Magazin2021 Ausgabe 3 - Tutech Innovation Gmbh
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BIOKATALYSE2021 – Clustermagazin · <strong>Ausgabe</strong> Nr. 3<br />
Alles für den Nachwuchs<br />
Sie bereiste Australien, trekkte zum Fuße des Mount Everest, durchquerte die USA mit<br />
Alto: Doktorandin Adriane Lochner hat schon so einiges erlebt. Heute sucht sie am Oak<br />
die industrielle Herstellung von Biotreibstoffen<br />
Adriane Lochner<br />
Adriane Lochner zu erreichen, ist gar nicht so<br />
einfach: „Morgen gehe ich in den Great Smoky<br />
Mountains hiken, sonntags arbeite ich als Volunteer<br />
in einer Horse Rescue Station...“, sprudelt sie in<br />
gemischtem Deutsch-Englisch.<br />
Die Liebe zum Extremen scheint der Doktorandin aus<br />
Kulmbach im Blut zu liegen. Als Kellnerin und Erntehelferin<br />
reiste sie nach dem Abitur zehn Monate durch Australien.<br />
Mit 19 trekkte sie auf eigene Faust zum Mount<br />
Everest Basecamp. „Darauf bin ich bis heute stolz“, so<br />
10<br />
Impressum<br />
Anschrift & Bestelladresse<br />
BIOKATALYSE2021<br />
c/o TuTech <strong>Innovation</strong> GmbH<br />
Harburger Schloßstraße 6-12, 21079 Hamburg<br />
Telefon 040 76629-6121 | Fax 040 76629-6119<br />
E-Mail biokatalyse2021@tutech.de<br />
www.biokatalyse2021.de<br />
Herausgeber<br />
Das Magazin wird herausgegeben im Rahmen der Öffentlichkeits-<br />
arbeit für den BMBF-geförderten Cluster BIOKATALYSE2021.<br />
Verantwortlich sind:<br />
Dr. Helmut Thamer, TuTech <strong>Innovation</strong> GmbH (TuTech)<br />
Prof. Dr. Garabed Antranikian, Technische Universität Hamburg-<br />
Harburg (TUHH)<br />
die 27-Jährige. Bereits einen Tag nach Abgabe ihrer Diplomarbeit<br />
an der Universität Regensburg saß Lochner im<br />
Flugzeug nach Kalifornien. In Palo Alto an der San Francisco<br />
Bay verbrachte sie 2008 vier Monate als Trainee bei<br />
Hoffmann-La Roche.<br />
Verschlungene Wege führten Lochner an das Oak Ridge<br />
National Laboratory (ORNL). „Ich wollte in die Biotech-<br />
Industrie, hatte Erfahrung in Proteinbiochemie und wollte<br />
auch mal an die frische Luft“, sagt sie. Damals schwebte<br />
ihr vor, in Gummistiefeln durch heiße Quellen zu waten<br />
Chefredaktion<br />
Dr. Ralf Grote (TUHH), Karin Meyer-Pannwitt (TuTech)<br />
Redaktion<br />
Denis Dilba, Maren Grotzke, Oliver Mau (TUHH), Tina Schmidt-<br />
Nausch (TuTech), Ulrike Richter, Jannina Zanner (TuTech)<br />
Konzept, Koordination & Anzeigen<br />
Tina Schmidt-Nausch<br />
Gesamtgestaltung, Layout & Satz<br />
Noel Hertling (TuTech)<br />
Lektorat<br />
Jannina Zanner<br />
Illustration & Cartoon<br />
Jan-Hendrik Holst<br />
Fotos<br />
ACIB, Adriane Lochner, AIF, Noel Hertling, JAMSTEC, Roman<br />
Jupitz (TUHH), Merck, Ulrike Richter<br />
oder durch arktisches Eis zu stapfen, um extremophile<br />
Mikroorganismen zu suchen. „Von denen bin ich sehr beeindruckt“,<br />
sagt Lochner, „weil sie in Säure, Salz oder bei<br />
Temperaturen von über 100 Grad Celsius überleben“.<br />
Doch es kam anders, als sie dachte: Über Professor Karl<br />
Otto Stetter, Entdecker zahlreicher extremophiler Mikroorganismen<br />
und Gründer des Archaeenzentrums an der<br />
Universität Regensburg, knüpfte sie Kontakt zu Professor<br />
Martin Keller am ORNL. Er isoliert sogenannte Extremozyme<br />
– Enzyme aus extremophilen Mikroorganismen<br />
– für die biotechnologische Nutzung. Lochner erzählt von<br />
ihrem ersten Treffen mit Martin Keller: „Er lud mich zu<br />
einem richtig amerikanischen Vorstellungsgespräch ein,<br />
das einen ganzen Tag lang dauerte. Ich hielt zunächst ein<br />
Seminar, habe mich dann mit allen Gruppenleitern getroffen<br />
und wurde danach zum Abendessen eingeladen.<br />
Das fand ich anstrengend, aber auch wahnsinnig spannend<br />
und ich war sehr beeindruckt von diesem riesigen<br />
Nationallabor.“<br />
Keller bot ihr an, für die praktische Arbeit ihrer Dissertation<br />
sein Labor zu nutzen. Und in Professor Garabed<br />
Antranikian, dem international renommierten Extremophilenforscher,<br />
hatte sie bereits den idealen Doktorvater<br />
gefunden. Im Rahmen einer transatlantischen Partnerschaft<br />
mit dem Oak Ridge National Laboratory betreut<br />
er ihr Projekt.<br />
Adriane Lochner wäre nicht Adriane Lochner, wenn<br />
sie nicht auch den Umzug von Kalifornien nach Tennessee<br />
zu einem Abenteuer gemacht hätte. „In Palo Alto<br />
hatte ich mir einen alten Volvo gekauft, für wenig Geld<br />
aber mit vielen Meilen auf dem Tacho. Mit dem bin ich<br />
von Palo Alto über Los Angeles, Las Vegas, den Grand<br />
Canyon, New Orleans und Knoxville (Tennessee) gefahren<br />
– ein richtiger Roadtrip“, schwärmt sie.<br />
Druck<br />
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG<br />
TuTech-Verlag, ISSN 1869-2060, ISBN 978-3-941492-26-4<br />
Alle im Magazin 2021 vertretenen Auffassungen und Meinun-<br />
gen können nicht als offizielle Stellungnahme des Herausgebers,<br />
der Förderer und der Partner des Clusters BIOKATALYSE2021<br />
interpretiert werden. Angaben ohne Gewähr. Das Heft erscheint in<br />
einer Auflage von 7.000 Exemplaren. Nachdruck der Texte nur mit<br />
Rücksprache des Herausgebers. Der Bezug ist kostenfrei.