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Zu Tomares in der Türkei. Ergänzungen und Korrekturen zu ...

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monotona" Schw<strong>in</strong>genschuss, 1939. H<strong>in</strong>gegen sahen Staud<strong>in</strong>ger (1901: 72 "Thestor<br />

Nogelii v. (et ab.) Aurantiaca") <strong>und</strong> Seitz (1909: I, 1: 280) <strong>in</strong> nesimachus nur e<strong>in</strong>e Form<br />

von nogelii, weil sie offenbar die Figuren 531 <strong>und</strong> 532 <strong>in</strong> Herrich-Schäffer [1851] mit<br />

nesimachus gleichsetzten. Larsen (1974a: 154), Larsen & Nakamura (1983: 182) sowie<br />

Hesselbarth, van Oorschot & Wagener (1995) vertraten demgegenüber, wie Oberthür<br />

(1893), das Artrecht von nogelii <strong>und</strong> nesimachus.<br />

Um die Frage, ob e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> zwei Arten vorliegen, <strong>zu</strong> beantworten, ist es notwendig,<br />

e<strong>in</strong>zelne Merkmale <strong>in</strong> ihrem Verhalten genauer <strong>zu</strong> untersuchen:<br />

• Merkmal "e<strong>in</strong>tönig schwarzbraune Oberseite <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> H<strong>in</strong>terflügel"<br />

(Abbildung: Figur 529 von Herrich-Schäffer)<br />

Dieses Merkmal tritt gehäuft im Merkmalskomplex "nogelii" auf. In Populationen mit<br />

dem Merkmalskomplex "nesimachus" wurden bisher ke<strong>in</strong>e Exemplare mit diesem<br />

Merkmal gef<strong>und</strong>en. Die Verfasser können jedoch nicht ausschließen, daß es nicht auch<br />

nesimachus mit e<strong>in</strong>tönig schwarzbrauner Oberseite <strong>und</strong> Übergänge da<strong>zu</strong> gibt. Wenn dies<br />

nach den vorliegenden morphologischen Daten auch unwahrsche<strong>in</strong>lich ist, mahnt doch<br />

das Auff<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>es Männchens mit nahe<strong>zu</strong> ganz dunkler Oberseite <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>flügel <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Serie von romanovi cachet<strong>in</strong>us (siehe weiter unten) <strong>zu</strong>r Vorsicht; haben ja doch<br />

auch die Männchen von <strong>Tomares</strong> ballus (Fabricius, 1787) <strong>und</strong> <strong>Tomares</strong> mauritanicus<br />

(Lucas, 1849) schwarzbraune Oberseiten. Man kann also nicht sagen, daß es e<strong>in</strong><br />

ausschließlich nogelii <strong>zu</strong>kommendes Merkmal ist, aber es tritt <strong>in</strong> allen untersuchten<br />

Populationen des nogelii-Merkmalskomplexes auf, wenn auch <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Zahlenverhältnissen (Tabelle 2). E<strong>in</strong>e nogelii-Population, die nur aus Individuen mit<br />

Rotorange auf <strong>der</strong> Oberseite besteht, wurde bisher nicht angetroffen.<br />

• Merkmal "saumparalleles rotorangenes Bändchen oberseits im Tornus des<br />

H<strong>in</strong>terflügels" (Abbildung: Figur 531 von Herrich-Schäffer)<br />

Dieses Merkmal f<strong>in</strong>det man ebenfalls <strong>in</strong> allen untersuchten Populationen des nogelii-<br />

Merkmalskomplexes bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Individuen, sofern sie überhaupt Rotorange im<br />

Analw<strong>in</strong>kel aufweisen.<br />

• Merkmal "größerer trapezoi<strong>der</strong> o<strong>der</strong> deltoi<strong>der</strong> rotorangener Fleck im Tornus <strong>der</strong><br />

H<strong>in</strong>terflügel"<br />

Dieses Merkmal weist die Mehrzahl <strong>der</strong> Individuen <strong>in</strong> allen untersuchten<br />

Populationen des nesimachus- Merkmalskomplexes auf.<br />

In beiden Merkmalskomplexen ist die Form <strong>der</strong> Ausprägung des rotorangenen Flecks<br />

nicht konstant. Es gibt <strong>in</strong> allen Populationen Individuen, die die Ausprägungsform des<br />

jeweils an<strong>der</strong>en Merkmalskomplexes, wenigstens <strong>in</strong> Übergängen da<strong>zu</strong>, zeigen. Es ist<br />

deshalb nicht möglich, alle<strong>in</strong> nach diesem Merkmalspaar jedes E<strong>in</strong>zeltier e<strong>in</strong>deutig<br />

nogelii o<strong>der</strong> nesimachus <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen.<br />

Die Figur 530 von Herrich-Schäffer (siehe Abbildung) zeigt e<strong>in</strong>e Unterseite, <strong>der</strong>en<br />

Merkmale weiter oben als arttypischer Merkmalskomplex für nogelii <strong>zu</strong>sammengefaßt<br />

wurden. Beson<strong>der</strong>s hervor<strong>zu</strong>heben ist, daß <strong>der</strong> Raum zwischen <strong>der</strong> medianen <strong>und</strong><br />

postmedianen B<strong>in</strong>de auf dem Vor<strong>der</strong>flügel grau ausgelegt ist <strong>und</strong> dadurch die<br />

postmediane B<strong>in</strong>de wirklich als von <strong>der</strong> Kosta bis <strong>zu</strong>m Dorsum durchlaufendes Band mit<br />

<strong>in</strong>nerer Querreihe schwarzer Flecke ersche<strong>in</strong>t ("Phänotyp A"). Hervor<strong>zu</strong>heben ist, daß<br />

Exemplare bei<strong>der</strong>lei Geschlechts mit diesem "Phänotyp A" häufig durch beson<strong>der</strong>e Größe<br />

auffallen. Zwischen dieser Musterprägung <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>flügelunterseite <strong>und</strong> jener <strong>der</strong> Figur<br />

532 von Herrich-Schäffer, bei <strong>der</strong> von <strong>der</strong> A<strong>der</strong> m3 ab dorsalwärts das Rotorange aller<br />

B<strong>in</strong>den <strong>zu</strong>sammenfließt ("Phänotyp B"), gibt es <strong>in</strong> Populationen mit dem nogelii-<br />

Merkmalskomplex alle nur denkbaren Übergänge. Der Vor<strong>der</strong>flügel <strong>der</strong> Figur 532 von<br />

Herrich-Schäffer (siehe Abbildung) zeigt aber auch alle Merkmale, die weiter oben als<br />

Phegea 28 (3) (1.IX.2000): 96

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