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Prädikation in Mittelamerika und anderen mehr oder weniger ...

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60 Christel <strong>und</strong> Thomas Stolz: Zur <strong>Prädikation</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittelamerika</strong><br />

Modus, Person, Numerus zu haben, die <strong>in</strong> deutschen Sätzen obligatorisch s<strong>in</strong>d. 2 Die<br />

eigentliche Aussage über das Subjekt erfolgt dann im Prädikativum, das im Deutschen<br />

e<strong>in</strong> Adjektiv, e<strong>in</strong> Substantiv <strong>oder</strong> e<strong>in</strong>e adverbiale Bestimmung se<strong>in</strong> kann.<br />

(8) Prädikativa<br />

Subjekt ---------------Prädikat----------------<br />

Prädikatskern Prädikativum<br />

groß (prädikatives Adjektiv)<br />

Mark-Kev<strong>in</strong> ist Student (Prädikatsnomen)<br />

im K<strong>in</strong>o (lokales Adverbial)<br />

Die Phänomenologie der <strong>Prädikation</strong> ist hiermit noch nicht erschöpft. Wenn man die<br />

Funktion des Prädizierens nimmt – "über X etwas aussagen" –, dann ist noch folgendes<br />

Phänomen zu berücksichtigen: nicht nur Vollverben <strong>oder</strong> durch die Kopula gestützte<br />

Prädikate machen e<strong>in</strong>e Aussage über e<strong>in</strong>en nom<strong>in</strong>alen Partizipanten. Im Deutschen<br />

werden beispielweise prädikative <strong>und</strong> attributive Adjektive unterschieden, die sich<br />

morphologisch <strong>und</strong> syntaktisch deutlich vone<strong>in</strong>ander abgrenzen lassen, z.B. durch<br />

fehlende Kongruenz bei prädikativem Gebrauch <strong>und</strong> Adjazenz (= syntaktische<br />

Nachbarschaft) zum Kopfnomen beim Attribut. Dennoch sagt sowohl das prädikative als<br />

auch das attributive Adjektiv etwas über e<strong>in</strong>en Gegenstand aus. E<strong>in</strong>e Attribution wie<br />

schwarzer Kaffee impliziert gewissermaßen e<strong>in</strong>e <strong>Prädikation</strong> vom Schlage der Kaffee ist<br />

schwarz.<br />

(9) Attribution <strong>und</strong> <strong>Prädikation</strong><br />

Subjekt ---------------Prädikat----------------<br />

Prädikatskern Prädikativum<br />

der Kaffee ist schwarz<br />

-----------Nom<strong>in</strong>alphrase--------------<br />

Attribut Bezugsnomen<br />

der schwarze Kaffee ( der Kaffee ist schwarz)<br />

Zusätzlich zu den bisher genannten begrifflichen Dist<strong>in</strong>ktionen gibt es noch e<strong>in</strong>e weitere<br />

Unterscheidung, die im weiteren <strong>in</strong> diesem <strong>und</strong> den meisten <strong>anderen</strong> Texten des<br />

Workshops e<strong>in</strong>e herausragende Rolle spielen wird: die <strong>in</strong> primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre<br />

<strong>Prädikation</strong>. Diese zeichnen sich durch primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Prädikate aus. Im<br />

Deutschen s<strong>in</strong>d sek<strong>und</strong>äre Prädikate nicht-verbal <strong>und</strong> machen e<strong>in</strong>e zusätzliche Aussage<br />

zu e<strong>in</strong>em der an der bereits vom primären Prädikat bezeichneten Handlung Beteiligten.<br />

2 Auf die kopula-ähnlichen Verben des Deutschen (wirken, ersche<strong>in</strong>en, werden, bleiben) trifft natürlich<br />

die Behauptung, sie seien semantisch leer, nur sehr bed<strong>in</strong>gt zu.

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