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Sergej Lukianenko Der Herr der Finsternis

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Aneinan<strong>der</strong>gepresst lagen Len und ich da, während<br />

etwas durch die Luft glitt, das mir allein durch sein Geräusch<br />

Angst einjagte.<br />

Endlich verschwand das Flügelschlagen in <strong>der</strong> Ferne.<br />

Wir setzten uns auf.<br />

»Er ist abgezogen«, sagte Len leise. »Zum nächsten<br />

Turm.«<br />

»Ist auch besser so«, antwortete ich, obwohl ich keine<br />

Ahnung hatte, was hier eigentlich vor sich ging.<br />

»Aber er hat uns gesehen!«, jammerte Len plötzlich. So,<br />

wie er schluchzte, würde er bestimmt gleich losheulen.<br />

Dieses Märchenland hatte echt wackere Krieger!<br />

»Len!« Ich legte ihm den Arm um die Schulter. »Beruhige<br />

dich! Wir müssen uns dünne machen!«<br />

»Was? Was heißt das?«<br />

»Fliehen, abhauen, die Beine in die Hand nehmen …«,<br />

sagte ich.<br />

»Klar, sicher.« Hastig packte Len die Sachen. Er stopfte<br />

die Decke in die Tasche, öffnete das Zelt (woraufhin das<br />

Licht sofort erlosch) und warf die Tasche nach draußen.<br />

Aus <strong>der</strong> Dunkelheit drang Kälte herein.<br />

»Geh raus!«, befahl er in strengem Ton, als hätte ich<br />

etwas angestellt.<br />

Schulterzuckend tastete ich nach dem Ausgang.<br />

»Warte …« Er drückte mir ein kaltes, elastisches Band<br />

in die Hand. »Setz die Brille auf!«<br />

»Und du?«<br />

»Ich hab doch die Flügel!«, sagte Len verwun<strong>der</strong>t.<br />

Sobald ich aus dem Zelt gekrabbelt war, hielt ich mir<br />

die Binde vor die Augen. Ich fuhr zusammen. Plötzlich<br />

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