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ForestFinest 2/2013

Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.

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Xococ (bitter) + atl (Wasser)<br />

So hieß Schokolade bei den Azteken: Xocoatl, weil der Kakao mit Wasser und ohne Süßungsmittel zubereitet sehr<br />

bitter schmeckte. Bitter und selten süß ist auch die Geschichte des Kakaos. Sie erzählt von Kriegen und Ausbeutung<br />

– aber zum Glück auch immer öfter von Genießern und Lebensfreude, die das Gute in die Welt tragen wollen.<br />

Hohe Qualität, biologischer Anbau und Fairtrade sind auf dem Vormarsch.<br />

1500 vor unserer Zeitrechnung – als unsere<br />

Vorfahren vor allem Einkorn, Hirse, Hafer<br />

und Dinkel pflanzten – begannen die Olmeken<br />

mit dem Kakaoanbau. Die Olmeken<br />

siedelten im feuchten Tiefland der mexikanischen<br />

Golfküste und ihr Erbe ist immer<br />

noch in aller Munde. Heute mehr denn je.<br />

Denn es wird nicht nur weltweit immer<br />

mehr Schokolade gegessen und Kakao getrunken,<br />

sogar das Wort „Kakao“ stammt<br />

aus ihrer Mixe-Zoque-Sprache. Die Olmeken<br />

sprachen es nur „kakawa“ aus. Die ersten,<br />

die das übernahmen, waren viele hundert<br />

Jahre später, zwischen 600 und 300 vor unserer<br />

Zeitrechnung, die Maya.<br />

Für die Maya war Kakao ein Getränk, das<br />

dem Adel vorbehalten war. Sie maßen Kakao<br />

eine so große Bedeutung bei, dass sie die<br />

Bohnen sogar als Zahlungsmittel verwendeten.<br />

Diese Tradition übernahmen später<br />

die Azteken.<br />

„Geld wächst auf den Bäumen“<br />

Über diese Währung freuten sich die Spanier<br />

und berichteten in die alte Welt, dass<br />

sie in der neuen mit Kakaobohnen einkaufen<br />

könnten. Sie konnten ihr Glück kaum<br />

fassen, als sie merkten, dass diese an Bäumen<br />

wuchsen. So entstand die Redensart<br />

„Geld wächst auf Bäumen“. Sie blieb lange<br />

sprichwörtlich, denn bis Anfang des 19.<br />

Jahr hunderts galten Kakaobohnen in weiten<br />

Teilen Amerikas als Zahlungsmittel.<br />

Erst Mitte des 19. Jahrhunderts lösten die<br />

aus den USA eingeführten Münzen die<br />

Kakao bohnen als Zahlungsmittel ab. Die<br />

Redensart aber blieb.<br />

Die Eroberung der Welt<br />

Als Kolumbus Amerika entdeckte, entgingen<br />

ihm zwei wichtige Erkenntnisse: Ers -<br />

tens, dass er nicht in Indien gelandet war,<br />

und zweitens die Bedeutung von Kakao.<br />

Die wusste später Hernán Cortés zu schätzen<br />

und brachte 1528 zum ersten Mal<br />

Kakao nach Europa. Nur konnte hier kaum<br />

jemand dem Neuen etwas abgewinnen.<br />

Zwar wurde Kakao 1544 als Schokolade am<br />

spanischen Hof getrunken – und zwar<br />

genauso, wie es die Entdecker von den<br />

Azteken gelernt hatten – heiß und bitter.<br />

Zu seiner Beliebtheit trug das aber wenig<br />

bei. Die kam erst, als eine findige Köchin<br />

oder ein findiger Koch am königlichen Hof<br />

in Spanien statt Wasser Milch nahm und<br />

dem Getränk Honig oder Rohrzucker hinzufügte.<br />

Das war der Beginn des süßen<br />

Siegeszuges: Von Spanien kam das Ge -<br />

Für die Tolteken und Azteken war der<br />

Kakao ein Geschenk des Himmels: Sie<br />

sahen darin eine Gabe des gefiederten<br />

Gottes des Windes „Quetzalcoatl“.<br />

Bild: Quetzalcoatl, aus dem<br />

Codex Magliabechiano (16. Jahrhundert)<br />

www.forestfinance.de FF 9<br />

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