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Einen tragischen Zwischenfall gab es leider auch. Özden<br />
wurde angerufen, dass <strong>auf</strong> der Landstraße ein<br />
angefahrener Hund läge. Der Unfallverursacher sei<br />
einfach weitergefahren. Özden und Hüsein, der Tierarzt,<br />
der im Tierheim hilft, holten den Patienten ab.<br />
Angelika, Hüsein und Özden versuchten alles, den<br />
schönen Wildfang zu retten, doch sein Kreisl<strong>auf</strong> brach<br />
zusammen. Er konnte nicht gerettet werden.<br />
Zeit zur Trauer hatten wir nicht, denn schon bald war<br />
der Strom wieder da. Die Tierärzte arbeiteten konzentriert<br />
und zügig, Angelika arbeitete zu und Murat und<br />
Daniela, <strong>die</strong> mittags <strong>auf</strong>tauchten, achteten am Nachmittag<br />
<strong>auf</strong> das korrekte Ausfüllen der Kastrationsformulare.<br />
Gegen 20 Uhr gab es den ersten Jubel: Alle Katzen geschafft! Annett führte einen kleinen Freudentanz <strong>auf</strong>;<br />
nur noch 8 Hunde…<br />
Gegen 22 Uhr konnten wir endlich <strong>auf</strong>räumen.<br />
Tagesergebnis: 9 Hündinnen, 7 Rüden, 57 Katzen und 8 Kater.<br />
Alle sind putzmunter, wie wir am nächsten Morgen erfahren. Nur unsere Tankstellenhündin, <strong>die</strong> wir Noemi<br />
t<strong>auf</strong>ten, war noch nicht ganz fit. Larissa untersuchte <strong>die</strong> Dame, konnte aber nichts Organisches feststellen, alle<br />
Vitalfunktionen waren vorbildlich. Sie war wohl einfach etwas traumatisiert, denn gerade leise geht es in einem<br />
Tierheim nicht zu. Wir beschlossen, sie heute nicht wieder auszuwildern, sondern mit heim zu nehmen. Annett<br />
war sehr froh, dass Angelika einwilligte.<br />
Sema und Durmus, Tierfreunde aus Özdere, luden <strong>die</strong> ganze Kastrationstruppe noch zum Abendessen ein.<br />
Als wir ankamen, frage Durmus: „Habt ihr Hunger? Wir haben eine Kleinigkeit vorbereitet.“ Als Antwort bekam<br />
er nur hysterisches Kichern (wir hatten gegen Mittag das letzte Mal etwas zwischen den Zähnen)… Kurze Stille,<br />
ein panisches Aufflackern seiner Augen, dann wurde spontan noch eine riesige Ladung Pide bestellt. Wir<br />
aßen <strong>die</strong> „Kleinigkeit“, <strong>die</strong> aus einer riesigen Auswahl an sehr leckeren türkischen Vorspeisen bestand.<br />
Noemi lag derweil <strong>die</strong> ganze Zeit brav <strong>auf</strong> ihrem Handtuch. Ich versuchte einen Gassi-Gang, da sie ja den<br />
ganzen Tag nicht mehr „müssen“ war… Sehr erstaunt darüber, dass sie brav an der Leine neben mir herging,<br />
war ich guter Dinge. Wir suchten uns ein Stück Rasen und sie verrichtete sofort und am richtigen Ort ihr Geschäft.<br />
Fest stand nun: das ist definitiv kein Straßenhund! Auswilderung ausgeschlossen.<br />
Gegen 24 Uhr fuhren wir zurück nach Kusadasi. Noemi zog ins Gästezimmer zu mir, wo sie sich gleich wieder<br />
brav <strong>auf</strong> ihr Handtuch legte. Angelika, Larissa und ich zogen noch kurz los um <strong>die</strong> am Vortag eingefangenen<br />
Katzen <strong>vom</strong> Fischmarkt auszuwildern. Murat und Dani nahmen <strong>die</strong> am Hotel gefangenen Tiere wieder mit und<br />
ließen sie frei. Gegen 2 Uhr fielen wir halbtot in <strong>die</strong> Kissen.<br />
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