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BLASENREHABILITATION - Uniklinik Balgrist

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Zentrum für Paraplegie<br />

Neben einer genetischen Beeinflussung spielen spezielle Ernährungsgewohnheiten,<br />

Trinkmenge und bestimmte Erkrankungen (z. B. der Nebenschilddrüse) eine<br />

entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Urinsteinen.<br />

Es bestehen unterschiedliche Arten von Harnsteinen:<br />

- Kalziumoxalat (häufigste Steinart, röntgendicht)<br />

- Magnesiumammoniumphosphat (Struvit, röntgendicht, „Infektsteine“)<br />

- Harnsäure (bilden sich bei sehr saurem Urin, nicht röntgendicht)<br />

- Kalziumphosphat (röntgendicht)<br />

- Zystin (seltenste Steinform, nur gering röntgendicht)<br />

Häufige Ursache von Steinbildung nach einer Querschnittlähmung sind<br />

rezidivierende oder chronische Harnwegsinfekte und erhöhte Kalziumausscheidung<br />

bei lähmungsbedingtem Knochenabbau (Kalziumphosphat Steine).<br />

3.2.1 Allgemeine Risikofaktoren für Harnsteinbildung<br />

- geringe Flüssigkeitsaufnahme<br />

- übermässige Einnahme von tierischem Eiweiss<br />

- Getränke mit erhöhtem Oxalat oder Kohlenhydratgehalt (z. B. Tee, Kaffee, Cola)<br />

- „stehender“ Urin (z. B. Restharn, Harnstauungsniere)<br />

- zuviel purinhaltige Nahrungsmittel (u.a. Innereien) in Kombination mit sehr<br />

saurem Urin (pH < 5.8)<br />

- Stoffwechselerkrankung mit erhöhter Ausscheidung von Aminosäuren<br />

- Fremdkörper im Harntrakt<br />

- bestimmte Darmerkrankungen mit erhöhter Absorption von Oxalat<br />

- Störung des Kalzium-Phosphat-Haushaltes mit erhöhter Kalziumausscheidung<br />

(z. B. Überfunktion der Nebenschilddrüse)<br />

3.2.2 Typische Symptome<br />

- kolikartige (krampfartige) intensive Schmerzen in einer Flanke (in der Regel bei<br />

Uretersteinen) mit Schmerzausstrahlung in den Genitalbereich<br />

- konstanter dumpfer Schmerz im Nierenlager (Nierensteine oder Harnstauung)<br />

- Blutbeimengung im Urin durch Verletzungen der Schleimhaut<br />

- rezidivierende Harnwegsinfekte<br />

- Reizung der Blase mit Überaktivität des Detrusors und evtl. Inkontinenz<br />

- Übelkeit, Erbrechen, allgemeine Unruhe, autonome Dysreflexie<br />

- Infekt mit Fieber, Schüttelfrost (Pyelonephritis = Nierenbeckenentzündung)<br />

3.2.3 Diagnostik<br />

- Röntgen-Abdomenübersicht (nicht alle Steine sind sichtbar, siehe oben)<br />

- Nierenultraschall (Steine = dunklen Schatten), Ausschluss Stauungsniere<br />

- Ausscheidungsurographie (IVP)<br />

- Computertomographie oder Magnetresonanztomographie<br />

© 2010 Zentrum für Paraplegie, <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong>, 8008 Zürich Blasenrehabilitation Seite 11<br />

Jsabella FREI und Jörg HENAUER

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