Juni 2013 - Bethlehem Mission Immensee

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Rundbrief Nr.3 /Mai 2013 Bethlehem Mission Immensee So bekommen wir einen tieferen Einblick in ihr Alltagsleben: - Familienstruktur, Bildungsmöglichkeiten für die Kinder. - Arbeitssituation und deren Folgen - anstehende Probleme in den Quartieren; Jugendbanden, Drogen. - Quartierverantwortliche, ihre Interessen und ihr Engagement für die Mitbewohner. - Lebenssituation der Jugendlichen, ihre Perspektiven. Gespräch mit Doña Carmen Natürlich suchen wir stets neue Kontakte. Regemässig nehmen wir an den Quartierveranstaltungen teil. Was theoretisch einfach scheint, ist in der Praxis noch nicht reif (Ein Hauptfaktor ist die Arbeitssituation). Wir können konkrete Treffen planen, und im letzten Moment gibt es verschiedene Gründe die ein solches verhindern. Das Angebot eines Tagesjobs, Entscheid doch zu ihrem Landstück zu fahren, Überraschungsbesuch von auswärts etc. Da die Kommunikation z.T. sehr schwierig ist, können Planungsänderungen oft nicht mitgeteilt werden. Das zieht sich über alle Anlässe die irgendwo stattfinden hinweg. Geduld kann in diesem Umfeld im wahrsten Sinne geübt werden!!! Equipe Die aktuelle Zusammensetzung unserer Equipe besteht aus 2 Mitgliedern des Javerianer Ordens (1 Priester, 1 Theologiestudent), 3 Schwestern der Oblatengemeinschaft, einem Karmeliterpriester, einer Fachperson aus Spanien und mir. Wir treffen uns ca. 1 Mal monatlich um auszutauschen über das was uns in den vergangenen Wochen beschäftigt hat. Dazu gehört der Rückblick auf unsere Besuche in den Indigenen Gemeinden und in den Barrios (Stadtvierteln),verschiedene Tagungen, Weiterbildungskurse etc. Auch aktuelle Themen in der Kirche und Politik beschäftigen uns. Dann planen wir die anstehenden Themen und das Verteilen der verschiedenen Aufgaben. Mit einem gemeinsamen Essen beenden wir die oft einen ganzen Tag dauernde Sitzung. Unsere Equipe, auf dem Bilds fehlen Stalin und ich. Die Verschiedenheit der Kulturen in unserer Equipe fordert uns gegenseitig heraus. Als Schweizerin übe ich mich in Geduld, wenn es um zeitliche Abmachungen geht, und wenn bei Planungen jederzeit beliebig geändert wird. Weiterbildung der Katecheten Drei Mal jährlich werden mehrtägige Weiterbildungen für Katecheten im Kurshaus des Vicariatos angeboten. Auf diese Weise erfahren sie Wertschätzung und echte Begleitung bei der anspruchsvollen Aufgabe in ihren Comunas. www.bethlehem-mission.ch 2
Rundbrief Nr.3 /Mai 2013 Bethlehem Mission Immensee Zum Kursprogramm gehören: - gemeinsamer Tageseinstieg mit einem indianischen Getränk, dem Wayusatee (um 5 Uhr morgens !). - Kultur der Indigenas und ihre Hintergründe. - Bibelarbeit - Kräuterheilkunde,therapeutische Massageanwendungen - Bunter Abend, darbieten von Legenden, Mythen aus ihrer Kultur. Dazu kommen weitere Treffen. Besonders beliebt ist das Fest der Katecheten im Dezember. Es gilt als Tag des Dankes für alles was sie das Jahr hindurch leisten. Spital und Casa Paula Regelmässig besuchen wir, eine Gruppe der „Pastoral social“ die PatientInnen im Spital. Dort erfahren wir viel über die Nöte, die Familien im Alltag erleben. Meine Aufmerksamkeit gilt vor allem den Indigenen Bevölkerungsgruppen. Kürzlich rief mich Padre Jhovani von der Equipe an, ob ich im Spital nachschauen könne. Lucio ein 12 jähriger Junge wurde von einer Schlange gebissen. Trotz des relativ schnellen Transportes zum Notfalldienst, verhärtete sich der linke Arm. Die Durchblutung war gefährdet, und die entsprechende Behandlung kostete viel. Der Vater, ein Katechet, schaute mich traurig an und sagte:“ Margarita, ich habe im Moment keine Möglichkeit, das Medikament zu bezahlen. Der Mais und der Kakao sind noch nicht reif zum Verkauf.“ Wir einigten uns, dass ich ihn im Auftrag des Vicariatos unterstützen werde. Unterdessen verschlechterte sich der Allgemeinzustand von Lucio, und er musste in ein anderes Spital verlegt werden. Zum Glück hat er sich wieder vollständig erholt. Übrigens, Schlangenbisse kommen in den Urwalddörfern häufig vor. Viele Kranke leiden an Denguefieber, verursacht durch Mücken und an verschiedenen Atemproblemen. Im Frauenhaus „Casa Paula“ begegne ich Frauen und Kindern, die auf irgendeine Weise Gewalt erlebt haben. Sie erhalten eine gute ganzheitliche Betreuung um sich langsam zu erholen von ihren physischen und psychischen Schmerzen. Im Moment bereite ich eine Mutter und fünf Kinder auf die Taufe vor. Wir freuen uns alle auf das Fest im Juni. Zwei der fünf Kinder bei der Taufvorbereitung Austausch mit den anderen BMI Fachpersonen Ich freue mich auf jedes Treffen mit den BMI (Bethlehem Mission Immensee) Leuten. Es ist wichtig und tut gut sich immer wieder zurück zu ziehen vom eigenen Lebens- und Arbeitsumfeld, um mit Kolleginnen und Kollegen mit dem gleichen Basishintergrund auszutauschen. Zwei Highlights möchte ich hier erwähnen. Im vergangenen Februar erlebten wir, Johannes der Koordinator von Ecuador, Federica und ich, mit drei weiteren Mitgliedern vom Vicariato einige spannende Tage im Grenzgebiet zwischen Ecuador – Peru, dort wo Federica arbeitet. Wir lernten ein Stück unversehrten Urwald mit entsprechender Fauna kennen. Dabei hatten wir viele tiefsinnige Gespräche. www.bethlehem-mission.ch 3
Seite 1: Rundbrief Nr. 3 / Mai 2013 Bethlehe

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