05.10.2013 Aufrufe

Nuklearmedizinische Bildgebung - Klinik für Epileptologie

Nuklearmedizinische Bildgebung - Klinik für Epileptologie

Nuklearmedizinische Bildgebung - Klinik für Epileptologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong>


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Inhalt:<br />

- geschichtlicher Überblick<br />

- physikalische Grundlagen<br />

- Erzeugung von radioaktiven Isotopen<br />

- Meßtechnik<br />

- <strong>Bildgebung</strong> mit radioaktiven Isotopen<br />

Planare Szintigraphie<br />

Single-Photon-Emission-Computed-Tomography (SPECT)<br />

Positronen-Emissions-Tomographie (PET)<br />

(Bildernachweis: Dössel, 2000; Morneburg, 1995; Siemens, Philips, Internet)


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Prinzip<br />

- aktiver Abbildungsvorgang durch Zuführung von Energie<br />

(radioaktive Substanzen)<br />

und<br />

- passiver Abbildungsvorgang durch Ausnutzung<br />

körper-eigener Signale (Funktion und Metabolismus)<br />

- unterschiedliche Intensitätsverteilung in den Geweben<br />

des Körpers, abh. von Funktion und Metabolismus


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Historie<br />

Antoine H. Becquerel (1852-1908)<br />

Entdeckung natürlich vorkommender Radioisotope<br />

Marie Curie (1867-1934) und Pierre Curie (1859-1906)<br />

Herstellung künstlicher Radioisotope<br />

Prägung des Begriffs „Radioaktivität“<br />

1903 Nobelpreis <strong>für</strong> Physik an Becquerel und den Curies<br />

1911 Nobelpreis <strong>für</strong> Chemie an M. Curie<br />

1935 Georg von Hevesy<br />

verwendet 32 P <strong>für</strong> metabolische Studien mit Geiger-Müller-Zählrohr<br />

1943 Nobelpreis <strong>für</strong> Chemie an Hevesy


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

1949 B. Cassen et al.: erste Radionuklid-<strong>Bildgebung</strong><br />

( 131 J in der Schilddrüse)<br />

1951-1953 Erste Ideen zur PET<br />

W.H. SWEET, The use of nuclear disintegration in the diagnosis and treatment<br />

of brain tumor, New England Journal of Medicine 1951; 245:875-878.<br />

G.L. BROWNELL, W.H. SWEET, Localization of brain tumors with positron<br />

emitters, Nucleonics 1953, 11:40-45.<br />

1957 H.O. Anger<br />

Entwicklung der nach ihm benannten Szintillations-Kamera<br />

(planare <strong>Bildgebung</strong>)<br />

1960 D.E. Kuhl und R.Q. Edwards<br />

Konstruktion des Mark IV-SPECT-Scanners mit der Anger-Kamera<br />

(~10 Jahre vor Röntgen-CT)<br />

1962 S. Rankowitz und J.S. Robertson<br />

tomographische Bilddarstellung mit Positronenstrahlern


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

1975 M.E. Phelps (Los Angeles); M.M Ter-Pogossian (St. Louis);<br />

T.F. Budinger (Berkeley)<br />

erste PET-Tomographen<br />

(Innovationsschub durch Rekonstruktionsalgorithmen der CT)<br />

1977 W.I. Kayes und R.J. Jaszczak<br />

kommerzielle Entwicklung der SPECT<br />

1978 erste kommerzielle PET<br />

(Auflösung: 1.5 - 2.0 cm)<br />

1979 M.E. Phelps et al.; M. Reivich et al.<br />

Erste PET-Untersuchungen des regionalen zerebralen Glukosestoffwechsels<br />

im lebenden (!) menschlichen Gehirn<br />

1983 M. Singh und D. Doria<br />

Einsatz der Compton-Kamera bei der SPECT<br />

seit den 1990er Jahren<br />

exponentielles Wachstum der Installationen (Infrastruktur!)


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

PET-Einrichtungen in Deutschland<br />

1988<br />

aus: H.J. Wieler (Hrsg):<br />

PET in der klinischen Onkologie, Steinkopf, Darmstadt, 1999<br />

1998


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radiopharmaka<br />

- spritzen<br />

- schlucken<br />

- inhalieren<br />

Detektor<br />

SPECT<br />

Verarbeitung/<br />

Quantifizierung<br />

der<br />

Tracerverteilung<br />

PET


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Ziel:<br />

Darstellung (patho-)physiologischer und biochemischer Prozesse<br />

(Transport, Stoffwechsel, Ausscheidung, ...)<br />

Anforderungen an Radiopharmaka<br />

- Zerfallsstrahlen außerhalb des Körpers meßbar<br />

(keine oder nur geringe Absorption)<br />

- Visualisierung realer Stoffwechselprozesse<br />

(Wahl geeigneter Nuklide als Tracer)<br />

- Markierung darf das Verhalten des Tracers im Körper nicht ändern<br />

- Erhaltung physiologischer Konzentrationen der Stoffwechselsubstanzen<br />

- geringe Strahlenbelastung<br />

(relativ kurze Halbwertszeiten)<br />

- Kosten-Nutzen-Relation


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Definitionen:<br />

Z: Ordnungszahl; Zahl der Protonen im Kern (Ladungszahl)<br />

A: Massenzahl; Zahl der Nukleonen im Kern<br />

(Protonen + Neutronen)<br />

N: Zahl der Neutronen im Kern: N = A - Z<br />

X: Symbol des chemischen Elements<br />

A<br />

Z<br />

X<br />

p<br />

e -<br />

H<br />

1<br />

1


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Definitionen:<br />

Nuklid: Atomsorte mit einer durch N und Z festgelegten Kernart<br />

Radio-Nuklid: Nuklid mit meßbarer Zerfallsrate (radioaktiv, instabil)<br />

Isotope: Nuklide mit gleicher Ordnungszahl Z aber unterschiedlichem<br />

N und A → gleiches Element<br />

Isobare: Nuklide mit gleicher Massenzahl A (Z und N verschieden)<br />

→ unterschiedliches Element<br />

Isotone: Nuklide mit gleicher Neutronenzahl N (Z und A verschieden)<br />

→ unterschiedliches Element


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radio-Nuklide <strong>für</strong> die nuklearmedizinische <strong>Bildgebung</strong>:<br />

Forderungen:<br />

- müssen sich an die interessierenden Stoffwechselmoleküle binden<br />

- stabile Isotope müssen in biochemischen Molekülen (oder deren<br />

(Analogen) vorkommen:<br />

- Halbwertszeit<br />

- Reichweite im Gewebe<br />

C, N, O, H, F


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Ionisierende Strahlung:


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Reichweite (Durchdringungsvermögen) ionisierender Strahlung:<br />

Reichweite<br />

Strahlenart Energie [MeV] Luft Wasser<br />

α 1 0,6 cm 0,008 mm<br />

6 5,0 cm 0,06 mm<br />

β 0,1 10 cm 0,13 mm<br />

1 300 cm 4,2 mm<br />

3 1200 cm 15,0 mm<br />

γ 0,01 1 m 0,15 cm<br />

0,1 230 m 2,7 cm<br />

1 190 m 22,0 cm<br />

10 380 m 45,0 cm


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radioaktiver Zerfall:


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radioaktiver Zerfall:<br />

Stabilität eines Elements hängt vom Verhältnis<br />

Ordnungszahl (Z) zu Anzahl der Neutronen (N) ab


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radioaktiver Zerfall:<br />

Zerfallsgesetz:<br />

wobei:<br />

N(t) = Zahl der Nuklide zur Zeit t<br />

N 0 = Zahl der Nuklide zur Zeit t = 0<br />

λ = Zerfallskonstante [t-1]<br />

Halbwertszeit:<br />

N(<br />

t)<br />

= N0e<br />

1 2 = T<br />

ln<br />

λ<br />

2<br />

−<br />

λt


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radioaktiver Zerfall:<br />

Aktivität einer radioaktiven Probe:<br />

(Zahl der Zerfälle pro Zeiteinheit)<br />

A(<br />

t)<br />

dN<br />

− λt<br />

= − =<br />

λN0e<br />

= A0<br />

dt<br />

Einheit: Zahl der Zerfälle/Sekunde = Becquerel = Bq<br />

(früher: Curie (Ci); 1 Ci = 3,7 . 10 10 Bq)<br />

typische Aktivitäten bei nuklearmedizinischer Diagnostik:<br />

100 MBq - 1000 MBq<br />

e<br />

−<br />

λt


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Herstellung von Radionukliden:<br />

natürlich vorkommende radioaktive Isotope haben zu lange<br />

Halbwertszeiten, daher <strong>für</strong> nuk.med. <strong>Bildgebung</strong> uninteressant<br />

→ künstliche Radionuklide<br />

E(p) > 10 MeV<br />

wg. Coulomb-Abstoßung<br />

der Kerns


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Herstellung von Radionukliden:<br />

Radionuklidgenerator<br />

Gewinnung von 99 Tc m aus 99 Mo<br />

- 99 Mo aus Kernreaktor (z.B. n-Einfang)<br />

- Transport in Bleibehältern als Na + MoO 4 -<br />

in <strong>Klinik</strong> (T 1/2 = 66,7 h)<br />

- 99 Mo → 99 Tc m (T 1/2 = 6,03 h)<br />

- Pertechnetat (Na + TcO 4 - ) wasserlöslich<br />

- Auswaschen (Elution)<br />

- Aufziehen in Spritze (NaCl) und Injizieren<br />

- nach 24h genügend neues 99 Tc m<br />

- Wiederholen des Auswaschens („Melken“)<br />

- Generator nach 1 Woche verbraucht


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Herstellung von Radionukliden:<br />

Radionuklidgenerator


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radionuklide <strong>für</strong> diagnostische Anwendungen:


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radionuklide <strong>für</strong> diagnostische Anwendungen:


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radionuklide <strong>für</strong> diagnostische Anwendungen:<br />

- Anbindung an Atom bzw Molekül (Radiopharmaka)<br />

Tracer:<br />

- Radionuklide werden nur „mitgespült“ (Blut, Atemluft)<br />

- Diffusion in spezifische Organe (Perfusion)<br />

- direkte Beteiligung an chemischen Prozessen (z.B. Stoffwechsel)


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Radiopharmazeutika <strong>für</strong> diagnostische Anwendungen:<br />

Radionuklide werden an Pharmazeutika gebunden, die <strong>für</strong> bestimmte<br />

metabolische Aktivitäten spezifisch sind<br />

(z.B. Krebs, Herzperfusion, Hirnperfusion)<br />

Gammastrahler<br />

99m Tc-Sestamibi (Herzperfursion, Krebs)<br />

99m Tc-markiertes Hexamethyl-Propylenamin (Hirnperfusion)<br />

Positronenstrahler<br />

11 C T1/2 = 20 min<br />

(Nervenrezeptoren, metabolische Aktivität)<br />

13 N T1/2 = 10 min<br />

NH 3 (Blutfluß, regionale Herzperfusion)<br />

15 O T1/2 = 2.1 min<br />

CO 2 (zerebraler Blutfluß), O 2 (Sauerstoffverbrauch Herz), H 2O<br />

(Sauerstoffverbrauch Herz und Blutperfusion)<br />

18 F T1/2 = 110 min<br />

2-Deoxy-2-[ 18 F]-Fluorglukose<br />

(FDG, Neurologie, Kardiologie, Onkologie, metabolische Aktivität)


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Problemstellung in der nuklearmedizinischen Diagnostik:<br />

- Aktivität der in den Körper eingebrachten Probe zum Zeitpunkt der<br />

Applikation bekannt<br />

- Aktivität zu jedem späteren Zeitpunkt bekannt (Zerfallsgesetz)<br />

- wie verteilt sich Aktivität im Körper?<br />

(wo ist wann wieviel?) dA/dV = f(x,y,z,t) = ?<br />

- geeignete Messung der zeitabhängigen Aktivitätsverteilung<br />

- Bildrekonstruktion (wie bei Röntgen-CT), Filme<br />

- funktionelle Abläufe im Körper


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Detektoren <strong>für</strong> g-Quanten Zählrohr<br />

Gas<br />

Prinzipschaltbild<br />

Z = Zähldraht (Anode)<br />

M = Zählrohrmantel (Kathode)<br />

R = Arbeitswiderstand<br />

C = Zählrohrkapazität<br />

U = Zählrohrspannung


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Detektoren <strong>für</strong> g-Quanten Zählrohr<br />

Arbeitsweise des Zählrohrs ist abh. von Potentialdifferenz


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Detektoren <strong>für</strong> g-Quanten Zählrohr<br />

- Bereich I (Rekombinationszone):<br />

Potentialdifferenz reicht nicht aus, um Ladungsmenge (erzeugt durch<br />

γ-Quant) „abzusaugen“; Ladungsträger (Gas) rekombinieren<br />

- Bereich II (Ionisationsbereich):<br />

über Draht abfließende Ladungsmenge ungefähr gleich der erzeugten<br />

Ladungsmenge<br />

- Bereich III (Proportionalitätsbereich):<br />

Ladungsverstärkung; e - werden so stark beschleunigt, dass sie wiederum<br />

neue Gasteilchen ionisieren; abfließende Ladungsmenge proportional zur<br />

erzeugten Ladungsmenge<br />

- Bereich IV (Geiger-Müller-Bereich):<br />

abfließende Ladungsmenge unabh. von erzeugten Ladung; Zählen von<br />

Ereignissen (keine Auswertung der Impulshöhe)


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Detektoren <strong>für</strong> g-Quanten Szintillationszähler


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Detektoren <strong>für</strong> g-Quanten Szintillationszähler<br />

- γ-Quant wird im Szintillationskristall absorbiert und erzeugt<br />

Photonen (Photoeffekt und Compton-Streuung)<br />

- Zahl der Photonen proportional zur abgegebenen γ-Energie<br />

bei vollständiger Absorption: ein Lichtblitz pro γ-Quant und<br />

Zahl der Photonen ~ E γ<br />

- Photomultiplier:<br />

Herauslösen von e - durch Photoeffekt in 1. Dynode;<br />

Beschleunigung auf 2. Dynode, jedes e - erzeugt Sekundär - e - ;<br />

nach ca. 10 Dynoden meßbarer Impuls am Ausgang


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Detektoren <strong>für</strong> g-Quanten Szintillationszähler


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Kollimatoren<br />

- definieren den Nachweisbereich<br />

bei SPECT und planarer Szintigraphie<br />

(Auswahl der Schicht)<br />

- ideal: zylindrischer Stab<br />

- Material (γ-Absorber): Blei, Wolfram<br />

- je kleiner der Durchmesser des Kollimators, desto besser die<br />

räumliche Auflösung<br />

Aber:<br />

- je kleiner der Durchmesser des Kollimators, desto geringer die<br />

Zahl der nachgewiesenen Quanten und desto höher das Rauschen


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Punktbildfunktion von Kollimatoren<br />

- bewege punktförmigen γ-Strahler vor dem<br />

Detektor vorbei und erfasse Zählrate in Abh.<br />

vom Ort<br />

- es entsteht „Halbschattenbereich“ und Plateau<br />

- Radius R der PBF ergibt sich aus Strahlensatz:<br />

D<br />

R=<br />

L<br />

⎛<br />

Z +<br />

⎜<br />

⎝<br />

L<br />

2<br />

mit<br />

D = Kollimatordurchmesser<br />

L = Kollimatorlänge<br />

Z = Abstand Kollimator - γ-Strahler<br />

PBF schmal, wenn D/L und Z klein<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

Kollimatorelement


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Typische Kenngrößen von Kollimatoren


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Fokussierende Kollimatoren<br />

Isoimpulslinienverteilung<br />

(„Empfindlichkeitskeule“)<br />

Punktbildfunktion


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Impulshöhenanalysator<br />

- Streuung von γ-Quanten im Gewebe<br />

überwiegend durch Compton-Streuung<br />

- Abbildung des Ortes der Compton-<br />

Streuung und nicht des γ-Strahlers<br />

- Artefakte bei der Aktivitätsabbildung<br />

Reduzierung des Anteils gestreuter<br />

γ-Quanten durch<br />

Impulshöhenanalysator


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Impulshöhenanalysator


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Impulshöhenanalysator<br />

Annahmen (ideale Detektion und idealer Detektor):<br />

- vollständige Absorption aller γ-Quanten im Szintillator<br />

- gleicher Prozentsatz der Umwandlung Energie in Licht<br />

- gleicher Prozentsatz von Photonen auf Dynoden des Photomultipliers<br />

⇒ Fläche unter Kurve des Impulses am Ausgang ~ E γ<br />

- Energieauflösung des Detektors abh von Statistik, mit der ein<br />

γ-Quant unterschiedlich viele Photonen und Photo-e - erzeugt


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Impulshöhenanalysator<br />

E γ, gestreut < E γ, primär<br />

definiere Impulshöhenfenster derart, dass gestreute γ-Quanten<br />

möglichst optimal unterdrückt werden<br />

- untere Schwelle des Fensters zu hoch:<br />

Reduktion der primären γ-Quanten<br />

- untere Schwelle des Fensters zu niedrig:<br />

Anteil der gestreuten γ-Quanten zu hoch<br />

⇒ Schwelle geeignet wählen !!


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Gamma-Kamera (Anger-Kamera)<br />

Idee: simultane Erfassung der Aktivitätsverteilung in einem<br />

großen Körperbereich mit hoher Ortsauflösung<br />

naiver Ansatz:<br />

- je Kollimator ein Detektor, aber: Photomultiplier zu teuer !<br />

Ansatz von Anger:<br />

- relativ wenig Photomultiplier (37 - 100)<br />

- hohe Ortsauflösung durch Verwendung einer Widerstandsmatrix


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Gamma-Kamera (Anger-Kamera)<br />

- Lichtblitz (Szintillator) verteilt sich auf<br />

verschiedene Multiplier<br />

- „Schwerpunkt“ der Mulitplier-Signale<br />

entspricht Ort (x,y) der<br />

γ-Quant-Absorption<br />

+<br />

−<br />

k(x − x )<br />

x=<br />

z<br />

+ −<br />

k(y − y )<br />

y =<br />

z<br />

+ −<br />

z = x + x + y<br />

- z = Maß <strong>für</strong> Impulshöhe<br />

+<br />

+<br />

y<br />


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Gamma-Kamera (Anger-Kamera)


<strong>Nuklearmedizinische</strong> <strong>Bildgebung</strong><br />

Gamma-Kamera (Anger-Kamera)<br />

Typische Werte:<br />

37 - 100 Photomultiplier, Durchmesser: 20 - 50 cm<br />

Dicke Szintillationskristall:<br />

6 mm (200 keV-Quanten) - 12 mm (511 keV-Quanten)<br />

Ortsauflösung: 3 - 5 mm<br />

Qualität der Gamma-Kamera abh. von gleichmäßiger und stabiler<br />

Empfindlichkeit der Photomultiplier<br />

Regelmäßiges Kalibrieren der Anordnung mit bekannter<br />

Aktivitätsverteilung; Korrekturverfahren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!