09.10.2013 Aufrufe

Impffragen Wodurch kann die Titerprüfung nach FSME-Impfung ...

Impffragen Wodurch kann die Titerprüfung nach FSME-Impfung ...

Impffragen Wodurch kann die Titerprüfung nach FSME-Impfung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Impffragen</strong><br />

<strong>Wodurch</strong> <strong>kann</strong> <strong>die</strong> <strong>Titerprüfung</strong> <strong>nach</strong> <strong>FSME</strong>-<strong>Impfung</strong><br />

mittels ELISA verfälscht werden?<br />

Antwort 3:<br />

„Durch eine vorhergegangene <strong>Impfung</strong> gegen<br />

Gelbfieber“<br />

Gelbfieber (wie auch JE oder Dengue, WNV u.a.)<br />

gehören zu den Flaviviren wie auch das <strong>FSME</strong>-Virus.<br />

Diese Viren reagieren in einfachen Antikörper-<br />

Suchtests kreuz, nur in Neutralisationstests wäre ein<br />

definitive Unterscheidung möglich.<br />

Welche der folgenden Antworten ist im Zusammenhang<br />

mit der Verabreichung eines Impfstoffes falsch?<br />

1. Die Applikationsart eines Impfstoffes ist nicht<br />

dosisabhängig<br />

2. Aspiration <strong>nach</strong> dem Einstich ist nicht erforderlich<br />

3. Personen mit Gerinnungshemmern dürfen ganz<br />

normal geimpft werden<br />

4. Ein Abweichen von empfohlenen Impfstellen <strong>kann</strong><br />

den Impferfolg beeinträchtigen<br />

5. adjuvierte Impfstoffe dürfen nur subkutan<br />

verabreicht werden<br />

<strong>Wodurch</strong> <strong>kann</strong> <strong>die</strong> <strong>Titerprüfung</strong> <strong>nach</strong> <strong>FSME</strong>-<strong>Impfung</strong><br />

mittels ELISA verfälscht werden?<br />

1. Durch <strong>die</strong> gleichzeitige <strong>Impfung</strong> gegen<br />

Dipththerie/Tetanus<br />

2. Durch Einfrieren des Serums des Patienten<br />

3. Durch eine vorhergegangene <strong>Impfung</strong> gegen<br />

Gelbfieber<br />

4. Durch eine zu lange zurückliegende letzte <strong>FSME</strong>-<br />

<strong>Impfung</strong><br />

5. Durch ein hohes Alter des Patienten<br />

<strong>Wodurch</strong> <strong>kann</strong> <strong>die</strong> <strong>Titerprüfung</strong> <strong>nach</strong> <strong>FSME</strong>-<strong>Impfung</strong><br />

mittels ELISA verfälscht werden?<br />

„Verwandtschaften“ des <strong>FSME</strong> Virus“<br />

Welche der folgenden Antworten ist im Zusammenhang<br />

mit der Verabreichung eines Impfstoffes falsch?<br />

Antwort 5.:<br />

„ adjuvierte Impfstoffe dürfen nur subkutan<br />

verabreicht werden“<br />

Adjuvierte Impfstoffe sollten stets i.m. verabreicht<br />

werden, da sie subkutan zu erhöhter Reaktogenität<br />

führen. Nur in Ausnahmefällen darf von <strong>die</strong>ser Regel<br />

abgewichen werden (z.B. massive<br />

Gerinnungsstörung und hohes Injektionsvolumen)<br />

1


Alum als Adjuvans für <strong>die</strong> meisten lizensierten Impfstoffe<br />

Diphtherie/Tetanus/Polio/Pertussis<br />

Hep A/B, Hep B, Hep A<br />

Pneumokokken (7-13v konj.), Meningokokken C (konj) etc.<br />

Wirkungsmechanismen:<br />

1. Depotwirkung mit kontinuierlicher Antigenabgabe<br />

2. Phagozytose der partikulären Antigenmenge durch APC (DC,<br />

B-Zellen, Makrophagen)<br />

3. Induktion einer Inflammation – „Inflammasome“ in Zelle<br />

4. Rekrutierung von Monozyten, Granulozyten, Eosinophile<br />

5. Induktion von IL-4, IL-5, IL-10 von Th2-Zellen – Bildung von<br />

IgG1, IgE = Th2 lastige Immunantwort<br />

Reed S et al, Trends Immunol 2008<br />

Die Titerkontrolle eines Hepatitis B Geimpften ergibt<br />

einen Wert von 120mIE. Wie lange ist er auf Grund<br />

<strong>die</strong>ses Befundes geschützt?<br />

1. Muss sofort aufgefrischt werden<br />

2. 1 Jahr<br />

3. 5 Jahre<br />

4. 10 Jahre<br />

5. Lebenslang<br />

Die Hepatitis-B-Impfempfehlung des OSR,2001<br />

*ausgenommen Personen, <strong>die</strong> bei der ersten <strong>Impfung</strong> bereits älter als 50 Jahre sind. In <strong>die</strong>sem<br />

Fall sollte eine Antikörperkontrolle oder Auffrischungsimpfung bereits <strong>nach</strong> 5 Jahren<br />

durchgeführt werden.<br />

** da jetzt keine serologische Vortestung vor der <strong>Impfung</strong> mehr durchgeführt wird, sollten<br />

Personen, <strong>die</strong> keine <strong>nach</strong>weisbaren Antikörper <strong>nach</strong> der Grundimmunisierung gebildet haben<br />

zusätzlich auf HBs-Antigen und HBc-Antikörper untersucht werden, um eine vorliegende HBV<br />

Infektion auszuschließen. Besteht eine HBV Infektion, sind weitere <strong>Impfung</strong>en unnötig.<br />

Gilt für gesunde und imunkompetente Personen, Test etwa 4-6 Wochen <strong>nach</strong> <strong>Impfung</strong><br />

Zusammenfassend für Alum-Adjuvantien<br />

Vorteile<br />

Jahrzehnte lange<br />

Verwendung mit<br />

be<strong>kann</strong>ten Sicherheitsprofil<br />

Antigenstabilität und<br />

einfache (günstige)<br />

Formulierung für Großproduktion<br />

Erhöhung der<br />

Antikörpertiter mit<br />

Langzeiteffekt<br />

Nachteile<br />

Nur Induktion von Th2 – keine<br />

Induktion von Zell-mediierten<br />

Th1 oder CTL Antworten<br />

Kein Einsatz gegen<br />

intrazelluläre Erreger, HIV,<br />

Tumorvakzine<br />

Alum <strong>kann</strong> nicht eingefroren<br />

werden<br />

Bildung von Granulomen an<br />

Injektionsstellen bes. bei<br />

wiederholten Gaben oder<br />

subcutaner Applikation<br />

Die Titerkontrolle eines Hepatitis B Geimpften ergibt<br />

einen Wert von 120mIE. Wie lange ist er auf Grund<br />

<strong>die</strong>ses Befundes geschützt?<br />

Antwort 4:<br />

10 Jahre Schutz.<br />

Dies entspricht den Richtlinien des Impfausschusses.<br />

Bei einer Auffrischung <strong>nach</strong> 10 Jahren <strong>kann</strong> auch<br />

ohne Titerkontrolle erneut von einer 10-jährigen<br />

Schutzdauer ausgegangen werden.<br />

Wieviele Lebendimpfungen und Totimpfungen darf ich<br />

am selben Tag verabreichen?<br />

1. 1 Lebendimpfung und beliebig viele Totimpfungen<br />

2. Beliebig viele Totimpfungen, keine Lebendimpfung<br />

dazu<br />

3. Beliebig viele Lebendimpfungen, keine Totimpfung<br />

dazu<br />

4. Beliebig viele Lebendimpfungen und beliebig viele<br />

Totimpfungen<br />

2


Wieviele Lebendimpfungen und Totimpfungen darf ich<br />

am selben Tag verabreichen?<br />

Antwort 4:<br />

Beliebig viele Lebendimpfungen und Totimpfungen<br />

können zeitgleich evrabreicht werden.<br />

Ein Reisender wurde zum letzten Mal vor 12 Jahren<br />

Diphtherie aufgefrischt. Was müssen Sie jetzt tun?<br />

1. Nichts, er ist noch im Schutz<br />

2. 1x auffrischen, da<strong>nach</strong> besteht für 10 Jahre<br />

Schutz<br />

3. 2x auffrischen im Monatsabstand<br />

4. Die Grundimmunisierung muss neu gestartet<br />

werden<br />

Diphtherieimmunität (Antikörper) vor Booster, letzte<br />

<strong>Impfung</strong> > 11 Jahre zurück<br />

Richtlinien für <strong>die</strong> gleichzeitige Anwendung von<br />

Impfstoffen (Guidelines der AAP, 2011)<br />

Antigenkombination Empfohlener Minimalabstand<br />

zwischen 2 Dosen<br />

2 oder mehr inaktivierte<br />

Impfstoffe<br />

1 (oder mehr) inaktivierte(r)<br />

Impfstoff(e) und 1<br />

Lebendimpfstoff<br />

Gleichzeitig oder in jedem<br />

beliebigen Abstand<br />

Gleichzeitig oder in jedem<br />

beliebigen Abstand<br />

2 oder mehr Lebendimpfstoffe Entweder gleichzeitig oder im 4<br />

Wochen Intervall<br />

Ein Reisender wurde zum letzten Mal vor 12 Jahren<br />

Diphtherie aufgefrischt. Was müssen Sie jetzt tun?<br />

Antwort 2:<br />

Einmalige Auffrischung <strong>nach</strong> 12 Jahren ist<br />

ausreichend. Erst bei einem Abstand von 20<br />

Jahren und mehr muss 2x aufgefrischt werden.<br />

Nur bei Immunsuppression <strong>kann</strong> schon früher der<br />

Impferfolg fraglich sein.<br />

Diphtherieimmunität (Antikörper) <strong>nach</strong> Booster<br />

3


Wie oft muss <strong>die</strong> Pertussisimpfung <strong>nach</strong> der<br />

Säuglingsimpfung aufgefrischt werden<br />

1. Einmal im Erwachsenealter<br />

2. Einmal bei Schuleintritt, da<strong>nach</strong> alle 10 Jahre<br />

3. Einmal während der gesamten Schulzeit<br />

4. Alle 10 Jahre<br />

5. nie<br />

Wie oft muss <strong>die</strong> Pertussisimpfung <strong>nach</strong> der<br />

Säuglingsimpfung aufgefrischt werden<br />

PERTUSSISEPIDEMIOLOGIE (Österreich, 2010) PERTUSSISEPIDEMIOLOGIE<br />

Wie oft muss ein Erwachsener gegen Masern geimpft<br />

werden?<br />

1. 1x<br />

2. 2x<br />

3. Darf nicht mehr geimpft werden<br />

4. Darf nur <strong>nach</strong> vorheriger Antikörperbestimmung<br />

geimpft werden<br />

Antwort 2:<br />

Einmal bei Schuleintritt, da<strong>nach</strong> alle 10 Jahre.<br />

Wie oft muss ein Erwachsener gegen Masern geimpft<br />

werden?<br />

Antwort 2:<br />

Zweimalige <strong>Impfung</strong> ist nötig. Eine eventuelle<br />

Immunität durch eine stille Feiung im Kindesalter<br />

ist unmassgeblich, es würde dann eben <strong>die</strong><br />

<strong>Impfung</strong> nicht angehen. Nur einmal zu impfen<br />

birgt eine 5-6% Impfversagerquote.<br />

4


Impfplan für Erwachsene<br />

Masern-Mumps-Röteln-<strong>Impfung</strong> für Erwachsene, welche<br />

keine GESICHERTE Immunität gegen Masern oder Mumps<br />

oder Röteln besitzen:<br />

•es werden zwei MMR-<strong>Impfung</strong>en im Abstand von<br />

mindestens 4 Wochen empfohlen.<br />

Besonders für <strong>die</strong> Altersgruppe von 20-30 Jahren ist auf<br />

Grund oft mangelhafter Vorimpfung eine<br />

Immunitätsuntersuchung bzw. <strong>Impfung</strong> empfohlen<br />

(vgl. Mumpsausbruch 2006, Masernausbruch 2008, 2011).<br />

Welches der folgenden Länder gilt <strong>nach</strong> wie vor als<br />

polioendemisch?<br />

Antwort 4:<br />

Nigeria. Meldet <strong>nach</strong> wie vor Fälle von<br />

wildvirusinduzierter Polio. Alle anderen<br />

genannten Länder gelten als poliofrei.<br />

Welches der folgenden Länder gilt <strong>nach</strong> wie vor als<br />

polioendemisch?<br />

1. Brasilien<br />

2. Niacaragua<br />

3. Botswana<br />

4. Nigeria<br />

5. Neuseeland<br />

Nach dem Stopp des Polio-Programms in Nigeria:<br />

Internationale Ausbreitung der Kinderlähmung<br />

Verbreitung des<br />

Virus in 25 Länder<br />

Wie lautet das korrekte Grundimpfschema für <strong>die</strong><br />

präexpositionelle Tollwutimpfung?<br />

1. 0-7-28<br />

2. 0-28-56<br />

3. 0-7-28-56<br />

4. 0-21- 180<br />

5


Wie lautet das korrekte Grundimpfschema für <strong>die</strong><br />

präexpositionelle Tollwutimpfung?<br />

Antwort 1:<br />

0-7-28<br />

Es <strong>kann</strong> auf 0-7-21 verkürzt werden. Andere<br />

Schemata sind lege artis nicht zulässig, aber<br />

trotzdem besser, als völlig ungeimpft zu<br />

verreisen: 0-3-7; 0-7-14<br />

Welche der folgenden Zustände ist eine absolute<br />

Kontraindikation für <strong>die</strong> Gelbfieberimpfung bei einem<br />

65-Jährigen?<br />

1. Hühnereiweissallergie<br />

2. Laktoseintoleranz<br />

3. status post Meningitis<br />

4. Thymektomie bei Myasthenia gravis<br />

Yellow Fever Vaccine: Nebenwirkungen<br />

Yellow fever vaccine (YFV) live attenuated virus 17D strain<br />

– klassische Nebenwirkungen<br />

2-5%: Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, 5-14 Tage p.v.<br />


Wie gehe ich bei einem korrekt prophylaktisch gegen<br />

Tollwut Geimpften im Falle eines Tierkontaktes vor?<br />

1. Auswaschen der Wunde mit Seifenlösung ,<br />

ansonsten keine Massnahme nötig<br />

2. Auswaschen der Wunde mit Seifenlösung,<br />

sofortige Gabe von Rabies-Immunglobulin<br />

3. Auswaschen der Wunde mit Seifenlösung und<br />

Gabe einer zweimaligen aktiven Immunisierung<br />

4. Auswaschen der Wunde mit Seifenlösung und<br />

Gabe der aktiv-passiven Immunisierung<br />

Langzeitimmunität <strong>nach</strong> PreEP<br />

Wie verhält man sich, wenn <strong>die</strong><br />

Tollwutimmunisierung schon viele Jahre (>5 Jahre)<br />

her ist?<br />

Muss mit einer kompletten Impfserie begonnen werden?<br />

Muss im Falle einer Exposition Immunglobulin dazuappliziert<br />

werden?<br />

Müssen fixe Boosterintervalle (3-5 Jahre) eingehalten<br />

werden<br />

Welcher der folgenden Zustände gilt als schwere<br />

Immunsuppression und daher als Impfkontraindikation?<br />

1. Diabetes mellitus<br />

2. inhalative Steroide bei Asthma bronchiale<br />

3. Metothrexat 1x wöchentlich bei Colitis ulcerosa<br />

4. antineoplastische Chemotherapie<br />

Wie gehe ich bei einem korrekt prophylaktisch gegen<br />

Tollwut Geimpften im Falle eines Tierkontaktes vor?<br />

Antwort 3:<br />

Wundversorgung plus aktiver Immunisierung 0-3.<br />

Unabhängig, wielange <strong>die</strong> GI zurückliegt!!<br />

Survival of neutralizing antibody titers in previously vaccinated subjects<br />

118 Rabies Impflinge; Alter: 44 J; i.m. oder i.d. vor 5-21 Jahren. Am<br />

Tag 0 AK Bestimmung, da<strong>nach</strong> 2x Booster (0,1 ml i.d., d 0, 3)<br />

Gruppe A: PreEP vor 5-10 J<br />

Gruppe B: PostEP vor 5-10 J<br />

Gruppe C: PreEP vor 10-21 J<br />

Gruppe D: PostEP vor 10-20 J<br />

Gruppe n GMT 0 GMT 7 GMT14<br />

A 23 0,64 3,72 23,4<br />

Selbst <strong>nach</strong> einem B Impfintervall 42 1,22 von 20 Jahre 5,42 führt 15,67ein<br />

Booster<br />

(2 Dosen) zu einer starken anamnestischen Antikörperantwort.<br />

Kein Unterscheid C in der 15 anamnestischen 1,64 6,39 Immunantwort 20,76 <strong>nach</strong><br />

i.m. oder i.d. Gabe.<br />

D 38 1,30 6,57 21,3<br />

Im Falle einer PostEP ist selbst 20 Jahre <strong>nach</strong> GI eine zusätzlich<br />

IG Gabe nicht nötig.<br />

GMTs mit RFFIT; Seroprotektion: > 0,5 IU/ml<br />

Suwansrinon K et al, 2006, Vaccine<br />

Welcher der folgenden Zustände gilt als schwere<br />

Immunsuppression und daher als Impfkontraindikation?<br />

Antwort 4: antineoplastische Chemotherapie<br />

Grundregeln:<br />

Je mehr <strong>die</strong> Chemotherapie das blutbildende System<br />

angreift, desto grösser ist das Risiko, dass<br />

<strong>Impfung</strong>en nicht angehen.<br />

Lebendimpfungen sind absolut kontraindiziert,<br />

Totimpfstoffe relativ.<br />

Der Zeitabstand zur letzten Chemotherapie spielt<br />

eine entscheidende Rolle<br />

7


Hochgradige Immunsuppression: Impfregeln<br />

HSCT: 6-24 Monate zuwarten<br />

SOT 12 Monate zuwarten<br />

HIV/AIDS mit CD4 1 Monat<br />

HIV CD4 > 500<br />

HSCT <strong>nach</strong> > 2 Jahren, soferne keine GVHD und keine<br />

Immuntherapie mehr gegeben ist<br />

Wenn Sie in Österreich von einem heimischen Haushund<br />

gebissen werden, besteht dann Tollwutgefahr?<br />

Antwort 1: nein<br />

Österreich ist tollwutfrei seit 2008. Ein Biss eines<br />

heimischen Hundes birgt daher kein Risiko mehr.<br />

Ab welcher Kortisontagesdosis (Prednisolonäquivalent)<br />

ist mit einer Beeinträchtigung des Impferfolges zu<br />

rechnen?<br />

Antwort 4: 20mg<br />

Dies entspricht den Empfehlungen des ACIP. Nach<br />

einer mehrtägigen Kortisontherapie mit<br />

Tagesdosen über 20mg ist <strong>nach</strong> Therapieende ein<br />

Abstand von 4 Wochen bis zur nächsten <strong>Impfung</strong><br />

angeraten.<br />

8


Immunsuppressive Therapeutika<br />

Steroide<br />

Alkylierende Medikamente (Cyclophosphamid)<br />

Antimetaboliten: Azathioprin, 6-mercaptopurin<br />

Transplantationsmedikationen:<br />

Cyclosporin<br />

Tracrolimus<br />

Sirolimus<br />

Mycophenolat mofetil<br />

Mitoxantron (MS)<br />

Krebschemotherapeutika<br />

TNF Inhibitoren: Itanercept, Adalimunab, Infleximab<br />

u.a.<br />

Welche der folgenden <strong>Impfung</strong>en ist beim<br />

Splenektomierten besonders wichtig?<br />

1. Tetanus<br />

2. Pertussis<br />

3. Meningokokken<br />

4. Influenza<br />

ASPLENIE<br />

ANGEBOREN, Z.N. SPLENEKTOMIE, FUNKTIONELL (SICHELZELLANÄMIE, THALASSÄMIE, AUTOIMMUNERKR., ETC.)<br />

generell erhöhtes Infektionsrisko: ~12-15%<br />

Risiko geringer bei traumatischer Splenektomie: ~ 2%)<br />

am höchsten bei Thalassämien: ~25%<br />

bes. hohes Risiko für fulminante Sepsis („OPSI<br />

overwhelming postsplenectomy infection“):<br />

30% der Infektionen treten im 1. Jahr und 50% im 2.<br />

Jahr <strong>nach</strong> Splenektomie/Asplenie auf<br />

50%ige Letalität bei OPSI<br />

Primäre Erreger: Pneumokokken, Meningokokken,<br />

Hämophilus Typ b (bei Kindern),<br />

weitere: Streptokokken Gr.B, Staph. aureus, E. coli,<br />

Salmonella spp. Bishart N et al J. Infect. 2001<br />

…auf <strong>die</strong> Dosis kommts an…<br />

Fraglich signifikante Immunsuppression bei<br />

Prednisolon (Grenze: > 20mg/d für > 2 Wochen,<br />

Kinder: 2mg/kg/d)<br />

Methotrexat (Grenze: >0,4mg/kg/Wo)<br />

Azathioptrin (Grenze: > 3mg/kg/d)<br />

6-Mercaptopurin (Grenze: > 1,5mg/kg/d)<br />

TNF Inhibitoren (selektive Hemmung einzelner<br />

Schenkel der Immunantwort mit jeweils<br />

unterschiedlicher Relevanz für eine<br />

Immunantowrt auf Impfstoffe)<br />

Welche der folgenden <strong>Impfung</strong>en ist beim<br />

Splenektomierten besonders wichtig?<br />

Antwort 3: Meningokokken<br />

Infektionen mit bakteriellen Erregern verursachen<br />

auf Grund eines bestehenden Immundefektes<br />

beim Splenektomierten besonders fulminante<br />

Verläufe mit hoher Letalität. Neben<br />

Meningokokken sollte auch Hämophilus und<br />

Pneumokokken (konjugiert!!) geimpft werden.<br />

Ein Wanderer wird im Juli von einem Zecken in der Steiermark gestochen.<br />

Er hat 2 <strong>FSME</strong> <strong>Impfung</strong>en vor 11 jahren bekommen, wie gehen Sie vor?<br />

1. nichts tun, bis <strong>die</strong> Inkubationszeit der <strong>FSME</strong><br />

(max.4 Wochen) vorbei ist, dann, wenn<br />

gesund, neu impfen.<br />

2. Mangels <strong>FSME</strong>-Immunglobulin normales<br />

öst.Immunglobulin geben<br />

3. Sofort einmal aktiv impfen, <strong>nach</strong> 4 Wochen<br />

Titerbestimmung<br />

4. Sofort zweimal im Abstand von 7 Tagen<br />

aktiv impfen<br />

5. Einmal aktiv impfen und ein normales<br />

Immunglobulin dazugeben<br />

9


Ein Wanderer wird im Juli von einem Zecken in der Steiermark gestochen.<br />

Er hat 2 <strong>FSME</strong> <strong>Impfung</strong>en vor 11 jahren bekommen, wie gehen Sie vor?<br />

Antwort 3.<br />

Eine so lange zurückliegende Basisimmunisierung gegen<br />

<strong>FSME</strong> mit 2 TI ist mit einer <strong>Impfung</strong> auffrischbar.<br />

Eine Titerkontrolle zur Absicherung aber sinnvoll.<br />

Antwort 4 wäre denkbar, da zumindest für Encepur ein<br />

Schnellschema mit 0-7-21 zugelassen ist.<br />

Spezifische Immunglobuline sind weder sinnvoll noch<br />

erhältlich und gar nichts zu tun ist ebenfalls falsch.<br />

Kindergärtnerin, 30 Jahre, 1x MM als Kind geimpft, hat<br />

Kontakt mit Kind, das wahrscheinlich Masern hat.<br />

Wie ist vorzugehen?<br />

1. Patientin ist <strong>nach</strong>weislich geimpft, daher keine<br />

Massnahme nötig<br />

2. Patientin ist zwar geimpft, aber es wäre jetzt<br />

sinnvoll, <strong>die</strong> Immunität durch Titerbestimmung<br />

zu verifizieren<br />

3. Beim Kontaktkind durch Serologie klären, ob<br />

wirklich Masern vorliegen, befundabhängig<br />

weiter vorgehen<br />

4. Einmalige MMR <strong>Impfung</strong> geben<br />

Säuglingsschwester tritt ersten Job an. Letzte<br />

DIP/TET/POL booster vor 3 Jahren, keine PER <strong>Impfung</strong>.<br />

Wie ist vorzugehen?<br />

1. Sofort eine DIP/TET/PER <strong>Impfung</strong> für Erwachsene<br />

geben<br />

2. Titerbestimmung für PER machen, weiteres<br />

Vorgehen befundabhängig<br />

3. Keine weitere Massnahme setzen, da kein<br />

monovalenter PER Impfstoff vorhanden ist und<br />

frühzeitige Boosterung DIP/TET Nebenwirkungen<br />

hat<br />

4. Schwester anweisen, immer Mundschutz zu<br />

tragen<br />

Boosterfähigkeit <strong>FSME</strong>: Folgerungen<br />

Eine einzige Auffrischung reicht, um<br />

Impflinge wieder ins reguläre Schema<br />

überzuführen<br />

Bei zumindest 2 Vorimpfungen zu > 95%<br />

Bei zumindest einer Vorimpfung zu > 90%<br />

Unabhängig vom Zeitraum seit der<br />

Letztimpfung (bis zu 20 Jahren)<br />

Unabhängig vom Alter der Geimpften<br />

Kindergärtnerin, 30 Jahre, 1x MM als Kind geimpft, hat<br />

Kontakt mit Kind, das wahrscheinlich Masern hat.<br />

Wie ist vorzugehen?<br />

Antwort 4.<br />

Einmalige, sofortige MMR-<strong>Impfung</strong>.<br />

MMR <strong>kann</strong> als Inkubationsimpfung gegeben werden<br />

und fängt damit <strong>die</strong> Erkrankung ab. Es muss das<br />

primäre Ziel sein, <strong>die</strong> Erkrankung überhaupt zu<br />

verhindern.<br />

Eine spätere serologische Immunitätskontrolle ist<br />

durchaus sinnvoll<br />

Säuglingsschwester tritt ersten Job an. Letzte<br />

DIP/TET/POL booster vor 3 Jahren, keine PER <strong>Impfung</strong>.<br />

Wie ist vorzugehen?<br />

Antwort 1.<br />

Eine Säuglingsschwester MUSS gegen Pertussis vor<br />

Betreten einer Kinderstation geimpft sein, alles<br />

andere ist grob fahrlässig. Ein Vorziehen einer<br />

DIP/TET/PER <strong>Impfung</strong> bei aufrechtem DIP/TET<br />

Schutz <strong>nach</strong> 3 Jahren ist zulässig und<br />

ungefährlich. PER Serologie ist als Schutzkorrelat<br />

ungeeignet.<br />

10


Säuglingsschwester tritt ersten Job an. Letzte<br />

DIP/TET/POL booster vor 3 Jahren, keine PER <strong>Impfung</strong>.<br />

Wie ist vorzugehen?<br />

Ab welcher wöchentlichen Methotrexat-Dosis muss mit<br />

einer signifikanten Immunsuppression gerechnet<br />

werden?<br />

Antwort 3<br />

> 0,4 mg/kg/Wo<br />

Erst über <strong>die</strong>ser Dosis ist mit einer signifikanten<br />

Immunsuppression zu rechnen<br />

Worauf ist bei einer Wiederholungsimpfung <strong>nach</strong> 3<br />

Jahren mit einem Vi-Antigenimpfstoff gegen Typhus<br />

Bedacht zu nehmen?<br />

Antwort 3<br />

Teilweiser Wirkungsverlust.<br />

Unkonjugierte Polysaccharidimpfstoffe induzieren<br />

eine inkomplette Immunantwort ohne Ausbildung<br />

eines Immungedächtnisses, sind also nicht<br />

boosterbar. Im Gegenteil, es tritt eine<br />

„hyporesponsiveness“ bei Wiederimpfung auf,<br />

<strong>die</strong> einen zumindest teilweisen Wirkungsverlust<br />

zur Folge hat.<br />

Ab welcher wöchentlichen Methotrexat-Dosis muss mit<br />

einer signifikanten Immunsuppression gerechnet<br />

werden?<br />

1. >0,2 mg/kg/Wo<br />

2. >0,4 mg/kg/Wo<br />

3. >0,6 mg/kg/Wo<br />

4. >1 mg/kg/Wo<br />

5. >5 mg/kg/Wo<br />

Worauf ist bei einer Wiederholungsimpfung <strong>nach</strong> 3<br />

Jahren mit einem Vi-Antigenimpfstoff gegen Typhus<br />

Bedacht zu nehmen?<br />

1. Verstärktes Auftreten von Nebenwirkungen an<br />

der Impfstelle<br />

2. Fieberhafte Reaktionen<br />

3. Teilweiser Wirkungsverlust<br />

4. Kann ohne Probleme wiedergeimpft werden<br />

Antigenerkennung<br />

Phasen der humoralen Antwort<br />

Aktivierung von<br />

B-Zellen<br />

Plasmazelle<br />

Primärantwort<br />

11


Beispiel:<br />

Hyporesponsiveness <strong>nach</strong> wiederholter PPS-23 <strong>Impfung</strong><br />

Törling J et al, Vaccine 2003<br />

Alle Stu<strong>die</strong>n - bis auf eine -<br />

zeigen, dass bereits <strong>die</strong><br />

zweite <strong>Impfung</strong> mit PPS-23<br />

zu signifikant niedrigeren<br />

Titern führt als <strong>die</strong> Erst-<br />

Immunisierung.<br />

Eine Stu<strong>die</strong> (Davidson M,<br />

1994), zeigt dass <strong>die</strong> Titer<br />

vergleichbar hoch waren,<br />

wenn Re-<strong>Impfung</strong> zw.<br />

6-9 Jahre lag.<br />

Re-Vakzinierung von Risikopersonen nicht<br />

früher als <strong>nach</strong> 6 Jahren!?<br />

0`Brien K & Goldblatt D et al, 2007 Lancet,7:597<br />

Welcher der folgenden Zustände gilt als mittel-bis<br />

niedriggradige Immunsuppression?<br />

Antwort 2<br />

Leberzirrhose.<br />

Gilt als klassische mittelgradig bis niedriggradige<br />

Immunsuppression, je <strong>nach</strong> Zustand des<br />

Patienten<br />

Ein 24-jähriger hat gestern mit einem möglicherweise<br />

an Mumps erkrankten Kind Kontakt gehabt. Er besitzt<br />

keinen Impfpass. Wie ist vorzugehen?<br />

1. Zuwarten bis <strong>die</strong> Diagnose Mumps beim Kind<br />

gesichert/ausgeschlossen ist<br />

2. Es ist davon auszugehen, dass ein 24-jähriger<br />

eine Mumpsimmunität besitzt<br />

3. Titerbestimmung beim 24-Jährigen, weitere<br />

Massnahemn in Abhängigkeit davon<br />

4. Sofortige alleinige Mumpsimpfung<br />

5. Sofortige Masern-Mumps-Rötelimpfung<br />

Welcher der folgenden Zustände gilt als mittel-bis<br />

niedriggradige Immunsuppression?<br />

1. Herzinsuffizienz<br />

2. Leberzirrhose<br />

3. Hypertonie<br />

4. Hyperthyreose<br />

Mittel- bis niedriggradige Immunsupprimierte<br />

Leberzirrhotiker<br />

Chronische Nierenerkrankungen<br />

Diabetes<br />

Asplenie<br />

Komplementdefekte<br />

Milde Immunglobulinmangelzustände<br />

Ein 24-jähriger hat gestern mit einem möglicherweise<br />

an Mumps erkrankten Kind Kontakt gehabt. Er besitzt<br />

keinen Impfpass. Wie ist vorzugehen?<br />

Antwort 5<br />

Sofortige Masern-Mumps-Röteln <strong>Impfung</strong>.<br />

Eine Inkubationsimpfung ist desto erfolgreichere,<br />

je früher sie in der Inkubationszeit gegeben<br />

wird.<br />

Der Zeitverlust durch <strong>die</strong> Titerbestimmung ist<br />

schon ein Unsicherheitsfaktor.<br />

Alleinige Mumpsimpfstoffe gibt’s nicht in Ö.<br />

Ausserdem sollte eine 2. MMR <strong>Impfung</strong> (oder eine<br />

Titerbestimmung für alle 3 Komponenten) ca. 8<br />

Wochen später erfolgen.<br />

12


Malariavorbeugung:<br />

6 Monate altes Kind, In<strong>die</strong>nrundreise mit längerer Station in Varanasi<br />

1. Überhaupt nichts, Kinder <strong>die</strong>ser Altersstufe<br />

bekommen keine Malpro<br />

2. Permanente Malaronevorbeugung<br />

3. Permanente Doxycyclinvorbeugung<br />

4. Permanente Lariamvorbeugung<br />

5. Malarone stand by<br />

MALARIAVORBEUGUNG:<br />

Business-Reisender mit wiederholten 2-10 Tagestrips <strong>nach</strong> Asien und Afrika<br />

1. Generell: Für Asien: stand By Malarone; für Afrika:<br />

Malaroneprophylaxe<br />

2. für jede Reise spezifisch: Asien:Städte 0, Umlandausflüge:<br />

MAL stby; Afrika: Städte 0, Umlandausflüge: Malarone Pro<br />

3. Spezifisch <strong>nach</strong> Reise und Dauer:<br />

a) unter 1 Woche: Asien: 0, Afrika 0<br />

b) über 1 Woche: Asien: Malstby; Afrika: Malaronepro<br />

4. Spezifisch <strong>nach</strong> Reise und Dauer:<br />

a) unter 1 Woche: Asien: 0, Afrika: Malaronepro<br />

b) über 1 Woche: Asien: Malstby; Afrika: Malaronepro<br />

MALARIAVORBEUGUNG<br />

10 Monate altes Kind, 4 Wochen Lagos/Nigeria<br />

1. Überhaupt nichts, Kinder in <strong>die</strong>sem Alter können <strong>die</strong><br />

Malariamedikamente nicht nehmen<br />

2. Permanente Malaronevorbeugung<br />

3. Permanente Doxycyclinvorbeugung<br />

4. Permanente Lariamvorbeugung<br />

5. Malarone stand by<br />

Malariavorbeugung:<br />

6 Monate altes Kind, In<strong>die</strong>nrundreise mit längerer Station in Varanasi<br />

Antwort 5) ist richtig, allerdings mit Zusatzinfo:<br />

Fieber als Leitsymptom ist bei Kindern in <strong>die</strong>sem Alter<br />

ausgesprochen häufig. Die Eltern sollten alles daransetzen, so<br />

rasch wie möglich (

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!