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Ergebnisse und Diskussion 102 Untersuchung und ... - tuprints

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<strong>Ergebnisse</strong> <strong>und</strong> <strong>Diskussion</strong><br />

Da die TLM-defektiven Viren in die Zellen aufgenommen wurden, jedoch<br />

keine cccDNA gebildet wurde, kann gefolgert werden, dass der Infektionsblock<br />

der Viren auf dem Weg von der Zelloberfläche zum Nukleus liegt, denn nur die<br />

rcDNA eintretender Viren, die zum Nukleus gelangt, kann in cccDNA<br />

umgewandelt werden.<br />

Werden die viralen Partikel durch einen endozytischen Weg in die<br />

Wirtszellen aufgenommen, liegen sie nach der Aufnahme in Endosomen vor.<br />

Da der endosomale Aufnahmeweg oft zum Abbau der aufgenommenen<br />

Substanzen führt, muss das aufgenommene Virus aus diesem Weg austreten.<br />

In Endosomen könnten die TLMs nach einem bestimmten Signal exponiert<br />

werden. Dies könnte zur Freisetzung der Viren aus dem endosomalen<br />

Kompartiment führen. Die Exposition eines Fusionssignals während der<br />

Infektion von Wirtszellen wurde für andere Viren beschrieben. So haben z.B.<br />

Homotrimere des Hämagglutinins von Influenza-Viren fusogene Aktivität (als<br />

HA0-Vorläuferproteine). Nach einer endolytischen Spaltung durch eine Furin-<br />

ähnliche Protease entstehen HA1 <strong>und</strong> HA2. Dieser Spaltungsschritt ermöglicht<br />

die HA-vermittelte Fusion durch Freisetzung bestimmter Sequenzen, die durch<br />

Konformationsveränderungen Membranfusionen induzieren können [133]. Im<br />

Falle des Poliovirus führt die Interaktion des Virus mit seinem Rezeptor zur<br />

Freisetzung des N-myristylierten VP4-Peptids <strong>und</strong> der Exposition einer<br />

amphipatischen Sequenz von VP1, die in die Wirtsmembran inseriert <strong>und</strong> so<br />

den Eintritt des Virus in das Zytoplasma ermöglicht [187].<br />

Interessanterweise benötigt die Infektiosität von DHBV die Integrität<br />

beider TLMs. Ein Defekt in TLM2 kann nicht durch ein intaktes TLM1<br />

kompensiert werden. Experimente mit zellpermeablen Kapsiden mit TLM-<br />

HBcAg-Fusionsproteinen zeigten, dass die Zellpermeabilität dieser Partikel<br />

durch die Verwendung zweier TLMs, die in einem ähnlichen Abstand liegen wie<br />

im preS-Teil des DHBV-L, im Vergleich zu nur einem TLM stark verbessert wird<br />

(B. Brandenburg, persönliche Mitteilung). Dies deutet darauf hin, dass beide<br />

TLMs für eine effiziente Permeation benötigt werden <strong>und</strong> einen synergistischen<br />

Effekt ausüben.<br />

Die oben beschriebenen <strong>Ergebnisse</strong> könnten durch einen ähnlichen<br />

Mechanismus bei Hepadnaviren erklärt werden. Nach einer Rezeptor-<br />

vermittelten Endozytose des viralen Partikels <strong>und</strong> dem Eintritt in den<br />

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