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Planung und Aufbau eines 10-stufigen Miniatur-Marxgenerators

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Fachhochschule Aachen, Campus Jülich<br />

Fachbereich Energietechnik<br />

Studiengang Elektrische Energietechnik<br />

mit Praxissemester<br />

Bachelorarbeit<br />

<strong>Planung</strong> <strong>und</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> <strong>10</strong>-<strong>stufigen</strong><br />

Vorgelegt von Tobias Frinken<br />

<strong>Miniatur</strong>-<strong>Marxgenerators</strong><br />

Matr.Nr.: 827381<br />

Referent: Prof. Dr.-Ing. A. Kern (Fachhochschule Aachen)<br />

Koreferent: Dipl.-Ing. H. Schmitz (Fachhochschule Aachen)<br />

Datum: Jülich, den 13.02.2012


Eidesstattliche Erklärung<br />

Ich versichere, dass ich meine Bachelorarbeit ohne Hilfe Dritter <strong>und</strong> ohne Benutzung<br />

anderer als der angegebenen Quellen <strong>und</strong> Hilfsmittel angefertigt <strong>und</strong> die den benutzten<br />

Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe.<br />

Diese Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen.<br />

Jülich, den 13.02.2012<br />

Nachname: Frinken<br />

Vorname: Tobias<br />

Matrikelnummer: 827381<br />

Unterschrift: ___________________


Inhaltsverzeichnis<br />

Verzeichnis der verwendeten Formelzeichen ...................................................................... III<br />

1. Einleitung ........................................................................................................................... 1<br />

2. Stoßspannungsgeneratoren ................................................................................................ 3<br />

2.1. Simulierte Stoßspannungen ........................................................................................ 3<br />

2.2. Einstufiger Stoßspannungsgenerator .......................................................................... 3<br />

2.3. Der Marx-Generator ................................................................................................... 4<br />

3. Dimensionierung <strong>und</strong> Beschaffung geeigneter Komponenten .......................................... 7<br />

3.1. Berechnung einer genormten Blitzstoßspannung „1,2/50“ ......................................... 7<br />

3.2. Funkenstrecke ........................................................................................................... 15<br />

3.2.1. Gasableiter ......................................................................................................... 15<br />

3.2.2. Kugelfunkenstrecke ........................................................................................... 16<br />

3.2.3. Abschneidefunkenstrecke .................................................................................. 17<br />

3.3.1. Hochspannungsgenerator ................................................................................... 18<br />

3.3.2 Generatoreinspeisung .......................................................................................... 19<br />

3.4. Kapazitäten ............................................................................................................... 21<br />

3.4.1. Stoßkapazität CS ............................................................................................... 21<br />

3.4.2. Belastungskapazität CB ................................................................................... 22<br />

3.4.3. Messkapazität CM ........................................................................................... 23<br />

3.5. Widerstände .............................................................................................................. 24<br />

3.5.1. Ladewiderstand RL ........................................................................................... 24<br />

3.5.2. Dämpfungswiderstand RD ................................................................................ 27<br />

3.5.3. Entladewiderstand RE ....................................................................................... 29<br />

3.6. Impulsgeber .............................................................................................................. 30<br />

3.7. Zusätzliche Sicherheitselemente ............................................................................... 33<br />

3.7.1. Parallelwiderstand RP ...................................................................................... 33<br />

3.7.2. Sicherheitswiderstand ........................................................................................ 33<br />

4. <strong>Aufbau</strong> des Turms ............................................................................................................ 35<br />

4.1. Holzkonstruktion ...................................................................................................... 35<br />

I


4.2. Metallkonstruktion mit Hart PVC Platten ................................................................ 36<br />

4.2.1. Metallturm ......................................................................................................... 36<br />

4.2.2. Isolierung des Metallturms ................................................................................ 37<br />

4.3. Turmaufbau aus Hart PVC ....................................................................................... 38<br />

5. Das Gehäuse .................................................................................................................... 39<br />

5.1. <strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> Größe des Gehäuses .............................................................................. 39<br />

6. Messungen ....................................................................................................................... 43<br />

7. Betriebsanleitung ............................................................................................................. 45<br />

8. Zusammenfassung ........................................................................................................... 46<br />

Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................... 48<br />

Literaturverzeichnis ............................................................................................................. 50<br />

Anhang ................................................................................................................................. 51<br />

II


Verzeichnis der verwendeten Formelzeichen<br />

Symbol Einheit Beschreibung<br />

C B F Belastungskapazität des Marx-Generators<br />

C i F Glättungskapazität des Netzteils<br />

CKreis F Gesamtkapazität des Stoßkreises<br />

CM F Messkapazität des Marx-Generators<br />

CS F Stoßkapazität des Marx-Generators<br />

CS' F n.-te Teil der Stoßkapazität<br />

C T F Teilerkapazität des Marx-Generators<br />

K1 1 Konstante zur Bestimmung der Stirnzeit<br />

K 2 1 Konstante zur Bestimmung der Rückenhalbwertszeit<br />

L Kreis H Gesamtinduktivität des Stoßkreises<br />

n 1 Anzahl der Stufen <strong>eines</strong> Marx-Generators<br />

η % Ausnutzungsgrad<br />

P max W Maximale dauerhafte Widerstandsbelastung<br />

P Ri W Durch Innenwiderstand verbrauchte Leistung<br />

R 270 Ω Teilwiderstand des Entladewiderstands<br />

R 500 Ω Teilwiderstand des Entladewiderstands<br />

R<strong>10</strong>00 Ω Teilwiderstand des Entladewiderstands<br />

R D Ω Dämpfungswiderstand des Stoßspannungsgenerators<br />

RD' Ω n.-te Teil des Dämpfungswiderstands<br />

R E Ω Entladewiderstand des Stoßspannungsgenerators<br />

RE' Ω n.-te Teil des Entladewiderstand<br />

Ri Ω Innenwiderstand des Netzteils<br />

R L Ω Ladewiderstand des Stoßspannungsgenerators<br />

R L ' Ω n.-te Teil des Ladewiderstands<br />

R P Ω Parallelwiderstand zum Marx-Generator<br />

III


τ 1 s Zeitkonstante zur Berechnung <strong>eines</strong><br />

Stoßspannungsgenerators<br />

τ 2 s Zeitkonstante zur Berechnung <strong>eines</strong><br />

Stoßspannungsgenerators<br />

τL s Teilladezeit des Marx-Generators<br />

τL5 s Gesamtladezeit des Marx-Generators<br />

T c s Abschneidezeit der Stoßspannung<br />

Tr s Rückenhalbwertszeit der Stoßspannung<br />

Ts s Stirnzeit der Stoßspannung<br />

Û V reale Stoßspannung des Marx-Generators<br />

UΣ0 V ideale Stoßspannung des Marx-Generators<br />

U 0 V Ladespannung <strong>eines</strong> Stoßspannungsgenerators<br />

U 2 V Ausgangsspannung <strong>eines</strong> Stoßspannungsgenerators<br />

U Cm V theoretische Spannung an der Messkapazität<br />

Û Cm V ablesbare Amplitude der Spannung an der Messkapazität<br />

UCs' V Spannung pro Kondensator der Stoßkapazität<br />

Umax V Maximale Stoßspannungsfestigkeit der Belastungskapazität<br />

U Re V Maximale Spannung am Entladewiderstand<br />

U Re270 V Spannung über Teilwiderstand des Entladewiderstands<br />

U Re500 V Spannung über Teilwiderstand des Entladewiderstands<br />

U Re<strong>10</strong>00 V Spannung über Teilwiderstand des Entladewiderstands<br />

URi V über Innenwiderstand des Netzteiles abfallende Spannung<br />

U sek V Sek<strong>und</strong>ärspannung des Netzteiles<br />

IV


1. Einleitung<br />

Erwin Otto Marx entwickelte 1923 einen mehr<strong>stufigen</strong> Stoßspannungsgenerator, welcher<br />

anschließend nach ihm benannt wurde.<br />

Der Marx-Generator ist, knapp 90 Jahre nach seiner Entwicklung, in seinem <strong>Aufbau</strong><br />

unverändert. Er bietet eine der besten Möglichkeiten Blitz- <strong>und</strong> Stoßspannungen zu<br />

generieren.<br />

In der vorliegenden Bachelorarbeit wird die Entwicklung <strong>eines</strong> Marx-Generators in<br />

<strong>Miniatur</strong>form beschrieben. Ziel der Arbeit ist es einen Generator zu erstellen, der eine<br />

Eingangsspannung zehnfach verstärkt, um eine Ausgangsspannung an <strong>10</strong>0 kV zu erhalten.<br />

Der Spannungsverlauf soll dabei einer Blitzstoßspannung „1,2/50“ entsprechen.<br />

Die Bachelorarbeit ist in 8. Kapitel gegliedert. Im Folgenden werden die Kapitel kurz<br />

inhaltlich vorgestellt.<br />

Das erste Kapitel, die vorliegende Einleitung, soll einen Überblick übder die<br />

Bachelorarbeit geben.<br />

Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit simulierten Stoßspannungen <strong>und</strong> zwei<br />

vorherrschenden Stoßspannungsgeneratoren. Hierzu werden die Entwicklungen dieser<br />

Generatoren aufgezeigt <strong>und</strong> deren Gr<strong>und</strong>schaltung erläutert.<br />

Im 3. Kapitel wird erläutert wie der Marx-Generator berechnet wird. Weiterhin werden die<br />

Funkenstrecke, Hochspannungsquelle, Kapazitäten <strong>und</strong> Widerstände näher betrachtet. Dies<br />

ist nötig, damit eine Realisierung der berechneten Bauteile stattfinden <strong>und</strong> der Marx-<br />

Generator erbaut werden kann. Ebenfalls wird auf den Impulsgeber <strong>und</strong> auf zusätzliche<br />

Sicherheitselemente eingegangen, so dass der Generator später kontrolliert <strong>und</strong> sicher<br />

bedient werden kann.<br />

Im 4. Kapitel werden Vor- <strong>und</strong> Nachteile diskutiert, mit welchen Materialien sich die<br />

Konstruktion realisieren lässt, die eine Halterung von Kugelfunkenstrecken stabil <strong>und</strong><br />

langfristig ermöglicht.<br />

1


Im 5. Kapitel wird die Notwendigkeit <strong>eines</strong> Gehäuses erläutert. Weiterhin setzt es sich mit<br />

dem Bau des Gehäuses für den Marx-Generator auseinander. Ebenfalls wird beschrieben,<br />

welche zusätzlichen Elemente zum Anschluss <strong>und</strong> zur Bedienung des Generators benutzt<br />

werden.<br />

Nach vollständiger Beschreibung des Marx-Generators <strong>und</strong> seiner Verschaltung, werden in<br />

Kapitel 6. die erfolgten Messungen vorgestellt <strong>und</strong> interpretiert.<br />

Das siebte Kapitel stellt eine Betriebsanleitung zur Verfügung, die es auch außerfachlichen<br />

Benutzern ermöglicht, den in diesem Projekt entwickelten Marx-Generator zu bedienen.<br />

Abschließend wird in der Zusammenfassung, Kapitel 8, über den Erfolg des Projekts<br />

berichtet.<br />

2


2. Stoßspannungsgeneratoren<br />

2.1. Simulierte Stoßspannungen<br />

In der Elektrotechnik kann es durch verschiedene Umstände zu Stoßspannungen kommen.<br />

Unter einer Stoßspannung versteht man eine nur sehr kurz anstehende Hochspannung, wie<br />

sie in Netzen der elektrischen Energieversorgung entweder durch äußere atmosphärische<br />

Einflüsse (äußere Überspannung, Blitzstoßspannung) oder durch Schaltvorgänge (innere<br />

Überspannung, Schaltstoßspannung) gelegentlich auftritt[1]. Dadurch entstehen Über- oder<br />

Durchschläge, welche einen kurzzeitigen Systemausfall oder sogar eine Zerstörung von<br />

Komponenten zur Folge haben können. Zur Vermeidung solcher Auswirkungen werden<br />

Stoßspannungen simuliert, um Anlagen oder Bauteile auf ihre Hochspannungsfestigkeit zu<br />

testen.<br />

Zur Simulation werden einfache Stoßspannungsgeneratoren <strong>und</strong> deren mehrstufige<br />

Erweiterung, sogenannte Marx-Generatoren, eingesetzt. Die Vielzahl von<br />

Überspannungserscheinungen wird für Prüfzwecke aus Gründen der internationalen<br />

Vergleichbarkeit auf genormte Blitzstoßspannungen <strong>und</strong> Schaltstoßspannungen reduziert<br />

[2].<br />

2.2. Einstufiger Stoßspannungsgenerator<br />

Der einfachste <strong>Aufbau</strong> zur Erzeugung einer Stoßspannung, ist ein einstufiger<br />

Stoßspannungsgenerator. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Schaltungsarten:<br />

Abbildung 1: Stoßspannungsgeneratorschaltung Typ A [Eigene Abbildung]<br />

3


Abbildung 2: Stoßspannungsgeneratorschaltung Typ B [Eigene Abbildung]<br />

Die Stoßkapazität C S wird in beiden Schaltungen über den Ladewiderstand R L auf die<br />

anliegende Gleichspannung U0 aufgeladen. Durch Zünden der Schaltfunkenstrecke entlädt<br />

sich die Stoßkapazität entweder über die Reihenschaltung aus Dämpfungswiderstand R D<br />

<strong>und</strong> Entladewiderstand R E , wie in Abbildung 1 zu sehen ist, oder nur über R E , wie in<br />

Abbildung 2. dargestellt. Gleichzeitig wird die Belastungskapazität C B , sowohl in<br />

Abbildung 1 als auch in Abbildung 2, über den Dämpfungswiderstand R D geladen. Am<br />

Ausgang U 2 kann der Prüfling angeschlossen werden, der ebenfalls, bei Vorhandensein<br />

einer Eigenkapazität, über RD aufgeladen wird.<br />

Die beiden Schaltungstypen unterscheiden sich demnach nur durch eine unterschiedliche<br />

Verschaltung der Widerstände RE <strong>und</strong> RD.<br />

2.3. Der Marx-Generator<br />

Die Erweiterung des Stoßspannungsgenerators ist der Marx-Generator. Er basiert auf dem<br />

Stoßspannungsgenerator Typ A (Abb. 1). Die Stoßspannung des Stoßspannungsgenerators<br />

ist auf die Größe seiner Quellspannung begrenzt. Der Marx-Generator hingegen ermöglicht<br />

es, die Quellspannung zu vervielfachen.<br />

4


Er funktioniert über so genannte Stufen, wobei eine Stufe aus jeweils:<br />

- einem Ladewiderstand R L '<br />

- einem Endladewiderstand RE'<br />

- einem Dämpfungswiderstand RD'<br />

- einer Stoßkapazität C S '<br />

- einer Funkenstrecke FS<br />

besteht. Die Anzahl der Stufen ist mit n benannt <strong>und</strong> ihnen sind theoretisch zunächst keine<br />

Grenzen gesetzt. Jedoch muss beim praktischen <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> solchen Generators die<br />

endliche Überschlagsfestigkeit der Isolatoren berücksichtigt werden.<br />

Es wird lediglich ein Belastungskapazität C B benötigt, die am Ende der Schaltung<br />

installiert wird. Sie besteht aus einer Parallelschaltung aus der Prüflingskapazität CP <strong>und</strong><br />

der Teilerkapazität C T . Für eine normgerechte Entladung der Stoßkapazitäten müssen<br />

Beide genau aufeinander abgestimmt werden. Dieser Aspekt wird in der Berechnung im<br />

Kapitel 2.1. genauer behandelt.<br />

Die Stoßkapazitäten C S werden über die Ladewiderstände R L parallel auf die<br />

Eingangsspannung U 0 aufgeladen (siehe Abb. 3) <strong>und</strong> durch Auslösen der Funkenstrecken<br />

FS so in Reihe geschaltet, dass sich ihre Spannungen kurzzeitig addieren. Die<br />

Ausgangsspannung besteht also aus der Eingangsspannung multipliziert mit der Anzahl der<br />

Stufen. Sind beispielsweise vier Kapazitäten parallel geschaltet <strong>und</strong> werden diese über vier<br />

Funkenstrecken in Reihe geschaltet, entwickelt sich am Ausgang die vierfache<br />

Eingangsspannung.<br />

5


Für die Verstärkung gilt allgemein (2.1)[2]:<br />

Abbildung 3: Marx-Generator-Schaltung [1]<br />

U0∑ = n · U0<br />

Durch diesen Vorgang ist es möglich, große Spannungen <strong>und</strong> Ströme für einen kurzen<br />

Zeitraum zu generieren, ohne das Stromnetz zu belasten.<br />

Mit diesen simulierten Spannungen lassen sich nun Bauteile, Geräte oder<br />

Schutzeinrichtungen testen.<br />

(2.1)<br />

Da es sich in diesem Projektaufbau um einen zehn<strong>stufigen</strong> Marx-Generator handelt, gilt im<br />

Folgenden n = <strong>10</strong>.<br />

6


3. Dimensionierung <strong>und</strong> Beschaffung geeigneter Komponenten<br />

3.1. Berechnung einer genormten Blitzstoßspannung „1,2/50“<br />

Die Dimensionierung der zu verwendenden Bauteile im Marx-Generator ist von vielen<br />

Faktoren abhängig. Als erstes gilt es, die Stoßspannungsform zu definieren.<br />

Für Prüfungen in einem Labor oder Prüffeld werden aperiodische Spannungsverläufe<br />

vorgeschrieben [2]. Dies ist durch die IEC 60060-1 festgelegt.<br />

Bei Prüfungen außerhalb von Laboreinrichtungen, so genannten Vor-Ort-Prüfungen,<br />

können die idealisierten Spannungsformen oft nicht eingehalten werden. Es werden<br />

deshalb auch stark schwingende Impulsspannungen eingesetzt, die im Entwurf der neuen<br />

IEC 60060-3 durch ihre Einhüllende mit erheblich erweiterten Zeitparametern definiert<br />

werden sollen [2].<br />

Da in diesem Bachelorprojekt ein Blitzstoß simuliert werden soll <strong>und</strong> es sich um einen<br />

Laboraufbau handelt, werden die Bauteile für eine aperiodische Blitzstoßspannung<br />

„1,2/50“ konfiguriert.<br />

Mit Blitzstoßspannungen werden reale Blitzstromverläufe simuliert. Die Überspannung<br />

wird durch den Scheitelwert Û, die Stirnzeit Ts <strong>und</strong> die Rückenhalbwertszeit Tr definiert.<br />

Für die genormte Blitzstoßspannung „1,2/50“ ist eine Stirnzeit von 1,2 µs (zulässige<br />

Abweichung ± 30 %) <strong>und</strong> eine Rückenhalbwertszeit von 50 µs (zulässige Abweichung ±<br />

20 %) festgelegt [2].<br />

Als CB wird die Parallelschaltung aus Prüflingskapazität <strong>und</strong> Spannungsteilerkapazität<br />

angesehen. Da für den gr<strong>und</strong>legenden <strong>Aufbau</strong> kein Prüfling verwendet wird, besteht im<br />

Folgenden die Belastungskapazität nur aus dem kapazitiven Spannungsteiler.<br />

Zur Berechnung des Marx-Generators werden die Bauteile der einzelnen Stufen zu einer<br />

resultierenden Größe verarbeitet. Für die Ausgangsspannung gilt (2.1).<br />

7


Die Stoßspannungskapazität resultiert aus ihren Teilkapazitäten(3.1.)[2]:<br />

CS = CS'<br />

n<br />

(3.1)<br />

Der Dämpfungswiderstand setzt sich aus der Summe aller Teildämpfungswiderstände, dem<br />

äußeren Dämpfungswiderstand sowie dem Dämpfungswiderstand des Teilers zusammen.<br />

Beim Projektaufbau sind weder ein äußerer Dämpfungswiderstand noch<br />

Dämpfungswiderstand im Teiler verbaut, daher gilt (3.2)[6]:<br />

RD = n · RD'<br />

(3.2)<br />

Die Entladung der Stoßkapazitäten erfolgt bei durchgezündeten Schaltfunkenstrecken über<br />

die Widerstände RE' <strong>und</strong> RL'. Falls RL' >> RE' gewählt wird, gilt für den resultierenden<br />

Entladewiderstand (3.3)[2]<br />

RE = n · RE'.<br />

(3.3)<br />

Dass diese Bedingung für die vorliegende Arbeit erfüllt ist, wird im Kapitel 3.5.1.<br />

Lastwiderstand verdeutlicht. Das gesamte Netzwerk wird durch eine Differentialgleichung<br />

bestimmt. Für die Dimensionierung von Stoßspannungsgeneratoren ist diese<br />

Differentialgleichung allerdings zu unhandlich [1]. Unter der Voraussetzung<br />

RECS >> RDCB wurden aus der exakten Lösung der Differentialgleichung<br />

Näherungsgleichungen entwickelt, welche im Folgenden verwendet werden. Die daraus<br />

entwickelten Gleichungen sind (3.4) bis (3.<strong>10</strong>).<br />

8


Für die zwei unterschiedlichen Gr<strong>und</strong>schaltungen Typ A (Abb. 1) <strong>und</strong> Typ B (Abb. 2)<br />

gelten geringfügig voneinander abweichende Beziehungen. Obwohl dem Marx-Generator<br />

Schaltungstyp A zu Gr<strong>und</strong>e liegt, wird zur Orientierung die erste Berechnung auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Schaltungstyps B durchgeführt. In dieser Berechnung sind die<br />

gr<strong>und</strong>legenden Zeitkonstanten τ 1 <strong>und</strong> τ 2 jeweils nur von einem Widerstand abhängig.<br />

Nach Abschluss dieser Berechnung kann erstmals eine Einschätzung der Realisierbarkeit<br />

stattfinden. Sollten die geeigneten Komponenten auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Rechnung verfügbar<br />

sein, kann die exakte Berechnung erfolgen, da nur geringfügige Abweichungen zu<br />

erwarten sind.<br />

Die für Blitzstoßspannungen definierten Größen, Stirnzeit <strong>und</strong> Rückenhalbwertszeit, sind<br />

den Zeitkonstanten τ1 <strong>und</strong> τ2 proportional (3.4) (3.5) [2]:<br />

T s = K 1 · τ 1<br />

Tr = K2 · τ2<br />

Abbildung 4: Konstanten für die Bestimmung von Stirnzeit <strong>und</strong> Rückenhalbwertszeit [2]<br />

(3.4)<br />

(3.5)<br />

Die Konstanten K 1 <strong>und</strong> K 2 sind von der Stoßspannungsform abhängig [2]. Für die<br />

Blitzstoßspannung „1,2/50“ gelten die Werte aus Abbildung 4; K 1 = 2,96 <strong>und</strong> K 2 = 0,73 .<br />

Daraus ergeben sich für τ 1 <strong>und</strong> τ 2 nach (3.4) <strong>und</strong> (3.5) folgende Werte:<br />

τ1 = Ts 1,2 µs<br />

K1<br />

= = 405 ns<br />

2,96<br />

9


τ2 = Tr 50 µs<br />

= = 68,5 µs<br />

K2 0,73<br />

Für CS wurde nach Absprache mit dem betreuenden Professor Kern ein Wert von 1 nF<br />

angenommen. Es wird ein hoher Ausnutzungsgrad von η ≈ 90 % anvisiert. Somit ergibt<br />

sich für CB (3.6) [2]:<br />

η =<br />

CS<br />

CS + CB<br />

CB = CS<br />

η - CS<br />

1 nF<br />

= - 1 nF = 111 pF<br />

0,9<br />

(3.6)<br />

Da 111 pF keine gängige Kapazitätsgröße ist, welche in dieser Ausführung praktisch nicht<br />

erhältlich ist, wird C B = <strong>10</strong>0 pF angenommen. Dies hebt den Ausnutzungsgrad auf η ≈<br />

90,9 % an. Wie bereits erwähnt, wird zur Orientierung R D <strong>und</strong> R E zuerst grob berechnet.<br />

Aus den Gr<strong>und</strong>formeln (3.7) <strong>und</strong> (3.8) [2]<br />

τ1 = RD<br />

C S C B<br />

C S + C B<br />

τ 2 = R E · (C S + C B )<br />

(3.7)<br />

(3.8)<br />

<strong>10</strong>


lassen sich nun R D <strong>und</strong> R E wie folgt berechnen:<br />

R D = τ 1 CS + CB<br />

CS CB<br />

R E =<br />

τ 2<br />

C S + C B =<br />

1 nF + <strong>10</strong>0 pF<br />

= 405 ns = 4455 Ω<br />

1 nF · <strong>10</strong>0 pF<br />

68,5 µs<br />

= 62,3 kΩ<br />

1 nF + <strong>10</strong>0 pF<br />

Mit (3.2) <strong>und</strong> (3.3) ergeben sich demnach die Werte RD' = 445,5 Ω <strong>und</strong> RE' = 6,23 kΩ<br />

erhalten. Bauteile in dieser Größenordnung sind gut verfügbar <strong>und</strong> somit einfach zu<br />

beschaffen. Das Einhalten der angenommenen <strong>und</strong> errechneten Werte stellt somit kein<br />

Problem dar.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Abweichungen zwischen den Schaltungstypen werden im Folgenden die<br />

genauen Werte berechnet (3.9) (3.<strong>10</strong>) [2]:<br />

τ1 = R E R D<br />

R E + R D C S C B<br />

C S + C B<br />

τ2 = (RE + RD) · (CS + CB)<br />

(3.9)<br />

(3.<strong>10</strong>)<br />

11


Nach Umstellung der Gleichungen sowie dem Einsetzten der Werte für C S <strong>und</strong> C B<br />

ergeben sich folgende Gleichungen:<br />

R E =<br />

τ2<br />

CS + CB - R D =<br />

68,5 µs<br />

1 nF + <strong>10</strong>0 pF - R D = 62272 Ω - R D<br />

RE RD<br />

RE + RD = τ1 CS + CB nF + <strong>10</strong>0 pF<br />

= 405 ns1 = 4455 Ω<br />

CS CB 1 nF · <strong>10</strong>0 pF<br />

Wird nun RE aus (3.9) mit dem Ergebnis aus (3.<strong>10</strong>) ersetzt, lassen sich zwei Werte für RD<br />

errechnen:<br />

RD · (62272 Ω - RD)<br />

62272 Ω - RD + RD<br />

= 4455 Ω<br />

R D · 62272 Ω - R D 2 = 4455 Ω · 62272 Ω = 277421760 Ω<br />

R D 2 - R D · 62272 Ω + 969450496 Ω = - 277421760 Ω + 969450496 Ω<br />

(R D - 31136 Ω) 2 = 692028736 Ω<br />

R D = ± 26306 Ω + 31136 Ω<br />

RD1 = 4830 Ω & RD2 = 57442 Ω<br />

Mit Hilfe der Gleichung (3.9) oder (3.<strong>10</strong>) sowie R D1 <strong>und</strong> R D2 , lassen sich auch<br />

RE1 <strong>und</strong> RE2 bestimmen.<br />

RE1 = 57817 Ω & RE2 = 4830 Ω<br />

12


Aufgr<strong>und</strong> der Nähe zur Orientierungsrechnung gilt R D = R D1 = 4830 Ω <strong>und</strong><br />

RE = RE1 = 57817 Ω.<br />

Der finale Ausnutzungsgrad beträgt bei der genauen Berechnung (3.11) [2]:<br />

η = Û<br />

U∑0 =<br />

RE<br />

RE + RD<br />

CS<br />

CS + CB =<br />

57817 Ω<br />

57817 Ω + 4830 Ω<br />

1 nF<br />

= 83,9 %<br />

1 nF + <strong>10</strong>0 pF<br />

(3.11)<br />

In den nachfolgenden Unterkapiteln 3.4. <strong>und</strong> 3.5. wird erläutert, wie sich die einzelnen<br />

Widerstände <strong>und</strong> Kapazitäten zusammensetzen.<br />

Es müssen zehn Entladewiderstände von RE' ≈ 5781,7 Ω, Dämpfungswiderstände von<br />

RD' ≈ 483 Ω <strong>und</strong> Stoßkapazitäten von CS' = <strong>10</strong> nF sowie eine Belastungskapazität von<br />

C B ' = <strong>10</strong>0 pF installiert werden. Der Ladewiderstand R L wird in erster Linie von seinem<br />

eigenen Leistungsvermögen <strong>und</strong> der Bedingung R L ' >> R E ' beeinflusst. Aus (2.1) <strong>und</strong><br />

einer Ladespannung von <strong>10</strong> kV ergibt sich eine ideale Ausgansspannung von U ∑0 = <strong>10</strong>0<br />

kV. Eingesetzt in (3.11) liegt die zu erwartende Stoßspannung bei Û = 83,9 kV.<br />

Bei mehr<strong>stufigen</strong> Stoßspannungsgeneratoren kann es zu Schwingungen <strong>und</strong><br />

Kreisinduktivitäten kommen. Um ein Schwingen im Anstiegsbereich der Stirnzeit zu<br />

verhindern, muss mindestens eine kritische Kreisdämpfung vorliegen. Dies ergibt für einen<br />

einfachen RLC-Reihenschwingkreises die Dämpfungsbedingung(3.12)[2]:<br />

RD ≥ 2 ·<br />

LKreis<br />

CKreis<br />

(3.12)<br />

Die Kreisinduktivität kann grob aus der Stromkreislänge des schwingenden Kreises mit<br />

1 µH/m abgeschätzt werden[2]. RD steht für den errechneten Dämpfungswiderstand.<br />

13


Als Kreiskapazität wird die Reihenschaltung aus Belastungs-, Mess- <strong>und</strong> Stoßkapazität<br />

verwendet:<br />

1<br />

CKreis =<br />

1<br />

C<br />

+<br />

B 1<br />

C<br />

+<br />

M 1<br />

= 90,9 pF<br />

CS Nach groben Abmessungen der kleinen Schaltungen, wird die Stromkreislänge mit 5 m<br />

angenommen, was eine Kreisinduktivität von L Kreis = 5 µH bedeutet. Eingesetzt in die<br />

Gleichung (3.12) entsteht die nachstehende Bedingung<br />

4830 Ω ≥ 2 ·<br />

5 µF<br />

90,9 pF ≥ 2 · 55005 Ω2 ≥ 469 Ω<br />

Es wird deutlich, dass die Bedingung erfüllt ist. Somit sollte es nicht zu Schwingungen im<br />

Anstieg kommen.<br />

14


3.2. Funkenstrecke<br />

3.2.1. Gasableiter<br />

Abbildung 5: Moderner Gasableiter [3]<br />

Abbildung 6: älterer Gasableiter [4]<br />

Um sensible Kugelfunkenstrecken zu vermeiden wurde zu Beginn überlegt, den Marx-<br />

Generator mit Gasableitern auszustatten. Diese haben den Vorteil, eine vorgegebene<br />

Zündspannung auf kleinem Raum zu ermöglichen. Zudem ist der Zündpunkt nicht durch<br />

äußere Einwirkungen beeinflussbar.<br />

Die größte Zündspannung für einen Gasableiter liegt bei 4500 V, was für eine<br />

Ausgangsspannung von <strong>10</strong>0 kV etwa 22 Funkenstrecken bedeutet.<br />

Neben dem größeren schaltungstechnischen Aufwand war vor allem der fehlende visuelle<br />

Effekt negativ in Bezug auf die Gasableiter zu betrachten. Wie in Abbildung 5 zu sehen,<br />

haben moderne Gasableiter eine Keramikhülle, die verhindert, dass der entstehende<br />

Lichtbogen sichtbar wird. Ältere Gasableiter, wie in Abbildung 6, hatten eine Glashülle.<br />

Jene sind aber nicht mehr auf dem Markt erhältlich.<br />

Daraus ergab sich, dass Gasableiter mit Keramikhülle für Vorführungszwecke ungeeignet<br />

sind.<br />

15


3.2.2. Kugelfunkenstrecke<br />

Abbildung 7: Eine im <strong>Aufbau</strong> verwendete Kugelfunkenstrecke [Eigene Abbildung]<br />

Die Kugelfunkenstrecken aus zwei Edelstahlkugeln (Abb. 7) haben gegenüber den<br />

Gasableitern einige große Nachteile. Sie haben ein viel höheres Eigengewicht <strong>und</strong> müssen<br />

über Schrauben <strong>und</strong> nicht leitendes Material gehalten werden.<br />

Die Schaltung muss zwingend in ein Gehäuse verbaut werden, um eine lebensgefährliche<br />

Berührung zu unterbinden. Hierfür muss ein Schutzgehäuse konstruiert werden. Da die<br />

Kugeln sehr raumfüllend sind, wird somit ein Gehäuse für einen <strong>Aufbau</strong> mit Kugeln viel<br />

größer, als ein <strong>Aufbau</strong> für die Schaltung mit Gasableitern. Trennungsabstände müssen<br />

besonders beachtet werden, um ungewollte Überschläge auf externe Bauteile zu vermeiden.<br />

Vor allem bei einem Metallturm kann dies zu einen Problem führen.<br />

Weiterhin sind die Funkenstrecken durch äußere Gegebenheiten wie z.B. Temperatur oder<br />

Luftfeuchtigkeit beeinflussbar. Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen sie sehr genau justiert werden,<br />

damit Überschläge kontrolliert stattfinden können.<br />

Trotz all dieser Nachteile, ist die konventionelle Kugelfunkenstrecke für diesen <strong>Miniatur</strong>-<br />

Marx-Generator besser geeignet, da die Kugelfunkenstrecken, durch einen individuell<br />

einstellbaren Abstand zwischen den Kugeln, eine frei wählbare Zündspannung bieten. Das<br />

ermöglicht den <strong>Aufbau</strong> einer <strong>10</strong>-<strong>stufigen</strong> Schaltung bei einer Eingangsspannung von <strong>10</strong> kV.<br />

Zusätzlich entstehen im Zündaugenblick Lichtbögen zwischen den Kugeln. Dieser visuelle<br />

Effekt verdeutlicht das Funktionsprinzip der Marx-Schaltung.<br />

16


Funkenstrecken werden in der Regel über Kugeln betrieben <strong>und</strong> nicht über beispielsweise<br />

Schrauben oder einfache Drahtspitzen. Dies ist der Fall, da Kugeln ein homogenes Feld -<br />

bzw. ein nur sehr schwach inhomogenes Feld – haben, <strong>und</strong> somit auch einen sicheren<br />

Zündzeitpunkt gewährleisten.<br />

Die Schlagweite zwischen den Kugeln sollte den halben Kugeldurchmesser nicht<br />

überschreiten. Diese Forderung ist im Allgemeinen immer dann erfüllt, wenn der<br />

Kugeldurchmesser mindestens so groß in mm gewählt wird, wie die zu messende<br />

Spannung in kV beträgt (z.B. U = <strong>10</strong>0 kV, D ≥ <strong>10</strong>0 mm) [1].<br />

3.2.3. Abschneidefunkenstrecke<br />

Abbildung 8:<br />

Abschneidefunkenstrecke des<br />

Projekts [Eigene Abbildung]<br />

Bei Prüfungen von Hochspannungsgeräten<br />

(Transformatoren, Durchführungen, etc.) muss oft mit<br />

„abgeschnittener Stoßspannung“ geprüft werden, um<br />

die Wirkung sehr schneller Spannungsänderungen zu<br />

simulieren [2]. Da der Projektaufbau besonders zu<br />

Vorführungszwecken gebraucht werden soll, hat die<br />

Abschneidefunkenstrecke (Abb. 8) zusätzlich die<br />

Funktion, die große Schlagweite der Stoßspannung<br />

deutlich zu machen. Wird der Abstand der Kugeln so<br />

eingestellt, dass die Funkenstrecke bei anliegender<br />

Stoßspannung zündet, ist neben dem wesentlich<br />

größeren Lichtbogen als bei den Kugelfunkenstrecken<br />

auch ein „lauter Knall“ zu hören. Um eine genormte<br />

Stoßspannungskurve zu erhalten, werden die Kugeln<br />

so weit von einander eingestellt, dass sie nicht zünden.<br />

Soll die Stoßspannung zu Test- oder<br />

Vorführungszwecken abgeschnitten werden, wird der<br />

Kugelabstand gerade so eng justiert, dass sie zünden. Im Schaltplan ist die<br />

Abscheineidefunkenstrecke mit AFS bezeichnet.<br />

17


3.3. Hochspannungsquelle<br />

3.3.1. Hochspannungsgenerator<br />

Abbildung 9: Der verwendete Hochspannungsgenerator [Eigene Abbildung]<br />

Der Hochspannungsgenerator (Abb. 9) bildet das Herzstück des Marx-Generators. Als<br />

Hauptkriterium muss er in der Lage sein, eine Hochspannung in Form einer<br />

Gleichspannung auszugeben. Gleichzeitig muss sich der Generator leicht speisen lassen.<br />

Dies geschieht entweder direkt über die in Deutschland üblichen 230 V Wechselspannung<br />

oder durch ein zusätzliches Netzteil. Die Nennleistung spielt eine untergeordnete Rolle, da<br />

der Ladestrom <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Leistungsaufnahme des Marx-Generators gering<br />

sind.<br />

Die Ausgangsspannung am Marx-Generator ist auf <strong>10</strong>0 kV festgelegt. Bei einer<br />

zehn<strong>stufigen</strong> Verstärkung muss somit die Eingangsspannung <strong>10</strong> kV betragen. Der im<br />

Projekt verwendete Hochspannungsgenerator erfüllt diese Kriterien. Als Einspeisung<br />

benötigt er 12 V DC bei einem Maximalstrom von 5 A. Zudem hat eine 12 V - Einspeisung<br />

den Vorteil, leicht über Batterien verfügbar zu sein, so dass der Generator auch unabhängig<br />

von einer stationären Spannungsquelle betrieben werden kann.<br />

18


3.3.2 Generatoreinspeisung<br />

Wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt, ist eine 12 V DC Spannungsversorgung nötig,<br />

um den Hochspannungsgenerator zu speisen. Hierfür wurde zunächst ein elektronisches<br />

Netzteil installiert, welches in der Lage ist, den geforderten Strom von 5 A zu<br />

gewährleisten.<br />

In der Erprobungsphase wurde das Netzteil durch eine Fehlentladung zerstört. Aufgr<strong>und</strong><br />

dessen wurde zusätzlich ein Sicherheitswiderstand eingebaut, um zukünftige Netzteile zu<br />

schützen. Allerdings gab es weitere Fehlentladungen, die dem elektronischen Netzteil<br />

weiterhin schadeten, sodass auf eine solidere Spannungswandlung gewechselt wurde. Der<br />

Gr<strong>und</strong> für die Fehlentladung wird in Kapitel 4.2.1. näher erläutert. In Kapitel 3.7.2. wird<br />

auf den Sicherheitswiderstand näher eingegangen.<br />

Abbildung <strong>10</strong>: 12 V Netzteil<br />

[Eigene Abbildung]<br />

Das neue Netzteil besteht aus einer klassischen<br />

Ringkernspule, einer Gleichrichterschaltung<br />

<strong>und</strong> zwei Kondensatoren zur<br />

Spannungsglättung (Abb. <strong>10</strong>). Es hat ein<br />

Leistungsvermögen von <strong>10</strong>5 VA bei einem<br />

Maximalstrom von 8,75 A. Neue<br />

Fehlentladungen fließen jetzt, über die mit<br />

einem großen Querschnitt ausgestatteten<br />

Kupferwicklungen der Ringkernspule, ab. Die<br />

Sek<strong>und</strong>ärspannung des Netzteils beträgt<br />

U sek = 12 V AC . Daraus folgt, dass nach<br />

Gleichrichtung <strong>und</strong> Glättung die<br />

Sek<strong>und</strong>ärspannung im unbelasteten Fall<br />

U sek = 16,9 V DC <strong>und</strong> im belasteten Fall<br />

U sek ≈ 12 V DC entspricht. Nach<br />

abgeschlossenem Ladevorgang der Kapazitäten<br />

C S ' sinkt die Belastung ab, was einen Anstieg<br />

der Spannung bewirkt.<br />

19


Wird der Hochspannungsgenerator mit einer höheren Spannung als 12 V gespeist, so<br />

transformiert dieser die Spannung auf ein höheres Potential als <strong>10</strong> kV. Dies hat zur Folge,<br />

dass die Funkenstrecken selbständig überschlagen.<br />

Damit auf elektronische Stabilisierungsbauteile verzichtet werden kann, muss ein<br />

Innenwiderstand installiert werden. Um diesen zu ermitteln, wird ein Schiebewiderstand<br />

verwendet. Diese Art Widerstand ermöglicht einen stufenlos verstellbaren<br />

Widerstandswert. Der Schiebewiderstand wird zwischen der Schaltung <strong>und</strong> dem Netzteil<br />

angeschlossen.<br />

Die an der Schaltung anliegende Spannung wird gemessen, während der Widerstand<br />

langsam verringert wird. Stellt sich eine Spannung von 12 V ein, kann der Widerstand<br />

abgeklemmt werden, um mit Hilfe <strong>eines</strong> Messgerätes seinen Widerstandswert zu ermitteln.<br />

Abbildung 11 zeigt den Schaltplan des Netzteils.<br />

Abbildung 11: Schaltplan des Netzteils [Eigene Abbildung]<br />

Das erläuterte Verfahren ergibt einen Innenwiderstand von Ri = 6,08 Ω. Dieser muss durch<br />

eine feste Widerstandsverschaltung an Stelle des Schiebewiderstandes installiert werden.<br />

Um einen Widerstand in etwa dieser Größe zu erstellen, sind sieben 47 Ω-Widerstände<br />

mit einem Leistungsvermögen von jeweils 2 W parallel geschaltet. Daraus ergibt sich:<br />

Ri = 1<br />

7<br />

= 6,71 Ω<br />

47Ω<br />

20


Im stationären Zustand fallen über den Innenwiderstand laut Messung U Ri = 4,2 V ab.<br />

Daraus resultiert eine Leistung von:<br />

PRi = U2<br />

Ri = (4,2 V) 2<br />

= 2,63 W<br />

6,71 Ω<br />

Das Gesamtleistungsvermögen der Widerstandsverschaltung von 14 W wird somit weit<br />

unterschritten.<br />

3.4. Kapazitäten<br />

3.4.1. Stoßkapazität CS<br />

Abbildung 12: Schaltungsbild der Kondensatorbatterie<br />

[Eigene Abbildung]<br />

Abbildung 13: Verlötete Stoßkapazität<br />

[Eigene Abbildung]<br />

Die Stoßkapazität CS setzt sich aus allen Stoßkapazitäten CS' zusammen. Da CS = 1 nF<br />

definiert wurde, lässt sich C S ' = <strong>10</strong> nF mit Hilfe der Gleichung (3.1) errechnen. Für hohe<br />

Spannungen eignen sich Keramikkondensatoren besonders gut; diese sind somit im System<br />

verbaut. Dieser Kondensator ist laut Artikelbeschreibung des Verkäufers in der Lage, auf<br />

eine Spannung von bis zu <strong>10</strong> kV aufgeladen zu werden. Bei ersten Tests hat sich dies<br />

allerdings nicht bestätigt <strong>und</strong> es sind Kondensatoren durchgeschlagen. Um die einzelnen<br />

Kondensatoren zu entlasten wurden sie jeweils parallel <strong>und</strong> in Reihe geschaltet. Abbildung<br />

12 zeigt das Schaltungsbild <strong>und</strong> Abbildung 13 die entsprechend verlöteten Kondensatoren<br />

dieser Verschaltung.<br />

21


Kondensatorbatterie C S ' =<br />

1<br />

1<br />

<strong>10</strong> nF + <strong>10</strong> nF +<br />

Spannung pro Kondensator: UCs' =<br />

= <strong>10</strong> nF<br />

1<br />

<strong>10</strong> nF + <strong>10</strong> nF<br />

<strong>10</strong> kV<br />

2<br />

= 5 kV<br />

Die Berechnung zeigt, dass die Kondensatorbatterie ihre Kapazität von <strong>10</strong> nF behält <strong>und</strong><br />

die Ladespannung pro Kondensator gleichzeitig von <strong>10</strong> kV auf 5 kV verringert wird. Im<br />

Zündaugenblick werden die einzelnen Kondensatoren ebenfalls entlastet, da sich der<br />

entstehende Stoßstrom aufteilt.<br />

3.4.2. Belastungskapazität CB<br />

Die an die Belastungskapazität gestellten Anforderungen sind enorm groß, da diese einer<br />

kurzzeitigen überschlagsfreien Aufladung auf <strong>10</strong>0 kV standhalten muss. Eine geringe<br />

Gesamtkapazität von <strong>10</strong>0 pF zu erreichen ist kein Problem. Im gewöhnlichen Fachhandel<br />

gibt es jedoch keine so speziellen Kondensatoren zu kaufen. Deshalb wurde in einem<br />

ersten Versuch die Belastungskapazität im Labor selbst hergestellt. Hierzu wurden zehn 1<br />

nF Kapazitäten konstruiert <strong>und</strong> in Reihe geschaltet, um die gewünschten <strong>10</strong>0 pF zu<br />

erreichen. Für jede Kapazität wurde eine Spannungsfestigkeit von mindestens <strong>10</strong> kV<br />

vorausgesetzt. Diese sollten in der Summe stark genug sein, der Gesamtspannung von<br />

<strong>10</strong>0 kV standzuhalten. In der Praxis wurde dies nicht bestätigt.<br />

Abbildung 14: Belastungskapazität aus 22 Kondensatoren [Eigene Abbildung]<br />

Die neu installierte Kondensatorbatterie besteht aus 22 Keramikkondensatoren (Abb. 14),<br />

welche laut Hersteller eine Spannungsfestigkeit von 6,5 kV pro Kapazität bieten.<br />

22


Ein Kondensator besitzt eine Kapazität von 2,2 nF. Bei einer Reihenschaltung dieser 22<br />

Kondensatoren wird die gewünschte Kapazität von<br />

<strong>und</strong> eine Spannungsfestigkeit von<br />

erzielt.<br />

3.4.3. Messkapazität CM<br />

CB =<br />

1<br />

22<br />

= <strong>10</strong>0 pF<br />

2,2 nF<br />

UCBmax = 22 · 6,5 kV = 141 kV<br />

Abbildung 15: Schaltbild der Messvorrichtung [Eigene Abbildung]<br />

Um den Spannungsverlauf im Zündmoment sichtbar zu machen, muss eine Teilspannung<br />

gemessen werden. Hierzu wird zwischen der Belastungskapazität C B <strong>und</strong> dem<br />

Erdpotential eine Messkapazität eingefügt, siehe Abbildung 15.<br />

23


Die nun über die Messkapazität abfallende Impulsspannung ist zu einem koaxialen<br />

Messausgang parallel geschaltet <strong>und</strong> kann mit einem digitalen Oszilloskop gemessen<br />

werden. Um den Betriebsbereich des Oszilloskops nicht zu verlassen, muss ein großes<br />

Teilerverhältnis bestimmt werden. Die Kapazität der Messkapazität ist mit CM = 500 nF<br />

angenommen, was zu folgender maximaler Teilspannung führt:<br />

UCm =<br />

83,9 kV · 0,1 nF<br />

500 nF + 0,1 nF<br />

≈ 16,78 V<br />

Die zu erwartende maximale Spannung von U Cm = 16,78 V wird durch ein Oszilloskop<br />

problemlos messbar sein.<br />

3.5. Widerstände<br />

3.5.1. Ladewiderstand RL<br />

Der Ladewiderstand R L begrenzt die Stromzufuhr der Stoßkapazität. Aufgr<strong>und</strong> dessen<br />

muss er in der Lage sein, im Einschaltaugenblick die Spannung von <strong>10</strong> kV sowie die damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Leistung zu vertragen. Für den Widerstand gilt:<br />

Pmax ≥ U 0 2<br />

R .<br />

Um dieses Kriterium für, die im Handel verfügbaren, <strong>10</strong> MΩ 1W Widerstände zu<br />

realisieren, wird eine Reihenschaltung aus vier Widerständen benötigt.<br />

Anzahl der Widerstände ·<br />

1 W<br />

pro Widerstand ≥<br />

U0 2<br />

Anzahl der Widerstände · <strong>10</strong> MΩ<br />

4 · 1 W = 4 W ≥ 2,5 W =<br />

(<strong>10</strong> kV)2<br />

4 · <strong>10</strong> MΩ<br />

24


Daraus resultierte die Ladezeit τ für die Gesamtschaltung nach (3.13) [4]:<br />

τ L ≈ n · R L 2 · C S 2 ≈ <strong>10</strong> · (400 MΩ)2 · (1 nF)2 ≈ 1,265 s<br />

(3.13)<br />

Ein Kondensator gilt nach ca. 5 τ als vollständig geladen. Um die Schaltung vollständig zu<br />

laden wird die Ladezeit τL5 ≈ 6,325 s gebraucht. RE kann für die Ladezeitberechnung<br />

vernachlässigt werden, da R L = 400 MΩ jenen um über ein 60.000-faches übersteigt.<br />

Die verwendeten Keramikkondensatoren haben ein schlechtes Selbstentladungsverhalten,<br />

womit das System der Gefahr ausgesetzt wird, dass die Kapazitäten nicht die volle<br />

Spannung von <strong>10</strong> kV erreichen. Zusätzlich beinhaltet diese Reihenschaltung auch ein<br />

erhebliches Platzproblem. Der Abstand zwischen den einzelnen Anschlüssen der<br />

Kugelfunkenstrecken beträgt jeweils 54 mm. Ein Widerstand hat jedoch ohne seine<br />

Drahtanschlüsse eine Länge von 19 mm (siehe Abb. 16). Eine Reihenschaltung aus vier<br />

Wiederständen ist demnach schwer zu realisieren.<br />

Abbildung 16: Widerstandslayout <strong>und</strong> Größentabelle des Lastwiderstands [7]<br />

Die Spannung von <strong>10</strong> kV <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Leistung belastet den Widerstand<br />

insgesamt nur relativ kurz. Nach Datenblatt beträgt die maximale Leistungsfähigkeit für<br />

impulsförmig auftretende Spannungen am Widerstand 1nF als Belastungskapazität. Dieser<br />

Wert beschreibt aber nur eine Mindestverträglichkeit, die der Hersteller garantiert.<br />

25


Dass ein Widerstand auch die Ladung einer <strong>10</strong> nF Kapazität übernehmen kann, ist nicht<br />

ausgeschlossen. Theoretisch verändert sich das Ladeverhalten des Marx-Generators wie<br />

folgt:<br />

τ L ≈ n · R L 2 · C S 2 ≈ <strong>10</strong> · (<strong>10</strong>0 MΩ)2 · (1 nF)2 ≈ 316 ms<br />

Daraus resultiert eine Gesamtladezeit von τL5 ≈ 1,58 s.<br />

Abbildung 17: Verwendeter<br />

Lastwiderstand<br />

[Eigene Abbildung]<br />

Um die Belastung noch einmal zu senken <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />

Ladezeit zu verkürzen, wurden im <strong>Aufbau</strong> zwei Widerstände<br />

parallel geschaltet (Abb. 17). Zwei Widerstände lassen sich<br />

von der Größe her gut in das System integrieren. Eine<br />

Verschaltung von mehr als zwei Widerständen würde zwar<br />

die Belastung der Widerstände sowie die Ladezeit weiter<br />

senken, erhöht aber simultan den Anspruch an den Hochspannungsgenerator <strong>und</strong> führt zu<br />

Platzproblemen. Aus der Parallelschaltung resultiert ein neuer Widerstand von:<br />

R L ' =<br />

Die Ladezeit verkürzt sich dadurch auf:<br />

1<br />

= 5 MΩ<br />

2<br />

<strong>10</strong> MΩ<br />

τ L ≈ <strong>10</strong> · (50 MΩ)2 · (1 nF)2 ≈ 158 ms<br />

Die sich daraus ergebende Gesamtladezeit beträgt τ L5 ≈ 790 s , was eine schnelle<br />

Aufladung bedeutet.<br />

Alle Tests haben bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Überlastung der Widerstände gezeigt.<br />

Sogar bei schnell ausgeführten Wiederholungen konnten keine nennenswerten<br />

thermischen Reaktionen festgestellt werden.<br />

26


Wie in Kapitel 3.1. bereits erwähnt, ist die Bedingung R L ' >> R E ' bestätigt. Der<br />

Widerstand RL' = 5 MΩ ist nahezu <strong>10</strong>00 mal so groß, wie der zu erwartende<br />

Entladewiderstand von RE' ≈ 5781,7 Ω.<br />

3.5.2. Dämpfungswiderstand RD<br />

Abbildung 18: 470 Ω Leistungswiderstand [Eigene Abbildung]<br />

Als Dämpfungswiderstand muss ein Widerstand von R D ' ≈ 483 Ω installiert werden.<br />

Hochspannungsresistente Widerstände mit einem exakten Widerstandswert von 483 Ω sind<br />

nicht erhältlich. Der nächstliegende zur Verfügung stehende Widerstandswert von 470 Ω<br />

weicht 2,8 % vom Errechneten ab. Dabei handelt es sich um einen Leistungswiderstand<br />

(Abb. 18) aus Metalloxid. Die Maximalleistung von 5 W wird zwar weit überschritten,<br />

aber nur für sehr kurze Zeit, so dass angenommen werden kann, dass der Widerstand<br />

davon keinen Schaden nimmt.<br />

Die kompakte Bauweise von 25,5 mm x 13 mm x 9 mm ermöglicht eine gute Integration in<br />

die Schaltung. Damit es zwischen den einzelnen Anschlüssen nicht zu Überschlägen<br />

kommen kann, ist im Versuchsaufbau zwischen den Kontakten Heißkleber als Isolator<br />

eingefüllt.<br />

Nach zahlreichen Tests war jedoch zu erkennen, dass es im Gehäuse des Widerstands,<br />

direkt hinter den Kontakten, zu Überschlägen kam. Der Widerstand wird an dieser Stelle<br />

überbrückt <strong>und</strong> unbrauchbar. Dadurch wurde deutlich, dass der Isolierstoff im Gehäuse<br />

nicht für Spannungen dieser Größenordnung ausgelegt ist.<br />

27


Abbildung 19: Reihenschaltung aus zehn 47 Ω Widerständen [Eigene Abbildung]<br />

Als neuer Dämpfungswiderstand (Abb. 19) ist eine Widerstandskette aus zehn 47 Ω<br />

Widerständen à 2 W installiert worden. Der resultierende Gesamtwiderstand hat somit 470<br />

Ω <strong>und</strong> ein Gesamtleistungsvermögen von 20 W.<br />

Während des Stoßes fallen über jeden Dämpfungswiderstand bis zu <strong>10</strong> kV ab, also 1 kV<br />

über jede 47 Ω-Einheit. Wie im nachfolgenden Diagramm (Abb. 20) zu sehen ist, hält der<br />

Widerstand eine Belastung von 1 kV ca. 20 ms aus. Für den Dämpfungswiderstand gilt die<br />

Kurve 593-0. Im Stoßfall liegt die Spannung einige Mikrosek<strong>und</strong>en an; sie beschädigt den<br />

Widerstand somit nicht.<br />

Abbildung 20: Pulse voltage Diagramm [8]<br />

28


3.5.3. Entladewiderstand RE<br />

Abbildung 21: Verlötete Entladewiderstandskette [Eigene Abbildung]<br />

Laut Berechnung muss der Entladewiderstand einen Gesamtwiderstand von<br />

RE ≈ 57817 Ω haben, das heißt, in jeder Stufe ein Widerstand RE' ≈ 5781,7 Ω . Die<br />

nächstliegende Widerstandskombination, die eine geringe Induktivität aufweisen <strong>und</strong> in<br />

der Lage ist, die Stoßspannung zu verkraften, liegt bei RE' = 5770 Ω. Sie besteht aus fünf<br />

<strong>10</strong>00 Ω Widerständen in Reihe zu einem 500 Ω <strong>und</strong> einem 270 Ω Widerstand (Abb. 19).<br />

Der 500 Ω Widerstand wird aus Gründen der Einfachheit aus zwei parallel verschalteten<br />

<strong>10</strong>00 Ω Widerständen erstellt. Die maximale Spannung, die über die<br />

Widerstandkombination R E abfallen kann, beträgt:<br />

U Re =<br />

U0 RD' + RE' · R <strong>10</strong> kV<br />

E' =<br />

· 5770 Ω = 9,25 kV<br />

470 Ω + 5770 Ω<br />

Abbildung 22: Schaltbild des erbauten Entladewiderstands [Eigene Abbildung]<br />

Die verwendeten Widerstände sind vom selben Hersteller, wie die im<br />

Dämpfungswiderstand verwendeten. Ihre Spannungsfestigkeit ist ebenfalls in Abbildung<br />

20 aufgezeigt. Für die <strong>10</strong>00 Ω-Widerstände sowie für den 270 Ω-Widerstand gilt der<br />

Kurvenverlauf 590 - 0.<br />

29


Die entstehende Impulsspannung verteilt sich dann wie folgt auf die Widerstände(Abb. 22):<br />

URe270 = URe · Widerstandswert<br />

Gesamtwiderstand<br />

URe500<br />

U Re<strong>10</strong>00<br />

= 9,25 kV · 500 Ω<br />

5770 Ω<br />

= 9,25 kV · <strong>10</strong>00 Ω<br />

5770 Ω<br />

= 9,25 kV · 270 Ω<br />

5770 Ω<br />

= 802 V<br />

= 1603 V<br />

= 433 V<br />

Wie aus dem Spannungsverlauf 590-0 zu entnehmen ist, ist jeder Widerstand fähig,<br />

2000 V über 300 µs standzuhalten. Die zu erwartenden Stoßspannungen befinden sich<br />

unterhalb dieser Maximalspannung <strong>und</strong> haben ein kürzeres Zeitintervall.<br />

3.6. Impulsgeber<br />

Das Auslösen aller Funkenstrecken <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Kettenreaktion benötigen<br />

einen Startimpuls. Dieser kann dadurch erreicht werden, dass eine Funkenstrecke so<br />

eingestellt wird, dass sie von alleine zündet; also der Abstand leicht unter die maximale<br />

Schlagweite justiert wird. Das hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Komponenten<br />

installieren werden müssen. Ein großer Nachteil dieser Zündmethode ist allerdings, dass<br />

die Auslösung der Stoßspannung nicht kontrolliert werden kann.<br />

Eine kontrollierte Zündung ist für Tests an Prüflingen jedoch sehr wichtig. Zum Beispiel<br />

wenn in einem festen Intervall die Stoßspannung an den Prüfling angelegt werden muss.<br />

Hierzu wird in der Regel eine triggerbare Schaltfunkenstrecke benutzt. Diese provoziert<br />

einen kleinen Überschlag an der ersten Funkenstrecke. Durch den Überschlag wird die<br />

Luft ionisiert, worauf die erste Strecke zündet <strong>und</strong> alle weiteren folgen. Eine solche<br />

Schaltfunkenstrecke ist jedoch im Fachhandel nur schwer erhältlich <strong>und</strong> passt von ihrer<br />

Größe nicht in ein <strong>Miniatur</strong>system, wie das im Projekt erstellt.<br />

Um trotzdem eine kontrollierbare Zündung zu erreichen, die in das <strong>Miniatur</strong>system<br />

integriert werden kann, musste ein alternativer Impulsgeber verwendet werden.<br />

30


Abbildung 23: Schaltbild des Impulsgebers [Eigene Abbildung]<br />

Um das Problem zu beheben ist die Idee entwickelt worden, dass alle Schlagweiten so<br />

eingestellt werden, dass sie kurz vor dem Durchbruch stehen, außer bei der ersten<br />

Funkenstrecke. Die erste Funkenstrecke wird leicht unterhalb dieser Schlagweite kalibriert.<br />

Damit ein unkontrollierter Überschlag verhindert wird, ist vor der ersten Funkenstrecke ein<br />

Taster installiert, welcher erst im gewünschten Moment die Spannung auf die<br />

Funkenstrecke schaltet <strong>und</strong> somit den Zündimpuls gibt. Als Taster wird in dem<br />

Projektaufbau ein Reedrelais verwendet. Das Relais ist in der Lage <strong>10</strong> kV zu schalten,<br />

indem es von einem 12 V -Impuls gesteuert wird. In Abbildung 24 ist der innere <strong>Aufbau</strong><br />

des Reedrelais zu erkennen. Damit zwischen den Kontakten kein Lichtbogen im Inneren<br />

des Relais entsteht, ist das Relais mit einem speziellen Gas gefüllt.<br />

Um das Relais zu aktivieren sind die Taster T 1 <strong>und</strong> T 2 installiert, siehe Abbildung 34 <strong>und</strong><br />

35 in Kapitel 5.2.. T1 ist direkt außen am Gehäuse angebracht. T2 ist über eine Kupplung<br />

an einem 1,5 m langen Kabel angeschlossen. Der Auslöser der beiden Taster ist komplett<br />

aus Plastik, um, bei einem möglichen Überschlag auf die 12 V-Ebene, den Benutzer nicht<br />

zu gefährden. Abbildung 23 zeigt, wie das Schaltbild des Impulsgebers aufgebaut ist.<br />

31


Abbildung 24: Layout des Reedrelais [9]<br />

Die Überlegung, die erste Funkenstrecke komplett durch das Relais zu ersetzten, musste<br />

verworfen werden, da bei leichten Spannungsspitzen das Relais automatisch kurzschließt.<br />

Dieses Verhalten wird durch die angeschlossene Funkenstrecke unterb<strong>und</strong>en. Außerdem<br />

beeinflusst die bei einem Lichtbogen entstehende UV-Strahlung die folgenden<br />

Funkenstrecken positiv. Die Anordnung der Entladungsstrecken übereinander in einer<br />

Funkenstreckensäule soll sicherstellen, dass die von der ersten Entladung ausgehende UV-<br />

Strahlung an den Elektrodenoberflächen der höher liegenden Funkenstrecken<br />

Startelektroden erzeugt <strong>und</strong> damit die Zündverzugszeit <strong>und</strong> Streuung minimiert [2].<br />

32


3.7. Zusätzliche Sicherheitselemente<br />

3.7.1. Parallelwiderstand RP<br />

Der Parallelwiderstand ist eine Reihenschaltung aus zehn <strong>10</strong> MΩ Widerständen. Nach<br />

Abschaltung der Energiezufuhr am Schalter S2 (Abb. 32 <strong>und</strong> 34) haben die Kondensatoren<br />

eine lebensgefährliche Restspannung. Ohne Entladung können sie diese über einen<br />

längeren Zeitraum speichern, was bei Wartungsarbeiten vergessen werden könnte <strong>und</strong><br />

somit zu Unfällen führen kann. Um dies zu vermeiden, ist dem Marx-Generator ein <strong>10</strong>0<br />

MΩ Widerstand parallel geschaltet. Nach der Abschaltung der Energiezufuhr, entladen<br />

sich so alle zehn Kondensatoren in 120 Sek<strong>und</strong>en vollständig. Bereits nach wenigen<br />

Sek<strong>und</strong>en ist die Restladung für Menschen nicht mehr lebensgefährlich. Aufgr<strong>und</strong> s<strong>eines</strong><br />

hohen Widerstands verbraucht der Entladewiderstand nur 1 W während des Betriebs, was<br />

für den Hochspannungsgenerator keine große Belastung bedeutet.<br />

3.7.2. Sicherheitswiderstand<br />

Der Sicherheitswiderstand besteht aus einem 620 kΩ-Widerstand, Projektorfolie <strong>und</strong><br />

Heißkleber. Die Zusammensetzung dieser einfachen Komponenten schützt das Netzteil vor<br />

ungewollten Überschlägen. Der Widerstand fungiert als Drossel <strong>und</strong> begrenzt den Strom<br />

bei einer direkten Entladung ins Stromnetz.<br />

Die Folie, in Verbindung mit dem Heißkleber, verhindert, dass ein Überschlag über das<br />

Gehäuse des Widerstandes auftritt. So wird der Strom bei anliegender Stoßspannung von<br />

<strong>10</strong>0 kV auf maximal 150 mA begrenzt.<br />

Der Widerstand ist im normalen Betrieb mit den Ladewiderständen in Reihe geschaltet <strong>und</strong><br />

erhöht diese leicht. Sein Einfluss auf die Ladezeit des Generators ist jedoch minimal.<br />

In der Erprobungsphase war der Widerstand während der Nutzung des Metallturms sehr<br />

wichtig, da es dabei häufig zu ungewollten Überschlägen kam. Nachdem auf den PVC<br />

Turm gewechselt <strong>und</strong> alle Teile final montiert wurden, wurde er jedoch überflüssig <strong>und</strong><br />

deshalb ausgebaut.<br />

33


3.8. Schaltbild Marx-Generator<br />

Abbildung 25: Schaltbild des erstellten Marx-Generators [Eigene Abbildung]<br />

Die Abbildung 25 zeigt das vereinfachte Schaltbild des Marx-Generators. Wie die<br />

einzelnen Komponenten zusammengesetzt <strong>und</strong> realisiert sind, ist im jeweiligen Kapitel von<br />

3.2. bis 3.7. dargelegt. Die Verschaltung aller Komponenten in einem Schaltbild befindet<br />

sich im Anhang auf der Seite 52.<br />

34


4. <strong>Aufbau</strong> des Turms<br />

4.1. Holzkonstruktion<br />

Der erste Turm zur Halterung der Funkenstrecken wurde<br />

aus Holz gefertigt. Holz ist günstig, einfach zu<br />

bearbeiten <strong>und</strong> schnell verfügbar. Deshalb war es für den<br />

Prototyp sehr geeignet. Als feste Endlösung kam ein<br />

Holzturm hingegen nicht in Frage, da sich Holz schnell<br />

dehnt <strong>und</strong> somit die Funktionalität der Funkenstrecken<br />

gefährdet ist.<br />

Erste Tests mit der Holzkonstruktion, konnten aber<br />

bereits Aufschlüsse zur Funktionalität der verwendeten<br />

Komponenten geben. Während die Tests durchgeführt<br />

wurden, war der Metallturm <strong>und</strong> die dazu verwendeten<br />

Hart PVC Platten bereits in Produktion.<br />

Abbildung 26 zeigt den ersten <strong>Aufbau</strong> aus Holz. Die<br />

Abbildung entstand zu Beginn der Erprobungsphase. Zur<br />

Zündung ist noch ausschließlich das Relais installiert.<br />

Abbildung 26: Turm aufbau<br />

Holzkonstruktion<br />

[Eigene Abbildung]<br />

35


4.2. Metallkonstruktion mit Hart PVC Platten<br />

4.2.1. Metallturm<br />

Abbildung 27: Lackierter<br />

Metallturm [Eigene Abbildung]<br />

Der Metallturm besteht aus einer festen Bodenplatte,<br />

worauf das Turmblech geschweißt ist, siehe Abbildung 27.<br />

Der Blechrahmen besteht aus 2 mm starkem Eisen. In<br />

dieses ist jeweils eine Aussparung gestanzt, an welcher<br />

die PVC-Platten montiert sind. Auf der Rückwand ist eine<br />

5 mm PVC Platte geschraubt, auf der die Schaltung<br />

geklemmt ist. An den seitlichen Aussparungen sind die<br />

5 mm PVC Platten befestigt, die abschließend die<br />

Kugelfunkenstrecken halten. In Kapitel 4.2.2. zeigt<br />

Abbildung 29 den Turm mit montierten Platten <strong>und</strong><br />

Funkenstrecken. Diese Konstruktion hat den Vorteil einer<br />

sehr langen Lebensdauer <strong>und</strong> ist weitestgehend<br />

unempfindlich gegenüber äußerer Einflüsse. Durch Tests<br />

wurde aber auch die größte Schwachstelle des<br />

Metallaufbaus deutlich. Das verwendete Eisenblech ist,<br />

aufgr<strong>und</strong> seiner guten Leitfähigkeit, sehr anfällig für<br />

ungewollte Überschläge. Wenn die Schaltung an der<br />

letzten Kapazität ihr maximales Potential erreicht hat,<br />

entlädt sich der Stoß<br />

über den Turm auf die<br />

Erdung (Abb. 28). Dabei wurde erneut deutlich, dass der<br />

Sicherheitswiderstand von großer Bedeutung ist, da er<br />

den Strom so stark gedrosselt hat, dass das Netzteil<br />

keinen Schaden nahm.<br />

Damit die Überschläge verhindert werden, muss der<br />

Turm zusätzlich isoliert werden.<br />

Abbildung 28: Schaltung im<br />

Kurzschlussfall [Eigene Abbildung]<br />

36


4.2.2. Isolierung des Metallturms<br />

Abbildung 29: Isolierter<br />

Metallturm [Eigene Abbildung]<br />

Zur Isolierung des Turms wurde eine Lackierung in<br />

Verbindung mit Schutzfolien <strong>und</strong> Heißkleber verwendet.<br />

Die Lackierung hatte zusätzlich noch die Aufgabe, das<br />

Metall vor Rost zu schützen. Um alle Metallteile vor<br />

Überschlägen zu sichern, wurde in mehreren Schichten die<br />

Folie um den Turm gespannt. Die Schnittstellen zwischen<br />

den Folien sind mit Heißkleber verb<strong>und</strong>en. Während<br />

dieses Prozesses wurde die Isolierung immer wieder auf<br />

Durchschlagsfestigkeit getestet. Dabei stellte sich heraus,<br />

dass die verwendeten Metallschrauben einen großen<br />

Schwachpunkt darstellen. Anschließend wurden sie durch<br />

Nylonschrauben ersetzt.<br />

Nachdem der gesamte Metallturm, wie in Abbildung 29 zu<br />

sehen, isoliert war, wurde erneut getestet, ob die Isolierung<br />

die Schaltung vollständig vom Turm abschirmt. Erneut<br />

kam es zu Überschlägen. Diesmal jedoch über die<br />

Gewinde der Nylonschrauben. Das macht deutlich, dass<br />

nur vollständig lückenlose Isolierungen nötig sind, um<br />

Überschläge zu vermeiden. Sogar das Bearbeiten der Gewinde mit Heißkleber konnte die<br />

Überschläge nicht verhindern.<br />

Ein solcher <strong>Aufbau</strong> kann nur dann funktionieren, wenn genügend Trennungsabstand zur<br />

Verfügung steht. Die Hauptursache für die Überschläge ist, dass sich der Turmboden zu<br />

nah am Nullpotential befindet.<br />

Da es in diesem Projektaufbau nicht möglich ist, mit einem derartigen Metallturm zu<br />

arbeiten, wurde erneut das Turmmaterial gewechselt.<br />

37


4.3. Turmaufbau aus Hart PVC<br />

Abbildung 30: Im Projekt<br />

verwendeter Turm aus<br />

Hart PVC<br />

[Eigene Abbildung]<br />

Nachdem sich ein Turm aus Holz sowie die Metall – Hart PVC<br />

Variante als ungeeignet herausgestellt hatten, musste nach einem<br />

anderen Material gesucht werden. Dieses darf nicht elektrisch<br />

leitend sowie empfindlich gegenüber äußerer Bedingungen sein<br />

<strong>und</strong> muss eine lange Lebensdauer haben. Zusätzlich muss es<br />

stabil <strong>und</strong> leicht zu bearbeiten sein.<br />

Ein Turm, gefertigt aus 20 mm starkem Hart PVC, erfüllt all<br />

diese Kriterien. Mit Hilfe der mechanischen Werkstatt der FH<br />

Aachen Campus Jülich konnte der <strong>Aufbau</strong> dann realisiert werden.<br />

Der Turm wurde ähnlich wie der Holzturm aufgebaut.<br />

Die technische Zeichnung zur Anfertigung der seitlichen Wände,<br />

welche die Kugeln halten, befindet sich im Anhang auf Seite 51.<br />

Auf Abbildung 30 ist der Turm mit installierten Funkenstrecken<br />

zu sehen. Um die Schaltung auf dem Rücken des Turms zu<br />

befestigen, sind Löcher in das PVC gebohrt, in die ein Gewinde<br />

geschnitten ist. Dies ermöglicht es, Nylonschrauben am Turm zu<br />

befestigen, die die Schaltung halten.<br />

38


5. Das Gehäuse<br />

5.1. <strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> Größe des Gehäuses<br />

Um den Benutzer vor der lebensgefährlichen Hochspannung zu schützen, muss das<br />

Abbildung 31: Gesamtbild des <strong>Miniatur</strong> Marx-Generators<br />

[Eigene Abbildung]<br />

komplette System des Projekts<br />

in ein Gehäuse sicher<br />

eingeschlossen werden. Das<br />

Gehäuse muss stabil sein <strong>und</strong><br />

die Möglichkeit bieten, eine<br />

Sicht auf die Schaltung sowie<br />

die Funkenstrecken zu haben.<br />

Weiterhin sollte es sich öffnen<br />

lassen, um gegebenenfalls<br />

Wartungen durchführen zu<br />

können. Aus diesen Gründen<br />

wurde ein tragbarer Holzkasten<br />

gebaut. Einsicht auf die<br />

Schaltung bieten große<br />

Kunststoffscheiben vorne <strong>und</strong><br />

hinten. Die Frontscheibe ist in<br />

drei Teile unterteilt. Zum einen<br />

als Tür, die durch ein<br />

Vorhängeschloss gesichert ist.<br />

Zum anderen über <strong>und</strong> unter der<br />

Tür mit jeweils 8 cm großen<br />

Kunststoffglasstreifen, die Platz für Schalter, Messausgänge <strong>und</strong> Kontrollleuchten bieten.<br />

Als Tragevorrichtung sind links <strong>und</strong> rechts jeweils ein Tragegurt angeschraubt. Das<br />

Gehäuse ist 42 cm breit, 68,5 cm hoch <strong>und</strong> 31 cm tief. Es wurde versucht es so klein wie<br />

möglich zu erstellen, um es gut transportieren zu können. Gleichzeitig mussten das Netzteil,<br />

der Hochspannungsgenerator sowie die installierten Taster <strong>und</strong> Schalter genügend<br />

Trennungsabstand vom Turm haben, damit keine Überschläge entstehen können.<br />

39


5.2. Benutzersteuerung<br />

Abbildung 32: Schaltbild der Benutzersteuerung [Eigene Abbildung]<br />

40


Abbildung 33: Kaltgeräte-<br />

Einbaustecker<br />

[Eigene Abildung]<br />

Der Hauptanschluss des erbauten Marx-Generators ist ein<br />

Kaltgeräte-Einbaustecker (Abb.33). Über diesen läuft die<br />

Spannungsversorgung der gesamten Schaltung.<br />

Zur Bedienung des Systems wurden mehrere Schalter, Taster<br />

<strong>und</strong> Anschlüsse installiert. Zusätzlich wurden drei<br />

Funktionsleuchten eingebaut, die über die Schalterstellungen informieren. Jeder LED ist<br />

ein Widerstand in Reihe geschaltet, welcher den Strom der jeweiligen LED auf ihren<br />

Betriebsbereich begrenzt.<br />

Abbildung 32 zeigt den Schaltplan <strong>und</strong> die Abbildungen 34 <strong>und</strong> 35 ein Foto dieser<br />

Komponenten.<br />

Abbildung 34: Obere Reihe: Verbaute Leuchtdioden. Untere Reihe (von links nach rechts): Taster T1,<br />

Anschluss für Taster T2, Schalter S2 sowie Schalter S1 [Eigene Abbildung]<br />

Die rote Leuchtdiode ist über einen Gleichrichter direkt mit dem Stromanschluss des<br />

Gehäuses verb<strong>und</strong>en. Ihr Leuchten zeigt an, ob das System mit dem Netz verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Der Schalter S1 schaltet die Netzspannung von 230 V AC auf das 12 V DC Netzteil. Er ist<br />

als Schlüsselschalter ausgelegt, um ein Einschalten von Unbefugten zu verhindern.<br />

Die Schalterstellung von S1 kann an einer gelben LED abgelesen werden. Wenn diese<br />

leuchtet, ist der Schalter S1 eingeschaltet.<br />

Da die im Netzteil verbauten Kapazitäten eine Restladung speichern können, die den<br />

Hochspannungsgenerator noch kurze Zeit weiter speisen kann, wurde ein zusätzlicher<br />

Schalter S2 installiert. Er trennt den Impulsgeber <strong>und</strong> den Hochspannungsgenerator vom<br />

Netzteil.<br />

41


Ebenfalls ist der Schalter S2 mit einer Funktionsleuchte verb<strong>und</strong>en. Diese grüne LED zeigt<br />

Abbildung 35: Angeschlossener Taster T2<br />

[Eigene Abbildung]<br />

an, ob der Hochspannungsgenerator mit Energie<br />

versorgt wird. Leuchtet sie, muss das Gehäuse<br />

zwingend geschlossen sein, da der Marx-<br />

Generator betriebsbereit ist.<br />

Der Kaltgeräte-Einbaustecker bietet einen<br />

Erdungsanschluss. Dieser kann allerdings nicht<br />

als Massepol benutzt werden, da ein kleiner über<br />

ihn abfließender Strom an den meisten<br />

Anschlüssen das Auslösen des FI<br />

Schutzschalters bewirken würde. Deshalb wurde<br />

an der Seite des Gehäuses ein Erdungsanschluss<br />

montiert, siehe Abbildung 36. Dieser kann per Steckerverbindung<br />

mit einem verfügbaren Erdanschluss verb<strong>und</strong>en werden. Für den<br />

Betrieb ist eine Erdung nicht zwingend erforderlich. Für<br />

Messungen ist ein klar definiertes Nullpotential jedoch von Vorteil.<br />

Abbildung 36:<br />

Erdungsbuchse am<br />

Gehäuse<br />

[Eigene Abbildung]<br />

42


6. Messungen<br />

Wie bereits erwähnt, soll eine Blitzstoßspannung dem realen Blitzstromverlauf so gut wie<br />

möglich entsprechen. Deshalb wurde der Marx-Generator auf eine Blitzstoßspannung mit<br />

einer Stirnzeit von Ts = 1,2 µs <strong>und</strong> einer Rückenhalbwertszeit von Tr = 50 µs<br />

dimensioniert (siehe Kapitel 3.). Für die genormte Blitzstoßspannung „1,2/50“ ist eine<br />

Stirnzeit von 1,2 µs (zulässige Abweichung ± 30 %) <strong>und</strong> eine Rückenhalbwertszeit von<br />

50 µs (zulässige Abweichung ± 30 %) festgelegt [2].<br />

Abbildung 37 zeigt den idealen Spannungsverlauf für einen „1,2/50“-Stoß.<br />

Abbildung 37: Definition von Kenngrößen einer aperiodischen Blitzstoßspannung 1,2/50 µs [2]<br />

Abbildung 38: Messung der Blitzstoßspannung<br />

<strong>10</strong> µs [Eigene Abbildung]<br />

Die aus Abbildung 38 ablesbare Amplitude<br />

liegt am Spannungsteiler bei Û Cm ≈ 16,5 V.<br />

Dies entspricht ungefähr dem theoretisch<br />

ermittelten Wert von UCm = 16,78 aus<br />

Kapitel 3.4.3.. Die Rückenhalbwertzeit liegt<br />

mit ca. 35 µs außerhalb des genormten<br />

Toleranzbereiches. Dies kann unter<br />

anderem an Messtoleranzen <strong>und</strong> an<br />

Toleranzen der verwendeten Widerstände<br />

liegen, sowie an den leichten<br />

43


Abweichungen zwischen errechnetem <strong>und</strong> verwendetem Widerstandswert. Zur<br />

Optimierung muss eine Feinjustierung des Entladewiderstands vorgenommen werden, die<br />

nicht Teil dieser Arbeit ist.<br />

Abbildung 39: Messung der Blitzstoßspannung<br />

500 ns [Eigene Abbildung]<br />

Die in Abbildung 39 zu sehende Stirnzeit<br />

ist, aufgr<strong>und</strong> starker Schwingungen von<br />

der Anstiegszeit bis zum Maximum, nur<br />

schwer ablesbar. Obwohl die Bedingung<br />

(3.12) erfüllt ist, treten dennoch<br />

Schwingungen auf. Das bedeutet, dass die<br />

Kreisinduktivität größer ist als<br />

ursprünglich angenommen. Der genormte<br />

Toleranzbereich hat einen Spielraum von<br />

0,84 µs bis 1,56 µs. Die in diesem Versuch<br />

vorliegende Stirnzeit liegt zwischen 1,2 µs <strong>und</strong> 2 µs <strong>und</strong> befindet sich somit in der Nähe<br />

des Toleranzbereichs.<br />

Um den Schwingkreis stärker zu dämpfen, muss der Widerstandswert für RD erhöht<br />

werden, was eine neue Berechnung der Gesamtschaltung zur Folge hat. Damit eine bessere<br />

Stirnzeit erzielt wird, muss der Dämpfungswiderstand ebenfalls feinjustiert werden. Das<br />

genauw Verhalten <strong>eines</strong> Stromkreises kann nur durch Netzwerkanalyse ermittelt werden[2].<br />

Abbildung 40: Messung einer abgeschnittenen<br />

Blitzstoßspannung [Eigene Abbildung]<br />

Bei abgeschnittenen<br />

Blitzstoßspannungen, die die<br />

Wirkung sehr schneller<br />

Spannungsänderungen simulieren<br />

sollen, kommt als weitere<br />

Kenngröße die Abschneidezeit T c<br />

(chopping time) hinzu (siehe<br />

Abbildung 37) [2].<br />

Abschneidezeiten liegen<br />

üblicherweise im Bereich von 2 µs<br />

44


is 5 µs [2]. Abbildung 40 zeigt die Abschneidezeit der Messung des erstellten Marx-<br />

Generators. Diese liegt mit 4 µs im Toleranzbereich. Nach dem Ansprechen der<br />

Abschneidefunkenstrecke ergibt sich zunächst eine hochfrequente Schwingung im Kreis<br />

aus Prüfling <strong>und</strong> Abschneidefunkenstrecke, die nur sehr schwach bedämpft wird[2].<br />

7. Betriebsanleitung<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzung für einen sicheren Betrieb des Marx-Generators in <strong>Miniatur</strong>form ist<br />

ein fester Stand.<br />

Wenn dies gewährleistet ist, muss sichergestellt werden, dass die Vordertür <strong>und</strong> das<br />

Vorhängeschloss geschlossen sind.<br />

Sind diese Aspekte erfüllt, kann der Marx-Generator angeschlossen werden. Sofern ein<br />

Erdungsanschluss zur Verfügung steht, sollte dieser zu Beginn verb<strong>und</strong>en werden. Hierzu<br />

wird der Erdungsanschluss links am Gehäuse (Abb. 36) mit der, im Raum oder Labor zur<br />

Verfügung stehenden, Erde über einen Laborstecker verb<strong>und</strong>en. Anschließend kann die<br />

Stromverbindung per Kaltgeräte-Stecker, auf der rechten Seite, hergestellt werden (Abb.<br />

33). Nachdem anschließen sollte die rote LED dauerhaft leuchten.<br />

Das Netzteil wird nun über den Schlüsselschalter S1 (siehe Abb. 34) aktiviert, wonach die<br />

gelbe LED permanent brennt. Über den Schalter S2 kann der Marx-Generator eingeschaltet<br />

werden, woraufhin die grüne LED scheint.<br />

Nach einer kurzen Ladezeit der Kapazitäten kann der Generator ausgelöst werden. Dies<br />

geschieht über den am Gehäuse angebrachten Taster T1. Soll mit etwas Abstand zum<br />

Gehäuse eine Auslösung hervorrufen werden, muss der Taster T2, dieser verfügt über ein<br />

1,5 m langes Kabel, angeschlossen werden. Der Anschluss befindet sich zwischen T1 <strong>und</strong><br />

S2 (Abb. 34). Daraufhin können T1 <strong>und</strong> T2 zur Auslösung des Marx-Generators benutzt<br />

werden.<br />

Wenn Messungen vorgenommen werden sollen, kann ein Messinstrument mit dem<br />

koaxialen Messausgang verb<strong>und</strong>en werden. Der Messbereich des Messinstruments muss<br />

mindestens 20 V betragen.<br />

45


8. Zusammenfassung<br />

Das Ziel der Bachelorarbeit lässt sich in drei verschiedene Teilziele unterteilen. Zum einen<br />

der <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> Marx-Generators aus zehn Stufen <strong>und</strong> zum Anderen den Erhalt einer<br />

Impulsspannung von ca. <strong>10</strong>0 kV. Weiterhin sollte angestrebt werden, dass die ausgehende<br />

Stoßspannung einer genormten Blitzstoßspannung „1,2/50“ entspricht. Der zehnstufige<br />

Bau des Generators ist erfolgt <strong>und</strong> somit das Teilziel vollständig erreicht. Die im Projekt<br />

vorhandene Impulsspannung beträgt ca. 84 kV. Diese liegt sehr nah am Bereich des<br />

geforderten Wertes, sodass gesagt werden kann, dass dieses Teilziel ebenfalls erfüllt wurde.<br />

Das Ziel, die genormte Blitzstoßspannung zu erhalten, kann als teilweise erreicht<br />

angesehen werden, da die im Projekt entstehende Stoßspannung der geforderten sehr<br />

ähnlich ist. Sie befindet sich jedoch knapp außerhalb des genormten Toleranzbereichs. Den<br />

Spannungsverlauf so zu optimieren, dass er der geforderten Normkurve entspricht, konnte<br />

in dieser Arbeit nicht realisiert werden. Die Optimierung erfordert einen sehr großen<br />

zeitlichen Aufwand, sodass dies ein Eigenständiges Projekt darstellen würde. Es wird<br />

empfohlen, ein solches Projekt an die vorliegende Arbeit anzuschließen.<br />

Das Gehäuse ist mit einem Außenmaß von 42 x 68,5 x 31 cm im Allgemeinen nicht als<br />

klein anzusehen. Es wird aber den Kriterien einer <strong>Miniatur</strong>bauweise gerecht, da<br />

gewöhnliche Marx-Generatoren, wie sie in Hochspannungslaboren zu finden sind, ein<br />

Vielfaches größer sind. Der entstandene <strong>Miniatur</strong>-Marx-Generator ist, im Gegensatz zu<br />

den fest installierten Laborgeneratoren, leicht zu transportieren. Das hat zur Folge, dass er<br />

nahezu überall benutzt werden kann <strong>und</strong> für Vorführungszwecke gut geeignet ist.<br />

Die größte Herausforderung in diesem Projekt war die Installation <strong>und</strong> Beschaffung<br />

hochspannungsgeeigneter Bauteile sowie den <strong>Aufbau</strong> so kleine wie möglich zu halten. Es<br />

muss permanent darauf geachtet werden, dass ausreichende Trennungsabstände zwischen<br />

den Nieder- <strong>und</strong> Hochspannungsbereichen eingehalten werden. Gleichzeitig musste jedoch<br />

immer die Größe des Systems im Auge behalten werden, damit es den Kriterien einer<br />

<strong>Miniatur</strong>bauweise entspricht.<br />

Beim Kauf der Bauteile war eine intensive Recherche erforderlich. So wurde<br />

beispielsweise der Hochspannungsgenerator in Österreich bestellt. Weiterhin musste die<br />

46


erste Version der Belastungskapazität im Labor selbst hergestellt werden, ehe sie einer<br />

Reihenschaltung aus 22 Kapazitäten weichen musste.<br />

Weniger Schwierigkeiten gab es bei der Beschaffung von geeignet Literatur. Zwar gibt es<br />

für den Bereich Hochspannungstechnik, unter welche der Marx-Generator fällt, nur wenig<br />

Literatur. Die Ausführungen in den zur Verfügung stehenden Werken sind jedoch sehr<br />

detailliert. Somit stellte es kein Problem dar, die zur Berechnung benötigten Gleichungen<br />

zu finden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Erreichens fast aller Ziele, kann das Projekt als erfolgreich abgeschlossen<br />

angesehen werden.<br />

47


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Stoßspannungsgeneratorschaltung Typ A [Eigene Abbildung] ...................... 3<br />

Abbildung 2: Stoßspannungsgeneratorschaltung Typ B [Eigene Abbildung] ....................... 4<br />

Abbildung 3: Marx-Generator-Schaltung [1] ........................................................................ 6<br />

Abbildung 4: Konstanten für die Bestimmung von Stirnzeit <strong>und</strong> Rückenhalbwertszeit [2] . 9<br />

Abbildung 5: Moderner Gasableiter [3] ............................................................................... 15<br />

Abbildung 6: älterer Gasableiter [4] .................................................................................... 15<br />

Abbildung 7: Eine im <strong>Aufbau</strong> verwendete Kugelfunkenstrecke [Eigene Abbildung] ....... 16<br />

Abbildung 8: Abschneidefunkenstrecke des Projekts [Eigene Abbildung] ......................... 17<br />

Abbildung 9: Der verwendete Hochspannungsgenerator [Eigene Abbildung] ................... 18<br />

Abbildung <strong>10</strong>: 12 V Netzteil [Eigene Abbildung] ............................................................... 19<br />

Abbildung 11: Schaltplan des Netzteils [Eigene Abbildung] .............................................. 20<br />

Abbildung 12: Schaltungsbild der Kondensatorbatterie [Eigene Abbildung] ..................... 21<br />

Abbildung 13: Verlötete Stoßkapazität [Eigene Abbildung] ............................................... 21<br />

Abbildung 14: Belastungskapazität aus 22 Kondensatoren [Eigene Abbildung] ................ 22<br />

Abbildung 15: Schaltbild der Messvorrichtung [Eigene Abbildung] .................................. 23<br />

Abbildung 16: Widerstandslayout <strong>und</strong> Größentabelle des Lastwiderstands [7] .................. 25<br />

Abbildung 17: Verwendeter Lastwiderstand [Eigene Abbildung] ..................................... 26<br />

Abbildung 18: 470 Ω Leistungswiderstand [Eigene Abbildung] ........................................ 27<br />

Abbildung 19: Reihenschaltung aus zehn 47 Ω Widerständen [Eigene Abbildung]........... 28<br />

Abbildung 20: Pulse voltage Diagramm [8] ........................................................................ 28<br />

Abbildung 21: Verlötete Entladewiderstandskette [Eigene Abbildung] ............................. 29<br />

Abbildung 22: Schaltbild des erbauten Entladewiderstands [Eigene Abbildung] ............... 29<br />

Abbildung 23: Schaltbild des Impulsgebers [Eigene Abbildung] ....................................... 31<br />

Abbildung 24: Layout des Reedrelais [9] ............................................................................ 32<br />

Abbildung 25: Schaltbild des erstellten Marx-Generators [Eigene Abbildung] .................. 34<br />

Abbildung 26: Turm aufbau Holzkonstruktion [Eigene Abbildung] ................................... 35<br />

Abbildung 27: Lackierter Metallturm [Eigene Abbildung] ................................................. 36<br />

Abbildung 28: Schaltung im Kurzschlussfall [Eigene Abbildung] ..................................... 36<br />

Abbildung 29: Isolierter Metallturm [Eigene Abbildung] ................................................... 37<br />

Abbildung 30: Im Projekt verwendeter Turm aus Hart PVC [Eigene Abbildung] ............. 38<br />

Abbildung 31: Gesamtbild des <strong>Miniatur</strong> Marx-Generators [Eigene Abbildung] ................ 39<br />

48


Abbildung 32: Schaltbild der Benutzersteuerung [Eigene Abbildung] ............................... 40<br />

Abbildung 33: Kaltgeräte-Einbaustecker [Eigene Abildung] .............................................. 41<br />

Abbildung 34: Obere Reihe: Verbaute Leuchtdioden. Untere Reihe (von links nach rechts):<br />

Taster T1, Anschluss für Taster T2, Schalter S2 sowie Schalter S1 [Eigene Abbildung]<br />

..................................................................................................................................... 41<br />

Abbildung 35: Angeschlossener Taster T2 [Eigene Abbildung] ......................................... 42<br />

Abbildung 36: Erdungsbuchse am Gehäuse [Eigene Abbildung] ....................................... 42<br />

Abbildung 37: Definition von Kenngrößen einer aperiodischen Blitzstoßspannung 1,2/50<br />

µs [2] ............................................................................................................................ 43<br />

Abbildung 38: Messung der Blitzstoßspannung <strong>10</strong> µs [Eigene Abbildung] ...................... 43<br />

Abbildung 39: Messung der Blitzstoßspannung 500 ns [Eigene Abbildung] .................... 44<br />

Abbildung 40: Messung einer abgeschnittenen Blitzstoßspannung [Eigene Abbildung] ... 44<br />

49


Literaturverzeichnis<br />

[1] Hilgarth, G.: Hochspannungstechnik; Leitfaden der Elektrotechnik 3. durchgesehene<br />

Auflage. Teubner Verlag, Stuttgart 1997<br />

[2] Küchler, A.: Hochspannungstechnik; Gr<strong>und</strong>lagen – Technologie – Anwendungen, 3.,<br />

neu bearbeitete Auflage, Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2009<br />

[3] o.V.: Leutron GmbH (Hrsg.): Überspannungsschutz; Gasentladungsableiter<br />

Serie 2EU. Online: http://www.leutron.de/uploads/tx_leutronpdb/<br />

2EU_Teil__2_04__2_5_kA_.pdf [Stand 24.01.2012].<br />

[4] Kern, A.: Vorlesungsskript; Hochspannungstechnik, Aachen Jülich 2009<br />

[5] o.V.: Wikipedia Fo<strong>und</strong>ation Inc.(Hrsg.): Gasableiter. Online:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Gasableiter [Stand 31.01.2012]<br />

[6] Beyer M., Boeck W., Möller K., Zaengl W.: Hochspannungstechnik; Theoretische<br />

<strong>und</strong> praktische Gr<strong>und</strong>lagen für die Anwendung, Springer Verlag, Berlin Heidelberg<br />

1986<br />

[7] o.V.: Vishay BCcomponents (Hrsg.): Datenblatt VR68. Online:<br />

https://www.buerklin.com/datenblaetter/E073030_TD.pdf [Stand 24.01.2012].<br />

[8] o.V.: Vitrohm (Hrsg.): Datenblatt Power Metaloxide film resistor. Online:<br />

https://www.distrelec.de/ishop/Datasheets/kcPO59x_data_en.pdf [Stand 31.01.2012]<br />

[9] o.V.: Meder electronic (Hrsg.): Datenblatt H Reedrelais. Online:<br />

http://www.meder.com/fileadmin/products/de_datasheets/1912169114d.pdf<br />

[Stand 31.01.2012]<br />

50


Anhang<br />

Technische Zeichnung der Seitenwand des Hart-PVC Turms<br />

51


Gesamtverschaltung aller verbauten Komponenten<br />

52

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