Juli 2012 - Barmherzigen Brüder Straubing
Juli 2012 - Barmherzigen Brüder Straubing
Juli 2012 - Barmherzigen Brüder Straubing
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Hauszeitung der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Straubing</strong><br />
Einrichtung für Menschen mit Behinderung · Marienheim<br />
Filmpremiere des Erwachsenenbildungsprojekts<br />
<strong>Straubing</strong>er „Parkplatzgschichtn“ der Johannes-<br />
Grande-Schule<br />
In der April-Ausgabe der Hauszeitung<br />
„miteinander“ berichtete Alfred Flach<br />
vom Videoprojekt des Mittelkurses zum<br />
Thema Teilhabe und Inklusion. In dieser<br />
Ausgabe möchten wir Sie über die Premiere<br />
dieses Filmprojektes informieren.<br />
Zu Beginn der Veranstaltung konnte<br />
man den besinnlichen Harfenklängen<br />
von Katharina Buchinger aus dem<br />
Mittelkurs lauschen. Danach begrüßte<br />
Schulleiter Hans Greipl die Gäste, unter<br />
anderem Bürgermeisterin Maria Stelzl,<br />
die Verantwortlichen der <strong>Barmherzigen</strong><br />
<strong>Brüder</strong>, sowie Mitglieder der Bewohnervertretung<br />
und Gäste aus den anderen<br />
Praxisstellen. Auch Martina Mohr und<br />
Andrea Müller vom Förderverein waren<br />
anwesend und wurden von den Schülern<br />
mit donnerndem Applaus begrüßt,<br />
da der Förderverein Projekte der Schule<br />
oft finanziell unterstützt. Herzlich begrüßt<br />
wurden natürlich auch die Lehrer<br />
der Schule und alle, die gekommen<br />
waren, um sich dieses zeitaufwändige<br />
und anstrengende Projekt der Schüler<br />
anzusehen.<br />
Das im März <strong>2012</strong> gestartete Projekt<br />
kann als Episodenfilm bezeichnet werden.<br />
Die erste Episode „Brutto vorm Netto“<br />
erzählt die Geschichte eines Parkplatzsünders,<br />
der sich ungeniert auf einen<br />
Behindertenparkplatz stellt. Von einem<br />
Rollstuhlfahrer darauf angesprochen,<br />
schlägt er diesen brutal zusammen und<br />
wird zu 60 Sozialstunden in einer Wohngruppe<br />
verurteilt. In der Wohngruppe<br />
trifft er ausgerechnet seinen Ankläger<br />
wieder...<br />
In der zweiten Episode „Freundschaft<br />
inklusive“ wird eine junge Frau von<br />
einem Rollstuhlfahrer „angerempelt“.<br />
Obwohl sie zunächst sehr ungehalten reagiert,<br />
findet sie ihren Gesprächspartner<br />
schnell sympathisch. Als sie jedoch die<br />
Toilette aufsucht und zurückkommt, ist<br />
er verschwunden.<br />
Die dritte Episode erzählt die Geschichte<br />
von Tim, der auf einem Rastplatz auf<br />
dem Weg in den Urlaub vergessen wird<br />
und beschließt, einfach mal zu schauen,<br />
wie weit er alleine kommt. Die Menschen,<br />
die ihm dabei begegnen und die<br />
Dinge, die ihm widerfahren, bringen ihn<br />
zum Nachdenken und schließlich dazu,<br />
etwas ganz Neues zu wagen.<br />
Die Filme kamen beim Publikum sehr gut<br />
an. Die Emotionen waren weit gestreut.<br />
Während ein Film zunächst erschreckte,<br />
war man beim nächsten voller Mitgefühl<br />
und konnte die Wut von Tom gut mitleben.<br />
Der letzte Film lud dazu ein, sich<br />
in die Rolle von Tim hineinzudenken<br />
und dabei gab es auch einiges zu lachen.<br />
In der Pause war noch einmal Harfenmusik<br />
zu hören. Danach gab es das<br />
„Making off“ und „Outtakes“.<br />
Abgerundet wurde die Aufführung<br />
durch Interviews mit Darstellern und<br />
Kameramännern. Die Teams bestanden<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Die Hauptdarsteller Tom Siebenäuger, Patrick Petschenka Thomas Fischer und Jan Beer<br />
(v.l.) im Interview mit Dozentin Petra Altenhofer<br />
sowohl aus Fachschülern, wie auch aus<br />
Menschen mit Beeinträchtigung. Die<br />
meisten kamen aus dem Berufsbildungsbereich<br />
der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong>, der<br />
dieses Projekt dadurch unterstützt hat,<br />
dass die Beschäftigten für den Zeitraum<br />
der Dreharbeiten freigestellt wurden.<br />
Auch viele andere Menschen und Firmen<br />
im Stadtgebiet waren für das Gelingen<br />
dieses Filmprojekts ausschlaggebend.<br />
Da das Projekt ohne sie aber<br />
gar nicht möglich gewesen wäre galt der<br />
besondere Dank der Fachschüler all denen,<br />
die es ermöglicht haben. Nach den<br />
Interviews mit den Darstellern und Kameraleuten<br />
waren sich alle einig: Beim<br />
nächsten Projekt sind sie wieder dabei.<br />
Es hat großen Spaß gemacht – auch<br />
wenn es manchmal<br />
anstrengend war. Alle haben etwas dabei<br />
gelernt. Egal ob Schüler oder Teilnehmer.<br />
Sonja Coy<br />
Fachschülerin Mittelkurs
2 miteinander 7/12<br />
Europäischer Kongress Juni <strong>2012</strong><br />
Aufmerksame Leser haben festgestellt, dass viele fleißige Helfer bereits seit 2010<br />
mit den Vorbereitungen für den Kongress beschäftigt sind. An dieser Stelle möchten<br />
wir allen fleißigen und engagierten Helfern dafür noch einmal „DANKE“ sagen.<br />
Hier einige Impressionen der Vorbereitungen. ei
Patrone Europas<br />
Edith Stein - Ein hoffnungsvolles<br />
Zeichen für Europa<br />
Die Kirche kennt mehrere Heilige, die<br />
als Patrone Europas angerufen werden<br />
können, drei Frauen und drei Männer<br />
aus verschiedenen Jahrhunderten und<br />
Ländern, die die Vielfalt Europas repräsentieren.<br />
Benedikt von Nursia, der im<br />
6. Jahrhundert mit seiner Klosterregel<br />
Grundlegendes für das ganze abendländische<br />
Mönchtum schuf, Kyrill und<br />
Methodius, die im 9. Jahrhundert die<br />
Missionierung Osteuropas entscheidend<br />
vorantrieben und als „Apostel der<br />
Slawen“ verehrt werden, Katharina von<br />
Siena, die sich im 14. Jahrhundert für die<br />
Einheit der Kirche aufzehrte und für die<br />
Rückkehr der Päpste von Avignon nach<br />
Rom einsetzte, Birgitta von Schweden,<br />
eine Mystikerin, die im 14. Jahrhundert<br />
den Birgittenorden gründete und Teresia<br />
Benedicta a Cruce.<br />
Die zeitgeschichtlich jüngste Patronin<br />
Europas ging als Märtyrerin in die<br />
Kirchengeschichte ein. Edith Stein mit<br />
bürgerlichem Namen, eine geborene<br />
Jüdin, die 1922 zum katholischen<br />
Glauben konvertierte, eine Philosophin<br />
von Format, die am 9. August 1942<br />
von nationalsozialistischen Schergen in<br />
Auschwitz ermordet wurde. Im Pogromjahr<br />
1938, als die Juden in Deutschland<br />
öffentlich geächtet wurden, legte sie<br />
im Kölner Karmel die Ewigen Gelübde<br />
ab. 1939 ging sie in das holländische<br />
Kloster Echt, um ihre Mitschwestern<br />
in Köln nicht zu gefährden. Eine Möglichkeit,<br />
in ein Schweizer Karmelkloster<br />
zu fliehen, schlägt sie aus, weil sie ihre<br />
Schwester Rosa, ebenfalls Ordensfrau,<br />
Quelle: www.heiligenlexikon.de<br />
nicht mitnehmen konnte. „Was auch<br />
immer kommen mag, ich bin auf alles<br />
gefasst. Jesus ist auch hier mitten unter<br />
uns.“ So tröstet sie die Mitgefangenen<br />
auf dem Weg nach Auschwitz und so<br />
geht sie selber den Weg am 9. August<br />
1942 ins Martyrium. Lange war es ja<br />
vergessen, dass Kirche immer auch eine<br />
Märtyrerkirche ist, und es überraschte<br />
nicht wenige zu hören, dass noch nie so<br />
viele Menschen wegen ihres Glaubens<br />
verfolgt, gefoltert und getötet wurden,<br />
wie in unseren Tagen. Edith Stein ging<br />
als Jüdin und als Christin in den Tod und<br />
damit in die engste Kreuzesnachfolge.<br />
„Komm, wir gehen für unser Volk“, sagte<br />
sie ihrer Schwester bei der Verhaftung<br />
und sie ging diesen Weg nicht nur für das<br />
jüdische Volk, sie ging ihn auch für uns.<br />
miteinander 7/12 3<br />
Genau 50 Jahre ist es her, seit Josef Kardinal<br />
Frings den Seligsprechungsprozess<br />
eröffnete und damit ermöglichte,<br />
dass sie seit 1999 als Patronin Europas<br />
verehrt werden kann. Sie steht für dunkelste<br />
Stunden in der Geschichte Europas,<br />
die für sie persönlich das Kreuz<br />
bedeuteten. Interessanterweise schreibt<br />
sie an einem Buch über Johannes von<br />
Kreuz, dem großen spanischen Mystiker<br />
und Kirchelehrer, der mit Teresa von<br />
Avila den Karmelitenorden reformierte,<br />
anlässlich seines 400. Geburtstags als<br />
sie verhaftet wurde und den Gang nach<br />
Auschwitz antreten musste. Und das<br />
Kreuz gehört zu ihrem Ordensnamen.<br />
Dass sich in unserer Zeit Europa so weit<br />
vom Kreuz abwendet und eher Kreuze<br />
aus Schulen und Gerichtssälen entfernen<br />
lässt, als sich in der Präambel seiner Verfassung<br />
zu Christus zu bekennen, lässt<br />
tief blicken und erkennen, wie wichtig<br />
eine solche Patronin der Überzeugung<br />
und der Hingabe für Europa ist. Im<br />
Kreuz liegen die Antworten für Politik<br />
und Gesellschaft, dass zu verkünden<br />
fällt immer schwerer, doch ein Blick<br />
auf diese Heilige vertreibt das Dunkel<br />
moderner Relativismen und Hoffnungslosigkeiten:<br />
Sie geht den Weg des Kreuzes,<br />
um dem Gott des Lebens Raum zu<br />
eröffnen und sie geht ihn hoffnungsvoll<br />
als vom Kreuz Gesegnete, wie ihr Ordensname<br />
übersetzt heißt: Ein Zeichen<br />
für Europa!<br />
Gerhard Kaiser<br />
Pastoralreferent
4 miteinander 7/12<br />
Internationaler Tag der Pflege im Marienheim<br />
Den Internationalen Tag der Pflege am<br />
12. Mai haben Heim- und Pflegedienstleitung<br />
des Marienheims zum Anlass<br />
genommen, den Pflegenden in der Einrichtung<br />
für ihre harte Arbeit zu danken.<br />
Die Sorge um alte und pflegebedürftige<br />
Menschen in Altenheimen an<br />
365 Tagen im Jahr rund um die Uhr<br />
kann nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden angesichts der schwierigen<br />
vorgegebenen Rahmenbedingungen.<br />
Die Mitarbeiter zeigten sich erfreut über<br />
die Rosen, die jeder von Pflegedienstleiterin<br />
Nicole Wiesmüller überreicht bekam.<br />
„Ich habe meine Rose vom letzten<br />
Jahr sogar noch getrocknet zuhause!“<br />
so Beata Schmid vom Wohnbereich<br />
Elisabeth.<br />
Aber auch der Brotzeitkorb von Heimleiterin<br />
Silvia Schroll fand großen Anklang.<br />
„Da geht man doch gern in die<br />
Arbeit“ freute sich Valeria Ochs, Wohnbereichsleiterin<br />
im Wohnbereich Josef.<br />
Oft wird die fachlich hoch qualifizierte<br />
und zugleich sehr persönliche Arbeit in<br />
Altenheimen eher negativ gesehen.<br />
Dass diese Arbeit aber auch viel Abwechslung<br />
und Freude bringt, kann man<br />
immer wieder im Marienheim sehen.<br />
„Die Spielgesellen“<br />
Die Mitarbeiterinnen freuen sich über Rosen und Brotzeitkorb<br />
Den Internationalen Tag der Pflege haben<br />
Silvia Schroll und Nicole Wiesmüller<br />
zum Anlass genommen, einmal mehr<br />
denjenigen zu danken, die ihr Herzblut<br />
jeden Tag für die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner einbringen - den Pflegenden!<br />
Und auch Nicole Wiesmüller konnte<br />
Michael Wohlgemuth ist Mitglied einer besonderen Musikgruppe<br />
Viele Menschen kennen Michael Wohlgemuth.<br />
Er hat die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger<br />
bei uns absolviert und<br />
schon auf verschiedenen Wohngruppen<br />
gearbeitet. Was viele aber nicht wissen:<br />
Michael Wohlgemuth spielt Dudelsack.<br />
Eine Formation der Spielgesellen bei einem ihrer Auftritte. Ganz links Michael Wohlgemuth.<br />
sich als engagierte Pflegedienstleiterin<br />
über einen Blumenstrauß freuen, der<br />
ihr hoffentlich das Wochenende und die<br />
kommenden Tage verschönt hat.<br />
Silvia Schroll<br />
Heimleiterin<br />
Und das nicht nur im stillen Kämmerlein<br />
– nein, er probt und tritt mit seiner Band<br />
auf. Beim 10-jährigen Jubiläum des<br />
Wohnheims Frater Wunibald Schmidt<br />
in 2008 trat er mit seiner Combo beim<br />
Gauklerfest auf und begeisterte das Publikum.<br />
„Die Spielgesellen der Ritterschaft zue<br />
Drachenfels“, so lautet der Name der<br />
Mittelaltercombo. Ein sehr langer Name<br />
für eine Musikgruppe; aber diese Gruppe<br />
ist auch etwas Besonderes.<br />
Alle Musiker sind Vereinsmitglieder<br />
der Ritterschaft zue Drachenfels e.V.,<br />
einer alteingesessen niederbayrischen
Mittelaltergruppe, die sich auf historische<br />
Tänze spezialisiert hat und dies mit<br />
eigener Livemusik begleitet.<br />
Im Jahr 1995 hat die Plattlinger Truppe<br />
mit nur einem Musiker und vier Tanzpaaren<br />
begonnen.<br />
Im Laufe der Jahre haben sich dann<br />
immer mehr Musikanten dazugesellt<br />
und man ist mittlerweile auf fast zehn<br />
Musiker angewachsen. Je nachdem, wer<br />
Frischware wird bevorzugt<br />
Die Küche der Einrichtung, unter der<br />
Leitung von Küchenmeister Schmal Jürgen,<br />
verzichtet weitgehend auf Konvenienzprodukte.<br />
Wir werden mit Produkten aus der Region<br />
versorgt.<br />
Fleisch und Wurst wird von der Metzgerei<br />
Dreier aus <strong>Straubing</strong> geliefert, der<br />
seine Tiere aus Niederbayern bezieht.<br />
Backwaren kommen von der Firma<br />
Steinleitner. Kartoffeln beziehen wir<br />
vom Bauer Hahn aus Pfatter und Obst<br />
und Gemüse von der Firma Kölbl. Die<br />
restlich benötigte Ware liefert die Firma<br />
Ringel.<br />
Das Küchenteam bereitet das Kartoffelpüree<br />
und den Kartoffelsalat aus frischen<br />
Kartoffeln zu. Bratensoßen und Kraftbrühen<br />
werden mit frischen Knochen<br />
und Gemüse angesetzt, Cremesuppen<br />
werden aus frischem Gemüse zubereitet<br />
und Tomatensuppe beziehungsweise<br />
-soße aus frischen Tomaten hergestellt.<br />
Schnitzel werden frisch paniert und<br />
noch in der Pfanne gebraten, Frikadellen<br />
und Knödel werden noch aus selbst<br />
hergestellten Massen zubereitet. Da auf<br />
Geschmacksverstärker total verzichtet<br />
wird, mussten sich einige Menschen<br />
denn so gerade bei den diversen Proben,<br />
Vereinstreffen und Festen zugegen ist,<br />
wird immer fleißig in den wechselnden<br />
Formationen musiziert und gejammt.<br />
Der Name „Die Spielgesellen“ hat sich<br />
somit zur Sammelbezeichnung dieser<br />
sich ständig leicht wechselnden Formation<br />
entwickelt. Das mag zwar ein wenig<br />
ungewöhnlich klingen, aber genau das<br />
macht auch den eigentlichen Reiz dieser<br />
nie alternden Truppe aus. Es wird ge-<br />
Frische Kräuter machen das Essen schmackhaft<br />
nach der Umstellung auf frische Ware<br />
erst wieder an den natürlichen Geschmack<br />
gewöhnen. Einige Kräuter<br />
ernten wir, je nach Bedarf, aus dem<br />
eigenen Kräutergarten, der Rest wird<br />
frisch geliefert oder in den Wintermonaten<br />
werden ausgesuchte, ökologisch<br />
angebaute, gefriergetrocknete Kräuter<br />
von der Firma Wiberg bezogen.<br />
Natürlich wird auch Saison bedingt ge-<br />
miteinander 7/12 5<br />
dudelt, getrommelt, geleiert, gesungen,<br />
einfach gemeinsam gefeiert und Musik<br />
gemacht.<br />
Wer also Michael Wohlgemuth in einer<br />
anderen Rolle erleben möchte, sollte<br />
auf Mittelalterfeste gehen, in die neu erschienene<br />
CD „Primus“ reinhören oder<br />
sich im Internet unter www.ritterschaftdrachenfels.de<br />
informieren.<br />
ei<br />
kocht, zum Beispiel wenn es frischen<br />
Spargel gibt, ansonsten wechseln die<br />
Gerichte alle acht Wochen durch.<br />
Küchenmeister Jürgen Schmal und sein<br />
Team werden auch in Zukunft mit frischen<br />
Waren die Speisen zubereiten und<br />
hoffen, dass alle weiterhin damit zufrieden<br />
sind.<br />
Jürgen Schmal
6 miteinander 7/12<br />
Gruppe Miriam – eine<br />
Wohngruppe für Menschen<br />
mit Autismus<br />
Auf Gruppe Miriam leben fünf Männer<br />
und zwei Frauen mit Autismus.<br />
Die Wohngruppe unterscheidet sich<br />
auf den ersten Blick kaum von anderen<br />
Wohngruppen. Auf den zweiten Blick<br />
erkennt man aber doch das Konzept, das<br />
dahintersteckt. Wer genauer hinsieht,<br />
bemerkt die ruhigen Wandfarben, die<br />
wenige Dekoration, die Piktogramme an<br />
den Wänden und den „seltsam“ getrennten<br />
Essbereich. Dies hat den Grund, eine<br />
reizarme, überschaubare und strukturierte<br />
Umgebung zu schaffen. Jeder<br />
Bewohner hat sein eigenes Zimmer mit<br />
Nasszelle. Ganz wichtig und nicht zu<br />
vergessen, die Terrasse und der Garten<br />
mit Trampolin, Hollywoodschaukel,<br />
Sonnenliege und Kräuter- und Gemüsegarten.<br />
Alle sieben Bewohner der Gruppe Miriam<br />
gehen ganztags in verschiedene<br />
Förderstättengruppen, somit ist die<br />
Wohngruppe nur halbtagsbesetzt. Unser<br />
Angebots- und Förderschwerpunkt<br />
liegt in der Freizeitgestaltung, sowie im<br />
lebenspraktischen Bereich.<br />
Gerade in Letzterem wird auf der Wohngruppe<br />
viel mit TEACCH (eine Metho-<br />
Picknick an der Donau<br />
de zur Unterstützung des Lernens und<br />
zur selbstständigen Bewältigung des<br />
Alltags) gearbeitet. Durch die individuellen<br />
Pläne mit den Piktogrammen können<br />
sich die Bewohner im Tagesablauf<br />
orientieren und erhalten so notwendige<br />
Struktur und Ordnung in ihrem Handeln.<br />
Ein wichtiger Teil der Arbeit auf Gruppe<br />
Miriam ist neben der Arbeit mit den<br />
Bewohnern auch die Elternarbeit. Zwei<br />
Bewohner stehen in E-Mail Kontakt zu<br />
den Eltern. Dies funktioniert über FC<br />
(Facilitated Communication - Gestützte<br />
Kommunikation). Die Bewohner können<br />
dadurch aber nicht nur ihren Eltern<br />
schreiben, sondern auch Bedürfnisse<br />
Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung. Sie ist gekennzeichnet<br />
durch ein charakteristisches Muster abnormer Funktionen in den folgenden<br />
psychopathologischen Bereichen: in der sozialen Interaktion, der Kommunikation<br />
und im eingeschränkten stereotypen repetitivem Verhalten (gleiches sich<br />
wiederholendes Verhalten). (Definition nach ICD 10).<br />
Bei Autismus handelt es sich um eine angeborene veränderte Wahrnehmungs-<br />
und Informationsverarbeitung des Gehirns. Das bedeutet, dass die Eindrücke aus<br />
den Sinnesorganen zum Beispiel zu stark, zu schwach, bruchstückhaft oder verzögert<br />
verarbeitet werden. Dadurch erleben und bewerten autistische Menschen<br />
ihre Umwelt und das, was geschieht, anders als nicht Autisten. Sie empfinden<br />
ihre Umgebung häufig als Chaos, was zu Veränderungsängsten, Panikzuständen<br />
oder dem totalen Rückzug in sich selbst, zu Sprachlosigkeit oder verschiedenen<br />
anderen Verhaltensauffälligkeiten führen kann.<br />
mitteilen. Hier können sie sich besser<br />
ausdrücken, als über den verbalen Weg,<br />
da sie zum Teil nicht sprechen. Gerade<br />
in diesem Zusammenhang freut es uns<br />
sehr, dass die unterstützte Kommunikation<br />
in unserer Einrichtung zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnt (siehe auch den<br />
Artikel in der Hauszeitung 06/12).<br />
Im Bereich Freizeit wird auf Gruppe<br />
Miriam viel unternommen. Unsere<br />
Lieblingsziele am Wochenende sind<br />
zum Beispiel die Donau, der Bogenberg<br />
oder ausgiebige Spaziergänge in<br />
und um <strong>Straubing</strong>. Damit es keinem zu<br />
viel wird, versuchen wir immer ruhige<br />
Plätze zu finden, um dort die Seele baumeln<br />
zu lassen und dem Alltagsstress zu<br />
entfliehen. Aber auch in unserem Garten<br />
kann man wunderbar die Zeit genießen.<br />
Am besten wenn Herrmann Fischer den<br />
Rasensprenger aufgestellt hat und wir<br />
im Sommer durchlaufen können!<br />
In den zwei Jahren, die es uns bald gibt,<br />
haben wir schon so Einiges erlebt. Von<br />
vielen tollen Entwicklungen, aufregenden<br />
Verhaltensweisen bis hin zu wunderbaren<br />
Urlauben in Bichl! Auf Gruppe<br />
Miriam ist eben immer was los!<br />
Sophie Jurgasch und Isabella Thiele<br />
Wohngruppe Miriam
Fronleichnamsprozession<br />
der Pfarrei St. Peter:<br />
Ein Zeichen der Inklusion,<br />
ein Zeichen der Hoffnung<br />
Gemeinsames Glaubenserlebnis<br />
Der diesjährige Fronleichnamszug der<br />
Pfarrei St. Peter hatte heuer eine besondere<br />
Botschaft, nicht mehr farbenprächtiges,<br />
triumphales Aufmarschieren<br />
ist gefragt, vielmehr sind Miteinandergehen<br />
und Zumglaubenstehen angesagt.<br />
Wenn das auf eine Weise geschieht,<br />
die besonders die am Rande Stehenden<br />
einbezieht, dann ist das ein hoffnungsvolles<br />
Zeichen, das unserer Gesellschaft<br />
voranleuchten will.<br />
Über 150 Menschen mit Behinderungen<br />
von unserer Einrichtung waren diesmal<br />
eingeladen, den Fronleichnamszug von<br />
der Pfarrkirche über die Stationen am Allachbach<br />
und am Anger und zurück zur<br />
Pfarrkirche gemeinsam mit den Gläubigen<br />
der Pfarrei zu bestreiten. Pfarrer<br />
Franz Alzinger und Diakon Willibald<br />
Irrgang leiteten die Feierlichkeiten, die<br />
musikalisch von der Bläsergruppe der<br />
Stadtkapelle und der Organistin Aloisia<br />
Aumeier umrahmt wurden. In seiner<br />
Predigt ging Pfarrer Franz Alzinger auf<br />
den Sehtest beim Optiker ein und übertrug<br />
das Bild auf das Feld des Glaubens.<br />
Wie bei Sehschwächen Sehhilfen von-<br />
nöten sind, um die kleinste Zeichenzeile<br />
entziffern zu können, so braucht<br />
man in Sachen Glauben ebenfalls Unterstützung,<br />
da es da zudem um Dinge<br />
geht, die man gar nicht sehen kann. Die<br />
Monstranz, das „Schaugerät“, in dem<br />
der Priester das Allerheiligste sichtbar<br />
durch die Stadt trägt, will zum Glauben<br />
ermutigen, zu einem Glauben, der dem<br />
Leben das nötige Licht schenkt, damit<br />
Lebenssinn entziffert werden kann.<br />
Nach dem feierlichen Schlusssegen in<br />
der Pfarrkirche St. Michael waren alle<br />
zur Brotzeit am Kirchplatz eingeladen,<br />
die dieses Glaubenserlebnis bei herrlichem<br />
Wetter fröhlich ausklingen ließ,<br />
ein Glaubenserlebnis für Menschen mit<br />
und ohne Behinderungen.<br />
In seinem Schlusswort bedankte sich der<br />
Pfarrer für die zahlreiche Beteiligung<br />
und man spürte es, dass hier Menschen<br />
zu einer Bilderbuchglaubensgemeinschaft<br />
zusammenwuchsen, bunt, lebendig<br />
und hoffnungsvoll.<br />
Gerhard Kaiser<br />
Pastoralreferent<br />
miteinander 7/12 7<br />
mav<br />
Wir. Für Sie.<br />
Die Mitarbeitervertretung<br />
im Gespräch<br />
Fortbildungen der<br />
MAV-Mitglieder<br />
Um immer auf dem aktuellen<br />
Stand zu sein und um eure Fragen<br />
effektiv beantworten zu können,<br />
nehmen einige MAV-Mitglieder<br />
an interessanten Fortbildungen<br />
und Seminaren teil.<br />
Dieses Jahr besuchen Sabine<br />
Kaspar und Karl Dengler eine<br />
Fortbildung zum Thema „Leistungsentgelt<br />
& Sozialkomponente“,<br />
Monika Drechsler und<br />
Florian Eidenschink besuchen<br />
das Grundseminar II, in dem<br />
„Arbeitsverträge, Befristungen<br />
und Kündigung“ Thema sein<br />
werden. Karl Ringlstetter und<br />
Andreas Loibl informieren sich<br />
bei der Fortbildung „Aktuelle<br />
Entwicklungen im Arbeitsrecht“<br />
über neueste Informationen.<br />
Nach § 16 MAVO hat jedes Mitglied<br />
einer Mitarbeitervertretung<br />
während seiner Amtszeit Anspruch<br />
auf insgesamt drei Wochen<br />
Arbeitsbefreiung für die<br />
Teilnahme an Schulungsveranstaltungen.<br />
Eure Mitarbeitervertretung<br />
Stellvertretend Karl<br />
Ringlstetter, Andreas Loibl<br />
und Sabine Kaspar
8 miteinander 7/12<br />
Wettschulden sind Ehrenschulden<br />
Dass im Marienheim gerne gewettet wird,<br />
ist teilweise schon außerhalb der Einrichtung<br />
bekannt. Mittlerweile werden<br />
dabei nicht nur Mitarbeiter einbezogen.<br />
Ende Januar <strong>2012</strong> begannen wir mit<br />
dem Umbau des Aufenthaltsbereiches<br />
auf dem Wohnbereich Josef.<br />
Etwa vier Wochen später wurden bereits<br />
Wetten darauf abgeschlossen, um wie<br />
viel länger sich der Umbau hinausziehen<br />
wird. Geplant war eigentlich eine<br />
Fertigstellung gegen Ende März.<br />
Unsere Architektin Dorothee Kimberger<br />
war der Meinung, dass man mit drei<br />
Wochen Verspätung hinkommen könnte.<br />
Pflegedienstleiterin Nicole Wiesmüller<br />
hielt selbstbewusst dagegen.<br />
Somit war die Wette geboren und der<br />
obligatorische Einsatz „Leberkäs´-<br />
Semmeln“ klar.<br />
Durch diverse Probleme und nötige<br />
Nachbesserungen verzögerte sich der<br />
Umbau nun tatsächlich bis in den Mai<br />
hinein. Nicole Wiesmüller hatte die Wette<br />
damit eindeutig gewonnen.<br />
Die Höhe der Wettschuld hat Dorothee<br />
Kimberger mit drei Kilogramm Leberkäse<br />
und den nötigen Semmeln dabei<br />
so großzügig bemessen, dass nicht nur<br />
Leckere Wette<br />
die Mitarbeiter des Wohnbereichs Josef<br />
diesen genießen konnten. Alle im Marienheim<br />
anwesenden Mitarbeiter konnten<br />
sich über die unerwartete Brotzeit<br />
freuen.<br />
Solche ehrenhaften „Verlierer“ sieht man<br />
Sichere Instrumente<br />
Risiko „Nadelstichverletzungen“<br />
Bei der Anwendung von Kanülen oder<br />
anderen spitzen und scharfen medizinischen<br />
Instrumenten besteht immer<br />
auch die Gefahr, dass Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter die im Pflegedienst<br />
tätig sind, sich mit diesen Instrumenten<br />
verletzen. Durch diese Stich- oder<br />
Schnittverletzungen können Krankheitserreger<br />
übertragen werden. Für die betroffenen<br />
Beschäftigten besteht dadurch<br />
ein nicht unerhebliches Infektionsrisiko.<br />
Diese Gefährdung muss der Arbeitgeber<br />
mit allen geeigneten Maßnahmen<br />
reduzieren.Den bestmöglichen Schutz<br />
vor diesen Verletzungen und damit vor<br />
Infektionen bieten sichere Instrumente.<br />
Sichere Instrumente sind spitze oder<br />
scharfe medizinische Einmalartikel,<br />
im Haus doch immer wieder gerne und<br />
freut sich auf die nächsten Umbauten.<br />
Nicole Wiesmüller<br />
Pflegedienstleiterin<br />
die mit einem Sicherheitsmechanismus<br />
versehen sind. Der Sicherheitsmechanismus<br />
soll ein ungewolltes Stechen<br />
oder Schneiden nach dem Gebrauch<br />
unmöglich machen. Soweit sichere<br />
Instrumente am Markt verfügbar sind,<br />
müssen sie in den meisten Fällen verwendet<br />
werden. Dies sieht die technische<br />
Regel biologische Arbeitsstoffe<br />
im Gesundheitsdienst und in der Wohl-
fahrtspflege (TRBA 250) vor.<br />
Bei den Fachkräften für Arbeitssicherheit<br />
können Einkäufer<br />
Listen über sichere Instrumente,<br />
die von der BGW<br />
zusammengestellt wurden,<br />
bekommen.<br />
Genauso wichtig ist auch<br />
der richtige und sachgemäße<br />
Umgang mit den genannten<br />
In strumenten. Um dies sicher<br />
zu stellen, sind jährliche Unterweisungen<br />
vorgeschrieben.<br />
Diese Unterweisungen müssen<br />
dokumentiert werden.<br />
Vergleicht man Einrichtungen für Menschen<br />
mit Behinderung mit Altenheimen<br />
oder Krankenhäusern, wird man feststellen,<br />
dass Nadelstichverletzungen<br />
hier häufiger vorkommen. Erklären<br />
kann man dies vielleicht mit der selteneren<br />
Nutzung und dadurch fehlenden<br />
Routine in der Handhabung von solchen<br />
Instrumenten in der Behindertenhilfe,<br />
was wiederum einen erhöhten Schu-<br />
„Granados“ gewinnen das Erste Manfred-Böhm-<br />
Gedächtnisturnier<br />
Die Fußballmannschaft der Einrichtung,<br />
die „Granados“, fuhren auf Einladung<br />
des FC Rotbach am Samstag, den 12.<br />
Mai <strong>2012</strong> zum ersten „Manfred-Böhm-<br />
Gedächtnisturnier“.<br />
Das Turnier mit insgesamt zehn Mannschaften<br />
mit Menschen mit Behinderung<br />
fand in der Nähe von Freyung statt.<br />
Mit einem Kanülenschutz können Stichverletzungen vermieden<br />
werden!<br />
Aufstellung der Mannschaften. Ganz links im Bild die „Granados“<br />
lungsbedarf begründet. Verantwortliche<br />
Pflegefachkräfte, Pflegeberaterinnen<br />
und Pflegedienstleitung sowie der Betriebsarzt<br />
sind neben den Fachkräften<br />
für Arbeitssicherheit kompetente Ansprechpartner.<br />
Einrichtungen müssen die Unterweisungen,<br />
welche auch in der Biostoffverordnung<br />
begründet sind, organisieren,<br />
Mannschaften aus insgesamt vier Nationen<br />
(Deutschland, Tschechien, Slowakei,<br />
Österreich) nahmen an dem Turnier,<br />
das in Erinnerung an Manfred Böhm,<br />
dem Gründer der Niederbayerischen<br />
Wohnheimliga für Menschen mit Behinderung<br />
benannt wurde, teil.<br />
Die „Granados“ konnten trotz Wind,<br />
miteinander 7/12 9<br />
Kälte und Regen bei einer geschlossen<br />
Mannschaftsleistung, mit nur einem<br />
Unentschieden und insgesamt<br />
nur einem Gegentor, das vorbildlich<br />
organisierte Turnier im Finale gegen<br />
die Tigers <strong>Straubing</strong> mit 2:0 für sich<br />
entscheiden.<br />
Andreas Loibl<br />
durchführen und dokumentieren.<br />
Es müssen Regelungen<br />
beziehungsweise Verfahren<br />
installiert sein, die das Handeln<br />
bei einer Schnitt- oder<br />
Stichverletzung beschreiben.<br />
Bei bereits benutzten Instrumenten<br />
ist eine Blutuntersuchung<br />
nötig. Die Kosten<br />
übernimmt übrigens die Berufsgenossenschaft.<br />
Der Hergang<br />
der Verletzung ist im<br />
Verbandsbuch einzutragen.<br />
Wichtige und interessante Informationen<br />
finden sie auch<br />
in der Broschüre „Risiko Virusinfektion“<br />
der Berufsgenossenschaft.<br />
Diese Broschüre sollte allen Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen im Pflege-<br />
und Betreuungsdienst zur Verfügung<br />
gestellt werden. Sie ist auch eine gute<br />
Unterstützung für die Unterweisungen.<br />
Alexander Müller<br />
Qualitätsbeauftragter und<br />
Fachkraft für Arbeitssicherheit
10 miteinander 7/12<br />
„Mittendrin“ – ein neuer Arbeitskreis der Förderstätte<br />
Bei der ersten Besprechung des Arbeitskreises Mittendrin wurde mit Piktogrammen gearbeitet<br />
Mitwirkung und Mitbestimmung von<br />
Beschäftigten der Förderstätte – dieses<br />
Thema beschäftigt die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter schon lange. In<br />
der WfbM gibt es den Werkstattrat, im<br />
Wohnheim die Bewohnervertretung.<br />
Ein entsprechendes Gremium ist in der<br />
Förderstätte grundsätzlich nicht vorgesehen.<br />
Vor dem Hintergrund der UN-<br />
Behindertenrechtskonvention haben wir<br />
nun einen ersten Schritt in Richtung Mitbestimmung<br />
von Beschäftigten gemacht<br />
und den Arbeitskreis „Mittendrin“ gegründet.<br />
Dieser ist zu gleichen Teilen<br />
Bayerischer Werkstättentag <strong>2012</strong> in Marktoberdorf<br />
Die LAG WfbM (Landesarbeitsgemeinschaft<br />
der Werkstätten) veranstaltet<br />
jährlich einen Werkstättentag, bei dem<br />
Fachthemen wie auch die Information<br />
der Mitglieder auf der Tagesordnung<br />
stehen. Von unserer Werkstatt nahmen<br />
dieses Jahr im AGCO Fendt-Forum in<br />
mit Beschäftigten und Mitarbeitern der<br />
Förderstätte besetzt, die Leitung der Förderstätte,<br />
sowie der Fachdienst nehmen<br />
als „Gäste“ an den Sitzungen teil.<br />
In der ersten Sitzung des AK Mittendrin<br />
standen eine Vorstellungsrunde sowie<br />
die Namensfindung auf der Tagesordnung.<br />
Mitglieder des AK sind Armin<br />
Färber, Manuel Helf, Manuel Kronawitter,<br />
Cornelia Lippl, Matthias Prügl und<br />
Gamze Tuzcu. Sabrina Sigl und Marco<br />
Schleicher haben auch am ersten Treffen<br />
teilgenommen.<br />
Marktoberdorf Monika Thalhofer, Alfons<br />
Weiderer und Anna Rieg-Pelz teil.<br />
Das Schwerpunktthema lautete: Was ist<br />
ein inklusiver Arbeitsplatz?<br />
Von der Homepage der LAG WfbM<br />
haben wir ein paar Aussagen zusammengestellt:<br />
Als Aufgaben des AK wurden bisher<br />
gesammelt: Gestalten von kirchlichen<br />
Feiertagen und Festen (zum Beispiel<br />
Gedenktag Richard Pampuri), Anregungen,<br />
Probleme und Entwicklungen der<br />
Beschäftigten der Förderstätte ansprechen;<br />
Mitgestaltung bei der räumlichen<br />
Gestaltung der Förderstättengruppen.<br />
Wir freuen uns sehr über den neuen Arbeitskreis<br />
und seine Ergebnisse!<br />
Marco Schleicher<br />
Förderstättenleiter<br />
Hans Horn, Vorsitzender der LAG WfbM<br />
Bayern sagte: „Unsere Leistungsgesellschaft<br />
sortiert Bewerberinnen und<br />
Bewerber mit Behinderungen immer<br />
noch konsequent aus.“ Die Forderungen<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
hätten im Arbeitsmarkt bisher kaum
Spuren hinterlassen, gleichwohl Initiativen<br />
auf Bundes- und Landesebene,<br />
wie etwa die LAG WfbM Bayern mit<br />
ihren Werkstätten, die diese mit großem<br />
Engagement aufgegriffen haben.<br />
Irmgard Badura bestätigte: „Ich weiß,<br />
dass sich bei den Werkstätten für behinderte<br />
Menschen bereits viel getan<br />
hat, beispielsweise, was die Schaffung<br />
von Außenarbeitsplätzen anbelangt.“ …<br />
„Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
Werkstätten und dem so genannten „ersten<br />
oder allgemeinen“ Arbeitsmarkt ist<br />
extrem wichtig und auch unerlässlich<br />
für die zukunftsgerichtete Aufstellung<br />
“Hola a todos bienvenidos a la Fiesta”<br />
Mit diesen Worten haben wir das diesjährige<br />
mexikanische Sommerfest von<br />
Haus Antonius und Haus Stephanus<br />
eingestimmt.<br />
Eine lange Vorbereitungszeit ist am 19.<br />
Mai <strong>2012</strong> in die Endphase gegangen.<br />
Wir waren alle erleichtert, als sich am<br />
Morgen die Sonne am Himmel zeigte.<br />
Mit einem Lächeln und guten Mutes<br />
gingen wir tatkräftig an die letzten<br />
Vorbereitungsarbeiten heran.<br />
Gegen 14:00 Uhr kamen Eltern, Verwandte,<br />
Freunde, Nachbarn und Wohngruppen<br />
aus der Einrichtung. Bewohner<br />
und Mitarbeiter freuten sich über<br />
die rege Annahme der Einladung zum<br />
mexikanischen Sommerfest.<br />
Mit spanischem Flair begrüßte Wohngruppenleiterin<br />
Stephanie Paukner die<br />
zahlreich erschienen Gäste. Die Begrüßung<br />
untermalten zwei Bewohner<br />
mit traditionellen mexikanischen Festtagskleidern.<br />
Der Nachmittag gestaltete sich mit<br />
einer Tombola, einem reichhaltigen<br />
Kaffee- und Kuchenbuffet, mexikanischen<br />
Grillspezialitäten und dem mexikanischen<br />
Spiel „Pinatas schlagen“.<br />
Die Angebote des Festes wurden von<br />
und Ausrichtung der Werkstätten für<br />
behinderte Menschen“.<br />
„Keine Scheu vor der Beschäftigung<br />
von Menschen mit Behinderung“.<br />
Das ist der Appell des Bezirkstagspräsidenten<br />
von Schwaben Jürgen<br />
Reichert an die Unternehmer des<br />
ersten Arbeitsmarkts: „Arbeit ist für<br />
die meisten Menschen mehr als bloße<br />
Erwerbstätigkeit. Sie gibt Struktur,<br />
bringt Sinn, bietet die Möglichkeit zu<br />
sozialen Kontakten. Insbesondere für<br />
Menschen mit Behinderung, die oft<br />
Ausgrenzung erleben, ist dies wichtig“,<br />
so Reichert. Ein Mensch mit Be-<br />
Mexikanische Begrüßung<br />
den Besuchern gut angenommen und<br />
genossen.<br />
Freude und ein reger Austausch fand<br />
während des ganzen Nachmittages statt.<br />
Gegen 18:00 Uhr verabschiedeten sich<br />
die letzten Gäste. Die letzten Kräfte<br />
wurden anschließend noch eingesetzt,<br />
um die Abbau- und Aufräumarbeiten<br />
zu tätigen.<br />
miteinander 7/12 11<br />
hinderung bringe oftmals eine andere<br />
Sichtweise mit in den Betrieb. Dies<br />
könne, so bestätigten sozial engagierte<br />
Unternehmer, ein großer Gewinn<br />
für alle sein, meinte Reichert weiter.<br />
Die Umsetzung „eines inklusiven Arbeitsmarktes“<br />
ist Aufgabe aller Beteiligten:<br />
• Einbindung der Unternehmen<br />
• Politische Rahmenbedingungen<br />
• Mitwirkung der Beschäftigten<br />
• Finanzielle Möglichkeiten usw.<br />
Anna Rieg-Pelz<br />
Bereichsleiterin Arbeit<br />
Abschließend saßen wir alle geschafft,<br />
jedoch zufrieden beisammen und ließen<br />
den aufregenden Tag Revue passieren.<br />
El éxito de la fiesta<br />
(Auf ein gelungenes Fest)<br />
Stephanie Paukner
12 miteinander 7/12<br />
Doris, du bist unser Star!<br />
Die Wohngruppen Raphael und Anna verabschiedeten ihre<br />
langjährige Wohngruppenleitung, Doris Komorowski, mit<br />
einem gemeinsamen Grillfest.<br />
Irgendwann do kimmt da Dog, und a jeder geht.<br />
Aber Doris muaß des iatzad sei, des find ma wirklich bled.<br />
Auf a andre Gruppn gehst, und lasst uns alloa.<br />
De von Anna und Raphael frong, is des wirklich woar?<br />
Acht Joar lang bist du scho do, acht Joar lang plogst du di oh,<br />
arbeitst dir die Finger wund, und da Kopf raucht, is des gsund?<br />
Doch iatz is da langsam z´fad, brauchst wos neis, no is ned<br />
z´spat.<br />
Oba mia san saiba schuid, g´oabat homma oft wia wuid.<br />
Mia woin di ned hergeb´n, die Zeit die war so schön.<br />
Froh um jedes Jahr. Doris, du bist unser Star!<br />
Bist für alle immer da, und sogst a meistens immer ja.<br />
Doch a Schüler, der ned spurt, verliert bei dir ganz schnai<br />
den Muat.<br />
Do war i gestern auf Anna, do geht die Milch aus wirklich<br />
woar.<br />
D´Doris hod an Kaffee ghobt, ja hods denn wirklich koana<br />
gstoppt.<br />
Impressum:<br />
Einrichtung für Menschen mit Behinderung und Marienheim:<br />
H. Emmert (verantwortlich),<br />
S. Kerbl, B. Eisvogel<br />
Redaktionsschluss/-sitzung:<br />
3. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>, 12.00 Uhr<br />
Büro Barbara Eisvogel<br />
Erscheinungsdatum nächste Ausgabe:<br />
August/September <strong>2012</strong><br />
Druck: Marquardt, Regensburg<br />
Mia woin di ……….<br />
Volksfest mit Dirndl – wunderbar, und dann ins Roxy, des<br />
is klar.<br />
Bladderte Männer miaßn´s sei, des is für di ja eh ned nei.<br />
Doch iatz is d´Molly Nr. 1, so bist ah ned so ganz alloans.<br />
Frong uns, wer passt auf wen auf, so is dei neuer Lebenslauf.<br />
Mia woin di ………….<br />
(Abschiedslied gedichtet von Anita Helldobler und Christine<br />
Schuhmann; vorgetragen von den Mitarbeitern)<br />
Auf diesem Wege möchten wir uns bei Doris Komorowski<br />
für alles recht herzlich bedanken und wünschen ihr für die<br />
Zukunft alles Gute.<br />
Die Wohngruppen Anna und Raphael<br />
10-jähriges und 15-jähriges Dienstjubiläum gefeiert<br />
Wie schon in der Mai-Ausgabe der Hauszeitung „miteinander“<br />
kurz erwähnt, werden die Dienstjubiläen der Mitarbeiter, die<br />
(v.l.) Karl Ringlstetter, Clemens Bruchhage, Astrid Hausladen,<br />
Elfriede Viehbeck, Melanie Dugas, Aneta Krol, Anna Rieg-Pelz,<br />
Werner Liebl, Hans Emmert<br />
10 Jahre und 15 Jahre in der Einrichtung beschäftigt sind,<br />
gemeinsam gefeiert. Am 14. Juni <strong>2012</strong> konnten wieder einige<br />
dieses Ereignis mit ihren Vorgesetzten feiern. Christiane Troll/<br />
Nachtdienst, Monika Haimerl/Wohngruppe Jakob, Elfriede<br />
Viehbeck und Clemens Bruchhage/WfbM und Aneta Krol/<br />
Hauswirtschaft können das 10-jährige Dienstjubiläum feiern,<br />
Martina Stern/Fachschule und Werner Liebl/Technischer<br />
Dienst das 15-jährige Jubiläum. Gemeinsam mit Geschäftsführer<br />
Hans Emmert, Wohnheimleiterin Astrid Hausladen,<br />
Bereichsleiterin Anna Rieg-Pelz, Hauswirtschaftsleiterin<br />
Melanie Dugas und MAV-Vorsitzendem Karl Ringlstetter<br />
(entschuldigt waren Monika Haimerl, Christiane Troll und<br />
Martina Stern) wurde bei Kaffee und Kuchen der berufliche<br />
Werdegang der Jubilare reflektiert und so manche Anekdote<br />
besprochen. ei<br />
Fotos: (1, 2, 6, 12) B. Eisvogel, (3) Internet/www.heiligenlexikon.de,<br />
(4, 8) S. Schroll, (5) Privat, (7) A. Hausladen, (9) A. Loibl,<br />
(10) M. Schleicher, (11) U. Begung<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Texte wird auf die ausführliche<br />
Schreibweise "-er und -innen" verzichtet. Generell werden<br />
stattdessen die Begriffe stets in der kürzeren Schreibweise (z.B. Mitarbeiter)<br />
verwendet. Dies versteht sich als Synonym für alle männlichen<br />
und weiblichen Personen, die damit selbstverständlich gleichberechtigt<br />
angesprochen werden.