Begleitmaterial Franziska Jägerstätter erzählt - Dschungel Wien

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und dafür gestorben ist. Diese Mitteilung gibt ihm in seiner Lage Halt und Trost. Die Eucharistie, die Bibel und ein Bild seiner Kinder sind ihm in dieser Zeit sehr wichtig. Franz Jägerstätter wird am 9. August 1943 nach Brandenburg/Havel gebracht und enthauptet. Die beiden Seelsorger, Pfarrer Kreutzberg in Berlin und Pfarrer Jochmann in Brandenburg, sehen in ihm einen Heiligen und Märtyrer. Im Jahre 1965 verweist Erzbischof Thomas D. Roberts SJ (1939 bis 1958 in Bombay, Indien) bei der Arbeit an der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils in einer schriftlichen Eingabe auf die einsame Gewissensentscheidung Franz Jägerstätters: „Märtyrer wie Jägerstätter sollen nie das Gefühl haben, dass sie allein sind.“ Am 7. Mai 1997, 54 Jahre nach seiner Hinrichtung, wird vom Landgericht Berlin das Todesurteil gegen Jägerstätter aufgehoben. Die Aufhebung kommt einem Freispruch gleich und bedeutet moralische und juristische Rechtfertigung seiner Handlung. Das Landesgericht geht davon aus, dass der Zweite Weltkrieg nicht dem Volk sondern dem nationalsozialistischen Machtstreben gedient hat. Wer sich wie Jägerstätter einem Verbrechen widersetzt, kann kein Verbrecher sein. Ab 1989 werden im Auftrag von Bischof Aichern Personen, die Franz Jägerstätter gekannt haben, als Zeugen einvernommen. Nach unterstützenden Voten der Österreichischen Bischofskonferenz, einer historisch-theologischen Kommission und des Linzer Domkapitels wird 1997 offiziell der Seligsprechungsprozess für Franz Jägerstätter eröffnet, am 21. Juni 2001 auf diözesaner Ebene abgeschlossen und die Akten nach Rom zur Selig- und Heiligsprechungskongregation übergeben. Der Vatikan bestätigt am 1. Juni 2007 offiziell das Martyrium des österreichischen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter (1907-43). Die Seligsprechung erfolgt am 26. Oktober 2007 im Linzer Mariendom. (Aus: Franz Jägerstätter_Christ und Märtyrer, Erna Putz; Franz Jägerstätter. Gedenken und Gebet.Novene) Quelle: www.dioezese-linz.at 6
Rosina und Thomas Schlager-Weidinger: Franz Jägerstätter – ein Traum mit Folgen ... Eine Einstiegshilfe für den Unterricht an Grundschulen und an der Sekundarstufe 1 Nach dem 1. Weltkrieg (1914-1918) herrschte eine große Hungersnot, und viele Menschen hatten keine Arbeit mehr. Alles was zählte war: Wer gibt uns Arbeit, so dass wir wieder Geld für Nahrung und das Notwendigste verdienen können?! Ein Mann, sein Name war Adolf Hitler, nützte diese Situation aus. Um für den nächsten großen Krieg – den er unbedingt wollte – gut gerüstet zu sein, gab er Kriegsgeräte und Waffen in Auftrag. Damit seine Armee und das Kriegsmaterial schnell unterwegs sein konnten, ließ er Autobahnen bauen. Andere Arbeitsplätze wurden frei, weil Hitler Menschen vertrieben hatte, die ihm nicht passten und seiner Ansicht nach nichts zählten. All das brachte Arbeit, und die Leute waren begeistert. Hitler und seine Anhänger, die sich Nationalsozialisten nannten, gaben den Leuten aber nicht nur Arbeit, sondern auch etwas, worauf sie stolz sein konnten. Dies war wichtig, weil Deutschland den 1. Weltkrieg verloren und deswegen in der Welt kein Ansehen mehr hatte. Der Führer – so wurde Hitler genannt – versprach ihnen: "Ihr Deutschen seid die Größten, Wertvollsten und Besten. Alle anderen sind schwach und minderwertig. Ihr werdet über andere Völker herrschen. Wenn ihr wollt, dass das gelingt, müsst ihr mir gehorchen, müssen wir Krieg führen und die vernichten, die anders sind, anders denken und anderes wollen." Damit das niemand vergessen konnte, war überall das Hakenkreuz und das Bild des Führers zu sehen. Zusätzlich lasen die Menschen in den Zeitungen und hörten aus den Radios und in den Kinos die Parole: "Ein Volk, ein Reich, ein Führer!" Selbst wenn jemand diese Werbung – damals hieß das "Propaganda" – durchschaute und nicht alles glaubte oder ganz einfach damit nicht einverstanden war, traute man sich das nicht öffentlich zu sagen und tat lieber mit. Es herrschte Angst, da viele Gegner Hitlers Nachteile hatten, ins Gefängnis oder sogar in ein Lager kamen. Kurz bevor Österreich ein Teil von Hitlerdeutschland wurde, hatte ein einfacher Bauer aus St. Radegund in Oberösterreich ein eigenartiges Erlebnis. Franz (weckt seine Frau auf): Franziska, entschuldige, dass ich dich wecke, aber ich hatte einen furchtbaren Traum. Ich bin so erschrocken ... Franziska: Ja, das spüre ich; du bist auch ganz verschwitzt! Also, was bedrückt dich? Franz: Stell dir vor, ich sah einen wunderschönen Eisenbahnzug, der um einen Berg herumfuhr. Auch konnte ich viele, viele Erwachsene sehen, die zum Zug hineilten und ... ich traute meinen Augen nicht: Auch zahlreiche Kinder strömten zum Zug. Was mich aber genauso verwirrt ist, dass nur ganz wenige NICHT eingestiegen und mitgefahren sind! (Schweigt einen Augenblick lang) Auf einmal sagte mir eine Stimme: Dieser Zug fährt in die Hölle! Dann hörte ich noch ein Sausen, sah ein Licht und alles war wieder weg! Franziska: Was hat das bloß zu bedeuten? Kannst du mit diesem Traum etwas anfangen? Franz und Franziska unterhielten sich noch lange über diesen Traum, bevor sie endlich wieder einschlafen konnten. Zu diesem Zeitpunkt war Franz Jägerstätter 31 Jahre alt und bereits zwei Jahre mit Franziska verheiratet. Das Ehepaar entdeckte, dass ihm die 7
Seite 1 und 2: Begleitmaterial zur Vorstellung
Seite 3 und 4: Familienfotos Franziska Jägerstät
Seite 5: der Ehe gehen drei Töchter hervor,
Seite 9 und 10: Franz: Ja, das seh' ich jeden Tag h
Seite 11: er war der Einzige, der Recht hatte

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