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Musikfilme - Club Passage

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1997) den Film (gedreht im 16-mm-, Hi-8 Video-<br />

und Super 8-Format) zur gleichnamigen<br />

Konzerttournee von "Neil Young & The Crazy<br />

Horse" lieferte - rau und dreckig wie der<br />

Soundtrack Neil Youngs zu "Dead Man".<br />

Zwischen den grobkörnigen Aufnahmen des<br />

Konzerts befragt "Year Of The Horse" die<br />

Musiker von "Crazy Horse" zu zwanzig Jahren<br />

Bandgeschichte zwischen sex, drugs & rock'n'roll<br />

- eine Geschichte, die auch Todesopfer forderte<br />

(Neil Young: "Ein paar Fragen können nicht<br />

dreißig Jahre Wahnsinn zusammenfassen.") Neil<br />

Young, der neben Stephen Stills zu den<br />

Gründungsmitgliedern der Country-Folk-Band<br />

"Buffalo Springfield" gehörte und später Triumphe<br />

mit "Crosby, Stills, Nash & Young" feierte, hatte<br />

seinerzeit ein paar Kumpels von einer<br />

Konkurrenzband weggelockt und mit ihnen "Neil<br />

Young & The Crazy Horse" gegründet, eine Band,<br />

mit der sich der Künstler den Ruf eines<br />

"Godfathers Of Grunge" erwarb. Inzwischen sind<br />

Young, Ralph Molina, Billy Talbot und Frank<br />

Sampedro eine Familie - durch vergangene<br />

Tourneen, harte Streitereien und schwere<br />

Schicksalsschläge im Umfeld der Band<br />

untrennbar miteinander verbunden. Jarmuschs<br />

Film zeigt Live-Konzerte in Gorge (Washington)<br />

und im französischen Viennes, Aufnahmen aus<br />

den Jahren 1976 und 1986 sowie Gespräche mit<br />

den Bandmitgliedern. Devise: "It's only<br />

Rock'n'Roll. But we like it".<br />

Ob Country, Folk, Blues, Soul, Rock oder<br />

elektronische Experimente: Bis heute hat sich<br />

Neil Young (getreu dem Motto "Nur wer sich<br />

wandelt, der bleibt sich treu") nicht auf einen<br />

bestimmten musikalischen Stil festlegen lassen -<br />

und letzlich auch nicht auf ein bestimmtes Genre:<br />

Der erklärte Kinoenthusiast produzierte unter dem<br />

Pseudonym Bernard Shakey die Konzertfilme<br />

"Rust Never Sleeps", "Muddy Track" und<br />

schließlich auch Jarmuschs "Year Of The<br />

Horse". Mit seiner Firma "Shakey Pictures"<br />

realisierte Young 1982 den Spielfilm "Human<br />

Highway", bei dem er Regie führte und an der<br />

Seite von Dennis Hopper, Dean Stockwell und<br />

3<br />

Mitgliedern der Avantgarde-Rockband "Devo"<br />

auch die Hauptrolle spielte. 1993 erhielt Young<br />

für den von ihm komponierten Titelsong zu<br />

Jonathan Demmes "Philadelphia" eine Oscar-<br />

Nominierung. Zwei Jahre später schrieb er den<br />

Soundtrack zu Jarmuschs eingangs erwähntem<br />

"Dead Man" und hatte darüber hinaus auch einen<br />

kleinen Auftritt als Trapper, der vom fahrenden<br />

Zug aus Büffel beschießt. Stichwort Büffel: Als<br />

Kevin Costner 1989 sein später mit 7 OSCARS<br />

geehrtes Westernepos "Der mit dem Wolf tanzt"<br />

drehte, stellte Kinofan Young ohne zu zögern<br />

dem Filmteam für eine Büffeljagdszene seine<br />

beiden zahmen Bisons "Cody" und "Mammoth"<br />

zur Verfügung.<br />

Regisseur Jonathan Demme, den das breite<br />

Kinopublikum wohl auf ewig zuallererst als<br />

Schöpfer des mit fünf OSCARS geehrten<br />

Psychothrillers "Das Schweigen der Lämmer" um<br />

den feinschmeckerischen Psychiater Hannibal<br />

Lecter im kollektiven Gedächtnis behalten dürfte,<br />

erfreut sich außerhalb und neben seiner<br />

Spielfilmarbeit (darunter "Philadelphia", OSCAR<br />

für Tom Hanks) eines außerordentlich guten Rufs<br />

als unermüdlicher Dokumentarfilmer. So<br />

produzierte und inszenierte Demme - er ist eines<br />

der Gründungsmitglieder der Organisation "Artists<br />

for Democracy" in Haïti - eine Reihe von Video-<br />

Dokumentationen über Haïti sowie eine filmische<br />

Biografie des südafrikanischen Präsidenten<br />

Nelson Mandela. Neben einigen Fernsehfilmen<br />

führte Demme auch Regie bei zahlreichen<br />

Musikvideos, unter anderem für Bruce<br />

Springsteen, UB 40, die Fine Young Cannibals :-)<br />

und Suzanne Vega. 1984 setzte der vielseitige<br />

Regisseur neue Maßstäbe in Sachen Konzertfilm:<br />

"Talking Heads - Stop Making<br />

Sense", im Pantages Theatre Los Angeles mit<br />

sechs stationären Kameras und einer<br />

Handkamera gefilmt, präsentierte unter Nutzung<br />

eines von der Band selbst aufgebrachten 1,2-<br />

Mio.-$-Budgets ein Multimedia-Spektakel der<br />

Extraklasse. Vier Auftritte lang (zwischen dem 13.<br />

und 16. Dezember 1983) begleiteten Demme und<br />

sein Team die Post-Punk/New-Wave-Band<br />

"Talking Heads", deren Musik auf 24 Kanälen<br />

digital in Dolby Stereo aufgenommen wurde.<br />

Einfühlsam und technisch perfekt gelang es dem<br />

Regisseur, sowohl die außergewöhnliche<br />

musikalische Bandbreite und die mitreißende<br />

Dynamik als auch die spektakuläre, mit<br />

parodistischem Witz zelebrierte Bühnenshow<br />

einer Band festzuhalten, deren avantgardistische<br />

Popmusik viele Nachahmer inspirierte. David<br />

Byrne (voc, g), Chris Frantz (dr) und Tina<br />

Weymouth (b) lernten sich Anfang der 70er an<br />

einer Designerschule in Rhode Island kennen und

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