfreulicherweise<br />

waren die Kameraden energisch<br />

genug, geheime Zusammenkünfte zu arrangieren.<br />

Aber ganz so, wie in der monarchistischen<br />

Zeit, mußten wir auch nun uns förmlich<br />

in die Versammlungen schleichen, achtgeben,<br />

ob keine Spitzel uns umschwärmten, nachgingen;<br />

die Versammlung selbst konnte nur<br />

in halblautem Tonfall geführt werden. So<br />

sieht Deutschland dort aus, wo es keine<br />

fremde Besetzung gibt...<br />

Sehr wohl fühlte ich mich in der kleinen,<br />

aber aus gediegenen Menschen bestehenden<br />

Gruppe der Syndikalisten von Uerdingen<br />

a. Rh. Schon von weitem grüßt ihr schmucker<br />

offener Laden, der just neben dem „christlichen"<br />

Gewerkschaftslokal gelegen ist" — zum<br />

großen Mißvergnügen der Mitglieder dieses<br />

klerikalen Verbandes, Schon beim Eintritt in<br />

den syndikalistischen Laden ersieht man aus<br />

des entgegenwirkenden Wandbildern, vor<br />

altem aus dem Antlitz des jungen, aber von<br />

höchstem Bewußtseinsgehalt erfüllten Sekretärs<br />

Ernst Angerhausen, daß man es hier mit<br />

wirklich freien Menschen zu tun bekommt,<br />

mit solchen, die es endlich geworden, wie<br />

jener frühere Stadtabgeordnete der U. S. P.,<br />

der nun zu uns gehört.<br />

Plötzlich, der Reigen des sonntagigen<br />

Tanzvergnügens, der unserem literarischen<br />

Abend folgte, hatte gerade eine Pause eintreten<br />

lassen, stand der „tolle Fritz" von Hoch-<br />

<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong><br />

der Kommunistischen Partei ist sie genug erheblich.<br />

Und alte diejenigen, die rechtschaffen<br />

überlegen, alle jene, die durch die schmerzliche<br />

Schulte der Rückschläge <strong>und</strong> Enttäuschungen-<br />

gegangen sind, alle jene, die begriffen<br />

haben, daß alles, Was in der Theorie schön<br />

ist, nicht immer im Leben schöne Resultate<br />

ergibt — sie alle müssen, eben im selben Moment,<br />

wo die Irrtümer ganz offenk<strong>und</strong>ig werden,<br />

begreifen, daß der Mensch, welcher<br />

immer aufrichtigst <strong>und</strong> leidenschaftlich dem<br />

Endziel zugeschritten ist, nicht alle Haltestellen<br />

auf der langen Wegstrecke mitmachen konnte.<br />

Auf der großen Lebensbahn, auf der sich die<br />

Karawanen gemächlich fortbewegen, galoppieren<br />

die Eilboten, Die Karawanen machen halt,<br />

kampieren vorübergehend <strong>und</strong> jede neue Lagerstätte,<br />

obwohl im Vergleich zur früheren<br />

besser, gleicht ihr nichtsdestoweniger noch<br />

allzu sehr. Und mittlerweile galoppieren die<br />

Eilboten voraus, dem Berge zu, auf dem nicht<br />

nur ein provisorischer Bau, nicht nur eine<br />

Lageretappe auf dem langen Wege sich erheben<br />

soll, sondern jene ewige <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erschöne<br />

Stadt, die uns zuruft, immer voraus<br />

zu eilen<br />

In seinem letzten, noch unveröffentlichten<br />

Werk über die Ethik sagt Peter Krapotkin:<br />

„Ohne Gleichheit gibt es keine Gerechtigkeit,<br />

ohne Gerechtigkeit<br />

gibt es keine Mora1." In diesen wenigen<br />

Worten haben wir das Gesamtwesen seines<br />

Lebens, die ganze Synthese seiner Seele <strong>und</strong><br />

seines Gedankens.<br />

Darin findet man auch den Kampfruf eines<br />

Revolutionärs, seine Liebe zum Menschen, die<br />

gründliche Philosophie seiner Seele in all ihrer<br />

kristallenen Reinheit. Denn Peter Krapotkin<br />

einzig <strong>und</strong> allein als einen Philosophen, einen<br />

Gelehrten oder als Tolstoianer werten zu wollen,<br />

wäre Unsinn. Vor allem war er ein Rufer<br />

Spanien!.<br />

Eine entsetzliche, traurige Mitteilung erreicht uns<br />

aus diesem von monarchistischer Blutgier <strong>und</strong> katholischem<br />

Klerikalismus gepeinigten Land: Samstag, den<br />

18. Juni, sind die Kameraden Evelio Boal, Antonio<br />

Feliu Oriol <strong>und</strong> José Dominguez Rodriguez auf<br />

offener Straße von „Unbekannten!" <strong>und</strong> „unbekannt<br />

Gebliebenen" ermordet worden.<br />

Schon der Hergang dieses fürchtbaren, dreifachen<br />

Mordattentats beweist, daß man es mit einem' vorbedachten<br />

Mordplan zu tun hat. Die drei Kameraden<br />

waren seit 1. März absolut gr<strong>und</strong>los verhaftet <strong>und</strong><br />

wurden am 18. Juni auf freien Fuß gestellt, da nichts<br />

gegen sie vorlag — außer ihre Gesinnung ! Auf dem<br />

Heimwege vom Gefängnis wurden sie angefallen <strong>und</strong><br />

niedergemacht ...<br />

Evelio Boal ist Generalsekretär der anarchistisch-<br />

emmerich vor mir. So nannten sie ihn,<br />

diesen ehemaligen Oesterreicher, der nun in<br />

allem längst Deutscher geworden, außer in<br />

seinem Temperament. Aus verwitterten, von<br />

Wettern der Kohlengrübe <strong>und</strong> des Lebens hartgemeißelten<br />

Zügen, in denen ein reges Mienenspiel<br />

des Humors <strong>und</strong> übersprudelinden Uebermuts<br />

tollte, lachte mir die Einladung entgegen;<br />

„Ramus, du mußt morgen bei uns sein, die<br />

Bergarbeiter wollen dich hören!" Und es war<br />

förmlich, als ob er mich mitnähme nach Hochemmerich,<br />

wo sie in einigen St<strong>und</strong>en — ohne<br />

behördliche Genehmigung — eine stattliche<br />

Versammlung zustande brachten. Und da die<br />

Versammlung in Mengede verboten war, bin<br />

ich hingefahren.<br />

Eine wirkliche Arbeiterbewegung, wie sie<br />

das alte Oesterreich für uns nur in den Bergarbeiterdistrikten<br />

Böhmens besessen hatte ! Mit<br />

ihrer lieben Gastfre<strong>und</strong>schaft, dem festen Menschenschlag<br />

ohne Pose, dem ein Wort <strong>und</strong><br />

Händedruck Alles besagt <strong>und</strong> gilt. In ihrer<br />

Armut sind die Hochemmericher verschwenderisch<br />

in ihrer Solidarität. Fest, unerschütterlich<br />

stehen sie bei unseren Ideen <strong>und</strong> deren<br />

Lebensfähigkeit fand ich im Charakter dieser<br />

außerordentlich wackeren Bergarbeiter wurzelnd.<br />

Wie ein aus der Unterwelt Emportauchender<br />

kam ich mir vor, als ich in Bremen<br />

eintraf. Anderes Leben, ein anderer Menschenschlag<br />

! Ebenfalls gut, liebevoll, aber städtisch.<br />

Hier war ich wieder in gewohnteren Lebensverhältnissen.<br />

Nach des Abends Last — vorzügliche<br />

Rast, inmitten städtischer Kultur,, Annehmlichkeit,<br />

Behaglichkeit.<br />

Ueber das Wesentliche meiner Bremer<br />

Tage, die mir durch die Güte des Kameraden<br />

Korschus <strong>und</strong> seiner geistreichen Frau den<br />

angenehmsten Eindruck hinterlassen haben,<br />

habe ich schön in meinem Aufsatz „Schmach<br />

<strong>und</strong> Schand im deutschen Land!" (vgl. „E.<br />

u. B." Nr. 23) berichtet. Ich sprach hier für<br />

drei Gruppen: für die anarchistische, die tüchtige<br />

syndikalistische der Seeleute <strong>und</strong> für die<br />

freiheitliche des internationalen Frauenb<strong>und</strong>es<br />

der Friedensbewegung. Alte drei Versammlungen<br />

waren sehr erfolgreich, sowohl an äußer-<br />

zum Kampf! Für ihn könnte die Gerechtigkeit<br />

ohne Gleichheit nicht existieren. Aber selbst<br />

die Gerechtigkeit an <strong>und</strong> für sich ist eine tote<br />

Sache, wenn nicht erheilt durch tiefe Liebe<br />

zur Menschheit, die eben den leuchtendsten<br />

<strong>und</strong> charakteristischesten Zug im Wesen Krapotkins<br />

bildete. Er liebte die Menschen dieser<br />

Liebe, die dem russischen Volk — wie er<br />

immer sagte — ureigen ist, das heißt dessen<br />

Sympathie <strong>und</strong> Mitgefühl.<br />

Allein, ihm genügte es nicht, die Menschen<br />

zu lieben oder sogar sie passiv zu beklagen.<br />

Dies hat er durch sein ganzes Leben, bewiesen.<br />

Und wenn Krapotkin während dieser letzten<br />

drei Jahre so selten seine Stimme vernehmen<br />

ließ, seinen Protest, seine Empörung <strong>und</strong> Kritik<br />

fast ausschließlich in Privatbriefen ausgedrückt<br />

hat, so geschah dies aus Furcht, mit<br />

diesen Kritiken eine Waffe Leuten zu geben,<br />

die er als rückständig <strong>und</strong> nicht im Vormarsch,<br />

wie sich selbst, erachtete.<br />

Jedoch, er konnte trotzdem nicht mit seiner<br />

Billigung jene Irrtümer krönen, die seines Erachtens<br />

falschen Ideen über die menschliche<br />

Seele entsprangen, über ihre Bedürfnisse <strong>und</strong><br />

ihre Strebensziele im Anlauf nach jenen<br />

Ideen, die sich in himmlischer Schönheit ankündigen<br />

<strong>und</strong> doch so selten verwirklichen.<br />

Als Revolutionär war Krapotkin nicht nur<br />

ein russischer Revolutionär. In seinen Briefen<br />

an die Arbeiter <strong>und</strong> Kameraden im westlichen<br />

Europa rief er ihnen stets zu, voraus zu gehen.<br />

Mit sehnsüchtiger Leidenschaft erwartete er<br />

die revolutionäre Morgendämmerung in allen<br />

Ländern, <strong>und</strong> er erwartete sie nicht nur, um<br />

ihr ausschließlich seinen eigenen Gruß zu entbieten,<br />

sondern damit endlich die erhabene<br />

Feuersonne der Gleichheit die Arbeiter der<br />

ganzen Welt erleuchte!<br />

Aus der Internationale.<br />

Alexandra P. Krapotkin<br />

syndikalistischen Arbeitskonföderation Spaniens gewesen,<br />

deren Geschäftskommission sich in Barcelona<br />

befindet. A. Fellu Oriol ist deren Kassier <strong>und</strong> Rodriguez<br />

ein sehr aktiver Organisator gewesen.<br />

Es steht außer jedem Zweifel, daß diese Mordtaten<br />

im Einvernehmen mit der spanischen Regierung<br />

<strong>und</strong> ihren Zwischenfaktoren geschehen sind. Der Urheber<br />

dürfte General Martinez Anido sein,<br />

unbeschränkter Machthaber in Barcelona, <strong>und</strong> der unseren<br />

Kameraden nur deshalb die „Freiheit" schenkte,<br />

weif er vorher schon ihren Tod bestimmt hatte, der<br />

durch ihn auf eigentümliche Art herbeigeführt wurde.<br />

Nach dem Attentat auf. den Ministerpräsidenten<br />

Dato, das sich vor mehreren Monaten ereignet hat,<br />

erklärte General Anido, die anarchistisch-syndikalistische<br />

Bewegung durch gewisse. Elemente des Proletariats<br />

ausrotten zu wollen! Zu diesem Zweck ließ er<br />

lichem Erfolg, als auch in der Begegnung mit<br />

Menschen <strong>und</strong> Personen, die ich mich treue,<br />

kennen gelernt zu haben.<br />

Vom Büchertisch.<br />

Seite 3<br />

Maxim. Gorki: Erinnerungen an Lew Nikolajeiwit«lh.<br />

Tolstoi. — Verlag „Der neue Merkur",<br />

München 1920. Preis 6 Mark. Es ist eigentümlich,<br />

daß Gorki diese Aufzeichnungen so viele<br />

Jahre lang als „verloren" erachtete <strong>und</strong> sie erst lange<br />

nach dem Tode Tolstois „wiederfand". Schade, daß<br />

er sie nie zu Lebzeiten des großen Toten gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> veröffentlicht hat. Dann hätte man Gorki wenigstens<br />

dafür achten können, den Mut zu besitzen, Tolstoi<br />

seine Meinung über ihn ins Gesicht zu sagen. Man<br />

hätte Tolstois Antwort vernommen. Heute derartigen<br />

Mist zu veröffentlichen, wo ein Toter sich dagegen<br />

nicht wehren kann — „das ist gemein! Im besten Fall<br />

machen die „Erinnerungen", die Gorki uns da beschert,<br />

den Eindruck von geheimen Aufzeichnungen<br />

eines Lakaien, der sich noch nachträglich an die von<br />

ihm nie erreichte <strong>und</strong> darum gehaßte Größe seines<br />

Herrn rächen will. Wer übrigens weiß, wie verschieden<br />

Gorki die Bolschewiken bis Ende 1918 <strong>und</strong><br />

dann später bis heute eingeschätzt <strong>und</strong> beurteilt<br />

hat, wird wissen, was er von Gorki alte Menschenbeurteiler<br />

<strong>und</strong> Politiker zu erwarten hat. Diese Schrift<br />

vervollständigt für uns den Eindruck, den wir von<br />

Gorki immer hatten: ein gänzlich anderer als Dichter,<br />

wie als Mensch, Als jener war er groß <strong>und</strong> eigenartig,<br />

als dieser ist er der typische Emporkömmling<br />

aus dem Arbeiterstande, der auf der Höhe eben den<br />

tragischen Konflikt der Charaktergröße erlebt, den<br />

er in seinen Werken so oft schildert, dem er selbst<br />

aber nicht gewachsen ist. Vielleicht auch deshalb,<br />

weil Gorki, der Dichter, stets' anders war, als Gorki,<br />

der Politiker; wie sonst könnte ein Mensch in seinen<br />

Werken Anarchist, in seiner Politik stets nur mildester<br />

Sozialdemokrat gewesen sein, der erst unter der<br />

Sonne der Macht sich zum Scheinrevolutionarismus<br />

der Bolschewiki bekehrte? Jedenfalls werden Gorkis<br />

„Erinnerungen" an Tolstoi nicht dessen Charakterbild<br />

vervollständigen, wohl aber das zweideutige, zwieschlächtige<br />

Charakterbild Gorkis stets in Erinnerung<br />

bringen!.


Seite 4 <strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong> Nummer 34<br />

von seinen Schergen eine Scheingewerkschaftsbewegung<br />

ins leben rufen, die sich „Freie Gewerkschaften"<br />

nennt, die in Wirklichkeit eine Zusammenfassung<br />

vom Abschaum- des Proletariats bilden. Diese Schwindelorganisation<br />

wird nun mit Anschlägen auf die revolutionäre<br />

Gewerkschaftsbewegung des spanischen Proletariats<br />

betraut; sie vollbringt sie, den Anschein erweckend,<br />

als ob die Wortführer des anarchistisch-syndikalistischen<br />

Gedankens einer angeblichen „Volksempörung"<br />

zum Opfer fielen — die Regierung daran<br />

unschuldig sei. . . Während wir zur Presse gehen,<br />

erfahren wir von neuen Mordanschlägen; ihre Opfer<br />

sind die Kameraden Vandellos <strong>und</strong> Arech!<br />

Unsere tiefsten Gefühle der Solidarität wenden<br />

sich dem spanischen Proletariat, unseren Kameraden<br />

<strong>und</strong> Brüdern, zu. Wann schlägt die St<strong>und</strong>e der <strong>Befreiung</strong>,<br />

wann peitscht die Revolution diesen Alfons XIII.,<br />

Mörder Ferrers <strong>und</strong> so vieler Edlen, von seinem<br />

Thron, wann flüchtet sich dieses militaristische Mordgesindel<br />

über die Grenzen Spaniens — wann verschafft<br />

die Revolution dem spanischen Volk menschenwürdige<br />

Lebensverhältnisse?<br />

Rußland.<br />

In Moskau tagte der dritte Kongreß der bolschewistischen<br />

Internationale. Die auf ihm vor sich gegangenen<br />

Verhandlungen muten wie das Tun <strong>und</strong> Treiben<br />

auf einem Kirchenkonzil an: im M<strong>und</strong>e „Christentum",<br />

in der Praxis Verblödung des Volkes für die Zwecke<br />

der Kirche. Genau so in Moskau! Die russischen<br />

Bolschewistenphraseure reden von der Revolution, in<br />

Rußland, wie anderswo; gleichzeitig veröffentlichen<br />

sie Artikel — von Radek, Bucharin <strong>und</strong> Lenin<br />

verfaßt — die ausdrücklich eine auch offizielle Wiedererrichtung<br />

des Kapitalismus in Rußland konstatieren<br />

<strong>und</strong> dafür „Notwendigkeiten" anführen, die auf ein<br />

Haar denen gleichen, die die Hilferding, Noske, Renner<br />

<strong>und</strong> Bauer bei uns geltend machen.<br />

Die ganze schamlose Schurkerei dieses Komödiantentums<br />

wird aber am trefflichsten dadurch beleuchtet,<br />

daß nicht ein Wort über jene Unglücklichen,<br />

zu deren Gunsten gesprochen ward, die in<br />

den Kerkerverließen dieses roten Zarentums schmachten.<br />

Möglich, daß die Delegierten zum Kongreß nichts<br />

davon wußten, obwohl ihnen schon vorher Gelegenheit<br />

geboten War, sich darüber informieren zu können.<br />

Desto ungeheuerlicher wird die Schmach dieser bolschewistischen<br />

Kerkermeister, die Revolutionäre <strong>und</strong><br />

Sozialisten ins Gefängnis setzen <strong>und</strong> darin behalten!<br />

Unter welchen entsetzlichen Umständen dies geschieht,<br />

darüber gibt der nachfolgende, auf Umwegen<br />

aus Rußland geschmuggelte Brief Kenntnis. Sein<br />

Tatsachenmaterial verdient eher eine Brandmarkung,<br />

als die Entrüstung eines „kommunistischen" Journalisten<br />

über die „Kasematten des Brünner Spielbergs"<br />

im 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>ert, über die sich solche<br />

„schönen Seelen" sehr aufregen, während sie über<br />

die bolschewistischen Kasematten der Gegenwart<br />

bisher noch nie etwas zu sagen wußten!<br />

Ryazan, Konzentrationslager für Zwangsarbeit,<br />

27. April 1921.<br />

Liebe Kameraden!<br />

Wir beeilen uns, Euch mitzuteilen, daß wir uns<br />

heute, d. i. am 26. April 1921, im Konzentrierunrgslager<br />

für Zwangsarbeit in Ryazan befinden. Wir sind hier<br />

im ganzen nur 10 Anarchisten: David Kogan, Kubatoff,<br />

Liloff, Taransk; Konstantin Feodoroff, Boudanoff,<br />

Khokhotra, Gavriloff, Pipilenko <strong>und</strong> Fanya Baron.<br />

Außer uns 10 Anarchisten hat man neun Mitglieder<br />

von dem rechten Flügel der Sozialrevolutionäre <strong>und</strong><br />

16 Menschewiki aus demselben Bootirka-Gefängnis *)<br />

hergebracht.<br />

Zusammen sind wir 35 Personen. In der Nacht<br />

vom 25. auf den 26. April, morgens zwischen 3<br />

<strong>und</strong> 5 Uhr, wurden wir aus dem Bootirka-Gefängnis<br />

nach hier überführt. Man hatte alle Sozialisten, über<br />

300 Personen, überführt <strong>und</strong> viele Personen dabei<br />

mißhandelt. Man holte uns zuerst in unseren Nachtkleidern,<br />

doch erlaubte man uns später, zurückzukehren.<br />

um unsere Sachen zu holen. Vor allen, anderen wur-<br />

*) In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1921<br />

wurden aus dem Bootirka-Gefängnis (Moskau) alle<br />

politischen Gefangenen, etwa 400 Mann, von der Geheimpolizei<br />

gewaltsam entführt; sie wurden auch geschlagen<br />

<strong>und</strong> in verschiedenen Gefängnissen in den<br />

verschiedensten Teilen des Landes untergebracht. Wo<br />

sie sich befinden, warum sie so plötzlich <strong>und</strong> gewaltsam<br />

überfuhrt wurden, konnte bis heute noch<br />

nicht festgestellt werden. Die obige Note ist die erste<br />

Nachricht, die wir aus einer der Gefangenengruppen<br />

erhalten.<br />

(Der Uebersetzer.)<br />

Die Zeitschrift "<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>" ist ein<br />

Gemeinschaftsprodukt des solidarischen Gerste« aller an<br />

Ihr Beteiligten, aller sie geistig, administrativ-technisch,<br />

finanziell oder propagandistisch fördernden. Ihre Zukunft<br />

and ihr Aufschwung sollen dazu dienen, das soziale <strong>und</strong><br />

wirtschaftliche Interesse aller ihrer Mitkämpfer nach Möglichkeit<br />

auf das Beste zu wahren. Zu diesem Zweck ist das<br />

Blatt auf dem Gr<strong>und</strong>sati f<strong>und</strong>iert, keinen Privatgewinn zu<br />

gestatten. Der eventuell sich ergebende Reingewinn fließt<br />

in zwei Fonds: erstens in einen Verlagsfonds zur<br />

Herausgabe von Broschüren <strong>und</strong> Büchern unserer Weltanschauung,<br />

zweitens in einen Siedelungsfonds<br />

tum Ankauf von Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden, der der Gesamtbewegung<br />

kommunistisch gehören soll, <strong>und</strong> dessen Besiedelung<br />

jedem Kameraden unserer Bewegung freistehen wird.<br />

Wer somit für die Zeitschrift „<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>",<br />

für ihre größtmögliche Verbreitung arbeitet, wirbt für<br />

den die Frauen mißhandelt. Manchen hatte man die<br />

Köpfe eingeschlagen. Die Frauen hat man die Treppe<br />

hinuntergeworfen <strong>und</strong> einige an ihren Haaren auf dem<br />

Boden entlang geschleift. Ich bin derartig geschlagen<br />

worden, daß mir jetzt mein ganzer Körper noch<br />

weh tut. Am meisten sind jene mißhandelt worden,<br />

die sich zur Wehr setzten. Alles in allem genommen,<br />

war das Gefängnis in dieser Nacht ein wahrhafter<br />

Schrecken, dessen Einzelheiten ich nicht beschreiben<br />

kann.<br />

Wir alle sind in Gruppen von nicht weniger als<br />

fünf Mann eingeteilt worden. Wer aus dem Gefängnis<br />

geholt wurde <strong>und</strong> wohin viele gebracht worden sind,<br />

ist uns bis jetzt noch unbekannt. Wir bitten Euch,<br />

umgehend durch das politische Rote Kreuz, oder durch<br />

das Schwarze Kreuz (Anarchistisches Rotes Kreuz zur<br />

Hilfe von gefangenen Anarchisten) Erk<strong>und</strong>igungen einzuziehen.<br />

Laßt uns sobald als möglich wissen, wer<br />

<strong>und</strong> wo d;e anderen sind, <strong>und</strong> informiert sie auch über<br />

uns. Wir wissen bis jetzt nicht, ob wir hier bleiben<br />

werden, oder ob man uns nach irgendwo anders hin<br />

überführen wird.<br />

Die Lebensbedingungen hier sind furchtbar. Wir<br />

dürfen weder körperliche Bewegung machen, noch<br />

Luft schöpfen. Die Nahrung ist ekelhaft <strong>und</strong> schmutzig.<br />

Alles, das wir berühren, starrt vor Schmutz; überall<br />

sind Wanzen <strong>und</strong> anderes Ungeziefer. Wir denken,<br />

uns bald dagegen zu wehren <strong>und</strong> um bessere Bedingungen<br />

zu kämpfen.<br />

. . . . . gerade sagte man uns, unsere Sachen<br />

fertig zu machen. Man will uns fortschicken; wir<br />

wissen nicht, wohin.<br />

Mit brüderlichen Grüßen<br />

Iwan Tarasynk.<br />

P. S. Ryazan-Gefängnis, 28. April.<br />

Gestern abend überführte man uns ins Gefängnis.<br />

Wir befinden uns in vollständiger Isolierung. Es<br />

scheint, daß wir auf Befehl der Außerordentlichen<br />

Kommission in vollständiger Isolierung gehalten werden<br />

sollen. Wir fünf<strong>und</strong>dreißig (35) Mann befinden<br />

uns alle in einer Zelle. Es wird sehr, sehr schwer<br />

sein, es hier auszuhalten, besonders Bootirka-Regime.<br />

Laßt uns wissen, wer von unseren Kameraden im<br />

Bootirka- oder in anderen Moskauer Gefängnissen<br />

zurückblieb. Ich bitte Euch, herauszufinden <strong>und</strong> mir<br />

mitzuteilen, wo Fanya Arrutzkaya sich befindet oder<br />

hingeführt worden ist. Laßt sie über mich wissen<br />

<strong>und</strong> übermittelt ihr meine Grüße. So wäre ich am<br />

Ende.<br />

Beste Wünsche <strong>und</strong> kameradschaftliche Grüße<br />

Iwan Tarasynk,<br />

Ryazan-Gefängnis, III. Korridor, Zelle 12.<br />

Frankreich.<br />

Unsere Brudervereinigung „Union Anarchiste"<br />

hat sich in einem ausführlichen Schreiben an<br />

den Internationalen Gewerkschaftskongreß in Moskau<br />

gewendet <strong>und</strong> von diesem verlangt, sich entschieden<br />

für die Freilassung unserer russischen Kameraden aus<br />

den Gefängnissen der Sowjetdiktatur einzusetzen.<br />

Eine große Unterdrückungswelle gegen die Arbeiterklasse<br />

wogt über das ganze Land. Ein Antimilitaristengesetz<br />

wird, allerdings in etwas gemilderter<br />

Form im Vergleich zu der ursprünglichen, vom Parlament<br />

ausgearbeitet <strong>und</strong> angenommen. Unseren Kameraden<br />

Gasten bedroht die Verpfändung seiner Möbel<br />

wegen Nichtbezahlung einer Geldstrafe von 800 Fr.,<br />

welche Räuberei aber durch unsere Bewegung verhindert<br />

werden wird. Kam. Menrant, im Gefängnis<br />

zu Roubaix, wegen Verbreitung einer antimilitaristischen<br />

Flugschrift, wird als gemeiner Verbrecher behandelt.<br />

In Olger wurden die Kameraden Sussan<br />

<strong>und</strong> Guigni wegen anarchistischer Propaganda verhaftet.<br />

Prächtig ist der Aufschwung, den die Bewegung<br />

der Jugend nimmt. Angesichts der Verurteilung eines<br />

jugendlichen Kämpfers haben zahlreiche weitere junge<br />

Kameraden einen Brief an den Richter geschrieben,<br />

in dem sie ihn auffordern, auch sie zu verhaften, da<br />

sie die Aktion des Verurteilten fortsetzen werden.<br />

Italien.<br />

Erst vor wenigen Wochen haben wir unseren Bericht<br />

über die Unterdrückung unseres täglichen Bruderblattes<br />

„Umanita Nova" in Mailand mit dem Rufe<br />

geschlossen: „,U. N,' ist tot — es lebe ,U. N.'!" —<br />

<strong>und</strong> heute dürfen wir schon melden: sie ist bereits<br />

wiedererstanden! Sogar in verdoppeltem Format<br />

erscheint täglich in Rom das von der vereinigten<br />

Reaktion der Faszistenregierung unterdrückte Blatt<br />

neuerdings.<br />

Wir gratulieren den italienischen Kameraden zu<br />

dieser ausgezeichneten Demonstration ihrer unerschütterlichen<br />

Gesinnungstreue!<br />

IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII<br />

"Die Zeit des Prinzips der Autorität ist vorüber, denn<br />

dieses Prinzip ist nicht berechtigter in der Majoritätsherrschaft<br />

als in den Königreichen. Ein anderes Prinzip ist<br />

dazu bestimmt, die Gesellschaft ihren glorreichen Geschicken<br />

zuzuführen : nämlich die Freiheit. Die Autorität<br />

in ihrer höchsten Form ist das Kapital, die Freiheit in<br />

all ihrem Umfang ist die Arbeit. Darum soll die Arbeit<br />

von nun an die Gr<strong>und</strong>lage aller sozialen Einrichtungen<br />

bilden." P. J. Proudhon<br />

(Aus der Zeitschrift »Le Peuple«, vom 7. April 1849.)<br />

IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII<br />

An die Leser, Abonnenten <strong>und</strong> Kolporteure!<br />

ein ideales Unternehmen des Kommunismus zwangloser<br />

Assoziation, zugleich aber auch flu- seine persönlichen,<br />

eigensten, intellektuellen wie materiellen Interessen, diese<br />

sowohl idealistisch als auch wirtschaftlich bogriffen.<br />

Alle für die Zeitschrift ..<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>"<br />

bestimmten Zuschriften, Sendungen <strong>und</strong> Gelder sind an<br />

Rudolf Großmann, Klosterneuburg (bei Wien), Schießstättegraben<br />

237, Niederösterreich zu richten. Abonnementpreis<br />

inklusive Porto für das Inland bei unmittelbarem Bezug<br />

durch den Verlag können wir angesichts der fortwährend<br />

schwankenden <strong>und</strong> steigenden Druckkalkulationen nicht<br />

fixieren ; für jede an uns gesandte Geldsumme erhält der<br />

Abonnent eine den Preisen entsprechende, bestimmte Anzahl<br />

von Nummern des Blattes zugestellt. Bei Mehrbezug<br />

fiir Propaganda (von vier Exemplaren an) K 3'20 per Exemplar.<br />

Abonnementpreis inklusive Porto fiir Deutschland Ganzjährig<br />

Mk. 26.—, vierteljährig Mk. 6.50, Einzelnummer 50 Pfg.<br />

Für das übrige Ausland ganzjährig Schweiz. Frcs. 4.—, Einzel­<br />

Verlag „<strong>Erkenntnis</strong> and <strong>Befreiung</strong>",<br />

Klosterneuburg (bei Wien).<br />

Sämtliche der nachstehenden Werke können durch uns<br />

bezogen werden. Sie stehen in direktem oder mittelbaren<br />

Zusammenhang mit unserem Kampf <strong>und</strong> Wollen. —<br />

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<strong>und</strong> anarchistische Freiheitsklange in Poesie <strong>und</strong><br />

Prosa (400 Seiten) K 60.—, M 7.50<br />

Dejacques, J.: Die Diktatur des Geistes , K 8.—, M —.80<br />

Engert, Rolf: Henrik Ibsen als Verkünder des dritten<br />

Reiches K 400.—<br />

Haijek, M.: Die verwandelte Erde . . K 80—, M 10.—<br />

Krapotkin, Peter: Die Eroberung des Brotes<br />

geb. K 120.-, broseb. K 90.—<br />

— Gegenseitige Hilfe. Volksausgabe: K 160.—, große, geb<strong>und</strong>ene<br />

Ausgabe: K 380.—, brosch. K 250—.<br />

— Ideale <strong>und</strong> Wirklichkeiten der russischen Literatur<br />

(Prachtausgabe) . . . . geb. K 320.—, brosch. K 230.—<br />

— Die französische Revolution . geb Volksausgabe K 340.—<br />

— Landwirtschaft, Industrie <strong>und</strong> Handwerk . . K U0.—<br />

— Die Entwicklung der anarchistischen Ideen . . K 10.—<br />

Landauer, Gustav: Aufruf zum Sozialismus K 120—, M 12.—<br />

Makay, John Henry: Gesammelte Werke, 8 Bande (auch<br />

"Die Anarchisten" enthaltend) . . . K 600.—, M 60.—<br />

Malatesta, Errico: Unter Landarbeitern . .K 10.—, M 1.—<br />

Misar Olga: Neuen"Liebesidealen entgegen K 60.—, M 8.—<br />

Most, Johann : Die Gottespest K 10.—<br />

Oerter, Fritz: Gr<strong>und</strong>lagen für ein neues Leben K 8.—, M 1.—<br />

— Gewalt oder Gewaltlosigkeit ? . . K 8 —, M 1.—<br />

Ramus, Pierre: Die Neuschöpfung der Gesellschaft durch den<br />

kommunistisch. Anarchismus (270 Seiten) K 120—, M 15 —<br />

— Die Irrlehre <strong>und</strong> Wissenschaftslosigkeit des Manismus im<br />

Bereiche des Sozialismus (220 Seiten) K 120.—, M 12 —<br />

— Bauer, Pfarrer <strong>und</strong> Christus (zur Bauernpropaganda<br />

vorzüglich geeignet . . K 30.— , M 6.—<br />

— Militarismus, Kommunismus <strong>und</strong> Antimilitarismus<br />

K 12.—, M 1.20<br />

Reclus, Elisee: Anarchie K 6.-, M —.60<br />

Reitzel, Robert: Ges. Werke, Heft 1-6, à K 20—, M 2-<br />

Robien, Paul: Arbeitsfreude. — Auf zur Tat! — Siedlungsaktion<br />

à K 8.—<br />

Rocker, Rudolf: Die Waffen <strong>und</strong> die Hämmer nieder!<br />

K 5.-, M -.50<br />

— Sozialdemokratie <strong>und</strong> Anarchismus . . K 5.—, M —.50<br />

— Die geschichtliche Entwicklung des Parlamentarismus<br />

innerhalb der Arbeiterbewegung . . K 10.—, M 1.—<br />

Russell, Bertrand : Kunst, Wissenschaft <strong>und</strong> der Sozialismus<br />

K 8.-, M -.80<br />

Saueracker, Alfred: Terror <strong>und</strong> "Christentum" K 10—,M1 —<br />

Sauveur, Prof.: Liebe ohne Folgen . . . K 12 -f, M 1.50<br />

Souchy, August: Wie lebt der Arbeiter <strong>und</strong> Bauer in Rußland<br />

? . K 60. , M 6.-<br />

Stirner, Max: Der Einzige <strong>und</strong> sein Eigentum . K 80.—<br />

geb. M 30.—<br />

Tolstoi, Leo: Rede gegen den Krieg K 4.—<br />

— Aufruf an die Menschheit K r0.—<br />

— Moderne Sklaven K 20.—<br />

Tschernow, Viktor: Meine Schicksale in Sowjet-Rußland<br />

K 100—, M 10.-<br />

Mitkämpfer-Spenden für den Pressfonds.<br />

Gurtmann 20, Kügerl 50, Reiser 10, Musenbichler<br />

2, Malva Bod. 35, Danton 50, Schrattenecker<br />

20, Meier 400, Suppinger 6, Podhame 10, Telve 20,<br />

Hanslin 6 Kronen. (Fortsetzung folgt.)<br />

Achtung, Leoben <strong>und</strong> Judendorf! Mittwoch,<br />

den 27. Juli sowie auch Donnerstag, den<br />

28. Juli spricht Kamerad Pierre Ramus über: „Der<br />

Sinn <strong>und</strong> die Bedeutung des syndikalistischen Arbeitenkampfes"<br />

in Judendorf <strong>und</strong> über „Der internationale<br />

Antimilitaristenkongreß im Haag <strong>und</strong> der<br />

kommende Krieg" in Leoben. — In Trofaiach<br />

über: „Der Syndikalismus als Erziehungs- <strong>und</strong> Aktionsmittel<br />

des Proletariats". Wir ersuchen um gute<br />

Verteilung der Handzettel <strong>und</strong> Massenbesuch!<br />

B<strong>und</strong> herrschaftsloser Sozialisten<br />

Samstag, den 23. Juli 1921, am 7 Uhr abends<br />

(präzise) im „Apolloneum", Wien, I. Postgasse 13<br />

Vortrag<br />

Dr. KURT SONNENFELD :<br />

"Die Philosophie der Justiz."<br />

Nach dem Vortrag: Freie Diskussion.<br />

Wir ersuchen um zahlreichen Besuch!<br />

nummer 10 Cent. Bei Mehrbezug (wie oben) 10 Pf. Rabatt.<br />

Unverlangte Manuskripte werden nicht retourniert,<br />

briefliche Anfragen nicht beantwortet, wenn kein Rückporto<br />

beiliegt Die Einziehung des Abonnementsbetrages<br />

erfolgt durch das Postarheckkonto 176.710, alle Preßfondsspenden<br />

werden quittiert. Bewegungsanzeigen werden mit<br />

1 Krone für die dreigespaltete Petitzeile oder mit mindestens<br />

K 10.— per Einschaltung berechnet.<br />

Die Zeitschrift „<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>" ist die<br />

direkte publizistische Folge der vor dem Kriege von<br />

gleicher Redaktion <strong>und</strong> in gleicher Gesinnung geleiteten<br />

Zeitschrift „Wohlstand für Alle" (Dezember 1907 —<br />

Juli 1914 inklusive) <strong>und</strong> des „Jahrbuches der Freien Generation"<br />

(1910 — 1914 inklusive). — Nachdruck nur mit<br />

genauer Quellenangabe <strong>und</strong> bei Zusendung von Belegexemplaren<br />

erwünscht; die Verwendung von Aufsätzen für<br />

Sonderausgaben ist nur mit Erlaubnis der Redaktion gestattet.<br />

Redaktion <strong>und</strong> Verlag „<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>"<br />

Herausg. <strong>und</strong> verantwortl. Redakteur für Verlag <strong>und</strong> Redaktion: Rudolf Kowaltschik, Wien, XVI. Habichergasse 7 (Tür 35). »Central«-Druckerei, Wien, IX., Liechtensteinstr. 3

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