Tipps und Tricks für COPD-Patienten - Feierabend
Tipps und Tricks für COPD-Patienten - Feierabend
Tipps und Tricks für COPD-Patienten - Feierabend
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<strong>Tipps</strong> <strong>und</strong> <strong>Tricks</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>COPD</strong>-<strong>Patienten</strong><br />
Meine <strong>COPD</strong>-Therapie<br />
hilft mir!<br />
Was kann ich <strong>für</strong> mich tun?
Sie können<br />
eine Menge<br />
<strong>für</strong> sich tun!<br />
Als <strong>COPD</strong>-Patient haben Sie Gr<strong>und</strong> zum Aufatmen. Wirksame Medikamente helfen Ihnen,<br />
effektiv gegen die Folgen der Erkrankung anzugehen.<br />
Und da ist sogar noch Luft nach oben. Nehmen Sie einfach neben der Therapie die Dinge<br />
selbst in die Hand. Durch gezielte Verhaltensweisen <strong>und</strong> Training können Sie Ihre Belastbarkeit<br />
erhalten <strong>und</strong> sogar verbessern. Jede Menge <strong>Tipps</strong> & <strong>Tricks</strong> dazu stecken in dieser Broschüre –<br />
machen Sie mit!<br />
Der erste Hinweis ist gleich ein ganz entscheidender:<br />
Das Beste, was Sie <strong>für</strong> Ihre Lunge tun können, ist mit dem Rauchen aufzuhören.<br />
Alleine dadurch erhöhen Sie deutlich Ihre Chance, mehr Luft zu bekommen <strong>und</strong> aktiv zu bleiben.<br />
Besser leben mit <strong>COPD</strong> – <strong>Tipps</strong> <strong>für</strong> jeden Tag<br />
Tipp 1<br />
Ganz allgemein.<br />
So erleichtern Sie sich den Alltag:<br />
Planen Sie Alltagsaktivitäten<br />
möglichst im Voraus. Das hilft, Stress-<br />
situationen zu vermeiden, die die<br />
<strong>COPD</strong>-Symptome verstärken können.<br />
Insbesondere die Atemnot löst<br />
bei vielen Betroffenen Ängste<br />
aus. Entspannungstechniken wie<br />
autogenes Training oder Yoga<br />
helfen Ihnen, Ängste zu lindern.<br />
Entsprechende Kurse bieten z. B.<br />
die Volkshoch schulen an.<br />
Tipp 2<br />
Sparen Sie Energie!<br />
Leiden Sie häufig unter Atemnot? Dann ist<br />
es sinnvoll, die Lunge zu entlasten:<br />
Bereiten Sie sich morgens aufs Aufstehen vor:<br />
Mit einigen Streck- <strong>und</strong> Dehnübungen noch<br />
im Bett. So vermeiden Sie eine zu plötzliche<br />
Belastung, die zu einer Verengung der Bronchien<br />
führen kann.<br />
Inhalieren Sie Ihr <strong>COPD</strong>-Medikament schon<br />
20 Minuten vor dem Aufstehen, bevor Sie aktiv<br />
werden.<br />
Ein Hocker im Badezimmer kann eine große<br />
Erleichterung sein.<br />
Vermeiden Sie stark parfümierte Pflegemittel.<br />
Sie können Atemnot auslösen.<br />
Vermeiden Sie Kleidung, die Brustkorb, Bauch<br />
oder Unter leib einschnürt, um die Atmung nicht<br />
zusätzlich zu behindern.<br />
Setzen Sie sich beim Ankleiden hin.<br />
Mit langen Schuhlöffeln wird das Anziehen der<br />
Schuhe leichter.
Sorgen Sie <strong>für</strong> Erleichterung!<br />
Tipp 3<br />
Richtig Husten.<br />
Zäher Schleim kann Ihre Atemnot verschlimmern<br />
<strong>und</strong> ist ein Nährboden <strong>für</strong> Erreger. Ein „kontrolliertes<br />
Husten“ erleichtert Ihnen das Abhusten von Schleim:<br />
Setzen Sie sich dazu auf einen Stuhl. Stellen Sie<br />
die Beine parallel auf den Boden. Verschränken<br />
Sie die Arme unter der Brust.<br />
Atmen Sie tief durch die Nase ein <strong>und</strong> halten Sie<br />
kurz die Luft an.<br />
Beim Ausatmen: Leicht vorbeugen <strong>und</strong> zweimal<br />
kurz <strong>und</strong> intensiv husten.<br />
Beim Husten drücken Sie zusätzlich mit Ihren<br />
Armen auf den Bauch.<br />
Danach einige Sek<strong>und</strong>en entspannen <strong>und</strong> Übung<br />
wiederholen.<br />
Trinken Sie ausreichend Wasser, um den Schleim<br />
dünnflüssig zu halten. Dadurch wird er besser<br />
abtransportiert.<br />
Tipp 4<br />
Nutzen Sie Hilfsmittel.<br />
Fragen Sie Ihren Arzt nach einem<br />
sog. Atemphysiotherapiegerät,<br />
z.B. einem “Cornet” oder<br />
“Flutter”. Beide Geräte können<br />
die medikamentöse Behandlung<br />
positiv unterstützen.<br />
Beim Ausatmen durch diese Geräte<br />
entstehen Vibrationen <strong>und</strong> Druck-<br />
schwankungen, die die Bronchien<br />
erweitern <strong>und</strong> das Sekret<br />
verflüssigen.<br />
Dadurch wird zäher Schleim gelöst,<br />
die Ausatem-Muskulatur gestärkt<br />
<strong>und</strong> das Atmen erleichtert.<br />
Flutter<br />
Cornet<br />
Weitere<br />
Informationen: http://www.cegla.de/produkte/<br />
atemphysiotherapie/rc-cornet-basiscornet.html<br />
http://www.inqua.de/index.php?id=47<br />
Was tun,<br />
wenn die Luft<br />
knapp wird?<br />
Das Gefühl akuter Atemnot bei der <strong>COPD</strong> kann sehr bedrohlich sein. Meiden Sie so gut es geht<br />
Situationen, von denen Sie wissen, dass sie bei Ihnen Atemnot auslösen. Und: Nehmen Sie regelmäßig<br />
<strong>und</strong> rechtzeitig Ihre Medikamente. Das senkt das Risiko <strong>für</strong> akute Anfälle.<br />
Und wenn’s doch passiert?<br />
Diese Sofortmaßnahmen helfen:<br />
Ruhig verhalten<br />
Akutmedikament inhalieren<br />
Eventuell Fenster öffnen<br />
Atemerleichternde Position einnehmen:<br />
z. B. Kutschersitz oder Stand mit Aufstützen oder<br />
Lippenbremse sowie ein sogenanntes Pep-Ventil<br />
(gibt es in der Apotheke)<br />
So funktioniert der Kutschersitz:<br />
Setzen Sie sich, beugen Sie den Oberkörper nach vorne<br />
<strong>und</strong> stützen Sie Ihre Ellbogen auf die Knie. Der Brustkorb<br />
wird dadurch vom Gewicht der Arme <strong>und</strong> Schultern entlastet.<br />
Das Atmen fällt Ihnen leichter.
Gegen<br />
akute Atemnot!<br />
So funktioniert der Stand mit Aufstützen:<br />
Auch hier ist das Ziel, den Brustkorb zu entlasten.<br />
Beugen Sie sich zum Beispiel nach vorne <strong>und</strong> stützen sich<br />
mit den Armen auf ein Treppengeländer oder Ihre Knie.<br />
Zwerchfellatmung trainieren:<br />
WICHTIG:<br />
So funktioniert die Lippenbremse:<br />
Die Lippenbremse bremst den Atemstrom ab. Es entsteht<br />
ein leichter Gegendruck, der die Bronchien erweitert.<br />
Das Ausatmen wird leichter. So geht’s:<br />
Atmen Sie aus durch locker aufeinander liegende Lippen.<br />
Atmen Sie langsam <strong>und</strong> ruhig aus.<br />
Dabei nicht pressen: Es entsteht kein Atemgeräusch.<br />
Das Zwerchfell hat einen wichtigen Anteil an der Atmung. Seine Funktion können<br />
Sie gezielt trainieren <strong>und</strong> so der Atemnot vorbeugen. Lesen Sie auf der heraustrennbaren<br />
Übungskarte am Ende dieser Broschüre, wie die Zwerchfellatmung funktioniert.<br />
Exazerbationen<br />
erkennen <strong>und</strong> vermeiden<br />
So senken Sie das Risiko <strong>für</strong> Exazerbationen:<br />
So können Sie eine Exazerbation erkennen:<br />
Üben Sie alle Methoden regelmäßig ein, damit<br />
Sie sie im Ernstfall automatisch abrufen können! WICHTIG:<br />
Im Verlauf der <strong>COPD</strong> treten manchmal akuten Krisen auf, Exazerbationen genannt. Die Gefahr:<br />
durch eine Exazerbation kann sich Ihr Ges<strong>und</strong>heitszustand auf Dauer verschlechtern. Deshalb ist<br />
es wichtig, sie möglichst zu vermeiden oder aber rechtzeitig zu erkennen <strong>und</strong> zu behandeln.<br />
Nehmen Sie Ihre Dauertherapie täglich <strong>und</strong> dauerhaft ein<br />
Rauchen Sie nicht<br />
Meiden Sie typische Auslöser wie z. B. – Hitze, Kälte <strong>und</strong> hohe Luftfeuchtigkeit<br />
– Rauch <strong>und</strong> Staub<br />
Beugen Sie Erkältungen oder anderen Infekten der Atemwege vor.<br />
Fragen Sie Ihren Arzt, ob <strong>für</strong> Sie eine Grippe-Impfung in Frage kommt.<br />
Über mehrere Tage hinweg treten ein oder mehrere der folgenden Symptome neu oder verstärkt auf:<br />
Mehr Atemnot als sonst Mehr Husten als sonst<br />
Enge im Brustraum Verfärbter Auswurf (gelb oder grün)<br />
Mehr Schleimbildung in den Atemwegen als sonst Gelegentliches Fieber<br />
Suchen Sie umgehend Ihren Arzt auf, wenn<br />
Sie Anzeichen <strong>für</strong> eine Exazerbation erkennen!<br />
Trainieren Sie sich<br />
<strong>und</strong> Ihre Lunge!<br />
Der beste Ausweg aus dem Teufelskreis „weniger Belastbarkeit – Schonung – mehr Atemnot“ ist ein<br />
auf die <strong>COPD</strong> angepasstes Trainingsprogramm. Bereits alleine zu Hause können Sie eine Menge tun.<br />
Stimmen Sie sich mit ihrem Arzt ab <strong>und</strong> fragen Sie ihn nach speziellen Lungensportgruppen, die es<br />
überall in Deutschland gibt.<br />
Zur Anregung eine beispielhafte Trainingseinheit:<br />
5 Minuten aufwärmen<br />
Dehnübungen mit dem Theraband (Anleitungen liegen den meisten Therabändern bei)<br />
Rumpfkreisel, Hampelmann 10 x<br />
Kniebeuge 10 x<br />
Auf der Stelle gehen... 20 Minuten Ausdauerphase<br />
1 Minute strammes Gehen / 1 - 2 Minuten Pause<br />
1 Minute Gehen mit Atemübungen / 1 - 2 Minuten Pause<br />
2 Minuten strammes Gehen / 1 - 2 Minuten Pause<br />
2 Minuten Gehen mit Atemübungen / 1 - 2 Minuten Pause<br />
3 Minuten strammes Gehen / 1 - 2 Minuten Pause<br />
3 Minuten Gehen mit Atemübungen / 1 - 2 Minuten Pause<br />
5 Minuten Entspannungsphase<br />
Atemübungen<br />
Dehnungen mit dem Theraband<br />
Anleitungen zu Atemübungen finden Sie auf der Rückseite.
Richtig atmen, mehr Luft bekommen!<br />
Die Zwerchfellatmung:<br />
Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel. Sie können<br />
die Funktion des Zwerchfells gezielt unterstützen<br />
<strong>und</strong> dadurch Ihre Atmung verbessern:<br />
Beim Ausatmen: Leicht vorbeugen <strong>und</strong> zweimal<br />
kurz <strong>und</strong> intensiv husten.<br />
Legen Sie eine Hand auf den oberen Teil Ihrer Brust,<br />
die andere ruht auf dem Bauch.<br />
Beim langsamen Einatmen zählen Sie bis 2. Fühlen<br />
Sie, wie sich die Bauchmuskeln entspannen; Ihr<br />
Brustkorb sollte sich kaum verändern.<br />
Jetzt spannen Sie die Bauchmuskulatur bewusst<br />
an <strong>und</strong> atmen langsam – bis 4 zählend – durch die<br />
aufeinander gelegten Lippen („Lippenbremse“) aus.<br />
Tipp<br />
Atemübung im Gehen<br />
Durch diese Methode nutzen Sie die<br />
gesamte Lunge <strong>für</strong> Ihre Atmung:<br />
Atmen Sie 3-4 normale Schritte lang<br />
in den Bauch ein.<br />
Dabei die Arme langsam bis zur<br />
Senkrechten hochführen.<br />
Dann 6-8 kleine Schritte gehen <strong>und</strong><br />
dabei ausatmen; die Arme wieder<br />
langsam senken.<br />
Wiederholen Sie das Ganze 5-10 Mal<br />
oder so lange es Ihnen angenehm ist.<br />
Mehr über Lungensport erfahren Sie in der Broschüre „Leben mit <strong>COPD</strong>. Mehr Bewegung –<br />
mehr Luft“, erhältlich im Internet unter: www.copd-aktuell.de/public/service/shop<br />
Weitere Hinweise zum Thema <strong>COPD</strong> erhalten Sie unter:<br />
www.atemwegsliga.de<br />
www.lungensport.org<br />
www.lungenemphysem-copd.de<br />
www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de<br />
www.feierabend.de<br />
www.lungenaerzte-im-netz.de<br />
www.copd-aktuell.de<br />
52034823/09/12<br />
Schön, dass Sie etwas <strong>für</strong> sich tun:<br />
Für ein aktives Leben.<br />
Und gegen <strong>COPD</strong>!<br />
Mit fre<strong>und</strong>licher Empfehlung von