FC Carl Zeiss Jena SSV Jahn Regensburg

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DIE BLAUE COUCH
Malta hat so viel zu bieten!
Heute im Interview: André Schembri
„Die blaue Couch“ – unter dieser
Rubrik gibt es im Stadionmagazin
„Anpfiff“ des FC Carl Zeiss
Jena zu jedem Heimspiel in der
3. Liga ein Interview mit einer
ausgeprägten persönlichen Note.
Als neunter Gast nach Carsten
Nulle, Carsten Sträßer, Sebastian
Hähnge, René van Eck, Peter
Schreiber, Tim Petersen, Torsten
Ziegner und Niels Hansen
nahm nun André Schembri auf
der Couch Platz und plauderte
mit Andreas Trautmann über Gott
und die Welt.
Herzlich Willkommen auf der
Couch! Bevor ich eine Diagnose
stellen kann, muss ich natürlich
erst einmal etwas von Dir erfahren.
Man weiß wenig über Dich…
Jedenfalls kann ich Dir versichern,
dass ich weder verrückt
noch durchgedreht bin. Nur in
Situationen, in denen ich nervös
oder angespannt bin, kann es
vorkommen, dass ich nicht viel
nachdenke. Da kann es schon einmal
passieren, dass ich mich in
einer Art und Weise verhalte, die
meinem Naturell überhaupt nicht
entspricht. Aber prinzipiell bin ich
ein ganz ruhiger Typ.
Ich gebe zu, leider sehr wenig
über Malta zu wissen. Viele Menschen
denken bei Maltesern an
Magenbitter oder eine katholische
Hilfsorganisation!
Dabei hat Malta so viel zu bieten.
Malta ist eine sehr kleine, aber
wunderschöne Insel mit etwa
400.000 Einwohnern. Viele glauben,
wir seien eine griechische
oder spanische Insel. Dabei kann
man alles so schön bei Wikipedia
nachlesen. Und erst das Wetter
dort! Aktuell sind es in meiner
Heimat 20 Grad.
Bei den Stuttgarter Kickers durftest
Du auf Schnee spielen…
Das war eine absolut neue Erfahrung
für mich. Zu Beginn waren
das Wetter und vor allem die
Kälte schon ziemlich schwierig
für mich. Als ich nach Deutschland
kam – ich wechselte damals
nach Braunschweig – fehlte mir
zunächst auch meine Familie.
Da brauchte ich etwas Eingewöhnungszeit,
da das eine oder
andere neu für mich war.
Zum Beispiel?
Natürlich zunächst einmal die
Sprache. Ich konnte überhaupt
kein Deutsch. Wenn ich in der
Stadt unterwegs war, fühlte ich
mich am Anfang schon etwas
allein. Ich komme von einer klei-
nen Insel und bin Nationalspieler.
Da bist Du bekannt wie ein
bunter Hund und quasi nie allein.
In Braunschweig war ich ohne
Deutschkenntnisse inkognito.
Du bist in Malta ein Star!
Ich bin dort sehr bekannt – wie
eigentlich jeder dortige Fußballer.
Das ist auch kein Wunder, Malta
ist ja klein. Da kennt man sich.
Hinzu kommt, dass mein Leben
in Malta italienisch war. La Familia!
Irgendwie behütet eben. Nach
dem Training ging ich nach Hause,
wo meine Mutter mit dem Essen
wartete. Ich bin durch den Wechsel
in das Ausland sehr gereift
und selbstständig geworden.
Und offenbar ein vielsprachiger
Weltenbürger…
In Malta spricht man Maltesisch.
Das ist eine Mischung mit arabischen,
aber auch italienischen,
englischen sowie französischen
Einflüssen. Malta hat einfach zu
oft den Besitzer gewechselt...
Nun wirst Du mit Maltesisch in
der Welt nicht weit kommen…
Es war Pflicht, in der Schule Englisch
zu lernen. Englisch ist die
zweite Amtssprache in Malta.
Meine Eltern sprachen zuhause
mit mir immer Englisch. Außerdem
beherrsche ich Italienisch
und mittlerweile auch ganz gut
Deutsch. Aber ich will mich noch
verbessern. Deutsch ist und bleibt
eine schwere Sprache für mich.
Wie waren zuhause die Reaktionen,
als Du von Braunschweig
nach Jena wechseltest?
Euphorisch! Nachdem ich den
Vertrag in Jena unterschrieben
hatte und der Wechsel gemeldet
wurde, riefen viele Journalisten
aus Malta bei mir an und beglückwünschten
mich. Braunschweig