Leseförderung mit Antolin, Teil 2: Stationenlernen(PDF)
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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />
Methodische Prämissen: Eigenverantwortliches Lernen im Unterrichtskontext wird hier<br />
verstanden als zielorientiertes Problemlösungsverhalten von Individuen und Teams innerhalb<br />
eines sorgfältig vorbereiteten szenischen Arrangements. Basierend auf dieser Prämisse besteht<br />
die Aufgabe des Lehrers darin, die Materialien der Arbeitsstationen so aufzuarbeiten, dass sie<br />
selbsterklärend, motivierend, im Schwierigkeitsgrad gestuft, jederzeit verfügbar und in ihrer<br />
Bearbeitung beobachtbar und ggf. modifizierbar sind.<br />
Eine weitere Prämisse besteht darin, dass Lehren und Lernen im Unterrichts- und<br />
Hausaufgabenkontext <strong>mit</strong> der Nutzung von Medien einhergeht. Als entscheidender Zeitraum<br />
für die Einführung des computergestützten Lernens im engeren Sinne werden die Schuljahre 3<br />
und 4 sowie 5 und 6 angesehen. Leitbegriffe wie „Standardisierung und Zertifizierung am<br />
Ende der Primarstufe und am Ende der Erprobungsstufe bzw. Eingangsstufe der<br />
Gesamtschule“ prägen die aktuelle medienpädagogische Diskussion und die<br />
Entscheidungsprozesse vieler Schulen (in NRW).<br />
Methodische Entscheidungen: Traditionelle Unterrichtsszenarien des Eigenverantwortlichen<br />
Lernens sind Wochenplan-Arbeit und Lernen an Stationen. Beide Szenarien sind in der<br />
Regel sehr materialaufwändig – ausgenommen die Verweilzeiten an den Stationen und<br />
Materialien werden durch lernferne Kriterien geregelt. Das eine ist aus ökonomischen<br />
Gründen, das andere aus lernpsychologischen Gründen nicht wünschenswert. Die<br />
Bereitstellung aller Materialien in digitaler Form ist nahezu kostenneutral.<br />
CSL (computer supported learning) im Kontext der Erschließung einer Ganzschrift ist –<br />
soweit beobachtet – bisher nicht dokumentiert. Wenn an den Arbeitsstationen CSL erwartet<br />
wird, handelt es sich um Adaptationen von Lernprozessen, die traditionell <strong>mit</strong> Schere,<br />
Karteikärtchen usw. durchgeführt werden. Die an den Stationen benutzen Programme sind<br />
ausschließlich solche Programme, die entsprechend dem obligatorischen <strong>Teil</strong> des<br />
Medienkonzeptes der Schule (Element des Schulprogramms) zukünftig auch in weiteren<br />
unterrichtlichen Zusammenhängen konsequent verwendet werden. Dies belegt die Relevanz<br />
der Unterrichtsreihe über den aktuellen Bezug hinaus.<br />
WSL (websupported learning) befindet sich zur Zeit in der schulpädagogischen Erprobung.<br />
Das Internet als Lernplattform ermöglicht die Bereitstellung von Arbeitsmaterialien (zur<br />
Rezeption, zum Download und zur Interaktion) sowie der Präsentation und Kommentierung<br />
von Arbeitsergebnissen. Das Internet als Kommunikationsplattform ermöglich fast-synchrone<br />
und asynchrone Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden, unabhängig vom<br />
Standort der Kommunikationsteilnehmer: Erstellte Texte werden zur Überarbeitung oder<br />
Bewertung sowohl in der Schule als auch am Nach<strong>mit</strong>tag zwischen den Teams untereinander<br />
und zwischen Team und Lehrer ausgetauscht. Die Intensität und Qualität der Lernbegleitung<br />
steigen u.a. aufgrund der effizienten Kommentierungswerkzeuge.<br />
Lernstandsdiagnose: Selbstgesteuerte Lernprozesse, asynchrone Lernprozesse und<br />
Distanzlernen bedürfen genauso wie traditionelle Lernprozesse der Auswertung, jedoch nicht<br />
der gleichen Evaluationsmethoden und -instrumente:<br />
Das „Lerntagebuch“ der Schülerinnen und Schüler dokumentiert Lernabsicht und<br />
Lerngegenstand.<br />
Die von den Schülerinnen und Schülern bearbeiteten Materialien dienen der<br />
Prozesssteuerung und Ergebnisevaluation.<br />
Interaktive Webseiten dienen der Selbstevaluation.<br />
Teamarbeit dient der lehrerunabhängigen Prozess- und Ergebnisevaluation.<br />
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