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pdf-download - Institut für soziale Dreigliederung

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neutralen 'Informationsflusses' anerzogen werden. Neoliberale Think-Tanks wie z.B. das INSM [1]<br />

in Köln, die z.B. die FAZ oder die financial times mit „Nachrichten“ und die Regierung mit Slogans<br />

wie „Sozial ist was Arbeit schafft“ beliefern, sind überdies schon längst dazu übergegangen, unsere<br />

Kinder <strong>für</strong> ihre Pläne heranzuziehen, indem sie den Staatsschulen Unterrichtsmaterialien<br />

bereitstellen.<br />

Von den richtigen Begriffen <strong>für</strong> das <strong>soziale</strong> Leben hängt unsere Zukunft ab. Das kann nur derjenige<br />

verkennen, <strong>für</strong> den das Soziale eine Gesinnungsfrage ist, weil er sich nicht vorstellen mag, dass das<br />

Soziale ebenso konkret ist wie irgendetwas sonst in der Welt. Dass z.B. der Begriff „Ware“ keine<br />

Definitionssache ist, sondern dass es etwas gibt, das mit Recht Ware genannt werden kann, und<br />

etwas anderes, das nicht so genannt werden kann, dass also auch im Sozialen Objektivität möglich<br />

ist, das wollen Menschen, die eine hohe Meinung von ihrer Gesinnung haben, nicht so gerne wahr<br />

haben. Auf die Fähigkeit, zwischen der <strong>soziale</strong>n Wirklichkeit und dem Anteil, den die Gesinnung an<br />

ihr hat, unterscheiden zu können, kommt es aber gerade an.<br />

Für uns ist z.B. ein Grundstück eine Ware wie jede andere. Beide Vorgänge, der Kauf einer Ware,<br />

und der Kauf von Grund und Boden, sind <strong>für</strong> uns das selbe. In Wahrheit sind beide jedoch nicht<br />

einmal miteinander vergleichbar. Geld, das beim Kauf eines Grundstücks den Besitzer wechselt, hat<br />

eine ganz andere Funktion im Wirtschaftsorganismus als Geld, das <strong>für</strong> eine Ware gegeben wird.<br />

Natürlich, wenn man sich beide Gelder ausdruckt, dann sehen die heutzutage gleich aus. Dahinter<br />

liegen aber zwei ganz verschiedene Prozesse. Nur in unseren Köpfen sind die gleich. Da beginnt<br />

das Ideologische. Und in diesem Ideologischen wurzelt die Wirtschaftskrise.<br />

Der Ideologie muss echte Wissenschaft entgegengestellt werden. Eine echte Wissenschaft kann aber<br />

nur von Menschen begründet werden, die trotz der Manipulationsversuche von Staats- und<br />

Wirtschaftsmacht unbefangen auf die objektiven Wirtschaftsprozesse hinsehen können und wollen.<br />

Diese Fähigkeit muss gefördert werden, bevor der Mensch mit Studium oder Beruf beginnt. Denn<br />

dadurch, dass er arbeitet, so wie man heute arbeiten muss, sprich, seine Arbeitskraft verkauft, kann<br />

kein Mensch lernen, sich objektiv zu den wirtschaftlichen Prozessen zu stellen, im Gegenteil: durch<br />

die Arbeit in seiner heutigen Form wird die Ideologie in den Gewohnheiten zementiert. Auch was<br />

man vielleicht vor dem Berufsleben an der Universität lernen kann, fördert nicht die <strong>soziale</strong><br />

Erkenntnis. Was in den Sozialwissenschaften, insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften<br />

getrieben wird, ist Ideologie. Das muss man sich angesichts der Lage, in die uns diese vermeintliche<br />

Wissenschaft gebracht hat, auch einmal eingestehen.<br />

Der halbe Rudolf Steiner erzieht zum Kapitalismus<br />

Der Anfang <strong>für</strong> eine echte Wirtschaftswissenschaft muss damit gemacht werden, dass Menschen<br />

bereits im Schutzraum der Schule Gelegenheit bekommen, aufmerksam <strong>für</strong> die verschiedenen<br />

Bereiche unseres Zusammenlebens zu werden, <strong>für</strong> das Rechtsleben, <strong>für</strong> das Geistesleben, und eben<br />

auch <strong>für</strong> das Wirtschaftsleben.<br />

Deshalb soll den Kindern gerade nicht irgendeine andere, vermeintlich bessere Ideologie anstelle<br />

der alten eingeimpft werden. Man könnte Menschen aber die Chance geben, sich dem <strong>soziale</strong>n<br />

Leben erlebend gegenüber zu stellen, bevor sie von diesem Leben in seiner gegenwärtigen, kranken<br />

Form korrumpiert werden. Letzteres ist zwar unausweichlich. Aber es macht einen Unterschied, ob<br />

ein Mensch, bevor er als Erwachsener seine Arbeitskraft verkaufen muss, den Wert der Arbeit<br />

kennengelernt hat. Es macht einen Unterschied, wenn er schon einmal <strong>für</strong> das Bedürfnis eines<br />

anderen Menschen arbeiten konnte und sich mit der Motivation <strong>für</strong> diese Arbeit auseinandersetzen<br />

musste, wenn er auch die Anstrengung des anderen gesehen hat, der <strong>für</strong> ihn arbeitet, wenn er<br />

erfahren hat, dass er selbst eine bestimmte Menge an Waren konsumieren muss, um <strong>für</strong> andere<br />

arbeiten zu können, wenn er dadurch versteht, was hinter dem Preis liegt, was der objektive Preis

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