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Zu Tomares in der Türkei. Ergänzungen und Korrekturen zu ...

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Arttypischer Merkmalskomplex von <strong>Tomares</strong> nogelii<br />

Oberseite:<br />

Vor<strong>der</strong>flügel <strong>der</strong> Männchen im Apex nicht übermäßig spitz ausgezogen, dadurch<br />

etwas breiter ersche<strong>in</strong>end als bei nesimachus <strong>und</strong> callimachus, bei den Weibchen mehr<br />

ger<strong>und</strong>et. Gr<strong>und</strong>farbe schwarzbraun, Diskus rotorange o<strong>der</strong> total schwarzbraun mit allen<br />

Übergängen zwischen beiden Extremen. Bei Exemplaren mit rötlichem Diskus ist die<br />

<strong>in</strong>nere Begren<strong>zu</strong>ng des schwarzbraunen Marg<strong>in</strong>alfeldes an den A<strong>der</strong>n nicht o<strong>der</strong> nur<br />

schwach e<strong>in</strong>gekerbt. Das Rotorange durchschneidet, auch bei den Weibchen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

nicht das Marg<strong>in</strong>alfeld bis <strong>zu</strong>m Flügelsaum.<br />

H<strong>in</strong>terflügel e<strong>in</strong>farbig schwarzbraun o<strong>der</strong> schwarbraun mit e<strong>in</strong>em rotorangenen<br />

randparallelen Bändchen im Analw<strong>in</strong>kel, welches auch fehlen o<strong>der</strong> — wie bei<br />

nesimachus — sich mehr o<strong>der</strong> weniger <strong>in</strong> den Flügeldiskus erstrecken kann.<br />

Unterseite:<br />

Individuell ungeme<strong>in</strong> variabel <strong>und</strong> <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> unruhiges Bild bietend.<br />

Vor<strong>der</strong>flügel: E<strong>in</strong> nicht unbeträchtlicher Teil <strong>der</strong> Männchen <strong>und</strong> Weibchen weist e<strong>in</strong>e<br />

Unterseite <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>flügel auf, die <strong>der</strong>jenigen <strong>der</strong> Figur 530 auf Tafel 110 von Herrich-<br />

Schäffer [1851] mehr o<strong>der</strong> weniger gleichkommt. Durch die vollständige o<strong>der</strong> nahe<strong>zu</strong><br />

vollständige Ausbildung <strong>der</strong> medianen <strong>und</strong> postmedianen B<strong>in</strong>de <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Trennung<br />

vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>en breiten Streifen <strong>in</strong> <strong>der</strong> grauen Gr<strong>und</strong>farbe (Merkmal 9 <strong>in</strong> Tabelle<br />

2) entspricht e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige Unterseite weitgehend dem Gr<strong>und</strong>muster <strong>der</strong> Zeichnung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gattung <strong>Tomares</strong>. Wir bezeichnen dieses Muster als "Phänotyp A". Beim größeren Teil<br />

<strong>der</strong> Individuen erfahren jedoch die mediane <strong>und</strong> postmediane B<strong>in</strong>de vom H<strong>in</strong>terrand <strong>zu</strong>m<br />

Vor<strong>der</strong>rand <strong>der</strong> Flügel h<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mehr o<strong>der</strong> weniger starke Reduktion, die dar<strong>in</strong> gipfelt, daß<br />

von <strong>der</strong> medianen B<strong>in</strong>de <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Querreihe schwarzer Flecke an <strong>der</strong><br />

postmedianen B<strong>in</strong>de nur noch <strong>der</strong> Bereich zwischen Costa <strong>und</strong> Media 3 übrigbleibt, <strong>der</strong><br />

dann e<strong>in</strong>en quadratischen Fleck <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>farbe e<strong>in</strong>schließt. Das Rotorange <strong>der</strong> beiden<br />

B<strong>in</strong>den kann dadurch <strong>zu</strong>sammenfließen <strong>und</strong> die graue Gr<strong>und</strong>farbe aus dem Diskus völlig<br />

verdrängen, wie es durch die Figur 532 auf Tafel 110 von Herrich-Schäffer [1851]<br />

repräsentiert wird. E<strong>in</strong>e Unterseite mit diesem Muster bezeichnen wir als "Phänotyp B".<br />

Zwischen beiden extremen Phänotypen f<strong>in</strong>det man alle Übergänge. So kann die <strong>in</strong>nere<br />

Querreihe schwarzer Flecke <strong>der</strong> postmedianen B<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Zelle M3 <strong>und</strong> Cu1 noch erhalten<br />

se<strong>in</strong>. Nicht selten bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zelle M3 <strong>und</strong> Cu1 auch noch e<strong>in</strong> schwarzer Fleck<br />

<strong>der</strong> äußeren Querreihe <strong>der</strong> medianen B<strong>in</strong>de. Die Flecke bei<strong>der</strong> Reihen rücken dann <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Mitte des Diskus oft dicht ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>und</strong> schließen die im vor<strong>der</strong>en Flügelbereich<br />

zwischen den Reihen liegende quadratische Fläche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>farbe nach h<strong>in</strong>ten ab. Die<br />

äußere Querreihe schwarzer Flecke <strong>der</strong> postmedianen B<strong>in</strong>de bleibt stets unverän<strong>der</strong>t<br />

vollständig ausgebildet. Gar nicht selten stimmen Zeichnungsmuster <strong>und</strong><br />

Farbverteilungen auf dem rechten <strong>und</strong> l<strong>in</strong>ken Flügelpaar desselben Individuums nicht<br />

symmetrisch übere<strong>in</strong>. Es besteht auch ke<strong>in</strong>e Korrelation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Variationsrichtung<br />

zwischen Oberseite <strong>und</strong> Unterseite. So kann die Oberseite <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>flügel e<strong>in</strong>en großen<br />

rotorangenen Diskus <strong>und</strong> die Unterseite den "Phänotyp A" aufweisen, wie umgekehrt<br />

auch oberseits völlig schwarzbraune Vor<strong>der</strong>flügel unterseits den "Phänotyp B" zeigen<br />

können.<br />

Die Unterseite <strong>der</strong> H<strong>in</strong>terflügel weist ke<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legenden Unterschiede <strong>zu</strong>m<br />

Gr<strong>und</strong>muster <strong>der</strong> <strong>Tomares</strong>, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>zu</strong> <strong>der</strong> von nesimachus auf.<br />

Das Ersche<strong>in</strong>ungsbild <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Populationen ist ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>heitlich:<br />

Imag<strong>in</strong>es aus <strong>der</strong> weiteren Umgebung von Ürgüp (Prov<strong>in</strong>z Nevşehir) s<strong>in</strong>d mit 14–17<br />

mm Vor<strong>der</strong>flügellänge relativ groß (Tabelle 1). Zwischen solchen mit oberseits gut<br />

ausgebildetem Orangefleck im Diskus <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>flügel <strong>und</strong> rotorangenem Bändchen <strong>der</strong><br />

H<strong>in</strong>terflügel <strong>und</strong> solchen mit total schwarzbrauner Oberseite gibt es alle Übergänge. Die<br />

Phegea 28 (3) (1.IX.2000): 90

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