Die Verletzlichkeit der "Informationsgesellschaft" - KOBRA
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5 Bereichsspezifische Anwendungen<br />
ten Trendentwicklungen wird es immer auch schwächere Gegenströmungen geben. In<br />
etlichen Bereichen werden daher auch traditionelle Strukturen erhalten bleiben, und es<br />
wird sogar Inseln <strong>der</strong> 'Alternativwirtschaft' geben, in denen Leben und Arbeiten ohne<br />
intensive Nutzung mo<strong>der</strong>ner Technik möglich ist o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en alternative Einsatzmöglichkeiten<br />
erprobt werden.<br />
In welcher Weise die dargestellten technischen Möglichkeiten realisiert werden, wird<br />
vor allem durch die gesellschaftlichen Interessen und Konflikte in den jeweiligen Anwendungsbereichen<br />
bestimmt. Unter <strong>der</strong> Annahme <strong>der</strong> genannten Randbedingungen sind in<br />
einigen beispielhaft gewählten Gesellschaftsbereichen die folgenden Anwendungen zu<br />
erwarten:<br />
Produktion<br />
In <strong>der</strong> industriellen Fertigung werden IuK-Techniken in Zukunft weiter verstärkt genutzt<br />
werden, um die Produktivität zu steigern, den wachsenden Anfor<strong>der</strong>ungen des Marktes<br />
an Produktqualität und -Variation zu genügen und die Produktion so zu flexibilisieren, daß<br />
auf die rasche Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nachfrage zeit- und kostengerecht reagiert werden kann.<br />
Bis zum Jahr 2000 sollen durch Einsatz von IuK-Techniken die industrielle Fertigung<br />
weiter automatisiert und die bisherigen 'Rationalisierungsinseln' vernetzt werden. <strong>Die</strong><br />
bestehenden Teillösungen für einzelne Unternehmensabteilungen können aber wegen<br />
<strong>der</strong> fehlenden Kompatibilität und <strong>der</strong> unterschiedlichen Funktionalität nicht einfach verknüpft<br />
werden. Vielmehr sind neue integrierende Systemkonzepte notwendig. Erste Vernetzungserfolge<br />
können allerdings erzielt werden. Durch Vernetzung von CAD und NC-<br />
Maschinen-Programmierung o<strong>der</strong> von Bestellwesen, Fertigungsplanung und Lagerhaltung<br />
können die Durchlaufzeiten verkürzt, die Lagerhaltung verringert und dadurch die<br />
Kapitalbindung reduziert werden. <strong>Die</strong>se Wirkungen werden noch unterstützt durch die<br />
fortschreitende Vernetzung großer Hersteller und ihrer Zulieferer. Deren so gesteuerte<br />
'Just-in-Time'-Produktion erlaubt den Herstellern, nahezu ohne Lagerbestände zu produzieren.<br />
Expertensysteme werden integraler Bestandteil dieser Vernetzungsstrategie sein. Sie<br />
finden Anwendung in <strong>der</strong> Fehlersuche, -diagnose und -beseitigung sowie in <strong>der</strong> Ablaufplanung<br />
und Prozeßabwicklung o<strong>der</strong> -überwachung. Vor allem große Unternehmen <strong>der</strong><br />
Elektro- und Elektronikindustrie und aus den Bereichen Stahl, Chemie, Maschinen- und<br />
Fahrzeugbau werden die finanziellen Barrieren überwinden können, um Expertensysteme<br />
und ihr notwendiges Umfeld zu entwickeln. Auch <strong>der</strong> Konstruktionsprozeß erfolgt rechnergestützt.<br />
CAD-Programme sind erheblich verbessert: Konstruktionsroutinen sind weitgehend<br />
automatisiert, Expertensysteme und Anschlüsse an wissenschaftliche Datenbanken<br />
liefern Hintergrundwissen und neueste technische Daten. Ein weiteres wichtiges<br />
Einsatzgebiet für Expertensysteme ist die Prozeßsteuerung und -überwachung. Sie interpretieren<br />
die Fülle von Signalen, die Meßgeräte etwa in Chemie- o<strong>der</strong> Atomkraftwerken<br />
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