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Erfolg_Ausgabe Nr. 3 - April 2011

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

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ERFOLG Buchtipp <strong>Ausgabe</strong> 3 <strong>April</strong> <strong>2011</strong> 49<br />

Die faire Kündigung<br />

Charles Meyer<br />

Wer jemandem kündigen muss, steht vor<br />

einer der schwierigsten Managementaufgaben,<br />

die es überhaupt gibt – aber nirgends<br />

kann man sie lernen.<br />

Kündigungen müssen möglich sein – wie<br />

Scheidungen. Wenn sie fair ablaufen, dann<br />

bringen sie meist Erleichterungen für alle<br />

Beteiligten. Trotzdem ist es sehr unangenehm.<br />

Jemandem weh zu tun, jemandem<br />

ein hartes Nein sagen zu müssen, das gehört<br />

nicht zum dynamischen, zielorientierten<br />

Alltagsgeschäft, sondern es sind für alle Beteiligte<br />

oft sehr aufwühlende Momente –<br />

und gefährliche. Drei Gefahren lauern in einem<br />

Kündigungsgespräch. Verletzungsgefahr<br />

besteht nicht nur beim «Opfer», dem<br />

man kündigen muss, sie besteht auch beim<br />

«Täter», der kündigen muss und bei den<br />

«Überlebenden», die in der Firma bleiben<br />

können. Bei einer «schlechten» Kündigung<br />

können traumatische Prozesse im Gehirn des<br />

Gekündigten ausgelöst werden, die manchmal<br />

Monate, manchmal Jahre nicht abheilen.<br />

Outplacementberater und Sozialabteilungen<br />

kennen das Phänomen. Rund 10 Prozent<br />

der Gekündigten schaffen die Kurve nicht<br />

und finden keinen Neueinstieg mehr.<br />

Anzeigen<br />

Traumatische Verletzungen, das kennen wir<br />

aus der Kriminalistik, geschehen aber nicht<br />

nur beim «Opfer», sie übertragen sich meist<br />

auch auf die «Täter», und auf die herumstehenden<br />

Zeugen – also die «Überlebenden».<br />

In seinem Buch «Die faire Kündigung»<br />

zeigt der Organisationsberater und Coach<br />

Charles Meyer die Gründe, warum es sich<br />

lohnt, sich seriös auf eine Kündigung vorzubereiten<br />

und sie richtig zu gestalten. Allzu<br />

leicht gerät man als Chef beim Kündigen<br />

in die Rolle des Täters. Man schiebt eine<br />

Kündigung vor sich her, thematisiert es erst<br />

im allerletzten Moment, und dann, wenn<br />

der «Zapfen ab» ist, geschieht alles sehr<br />

schnell und unüberlegt – und meist in verletzender<br />

Art. Das aber hat fatale Auswirkungen<br />

auf die Gekündigten, auf den Chef<br />

selber und auf das Team, das zurück bleibt.<br />

Der Gekündigte wird zum Opfer und sieht<br />

nicht mehr, was an seinem eigenen Verhalten<br />

zur Kündigung geführt hat, schuld ist<br />

nur der Chef. Der Chef selber wird von<br />

Agierenden zum Täter, der sich danach<br />

schuldig fühlt und oft lange Zeit nicht zu<br />

seiner Leistungsfähigkeit, Ruhe und Überlegtheit<br />

zurückfindet. Sein Gehirn gerät<br />

ebenfalls in eine Trauma-Schleife. Der Rest<br />

des Teams gerät in die von der Evolution her<br />

sinnvolle Panik: das Rudel schliesst sich zusammen,<br />

keiner getraut sich zu exponieren,<br />

schon gar nicht mit Leistung, jeder denkt<br />

nur an das eigene Überleben: Die Teamleistung<br />

sinkt, der Stresspegel steigt, das Image<br />

des Chefs ist im Eimer: «In dieser Firma wirst<br />

du eh nur abgeschlachtet.» Die Motivation<br />

sinkt, die innere Kündigung wird vorangetrieben.<br />

Aber das alles lässt sich vermeiden.<br />

Meyer legt in seinem Buch die Gründe dar,<br />

warum Kündigen gefährlich sein kann, und<br />

er gibt klare Handlungsanweisungen, wie<br />

man so kündigen kann, dass am Ende für alle<br />

Beteiligten ein «Mehrwert» herausschaut,<br />

sogar für den Gekündigten.<br />

Das Buch ist spannend und innovativ geschrieben.<br />

Meyer sprach mit Vorgesetzten,<br />

mit Gekündigten und mit Leuten, die Kündigungen<br />

in ihrem Team miterlebten. Und er<br />

analysiert die Gründe, die zu Schäden führten,<br />

und die Voraussetzungen, wie diese vermieden<br />

werden können.<br />

Eine Kündigung muss möglich sein, sie muss<br />

auch keinen Schaden anrichten. Solange sie<br />

professionell und menschlich ausgesprochen<br />

wird.<br />

Charles Meyer<br />

Schmiedstrasse 4, 6330 Cham<br />

www.charlesmeyer.ch, info@charlesmeyer.ch<br />

«Die faire<br />

Kündigung»<br />

Erfahrungen und<br />

Praxistipps für<br />

Vorgesetzte<br />

Orell Füssli 2009<br />

DIE FAIRE<br />

KÜNDIGUNG<br />

DIE FAIRE<br />

KÜNDIGUNG<br />

CHARLES MEYER<br />

DIE FAIRE<br />

KÜNDIGUNG<br />

ERFAHRUNGEN UND<br />

PRAXISTIPPS<br />

FÜR VORGESETZTE<br />

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