10.10.2013 Aufrufe

Prof. Dr. P. Karl Wallner OCist - Der Fels

Prof. Dr. P. Karl Wallner OCist - Der Fels

Prof. Dr. P. Karl Wallner OCist - Der Fels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bücher<br />

Dörner, Reinhard (Hg.): „In den letzten<br />

Tagen werden schlimme Zeiten<br />

hereinbrechen“ (nach 2 Tim 3,1). <strong>Der</strong><br />

Antichrist und die Welt von heute. Berichtband<br />

der Osterakademie Kevelaer<br />

2008. Verlag Kardinal-von-Galen-Kreis<br />

e. V., 201 S., ISBN 978- 3-9812187-0-1,<br />

Euro 11,00.<br />

Die Betrachtung der „Zeichen der Zeit“<br />

anhand der Aussagen Jesu über das Ende<br />

der Welt wirft für den gläubigen Christen<br />

die Frage auf, ob die Herrschaft des<br />

Antichrist nicht schon angebrochen ist.<br />

Die daraus resultierende Frage nach der<br />

eschatologischen Dimension christlichen<br />

Lebens vor dem Hintergrund der Apokalypse<br />

war das Thema der diesjährigen<br />

Osterakademie des Kardinal-von-Galen-<br />

Kreises.<br />

„’Weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt,<br />

wird die Liebe in vielen erkalten’.“<br />

Erfüllung der Prophetie im New<br />

Age?“ Unter diesem Titel (S. 11-28) setzt<br />

sich <strong>Prof</strong>. Peter Beyerhaus mit New Age<br />

auseinander. Das in Jesu Ölbergrede angekündigte<br />

Anwachsen der Anomia, der<br />

Gesetzlosigkeit, bis zum Ende der Zeiten<br />

ist die Triebfeder von New Age: <strong>Der</strong><br />

Ersatz ethischer Normen durch ein allgemeines<br />

Prinzip menschlicher Höherentwicklung<br />

ohne Gott sowie synkretistische<br />

Bestrebungen sind die Kennzeichen dieser<br />

pseudomessianischen Bewegung, die<br />

sich durch raffinierte Wortspiele als Vollendung<br />

des Neuen Testaments tarnt.<br />

„Die biblische Lehre vom Antichrist in<br />

ihrer Bedeutung für eine christliche Theologie<br />

der Geschichte“: In diesem Vortrag<br />

(S. 29-59) behandelt <strong>Prof</strong>. Manfred Hauke<br />

die Bandbreite der biblischen Aussagen<br />

vom Antichristen, im besonderen die<br />

komplementäre Bezogenheit des alttestamentlichen<br />

Buches Daniel auf die Johannesbriefe<br />

und die Geheime Offenbarung.<br />

Die Aussagen der Heiligen Schrift zum<br />

Antichristen sind vordergründig auf die<br />

konkrete geschichtliche Situation bezogen,<br />

in der die Vorläufer des Antichristen<br />

am Werk sind; die endzeitliche Erfüllung<br />

der Prophetie ist jedoch an das konkrete<br />

Auftreten der Person des Antichristen als<br />

Gegenspieler Christi gebunden. <strong>Der</strong> Geist<br />

des kommenden Antichristen manifestiert<br />

sich in unseren Tagen, wie John Henry<br />

Newman darlegt, im weltanschaulichen<br />

Liberalismus bzw. religiösen Indifferentismus.<br />

Apokalyptik und Eschatologie sind<br />

keine Gegensätze: Dies ist der Kern des<br />

Beitrags von <strong>Prof</strong>. Klaus Berger „Die<br />

Prophetie Jesu über den Weltuntergang.<br />

Was sagen die Evangelien?“ (S. 61-70).<br />

Vielmehr liefern die apokalyptischen<br />

Aussagen des Neuen Testaments das<br />

theologische Fundament für die Notwendigkeit<br />

der persönlichen Umkehr, um im<br />

kommenden, zeitlich unvorhersehbaren<br />

Gericht zu bestehen.<br />

Die Umkehr, vor allem unter dem Aspekt<br />

der Reinigung, ist auch Thema des<br />

zweiten Vortrags von <strong>Prof</strong>. Berger: „Das<br />

Lamm und seine Braut. Die Offenbarung<br />

des Sehers Johannes, gelesen als dramatische<br />

Vorbereitung einer Hochzeit“ (S.<br />

71-76). Die Kirche als Braut muss sich<br />

für die Wiederkunft des Herrn, ihres<br />

Bräutigams, um ein hochzeitliches Kleid<br />

mühen. Die von ihr geforderte bräutliche<br />

Reinheit begründet den Zölibat Jesu und<br />

seiner Nachfolger, ein wesentliches Element<br />

der eschatologischen Ausrichtung<br />

der Kirche.<br />

„Die Botschaft von Fatima und die<br />

christliche Identität Europas“ lautet der<br />

Beitrag von <strong>Prof</strong>. Michael Stickelbroeck<br />

(S. 77-92). Trotz der wirtschaftlichen und<br />

politischen Umwälzungen im Gefolge<br />

der Wende zeichnet sich ein zunehmender<br />

Bruch mit jenen christlichen Werten ab, in<br />

denen die Identität Europas grundgelegt<br />

ist. Menschenrechte ohne Gottesbezug<br />

und ohne unverfügbare ethische Normen<br />

enden in einer „Diktatur des Relativismus“.<br />

Mit dem Phänomen der Privatoffenbarungen<br />

als solchen setzt sich <strong>Dr</strong>. Wolfgang<br />

Lindemann auseinander („Privatoffenbarung<br />

oder psychische Krankheit?“,<br />

S. 93-121). <strong>Der</strong> Bereich übernatürlicher<br />

Phänomene erfordert eine nüchterne Prüfung<br />

der Geister, im Rückgriff auf die in<br />

Schrift und Tradition aufgestellten Kriterien,<br />

vor allem aber eine Kenntnis von<br />

psychischen Erkrankungen und Pseudoreligiosität.<br />

Als Unterscheidungshilfe<br />

legt <strong>Dr</strong>. Lindemann einen Fragebogen mit<br />

entsprechenden Kriterien vor, der aber<br />

den Schluss erlaubt, dass die meisten vorgeblich<br />

Begnadeten Opfer von Wahnvorstellungen<br />

sind.<br />

„Anforderungen an die Christen heute<br />

angesichts einer immer gottloser werdenden<br />

Welt“: Wie <strong>Dr</strong>. Peter Christoph<br />

Düren in seinem Beitrag aufzeigt, greift<br />

die Gottlosigkeit auch innerhalb der Kirche<br />

immer mehr um sich. Als Ergänzung<br />

zu diesem Beitrag ist im Anhang (S. 199-<br />

201) eine Dokumentation über den von<br />

katholischen Diözesen Deutschlands geführten<br />

Weltbild-Verlag aufgenommen,<br />

der Sexbücher und esoterische Literatur<br />

einschließlich Satanismus vertreibt. Eine<br />

solche Situation stellt an den einzelnen<br />

Christen hohe Anforderungen, vor allem<br />

Bekennermut, der auch die Bereitschaft<br />

zum Martyrium einschließt.<br />

Wie unter solchen Gegebenheiten ein<br />

katholisches Gemeindeleben möglich<br />

ist, erörtert <strong>Dr</strong>. Lindemann in seinem<br />

zweiten Vortrag: „Wie kann eine katholische<br />

Gemeinde wachsen?“ (S. 149-184).<br />

Die dringend nötige Neuevangelisierung<br />

muss bei den Charismen der einzelnen<br />

ansetzen, die vom Priester als Gemeindeleiter<br />

zu entdecken und zu koordinieren<br />

sind.<br />

Das Zentrum des christlichen Lebens<br />

und aller authentischen Erneuerung ist<br />

das Kreuz: In der Läuterung und Hingabe<br />

an Gott vollendet sich das individuelle<br />

Menschsein und der Dienst an der Kirche.<br />

Dies belegt der Anhangsbeitrag „Umwandlung<br />

in Christus – Kreuzeswissenschaft<br />

nach Edith Stein“ (S. 185-197).<br />

Im Schnittpunkt zwischen Emanzipation<br />

und christlichem Glauben<br />

Irregeleiteter Fortschritt,<br />

17. Theologische Sommerakademie<br />

in Augsburg 2009<br />

Bestellung an Gerhard Stumpf,<br />

Nordfeldstr. 3, D-86899 Landsberg,<br />

stumpf@ik-augsburg.de Fax 08191-<br />

22680<br />

364 DER FELS 12/2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!