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Sozialdemokratie an der Saar - Stiftung Demokratie Saarland

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Teilnehmerkarte vom Jugend-Sport-Fest des „Arbeiter-Turn-<br />

und Sportbundes, L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d <strong>Saar</strong>gebiet<br />

e.V.“ am 8. Juli 1934 in Güdingen von Herbert Veit<br />

aus Sulzbach-Altenwald.<br />

16<br />

entlassen worden war. Er muss zur Durchführung<br />

<strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>staltung den Kontakt<br />

hergestellt haben, entwe<strong>der</strong> zum Vorst<strong>an</strong>d<br />

<strong>der</strong> SDAP o<strong>der</strong> direkt zu den beiden<br />

W<strong>an</strong><strong>der</strong>agitatoren, die aus Mainz<br />

nach St. Joh<strong>an</strong>n gekommen waren, aber<br />

darüber wissen wir nichts. Über die Versammlung<br />

wurde sowohl in saarländischen<br />

Zeitungen als auch im „Volksstaat“,<br />

<strong>der</strong> Zeitung <strong>der</strong> SDAP (Tafel 2 Mitte) ausführlich<br />

berichtet. Die beiden W<strong>an</strong><strong>der</strong>agitatoren<br />

- damals eine übliche Methode<br />

die Ideen und Ziele <strong>der</strong> <strong>Sozialdemokratie</strong><br />

zu verbreiten - Josef Leyendecker und<br />

Anton Zierfaß waren sowohl in <strong>der</strong> SDAP<br />

als auch in Gewerkschaftsorg<strong>an</strong>isationen<br />

aktiv und überregional bek<strong>an</strong>nt. Der Korrespondent<br />

des „Volksstaats“, <strong>der</strong> aus<br />

St. Joh<strong>an</strong>n berichtete, meldete, dass „die<br />

Herren Leyendecker und Zierfaß“ über die<br />

Arbeiterbewegung referierten. „Die Redner<br />

wiesen nach, wie bei den heutigen<br />

Zuständen überall das Bedürfnis und die<br />

Nothwendigkeit hervortrete, daß die Arbeiter<br />

sich zu Genossenschaften vereinigten…“<br />

und die Versammlung beschließt<br />

„sofort zur Gründung von Gewerkschaften<br />

zu schreiten …“ Nach dem<br />

Bericht im „Volksstaat“, <strong>der</strong> von Ernst Zimmerm<strong>an</strong>n stammt, erläutert Leyendecker<br />

am Beispiel eines Artikels <strong>der</strong> liberalen <strong>Saar</strong>brücker Zeitung die „Corrumpirtheit <strong>der</strong><br />

heutigen Presse“ und ging auf „eine hier stattgefundene Maßregelung resp. Entlassung<br />

...“ ein; es dürfte unstrittig sein, dass damit die Entlassung Zimmerm<strong>an</strong>ns aus<br />

<strong>der</strong> Königlich Preußischen Eisenbahnwerkstätte gemeint war. Der Redner schloss mit<br />

den Worten: „Auch hier beginnt die Dämmerung zu weichen“. In <strong>der</strong> Folgezeit lassen<br />

sich in St. Joh<strong>an</strong>n und <strong>Saar</strong>brücken, kaum darüber hinaus, kleinere Aktivitäten einer<br />

sozialdemokratischen Bewegung belegen.<br />

Die Die Reichstagswahl Reichstagswahl 1877<br />

1877<br />

Zu verstärkten, nachweisbaren Aktivitäten kam es erst 1876/77 wie<strong>der</strong>. In St. Joh<strong>an</strong>n-<br />

<strong>Saar</strong>brücken hatte sich eine kleine Parteigruppe als Verein konstituiert, dessen Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> schon bek<strong>an</strong>nte Ernst Zimmerm<strong>an</strong>n war. Gleichzeitig wurde die Bewegung<br />

durch das erneute Auftreten von W<strong>an</strong><strong>der</strong>agitatoren belebt. Im Frühjahr 1876 agitierte<br />

<strong>der</strong> Uhrmacher Carl Rudolph Hackenberger in den <strong>Saar</strong>städten, wurde aber schon

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