Magazin2021 Ausgabe 3 - Tutech Innovation Gmbh
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BIOKATALYSE2021 – Clustermagazin · <strong>Ausgabe</strong> Nr. 3<br />
Gut vernetzt<br />
BIOKATALYSE2021 und das Austrian Centre of Industrial<br />
Biotechnology (ACIB) planen enge Zusammenarbeit<br />
Im Januar 2010 hat das Austrian Centre of Industrial<br />
Biotechnology (ACIB) seine Forschungsaktivitäten<br />
offiziell gestartet. Das Kompetenzzentrum<br />
wurde als „K2 Zentrum“ im Rahmen des COMET<br />
Programms (Competence Centers for Excellent Technologies)<br />
von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />
(FFG) ausgezeichnet.<br />
Im ACIB werden wichtige österreichische Biotech-<br />
Institutionen gebündelt, um in Zukunft gemeinsam<br />
an den Standorten Wien, Graz und Innsbruck biotechnologische<br />
Forschung auf höchstem internationalen<br />
Niveau zu betreiben. Zum jetzigen Zeitpunkt<br />
sind 32 nationale und internationale Industriepartner<br />
beteiligt. Als wissenschaftliche Partner sind insgesamt<br />
sieben österreichische Universitäten mit an Bord.<br />
Mit dem ACIB hat BIOKATALYSE2021 einen neuen<br />
starken Partner für die internationale Forschung im<br />
Bereich Enzyme für den industriellen Einsatz an seiner<br />
Seite.<br />
Baltische Zusammenarbeit<br />
Ein weiterer Partner von BIOKATALYSE2021 ist<br />
das Mecklenburg-Vorpommersche Biotechnologie-Netzwerk<br />
BioCon Valley. Das 1996 gegründete<br />
Netzwerk mit Zentren in Rostock und Greifswald<br />
bündelt Forschung im Bereich der modernen Lebenswissenschaften<br />
und der Gesundheitswirtschaft. BioCon<br />
Valley gehört zu den Initiatoren des internationalen Netzwerks<br />
ScanBalt, zu dem sich Biotechnologie-Initiativen<br />
rund um die Ostsee zusammengeschlossen haben. Mit<br />
den Kopenhagener Unternehmen Novozymes und Ge-<br />
20<br />
Enge Kontakte bestehen bereits zu Professor Kurt<br />
Faber vom Institut für Chemie der Technischen Universität<br />
Graz. Kurt Faber ist seit Start des Clusters im<br />
Jahr 2007 Mitglied des BIOKATALYSE2021-Beirates.<br />
Faber leitet eine der fünf sogenannten Areas des ACIB:<br />
Das Forschungsgebiet „Biocatalytic Synthesis“. „Die<br />
breite Produktpalette der Industriellen Biotechnologie<br />
ist vor der Öffentlichkeit leider noch recht versteckt“,<br />
sagt Faber. Dass zahlreiche Kunststoffe, Arzneimittel<br />
oder auch Parfüms auf Basis von biokatalytisch gewonnenen<br />
Stoffen hergestellt werden, sei vielen Verbrauchern<br />
nicht bewusst. Biokatalyse-Prozesse zeichnen<br />
sich durch ihre hohe Spezifität, Selektivität und<br />
Effektivität aus und können konventionelle Technologien<br />
in der chemischen Industrie und in der Herstellung<br />
von Pharma-, Agrar- und Lebensmittelprodukten<br />
ablösen. Der Einsatz biologischer Prozesse kann die<br />
Erträge industrieller Produktion steigern und gleichzeitig<br />
Umwelt und Ressourcen schonen.<br />
Die Koordinatoren des ACIB: Kurt Faber, Georg Gübitz, Alois Jungbauer, Helmut Schwab, Anton Glieder und Diethard Mattanovich<br />
nencor – einem Unternehmen der Danisco-Gruppe – gehören<br />
die weltweit größten Enzymhersteller dem Netzwerk<br />
an. Im September 2010 hat das neunte ScanBalt<br />
Forum in Tallinn, Estland, unter dem Titel „Gesunde<br />
Zukunft“ stattgefunden. Neben Themen wie der alternden<br />
Gesellschaft, gesunder Ernährung und Bioökonomie<br />
stand in diesem Jahr auch die Industrielle Biotechnologie<br />
auf dem Programm. Vertreter von BIOKATALYSE2021<br />
haben einen Workshop zu diesem Thema organisiert und<br />
über die Clusteraktivitäten berichtet.<br />
Neues aus Japan<br />
Seit mehreren Jahren arbeiten Wissenschaftler aus<br />
dem Cluster mit japanischen Kollegen zusammen.<br />
Mit dem Tiefsee-Forschungsinstitut Japan<br />
Agency for Marine-Earth Science and Technology, kurz<br />
JAMSTEC, gibt es gemeinsame Forschungsprojekte wie<br />
auch einen Austausch von Doktoranden. Auch auf Tiefsee-Expeditionen<br />
blicken BIOKATALYSE2021-Partner<br />
und JAMSTEC-Wissenschaftler bereits zurück. Zuletzt<br />
gingen sie mit dem größten Bohrschiff der Welt, der ja-<br />
MS Chikyu<br />
panischen „Chikyu“, in der Suruga-Bucht auf die Suche<br />
nach extremophilen Mikroorganismen. Die Proben dieser<br />
Expedition werden derzeit in Deutschland und Japan<br />
ausgewertet.<br />
Blick über den Atlantik<br />
Eine transatlantische Partnerschaft verbindet den<br />
BIOKATALYSE2021-Cluster mit dem Oak<br />
Ridge National Laboratory in Knoxville, Tennessee<br />
(USA). Im Labor von Professor Martin Keller forscht<br />
eine von Professor Garabed Antranikian betreute Doktorandin<br />
(siehe Beitrag auf Seite 10), die in Tennessee neue<br />
Enzyme für die industrielle Nutzung identifiziert. Ein<br />
enger Kontakt besteht außerdem zum amerikanischen<br />
BioEnergy Science Center (BESC). Gemeinsam konzipierten<br />
BIOKATALYSE2021, BESC, der Verein Industrielle<br />
Biotechnologie Nord (IBN e.V.) und der Cluster<br />
BIORAFFINERIE2021 im Juni 2010 das internationale<br />
IBN-Symposium „Impulse der Weißen Biotechnologie für<br />
die Bioraffinerie der Zukunft“ in Hamburg. Schirmherrin<br />
der IBN 2010 war Karen E. Johnson, Generalkonsulin<br />
der Vereinigten Staaten von Amerika, Hamburg.<br />
Karen E. Johnson