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Gemeindebrief April/Mai 2008 - Ev.-lt. Kirchengemeinde Sande

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Zehn <strong>Sande</strong>r hinter Klostermauern<br />

Nun war es soweit. Am Freitag, den 15. Februar, um kurz vor 15:00 Uhr startete<br />

die Fahrt zum Kloster Dinklage. Unter der Leitung von Kirstin Pöppelmeier<br />

begann für neun Personen (acht Frauen und ein Mann) ein Wochenende in einer<br />

vermeintlich anderen We<strong>lt</strong>. Bei der Reisevorbesprechung hatten wir uns bereits<br />

über unsere Beweggründe für diese Reise ausgetauscht. Auch kamen die<br />

Vorstellungen und Erwartungen zur Sprache. Wir wol<strong>lt</strong>en alle unseren sehr<br />

unterschiedlichen Al<strong>lt</strong>agstrott unterbrechen und einmal diese innere Ruhe<br />

erfahren, die von Klostergemeinschaften ausgestrah<strong>lt</strong> wird. Wir stiegen in die<br />

Nordwestbahn und ließen alles hinter uns, um diese andere We<strong>lt</strong> nun endlich<br />

kennen zu lernen.<br />

Die Benediktinerinnenabtei Burg Dinklage liegt abgeschieden in einer<br />

parkähnlichen Anlage direkt am Wald. Erste Erwähnung findet die Dinklager<br />

Urburg 980. Graf Christoph Bernhard von Galen übergab im Jahre 1949 die<br />

Burg an die Schwestern, die fortan ihr benediktinisches Leben im Priorat St.<br />

Scholastika begannen. Wir fuhren mit unseren beiden Taxen vor und standen<br />

plötzlich vor diesen ura<strong>lt</strong>en Mauern. Es öffnete sich eine Tür im großen<br />

hölzernen Tor und Schwester Carola kam freundlich lächelnd auf uns zu. Wir<br />

wurden sehr herzlich begrüßt und anschließend folgte die Schlüsselverteilung.<br />

Gegenüber dem Kloster stehen noch einige renovierte Gebäude. Eines davon ist<br />

ein Gästehaus, in dem wir untergebracht wurden. Jeder von uns erhie<strong>lt</strong> einen<br />

großen Schlüssel für das Tor, hinter dem die „fremde“ We<strong>lt</strong> lebte. Als wir<br />

zusammen das erste Mal rüber zum Kloster gingen, waren wir alle sehr<br />

beeindruckt. Man betritt, durch das große Tor kommend, den Innenhof der<br />

gepflegten Burg. Diese schiefen und krummen Fachwerkwände strahlen alle<br />

miteinander eine unbeschreibliche Wärme aus – selbst bei Minustemperaturen,<br />

wie wir sie das ganze Wochenende hatten. Und dann ging es zu unserer ersten<br />

gemeinsamen Andacht mit anderen Gästen und den Schwestern in die<br />

Klosterkirche, die sich in einem ehemaligen Stall befindet.<br />

Sichtbares Ständerwerk, freier Blick bis in die Dachspitze, Kiesboden, der von<br />

den Schwestern während des Umbaus selbst gewaschen und gelegt wurde. Eine<br />

Kapelle, die in ihrer Natürlichkeit kaum zu überbieten ist. Diese woh<strong>lt</strong>uende<br />

Räumlichkeit gepaart mit den wunderschönen Gesängen der Schwestern brachte<br />

uns allen schnell den erhofften Abstand zum Al<strong>lt</strong>ag.<br />

Die Teilnahme an den Andachten wurde schnell zur Selbstverständlichkeit,<br />

obwohl wir alle die erste Andacht um 06:00 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes<br />

verschlafen haben. Es folgte aber die innere Einkehr um 07:30 Uhr, 11:55 Uhr,<br />

18:00 Uhr und 20:30 Uhr.<br />

Am Sonnabend fanden wir uns alle mit einer Bibel in der Hand zusammen, um<br />

mit Schwester Elisabeth eine Bibelarbeit zum besseren Verständnis der am<br />

Sonntag folgenden Predigt durchzuführen. Was wir wirklich durchführten war<br />

eine sehr lockere Gesprächsrunde, in deren Verlauf wir gegenseitig Frage und<br />

Antwort standen. Man kann sagen, dass im Ergebnis die Erkenntnis stand, dass<br />

unsere unterschiedlichen Lebensstile auch Gemeinsamkeiten haben und<br />

Ordensschwestern auch so ihre Probleme mit ihren Mitmenschen haben können.<br />

Anschließend gingen wir zur Andacht in die Klosterkirche und sahen dort nun<br />

nicht nur ehrfürchtige Benediktinerinnen sitzen, sondern gleichzeitig auch ganz<br />

normale Frauen in schwarzen Gewändern.<br />

Wir haben mit unserer Gruppe eine sehr schöne Zeit in Dinklage verbringen<br />

dürfen und der ein oder andere wird dort sicherlich nicht zum letzten Mal<br />

gewesen sein. Unser aller Ziel ist es, von unseren neuen Erfahrungen einiges mit<br />

in unseren Al<strong>lt</strong>ag hinüber zu retten. Astrid Lies

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