6. nah dran 03-02 _litho.qxp_4.0 - B. Braun Melsungen AG
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Pflegemanagement<br />
im DRG-Zeitalter<br />
Strategien zur Reorganisation des OP<br />
Ein Bericht von Dipl.- Pflegewirt Thorsten Müller<br />
auch das OP-Management<br />
gefordert, die Prozesse des<br />
OP´s zu durchleuchten und<br />
ggfs. zu optimieren.<br />
OP-Management möchte<br />
ich wie folgt definieren:<br />
OP-Management umfasst<br />
alle Aufgaben, die die Leitung<br />
eines OP-Bereichs<br />
betreffen und geht damit<br />
weit über eine reine Verwaltungstätigkeit<br />
hinaus.<br />
Ziel des OP-Managements<br />
ist der optimale Einsatz von<br />
Ressourcen zur Erbringung<br />
einer größtmöglichen Produktivität<br />
in Verbindung<br />
mit Optimierung der Patientenakzeptanz.Management<br />
wird hier gleichgesetzt<br />
mit Planen, Entscheiden,<br />
Organisieren, Beschaffen,<br />
Führen, Kontrollieren<br />
und Bewerten.<br />
Das im OP-Bereich ausgeprägte<br />
falsch verstandene<br />
„Management by doing<br />
it“, läuft in der Regel nach<br />
einem spezifischen Muster<br />
ab: überall dort als OP-<br />
Leitung einzuspringen, wo<br />
Engpässe auftauchen und<br />
sog. Lücken stopfen,<br />
anstatt strukturiert und<br />
konsequent Aufgabenstellungen<br />
zu delegieren und<br />
so einer permanenten<br />
Überforderung entgegen<br />
zu wirken. Dies hat nicht<br />
nur die fatale Konsequenz,<br />
dass Ausstattungs- und<br />
Organisationsdefizite auf<br />
Dauer manifest werden (es<br />
gibt ja immer jemanden der<br />
den Kopf hinhält), sondern<br />
führt darüber hinaus dazu,<br />
dass Managementaufgaben<br />
von allen Beteiligten<br />
nicht mehr als solche anerkannt<br />
werden (nach dem<br />
Motto: „wenn eine OP-<br />
Leitung in der Lage ist, den<br />
ganzen Tag als instrumentierende<br />
Schwester am<br />
Tisch zu stehen und der<br />
OP-Ablauf trotzdem gesichert<br />
ist, dann kann es ja<br />
mit den vermeintlichen<br />
Managementaufgaben<br />
nicht so weit her sein“).<br />
Grundlage für eine Reorganisation<br />
im OP sollte<br />
daher zunächst eine Übersicht<br />
über das Leistungsspektrum<br />
sein. Als Basis<br />
dient die Untersuchung<br />
einzelner OP’s durch eine<br />
Längsschnittanalyse, deren<br />
typische Fragestellungen<br />
z.B. lauten:<br />
• Welche Diagnosen/Operationen<br />
haben welche Anästhesie-<br />
und Operationszeiten<br />
(Mittelwert, Minimum,<br />
Maximum)?<br />
• Wie viele Eingriffe werden<br />
pro Tag durchgeführt?<br />
• Wie hoch ist die Summe<br />
der dazugehörigen Anästhesie-<br />
und Operationszeiten?<br />
• Welche Verweildauer haben<br />
welche Diagnosen/<br />
Operationen?<br />
• Wie hoch ist die mittlere<br />
Anästhesie- und Operationszeit<br />
sowie die Verweildauer<br />
bei den signifikanten<br />
Eingriffen?<br />
• Wie ist die Auslastung an<br />
den einzelnen Wochentagen<br />
je operative Abteilung?<br />
• Wie ist die Auslastung je<br />
OP-Saal?<br />
• Wie ist die Personaleinsatzplanung<br />
und damit die<br />
Auslastung des Personals?<br />
Zur Person:<br />
Diplom-Pflegewirt Thorsten<br />
Müller verfügt über<br />
langjährige Berufserfahrung<br />
im Bereich Pflegeund<br />
Medizincontrolling.<br />
Als Dozent liegen seine<br />
Schwerpunkte u.a. in den<br />
Bereichen Krankenhausfinanzierung,OP-Organisation<br />
und Pflegedokumentation.<br />
Thorsten Müller<br />
berät Kliniken bei der<br />
DRG-Implementierung<br />
und führt als Consulter sowohl<br />
externe Seminare als<br />
auch Inhouse-Schulungen<br />
zu den Themen ‚Fehlbelegungsprüfung<br />
durch<br />
den MDK’, ‚Dokumentation<br />
aus Kassensicht’,<br />
‚DRG’ sowie ‚Critical<br />
Pathways und Case Management’<br />
in klinischen<br />
Einrichtungen durch.<br />
Anmeldung und Information<br />
über: www.thorstenkarin-mueller.de<br />
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Foto: Thorsten Müller