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Werkstoff: AlMgSi1 T6 (AW-6082 T6)<br />
Schweißverfahren: MIG<br />
Belastung: axial, lastgesteuert, f=25 s-1 Umgebung: Luft<br />
Probe: Quersteife<br />
Bechdicke: t = 5 mm<br />
<br />
R = -1<br />
experimentell<br />
berechnet, * WEZ , = 1,20 mm, KN,Radaj = 1,21<br />
berechnet, * WEZ , = 0,00 mm, KN,Radaj = 1,71<br />
R = 0<br />
experimentell<br />
berechnet, * WEZ , = 1,20 mm, KN,Radaj = 1,19<br />
berechnet, * WEZ , = 0,00 mm, KN,Radaj = 1,63<br />
200<br />
150<br />
MPa<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
Bild 5.6: Rechnerische Wöhlerlinien AlMgSi1 T6 - Quersteife; t = 5 mm<br />
Nennspannungsamplitude a,n<br />
40<br />
30<br />
20<br />
5<br />
4 6 8104 2 4 6 8105 2 4 6 8106 2 4 6 8107 2 4<br />
Schwingspielzahl NB 94<br />
R = -1<br />
Mit dem Konzept der Mikrostützwirkung zur Berechnung der Kerbgrundbeanspruchung an<br />
Aluminiumschweißverbindungen konnten mehr oder weniger gute Übereinstimmungen mit den<br />
experimentellen Ergebnissen erzielt werden, wenn die für den jeweiligen Werkstoff bzw. für den<br />
jeweiligen Werkstoffzustand, an dem im Bereich der Schweißnaht das Versagen auftritt, die<br />
zutreffende Ersatzstrukturlänge * bekannt ist. Diese muss jedoch aufwändig experimentell mit<br />
Wöhlerversuchen an ungekerbten und scharf gekerbten Proben für die vorliegenden<br />
Gefügezustände ermittelt werden. In den untersuchten Fällen trafen die Kennwerte des<br />
Schweißgutes für die Abschätzung des Schwingfestigkeitsverhaltens am besten zu, was jedoch<br />
auch damit zusammenhängt, das es sich in diesen Fällen um scharf gekerbte<br />
Schweißverbindungen handelt. Dort kommt die Mikrostützwirkung zum tragen, auf dessen Basis<br />
auch die Kennwerte * bzw. f ermittelt wurden. Bei mild gekerbten Schweißverbindungen ist<br />
das Konzept daher nur noch bedingt anwendbar, was sich in den größeren Abweichung zwischen<br />
berechneter und experimenteller Schwingfestigkeit zeigt.<br />
Aus dieser Erkenntnis heraus kann das Konzept der Mikrostützwirkung nicht als allgemeingültig<br />
für alle Aluminiumschweißverbindungen angesehen werden, da es keine einheitliche, R P0,2abhängige<br />
Ersatzstrukturlänge und Ersatzstrukturlängenfunktion für alle Legierungen und<br />
Werkstoffzustände und insbesondere für alle K t- bzw. r-Werte gibt.<br />
Die Tatsache, dass die Unterschiede in den berechneten Wöhlerlinien nicht sehr groß sind, lässt es<br />
möglich erscheinen, dass sich ein einheitlicher fiktiver Kerbradius finden lässt, mit dem sich<br />
Aluminiumschweißverbindungen unterschiedlicher Kerbschärfe und Legierung einfacher als mit<br />
dem Konzept der Mikrostützwirkung bewerten lassen [Mor04]. Dies soll im nächsten Abschnitt<br />
mit dem Konzept des fiktiven Ersatzradius geschehen.<br />
R = 0