06.10.2013 Aufrufe

Abschlussbericht - Fachzentrum Klimawandel Hessen - Hessisches ...

Abschlussbericht - Fachzentrum Klimawandel Hessen - Hessisches ...

Abschlussbericht - Fachzentrum Klimawandel Hessen - Hessisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Abschlussbericht</strong> INKLIM 2012 – Baustein II<br />

Stoffe betrachtet wird). Bei der Betrachtung von zeitlichen Entwicklungen hinsichtlich der<br />

Grundwasserqualität muss dieser Aspekt in Zukunft wesentlich stärker berücksichtigt werden.<br />

Klimaveränderung<br />

•Temperaturerhöhung, Winterniederschlag steigt, Sommerniederschlag nimmt ab<br />

Landnutzung<br />

•Verlängerte Vegetationsperiode<br />

•Wachstumsstillstand im Sommer<br />

•Wasserstress<br />

•Waldbrandgefahr<br />

•Nutzungsänderungen<br />

Boden<br />

•N-Freisetzung im Sommer wegen Wasserstress gering<br />

•N-Freisetzung im Herbst steigt<br />

•Vermehrte Nitratauswaschung im Winterhalbjahr<br />

•Erosionsgefahr steigt im Winterhalbjahr<br />

Grundwasserneubildung<br />

Anstieg durch Umverteilung der Niederschläge<br />

Grundwasserstände<br />

•Anstieg<br />

•Vernässungen<br />

Abflussregime<br />

•Mittlere Hochwasserabflüsse steigen<br />

Abb. 6: Mögliche Auswirkungen der Klimaänderung<br />

Wasserwirtschaft/Grundwasserstände<br />

Grundwasserbeschaffenheit<br />

•Verdünnungseffekte durch erhöhte GWNB<br />

•Erhöhtes Verlagerungsrisiko<br />

Wasserversorgungsstruktur<br />

•Trockenfallen von Quellen<br />

•Dezentrale Wasserversorgung gefährdet<br />

Für die dezentrale Wasserversorgung von Gemeinden könnte der prognostizierte Rückgang<br />

der Sommerniederschläge negative Auswirkungen haben. Insbesondere Quellen, die zur<br />

Trinkwasserversorgung herangezogen werden, könnten während der Sommermonate in ihrer<br />

Schüttung stark nachlassen, so dass die Trinkwassergewinnung erheblich beeinträchtigt wäre.<br />

Dies wäre vor allem in Gebieten mit geringem Speicherpotenzial für Grundwasser der Fall.<br />

In Lockergesteinsgebieten mit ihrem wesentlich höheren nutzbaren Hohlraumvolumen und<br />

somit auch größerer Pufferkapazität als in Festgesteinsregionen dürfte dieser negative Effekt<br />

keine Rolle spielen, im Gegenteil wird hier das Grundwasserdargebot positiv beeinflusst werden.<br />

Davon würden vor allem Großwasserwerke, die insbesondere in Südhessen für die<br />

zentrale Wasserversorgung eine bedeutsame Rolle spielen, profitieren.<br />

Mit der Erhöhung der Grundwasserneubildung geht gleichzeitig eine Erhöhung der Grundwasserstände<br />

einher. Es muss jedoch beachtet werden, dass die simulierten Klimadaten keine<br />

Aussage über die Häufung von extrem nassen Jahren bzw. trockenen Jahren erlauben. Diese<br />

Abfolge bestimmt jedoch sehr stark die tatsächliche Ausprägung der Grundwasserstände bzw.<br />

von extremen Hoch- und Niedrigständen des Grundwassers.<br />

Als wahrscheinlich wird angenommen, dass sich die bereits vorhandenen Vernässungsflächen<br />

ausdehnen werden bzw. die Häufigkeit von Vernässungen in Zukunft zunimmt. Dies kann zu<br />

erheblichen Beeinträchtigungen der gegebenen Landnutzung führen. Ackerflächen könnten<br />

infolge der Vernässung nicht termingerecht bestellt werden, Biotope könnten durch extremer<br />

werdende Grundwasserstandsänderungen in Stresssituationen geraten und Waldgebiete längere<br />

Zeiten im Jahr Staunässe erfahren.<br />

Ebenfalls ist eine Zunahme von Vernässungsschäden an Gebäuden zu erwarten. Das Auftreten<br />

feuchter Keller, Tiefgaragen und überschwemmter Unterführungen könnte in grundwasserbeeinflussten<br />

Regionen räumlich und zeitlich eine Anhäufung erfahren.<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!