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Text Das Bild Des Bauern In Der Geschichte

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<strong>Das</strong> <strong>Bild</strong> des <strong>Bauern</strong> in der <strong>Geschichte</strong> Referat von Simon Rosenfeld<br />

frühkapitalistischer Geist. „Ein Fleißiger Bauer hat immer gute Erträge“. Gemäß den Amerikanische<br />

Traum: „Ich hab’s gemacht, alle können es machen.“ Er artikuliert ein Leistungsdenken das auch mit<br />

katholischen Einstellungen aufräumt: „Nicht beten, arbeiten.“<br />

Kleinjogg ist Protestant mit Prägung von Zwingli, ein radikaler schweizer Pietist. Zwingli lies u.a. noch<br />

um 1500 noch Hexen verbrennen. Kurz zur Erläuterung dieser Glaubensrichtung:<br />

- Keiner soll bestraft werden wenn er am Feiertag arbeitet.<br />

-Ausruhen und Spaß ist Sünde.<br />

-eigentlich sollte man an Feiertagen nach der Kirche gleich wieder an die Arbeit.<br />

- die Anzahl der Feiertage soll gesenkt werden<br />

- Müßiggang ist ein Laster<br />

Arbeit ist der Zweck des Lebens.<br />

Diese Vorstellungen lassen sich auch im Utilitarismus wieder finden: Hier sollte es Brandzeichen für<br />

Behinderte und Landstreicher geben. Dieses wurde später von den Nationalsozialisten umgesetzt<br />

indem man (weniger bekannt als der „Judenstern“) in den Konzentrationslagern Asozialen,<br />

Arbeitsscheuen und Landstreichen kennzeichnete.<br />

2.3 Erziehung :<br />

Kleinjoggs Kinder gehen nicht in die Schule sondern Arbeiten, und dies so früh wie möglich.<br />

Unterbricht bekommen sie von ihm an Sonntagen. „..Pflug und Mist sind Bücher genug“...“ „..viele<br />

Bücher sollte man besser verbrennen als lesen“. Noch nicht arbeitende Kinder essen vom Boden.<br />

Mensch ist man erst durch Arbeit. Bescheidenheit und Genügsamkeit wird gepredigt. Seine Kinder<br />

sollen nur begehren im nachzueifern. Sie bekommen nie Geschenke, denn das würde daran<br />

gewöhnen, dass man auch ohne Arbeit was bekommt. Er gibt, gegen die Tradition, auch keine<br />

Almosen.<br />

2.4 <strong>In</strong>nere Askese:<br />

Es werden keine Feste und Feiern gehalten. Er ist einziger Weinschenk im Dorf: Anfangs bekommt<br />

jeder seiner Gäste nur ein Glas, dann gar keinen Wein mehr. Es ist kein Segen auf einen Gewinn der<br />

anderen Schadet. Hier wäre interessant zu fragen ob man dann folgerichtig auch gegen<br />

Waffenproduktuion, Krieg und Sklavenhandel sein müsse. Vereinfacht kann man diese Punkte als<br />

typisch für Pietisten so zusammenfassen: Kein Sex, kein Alkohol, kein Spaß (keinen Karneval), kein<br />

Sozialismus-arbeiten! Kleinjogg ordnet sich also im „Gott gegeben“ Gesellschaftssystem ein. So sollte,<br />

nach Meinung des Bürgertums, das Ideal des neuen <strong>Bauern</strong> sein.<br />

Ob seine Fans diese Ideale auch so hochhielten mag bezweifelt werden, man kann bei seinen<br />

Verehrern sogar nachweisen, dass sie gerne über den Durst tranken und auch wechselnden sowie<br />

käuflichen Sexpartnern nicht abgeneigt waren.<br />

2.5 Die Situation auf dem Land zu Kleinjoggs Zeit:<br />

Es handelt sich um eine Ständegesellschaft, 80% der Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Die<br />

Landwirtschaft trägt die Hauptsteuerlast. Erst haben <strong>Bauern</strong> die Abgabe von Naturalien als Steuer,<br />

dann kaufen Bürger Land, verpachten dieses und der Bauer muss Geld und Naturalien zahlen. <strong>Der</strong><br />

Hof Kleinoggs ist mit Schulden belastet. 1769 bekommt er ein Lehengut der Stadt. (8 Jahre nach dem<br />

erscheinen Hirzels Buch) Es herrscht Arbeitsteilung im Dorf. Alle Arbeiten sind terminlich und in der<br />

Vorgehensweise Geregeltes gibt Allmendewirtschaft. Kleinjogg gehört zu der ländlichen,<br />

landbesitzenden Oberschicht. Er genießt weiter hohes Ansehen, was Hirzels unter den Tisch fallen<br />

lässt. Unterschicht sind zu dieser Zeit Nebenerwerbsbauern die spinnen und weben (Protoindustrie).<br />

Dörfer sind zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr rein bäuerlich.<br />

„Im düsteren Auge keine Träne wir sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne..<br />

Deutschland wir weben dein Leichentuch, wir weben hinein den dreifachen Fluch:<br />

1.Ein Fluch dem Gott.. 2.Ein Fluch dem König.. 3.Ein Fluch dem falschen Vaterlande...“<br />

(Heinrich Heine-Lied der Weber)<br />

Durch die Verlagsindustrie gab es vermehrte sich Realteilung, denn Land ist nicht mehr der alleinige<br />

Erwerbsfaktor. Die Protoindustrie führte zur Aufgabe der traditionellen Wirtschaftsweise. Bsp.:<br />

Kleinjogg zäunt sein Land so ein, dass die Kühe seiner Nachbarn eine Wasserstelle nicht mehr<br />

erreichen können. Kleinjogg gewinnt zumeist vor Gericht -Oberschicht will einen Wandel. Ein Heer von<br />

Arbeitslosen ist immer Gold für die Wirtschaft. Durch seine Arbeit kann Kleinjogg Land kaufen. Es<br />

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