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Schließungssätze in der ebenen Geometrie

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Zweiter Beweis von Satz 2: Dieser Zweite Beweis von Satz 2 wird sich auf e<strong>in</strong><br />

Resultat aus <strong>der</strong> Abbildungsgeometrie stützen, und, im Gegensatz zum Ersten Beweis,<br />

nicht von <strong>der</strong> Zeichnung abhängig se<strong>in</strong>.<br />

Für jede Gerade l bezeichnen wir mit sl die Spiegelung an <strong>der</strong> Geraden l:<br />

Nun werden wir die folgende Eigenschaft von Geradenspiegelungen benutzen:<br />

Satz 3: Schneiden sich drei Geraden x; y und z <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Punkt,<br />

dann ist die Verkettung sz sy sx <strong>der</strong> Geradenspiegelungen sx; sy und sz wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Geradenspiegelung.<br />

Da e<strong>in</strong>e Geradenspiegelung, mit sich selbst verkettet, die Identitätsabbildung ergibt,<br />

haben wir also<br />

(sz sy sx) (sz sy sx) = id<br />

(wobei id die Identitätsabbildung bezeichnet).<br />

(Siehe Fig. 7.) Kommen wir jetzt zum eigentlichen Beweis von Satz 2:<br />

Bezeichnen wir mit O den Mittelpunkt des Kreises k; und mit g 0 ; h 0 und i 0 die<br />

Senkrechten zu den Geraden g; h bzw. i durch diesen Punkt O:<br />

Da P Q k g und g 0 ? g ist, haben wir g 0 ? P Q: Nun geht die Mittelsenkrechte<br />

e<strong>in</strong>er Kreissehne stets durch den Kreismittelpunkt; für die Sehne P Q im Kreis k bedeutet<br />

dies, daßdie Mittelsenkrechte dieser Sehne P Q durch den Mittelpunkt O des<br />

Kreises k geht. Doch die Mittelsenkrechte <strong>der</strong> Sehne P Q ist orthogonal zu <strong>der</strong> Sehne<br />

P Q; an<strong>der</strong>erseits wissen wir, daßauch die Gerade g 0 orthogonal zu <strong>der</strong> Sehne P Q ist<br />

(g 0 ? P Q). Somit ist die Mittelsenkrechte <strong>der</strong> Sehne P Q parallel zu <strong>der</strong> Geraden g 0 :<br />

Ferner hat die Mittelsenkrechte <strong>der</strong> Sehne P Q mit <strong>der</strong> Geraden g 0 e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

Punkt: den Punkt O: Doch zwei zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> parallele Geraden können nur dann e<strong>in</strong>en<br />

geme<strong>in</strong>samen Punkt haben, wenn sie zusammenfallen. Also fällt die Mittelsenkrechte<br />

<strong>der</strong> Sehne P Q mit <strong>der</strong> Geraden g 0 zusammen. Somit ist <strong>der</strong> Punkt Q das Spiegel-<br />

bild des Punktes P an <strong>der</strong> Geraden g0 : Mit an<strong>der</strong>en Worten: Q = sg0 (P ) : Analog ist<br />

R = sh0 (Q) ; S = si0 (R) ; T = sg0 (S) und U = sh0 (T ) : Damit ist<br />

si0 (U) = si0 (sh0 (T )) = si0 (sh0 (sg0 (S))) = si0 (sh0 (sg0 (si0 (R)))) = si0 (sh0 (sg0 (si0 (sh0 (Q)))))<br />

= si0 (sh0 (sg0 (si0 (sh0 (sg0 (P )))))) = si0 sh0 sg0 si0 sh0 sg0 (P )<br />

= (si0 sh0 sg0) (si0 sh0 sg0) (P ) :<br />

Da die Geraden g0 ; h0 und i0 sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Punkt schneiden (nämlich <strong>in</strong><br />

dem Punkt O), ist nach Satz 3 aber (si0 sh0 sg0) (si0 sh0 sg0) = id; und damit<br />

si0 (U) = (si0 sh0 sg0) (si0 sh0 sg0) (P ) = P:<br />

Das heißt, <strong>der</strong> Punkt P ist das Spiegelbild des Punktes U an <strong>der</strong> Geraden i 0 : Somit ist<br />

UP ? i 0 : Wegen i 0 ? i ist also UP k i: Das heißt, die Parallele zu <strong>der</strong> Geraden i durch<br />

den Punkt U geht durch den Punkt P: Damit ist Satz 2 erneut bewiesen.<br />

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