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Diplomarbeit 28.8.p.m. - Schulen

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Hausarbeit aus Deutsch und Kommunikation<br />

Die Bedürfnisse der Jugendlichen im Umgang mit<br />

Computern und der vernetzten Welt<br />

Mag. Günter Wohlmuth<br />

Pädagogisches Institut des Bundes Kärnten<br />

Abteilung für Lehrer an Berufsschulen<br />

Akademielehrgang Deutsch und Kommunikation<br />

Baustein 4<br />

Lehrgangsleitung: BOL Astrid Russek<br />

Abgabetermin: 1. Oktober 2001


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 3<br />

2. Das Internet: Eine Einführung 4<br />

2.1 Die Geschichte des Internet 4<br />

2.2 Internetanwendungen 5<br />

3. Die drei Komponenten der gesellschaftlichen Struktur der Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien 6<br />

4. Einige relevante Daten und Fakten der Computer- und Internetnutzung 7<br />

4.1 Entwicklung der Internetpenetration bei Jugendlichen (14 – 19 Jahre) 8<br />

4.2 Möglichkeiten der Jugendlichen im Internet zu surfen 9<br />

4.3 Internet-Verwendung 9<br />

4.4 Die beliebtesten Homepages 10<br />

4.5 Die Ahnungslosigkeit der Eltern gegenüber den Surf-Vorlieben ihrer Kinder 11<br />

5. Geschlechtsspezifische Zugänge bei der Nutzung von Computern 12<br />

5.1 Zugangsweisen zu Computerspielen 13<br />

5.2 Die Chancen der Mädchen und Frauen im Informationsraum der Internetkultur 14<br />

5.3 Leben Burschen und Männer mit einem Kommunikationsdefizit? 14<br />

6. Jugendliche im Umgang mit den Unterrichtsmedien Computer und Internet 15<br />

6.1 Arten der Informations- und Lernsoftware 15<br />

6.2 E-Mail – eine Hilfe für die Jugendlichen bei Lernproblemen? 16<br />

7. Umwälzungen im Lehr- und Lernbereich 16<br />

7.1 Die Erwartungen 16<br />

7.2 Die Wirklichkeit 17<br />

7.2.1 Lernergebnisse 18<br />

7.2.2 Die Frage der Lernkompetenz 18<br />

7.2.3 Gedächtnishaftung von Informationen 19<br />

8. Das Bedürfnis der Jugendlichen nach Klatsch und Tratsch als wichtigste<br />

Grundlage der Kommunikation 20<br />

8.1 Sind Internetnutzer autistischer? 21<br />

8.2 Die emotionale Ebene 21<br />

8.3 Gehen Innovationen verloren? 22<br />

8.4 Internet – das Gegengewicht zur zunehmenden Vereinsamung? 22<br />

9. Orientierungsprobleme der Jugendlichen in der Wissensgesellschaft 23<br />

1


9.1. Recht und Vertrauen 23<br />

9.2 Weltinformation durch das Scannen, Zappen und Surfen 24<br />

9.3 Steigert die Informationsflut die Unsicherheit der Jugend? 24<br />

9.4 Unterschied zwischen Daten, Information und Wissen 25<br />

Resümee 27<br />

Literatur 28<br />

Abbildungsverzeichnis 29<br />

Fachwortverzeichnis 30<br />

URLs zum Thema Internet-User 30<br />

2


Die Bedürfnisse der Jugendlichen im Umgang mit Computern<br />

und der vernetzten Welt<br />

1. Einleitung<br />

Es gilt als unbestritten, dass die gesellschaftlichen Kommunikations- und Informationsmittel<br />

wesentlich zur Sozialisation von Kindern und Jugendlichen beitragen. Auf welche Weise sie<br />

das jedoch tun, darüber sind sich Wissenschafter, Lehrer, Eltern und Sozialarbeiter uneinig.<br />

Bei den Jugendlichen ist in der modernen Informations- und Kommunikationsgesellschaft im-<br />

mer weniger Schonraum zwischen Kindesalter und Erwachsensein, den der Adoleszente in<br />

erster Linie zur Identitätsbildung und –verfestigung nutzen kann. In der vernetzten Welt sind<br />

den Heranwachsenden Informationen zugänglich, die nicht mehr der Kontrolle der Eltern ob-<br />

liegen. Sie sind besser informiert und zum gleichberechtigten Lernpartner geworden. Die<br />

neuen Kommunikationsbedürfnisse der Jugendlichen haben Folgen für das Verständnis von<br />

pädagogischem Handeln in Schule, Betrieb und im privaten Sektor.<br />

Neben der Wirkung des Fernsehens sind Computerspiele und Internetanwendungen in die<br />

Diskussion geraten, seit sie auf dem Markt sind und die Kinderzimmer überschwemmen.<br />

Gegner und Befürworter halten sich im Diskurs um die Ergebnisse ihrer Überlegungen und<br />

Beobachtungen die Waage.<br />

Währenddessen spielen und surfen die Jugendlichen und Kinder mit dem Computer munter<br />

weiter, während sich die Schere zwischen wissenschaftlicher Analyse und lebensweltlicher<br />

Orientierung immer weiter öffnet. Norbert Bolz meint: „Die Gesellschaft ist immun gegen ih-<br />

re Wissenschaft.“ 1 Soziologische Analysen sind zu aufwendig und umständlich, um für die<br />

Alltagsverständigung zu nutzen. Mütterliche und väterliche Kommentare zu dem Tun der<br />

Kids quittieren sie bestenfalls mit einem Lächeln und einer ausweichenden Aussage: „a bissal<br />

kennst di jo scho aus, oba...!“ 2<br />

1 N. Bolz, Weltkommunikation, S. 27.<br />

2 Orginalzitat meines Sohnes. - Vgl. auch Kapitel 4.5. Aus einer kanadischen Studie geht hervor, dass die<br />

“Technologie-Einschätzung ihrer Eltern auch von der Schullaufbahn ihrer Kinder abhängig ist: „One-half of<br />

3


Die Herangehensweise an die Geräte ist bei den Jugendlichen eine andere als bei Erwach-<br />

senen. Die spielerische Kommunikation mit den Geräten und Programmen scheint ein<br />

Generationsproblem zu sein. Auch ein Problem der Geschlechter, denn der weitaus größere<br />

Teil der Kinder und Jugendlichen, die täglich am Computer sitzen, ist männlichen<br />

Geschlechts.<br />

Ich möchte mit dieser Arbeit – die ich nicht als Einführung in die Multimedia-Technik sehen<br />

will - ,von der Perspektive und den Bedürfnissen der Jugendlichen ausgehend, den Umgang<br />

mit den Informations- und Kommunikationstechnologien und das eigentliche Wesen dieser<br />

modernen Kommunikationsmittel aufzeigen, deren neue Technologien sind vor allem durch<br />

die Schlagworte Universalität und Konvergenz charakterisiert werden. Universalität, weil sie<br />

sämtliche Lebensbereiche gleichermaßen betreffen, ob das nun Arbeit, Bildung oder Freizeit<br />

ist und Konvergenz, weil die traditionelle Trennung zwischen Individual- und Massenkom-<br />

munikation dadurch aufgehoben wird.<br />

2. Das Internet: Eine Einführung<br />

Die konkreten Anwendungsmöglichkeiten des Internets sind sehr vielfältig, und ich möchte<br />

nur die wichtigsten, E-Mail, Telnet, FTP und das WWW 3 , vorstellen. Zunächst etwas über die<br />

Geschichte und Struktur des Internets. 4<br />

2.1 Die Geschichte des Internet<br />

Entwickelt hat sich das Netz der Netze aus dem ARPANET des Amerikanischen Verteidi-<br />

gungsministeriums. In den späten 60er Jahren begann in den USA die staatliche Unterstüt-<br />

zung von Experimenten zur Vernetzung von Computern. Das Militär war stark daran inter-<br />

essiert, über ein Kommunikationsmedium zu verfügen, das auch unter ungünstigen Bedin-<br />

gungen die Übertragung von Daten zuverlässig gewährleistet. Selbst beim Ausfall von Teilen<br />

youth (50%) think their parents know less about the Internet than they do. Youth in secondary school are much<br />

more likely to express this view. Youth in elementary school are more likely to think their parents know more<br />

about the Internet than they do.”<br />

Quelle: www.media-awareness.ca<br />

3 Die Akronyme und Fachtermini werden im Anhang erläutert.<br />

4 Vgl. hierzu I. Weißbacher, in: R. Apflauer/A.Reiter Hrsg., Schule Online, S. 13 ff.<br />

4


des Netzes sollte das System funktionsfähig bleiben. Dazu wurde eine dezentrale, netzartige<br />

Struktur geschaffen, bei der neben direkten Verbindungen von einem Partner zum anderen<br />

auch viele andere Wege von A nach B benutzt werden können, so dass der Ausfall einzelner<br />

Teile kompensiert werden kann. Neben der militärischen Anwendung eröffnete die Vernet-<br />

zung von Computern im wissenschaftlichen und immer mehr auch im kommerziellen Bereich<br />

völlig neue Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Das Arpanet entwickelte sich sehr bald von einem Laborexperiment zu einem funktionsfähi-<br />

gen System, in dem verschiedenartige Computersysteme untereinander verbunden waren und<br />

der Austausch von Daten auf einfache Art und Weise möglich wurde. Zu Beginn der 80er<br />

Jahre wurde der militärische Teil ins Milnet ausgegliedert, die zivilen Teile, Forschung, Ent-<br />

wicklung und Lehre blieben zunächst weiterhin im Arpanet. Seit 1983 etwa besteht der all-<br />

gemeine Begriff Internet für das auf der einheitlichen Verständigungssprache TCP/IP basie-<br />

rende Netz, das sich seitdem international ausweitet und besonders in den letzten Jahren enor-<br />

men Zuwachs verzeichnet.<br />

2.2 Internetanwendungen<br />

Inzwischen wir das Internet ebenso für Wirtschaft, Unterhaltung, Information und privaten<br />

Austausch genutzt. Über sogenannte Provider erhalten auch Firmen und Privatpersonen Zu-<br />

gang zum Internet. Gegen relativ geringe Gebühren 5 können so viele Menschen von den Mög-<br />

lichkeiten vernetzter Rechenanlagen profitieren. Auf die eine oder andere Art kann damit<br />

auch jede und jeder selbst dazu beitragen, dass das Internet immer attraktiver wird. Schließ-<br />

lich ist das Internet kein Medium, dass man nur passiv aufnehmen kann, so wie man etwa vor<br />

dem Fernseher sitzt und nur die Möglichkeit hat, das Programm zu wechseln oder abzuschal-<br />

ten. Im Internet sind die Teilnehmer diejenigen, die das Programm machen. Zu den Resourcen<br />

des Internet zählen also nicht nur die Großrechner, Datenbestände und Kommunikationsver-<br />

bindungen.<br />

5 P.A.Bruck und A. Mulrenin, Digitales Österreich, S. 40 f. – Hier beschreiben die Autoren als wichtigste Hemmung<br />

für die Weiterentwicklung des Internets die hohen Providergebühren und Telefonkosten, was sich jedoch<br />

durch sogenannte Internetpakete enorm verbessert hat.<br />

5


3. Die drei Komponenten 6 der gesellschaftlichen Struktur der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die neuen Informations- und Kommunikationstech-<br />

nologien die Transformation von Medien zu Diensten mit sich bringen werden. Die virtuelle<br />

Informations- und Kommunikationswolke besteht aus unzähligen, geographisch dislozierten,<br />

Informationsservern innerhalb des digitalen Informationsnetzwerks, in der alle obigen Infor-<br />

mationsangebote zu finden sind und individuell zusammenstellbar und abrufbar sind.<br />

Die Netzwerkinfrastruktur ist die zweite wichtige Dimension im Komplex der Telekommuni-<br />

kationsinfrastruktur. Sie hat zentrale Bedeutung für den Zugang und die potentielle Teilhabe<br />

an der gesamten technisch vermittelten Kommunikation. Infrastrukturpolitik wird somit zu<br />

einem wichtigen Teilbereich moderner Kommunikationspolitik. Das Design von Netzwerken<br />

wird darüber entscheiden, wer welche Dienste zu welchen Kosten nutzen kann und wie die<br />

politischen Postulate von universellem Zugang und offenen Anbieterstrukturen auch umge-<br />

setzt werden können.<br />

Die Telekommunikationsinfrastruktur umfasst neben den eigentlichen Datenleitungen auch<br />

die Endgeräte. Die jeweilige Ausstattung mit unterschiedlichen universellen Endgeräte sind<br />

Schlüsselvariablen sowohl für wirtschaftliche als auch für politische Strategien. Wenn man<br />

bedenkt, dass ein einfacher PC als technische Grundausstattung ausreicht, um als Informati-<br />

onsanbieter mit großen traditionellen Organisationen konkurrieren zu können (z.B. können<br />

die Soundfiles für mehrere Wochen digitales Radio leicht auf einem PC abgelegt werden),<br />

dann wird die Bedeutung privater Informationstechnologie für die Kommunikationsinfra-<br />

struktur deutlich. Das Ausmaß in dem die Kontrolle der Informationsproduzenten über die<br />

Informationskonsumenten ausgeübt werden kann und ebenso die Möglichkeiten des Rollen-<br />

wechsels zwischen diesen beiden Positionen, hängen neben der Bandbreite der Netzwerk-<br />

infrastruktur auch von der Ausstattung mit entsprechenden Endgeräten ab.<br />

Die Möglichkeiten der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien stehen in en-<br />

gem Zusammenhang mit dem Design moderner Telekommunikationsnetzwerke. Das zukünf-<br />

tige Telekommunikationsnetzwerk wird ein intelligentes Netzwerk (IN) sein. Das bedeutet,<br />

6 Vgl. dazu U. Maier-Rabler u.a., Netz ohne Eigenschaften, Forschungsbericht, S. 64 ff.<br />

6


dass Infrastruktur nicht nur ein „dummes“ Rohrleitungssystem ist, sonder selbst „denken“ und<br />

„handeln“ kann.<br />

Der User und Benutzer ist die dritte Komponente der gesellschaftlichen Struktur der Neuen<br />

Technologien und digitalen Medien. Die klassische Unterscheidung zwischen Sender und<br />

Empfänger der traditionellen Massenmedienwissenschaft löst sich auf. Jeder kann potentiell<br />

Sender und Empfänger sein. Bereits die Benutzung und die individuelle Selektion und Zu-<br />

sammenstellung bzw. Festlegung der Abfolge macht den Konsumenten auch zum Produ-<br />

zenten. Der Konsument wird zum eigenen Programmdirektor über den einzigen Kanal der<br />

Zukunft.<br />

Die Universalität der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien bedeutet aber<br />

auch, dass eine Medienpolitik zugleich auch Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik, Bildungs-<br />

politik, Sozialpolitik, Verkehrspolitik und vieles mehr sein muss.<br />

Ebenso wie sich der Medienbegriff als nicht mehr zielführend herausgestellt hat und die Uni-<br />

versalität dieser Technologien keine trennscharfen Gegenstandsbereich mehr zulässt, muss<br />

sich auch die einschlägige Politik mit der Tatsache auseinandersetzen, dass ressortspezifische<br />

Konzepte der stattfindenden Entwicklung nicht mehr zu entsprechen vermögen.<br />

4. Einige relevante Daten und Fakten zur Mediennutzung in Österreich<br />

Nach neuesten Studien sind die Österreicher Technik- und insbesondere Elektronik-Freaks.<br />

66 Prozent der Österreicher sind schon mobil erreichbar, der Europaschnitt liegt dagegen ge-<br />

rade bei 55 Prozent. 266.000 User, das sind acht Prozent, sind trotz der derzeit zu wenig<br />

verfügbaren Technologie bereits mobil im Internet. Hinter den Skandinaviern sind damit die<br />

Österreicher in der ersten Gruppe. Im ersten Quartal 2001 hatten 50 Prozent im Alter von<br />

mehr als 14 Jahren einen Internetzugang, das sind rund drei Millionen Nutzer. 7<br />

Nach einer Studie des französischen Meinungsforschungsinstituts IPSOS surfen 54 Prozent<br />

der Österreicher täglich im Netz. Nur in Schweden (65 Prozent), Kanada (60 Prozent), USA<br />

(60 Prozent) und den Niederlanden (57 Prozent) ist dieser Anteil höher. Weltweit gibt es nur<br />

7 Vgl. Salzburger Nachrichten, 31. Juli 2001<br />

7


ein halbes Dutzend Länder, in denen mehr als die Hälfte der Bevölkerung täglich das Internet<br />

verwendet.<br />

Insgesamt verwenden laut dieser Studie, die in insgesamt 30 Ländern durchgeführt wurde, nur<br />

6 Prozent der Weltbevölkerung das Internet. Damit surfen von weltweit 6 Milliarden Men-<br />

schen gerade einmal 400 Millionen täglich im Web. Die übrigen Personen haben entweder<br />

kein Interesse oder nicht die finanzielle Möglichkeit, sich einen Internetzugang zu verschaf-<br />

fen, so die Untersuchung. 8<br />

Für Informationen nutzen 57 Prozent das Web, für E-Mails 49 Prozent und für Musik und<br />

Software 20 Prozent. 18 Prozent nutzen das Web für das Netbanking. Mit 17 Stunden im In-<br />

ternet pro Monat liegen die Österreicher über dem Europa-Schnitt mit 16,3 Stunden. Bei der<br />

Zahl der weiblichen Nutzer führt Österreich die europäische Rangliste mit 42 Prozent deutlich<br />

an.<br />

4.1 Entwicklung der Internetpenetration bei Jugendlichen (14 – 19 Jahre)<br />

Grafik 1<br />

Die Grafik 9 zeigt die Entwicklung der Internetnutzung bei Jugendlichen von 14 – 19 Jahren<br />

seit 1997. Enorme Zuwächse in der Internetpenetration gab es in den letzten zwei Jahren, von<br />

1999 bis Mitte 2000, wo bereits 80% der Jugendlichen im Internet surfen.<br />

8 Vgl. Der Standard, 18. Juni 2001<br />

9 Quellen: http://www.integral.co.at/aim/aim_ergebnisse/aim_jugendliche/<br />

8


4.2 Möglichkeiten der Jugendlichen im Internet zu surfen<br />

83 Prozent der Jugendlichen im Alter von 14 – 19 Jahren haben einen Internet-Zugang, 80<br />

Prozent davon nützt ihn auch. Wie aus der Grafik unten ersichtlich ist, wird zu 59 Prozent<br />

wird in der Schule gesurft, zu 43 Prozent zu Hause, zu 24 Prozent woanders, zu 6 Prozent im<br />

Büro und zu 3 Prozent an der Uni. 10<br />

4.3 Internet-Verwendung<br />

Grafik 2<br />

Auf der Basis der 14-19-jährigen Internetnutzer zeigt die folgende Grafik 11 , was die Jugendli-<br />

chen im Internet machen:<br />

Grafik 3<br />

10 Quellen: http://www.integral.co.at/aim/aim_ergebnisse/aim_jugendliche/aim_jugendliche_zugang.htm<br />

11 Quellen: http://www.integral.co.at/aim/aim_ergebnisse/aim_jugendliche/aim_jugendliche_verwendung.htm<br />

9


Am beliebtesten ist die Infosuche zu einem Thema. Verwendet werden dabei mehrere Such-<br />

maschinen 12 . Sehr beliebt ist das Versenden von SMS 13 – in der Schule sehr zum Leidwesen<br />

der Lehrer. Für den Psychotherapeuten Michael H. Pinschewer sind die digitalen Verständi-<br />

gungsmitteln wie E-Mail und SMS die Verstärkung der Sprachlosigkeit 14 , während für Bolz<br />

Klatsch und Tratsch das wichtigste Schmiermittel der Gesellschaft sind 15 , aber davon später.<br />

Sehr en vogue ist bei den Jugendlichen auch er Download von Dateien und Musik, wie die<br />

Infografik oben zeigt.<br />

4.4 Die beliebtesten Homepages<br />

In der folgenden Grafik des Integral Markt- und Meinungsforschungsinstituts 16 befragte<br />

Jugendliche Internet-Nutzer im Alter von 14 – 19 Jahren nach den besuchten Homepages 17<br />

im Netz.<br />

Grafik 4<br />

Die mit Abstand am häufigsten besuchten Homepages sind sms.at und ORF. Die Zeitung, die<br />

mit Abstand die meisten Zugriffe zu verzeichnen hat, ist die größte Zeitung der Welt – in Re-<br />

lation zur Bevölkerung Österreichs gesehen – die Kronen Zeitung. Interessant sind die beiden<br />

Adressen sms.at und Uboot.at, da sie die elektronischen Kommunikationsmittel Handy und<br />

12<br />

Diese durchsuchen das Netz nach Begriffen, bilden daraus eine riesige Datenbank und ermöglichen es somit,<br />

Ergebnisse für den Suchbegriff innerhalb weniger Bruchteile einer Sekunde anzuzeigen.<br />

13<br />

Das Short Message Service ermöglicht das Versenden von kurzen Nachrichten zum Beispiel aus dem Internet<br />

an Mobiltelefone die das GSM-Netz (Abk. für Global System for Mobile Communications. Internationaler<br />

Standard für den digitalen Mobilfunk) benutzen. Es können bis zu 160 Zeichen übertragen werden.<br />

Voraussetzung ist ein SMS-fähiges Mobiltelefon. SMS kann kostenlos im Internet verwenden werden.<br />

14<br />

Die Weltwoche, 28. Juni 2001.<br />

15<br />

Der Spiegel # 12, 2001.<br />

16<br />

Quelle: http://www.integral.co.at/aim/aim_ergebnisse/aim_jugendliche/aim_jugendliche_topten.htm<br />

17<br />

Die Homepage ist die Hauptseite innerhalb des World Wide Web (=> WWW), mit der sich Organisationen<br />

und Unternehmen im Internet darstellen.<br />

10


Internet vereinen. Uboot verbindet das Handy mit dem Internet. Dabei kann man nicht nur an<br />

andere Uboot-User und an beliebige Handynummern SMS schicken, es ist auch möglich wel-<br />

che zu empfangen - und das sogar gleichzeitig im Web und am Handy. Auch wenn man kein<br />

Handy hat, man ist dennoch kostenlos im Uboot ereichbar. Sendest man SMS vom Handy an<br />

andere User, ist nur die übliche SMS-Gebühr der jeweiligen Handynetzbetreiber zu zahlen.<br />

4. 5 Die Ahnungslosigkeit der Eltern gegenüber den Surf-Vorlieben ihrer Kinder<br />

Was ihre Kinder im World Wide Web treiben, wissen mehr als die Hälfte aller Eltern nicht.<br />

Eine kanadische Studie 18 - 6.000 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren wurden<br />

nach dem Verhalten ihrer Erziehungsberechtigten befragt - entlarvt die Ahnungslosigkeit der<br />

Erziehungsberechtigten. 84 Prozent von ihnen sind gar nicht anwesend, wenn ihre Kinder im<br />

Internet surfen und 70 Prozent fragen ihre Web-Kids auch nur sehr selten oder gar nicht da-<br />

nach, welche Homepages sie besuchen.<br />

Die Schülerumfrage wurde einer zuvor gemachten Umfrage unter Eltern gegenübergestellt,<br />

die zum Teil erheblich andere Ergebnisse brachte. So nahmen 65 Prozent der Väter und Müt-<br />

ter an, ihr Nachwuchs suche Infos für Schulaufgaben im Web, während nur 38 Prozent der<br />

Kinder dies angaben. Lediglich 16 Prozent der Kids bestätigen, dass ihre Eltern über ihre per-<br />

sönlichen Surf-Vorlieben Bescheid wissen, während 71 Prozent der Eltern dies von sich<br />

behaupten. 19<br />

Wie eine Umfrage ergab, verwischt jeder dritte jugendliche Surfer seine Spuren am PC, in-<br />

dem er die Einträge in der History-Liste löscht. Schließlich fanden die Befrager auch heraus,<br />

was denn die kanadische Jugend am liebsten im Web macht. Es siegten – mit ähnlichen Er-<br />

gebnissen die oben besprochenen österreichischen Studie - die Aktiviäten „E-Mails versen-<br />

den und abrufen“ vor „Instant Messaging“ 20 , „Plaudern im Chatroom“ 21 , „Musik-Download“<br />

18 Quelle: Kanadische Studie des Media Awareness Network,<br />

www.media-awareness.ca/eng/webaware/netsurvey/index.htm<br />

19 Und wenn die Eltern wirklich über die Surfgewohnheiten ihrer Kinder Bescheid wüssten, verhindern könnten<br />

sie nichts. Ich halte es mit Paul Watzlawik, der meint dass „Abwehr oder Vermeidung einer gefürchteten<br />

Situation oder eines Problems einerseits die scheinbar vernünftigste Lösung darstellt, andererseits aber das<br />

Fortbestehen des Problems garantiert, zitert aus seinem bekannten Buch Anleitung zum Unglücklichsein.<br />

20 Das funktioniert mit einem Programm, das automatisch mitteilt, ob ein registrierter Bekannter momentan<br />

ebenfalls online ist und mit dem man dann zeitgleich – vergleichbar dem „schriftlichen Telefonieren“ –<br />

kommunizieren kann. ICQ (I seek you) ist z.B. so ein “Instant-Messaging”-Programm.<br />

21 Beim "Chatten" wird nicht das gesprochene, sondern das in den Computer getippte Wort übertragen. Sobald<br />

11


und „Spiele-Download“. Die meisten Kinder schauen sich diese Web-Tätigkeiten übrigens<br />

von älteren Freunden 22 und Geschwistern ab (54 Prozent) oder bringen es sich selber bei<br />

(47 Prozent). Nur 27 Prozent haben den Internet-Umgang von ihren Eltern gelernt.<br />

5. Geschlechtsspezifische Zugänge bei der Nutzung von Computern<br />

Man kann davon ausgehen 23 , dass es geschlechtsspezifisch bedingte Unterschiede im Zugang<br />

zum Computer gibt. Der Hauptgrund für die unterschiedliche Zugangsweise zum Computer<br />

liegt sicherlich im differenzierten Zugang zur Technik allgemein. Dieser wiederum wird be-<br />

stimmt durch die den Geschlechtern zugeschriebenen Rollen.<br />

Den spielerischen Umgang mit der Technik lernen Jungen schon von klein auf. Auch wenn es<br />

momentan keine Begeisterung auslöste, erzählte man nicht ohne Stolz von zerstörten techni-<br />

schen Geräten, die der Kleine tatendurstig erforschte. Zeigt sich doch hier schon jene Spur<br />

zupackender Kreativität, die den späteren Spezialisten, den Fachmann auszeichnet. Dieses<br />

Ziel rechtfertigt auch später den Besitz eines eigenen Computers. Deshalb haben auch mehr<br />

Burschen einen Computer als Mädchen.<br />

Es hat sich in den letzten 60 Jahren natürlich einiges verändert. Dennoch liegt das Schwerge-<br />

wicht der Mädchenspiele nach wie vor nicht auf dem Zerlegen und Zusammenbauen 24 , son-<br />

dern im Austarieren sozialer Gefüge, in der Meisterung von Beziehungsebenen und im Erken-<br />

nen von Gesamtzusammenhängen. Es gibt entschieden weniger Frauen, die Technik um ihrer<br />

selbst willen fasziniert.<br />

ein Chat-Teilnehmer seinen Beitrag auf der Tastatur eingetippt und mit der Eingabetaste abgeschickt hat,<br />

erscheint er auf den Bildschirmen aller anderen Teilnehmer. So können mehrere Internet-Nutzer über Chat-<br />

Angebote eines Online-Dienstes oder über das Internet Relay Chat online - Kommunikation mit anderen Teil<br />

nehmern in Echtzeit und nahezu in Echtzeit miteinander kommunizieren.<br />

22 Ein heikles Thema für Pädagogen und Erzieher sind dabei natürlich die Themen Gewalt und Pornografie.<br />

Bedenkt man, dass in Sachen Porno die Deutschen - wie eine Studie des Marktforschungsinstituts NetValue –<br />

www.netvalue.com - die größten Spanner sind, müssten die Pädagogen ob der vermeintlichen Verrohung<br />

unserer Jugend ja aufheulen. Die größte Gruppe der PornoSites-Besucher - nicht meine zu untersuchende<br />

Altersgruppe – sind die Studenten (23 Prozent), gefolgt von Arbeitern (15 Prozent) und Geschäftsleuten<br />

(13 Prozent) Es dürfte sich dabei um den einzigen Bereich im Web halten, der wirtschaftlich stabil ist.<br />

23 Ich habe einen Sohn und eine Tochter - beide seit der frühesten Kindheit mit Computer statt mit Fernseher<br />

ausgestattet – bei denen ich die unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Herangehensweisen an den<br />

Computer und Computerspiele sowie das Surfen im Internet beobachte.<br />

24 Meine Tochter spielte zumindest schon Legotechnik.<br />

12


Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei der Selbsteinschätzung im Umgang mit Computern beide<br />

Geschlechter sehr einseitig den Jungen mehr Vorerfahrungen und Kompetenzen zuschreiben.<br />

Es wird allerdings vermutet, dass Jungen ihre Fähigkeiten oft höher einschätzen, als sie wirk-<br />

liche sind. Das liegt unter anderem daran, dass der Computer ein beliebtes Mittel der Jungen<br />

ist, sich selbst herauszustellen und über ihn Konkurrenzen auszutragen. Oft verbirgt sich hin-<br />

ter sogenannten Fachsimpeleien der Jungen mehr als reiner Wissensaustausch: Begriffe, Halb-<br />

wissen, gerade Gehörtes, Insiderwortschatz werden zu Waffen, die eingesetzt werden, um<br />

soziale Rangordnungen festzulegen.<br />

5.1 Zugangsweisen zu Computerspielen<br />

Technikkenntnisse, Computerwissen im Besonderen, sind also eine Prestigefrage für viele<br />

Jungen geworden. Für Mädchen nicht. Im Gegenteil, in den Augen der Jungen gehen fun-<br />

dierte Technikkenntnisse nicht mit einem Gewinn an weiblicher Anziehungskraft einher, und<br />

es ist für die meisten undenkbar, mit einem Mädchen auf diesem Gebiet zu konkurrieren<br />

beziehungsweise zu konkurrieren zu müssen.<br />

Ein wichtiges Element der Computernutzung durch Jugendliche ist der Spielebereich. In dop-<br />

pelter Hinsicht wird der Computer dabei zum Spielmittel: einmal als technische Spielerei 25 ,<br />

zum anderen als Medium für verschiedene Spielesoftware. Insgesamt – und wie wäre es an-<br />

ders zu erwarten – spielen Mädchen erheblich weniger als die Jungen. Die Spiele selbst er-<br />

schweren Mädchen und Frauen den Zugang, weil die Spielprinzipien sehr einseitig auf Welt-<br />

aneignungsstrategien gerichtet sind, die man im herkömmlichen Sinn als männliche bezeich-<br />

nen könnte. Dazu gehören Kampf, Konkurrenz, Erledigung, Bereicherung, Eroberung von<br />

Zeit und Raum, um nur einige zu nennen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Bekannt für das krea-<br />

tive Potential des Programmes (Malen, Schreiben) und eine leichte Bedienbarkeit sind zum<br />

Beispiel die CD-ROMs von Tivola 26 .<br />

25 Dabei geht es meist um das Aufrüsten des Computers mit verbesserter Bildschirmkarte, RAM-Speicher,<br />

geeigneten Steckkartenpätzen, Erhöhung der Festplattenkapazität u.Ä.<br />

26 Quelle: www.tivola.de - Diese CD-ROMs sind wirklich empfehlenswert. Und was für mich als Auch-Mac-<br />

Anwender wichtig ist, sie sind für Mac und Win programmiert.<br />

13


5.2 Die Chancen der Mädchen und Frauen im Informationsraum der Internetkultur<br />

Die Jugend lebt heute in der Zeit der Weltkommunikation. „Sie steht nicht mehr im Zeichen<br />

von Prometheus (Produktion 27 ), sondern von Hermes (Kommunikation 28 ).“ 29 Was hat das<br />

mit Frauen zu tun? In der Bild-Zeitung konnte man vor einigen Monaten lesen, Wissenschaft-<br />

lern sei es gelungen, bei Frauen ein Plapper-Gen zu isolieren. Männer sprechen im Tages-<br />

durchschnitt 11000 Wörter, Frauen dagegen 23000. Haben wir's nicht immer schon gesagt,<br />

Frauen reden viel! Auf der anderen Seite machen nun Feminismus und Political Correctness<br />

den großen Fehler, gegen das traditionelle Frauenbild mit der Geste naiver Aufklärung frontal<br />

anzukämpfen. Man ist wütend über derartige Vorurteile einer männlichen Kultur - doch diese<br />

Wut macht blind. Man sollte stattdessen die enormen Vorteile der Frauen sehen.<br />

Die Soziologen haben bewiesen, dass Frauen besondere 'soft skills' besitzen, also: große kom-<br />

munikative und soziale Kompetenz haben. Das wird in unserer Wirtschaft des Unsichtbaren<br />

immer wichtiger. 'Soft skills' bewähren sich nicht in Hierarchien und linearen Befehlsketten,<br />

sondern vor allem bei Teamwork. Frauen begreifen Organisation als Konversation und be-<br />

greifen leichter als Männer, dass Kooperation in Kommunikation begründet ist. Dabei har-<br />

moniert die Machtergreifung der geschwätzigen Frauen ganz großartig mit der Evolution der<br />

neuen Medien! Beobachtet man nämlich den Chat im Netz, dann ähnelt es der ganz normalen<br />

Telefonie: Man trifft auf Marginalisierung von Information. Das Wichtigste ist, dass es funk-<br />

tioniert. 30<br />

5.3 Leben Burschen und Männer mit einem Kommunikationsdefizit?<br />

Wenn man bedenkt, dass diese neuen Medien nicht nur die Produktivkraft Kommunikation,<br />

sondern auch die kommunikative Lust stimulieren, ist an dieser Headline etwas d’ran. Wer<br />

mit Frauen kommuniziert, ist gleich in Geschichten verstrickt - also weibliche Konversation<br />

27 In der griechischen Mythologie half Prometheus den Menschen, sich in einer ihnen noch unbekannten Welt<br />

zurechtzufinden. Er half ihnen, neue Dinge zu lernen und sie anzuwenden. Heute, im beginnenden Informati-<br />

onszeitalter gilt es verstärkt, neue Lernwege zu erschließen. Dies erfordert neue Gedankenstrukturen und eine<br />

neue Qualtität des Denkens.<br />

28 Hermes war der schnelle Götterbote. Er geleitete die Götter und erledigte für sie Botendienste. Zeus nannte ihn<br />

seinen eigenen Boten und machte ihn zum Vermittler zwischen dem Olymp und der Unterwelt. Er hatte aber<br />

unter anderem interessanterweise auch die Fähigkeiten der Erfindungsgabe und der Dieberei: Innovation und<br />

Raubkopie im Internet - unentbehrliche Eigenschaften im Umgang mit dem Medium.<br />

29 N. Bolz, Weltkommunikation, S. 7.<br />

30 Vgl. N. Bolz, Weltkommunikation, S. 78 f.<br />

14


statt des männlichen Information-Processing. Die Welt der Materie und Energie war die Welt<br />

der Männer. Die Welt der Kommunikation und des Designs wird die Welt der Frauen sein,<br />

„denn unter neuen Medienbedingungen zählt Performanz mehr als Kompetenz“ 31 .<br />

6. Jugendliche im Umgang mit den Unterrichtsmedien Computer und Internet<br />

In der heranwachsenden Generation liegt die Zukunft unseres Landes. <strong>Schulen</strong> haben die Auf-<br />

gabe, Kinder und Jugendliche so gut wie möglich auf eine Ausbildung oder ein Studium und<br />

damit auf einen Beruf vorzubereiten. Schülerinnen und Schüler sollen sich in ihrer Schulzeit<br />

sowohl Fachwissen als auch grundlegende Fertigkeiten aneignen. Dazu gehört auch, Werte zu<br />

vermitteln und die Leistungsbereitschaft der Jugendlichen zu entwickeln. Und, der Schüler<br />

muss lernen. Man kann geistige Fitness – unumgänglich für den Wissenserwerb -, durch täg-<br />

liche Erinnerungsübungen erzwingen oder durch Spiele wie „Memory“ im wahrsten Sinn<br />

spielerisch erwerben. Um den Wissenserwerb leichter, effizienter und erfreulicher zu machen,<br />

kann man Teile des Wissens durch eine starke Integration des Computers mit entsprechender<br />

Software und des Internets erwerben.<br />

6.1 Arten der Informations- und Lernsoftware<br />

Unabhängig von den Inhalten, die mit dem oder über den Computer gelernt werden können,<br />

muss man unterscheiden, wie intensiv der Computer im Unterricht einbezogen wird. Beim<br />

computerangereicherten Unterricht wird der Rechner nur sporadisch und zeitlich gering im<br />

Unterricht eingesetzt. Für den computerunterstützten Unterricht können die Jugendlichen den<br />

Computer zur individuellen Förderung verwenden. Dabei wird der Computer gezielt in den<br />

normalen Unterricht integriert. Beim computergestützten Unterricht erarbeiten sich ganze<br />

Lerngruppen selbstständig mit Hilfe entsprechender Programme und Informationssystemen<br />

abgeschlossene Stoffgebiete. Im Netz wird recherchiert, publiziert, kommuniziert oder mit<br />

Multimedia 32 gearbeitet. Ziel sind die Erreichung tätigkeitsspezifischer Kompetenzen, wie<br />

Informationskompetenz, Artikulations- und Argumentationskompetenz, soziale, kommuni-<br />

kative, künstlerische und gestalterische Kompetenz. 33<br />

31 A.a.O., S. 79.<br />

32 Darunter verstehe ich zum Beispiel eine CD-ROM-Produktion.<br />

33 N. Döring, „Computergestützter Unterricht“, in Schule Online, S. 116 ff.<br />

15


6.2 E-Mail – eine Hilfe für die Jugendlichen bei Lernproblemen?<br />

Das Internet bietet für die Jugendlichen Lernprogramme, Adressen von Nachhilfelehrern,<br />

Nachhilfe per E-Mail und mittlerweile auch einen Online-Hausaufgabencheck. Die meisten<br />

dieser Angebote stammen von Schülern und Studenten. Aber auch kommerzielle Nachhilfe-<br />

anbieter und Schulbuchverlage drängen ins Netz. Das Angebot für Schüler verfeinert sich<br />

dagegen weiter. Auch die Hausaufgabendatenbanken boomen. Neben Seiten, die Material für<br />

alle Fächer bereithalten, entstehen Spezialangebote für interaktive Lernhilfen. Und so genann-<br />

te Metasuchmaschinen 34 machen das Recherchieren wesentlich bequemer.<br />

Das Internet ist mittlerweile mehr als ein gigantischer Spickzettel: Verzweifelte Schüler haben<br />

per E-Mail einen direkten Draht zu klugen Köpfen. Unter den Internet-Adressen helfen Matu-<br />

ranten und Studenten meist ehrenamtlich bei Fragen zu speziellen Aufgabengebieten. Die<br />

Hemmschwelle, im Internet dumme Fragen zu stellen, soll laut Nachhilfe-Organisatoren ge-<br />

ringer sein. Keine Hilfe soll das Internet aber bei gravierenden Schwächen sein. 35<br />

7. Umwälzungen im Lehr- und Lernbereich<br />

Die technische Entwicklung der Computersysteme bietet neue Möglichkeiten der Interaktion.<br />

Dies geht von der besseren Reaktion auf Fehleingaben, über die Möglichkeiten zur Simulation<br />

bestimmter Sachverhalte, weiter über die Darbietung fast authentischer Problem- und Ent-<br />

scheidungssituationen bis zur Darstellung sogenannter virtueller Welten.<br />

7.1 Die Erwartungen<br />

Die Erwartungen in Bezug auf revolutionäre Umwälzungen im Lehr- und Lernbereich - ähn-<br />

lich wie bei der Entwicklung sogenannter Lernmaschinen und ersten Lernprogrammen mit<br />

34 Darunter versteht man eine Vereinigung von Suchmaschinen. Bei www.kosh.de und www.schuelerweb.de<br />

können Surfer in mehreren Hausaufgabensammlungen gleichzeitig kramen.<br />

35 Vgl. K. Slodczyk / O. Storbeck, „Klicken und spicken, in Zeitpunkte # 1, 2000.<br />

16


ehavioristischem Hintergrund - waren zu Beginn der Entwicklung von Hypertext- und<br />

Hypermedien 36 recht groß.<br />

Grundlegend war vor allem die scheinbar plausible Annahme, dass das Gehirn bzw. das Ge-<br />

dächtnis als Netzwerk organisiert sei und dementsprechend die Informationen nur netzwerk-<br />

artig wie in einem Hypertext/Hypermedia-System vorliegen müssten, um die beste Entspre-<br />

chung und einfache Integration der Informationen in die kognitive Struktur zu ermöglichen.<br />

In Bezug auf reine Textinformationen wurde davon ausgegangen, dass nichtlinear organisierte<br />

Hypertext-Systeme grundsätzlich der linearen Darstellung herkömmlicher Texte überlegen<br />

seien, ohne dabei die in linearen Texten durchaus vorhandene Nichtlinearität auf der Ebene<br />

der Argumentationsstrukturen und der Semantik zu bedenken.<br />

Weitere Annahmen bezogen sich auf den Ansatz, dass man nur möglichst viele Sinne anspre-<br />

chen müsste, um dadurch auf möglichst vielen Kanälen möglichst viele Informationen in das<br />

Gehirn einbringen zu können nach der "Nürnberger Multi-Trichter"-Methode.<br />

7.2 Die Wirklichkeit<br />

Empirische Befunde zeigen, dass die oben angeführte scheinbar plausible Annahme wohl als<br />

naiv einzustufen ist. Als Beispiel seien hier die Studien von Gerdes 37 angeführt. In diesen Un-<br />

tersuchungen wurden die verschiedenen Gegenstandsbereiche "Geschichte der Geologie" und<br />

"Sofies Welt" jeweils einmal in einer linearen Textversion und einmal als Hypertextversion<br />

Probanden an der Universität Bonn präsentiert. Die Ergebnisse kurzgefasst:<br />

36 Hypertext ist ein elektronischer Text mit nicht-linearem Aufbau, d.h. es wird beim Anklicken von Inhalten im<br />

Netz üblicherweise keine Reihenfolge angegeben, um Texte zu lesen, Bilder zu sehen und Töne zu hören. Ein<br />

Beispiel: Angenommen, Sie lesen zuerst den mit A markierten Text, dann bietet die Hypertext-Struktur in die-<br />

sem Beispiel nicht nur eine, sondern gleich drei Möglichkeiten an, um mit dem Lesen fortzufahren. Schlüssig<br />

die Definition von Jakob Nielsen im Buch Multimedia, Hypertext und Internet: „Ein Hypertextsystem arbeitet<br />

mit dem Benutzer, der die nötige Intelligenz hat, die semantischen Inhalte der verschiedenen Knoten zu verste-<br />

hen, zusammen, um festzustellen, welche der ausgehenden Verbindungen es verfolgen soll.“<br />

Der Begriff Hypermedia besagt die Verbindung von Hypertext und Multimedia, d.h. man kann auf einer<br />

CD- ROM einen Hypertext anklicken und die Verbindung zur dazugehörigen Website erfolgt automatisch.<br />

37 H. Gerdes, „Lernen mit Text und Hypertext“, in Pabst, Buchreihe Aktuelle Psychologische Forschung (AFP),<br />

Band 18. Ein interessanter Link dazu ist die Uni Bonn, wo die Forschungsberichte einen gewissen Zeitraum<br />

auf dem FTP-Server liegen und aktualisiert werden.<br />

17


7.2.1 Lernergebnisse<br />

In beiden Experimenten zeigte es sich, dass beim Lernen mit dem linearen Text besser abge-<br />

schlossen wurde. Dies betraf nicht nur das Faktenwissen, sondern auch die aufgebaute<br />

Wissensstruktur.<br />

Die Ergebnisse sind erheblich vom Vorwissen abhängig. Wenn es auf das Verständnis des<br />

Textes und nicht nur auf Faktenwissen ankommt, ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen<br />

Lernerfolg und Vorwissen feststellbar. Bei geringem Vorwissen konnte bei der Hypertext-<br />

version wesentlich weniger reproduziert werden als bei der linearen Version. Mit zunehmen-<br />

dem Vorwissen verschwimmen die Unterschiede bzw. ergeben sich zunehmend bessere Er-<br />

gebnisse mit dem Hypertext als mit der linearen Version. Aus der Sicht des Konstruk-<br />

tivismus 38 erscheint dies auch als nicht besonders überraschend.<br />

Ein linearer Text erzeugt keinesfalls eine lineare Gedächtnisrepräsentation, sondern eine auf<br />

Vorwissen und dem Weltbild des Lesers aufbauende komplexe mentale Struktur. Dement-<br />

sprechend kann eine Hypertext/Hypermedia-Struktur nicht automatisch analog mental reprä-<br />

sentiert werden, da sie ja auch bei hochkomplexen Verzweigungen letztlich nur sequenziell<br />

aufgenommen werden kann.<br />

Wie häufig zuvor der Fall, wurde auch bei Hypertext und Hypermedien verkannt, dass poten-<br />

tielle Vorteile eines Mediums, um wirksam zu werden, vom Lernenden selber erst konstruktiv<br />

und zielorientiert erschlossen für eigene Lernprozesse genutzt werden müssen. Offensichtlich<br />

sind hierzu nur Lernende mit hoher Lernkompetenz selbständig in der Lage.<br />

7.2.2 Die Frage der Lernkompetenz<br />

Somit hätte man mit Hypertext und Hypermedien nur diejenigen Schüler erreicht, die sowieso<br />

mit beliebigen Medien, auch unstrukturierten Medien, Lernfortschritte erreichen, aber nicht<br />

diejenigen, denen diese Medien helfen sollen. 39<br />

38 Der Konstruktivismus ist die Untersuchung der Art und Weise, wie wir Menschen unsere eigenen Wirklich-<br />

keiten erschaffen. Definition von Paul Watzlawick im Buch Vom Schlechten des Guten.<br />

39 Vgl. Tergan, S. O., „Lernen mit Texten, Hypertexten und Hypermedien“, S. 1 – 7.<br />

18


Bei Schülern mit geringerer Lernkompetenz kann die Navigation in einem Hypersystem zur<br />

Überlastung des kognitiven Systems führen. Probleme bei der technischen Handhabung und<br />

Orientierungslosigkeit (lost in hyperspace) können so belastend sein, dass für die eigentlichen<br />

Inhalte keine Energie mehr zur Verfügung steht.<br />

In mehreren Untersuchungen hat man festgestellt, dass bereitgestellte Möglichkeiten zur<br />

effektiveren Navigation und Suche von vielen Anwendern nicht in Anspruch genommen wer-<br />

den, weil deren Bedienung sogar abschreckend wirken kann. Viele Probanden arbeiteten sich<br />

dementsprechend linear durch ein System hindurch.<br />

7.2.3 Gedächtnishaftung von Informationen<br />

Einige Untersuchungen zeigten überdies, „dass bei freier Medienwahl in der Regel nicht das<br />

didaktisch sinnvollste Medium gewählt wird, sondern das Medium, das den geringsten geisti-<br />

gen Aufwand verspricht“ 40 . Seit vielen Jahren geistert eine Aufstellung zur Gedächtnishaftung<br />

von Informationen sogar durch die wissenschaftliche Literatur in folgender oder ähnlicher<br />

Form:<br />

Hören 20%<br />

Sehen und Lesen 30%<br />

Sehen, Lesen und Hören 50%<br />

Sprechen 70%<br />

Selbst tun 90%<br />

Die Darstellung in den verschiedenen Publikationen mag zahlenmäßig variieren, gemeinsam<br />

ist allen, dass es keinerlei wissenschaftlichen Beleg dafür gibt. Die Darstellung hat einfach<br />

durch häufiges Wiederholen eine gewisse Glaubwürdigkeit erlangt.<br />

Es ist sicher so, dass ein Sachverhalt, wenn er von einem Jugendlichen gehört, gelesen und<br />

gesehen und anschließend versprachlicht wurde, durch die Einbeziehung mehrerer Sinneska-<br />

näle gefestigt werden kann. Es ist auch sicher, dass die Einbeziehung des Handelns einen<br />

deutlich besseren Lernerfolg bringt. Im Umgang mit Computern und der vernetzten Welt stellt<br />

40 Hoops, W., „Konstruktivismus – ein neues Paradigma für didaktisches Design“,<br />

In: Unterrichtswissenschaft, # 26 (3), 1998, S. 10.<br />

19


sich aber das Problem, dass oft mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden und nicht<br />

ergänzend oder in gewisser zeitlicher Abfolge.<br />

Es kann durchaus sein, dass sich die verschiedenen Darstellungsweisen sogar gegenseitig<br />

stören. Es stellt sich das Problem, dass durch das Lesen, Hören und Sprechen in einer Fremd-<br />

sprache für die Sprache so viel Energie des Lernenden absorbiert wird, dass für das Verständ-<br />

nis des Inhaltes kaum etwas übrig bleibt.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich Computer und Vernetzung nicht unbedingt<br />

als revolutionär für den Unterrichtsalltag erweisen konnten, obwohl sie es könnten. Dies<br />

hängt sicherlich damit zusammen, dass die Forschung in diesem Bereich bisher nur äußerst<br />

magere Ergebnisse liefern kann. Im Bereich Didaktik und Methodik sieht es noch düsterer<br />

aus. Die Entwicklung von Multimedia-Programmen scheint an der Schulwirklichkeit noch<br />

vorbeizugehen.<br />

8. Das Bedürfnis der Jugendlichen nach Klatsch und Tratsch als wichtigste Grundlage der<br />

Kommunikation<br />

Für Norbert Bolz geht es den Jugendlichen beim Surfen im Internet, wie beim Skifahren und<br />

Surfen am Wasser, nicht primär darum, an ein Ziel zu kommen, sondern die Fahrt zu genie-<br />

ßen. 41 Gut gewählt ist die Metapher vom Surfen im Internet, denn dabei geht es gar nicht vor-<br />

rangig um Erlangen von Information und Wissen. Die Jugendlichen wollen „in der Redun-<br />

danz der Botschaft mitschwingen, oben auf der Welle bleiben. Es geht nicht um Information,<br />

sondern um Faszination“ 42 .<br />

Dabei präsentiert sich der Netzcomputer nicht als Hardware/Software-Paket, sondern als<br />

„Kommunikationsknoten im Internet“ 43 . Und die Computersysteme, die uns für die Zukunft<br />

versprochen werden, sind keine Rechenknechte, sondern Diener, die die Wünsche des Herrn<br />

kennen. Es deutet alles daraufhin, dass man wieder weg geht von allem bloß Technischen.<br />

41 Vgl. N. Bolz, Der Geschwätzige Affe, in Der Spiegel #12, 2001<br />

42 A.a.O., S. 142<br />

43 A.a.O., S. 142<br />

20


8. 1 Sind Internetnutzer autistisch?<br />

Der Philosoph Peter Sloterdijk 44 warnt vor einer „Hyper-Robinsonade“ 45 infolge der neuen<br />

Medien. Der Drang zu individualistischen Lebens- und Denkformen auf breiter Massenbasis<br />

hat durch die Medientechnologie der letzten Jahre bereits epidemische Ausmaße angenom-<br />

men. Es wird von einer virtuellen Insel aus nur mehr von Insel zu Insel kommuniziert. Er<br />

meint, dass die Nutzer von Computer und Internet nur mediale Ausstattung in Anspruch neh-<br />

men, die „unabhängig vom Inhalt und losgelöst von konkreten Gesinnungen und lokalen<br />

Glaubenshaltungen zur Verfügung stehen“ 46 .<br />

8.2 Die emotionale Ebene<br />

Ähnlich sieht es der Psychotherapeut Michael H. Pinschewer 47 , der der Meinung ist, dass<br />

E-Mail und SMS die Sprachlosigkeit verstärken. Wir kommunizieren zwar pausenlos, aber<br />

über Emotionen zu reden fällt uns immer schwerer: „Eloquenz in der Sache, Verarmung bei<br />

den Emotionen“ 48 . Verloren geht dabei der Inhalts- und Beziehungsaspekt, für Watzlawik<br />

Grundlage jeder Kommunikation. Da die digitale Kommunikation diese Aspekte eliminiert,<br />

wird es Aufgabe des Empfängers den vermuteten emotionalen Gehalt der Botschaft zu ergän-<br />

zen, was zu mancherlei Missverständnissen und nicht selten gravierenden Folgen für die<br />

zwischenmenschliche Beziehung und wenn nicht gar für die Sache selbst führen kann.<br />

Früher vorwiegend an den Universitäten und in der Geschäftswelt beheimatet, ist die digita-<br />

lisierte Sprache längst in die privaten Sphären unseres Gesellschaftslebens vorgedrungen.<br />

Nachvollziehbar ist es, dass Jugendliche und Adoleszente, deren Zurückhaltung in Bezug auf<br />

den Ausdruck ihrer Gefühle zu den Besonderheiten ihrer altersgemäßen Entwicklung gehört,<br />

die digitale Kommunikationsmittel wie E-Mail und SMS bevorzugen um den spontanen Ein-<br />

fall des Augenblicks, ohne Warten, zur Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

44<br />

Vgl. Salzburger Nachrichten, 8. Mai 2001, S. 13.<br />

45<br />

A.a.O., S. 13.<br />

46<br />

A.a.O., S. 13.<br />

47<br />

Vgl. M. H. Pinschewer, in Die Weltwoche, #26. 2001, S. 31<br />

48 A.a.O., S.31<br />

21


8.3 Gehen Innovationen verloren?<br />

Die Ursache der heutigen Wirtschaftskrise liegt für Pinschewer neben der Unterbewertung des<br />

Emotionalen Quotienten (EQ 49 ) im Vergleich zum Intelligenzquotienten (IQ) auch an der<br />

mangelnden Wertschätzung der weiblichen Führungskräfte. Innovationen sind meistens<br />

Früchte des kreativen Handelns und Denkens. Die Kreativität braucht ihrereseits dne Reich-<br />

tum an individuellen Gefühlen, Phantasien und Emotionen.<br />

8.4 Internet – das Gegengewicht zur zunehmenden Vereinsamung?<br />

Die digitalen Kommunikationsmittel werden von der Jugendlichen eingesetzt, um erste Kon-<br />

takte zu einer unendlichen Zahl Gleichgesinnter zu knüpfen, ohne auf geografische oder<br />

soziale Grenzen Rücksicht nehmen zu müssen. Es ist doch viel ungefährlicher sich selbst und<br />

seine Kontaktwünsche per SMS, Chat oder E-Mail kundzutun, als es zu wagen, seine Gefühle<br />

bei einer realen Begegnung preiszugeben. So betrachtet, bilden die neuen Möglichkeiten der<br />

digitalen Kommunikation ein ebenso wertvolles wie wirksames Gegengewicht zur zunehmen-<br />

den Vereinsamung des einzelnen Menschen innerhalb unserer anonymen Industriegesell-<br />

schaft, wie neueste Untersuchungen zeigen.<br />

Nach einer aktuellen Studie 50 sind Internetnutzer um nichts autistischer als Nichtnutzer. Das<br />

Stereotyp vom Internetsurfer als einsamem Stubenhocker wird dabei widerlegt. Ganz im Ge-<br />

genteil: Menschen, die oft im Netz surfen, gehen mehr aus und sind vielseitiger interessiert als<br />

Nichtuser.<br />

Die größten Unterschiede zwischen Webnutzern und Nichtnutzern wurden bei den 14- bis 49-<br />

jährigen gebildeten Österreichern festgestellt. In Sachen Medienkonsum sind die User deut-<br />

lich eifriger: Sie hören mehr Radio (30 gegenüber von 20 Prozent), sie lesen viel mehr Zei-<br />

tung (60 gegenüber von 48 Prozent), und sie konsumieren um ein Drittel mehr Zeitschriften<br />

und Illustrierte.<br />

Wasserbachers Erklärung dafür: „Die Internetnutzung ziehe eine aktivere Mediennutzung mit<br />

sich. Der Netzsurfer sei kein Mensch, der sich nur berieseln lasse. Was sich auch bei den<br />

49 Auch Daniel Goleman hat mit seinem Bestseller Emotionale Intelligenz (1995) die fortschreitende Entwertung<br />

der Emotionalität nicht aufhalten können.<br />

50 Vgl. Ifes-Auswertung der Media-Analyse 2000, veröffentlicht in Der Standard, 6. Mai 2001<br />

22


Interessen widerspiegelt, zum Beispiel in Sachen Politik: 61 Prozent der User interessieren<br />

sich für das politische Geschehen, aber nur 40 Prozent der Nichtuser.“ 51<br />

Bezeichnend ist, dass in puncto Mobilität die Internetnutzer die Nichtnutzer überholen. 27,4<br />

Prozent der Nutzer gehen täglich nach 19 Uhr für mindestens eine Stunde außer Haus wäh-<br />

rend nur 16,2 Prozent der Nicht-Surfer täglich dem Nachtleben frönen.<br />

Der Werbung im Netz steht Wasserbacher trotz der steigenden Verbreitung des Webs skep-<br />

tisch gegenüber: "Da der Medienkonsum der User sehr hoch ist, können diese genau so gut<br />

über die klassischen Medien erreicht werden", erklärt der Marktforschungsprofi.<br />

9. Orientierungsprobleme der Jugendlichen in der Wissensgesellschaft<br />

9.1. Recht und Vertrauen<br />

Die Welt der Computerhacker ist für die meisten eine abstruse Spielecke kontaktgestörter<br />

Kids mit dicken Brillengläsern. Doch spätestens seit dem Angriff mit dem Virus "I love you"<br />

haben die Keyboard-Freaks ihre Unschuld verloren. Sie basteln schon an neuen Bedrohungen,<br />

den Würmern 52 . Die Zwischenfälle mussten auch dem letzten Technologie-Begeisterten klar-<br />

machen, dass die neue Computerwirtschaft nicht nur aus Gründerstars, genialen Tüftlern und<br />

ihren Erfolgsgeschichten besteht. Der schönen neuen Online-Welt folgt ein Schatten, dessen<br />

Umrisse ebenso rasch wachsen wie das globale Computernetz: eine Unterwelt aus jugendli-<br />

chen Vandalen, Kriminellen und den ersten Cyber-Terroristen. Der Spiegel 53 hat es auf einen<br />

einprägsamen Begriff gebracht: Nicht mehr die A-Bombe bedroht die Welt, sondern die „@-<br />

Bombe“ der Skript Kiddies und klassischen Hacker: der Cyberwar der Viren, Trojanischen<br />

Pferde und Würmer 54 ist längst entbrannt. Aber auch Unternehmen und Regierungen setzen<br />

Hacker zur Spionage ein. Man könnte nüchtern sagen: Jedes erfolgreiche System zieht Parasi-<br />

ten an. Dem entspricht die Standardkarriere vom Hacker zum Sicherheitsexperten.<br />

51 Hermann Wasserbacher, Ifes-Geschäftsführer, A.a.O.<br />

52 Drei Spezialisten des Computersicherheitsunternehmens Silicon Defense halten Wurm-Attacken auf das ge<br />

samte Internet innerhalb von 30 Sekunden für möglich. In ihrem Forschungspapier erklären Stuart Staniford,<br />

Gary Grim und Roelof Jonkman das durch eine konsequente Weiterentwicklung der Angriffsstrategien für<br />

Würmer. Während Code Red und seine Mutationen noch mehrere Tage brauchten, um das Internet zu erfassen,<br />

könnten Flash-Würmer mit vorgefertigten Angrifflisten das selbe Ziel in einem Bruchteil der Zeit erreichen.<br />

Quelle: http://www.silicondefense.com/flash<br />

53 Der Spiegel #20, 2000.<br />

54 Viren verbreiten sich innerhalb von PCs, Würmer nutzen die Infrastruktur eines Netzwerkes, um sich zu<br />

verbreiten Trojaner sind die Tarnkappenbomber unter den Viren. Sie tarnen sich meistens als nützliche Pro-<br />

gramme, um im Verborgenen ihre Schadensfunktion auszuüben.<br />

23


9.2 Weltinformation durch scannen, zappen und surfen<br />

Grundsätzlich kann man eine Reihe verschiedener Suchsysteme im Internet unterscheiden, die<br />

alle ihre Vor- und Nachteile haben. Bevor man surft, lohnt es sich, sich darüber klar zu wer-<br />

den, was man denn eigentlich will. (Das gilt nicht nur für Suchmaschinen. Aber das ist eine<br />

andere Geschichte.) Es gibt im wesentlichen drei Sorten und Kombinationen daraus:<br />

?? Manuell erstellte Kataloge<br />

?? Roboter - Indizes 55<br />

?? Spezielle Suchdienste<br />

Letztere, die speziellen Suchdienste, werden immer wichtiger. Suche kann in verschiedenen<br />

Bereichen, den Suchräumen erfolgen und es ist schon an dieser Stelle wichtig, zu entscheiden,<br />

wo man denn eigentlich suchen möchte. Hat man dann etwas gefunden, so erfolgt die Filte-<br />

rung und Selektion.<br />

9.3 Steigert die Informationsflut die Unsicherheit der Jugend?<br />

In der Datenflut der Internet-Gesellschaft kann Mehrwert nur heißen: weniger Information.<br />

„Das wichtigste Wissen besteht heute darin, zu wissen, was man nicht zu wissen braucht.“ 56<br />

Und „Wer verstehen will, muss Informationen vernichten.“ 57 Beim Surfen ist man daher ge-<br />

zwungen, sich auf den ersten Eindruck zu verlassen und Redundanzen wegzulassen. Dasselbe<br />

gilt natürlich in der Welt des TV-Konsums. Würde man etwa eine Fernsehzeitschrift gründ-<br />

lich lesen, hätte man zwar die Information über die einzelnen Programme, aber kaum mehr<br />

Zeit mehr zum Fernsehen.<br />

55 Eine roboterbasierte Suchmaschine besteht im Wesentlichen aus dem Informationssammler, "Robot", der das<br />

Netz vollautomatisch absurft, der Indizierungssoftware, die die Daten strukturiert und einer weiteren Software,<br />

die die Suchanfrage auswertet. http://www.suchfibel.de/<br />

56 N. Bolz, Weltkommunikation, S. 76.<br />

57 A.a.O., S. 77.<br />

24


9.4 Unterschied zwischen Daten, Information und Wissen<br />

Im Alltag gibt es kaum einen Unterschied zwischen diesen drei Items. Folgt man den Wissen-<br />

schaftlern, wird hier scharf differenziert:<br />

Daten bekomme ich, wenn ich analoge Zeiger von Apparaturen oder digitalisierte Informatio-<br />

nen aus Rechnern ablese. Es gibt mehrere Gruppen von Daten wie Texte, Bilder, Töne,<br />

formatierte Daten, Vektorgrafiken, Filme, Animationen u.a.<br />

„Information ist ein sehr grundlegender Begriff, der in vielen Zusammenhängen verwendet<br />

wird. Die Informatik wird häufig als Wissenschaft der automatischen Informationsverarbei-<br />

tung beschrieben. Information wird gelegentlich neben Materie und Energie als dritter<br />

naturwissenschaftlicher Grundbegriff genannt.“ 58 Anders ausgedrückt sind Informationen<br />

Ereignisse oder Nachrichten, die interpretiert werden können. So sind Werbung, unterhaltende<br />

Filme und Belletristik zwar Information, aber kein Wissen.<br />

Nach der Definition von Fellner und Endres ist "Wissen (...) der Bestand an Modellen über<br />

Objekte und andere Sachverhalte, über den Individuen oder die Menschheit als Ganzes zu<br />

bestimmten Zeitpunkten verfügen, zu dem sie Zugang haben und der für wahr gehalten<br />

wird." 59 Eine Einzelperson kann etwas wissen, aber auch eine Gruppe (Kollegium einer Schu-<br />

le, Schulklasse, Menschheit) kann gemeinsames Wissen besitzen. Damit dieses Wissen<br />

verfügbar ist, also gespeichert und zwischen Individuen kommuniziert werden kann, muss es<br />

mit Hilfe einer Sprache ausgedrückt werden.<br />

Für Dietrich Schwanitz 60 kann aber Wissen durchaus peinlich sein und nichts mit wahrer Bil-<br />

dung zu tun haben. Es wird gewöhnlich nicht als Zeichen tieferer Bildung gewertet, wenn<br />

man sich in allen Rotlichtvierteln der größeren Städte auskennt. Kennt man die Konventionen,<br />

das Personal, die Geschichte und Mitglieder der Reality-TV-Shows, sollte man es auch ge-<br />

heim halten oder als Resultat medientheoretischer Studien ausgeben: ‚Ich (= der Autor) als<br />

Lehrer muss ja über die Medien-Vorlieben der Jugendlichen Bescheid wissen, und außerdem<br />

habe ich alle relevanten Informationen aus der Zeitschrift Medienimpulse 61 ’.<br />

58<br />

J. Biskup: Grundlagen von Informationssystemen. S. 18.<br />

59<br />

A. Endres / D. W. Fellner, Digitale Bibliotheken. Informatik-Lösungen für globale Wissensmärkte, S. 49.<br />

60<br />

D. Schwanitz, Bildung, S. 476 f.<br />

61<br />

...ist nicht gelogen. P. Moritz, „Big Brother“ – verblödet uns das Fernsehen? In Medienimpulse, #35, 2001.<br />

25


Grafik 5<br />

Die Grafik 62 zeigt die Komplexität und das Ineinandergreifen der einzelnen Items. Wissen (K)<br />

ist Datenmaterial mit Bedeutung. Es ist das Ergebnis von Erkenntnisprozessen. Aus den<br />

Daten (d) wird Wissen (K), wenn der Mensch (s) es in einen Sinnkontext stellt. Zum Beispiel<br />

wird ein nackter Zahlenwert zu einem Wissenselement, wenn er als Eigenschaft eines Objek-<br />

tes (z. B. Gewicht eines Menschen) interpretiert wird. Für die Repräsentation von Wissen ist<br />

eine Semantik (eine Bedeutungszuordnung) erforderlich. Der Mensch verarbeitet die<br />

(Um-)Welt (w) wiederum zu Daten. Information (I) ist die Teilmenge von Wissen, die zur<br />

Lösung eines bestimmten Problems benötigt wird. Es ist pragmatisches Wissen.<br />

Heute muss man wissen, wo Wissen liegt. Das nennt man Infomapping. Es gibt ja zweierlei<br />

Wissen: Entweder wir wissen selbst von einer Sache, oder wir wissen, wo wir Informationen<br />

darüber finden.<br />

Die Frage für die Jugendlichen ist heute, was ist wichtig? Aber wie sollen sie es wissen? Sie<br />

wissen eines: Morgen ist alles anders oder kann alles anders sein. Deshalb ist für die Adoles-<br />

zenten die Beteiligung an Kommunikation oft wichtiger als Information. Unter den neuen<br />

interaktiven Medienbedingungen zählt Performanz mehr als Wissen im herkömmlichen<br />

Sinne.<br />

62 Quelle: http://www.cmr.fu-berlin.de/~mck/courses/lv00ss/PeKMan<br />

26


Resümee<br />

Die Jugend hat es kapiert! Die scheinbar komplizierten Werkzeuge der neuen Multimedia-<br />

Welt sind auch Spielzeuge. Die Spaßgesellschaft und die Wissensgesellschaft gehören zu-<br />

sammen. Spielerisch lernen. Es geht um ein Genießen, nicht um Bedürfnisbefriedigung. Die<br />

klassische Ökonomie ist im Begreifen. Und dennoch. Geändert hat sich alles und nichts. Das<br />

Medium hat sich geändert: Ob es der samstägliche Grünmarkt in der Altstadt oder das Kaf-<br />

feehaus, die Boulevard Presse oder das Internet ist, Klatschgenuss bleibt der gleiche. Und was<br />

machen die Jugendlichen und die Alten? Sie reden über Persönliches, Gefühle werden ausge-<br />

tauscht und die Gerüchteküche brodelt.<br />

Die Wissenschaftler, hervorzuheben Niklas Luhmann 63 , leider 1998 verstorben, nähern sich<br />

nur langsam der Welt von Klatsch und Geschwätz. Dabei könnte man gerade von den Stamm-<br />

tischen und Themen der Kronen Zeitung etwas Entscheidendes lernen: Junge und Alte inte-<br />

ressieren sich für Leute und damit verbundene Geschichten. Treibt Zauberschüler Harry<br />

Potter seine Fans in die Arme von okkulten Sekten? Wirbt er für Homosexualität und Abtrei-<br />

bung? – Der norwegische Prinz Haakon heiratet Bürgerliche mit wilder Verhgangenheit -<br />

Bayerns Märchenkönig Ludwig II sexuelle Gier nach jungen Männern bewiesen? - Hermann<br />

Maier bangt nach Motorradunfall um sein Bein! Bei Motorradunfall offener Unterschenkel-<br />

bruch!<br />

Ein neuartiger Totalitarismus könnte entstehen. Der große Lauschangriff und die geplante<br />

Überwachung der europäischen Bürger durch eine Überwachungsbehörde mit dem Namen<br />

Enfopol sind bisherige negative Höhepunkte. Das kann, wenn nicht in der friedvollen Region<br />

des Internets das Fernmeldegeheimnis gewahrt wird, zu einer Telekratie Orwellscher Prägung<br />

führen.<br />

Die gravierenden Veränderungen in unserer Gesellschaft, die auf Grund neuer Technologien<br />

im Bereich Information und Kommunikation statt finden und unter dem Schlagwort der In-<br />

formationsgesellschaft gehandelt werden, können gar nicht genug ernst genommen werden.<br />

Die momentanen Entwicklungen sind mit Phänomenen wie der Industrialisierung und Erfin-<br />

dung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Gutenberg zu vergleichen. Und die<br />

Protagonisten und Performer dieser Entwicklung sind heute die Jugendlichen.<br />

63 Der Soziologe Niklas Luhmann gilt als der deutsche Vertreter und Begründer der Systemtheorie. Luhmann<br />

hat von der Gesellschaft gelernt, während andere Wissenschaftler – z.B. Habernas – sie belehren will.<br />

27


Literatur<br />

Bolz, Norbert, Weltkommunikation, Münschen 2001<br />

Bolz, Norbert, in: „Der geschwätzige Affe“, in Der Spiegel, # 12, 2001<br />

Weißbacher, Ines, „Was ist Internet? Seine Geschichten, seine wichtigsten Anwendungen –<br />

ein Überblick“, in: Schule Online, hrsg. von R. Apflauer& A. Reiter, Wien 2001<br />

Bruck, Peter, Digitales Österreich, Informationshighway: Initiativen, Projekte,<br />

Entwicklungen, Wien 1995<br />

Luhmann, Niklas, Die Gesellschaft der Gesellschaft, Frankfurt a. M. 1998<br />

Schwanitz, Dietrich, Bildung, Alles was man wissen muss.Frankfurt a. M. 1999<br />

Slodczyk, Katharina / Storebeck, Olav, „Klicken und spicken“, in: Zeitpunkte # 1, 2000<br />

Moritz, Peter, „Big Brother – verblödet uns das Fernsehen”, in: Medienimpulse,<br />

Hrsg. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, # 35, 2001<br />

Schmidt, Artur P., wohlstand_fuer_alle.com, München 2001<br />

Watzlawik, Paul, Anleitung zum Unglücklichsein, München 1984<br />

Maier-Rabler, Ursula, Methoden der Technologieforschung, VL, Institut für Publizistik und<br />

Kommunikationswissenschaft, Salzburg WS 1999/2000<br />

Pinschewer, Michel H., „Wenn für Gefühle die Worte fehlen“, in: Salzburger Nachrichten,<br />

28. Juni 2001<br />

Döring, Nicola, „Computergestützter Unterricht“, in: Schule Online, hrsg. von<br />

R. Apflauer& A. Reiter, Wien 2001<br />

Gerdes, Heike, „Lernen mit Text und Hypertext“ (Diss.) in: Pabst (Buchereihe Aktuelle<br />

Psychologische Forschung), Band 18, 1997<br />

Tergan, Sigmar-Olaf, „Lernen mit Texten, Hypertexten und Hypermedien. Eine kritische<br />

Bestandsaufnahme“, Deutsches Institut für Fernstudienforschung, ein Internet-PDF-<br />

Dokument, http://www.wissenskommunikation.de/staff/tergan<br />

Hoops, Wiklef, „Konstruktivismus – ein neues Paradigma für didaktisches Design“,<br />

In: Unterrichtswissenschaft, # 26 (3), 1998<br />

Golemann, Daniel, Emotionale Intelligenz, München 1997<br />

Wasserbacher, Hermann, „Interpretation der Ifes-Auswertung der Media-Analyse 2000“, in:<br />

Der Standard, 6. Mai 2001<br />

Biskup, Joachim, Grundlagen von Informationssystemen, Braunschweig-Wiesbaden 1995,<br />

Endres, Albert & Fellner, Dieter W., Digitale Bibliotheken. Informatik-Lösungen für globale<br />

Wissensmärkte, Braunschweig 2000<br />

28


Abbildungsverzeichnis<br />

Grafik 1: Entwicklung der Internetpenetration bei Jugendlichen (14 – 19 Jahre),<br />

http://www.integral.co.at/aim/aim_ergebnisse/aim_jugendliche/<br />

Grafik 2: Möglichkeiten der Jugendlichen im Internet zu surfen,<br />

http://www.integral.co.at/aim/aim_ergebnisse/aim_jugendliche/aim_jugendliche<br />

_zugang.htm<br />

Grafik 3: Internet-Verwendung auf der Basis der 14-19-jährigen Internetnutzer<br />

http://www.integral.co.at/aim/aim_ergebnisse/aim_jugendliche/aim_jugendliche_<br />

verwendung.htm<br />

Grafik 4: Internet-Nutzer im Alter von 14 – 19 Jahren befragt nach den besuchten Homepages<br />

http://www.integral.co.at/aim/aim_ergebnisse/aim_jugendliche/aim_jugendliche_topten.htm<br />

Grafik 5: Daten versus Information versus Wissen<br />

http://www.cmr.fu-berlin.de/~mck/courses/lv00ss/PeKMan<br />

Akronyme und Fachtermini<br />

FTP: "File Transfer Protocol" das ist ein Datei-Übertragungsprotokoll des Internet.<br />

E-Mail: "Electronic Mail", dt.: elektronische Post. Darunter versteht man den Versand von<br />

ASCII (= Codierung von Buchstaben und Zahlen)-Texten über Netzwerke direkt an einen<br />

bestimmten Benutzer. Über E-Mail können allerdings nicht nur Texte, sondern im Anhang<br />

(Attachment) auch digitale Daten beliebiger anderer Art verschickt werden.<br />

WWW: Das World Wide Web, auch WWW oder W3 genannt, ist ein interaktives<br />

Informationssystem, das den weltweiten Austausch digitaler Dokumente ermöglicht. Es<br />

besteht aus sogenannten Hypertext-Systemen.<br />

Telnet: Telnet ist der Name sowohl für ein Protokoll als auch für das Programm, das dieses<br />

Protokoll nutzt. Mit Telnet kann man die Ressourcen anderer Rechner online nutzen.<br />

TCP/IP: Das "Transmission Control Protocol/Internet Protocol" ist das Standard-Internet-<br />

Protokoll. Es bietet die Möglichkeit zu Fehlerkorrektur und Routensteuerung.<br />

Provider: Netzwerk-Betreiber stellen Kabelnetze zur Verfügung. Dies gilt nicht nur für das<br />

Internet, sondern z.B. auch für Firmennetze (Intranet, Extranet).<br />

29


CD-ROM: Das ist ein Datenträger mit einer Kapazität von maximal 682 Megabyte (MB), der<br />

von Computern mittels eines CD-Laufwerks eingelesen werden kann. Das Lesen erfolgt<br />

nicht magnetisch, wie bei Computerdisketten, sondern optisch, per Laser. Herkömmliche CD-<br />

ROMs können nicht beschrieben werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, mit einem CD-<br />

Brenner eigene CDs herzustellen. Das dazu benötigte CD-Format nennt man CD-R (Compact<br />

Disc Recordable). CD-Rs können nur einmal beschrieben werden.<br />

URLs zum Thema Internet-User<br />

www.nielsenmedia.com<br />

www.andersen.com<br />

www.jup.com<br />

www.mids.org<br />

www.oewa.at<br />

www.gvu.gatech.edu<br />

www.nua.com<br />

http://www.nua.ie/surveys/?f=VS&art_id=905355026&rel=true<br />

www.datamonitor.com<br />

http://cyberatlas.internet.com<br />

http://www.internetindicators.com/<br />

http://www.integral.co.at/aim/<br />

http://www.iw.com/daily/stats/1998/05/2802-everything.html<br />

http:www.idcresearch.com/EI/content/110999EI.htm<br />

http://cyberatlas.internet.com/markets/…./article/0,1323,6061_225131,00.html<br />

www.iw.com/daily/stats/1998/05/1904-properties.html<br />

www.iw.com/daily/stats/1998/05/0605-teens.html<br />

www.iw.com/daily/stats/1998/05/1104-age50.html<br />

30

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