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Dreipunktregler, Dreipunktschrittregler

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FELJC 3Punktregler.odt 1<br />

Unstetige Regler: Dreipunkt- und <strong>Dreipunktschrittregler</strong><br />

1. <strong>Dreipunktregler</strong><br />

<strong>Dreipunktregler</strong> haben 3 Zustände für die Stellgröße.<br />

Je nach der Anwendung kann dies unterschiedlich realisiert werden: durch 2 Kontakte von<br />

denen keiner oder nur einer der beiden geschlossen ist, oder durch 3 unterschiedliche Werte<br />

für die Ausgangsspannung<br />

Anwendungsbeispiele:<br />

• Motor mit den Zuständen Linkslauf, Rechtslauf und Aus<br />

• Klimaanlage mit den Zuständen Heizen, Kühlen und Aus.<br />

In der Industrie ist die Anwendung zusammen mit Stellmotoren für Ventile sehr verbreitet:<br />

Aufdrehen, Zudrehen, gleichbleibender Durchfluss.<br />

Kennlinie:<br />

y<br />

+100%<br />

Xsd = Schaltdifferenz<br />

Xsh = Ansprechwert<br />

Xsh<br />

-100%<br />

Xsd<br />

Der Regler reagiert nicht auf Regeldifferenzen, die kleiner als der Ansprechwert X Sh sind.<br />

Je kleiner X Sh , desto grösser die Regelgenauigkeit.<br />

Typische Werte sind 0.5 bis 3% von xmax.<br />

Technisch realisiert werden kann ein <strong>Dreipunktregler</strong> mit 2 Zweipunktreglern, wobei einer<br />

bei positiver und der andere bei negativer Regeldifferenz schaltet.<br />

e


2. <strong>Dreipunktschrittregler</strong><br />

FELJC@LTAM 2<br />

Bei einer häufigen Anwendung arbeitet der <strong>Dreipunktregler</strong> zusammen mit einem<br />

Stellantrieb.<br />

Beispiel: Durchflussregelung<br />

W<br />

K1 K2<br />

Der Motor ist ein Kondensatormotor, bei dem über einen Kondensator eine phasenverschobene<br />

Hilfsphase erzeugt wird. Je nachdem ob L1 über K1 oder über K2 anliegt, dreht<br />

der Motor links- oder rechtsherum.<br />

Liegt der Durchfluss unter dem Sollwert, so ist E=W-X positiv, die Stellgröße Y ebenfalls<br />

und K1 schließt. Das Ventil wird aufgedreht.<br />

Liegt der Durchfluss über dem Sollwert, so ist E=W-X negativ, die Stellgröße Y ebenfalls<br />

und K2 schließt. Das Ventil wird zugedreht.<br />

Dies passiert nur bei einer Regeldifferenz die über dem Ansprechwert Xsh liegt.<br />

Zwischen +Xsh und +Xsh gibt es eine tote Zone die verhindert, dass K1 und K2 dauernd<br />

schalten und das Ventil dauernd öffnet und schließt.<br />

Im Signalflussplan stellt der Stellantrieb ein I-Glied dar:<br />

W<br />

E<br />

X<br />

E<br />

X<br />

<strong>Dreipunktschrittregler</strong><br />

Die Kombination aus <strong>Dreipunktregler</strong> und Stellantrieb wird <strong>Dreipunktschrittregler</strong> genannt.<br />

L1<br />

K1 K2<br />

Y1 Y<br />

M<br />

N<br />

Stellantrieb<br />

Stellantrieb


FELJC 3Punktregler.odt 3<br />

2. <strong>Dreipunktschrittregler</strong> mit Rückführung<br />

Bei unstetigen Reglern lässt sich die Schwankungsbreite stark verringern, wenn man eine<br />

Rückführung über ein PT1-Glied benutzt. Im einfachsten Fall besteht dieses aus einem RC-<br />

Glied.<br />

W<br />

E<br />

<strong>Dreipunktschrittregler</strong> mit Rückführung<br />

X<br />

E1<br />

Y1 Y<br />

<strong>Dreipunktschrittregler</strong><br />

Stellantrieb<br />

Der <strong>Dreipunktschrittregler</strong> mit Rückführung hat bei geeigneter Dimensionierung ein quasistetiges<br />

Verhalte, ähnlich einem P- , PI- oder PID-Regler.<br />

Wegen der toten Zone kann das Verhalten sogar günstiger als das von stetigen Reglern, da<br />

Störsignale weniger Probleme machen.<br />

Aufgabe DS1<br />

Konstruiere die Sprungantwort eines <strong>Dreipunktschrittregler</strong>s mit den Daten Ts = 1s, T I =<br />

5s, x su = 25%, x so = 50%.<br />

(Die Schalthysterese ist in diesem Beispiel unrealistisch groß gewählt, um die Zeichnung<br />

übersichtlich zu halten.)<br />

Aufgabe DS2<br />

Leite allgemein den Frequenzgang eines <strong>Dreipunktschrittregler</strong>s mit Hilfe des<br />

Blockschaltbildes her.<br />

Zur Vereinfachung wird angenommen, dass die Schaltschwellen alle vernachlässigbar klein<br />

sind. Diese Bedingung ist in der Praxis meist erfüllt. In diesem Fall kann der<br />

<strong>Dreipunktregler</strong> als ein Verstärker mit sehr hoher Verstärkung aufgefasst werden.<br />

Welches Verhalten lässt sich für den Regler aus dem Frequenzgang ableiten?<br />

Vergleiche mit der Sprungantwort.


FELJC@LTAM 4<br />

Streng genommen darf die Frequenzganganalyse hier gar nicht angewendet werden, da der <strong>Dreipunktregler</strong><br />

nichtlineares Verhalten hat! Mit der Näherung <strong>Dreipunktregler</strong> ≈ Verstärker geht es, da der Verstärker lineares<br />

Verhalten hat.<br />

Zu Aufgabe DS1<br />

e/%<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0<br />

y1/%<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0<br />

e1/%<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

Eingang des <strong>Dreipunktschrittregler</strong>s<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Ausgang des <strong>Dreipunktregler</strong>s:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

0 t/s<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

100<br />

y/%<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

0<br />

Eingang des <strong>Dreipunktregler</strong>s<br />

Ausgang des <strong>Dreipunktschrittregler</strong>s<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

t/s<br />

t/s<br />

t/s

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